Neues Modell erklärt, warum Menschen Fremde ablehnen

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KÖLN. Kölner Sozialpsychologen präsentieren ein neues Wahrnehmungsmodell, das die Abwertung von Fremdgruppen erklärt. Andere Menschengruppen werden als negativ wahrgenommen, weil negative Eigenschaften vielfältiger und leichter zu unterscheiden sind.

Wenn man zwei Gruppen zusammenbringt, dann findet sich jede Gruppe selber besser als die andere: Fußballvereine, Mädchen und Jungen, Schulklassen. Es können in der Realität aber nicht beide besser sein. Wo liegt der Fehler? Die Kölner Sozialpsychologen Hans Alves, Alex Koch und Christian Unkelbach haben jetzt eine neue Erklärung dafür geliefert, warum Menschen Minderheiten und Fremdgruppen gegenüber oft negativ eingestellt sind. Negative Einstellungen gegenüber Anderen entstehen demnach als Folge von „unschuldigen“ Wahrnehmungsprozessen.

Negative Eigenschaften sind leichter zu unterscheiden, als positive. Was im politischen Bereich gilt, wirkt auch in der Schule. (Symbolbild) Foto: KarinKarin2 / flickr (CC BY 2.0)
Negative Eigenschaften von Fremden sind leichter zu unterscheiden, als positive. Was im politischen Bereich gilt, wirkt auch in der Schule. (Symbolbild) Foto: KarinKarin2 / flickr (CC BY 2.0)

Während die meisten bisherigen Modelle von motivationalen Ursachen ausgehen, also z.B. dem Streben nach einem eigenen Vorteil, sehen die Kölner Forscher die Gründe für eine negative Einschätzung anderer Gruppen in einem besonderen Effekt der Wahrnehmung: Gruppen definieren sich selber über positive Eigenschaften, andere aber über negative. Der Grund: Obwohl alle Gruppen ähnliche positive Eigenschaften haben, verfügen sie über negative Eigenschaften, die sehr unterschiedlich sind. So kann man alle Menschen als nett, umgänglich, zuverlässig, höflich, hilfsbereit oder fleißig beschreiben. Doch bei den schlechten Eigenschaften, gibt es ein größeres Spektrum. Die schlechten Eigenschaften sind einzigartig und werden deswegen von den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen „distinkt“ genannt, sie machen die Unterschiede. Dies kann man statistisch nachweisen und folgt aus der größeren Diversität negativer Eigenschaften und aus der größeren Häufigkeit positiver Eigenschaften.

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Die in dem Modell beschriebene Entstehung negativer Einstellungen gegenüber neuartigen Gruppen wurde von den Kölner Sozialpsychologen in drei Laborexperimenten nachgewiesen, in denen Versuchspersonen verschieden auf einem virtuellen Planeten „Alien-Gruppen“ begegneten und sich einen Eindruck der Gruppen bilden sollten. Waren die distinkten Eigenschaften der Gruppen negativ, bewerteten die Versuchspersonen neue Alien-Gruppen als negativer im Vergleich zu schon bekannten Alien-Gruppen.

„Wenn wir also z.B. Migranten begegnen, schauen wir immer auf die Eigenschaften welche wir von den uns bekannten Gruppen noch nicht kennen. Wir fragen uns: was ist anders an diesen Leuten?“, erklärt Alves. „Das Gleiche tun wir auch, wenn wir z.B. in eine andere Kultur reisen. Zum Beispiel beobachten wir, dass in den USA Menschen dicker sind und mehr Waffen tragen – diese Eigenschaften assoziieren wir dann mit „Amerikanern“ und sie bilden die Grundlage unserer Beurteilung.“

„Das Problem ist, dass wir dadurch die Fremdgruppen ungewollt unfair bewerten“, so Alves. Würde man seine eigenen Gruppen auch nur aufgrund ihrer distinkten und damit negativeren Eigenschaften bewerten, hätten wir auch ein negativeres Bild von ihnen – was jeder auch selber erleben kann: „Das geschieht zum Beispiel, wenn wir von einer langen Reise nach Hause zurückkehren und auf einmal unsere eigene Kultur durch eine andere Brille sehen und erkennen was an ihr distinkt ist“, erklärt der Wissenschaftler. (pm)

