Warum Lehrer mit der Digitalen Bildung immer noch wenig anzufangen wissen

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DÜSSELDORF. Eine Vielzahl von Lehrern in Deutschland fremdelt immer noch mit der Digitalen Bildung. Nur jeder fünfte glaubt, dass digitale Medien dazu beitragen, die Lernergebnisse seiner Schüler zu verbessern, so ergab unlängst eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung.

News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek. Foto: Tina Umlauf
News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek. Foto: Tina Umlauf

Die Skepsis ist kein Wunder: Viel zu oft noch werden die Pädagogen in der Kommunikation zum Thema vergessen – so schreibt Andrej Priboschek, News4teachers-Herausgeber und Geschäftsführer der Agentur für Bildungsjournalismus, in seiner Kolumne. Ob Unternehmen, Ministerien oder gesellschaftliche Initiativen: Sie tun häufig so, als wären die Vorteile der Digitalisierung für die Schulen selbsterklärend. Dabei wird allzu häufig der Informationsbedarf der wichtigsten Zielgruppe in der Bildung übersehen. Ohne sie, die Lehrkräfte, wird das aber nichts.

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Hier geht es zum Beitrag auf www.agentur-für-bildungsjournalismus.de

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Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor

„Nur jeder fünfte [Lehrer] glaubt, dass digitale Medien dazu beitragen, die Lernergebnisse seiner Schüler zu verbessern […]“, schreibt Herr Priboschek.

Nicht nur viele Lehrkräfte sind dieser Überzeugung, sondern z.B. auch Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg und Herausgeber der dt. Fassung der Hattie-Studie.
Er schreibt im „Spiegel“:

„Was wissen wir über Digitalisierung und ihren Einfluss auf die Lernleistung von Schülerinnen und Schülern?
In der aktuellen Diskussion wird schnell deutlich: Vieles entspringt vagen Vorstellungen und vereinzelten Erfahrungen. Klarheit liefert die Forschung – etwa die einflussreiche Hattie-Studie, eine Metastudie zu Unterricht und Lernerfolg. Das aktuelle Hattie-Ranking listet 250 Faktoren auf, die Einfluss darauf haben, wie gut Unterricht gelingt. Darunter sind über 20 Digitalisierungsfaktoren, die jedoch in der Summe nur mäßige Effekte haben.

Drei Beispiele:

Der Einsatz von Powerpoint wirkt sich kaum auf den Lernerfolg aus. Einer der Gründe dafür ist, dass Lernende eher den Folien folgen als dem Redner und dadurch die entscheidenden Informationen nicht mitbekommen.
Die Einzelnutzung eines Computers wird überschätzt. In der Studie ‚The pen is mightier than the keyboard‘ konnten die Autoren nachweisen, dass Lernende sich Gehörtes besser merken können, wenn sie es mit Bleistift und Papier mitschreiben als mit Laptop oder Computer.
Auch Smartphones sind im Unterricht nicht per se hilfreich. Vielmehr kommt die Studie ‚Brain Drain‘ zu dem Schluss, dass allein die Anwesenheit des Smartphones die Aufmerksamkeit verringert und damit auch die Leistungen.

Was folgt daraus?
Lernen bleibt lernen – egal, ob analog oder digital. Und damit das gelingt, braucht es Einsatz, Anstrengung und den menschlichen Dialog. Kurzum: Pädagogik vor Technik.“
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/digitales-klassenzimmer-die-schueler-muessen-wieder-in-den-mittelpunkt-a-1181900.html