VBE startet Online-Petition und fordert darin: A13 für Lehrer aller Schulformen!

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DÜSSELDORF. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Nordrhein-Westfalen hat am Weltlehrertag die Onlinepetition „Stau auf der A13“ gestartet. Gefordert wird darin A13 (EG13) für alle Lehrkräfte aller Schulformen. „Durch die wiederholt folgenlosen Ankündigungen aus der Landespolitik, diese Gerechtigkeitslücke zu schließen, steigt der Frust der betroffenen Lehrerinnen und Lehrer. Die Ignoranz gegenüber den Lehrkräften, die in Zeiten des Lehrkräftemangels sehr deutlich über die Belastungsgrenzen hinaus arbeiten und tägliche eine starke Arbeit in den Grund-, Haupt-, Real-, Sekundar-, Gesamtschulen leisten, ist fast schon unverschämt“, erklärt VBE-Landeschef Stefan Behlau.

„A13 für alle“: VBE-Landeschef Stephan Behlau macht Druck. Foto: VBE

Der VBE fordert alle Lehrkräfte auf, sich an der Petition zu beteiligen und sie zu verbreiten. Stefan Behlau: „Gemeinsam müssen wir den Druck erhöhen! Länger können und wollen wir nicht im Stau auf der A13 sitzen. Unterschreiben und verbreiten Sie die Onlinepetition. Lassen Sie uns eine Rettungsgasse bilden!“

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Hier geht es zu der Petition.

Die Begründung im Wortlaut

„Es ist mehr als ernüchternd, dass im Haushaltsentwurf 2019 fehlt, was wir schon lange fordern: Die Lösung der Ungerechtigkeit in der Besoldungsfrage ist nicht im Ansatz zu erkennen, es sind nicht einmal kleinste Schritte zu erahnen. Diese Ignoranz gegenüber den Lehrkräften, die in Zeiten des Lehrkräftemangels sehr deutlich über die Belastungsgrenzen hinaus arbeiten und tägliche eine starke Arbeit in den Grund-, Haupt-, Real-, Sekundar-, Gesamtschulen leisten, ist fast schon unverschämt.

Auffällig ist doch, dass es auf dem Markt zu wenig Lehrkräfte gibt – insbesondere für die Sekundarstufe I und für die Grundschulen. Nach Angaben des Ministeriums für Schule und Bildung wird es in den nächsten zehn Jahren allein in unserem Bundesland Nordrhein-Westfalen einen Mangel von 15.000 Lehrkräften geben. Es müsste doch zu denken geben, dass es sich dabei genau um die Lehrämter handelt, die ein deutlich geringeres Einstiegsgehalt aufweisen als alle anderen Lehrämter. Der Mangel an Lehrkräften ist die größte Baustelle der Schulpolitik. Alle Herausforderungen, etwa die Inklusion oder die Integration, können nur mit ausreichend originär ausgebildeten Personal erfolgreich angepackt werden.

Trotz veränderter Lehrerausbildung, gleichlangem universitären Studium, gleichlangem Referendariat, trotz der Tatsache, dass alle Lehrkräfte unabhängig von Schulstufe und Schulform heute Schlüsselqualifikationen vermitteln, Kinder mit und ohne Handicap unter-richten, Kinder mit Migrationshintergrund integrieren und mit Heterogenität umgehen, unterliegt die Bezahlung von Lehrerinnen und Lehrern in NRW immer noch einem sozialen Ranking aus dem 19. Jahrhundert. Das entspricht schon lange nicht mehr der Realität in den Schulen. Durch die ungleiche Bezahlung von Lehrerinnen und Lehrern verstößt das Land NRW fortgesetzt gegen ihre eigene Verfassung. Schon im Jahr 2011 hat der Verfassungsrechtler Prof. Christoph Gusy in seinem Gutachten festgestellt, dass sich der Artikel 24 Abs. 2 S. 2 in der Verfassung von NRW auf Personen bezieht, die einer gleichen Tätigkeit nachgehen. Dies trifft auf alle Lehrkräfte in NRW zu.

Durch die wiederholt folgenlosen Ankündigungen aus der Landespolitik, diese Gerechtigkeitslücke zu schließen, steigt der Frust der betroffenen Lehrerinnen und Lehrer. Währenddessen machen andere Bundesländer es Nordrhein-Westfalen vor und erkennen, dass der Lehrkräftemangel nur durch gleichen Lohn für gleiche Arbeit behoben werden kann.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, gemeinsam müssen wir den Druck erhöhen, denn gemeinsam sind wir stark! Länger können und wollen wir nicht im Stau auf der A13 sitzen. Unterschreiben und verbreiten Sie die Onlinepetition. Lassen Sie uns eine Rettungsgasse bilden!

Es grüßt herzlich ihr

Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW.“

Streit um “A13 für alle” – Philologenverband legt nach: “Endlich” A14 für Gymnasiallehrer

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Philipp
5 Jahre zuvor

Der VBE stellt also eine Forderung auf, die nicht nur bedeuten würde, dass Grundschullehrer gehaltsmäßig aufrücken, sondern dass alle Berufsschul- und Gymnasiallehrkräfte weniger verdienen, denn „A 13 für alle“ bedeutet, dass diese ihre Zulage für den höheren Dienst (A13Z) verlieren.Wie in Thüringen, wo die Gleichstellung der Regelschullehrer mit dem Verlust aller Beförderungsstellen an den Gymnasien erkauft wurde .

