Wegen Sprachförderung: Niedersachsens Kitas erhalten 32,5 Millionen

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Niedersachsens Kindergärten können zum 1. August zusätzliches Personal für die Sprachförderung einstellen. Das Kultusministerium in Hannover veröffentlichte dafür nun die Verteilung der eingeplanten 32,5 Millionen Euro auf die 54 Jugendamtsbezirke im Lande. Das Geld werde zeitnah zum Start des neuen Kindergartenjahres angewiesen.

kleines Mädchen mit Buntstiften an einem Zeichentisch
Sprachförderung ist wichtig.                                                                                           (Foto: Helene Souza /pixelio.de)

Hintergrund: Trotz Erziehermangels und Kritik von Kommunen sollen in Niedersachsen künftig Erzieherinnen statt Grundschullehrern für die Sprachförderung in Kindergärten eingesetzt werden. Die waren bisher für Sprachförderstunden im letzten Kita-Jahr zuständig. Der Städtetag etwa hatte bisher gerügt, das Land schiebe mit der Reform die Sprachförderung von Vorschulkindern auf die Kommunen ab und gebe ihnen zudem keine ausreichende Vorbereitungszeit. Angesichts des Personalmangels in den Kindergärten könnten die Kommunen so schnell keine Kapazität für solide vorschulische Sprachförderung aufbauen.

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Von den 32,5 Millionen Euro jährlich sind 85 Prozent für mehr Personal vorgesehen, 15 Prozent sollen in Fachberatung fließen. dpa

Hunderte Lehrerstellen bleiben im neuen Schuljahr erhalten – der Grund: Sprachförderung

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3 Kommentare
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Palim
5 Jahre zuvor

Dann können die Landkreise ja nun innerhalb von 4 Wochen Konzepte aufsetzen, Daten erheben, den Kommunen Geld zuweisen, die dann Stellen pro Kiga festlegen, ausschreiben und besetzen, die Erzieherinnen womöglich noch zusätzlich schulen und pünktlich zum neuen Schuljahr Anfang August die Sprachförderung übernehmen.

xxx
5 Jahre zuvor

Mit 500000€ pro Bezirk kann man bestimmt jede KiTa personell aufstocken mit Personal, das es nicht gibt. Besser als nichts ist es, aber mehr auch nicht.

Kritisieren die Kommunen die Maßnahme, weil sie für die Bezahlung der Erzieher zuständig sind oder aus pädagogischen Gründen?

Palim
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Die Schulen und Kommunen wussten seit dem Frühjahr, dass sich etwas ändern sollte, ohne genaue Angaben zu haben.
Die Schulen haben die Kinder noch eingeladen und den Sprachstand festgestellt, durften aber die Daten zunächst nicht weitergeben. Ich bin mir nicht sicher, meine aber, dass kurz vor den Ferien dann doch noch die rechtliche Grundlage geschaffen wurde.

Die Kommunen kritisieren,
a) dass sie kein Personal finden werden.
Das ist ohnehin schon seit Jahren schwierig. Hinzu kommt, dass es mehr Geburten gibt, dass die KiGa Plätze ausgebaut wurden, dass der Besuch des KiGa nun kostenfrei ist und dass durch die veränderte Regel zur Einschulung im Sommer geborene Kinder (Juli-Sep) von den Eltern selbst zurückgestellt werden konnten und ein Jahr länger in _einem_ Kindergarten bleiben können.

b) dass das Geld dafür ausreichen würde, pro Kindergarten ein paar Stunden zu gewähren

c) dass dann also eine Sprachkraft als Reisende eingestellt werden muss
oder dass bestehendes Personal aufstocken müsste. Hier ist aber wohl nicht viel Luft, denn die, die können und wollen, arbeiten offenbar schon auf vollen Stellen.
Alternativ müssten ggf. Sprachtherapeuten/Logopäden eingestellt werden, aber auch die sind seit Jahren gesucht.

Desweiteren sind die Landkreise offenbar aufgefordert, ein Konzept zu erstellen, die Gemeinden aber die Träger der Kindergärten. Die Gemeinden müssen also auf den Landkreis warten, sind also am Ende der Kette, sollen aber nun ad hoc die Sprachförderung regeln.

Dass KiGa ohnehin Sprachförderung leisten und in den letzten Jahren hierzu FoBi angeboten und auch besucht wurden, ist mir bekannt.
Die Kinder, um die es geht, benötigen aber zusätzlich zur erfolgten Sprachförderung im KiGa gezieltere Angebote, wie es sie in anderen BL auch gibt.