Eine unterschätzte Wahrheit: Inklusion kann nur dann funktionieren, wenn sich Schüler und Lehrer im Unterricht wohlfühlen

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Krokodilstreichler
5 Jahre zuvor

Gegenüber Fremden ist man erst einmal misstrauischer, weil man über die Fremden nicht so viel weiß und sie deshalb schwer einschätzen kann. Allerdings kann sich das Bild Fremden gegenüber schnell wandeln, wenn man sie näher kennenlernt und Befürchtungen nicht bestätigt werden.
Allerdings kommt noch das Problem dazu, dass Einwanderer eine Konkurrenz auf dem Arbeits- und Wohungsmarkt darstellen, zumindest für diejenigen, die eh schon weniger verdienen. Daher befürchte ist, dass ein Misstrauen oder Fremden immer bestehen wird, solange Armut und prekäre Verhältnisse nicht beseitigt werden bzw. solange Menschen Angst haben müssen, arm zu werden.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor

Das Modell ist gut nachvollziehbar und erklärt, warum bestimmte menschliche Gruppen mehr Probleme mit anderen Gruppen haben, da gewachsene Erfahrungen mit diesen fehlen.
Habe ich diese Kontakte in der Kindheit erfahren, so fällt es mir weniger schwer, mich auf andere Gruppen einzustellen, ebenso, wenn ich beim Heranwachsenden mit unterschiedlichsten Kulturen in Berührung und einen täglichen Umgang gelangt bin. Es ist aber auch erforderlich, dass sich die Gruppen sich nicht räumlich separieren, sondern im täglichen Miteinander lernen , miteinander auf Augenhöhe umzugehen.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Was wirkt sich also störend auf das Zusammenleben aus ?
1.Ich würde als erstes eine fehlende Kommunikationsfähigkeit auf Grund fehlender Sprachkenntnisse anschuldigen, die es verhindern, dass ein Austausch zwischen den Gruppen stattfinden kann.
Deshalb ist eine strukturierte Vermittlung der bereits vor bestehenden Sprache zwingend erforderlich einzufordern von Bildungssystem und den zu assimilierenden Minderheiten.
2.Als Zweites kann sich ein übersteigerter Nationalstolz einer oder beider Seiten als negativ auswirken.
3.Rassistische Denkweisen verschiedener Gruppen, die andere, äußerlich abgrenzbare Gruppen nach der kulturellen Herkunft, der diversen Sprache, Lebensweise oder Hautfarbe hierarchisch kategorisieren, stellen ein nahezu unüberwindbares Hindernis eines friedlichen Zusammenlebens dar.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Zusätzlich gibt es natürlich das Phänomen, dass manchmal der Hass auf bestimmte Gruppen im Ausland regelrecht zur Staatsdoktrin gehören und schon den Kindern in der Schule eingeimpft werden. Ich fand mehrere Hinweise, dass das in Syrien so war (und wohl noch ist) hinsichtlich des Hasses auf die Juden und auf Israel:
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article149944120/Was-wird-aus-dem-Judenhass-der-Fluechtlinge.html
Man schreibt in der Propaganda den Juden alle möglichen schlechten Eigenschaften zu. Es dürfte klar sein, dass die syrischen Flüchtlinge dies nicht einfach an der Garderobe abgeben können. Auch Bassam Tibi (Deutsch-Syrer) hat in einem Interview bekannt, dass er damit in jungen Jahren auch infiziert war und das erst in Deutschland als Propaganda erkannt hat. Man muss leider befürchten, dass viele Leute Propaganda und Wirklichkeit eben nicht unterscheiden können. Man denke auch an die Massen-Demonstrationen im Iran, wo US-amerikanische Fahnen verbrannt wurden. Das Volk macht sowas nicht spontan von sich aus. Der „Hass auf die anderen“ resultiert eben manchmal auch aus politischem Kalkül der Regierenden.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Klar, Herr AfD-Pressesprecher, dass Sie sich wieder auf Muslime stürzen. Dabei brauchen Sie sich gar nicht bis in den Nahen Osten zu bemühen – der Hass ist schon bei Ihrer Partei Doktrin.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sehr geehrte Redaktion,