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  Philipp

Nach „A 13 für alle“ kommt sowieso „A 14 für die höheren Lehrämter“. Der Philologenverband tritt ja schon dafür ein.

Da überall Personal fehlt und man ja immer nur die Idee nach mehr Bezahlung hat, werden bald alle mehr verdienen, aber auch alle mehr zahlen. Dann gleicht sich das im Endeffekt wieder aus und keiner hat wirklich mehr als vorher – und die Arbeitsbedingungen sind gleich schlecht geblieben.

emil
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Nur – es gibt dann keine „höheren“ Lehrämter mehr ……. Ergo – nix mit A14 …..

FElixa
5 Jahre zuvor
Antwortet  emil

Die Frage wird doch dann sein wie lange man mit dieser Konstellation auskommt. A13 für alle führt vermutlich dazu, dass man in kürzester Zeit den Mangel an Lehrern auf weiterführenden Schulen verschärft. Wer tut sich denn dann noch freiwillig solch ein Studium an, wenn man nicht mehr erhält als ein Grundschullehrer? Man sollte sich dann auch fragen was mit den Mangelfächern passiert. Welchen Anreiz kann ein Schulsystem noch bieten? Wer studiert da noch freiwillig Mathe, Physik, o.ä. für die Sek II auf Lehramt? Leider orientiert man sich ausschließlich an der Ausbildungszeit. Das kann langfristig nicht funktionieren. Da absolvieren Studierende ein anspruchsvolles Studium und erhalten dann genauso viel Geld wie wenn sie einfach Lehramt für die Grundschule studiert hätten. Da verdient dann der Grundschullehrer genauso viel wie ein Mathelehrer für die Sek II, ein Arzt, Jurist, o.ä. Sollen demnächst Erzieher auch noch verbeamtet und nach A13 bezahlt werden?

Vielleicht sollte man das Geld lieber in bessere Arbeitsbedingungen investieren. Dann klappt es auch mit dem Nachwuchs.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Zitat Felixa: „Vielleicht sollte man das Geld lieber in bessere Arbeitsbedingungen investieren. Dann klappt es auch mit dem Nachwuchs.“

Das ist ja seit Jahr und Tag mein Reden.

Heinz
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Also ich habe einige Gymnasiallehrkräfte kennengelernt, die sagen, dass sie sich für diese Schulform entschieden haben aufgrund der Schüler. Ich kenne eigentlich keinen der sagt, dass er dieses Lehramt aufgrund der Besoldung gewählt hat….. das mag es natürlich geben, aber ich vermute, dass viel mehr das „höhere Lehramt“ (wie es hier genannt wird) wählen, weil sie Respekt vor der pädagogischen Arbeit an den anderen Schulformen haben.

FElixa
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@Heinz ich glaube auch, dass sich viele für ein Lehramt für eine bestimmte Schulform entscheiden, weil sie mit einer bestimmten Gruppe Kinder arbeiten möchten. Gleichzeitig wird das Studium für die Sek II jedoch abgewertet, wenn nun ein Grundschullehramt genauso viel Geld einbringt wie ein Lehramt für z.B. Mathe Sek II. Das hat nichts mit fehlender Wertschätzung zu tun oder die harte Arbeit, die an anderen Schulformen geleistet wird, aber besonders Mangelfächer leiden darunter, dass die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung in der Wirtschaft nun mal besser ist. Warum also Mathe für die Sek II studieren, wenn man für die Grundschule oder Realschule oder … genauso viel Geld bekommt. Dann kriegt man nur noch die Leute, die einfach kein Bock haben sich groß anzustrengen. Es würde mich nicht wundern, wenn die Leute dann einfach sagen, dass sie Mathe nur noch für Haupt- und Realschule studieren. Ist nun mal wesentlich einfacher und man hat immer noch mit Kindern zu tun, die die Sek I besuchen. Das einzige was wegfällt ist die Sek II. Das können viele vermutlich verkraften.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

So kenne ich es auch. Die meisten (sicher nicht jeder) entschieden sich für ihr Lehramt aufgrund der Schülerklientel und aufgrund der Fächer und des Stoffes, den man unterrichtet. Hier wurde das von ysnp, Palim und der missis. permanent bestritten. Warum ist klar. Man wollte damit immer das Argument stützen, es gäbe jetzt zu wenig Grundschullehrer, weil die Gehälter geringer seien. Aber das ist ein großer Trugschluss, wie inzwischen vielfach bewiesen wurde.

