Die (psychische und physische) Gewalt an Schulen nimmt zu: Lehrer fordern mehr Ressourcen, um dagegen vorgehen zu können

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REGENSBURG. Die Kriminalität an Schulen nimmt zu. Vor allem Körperverletzungen und Internetmobbing stellen Schüler, Lehrer, Eltern, Politik und Behörden vor Probleme. Beispiel Bayern: Der Philologenverband fordert mehr Ressourcen für Schulen, um gegen die Auswüchse vorgehen zu können.

Mobbing kann mit physischer oder psychischer Gewalt einhergehen. Foto: Shutterstock

Die Zahl der Gewaltdelikte an Bayerns Schulen steigt seit 2015 wieder an. Wenn auch auf einem niedrigen Niveau, wie Justizminister Winfried Bausback und Kultusminister Bernd Sibler (beide CSU)  in Regensburg sagten. Der Blick in die Polizeistatistik zeigt für 2017 gut 8300 Straftaten, 2015 waren es 7200 Delikte. Besonders die psychische Gewalt durch Mobbing bereitet Politikern und Vertretern von Behörden und Schulen Sorgen. Am Freitag trafen sie sich am Landgericht Regensburg, um über Straf- und Präventionsmaßnahmen zu diskutieren.

Nachdem die Zahlen seit 2008 stetig zurückgegangen seien, gebe es seit 2015 wieder einen Anstieg, bilanzierte der Oberpfälzer Polizeivizepräsident Thomas Schöniger. Jedoch, sagte Sibler, niemand müsse nächste Woche Angst haben, wieder in die Schule zu gehen. Auffällig ist die Zunahme bei den Körperverletzungen von 1400 im Jahr 2015 auf 2000 im Jahr 2017. Einen Zusammenhang mit der Migration leiteten die Podiumsteilnehmer aus den Zahlen nicht ab. Von den etwa 5100 Tatverdächtigen bei Körperverletzungen an Schulen im Jahr 2017 seien etwa 25 Prozent Nicht-Deutsche gewesen, sagte Schöniger.

Für Cybermobbing forderte Bausback härtere Strafen – und zwar bis zu zwei Jahre Haft. Bislang werde Cybermobbing als Beleidigung mit einer Geldstrafe oder bis zu einem Jahr Haft bestraft. Die Auswirkungen auf ein Opfer seien bei Mobbing im Internet wesentlich größer als bei Beleidigungen im analogen Leben, begründete Bausback diese Forderung. Sanktionen müssten die Auswirkungen auf ein Opfer abbilden. Das sei bislang bei Cybermobbing nicht der Fall.

Das Thema lag der Bezirksschülersprecherin der Oberpfalz, Konstanze Frauendorfer, besonders am Herzen, die aus Sicht der Schüler berichten konnte. Wichtig sei, dass Schüler neutrale Ansprechpartner hätten. Ihnen trauten sie sich eher anzuvertrauen als etwa Lehrern, die die Schüler auch benoten müssten. Hier sagte Minister Sibler Hilfe zu. Im neuen Schuljahr sollen 40 weitere Schulpsychologen sowie 60 Schulsozialpädagogen eingestellt werden.

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Gewalt auch gegen Lehrkräfte

Für die Landtags-Grünen erklärte deren bildungspolitischer Sprecher Thomas Gehring: «Die CSU-Staatsregierung nimmt das Thema Gewalt an Schulen nach wie vor nicht ernst genug. Nicht anders lässt es sich erklären, dass die Anträge unserer Fraktion, die Fälle von Gewalt gegen Lehrerinnen und Lehrer in Bayern systematisch zu erfassen, immer wieder abgelehnt werden.» In anderen Bundesländern sei dies längst Standard. «Wer gegen eine systematische Erfassung ist, tabuisiert das Thema und lässt diejenigen, die an Bayerns Schulen Opfer physischer, und psychischer Gewalt oder Opfer von Cyber-Mobbing werden, im Stich.»

Als «schleichendes Gift» bezeichnete FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen laut Mitteilung Gewalt und Mobbing an Bayerns Schulen. Er sieht dadurch die Entwicklung der Kinder gefährdet. Zudem fordert er eine Enttabuisierung des Themas Gewalt gegen Lehrer. Der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbandes, Michael Schwägerl, forderte mehr zeitliche Ressourcen für unterstützende Maßnahmen an Schulen und in Schulberatungsstellen. Zudem sollte das Thema Gewalt an Schulen bei Fortbildungen stärker berücksichtigt werden.