warum ist „linksgrünversifft“ gegen Bernd eine löschenswerte Beleidigung, während „AfD-Pressesprecher“ von Bernd durchgeht? Nicht nur ich finde das sehr inkonsequent.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Und da ist er wieder, der AfD-Führsprecher mit seinem Hinweis auf Syrien, dem Land , in dem bis zur politisch-religiösen Radikalisierung in Folge des Bürgerkriegs, ein friedliches Miteinander der verschiedenen Religionen einschließlich der Christen und Juden möglich war.
Aber Herr Dr. B., AfD-Landtagsabgeordneter aus dem Kreis Warendorf, war ja auch schon in Damaskus, hat mit einem Assat-Freund gesprochen und für sich und seine Fraktion sprechend festgestellt, dass man dorthin, ins Kriegsgebiet,alle Syrer wieder schicken kann.
Einfach toll, weil aus dem Tollhaus ersonnen und ersponnen und einfach nur Menschen verachtend. Man trifft sich einfach so mit Repräsentanten totalitärer Staaten, so wie der Herr auch schon auf der bestzten Krim war, um sich mit jenen Russen zu treffen, die das Land besetzten und zur Vertreibung etlicher Einheimischer beitrugen.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Ich kann mich nur wundern, dass hier der zitierte Welt-Artikel einfach ignoriert bzw. für falsch erklärt wird. Weder ich noch die AfD haben etwas damit zu tun, wenn in Syrien der Judenhass als Propaganda gepredigt wurde. Bassam Tibi ist heute pensioniert. Er hat das schon für seine jungen Jahre geschildert:
http://www.bassamtibi.de/?p=2909
Ich bekomme mehr und mehr das Gefühl, dass manche hier einfach Realitäten nicht anerkennen wollen, weil sie nicht in ihr parteipolitisches Weltbild passen. Man meint auch gelegentlich, dass manche Probleme gelöst sind, wenn man nur deren Erwähnung verbietet bzw. unterdrückt.
Ich hatte übrigens klargemacht (so denke ich), dass die Opfer von Regierungs-Propaganda nicht für eben diese Propaganda verantwortlich gemacht werden können. Sie sind halt Opfer.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Der Welt-Artikel beschreibt die militärische Unterstützung des von Assat-Clan bekerrschen Syriens durch die DDR als „antiimperialistische Waffenbrüderschaft“ gegen die USA und Israel als Staaten.
Der Artikel beschreibt aber nicht eine geschürten Indoktrination gegen Juden wegen ihrer Religion, sondern gegen den Staat Israel und dieser Umstand ist schon etwas anderes, schließlich wurde auch nicht die Schoa geleugnet, sondern der Staat Israel als imperialer Vorposten der USA wahrgenommen und als Aggressor gedeutet, dessen Existenzrecht man auf dieser Grundlage in Frage stellte.
Schließlich leben in Syrien nach wie vor Juden und Christen ohne einen Widerspruch zum Assat Regime. Das weiß ich von hier lebenden Syrern.
Der Artikel ist kein Beleg für Judenhass, sondern er beschreibt die langjährige Position zum Staat Israel.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Die langjährig indoktrinierten Leute werden Ihren feinsinnigen Unterschied zwischen Juden und Israelis aber kaum sehen, nehme ich an. Hass differenziert nicht. Aus dem Welt-Artikel: „… und in dem nicht nur Israel-Feindschaft, sondern auch Judenhass offizielle Ideologie waren“

xxx
5 Jahre zuvor

Sehr geehrte Redaktion,

wenn Bernd das ironisch meinen würde, würde ich Ihr Argument akzeptieren. Aufgrund seiner Art hier in den Kommentaren meint er das aber ernst und kann daher genausogut als Beleidigung durchgehen wie ein linksgrünversifft oder Gutmensch.