ysnp
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@FElixa:
Das Studium eines Faches mag für das Gymnasiallehramt II mehr in die Tiefe gehen als das z.B. eines Hauptschullehrers, aber das Unterrichten ist an der Hauptschule wesentlich anstrengender. Vom Stress im Klassenzimmer her gesehen, ist der eines Hauptschullehrers größer. Einen Grundschullehrer kann man gar nicht richtig vergleichen, weil er alle Arten von Schülern hat und seine Herausforderungen vor allem pädagogischen und didaktischen Bereich liegen, wie allen Schülern gerecht zu werden. Es ist eindimensional zu meinen, man könne einen Grundschullehrer und einen Gymnasiallehrer vom Fachlichen her vergleichen. Ich habe den Eindruck, dass kann ein Gymnasiallehrer schwer nachvollziehen. Sonst käme nicht immer dieser fachliche Vergleich von den zu unterrichtenden Fächern her und das Anbringen des Korrekturaufwands.

dickebank
5 Jahre zuvor
Antwortet  Philipp

Unkenntnis der Laufbahnvoraussetungen; ein altgedienter Grundschullehrer kann auch als Beamter des gehobenen Dienstes A13 erhalten, genauso wie ein junger Beamter des höheren Dienstes im Eingangsamt. Abgesehen davon, dass die Bezeichnungen gehobener und höherer Dienst nicht mehr der modernen Nomenklatur entsprechen. Lehrer sind Beamte oder TArifbeschäftigte der Laufbahngruppe II, erstes Einstiegsamt, Studienräte die der Laufbahngruppe II, zweites Einstiegsamt. Die Besoldungsgruppe A13 wird deshalb auch als Verzahnungsamt bezeichnet. Bei der Polzei gibt es A12- und A13-besoldete Hauptkommissare – 3 und 4 silberne Sterne. Hier gibt es ähnlich wie bei den Hauptmännern der Bundeswehr keine unterschiedlichen Dienstbezeichnungen. Im Gegensatz dazu unterscheidet der Rest der öffentlichen Verwaltung zwischen Amts- (A12) und Oberamtsräten (A13).
Die Besonderheit der Lehrer ist es ja, dass sie nach erfolgreich bestandener Anwärterzeit auf eine Planstelle zu A12 eingruppiertw erden. Da es invielen Bundesländern keine Beförderung nach Länge der Dienstzeit mehr gibt, kann die A13 nur durch Übernahme einer Leitungs- oder einer Funktionsstelle erreicht werden.

Krokodilstreichler
5 Jahre zuvor

Der völlig falsche Weg. Es wäre besser, die zukünftigen Lehrer aller Schularten in einem dualen Studium auszubilden und dann bundesweit nach E9 zu entlohnen. Dann könnte man auch mehr Lehrer finanzieren, was den Schüler zugute kommt.

FElixa
5 Jahre zuvor

Vielleicht sollte man aufhören alle Lehrer gleich zu bezahlen? Vielleicht sollte man Gehälter individuell aushandeln. Wieso sollte ein Deutschlehrer genauso viel verdienen wie ein Informatiklehrer? Sie werden vermutlich mit ihrer Idee weiterhin genug Lehrer für Fächer wie Deutsch, Geschichte, Geographie finden. Sie werden aber sicherlich nicht genug Leute finden, die Mathe, Physik, Informatik unterrichten. Warum auch? In der freien Wirtschaft kann man ein Nettoeinkommen vergleichbar mit A13-A16 erzielen ohne groß Karriere zu machen. Wer tut sich da bitte E9 an?

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Wenn man den Weg zur selbstständigen Schule weitergeht, könnte am Ende nicht nur stehen, dass jede Schule sich ihre Lehrer selber auswählt, also selbst Stellen ausschreibt, Bewerbungen annimmt und nach eigenen Kriterien entscheidet; sondern auch, dass jede Schule aus dem ihr zur Verfügung stehenden Budget die Gehälter bestimmt. Dann läge es an der Schulleitung oder an der gesamten „Belegschaft“ zu entscheiden, ob man lieber in Arbeitsbedingungen oder lieber in Gehälter investieren will oder einen Mittelweg findet. Dann ist jede Schule wie in der freien Wirtschaft eine kleine Firma.

Unternehmerisch agieren würde dann wohl auch bedeuten, dass man Lehrer, von denen es ein Überangebot gibt, schlechter bezahlen kann als Lehrer, an denen es mangelt. Das kann sich dann alle paar Jahre ändern. Von gleichem Lohn für gleiche Arbeit (eh nur eine Schimäre) könnte dann nicht mehr die Rede sein, sondern nur noch von Nachfrage und Angebot. Aber das ist ja nunmal die Gesellschaft, in der wir leben.

Muss man sich überlegen, ob man das will. Alles hat Vor- und Nachteile. Der soziale Friede ist auch ein wichtiges Gut.

FElixa
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Der soziale Frieden ist sicherlich sehr wichtig. Es darf auch nicht sein, dass ein Physiklehrer das doppelte von einem Geschichtslehrer verdient, nur weil es von dem einen zu wenig und dem anderen zu viele gibt. Trotzdem muss man sich eben Fragen wie man den Nachwuchs gewinnen.

Wenn man z.B. Mathematik, Informatik oder Physik studiert, braucht man sich um seine Zukunft keine Sorgen machen. Man ist oftmals besser bezahlt als Lehrer und muss zudem weniger arbeiten. Was kann da Schule noch bieten. Mir fällt da gerade nichts ein. Es gibt eben nicht genug junge Menschen die all diese Faktoren ausblenden nur um mit Kindern arbeiten zu können.