Als ein zwar altmodisches, aber bewährtes Mittel gegen Gewalt nannte Sibler Werte wie Respekt und Empathie. Das sei die Grundwährung im Verhältnis zwischen Lehrern, Schülern und Eltern. Das sieht auch Jürgen Böhm, Vorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv), so und verwies laut Mitteilung auf Demokratiebildung und Werteerziehung an den Schulen. Toleranz, Verständnis, Empathie und Fairness müssten jungen Menschen gerade in der heutigen Zeit und dringend vermittelt werden. Sibler nahm hier die Eltern in die Pflicht. Lehrer könnten nur auf der Basis weiterarbeiten, die zu Hause gelegt worden sei.

Als Erfolgsmodell stellte Bausback das Projekt Teen-Court vor und kündigte an, dass noch in diesem Jahr auch in Regensburg solch ein Schülergericht eingerichtet werden soll. Dabei legen Schüler Strafen für Gleichaltrige fest. Wenn sich die «verurteilten» Straftäter an die Sanktionen wie vorübergehende Abgabe des Handys halten, sieht die Staatsanwaltschaft von einer weiteren Verfolgung ab. Gerade bei kleineren Straftaten seien Teen-Courts ein wertvolles Instrument, sagte Bausback. Oft sei es effektiver, wenn Gleichaltrige sagen, «so geht es nicht», als wenn Erwachsene dies tun. dpa

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37 Kommentare
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Cavalieri
5 Jahre zuvor

„Einen Zusammenhang mit der Migration leiteten die Podiumsteilnehmer aus den Zahlen nicht ab. Von den etwa 5100 Tatverdächtigen bei Körperverletzungen an Schulen im Jahr 2017 seien etwa 25 Prozent Nicht-Deutsche gewesen, sagte Schöniger.“
Das ist ein typisches Verwischen der Wahrheit. „Nicht-Deutsche“ kann bedeuten „Ausländer (ohne deutschen Pass)“ oder auch „mit Migrationshintergrund“. Normalerweise ist das erstere gemeint. Die Zahl der ausländischen Schüler liegt in Bayern aber bei 11,2 %, bei Realschulen und Gymnasien nur bei ca. 4-5 %:
https://www.statistik.bayern.de/medien/statistik/bildungsoziales/schu_auslaendische_schueler_2017-1018.pdf
Da ist 25 % schon deutlich überproportional. Aber ob die genannten Podiumsteilnehmer überhaupt Prozentrechnung können?

xxx
5 Jahre zuvor
xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Danke. Ich meine mich zu erinnern, in einer ersten — von der Redaktion gelöschten — Version meines Kommentars den Hinweis auf die Nationalität der Haupttäters und die Frage nach einem elterlichen Versagen geschrieben zu haben. Ich gebe aber zu, dass er das wohl nicht getan hat, _weil_ er Afghane ist, sondern generell verhaltensauffällig und aggressiv ist.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Wollen Sie die Leser hier verarschen? Seit Monaten hetzen Sie beide hier im Duo über kriminelle Migranten, lernfaule muslimische Schüler, arabische Clans, nervige Migranten, stressige Muslime, genetisch vererbte Intelligenz, die natürlich bei Semiten niedriger ausfällt als bei Deutschen – und jetzt tun Sie so, als wären Sie tolerante und philantropische Fremdenfreunde, die hin und wieder eine kritische Statsitik posten?

Das können Sie ja leicht klarstellen: Wie wäre es mal mit einem klaren Bekenntnis gegen Rassismus – also gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft und/oder Religion? Mit einem deutlichen Wort dazu, wie übel Sie es finden, wenn Vorurteile gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten geschürt werden – und was für eine üble Hetze es ist, Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit für Kriminalfälle verantwortlich zu machen, die sie nciht zu verantworten haben? Na, wie wär’s?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Buschkowsky schrieb in einem Buch kürzlich:
„Dreißig Prozent der Insassen der Jugendarrestanstalt Berlin erhalten keine Salami und keinen gekochten Schinken mehr, weil siebzig Prozent der Insassen Muslime sind, die kein Schweinefleisch essen.“
Ist dieser Satz auch rassistisch oder Volksverhetzung? Dann verklagen Sie bitte Buschkowsky, nicht mich. Ich kann nichts dafür. Bekanntlich ist ja der muslimische Anteil in Deutschland sehr klein (wenige Prozent) und kann uns gar nicht beunruhigen. aber in der Jugendarrestanstalt sieht es halt anders aus.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@XXX
Es haben sich aber Zeugen gemeldet, unter anderem ein Ratsmitglied aus Chemnitz, die diese Übergriffe gegen Ausländer verübt haben.
Herr Maßen hat die Zuordnung der Filmaufnahmen zum Ort Chemnitz in Frage gestellt.
In einem Beitrag von WDR 5 würde der Zeuge im Interview befragt, der sich über die Äußerungen von Herrn Maßen schon sehr wunderte.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