Pälzer
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Ochjo. Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Das stimmt. Alle Leute sind gleich, nur einige sind gleicher.

Ignaz wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Nein, einige sind ironisch und andere beleidigen eben.
C´est ca.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz wrobel

Ok. Dann bin ich ab sofort immer ironisch oder satirisch. Durch ein „#Satire“ werde ich das sicherheitshalber kennzeichnen.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz wrobel

Zur den Stilmitteln der Satire gehören die Ironie, die Untertreibung , die Übertreibung und die Mehrdeutigkeit, aber gewiss nicht die persönliche Beleidigung in Form von „linksversifft“ oder anderem unangemessenen Vokabular.
Satire ist die unterhaltsame Art Kritik zu äußern. Also das Raute Zeichen mit einem Schimpfwort zu verbinden ist nicht satirisch.
Auch die Bezeichnung „Sie Gesäß“, ist eher grenzwertig beleidigend.
Sie können ja Ihren Kontrahenten für seinen lieblichen Umgang adeln.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz wrobel

Jeder weiß, dass Cavalieri nicht der offizielle AfD Sprecher ist, die Titulierung als dieser ist deutlich übertrieben, kennzeichnet aber, dass er sich wie eine derartige Person verhält.
Der Neologismus des „linksversifft zu sein “ ist eindeutig beleidigend und strafbar.
Nicht strafbar ist es, eine den Menschen negativ offen zugewandte Person, als rassistisch zu bezeichneten, wenn diese Person eine männliche, ethnische Minderheit als „alimentierte Messermänner und andere Schmarotzer….“bezeichnet.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz wrobel

Karl Eduard von Schnitzler , auch als „Sudel-Ede“ verhöhnt, war ebenso, wie sein westdeutsches Pendant Richard Löwenthal, von seinem Temperament her, als Kommentator zu westdeutschen Fernsehberichten, noch ein ganz anderes Kaliber, nämlich indoktrinierend und aufhetzend im Sprachgebrauch und seiner Scheinargumentation.

unverzagte
5 Jahre zuvor

@xxx sie deuten den „afd sprecher“ als beleidigung, um die mehr als fragwürdige wortwahl „grünversifft“ zu rechtfertigen…können sie das ernst meinen wollen?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Das mit dem Sprecher ist eine Lüge, Ich habe keine Verbindungen zur AfD, habe das auch mehrmals gesagt und vertrete hier keine AfD-Positionen außer vielleicht einer: Als die AfD gerade von Lucke gegründet war, bekam ich auf einem Wahlkampf-Stand einen Flyer in die Hand gedrückt. Darauf stand, dass die AfD ein Einwanderungsrecht nach kanadischem Vorbild fordert. Kanada ist nicht als faschistisches Land bekannt, und seine Einwanderungspolitik war über lange Zeiträume erfolgreich. Also was ist daran falsch? Dennoch wurde schon damals die AfD als „rechtsextrem“ bezeichnet von interessierter Seite. Euro-Kritik galt schon als politisch verdächtig.
Meinen Sie also, die Wortwahl von Bernd entspricht generell dem „Kategorischen Imperativ“, sollte also von allen hier in derselben Weise verwendet werden? Also immer draufhauen, irgendwas wird schon hängenbleiben? Mich erinnert das an Sensations-Journalismus mit Schlammschlachten der schlechtesten Art. Wenn sich Gerichte damit beschäftigen, gibt’s meist eine Gegendarstellung.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Sie vertreten hier jede Position der AfD – von ihrem Hass auf Muslime, denen Sie ja sogar (wie die AfD) einen verstärkten Hang zum Inzest hier unterstellt haben -, bis hin zu Ihrer ätzenden Kritik an „der“ Politik (natürlich außer der AfD), „der“ Wissenschaft, an Repräsentanten dieses Staates und dieser liberalen Gesellschaft. Sie verteidigen die Denunzianten-Aktion der AfD, greifen Historiker an für ihr Eintreten für die Demokratie, Relativieren den Rechtsextremismus, bemeckern die Redaktion für kritische Beiträge zur AfD. Konstruktives? Fehlanzeige. Wenn Sie Sündenböcke brauchen (und die brauchen Sie oft): Migranten, vor allem eben Muslime.