Es gibt also nur 2 Möglichkeiten: bessere Arbeitsbedingungen (das wird den Meisten jedoch nicht reichen) und ein vergleichbares Gehalt. Mehr Geld bedeutet jedoch, dass man es an anderer Stelle einsparen muss. Glücklich wird vermutlich niemand, egal wie man es löst.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Eben, was an der einen Stelle ausgegeben wird, fehlt dann an einer anderen. Das ignorieren hier viele, die einfach behaupten, es sei doch genug Geld da und auf die sprudelnden Steuereinnahmen verweisen. Sie gehen einfach davon aus, dass es in unserem Land kein anderes Problem gäbe, als den Grundschullehrern A 13 zu zahlen und meinen, alles vorhandene Geld solle für sie ausgegeben werden.

Alle Wünsche zu erfüllen, müsste man die Steuern erhöhen – nur dann fehlt das Geld ja auch (bei uns im Portmonee, weil unser netto geringer wird). Wie man es dreht und wendet, man muss Prioritäten setzen und deshalb bin ich derzeit für bessere Arbeitsbedingungen.

Pälzer
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Wenn die Schule wie ein Unternehmen Lehrer einstellt und bezahlt, landet man da, wo die USA schon sind; dann gibt es gute (teure) Schulen mit hohen Gehältern und schlechte Schulen mit schlecht bezahlten Stellen. Was die Amis machen, sieht nicht erfolgreich aus.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Darin stimme ich Ihnen zu.

Es waren andere hier, die mit dem „Markt“ argumentierten (Nachfrage und Angebot). Natürlich nur, wenn es ihnen in den Kram passt (höhere Gehälter aufgrund Lehrermangel); nicht, wenn es ihnen nicht passt (niedrigere Gehälter aufgrund Lehrerüberhang).

Krokodilstreichler
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Das Problem mit MINT-Lehrern ist ja, dass dort die Durchfallquote sehr viel höher ist als bei Deutschlehrern etwa. Das hohe Niveau in den MINT-Fächern, dass zwar für zukünftige Professoren und Forscher angemessen zu sein mag, ist für Lehrer dieser Fächer völlig übertrieben. Würde man diese Lehrer in einem dreijährigen dualen Studium ausbilden, hätte man erheblich mehr MINT-Lehrer.

sofawolf
5 Jahre zuvor

Was Sie schreiben, spricht aber auch gegen die Behauptung, dass die Anforderungen an die Lehrer(ausbildung) aller Schularten gleich sei. Hier wird ja gerne alles in einen Topf geworfen und Gleichmacherei unter den Lehrern propagiert, während man bei den Schülern auf immer mehr Differenzierung und Individualisierung setzt.

Ihr Vorschlag, das Problem zu lösen, wenn man Lehrer in einem dreijährigen dualen Studium ausbildet, überzeugt mich nicht. Bedeutet das nicht nur, dass man die Anforderungen „nach unten senkt“, damit weniger durchfallen? An den Schulen ist es ja vielfach ähnlich. Aber wenn die Schüler immer weniger wissen und können müssen, dann kommen wohl auch die Lehrer mit weniger aus?!

FElixa
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Das sehe ich auch sehr kritisch. Ich bin froh über meine eigene Ausbildung. Wie kann ich Mathematik unterrichten, wenn ich es selbst nie verstanden habe?

Das Argument, dass man das Studium verkürzen soll, kann ich jedoch durchaus verstehen. Braucht es wirklich noch einen Master? Ich persönlich denke nicht. Ich erinnere mich daran, dass man die Grundlagen und einige Vertiefungen des Faches in 3 Jahren durchbekommen hat. So ist es nun auch mit Bachelor/Master. Im Master hört ein Mathematikstudent z.B. nur noch Vertiefungen. Ein Lehramtsstudent braucht sicherlich kein fundiertes Wissen aus solchen Themen wie Funktionentheorie, Computeralgebra, u.v.m. Trotzdem kommt man auch als Lehramtsstudent nicht drumherum sich mal 3 Jahre intensiv mit seinen Fächern auseinanderzusetzen. Mit einem dualen Studium werden sie die Mathematik, Physik oder andere Fächer niemals wirklich verstehen können. Fragen sie mal die Mathematiklehrer oder auch studierte Mathematiker. Da heißt es oft, dass man 2-3 Jahre Vollzeitstudium gebraucht hat, um sich in der Welt der Mathematik zurechtzufinden.