die verübten Übergriffe gegen Ausländer gesehen haben

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Aktuell wird in der ARD bei den Tageszeichen über die Äußerungen von Maßen zu den Videos berichtet. Die Videos sind dem 26.8.18 zugeordnet, die betroffenen Migranten haben Anzeigen erstattet und die Videos bestätigt.
Maßen sollte seinen Hut nehmen oder vom Dienst freigestellt werden.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich habe das mittlerweile auch mitbekommen. Seehofer stärkte Maaßen den Rücken, was allerdings dem bayerischen Wahlkampf und der generellen Reibung zwischen CDU und CSU geschuldet sein kann.

Trotzdem kann man sich fragen, weshalb ein einziges 20-sekündiges Video mit zwei Migranten für die ganze Debatte ausreicht. Bei richtigen Hetzjagden sollte es heutzutage in den diversen Foren sehr viele sehr ausführliche Handyvideos geben.

So oder so spricht hier irgendwer die Unwahrheit. Diese Personengruppe sollte umgehend die Schuld eingestehen und ihren Hut nehmen.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ach ja: Maaßen hat nur Folgerungen aus den derzeit bekannten Fakten gezogen. Er ist also nicht in der Beweispflicht. Die hat die andere Seite, die viel lieber herumpoltert und lautstark seinen Rücktritt fordert. Die Journalisten könnten mal zur Abwechslung wieder investigativ werden und nicht nur Meinungen als Tatsachen verkaufen.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@xxx
Maaßen hat Wertungen vorgenommen, ohne anscheinend über den Stand der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen informiert zu sein. Das fängt schon damit an, dass er den Tatbestand der Messerattacke als Mord bezeichnet, obwohl es sich um das Delikt eines Totschlags mit Todesfolge handelt.
Die vorliegenden Videos mit Übergriffen gegen Migranten hat er gewertet als dass diese gestellt sein könnten und nicht im Zusammenhang mit den Demonstrationen in Chemnitz stünden. Man kann aber Gebäudeteile erkennen und inzwischen gehen weitere Strafanzeigen von Betroffen ein.
Hinzu kommen noch Zeugenaussagen von deutschen Mitbürgern, die sich teilweise in Interviews gestern zu den Ereignissen geäußert haben. Ein Zeuge ist ein Ratsmitglied aus Chemnitz, der dem WDR ein Interview gab und die spontanen Menschenjagden bestätigte.
Da gerät Herr Maaßen so langsam in Erklärungsnot, warum er als hoher Beamter Wertungen vornimmt. Oder hat er eigene Informationsquellen ?

Heike
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Ich verstehe es auch nicht, Cavalieri, und bekomme immer wieder ein mulmiges Gefühl ein, wenn ich merke, wie häufig nur noch nach dem Absender geschaut wird, um eine Person und ihre Aussagen reflexhaft zu verurteilen oder in Ordnung zu finden. Ganz oft spielt dabei „rechts“ eine Rolle bzw. die Vermutung von „rechts(extrem)“ mit den üblichen Anklagen und Beschimpfungen.
Vielleicht sollte man nur noch am Orakeln übers Wetter teilnehmen, um seinen Frieden zu haben.

Küstenfuchs
5 Jahre zuvor

Kaum taucht irgendwo das Wort „Ausländer“ auf, melden sich die Rassisten zu Wort. Gerne auch mit Einzelbeispielen, wobei es natürlich auch hunderte Beispiele von widerlichen Straftaten deutscher Schüler gibt.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Sind Statistiken jetzt auch schon „rassistisch“ ? Wie erklären Sie denn die Merkwürdigkeit der obigen Zahlen? Ich erkläre das so, dass statistische Zahlen nur dann in einer gewissen Öffentlichkeit genannt werden sollen, wenn sie die Politik der Regierung stützen. Alles andere muss man selbst herausfinden. Ehrlichkeit? Fehlanzeige.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Sie erklären immer alles so, dass es in Ihr rassistisches Weltbild passt – egal, was passiert: Ausländer sind schuld.