Eben ganz so, wie es ein Pressesprecher der AfD tut.

Übrigens: Meinungsfreiheit gilt in Deutschland nicht nur für Leute wie Sie – ich darf auch meine Meinung äußern, und nichts anderes tue ich.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich fürchte, die Positionen der AfD zur Bildung (etwa im Wahlprogramm) kennen Sie gar nicht, wissen aber angeblich, dass ich die vertrete.
Konstruktives: gegen Sie mal ein Beispiel, wo Sie was Konstruktives zur Bildung hier geschrieben haben außer den üblichen vorgestanzten Formulierungen, die schon x-mal gedruckt wurden?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Hier wird wohl Kritik an einer gewissen Art Anti-AfD-Propaganda mit Beifall für die AfD verwechselt. Das ist nicht dasselbe.
Beispiel: Nicht jeder, der die Kritik an Frau Merkel überzogen und unfair findet (ich gehöre auch dazu) ist ein Befürworter all dessen, was sie so in letzter Zeit gemacht hat. Man sollte mehr differenzieren und nicht so schwarz/weiß urteilen.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Kritik an Kritik ist Zustimmung, ja. Insbesondere dann, wenn nichts anderes geäußert wird. Fangen Sie doch mal damit an, differenziert zu kommentieren – dann gibt’s auch differenzierte Antworten.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Das mit der angeblichen AfD-Fraktion und einem angeblichen AfD-Sprecher klingt ohnehin stark nach Verschwörungstheorie. Es scheint eher eine Fraktion derer zu geben, die ständig den AfD-Teufel an die Wand malen und von ihm besessen zu sein scheinen. In Wahrheit dürfte die Heterogenität der hier diskutierten Argumente ein Ärgernis für diejenigen sein, die die ganze Diskussion lieber in EINE Richtung lenken wollen, die stets vom obigen Artikel vorgezeichnet wird.
Übrigens: „mit Migrationshintergrund“ bezieht sich auf alle, die aus dem Ausland stammen, also auch auf Polen, Russen usw. Bewusst habe ich das jedenfalls nie nur auf Moslems bezogen. Die Statistiken geben das auch nicht her. Niemand weiß, wieviele Moslems wir im Lande haben und wie hoch deren Anteil bei den Schulkindern ist. Der Migrantenanteil dagegen wird offiziell angegeben. Er liegt bei Grundschulkindern in westdeutschen Großstädten inzwischen meist über 50 % bis hin zu 70 %, in einzelnen Stadtteilen und Schulen auch höher. Schulen mit 90 % sind in Berlin gar nicht selten. Ich finde das einfach beunruhigend (vom Kopf und vom Bauch her), ganz egal, was andere sagen. Die Probleme überlagern sich doch: Sprachkenntnisse, kultureller HIntergrund, Unterschichten, Hartz IV, Inklusion, Lehrermangel usw.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Verschwörungstheorie? In den USA hat ein Rechtspopulist (und Betrüger) das Präsidentenamt übernommen und spaltet das Land, in Frankreich hat’s eine Rechtspopulistin bis in die Stichwahl geschafft, in Großbritannien führen Rechtspopulisten (und Betrüger) gerade das Land ins Brexit-Chaos. In ganz Osteuropa haben Rechtspopulisten das Ruder übernommen und schaffen die rechtsstaatliche Demokratie ab. In Sachsen ist die AfD stärkste Partei, sie ist bald in allen Landtagen maßgeblich vertreten – und AfD-Vertreter marschieren in Chemnitz mit Rechtsradikalen und Verbrechern Seite an Seite durch die Straßen.

