Kündigung oder Dienstunfähigkeit: Immer mehr Lehrer kehren dem Berliner Schuldienst den Rücken

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BERLIN. Immer mehr Lehrer in Berlin quittieren den Schuldienst in der Bundeshauptstadt. Dies berichtet der „Tagesspiegel“. Danach waren es im vergangenen Schuljahr 470 Pädagoginnen und Pädagogen, die kündigten oder einen Auflösungsvertrag unterschrieben – vermutlich um in andere Bundesländer zu wechseln. Vor zehn Jahren, im Schuljahr 2007/08, waren es lediglich 70. Die Zahl hat sich demnach im vergangenen Jahrzehnt fast versiebenfacht. Dies zeigt eine aktuelle Statistik der Senatsverwaltung für Bildung, die auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Hildegard Bentele veröffentlicht wurde.

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Es reicht ihnen: Immer mehr Berliner Lehrer kündigen. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Auch sind danach erstmals ebenso viele Lehrer wegen Dienst- oder Berufsunfähigkeit ausgeschieden wie wegen des Erreichens des Rentenalters – jeweils etwa 600. Früher gab es im Verhältnis stets deutlich mehr, die die Altersgrenze erreichten. Dass ihre Zahl dieses Jahr relativ niedrig ausfalle, liege „an den guten Konditionen für die Weiterarbeit“, vermutet die Bildungsverwaltung. Andersherum: Aufgrund des gravierenden Lehrermangels insbesondere an den Grundschulen in Berlin werden Lehrkräfte, die eigentlich in den Ruhestand gehen sollen, mit gut dotierten Anschlussverträgen weiter im Dienst gehalten. Dieter Haase, stellvertretender Vorsitzender des Gesamtpersonalrats der Berliner Schulen, sieht denn auch die Steigerung bei der Zahl der Dienstunfähigen in der der stärkeren Belastung der Lehrer begründet. bibo / Agentur für Bildungsjournalismus

Streitfall Dienstunfähigkeit: Wie Sie als verbeamteter Lehrer Ihr Recht bekommen können

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sofawolf
5 Jahre zuvor

Zitat: „Dieter Haase, stellvertretender Vorsitzender des Gesamtpersonalrats der Berliner Schulen, sieht denn auch die Steigerung bei der Zahl der Dienstunfähigen in der der stärkeren Belastung der Lehrer begründet.“

Mit Sicherheit.