Das Thema oben lautet vorrangig: „Besonders die psychische Gewalt durch Mobbing bereitet Politikern und Vertretern von Behörden und Schulen Sorgen.“ Glauben Sie ernsthaft, dass Flüchtlingskinder in die Schulen geströmt sind, um die armen deutschen Kinder zu mobben? Gar cyberzumobben?

Oder ist es nicht vielmehr die Hass-Kultur im Netz, die erwachsene deutschstämmige Sozialnerds – wie Sie, Cavalieri! – pflegen und damit den Kindern und Jugendlichen vormachen, die für ein zunehmend gereiztes Klima in diesem Land sorgt?

Anders gefragt: Wie groß ist denn die Verantwortung von Hassbatzen und Bildschirmtätern wie Ihnen, Cavalieri und xxx, an der zunehmenden Gewalt insbesondere durch Rechtsradikale in Deutschland? Es gibt durchaus einen Straftatbestand, der auf Ihr Treiben in diesem Forum zutrifft: Volksverhetzung.

E. S.
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd
Ich bin entsetzt über Ihren Hass- und Hetzbeitrag gegen Cavalieri: „rassistisches Weltbild“ – „Sozialnerds – wie Sie, Cavalieri!“ – „Hassbatze und Bildschirmtäter“! Sogar einen „Straftatbestand“ werfen Sie vor: „Volksverhetzung“.
Ich stelle fest, dass Cavalieri im Gegensatz zu Ihnen nicht mit Beleidigungen und Unterstellungen arbeitet, sondern immer Fakten erwähnt, wenn er meint, diese kämen im Gesamtbild eines Artikels oder in der Diskussion zu kurz.
Das stört mich auch manchmal, weil es reichlich oft und etwas eintönig ist, daraus aber die Berechtigung zu dem abzuleiten, was Sie tun, grenzt für mich an Selbsterlaubnis zu „psychischer Gewalt“, die es nicht nur an Schulen gibt, sondern auch in dem von Ihnen erwähnten Netz. Hier agieren Sie meiner Meinung nach mit ungezügelter verbaler Gewalt.

Zusätzlich stelle ich fest, dass sich Cavalieri regelmäßig zu Bildung und Unterricht meldet, und das nicht nur weltanschaulich wie Sie.
Wenn hier jemand ideologisch unterwegs ist und sich meist mit ungehobelten und unverfrorenen Bemerkungen gegenüber Personen hervortut, die nicht so ticken wie er, sind Sie das. Von wegen „Kämpfer gegen Hass, Hetze, Gewalt und Mobbing“! Das Selbstbildnis passt nicht.

Anna
5 Jahre zuvor
Antwortet  E. S.

Bemerkenswert, dass Sie sich über Bernds Wortwahl echauffieren – aber seine berechtigten Fragen nicht beantworten: Wie groß ist die Verantwortung von Leuten wie „Cavalieri“ (und seinen Freunden von der AfD) für die zunehmende Gewalt von Rechtsextremisten gegen Migranten? Ostdeutschland ist für dunkelhäutige und südländisch aussehende Menschen vielerorts zur No-Go-Area geworden – und natürlich verschafft die pausenlose Hetze im Netz, wie sie Cavalieri und xxx hier (und natürlich noch Tausende andere in Deutschland auf Facebook und andernorts) betreiben, rechtsradikalen Gewalttätern eine Rechtfertigung für ihr Tun.

Sie stören sich darüber hinaus daran, dass Bernd xxx und Cavalieri Volksverhetzung vorwirft. Nun, der Straftatbestand ist laut Strafgesetzbuch dadurch gekennzeichnet:

„(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet.“

Das scheint mir ziemlich genau das zu sein, was Cavalieri und xxx in diesem Forum mit ihrer Hetze gegen Muslime und arabischstämmige Menschen veranstalten.