Aber klar, das Problem sind natürlich „vom Kopf und Bauch her“ die Muslime, von denen es in Deutschland gut 4 Millionen gibt – das sind gerade mal 5 Prozent der Bevölkerung. In Ostdeutschland gibt’s faktisch keine. Trotzdem sind dort die sozialen und ökonomischen Probleme weitaus größer als im Westen. Natürlich gibt’s auch Integrationsprobleme und die Ballung von sozialen Problemen in Brennpunktvierteln – andererseits profitiert Deutschland massiv von der offenen Gesellschaft und von der Einwanderung, ohne die der Laden hier ökonomisch längst nicht mehr laufen würde. Von einer völligen Vergreisung der Bevölkerung mal ganz abgesehen. Wer soll denn Ihre Rente bezahlen, Cavalieri, die Sie so schön verfrühstücken?

Was Sie und Ihre AfD-Freunde betreiben, das ist eine klassische Sündenbock-Politik. Dabei ist die“Mutter der Probleme“ ein ganz anderes: die Modernitätsverweigerung von Menschen wie Ihnen, Cavalieri, die sich in pausenlosem Gemecker gegen alles und jeden ausdrückt, der sich um ein konstruktives Miteinander in unserem Land bemüht. Die ist psychologisch sogar verständlich: Man sehnt sich zurück in die eigene Jugend, die in der Rückschau verklärt wird und in der es angeblich keine Probleme gab.

Diese Psycho-Macke aber zum Maßstab der Politik zu machen, ist brandgefährlich: Es geht dann nicht mehr um sachliche Argumente oder nachvollziehbare Resultate. Es geht nur noch ums „Gefühl“, zu denen eben auch Wut und Hass gehören. Womit wir wieder bei den Sündenböcken wären – sich solche zu suchen, entspricht den niedersten Instinkten der Menschheit. Die zu pflegen ist für jemanden wie Sie, der sich auch noch für einen Bildungsbürger hält, ein Armutszeugnis.

geli
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Na, Bernd, da haben Sie ja wieder alle Register Ihrer einseitigen Perspektive gezogen und auch mal wieder nicht mit Schmähungen gespart: Leute wie Cavalieri haben eine „Psycho- Macke“, die sie an sachlichem Denken hindert. Sie gehen nur nach „Gefühl“, zu denen auch „Hass und Wut“ gehört. Sie suchen nach Sündenböcken und lassen sich damit von „den niedersten Instinkten der Menschheit“ leiten. Obendrein halten sich auch noch für Bildungsbürger, was ein zusätzliches „Armutszeugnis“ ist.
Schön, dass Sie moralisch, menschlich und intellektuell so überlegen sind! Und schön auch, dass Sie keinerlei Zweifel an Ihrer Größe, Ihrem Rechthaben und überhaupt Ihren Gedankengängen haben.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Das haben Sie aber schön zusammengefasst, geli!

Nochmal zur Abrundung:

“Die Verleumdung des freiheitlichsten und demokratischsten Systems, das es je auf deutschem Boden gab, darf man den Brandstiftern im Biedermann-Sakko nicht durchgehen lassen.”
FAZ-Herausgeber Berthold Kohler

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

@ geli ihr ausschließliches mokieren versäumt, mehrere sichtweisen einzunehmen – richtet sich ihr ironischer vorwurf also gegen ihren eigenen beitrag?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Was bitte soll ich mit Trump und den anderen Genannten zu tun haben, wenn ich nur meinte, hier im Forum gibt’s keine AfD-Fraktion? Der im „Biedermann-Sakko“ ist doch offenbar Gauland, habe ich den jemals hier verteidigt? Die Netiquette sollte doch eigentlich gelten bei allen Internet-Diskussionen. Auch das Wort „brandgefährlich“ sollte nicht überstrapaziert werden und nicht pauschal als Waffe gegen andere verwendet werden. Die (ehrliche) Sorge um die Demokratie muss nämlich auch glaubwürdig sein. Den „besorgten“ Bürgern wird auch nicht geglaubt, wenn das wegen zu viel Polemik nicht stimmig ist. Man sagt allgemein, die plustern sich mit ihrer „Besorgtheit“ nur auf.