Pälzer
5 Jahre zuvor

„Würde man diese Lehrer in einem dreijährigen dualen Studium ausbilden, hätte man erheblich mehr MINT-Lehrer “ …, die dann allerdings ihr Fach weniger kennen und den Schülern über das Studium gar nichts sagen können. Wer sich für Physik, Chemie, Bio wirklich begeistert, würde der so eine Schmalspurausbildung wählen?

xxx
5 Jahre zuvor

ob die Klassen dann so viel kleiner werden, weiß ich nicht, weil Sie für 3000€ brutto niemanden finden, der dafür 60 Stunden pro Woche arbeitet, für 4500€ brutto schon eher, was in der Summe auf dasselbe hinausläuft.

dickebank
5 Jahre zuvor

Ja und?- Schließt das die nachträgliche Erlangung eines Master-Grades aus? Das Duale Studium – siehe Polizei – schließt mit einem Bachelor-Grad ab. Dieser führt zu einer Übernahme in die alufbahngruppe II, erstes Einstiegsamt zu A9 mit der Amtsbezeichnung Kommissar. Ein Duales Studium im Bereich Lehramt ähnlich zur Polizeiausbildung würde zwar zum Bachelor-Abschluss führen, wäre aber eine laufbahntechnische Sackgasse, da zur Übernahme in den Vorbereitungsdienst auch bei Lehramtsanwärtern ein abgeschlossener Masterstudiengang und eben kein BAchelor-Abschluss vorausgesetzt wird.
Zweite Besonderheit im Schuldienst ist es ja, dass im Gegensatz zum Rest des öffentlichen Dioenstes ein Aufstieg innnerhalb derLaufbahngruppe II durch behördeninterne Weiterqualifizierung nicht möglich ist.

Invictus
5 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Polizei und Studium..wenn ich das schon lese

Krähe
5 Jahre zuvor

Und was bedeutet A13 für alle denn für die Seiteneinsteiger in Grundschulen?
Diese werden weiterhin bei gleicher Arbeit und sogar Klassenleitungen nur im Tarif und das deutlich unterbezahlt.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  Krähe

Eben, deshalb ist das Gezeter vom gleichen Lohn für gleiche Arbeit auch eine Lüge. Es geht nur um „mehr Geld für mich“ – um sonst nichts!

dickebank
5 Jahre zuvor

Neid und Stolz sind aus einem Holz.

Zum einhundersten Male, es geht nicht um die Vergleichbarkeit der einzelnen Lehrämter, es geht um die Einordnung aller Lehrkräfte in die besoldungsstruktur des öffentlichen Dienstes insgesamt.
Die Vergleichbarkeit der Entgelte (Besoldung oder Tarifgehalt) zwischen einem älteren Diplom-Ingenieur (FH) als Stadtbauamtsrat und seinem jüngeren Pendant als Master of Engeneering einer Hochschule für angewandte Wissenschaften oder Master einer Technischen Universität als Stadtbaurat sowie Lehrkräften mit Master-Grad müssen vergleichbar sein.

FElixa
5 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Und genau deshalb gibt es doch die Probleme mit fehlenden Lehrkräften an bestimmten Schulformen oder in bestimmten Fächern. Es macht halt keinen Sinn einen Stadtbauamtsrat mit einer Lehrkraft zu vergleichen, nur weil sie beide einen Diplom- oder Masterabschluss gemacht haben. Warum muss es vergleichbar sein? In der Wirtschaft erhalten doch auch nicht alle mit einem Masterabschluss gleich viel Geld. Da geht es um Angebot und Nachfrage. Wenn man Lehrkräfte für eine bestimmte Schulform oder für bestimmte Fächer braucht muss man schauen wo diese Leute sonst arbeiten. Dann muss man eben durch gute Arbeitsbedingungen und vergleichbares Gehalt dafür sorgen, dass der Beruf attraktiv genug ist. Genauso muss man bei Ingenieuren schauen warum man diese möglicherweise nicht in das Bauamt locken kann. Oder bei Juristen, oder oder oder. Stattdessen kehrt man alle über einen Kamm egal ob Lehrer, Polizist, Soldat, Jurist, Ingenieur, etc. und bezahlt alle gleich weil sie ja alle einen Master-Abschluss haben. Das ist einfach nicht zeitgemäß.

dickebank
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Warum müssen lehrkräfte verbeamtet werden?

In einem Unternehmen erhalten alle die gleiche Grundvergütung innerhalb einer Entgeltgruppe. Folglich muss das Gleiche für die im Schuldienst beschäftigten Lehrkräfte gelten. Sie sind eben wie die Bauleute beim gleichen Arbeitgeber beschäftigt.

Ihre Ideen zur unterschiedlichen Eingruppierungen im ÖD sind interessant. Ist Ihnen überhaupt klar, dass A13 in Bayern nur dem Namen nach das Gleiche sind wie in Mecklenburg-Vorpommern. Ebenso scheinen Sie nicht zu wissen, dass es bei gleicher Eingruppierung Unterschiede zwischen TVöD und TV-L gibt. Selbst zu Zeiten des BAT war der kommunale Tarif finanziell besser ausgestattet als der der Länder und des Bundes. Dass Beamte und Regierungsbeschäftigte von Landesministerien bei gleicher Tätigkeit wie ihre Pendants in nachgelagerten Bbehörden ein höheres Entgelt aufgrund der Ministerialzulage haben, scheint Ihnen ebenfalls nicht bewusst zu sein.

Warum bekommen Beamte der Polizei im Wach- und Wechseldienst unterschiedliche Besoldungen? Der POM macht keine andere Tätigkeit als der POK während seiner Schicht. Kann das an den unterschiedlichen Ausbildungsvoraussetzungen liegen, dass die unterschiedlich eingruppiert werden? Und warum soll das nicht auch für Lehrkräfte gelten?