Dass Sie Bernd Beleidigungen vorwerfen, solche bei Cavalieri gegen Andersdenkende („ob die genannten Podiumsteilnehmer überhaupt Prozentrechnung können?“) aber geflissentlich übersehen, sei hier nur am Rande bemerkt. Schlimmer ist, dass Sie Cavalieris Behauptungen ungeprüft als „Fakten“ bezeichnen. Als wäre es ein Faktum, dass – wie er oben ohne irgendeinen Beleg behauptet – deutsche Behörden „ein typisches Verwischen der Wahrheit“ praktizierten.

Das Gift, das in solchen Aussagen steckt, mag unauffällig aussehen – es wirkt aber.

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  E. S.

…das gift wirkt und es ist mehr als problematisch, wenn rechtsextremistische haltungen vorgeben, dasselbe schicksal zu erleiden, wie die, deren existenz sie tatsächlich bedrohen.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Es ist schon sehr auffällig, dass sie bei Artikel immer den Bezug zur Migration herstellen, Gefahren und scheinbare logische Folgen zu moslemischen Mitbürgern herstellen.
Da sehe ich langsam Parallelen zum Umgang und der Wahrnehmung von Juden in der Weimarer Republik, die auch für alles mögliche Übel herhalten mussten und als Gefahr dargestellt wurden.
Dabei erfolgt ihre Thematisierung sehr verallgemeinernd , obwohl in der arabischen Welt sehr unterschiedliche Religionen beheimatet sind: Sunniten, Aleviten, Schiiten,griechisch-orthodoxe Christen, koptische Christen, Juden und Jesiden, um nur einmal die Bandbreite aufzulisten.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

bei von Ihnen kommentierten Artikeln

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor

Hier sitzt niemand auf die Anklagebank; ich reflektiere nur über die Ansichten anderer und gleiche diese mit der eigenen Wahrnehmung der Realität ab. Ich habe unterschiedlichste Charaktere aus dieser arabischen Welt kennen und schätzen gelernt, kenne aber sehr wohl auch einzelne andere Charaktere in jener Welt, wie auch in unserer, die als gesellschaftliche Brunnen-Vergifter im mitmenschlichen Miteinander unterwegs sind.
Die Grundlagen der menschlichen Aufklärung sind bereits im Neuen Testament hinterlegt .
Richte nicht, wenn Du nicht selbst gerichtet werden willst.
Wer frei von Schuld ist, der werfe den ersten Stein.
Willst Du den Splitter im Auge deines Bruders entfernen, so musst Du zuerst den Balken in eigenen Kopf entfernen.
An diesen Leitgedanken kann man sich orientieren um aufeinander zuzugehen, unabhängig von unserer kulturellen, sprachlichen und sozialen Herkunft.
Verstelle ich mir den Blick auf Andere durch einen Tunnelblick, so erfasse ich nicht das Unermessliche in Anderen.

Mississippi
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Danke für die Beiträge, Herr Wrobel. Ich bin angenehm überrascht.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor

der Anklagebank

hyperbel
5 Jahre zuvor

Allein die Wortwahl von xxx: „Kulturbereicherer“ ist entlarvend. Eine solche Bezeichnung gehört definitiv nicht zu einer sachlichen Auseinandersetzung, die xxx sich ja (auch aufgrund seiner naturwissenschaftlichen bzw. mathematischen (Aus-)Bildung) immer auf die Fahnen schreibt.
Zu Cavalieri: um Statistiken einigermaßen vernünftig zu interpretieren, ist es auch erforderlich, die Grundgesamtheiten zu vergleichen. In, soweit ich weiß, allen Nationen ist die Gruppe junger Männer überproportional kriminell. Wenn also viele Migranten dieser Gruppe angehören, muss sich das natürlich signifikant niederschlagen. Und dazu käme noch der soziale Hintergrund.
Auch möchte ich Ignaz zustimmen darin, dass jegliche Pauschalierungen sich in diesem Zusammenhang selbstverständlich verbieten (ich halte ja jetzt auch nicht alle jungen Männer für kriminell!) und wir die genannten Leitgedanken hochhalten sollten, selbst wenn irgendwer sonst das nicht tut. Diese ständigen „what aboutisms“ gehen einem rational veranlagten Menschen schwer auf die Nerven.

Küstenfuchs
5 Jahre zuvor

In dem Artikel gibt es zwei Aspekte, die ich wichtig finde:

Cybermobbing sollte unbedingt härter geahndet werden, sowohl vom Strafgesetzbuch als auch im Schulgesetz.