FElixa
5 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Warum Lehrkräfte verbeamtet werden müssen? Bin ich auch kein Fan von, solange die Bezahlung dadurch nicht schlechter gestellt wird haben bestimmt die meisten Lehrkräfte kein Problem damit darauf zu verzichten.

„In einem Unternehmen erhalten alle die gleiche Grundvergütung innerhalb einer Entgeltgruppe. Folglich muss das Gleiche für die im Schuldienst beschäftigten Lehrkräfte gelten. Sie sind eben wie die Bauleute beim gleichen Arbeitgeber beschäftigt.“

Der Vergleich hinkt. Lehrer unterscheiden sich durch ihre Fächer genauso wie sich Arbeitnehmer auch im Unternehmen unterscheiden können, trotz gleicher Ausbildung. Es wäre zu einfach zu sagen, dass z.B. in einem Unternehmen alle Informatiker mit gleicher Ausbildung (Master-Abschluss) und gleichlanger Berufserfahrung auch gleich verdienen. Da reicht es schon, wenn sie in unterschiedlichen Abteilungen arbeiten. Dann gelten für sie andere Verträge und somit ergibt sich ein anderes Gehalt. So werden sie z.B. als Web-Entwickler weniger verdienen als ein Entwickler im Bereich Sicherheit. Das hängt dann entsprechend von dem Angebot und der Nachfrage ab. Daraus entwickeln sich die Verträge und Gehälter.

„Ihre Ideen zur unterschiedlichen Eingruppierungen im ÖD sind interessant.“

Welche Ideen? Ich sprach davon, dass Gehälter flexibler ausgehandelt werden sollten. @sofawolf sprach dies schon an. Man müsste den Schulen mehr Handlungsspielraum bieten, indem man Lehrkräften mit Mangelfächern ein besseres Gehalt zahlen kann. Anders wird man den Beruf langfristig nicht attraktiv genug machen können. Zusätzlich zu besseren Arbeitsbedingungen.

„Ist Ihnen überhaupt klar, dass A13 in Bayern nur dem Namen nach das Gleiche sind wie in Mecklenburg-Vorpommern. Ebenso scheinen Sie nicht zu wissen, dass es bei gleicher Eingruppierung Unterschiede zwischen TVöD und TV-L gibt.“

„Dass Beamte und Regierungsbeschäftigte von Landesministerien bei gleicher Tätigkeit wie ihre Pendants in nachgelagerten Bbehörden ein höheres Entgelt aufgrund der Ministerialzulage haben, scheint Ihnen ebenfalls nicht bewusst zu sein.

Natürlich ist mir das bewusst. Das war aber auch nicht das Thema.

„Der POM macht keine andere Tätigkeit als der POK während seiner Schicht. Kann das an den unterschiedlichen Ausbildungsvoraussetzungen liegen, dass die unterschiedlich eingruppiert werden? Und warum soll das nicht auch für Lehrkräfte gelten?“

Der POM und POK machen also die selben Aufgaben? Das wäre mir neu. Ihr Punkt ist also „gleiche Ausbildung = gleiche Besoldung“. Okay, so wird es ja aktuell gemacht bzw. bei Lehrkräften möchte man da ja scheinbar wieder hin. Ist wie bereits erwähnt viel zu kurz gedacht. Ich habe dies bereits in vorherigen Kommentaren erwähnt. Damit werden wir Probleme bekommen, besonders in Mangelfächern. Ich kann da den Nachwuchs verstehen, wenn diese sich nicht für ein Lehramtsstudium entscheiden oder gar im Studium noch wechseln. Man muss eben verstehen, dass sich die Arbeit von Lehrkräften unterscheidet. Es fängt damit an, dass jeder andere Fächer unterrichtet. Ein POK ist ein POK, aber Lehrer sind eben NICHT alle gleich.

Schauen Sie sich mal die Studierendenzahlen in Informatik an. Mit der am gefragteste Studiengang bei Abiturienten. Macht sich jedoch überhaupt nicht im Lehramtsstudium bemerkbar. Da kommen an einer Uni mit 3000 Informatikstudierende 50 Lehramtsstudierende zusammen. Woran das wohl liegt? Sie verstehen das Problem?

ysnp
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Bringen es wir doch auf den Punkt, Die wenigsten haben noch Lust Lehrer zu werden.

dickebank
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Die Probleme in Mangelfächern sind das Problem von Bildungspolitikern, Schulministerien und Schulleitungen. Mich interessieren deren Probleme nicht im geringsten.

Das ein POK ein POK ist, ist eine Binse. – Nur der POK im SEK erhält die gleiche Grundbesoldung wie der, der für Verkehrserziehung oder Prävention zuständig ist.

Das, was sie wollen, ist etwas Anderes. Sie sprechen sich mehr oder weniger für unterschiedliche Wochenstundendeputate für Inhaber gefragter Fakulten (Mangelfächer) und anderen Fächern aus. An der Problematik gleicher einstiegsbesoldungen kommen Sie mit Ihrem Diskussionsansatz nämlich auch nicht vorbei.