Lehrer müssen unbedingt stärker ermutigt werden, bei Bedrohungen oder Mobbing gegen die eigene Person Anzeige zu erstatten. Gegen Eltern grundsätzlich und in aller Regel auch gegen Schüler.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Problem ist, dass Lehrer von der Schulleitung und erst Recht vom Dezernat bei Vorfällen gegen die eigene Person nicht viel Unterstützung erwarten können, weil ihnen das als eigene Schwäche ausgelegt wird.

Emma Keeboo
5 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

@Küstenfuchs:
Das waren auch für mich die beiden wichtigsten Aspekte. Genau da müsste angesetzt werden.
Und präventiv müsste von Beginn an die sogenannte Klassenlehrerstunde wieder reaktiviert werden, denn da wäre Raum für vorbeugende Unterrichtsgespräche/-einheiten.

Mississippi
5 Jahre zuvor

@XXX: Sie stören sich an den Beiträgen von Bernd, ich störe mich an den Beiträgen von jemand anderem, da können wir wohl nicht viel machen….

E. S.
5 Jahre zuvor
Antwortet  Mississippi

Ich würde mich auch nicht an den Beiträgen von Bernd stören, verträte er nur sachlich und klug seine Ansichten.
Es dürfte Ihnen doch nicht entgangen sein, wie er mit Meinungsgegnern umspringt. Dass Sie daran nicht Anstoß nehmen, kann und werde ich nicht verstehen.

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  E. S.

Aber immer wieder wird hier in vielen Kommentaren der Bezug zu Migranten als negativer Faktor hergestellt. Es ist die reinste Schleife in der Wahrnehmung, die sich darstellt und die alle möglichen Bezüge zu diesen Migranten herstellt.
Sei es das schlechte schulische Abschneiden derer Kinder, eine wahrgenommene höhere Kriminalisierung dieser und ihrer Kinder, eine so wahrgenommene soziale Abwärtsbewegung der sozialen Sicherungssysteme durch diese Bevölkerungsgruppe, eine so wahrgenommene kulturelle Absonderung dieser Personengruppe, als wären deren Kinder nicht beeinflussbar durch unsere Wertekultur. Dabei stößt man diese von unserer ab und schließt sie aus, zwingt diese zu einer eigenen Identitätssuche, zum Bekenntnis zu eigenen, aber archaischen Denkweisen und Kulturwerten, und zwingt sie in eine Rolle als Außenseiter, die diese nicht verdient haben.

E. S.
5 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Der ständige „Bezug zu Migranten“, die „Schleife in der Wahrnehmung“, stört mich auch und ich fände es gut, wenn Cavalieri das ebenso unterließe wie Bernd seine krampfhafte Suche nach Rechtsradikalen und seine Beschimpfung eines jeden, den er dafür hält.

Emma Keeboo
5 Jahre zuvor

@Küstenfuchs:
Das waren auch für mich die beiden wichtigsten Aspekte. Genau da müsste angesetzt werden.
Und präventiv müsste von Beginn an die sogenannte Klassenlehrerstunde wieder reaktiviert werden, denn da wäre Raum für vorbeugende Unterrichtsgespräche/-einheiten.

Cavalieri
5 Jahre zuvor

Kann man vielleicht nochmal nüchtern lesen, was ich oben geschrieben habe? Ich habe aus dem Artikel selbst zitiert (und zwar zu Körperverletzungen, nicht zu Cybermobbing) und dann aus einer offiziellen Statistik aus Bayern. Weitergehende Meinungsäußerungen oder Anklagen habe ich unterlassen außer der Bemerkung, dass das irgendwie nicht stimmig zu sein scheint („Verwischen der Wahrheit“). Wieso bitte soll das „Volksverhetzung“ sein? Wenn woanders was Volksverhetzendes stehen sollte, dann muss das dort beanstandet werden, nicht hier. Glaubt irgendjemand, ein Gericht würde das oben als „Volksverhetzung“ werten und mich verurteilen?
@ hyperbel: Es ging oben nicht allgemein um „junge Männer aller Nationen“, die kriminell sind, sondern um Schulkinder aller Nationen (darunter auch viele Mädchen) und speziell die, die in Schulen Gewalt anwenden.