Die Problematik innerhalb des Schuldinestes durch nachträgliche, berufsbegleitende Qualifizierung innerhalb der Laufbahngruppe II aufsteigen zu können, haben Sie nicht ansatzweise beantwortet.

dickebank
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@ysnp – meinen Sie mit „Lehrer“ den üblicherweise verwendeten Berufsbegriff (Sammelbezeichnung) oder die Amtsbezeichnung für Lehrkräfte der Laufbahngruppe II, erstes Einstiegsamt?

„Lehrer“ wollen nämlich nach wie vor viele werden – nur eben nicht Lehrer (Amtsbezeichnung) an Schulen der Primarstufe und der Sekundarstufe I.

@FElixa macht doch auch schon den fehler, dass Sie auf den wenigen Nachwuchs in bestimmten Fächern hinweist, den grundsätzlichen Lehrermangel an Grund-, Haupt,- Realschulen sowie den anderen Schulformen der Sekundarstufe I dabei aber non chalant übergeht. Die mangelnde Versorgung mit Lehrkräften von Schulen der sekI führt doch erst recht zu einer hohen Übertrittsquote an die GY, da dies die einzige Schulform ist, die mittelfristig mit einer ausreichenden Zahl an Lehrkräften versorgt werden kann.

Um bestimmte Kandidaten an andere Schulformen der SekI+II zu locken, bleibt den Verantwortlichen doch oftmals nichts Anderes übrig, als SekI-Stellen ind SekII-Stellen umzuwandeln – und so die A13 für alle indirekt umzustzen.

FElixa
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@dickebank sie wollen mich nicht verstehen und reden dabei völligen Unsinn.

„Die Probleme in Mangelfächern sind das Problem von Bildungspolitikern, Schulministerien und Schulleitungen. Mich interessieren deren Probleme nicht im geringsten.“

Was wollen Sie dann in dieser Diskussion. Das ist eben ein Grundanliegen was in dieser Debatte um „A13 für alle“ geführt werden muss. Wollen Sie über die Polizei reden? Dann suchen sie sich doch ein entsprechendes Forum.

„Sie sprechen sich mehr oder weniger für unterschiedliche Wochenstundendeputate für Inhaber gefragter Fakulten (Mangelfächer) und anderen Fächern aus. An der Problematik gleicher einstiegsbesoldungen kommen Sie mit Ihrem Diskussionsansatz nämlich auch nicht vorbei.“

Nein dafür spreche ich mich nicht aus. Ich sprach von allgemein besseren Arbeitsbedingungen, wie z.B. Schulverwaltungsassistenten, mehr Lehrpersonal, etc. und von einer flexibleren Bezahlung.

„Um bestimmte Kandidaten an andere Schulformen der SekI+II zu locken, bleibt den Verantwortlichen doch oftmals nichts Anderes übrig, als SekI-Stellen ind SekII-Stellen umzuwandeln – und so die A13 für alle indirekt umzustzen.“

Nein eben nicht. Das wird so behauptet, aber es löst keine Probleme. Es geht um zwei Fragen:
1. Wie schaffen wir genug Lehrkräfte in Mangelfächer auszubilden?
2. Wie schaffen wir es die Versorgungslücke in bestimmten Schulformen (also alle außer Gymnasium) zu schließen?

Bei beiden gilt: bessere Arbeitsbedingungen. Ganz klar. Zudem:

Ersteres erreicht man vor allem durch eine flexiblere und bessere Bezahlung. Wir wollen in Zukunft Mathe-, Physik- oder Informatiklehrer? Dann müssen wir mit der Wirtschaft mithalten.

Zweites erreicht man dadurch, dass die Ausbildung angepasst wird. Ein Grundschullehrer oder ein Lehrer für die Sek-I braucht sicherlich kein Master-Studium + 1,5-2 Jahre Referendariat. Ein duales Bachelor-Studium vergleichbar mit der Ausbildung von Polizisten im gehobenen Dienst wird definitiv das Problem massiv verbessern. Aufstiegsmöglichkeiten sind natürlich nur begrenzt möglich. Das ist bei der Polizei jedoch auch nicht anders. Und auch hier gilt, dass eine flexiblere Bezahlung durch die Schulen möglich sein sollte.

Ich möchte nur mal anmerken: Es wird davon gesprochen, dass alle Lehrer gleich bezahlt werden sollen, da sie auch gleichlange studieren. Warum sitzt dann der Student für Lehramt Haupt-/Realschule z.B. in Mathe in eigenen Mathevorlesungen (oft sogar mit den Grundschullehrkräften), obwohl dieser genauso die Sek I unterrichtet wie der Student für das Lehramt an Gymnasien, welcher dann mit den reinen Mathematikstudenten die Vorlesungen besucht? So viel zur Gleichheit.

dickebank
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@FELixa – Die Studieninhalte (siehe Mathematik) sind nicht ausschlaggebend für die Eingruppierung. Das sind sie bei lehrkräften genausowenig wie bei Bauingenieuren..