Ich denke auch, ich schreibe meist zu Themen wie neue Bildungsziele, Vergleichstests, Kompetenzen, Schulstruktur, „längeres gemeinsames Lernen“, auch die „vermurkste Inklusion“ (im virtuellen „Kampf“ mit Herrn Wocken) usw., sogar die ständig veränderte Schreibschrift war dabei. Das sind eigentlich meine Lieblingsthemen. Die Brandbriefe, die öfter aufkamen, sprachen allerdings eine deutliche Sprache. DORT war immer von Migrantenkindern und von Gewalt die Rede. Was kann ich dafür?

Sabine
5 Jahre zuvor

An Cavalieri zu seinem Kommentar um 20 Uhr
Von Migrantenkindern sollen Sie aber nicht so viel reden, Cavalieri. Immer wieder bestimmte Tatsachen zu nennen ist ein Stück weit tabuisiert, weil das Ressentiments und Fremdenfeindlichkeit wecken oder anfeuern könnte. Wer das tut, ist ganz schnell ein Fremdenhasser und Rassist.
Wohin die Angst, als Rassist zu gelten, im Extremfall führt, haben uns die jahrelangen schrecklichen Geschehnisse im englischen Rotherham gezeigt.
Zitat: „Die Angst vor dem Vorwurf des Rassismus, sie wog in der britischen Politik und weiten Teilen der Öffentlichkeit schwerer als das Beharren auf Wahrheit. „Diese Geschichte wollte einfach nicht in unser Bild von Großbritannien als einem toleranten, multikulturellen Land passen. Denn es war genau die Art Geschichte, die Englands extreme Rechte auftischen würde: pakistanische Muslimgangs missbrauchen weiße englische Mädchen“, beschreibt Norfolk rückblickend sein eigenes Hadern.
Trotzdem folgte er nach jenem Lichtblitzmoment seinem Reporterinstinkt…“
https://www.welt.de/vermischtes/article155191504/Muslimgangs-missbrauchen-weisse-englische-Maedchen.html
Ähnlich gelagerte Fälle, in denen es oft, aber nicht immer nur um sexuellen Missbrauch geht, sind von anderswo bekannt.
Trotzdem möchte auch ich sagen, Cavalieri:: Seien Sie etwas sparsamer mit Ihren Hinweisen auf Problematiken durch Migranten und deren Kinder in den Schulen. Wenn bei den Lesern der Eindruck entsteht, Sie seien damit auf die Dauer nervig und einige Ihnen daraus sogar Rassismus und Hetze drehen, bringt es nichts und Sie schaden nur sich selbst.
Ich habe Sie nie in diese Richtung verstanden und eingeordnet, trotzdem aber auch manchmal gedacht: Bitte nicht so viel, Cavalieri, weniger ist mehr.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Sabine

@Sabine
Haben Sie schon einmal von den „Identitären“und ihrer Arbeit im Netz und in der Öffentlichkeit gehört und gelesen ?
Alles ergibt irgendwann als zusammengesetztes Puzzle einen Sinn. Einer aus dieser Bewegung entfaltet seine Tätigkeit aus der Schweiz heraus, es kristallisiert sich mit jedem Kommentar langsam ein Gesamtbild.
Noch mehr wäre eigentlich noch besser.

Cavalieri
5 Jahre zuvor

Zu der hier schon öfter zitierten und kontrovers diskutierten polizeilichen Kriminalstatistik (hier für 2017):
https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2017/pks2017_node.html
Die gibt Auskunft über die Straftaten und die Tatverdächtigen, letztere in dem PKS Jahrbuch Band 3. Da ist alles aufgeschlüsselt nach diversen Kriterien, z.B. die Art der Tat und auch nach Ausländern/Inländern, sogar nach Herkunftsländern (EU-Ausländer und andere). Das ist ein Wust von Zahlen.
Zu Ausländern und auch Asylbewerbern findet man Informationen auf Seite 142 in diesem Band 3. Zur Orientierung: Da gibt es z.B. insgesamt 2698 Tatverdächtige in der Rubrik Mord, Totschlag und 26.948 bei Raub sowie 145.658 bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung nebst den prozentualen Anteilen, die auf Ausländer verschiedenen Status‘ entfallen. Auch wenn nicht jeder Tatverdächtige ein Täter sein wird (weder bei den einen noch bei den anderen), die Zahlen sind irgendwie wenig beruhigend, zumal das nur den Durchschnitt fürs ganze Land wiedergibt. Das mag jede(r) selbst nachsehen, ich will hier niemanden mit diesen Zahlen nerven. Es wäre einfach zu viel.