Warum wird ein Master of Engeneering mit FHR und einem Hochschulabschluss an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften nach bestandenem Vorbereitungsdienst in das zweite Einstiegsamt der Laufbahngruppe II übernommen, während sein Schulfreund, der Lehrer werden will, die AHR benötigt, um an eine Hochschule oder Universität zu kommen, und nach einem Hochschulstudium und bestandenem Vorbereitungsdienst – die sind für alle Lehrämter formal und inhaltlich gleich – bei der Eingruppierung nach anderen Kriterien eingestuft wird als der Bau-Ing. Mit einem Mal ist nämlich der Studiengang und nicht der Abschluss entscheidend. Bislang hat sich dieses Vorgehen bei der Eingruppierung mit der unterschiedlichen Länge der Regelstudienzeit begründen lassen. Dieser Punkt ist aber mitlerweile hinfällig.

Wenn die Besoldungsunterschiede aufgrund der unterschiedlichen Einstiegsämter bestehen bleiben sollen, dann muss ein anderer Weg gegangen werden. Lehrkräfte für die Primarstufe und die Sekundarstufe I müssen dann wie Polizisten in einem Dualen Studiengang ihren Bachelor-Abschluss in einem Unterrichtsfach erreichen. Während dieser Studienzeit wären sie dann bereits Anwärter mit Anspruch auf ein Entgelt. Nach Beendigung der „Ausbildung“ werden sie dann zu A9 respektive E9 bei Bedarf in den Schuldienst übernommen.

Alternativ dazu könnten dann Seiteneinsteiger, die einen BA in einem Mangelfach haben und eine anschließenden Vorbereitungsdienst als Anwärter (OBAS) absolviert haben, in den Beruf einsteigen.

Sie sollten sich tatsächlich einmal die formalen Voraussetzungen für die Übernahme in den Staatsdienst der 16 Länder und des Bundes sowie die rechtlichen Kriterien für die Zuweisung zu den beiden Einstiegsämtern der Laufbahngruppe II ansehen.

Die Tätigeiten eines Legationsrat des Bundes und die eines Regierungsrates einer nachgelagerten/unteren Landesbehörde (staatl. Umweltamt) unterscheiden sich inhaltlich stärker als die von Grund- und Gymnasiallehrern, haben aber die gleiche Grundbesoldung.

Bisweilen hilft der Blick über den tellerrand, wenn er nicht durch eigene Befindlichkeiten verstelt ist oder aufgrund des Standesdünkels generell nicht möglich ist.

FElixa
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

„Die Studieninhalte (siehe Mathematik) sind nicht ausschlaggebend für die Eingruppierung. Das sind sie bei lehrkräften genausowenig wie bei Bauingenieuren..“

Das habe ich nicht behauptet. Lernen sie bitte genau zu lesen.

„Wenn die Besoldungsunterschiede aufgrund der unterschiedlichen Einstiegsämter bestehen bleiben sollen, dann muss ein anderer Weg gegangen werden. “

Genau das schlage ich doch vor. Es wäre für die Länder sogar günstiger als ein fünfjähriges Studium + Referendariat und für viele ein deutlich höherer Anreiz direkt eine Vergütung zu erhalten und dann innerhalb von 3 Jahren voll in den Beruf einzusteigen.

„Sie sollten sich tatsächlich einmal die formalen Voraussetzungen für die Übernahme in den Staatsdienst der 16 Länder und des Bundes sowie die rechtlichen Kriterien für die Zuweisung zu den beiden Einstiegsämtern der Laufbahngruppe II ansehen.“

Wozu? Sie unterstellen mir ganze Zeit ich hätte davon keine Ahnung. Dabei habe ich nie darüber gesprochen wie es jetzt umgesetzt wird, sondern wie man es in Zukunft umsetzen sollte!

„Bisweilen hilft der Blick über den tellerrand, wenn er nicht durch eigene Befindlichkeiten verstelt ist oder aufgrund des Standesdünkels generell nicht möglich ist.“

In dem Beitrag geht es um die Frage „A13 für alle Lehrer“ auf einem Lehrerforum. Deshalb diskutieren die Leute hier darüber. Weshalb soll man dann über den „Tellerand“ schauen. Wohin soll man schauen? Was wollen sie denn eigentlich? Das habe ich bereits zum zweiten Mal gefragt. Die Frage zu beantworten können sie scheinbar auch nicht. Das einzige was sie bisher gemacht haben war meine Person in Frage zu stellen, mich mehrmals dazu auffordern mich zu informieren über Sachen die ich angeblich nicht weiß, obwohl ich sie gar nicht ansprach, und mir dann am Ende doch zuzustimmen und es als ihre Idee auszugeben. Sie sind ein lustiger Kauz.

Es ist natürlich schwer MIT Leuten zu diskutieren. Ich kann ihnen nur raten ihre Kommentare erneut zu lesen. Sie kommentierene an den Beiträgen vorbei. Sie gehen nicht auf die Aussagen der Anderen ein. Was dann am Ende ziemlich sinnlos ist.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

dickebank: „Warum wird ein Master of Engeneering mit FHR und einem Hochschulabschluss an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften nach bestandenem Vorbereitungsdienst in das zweite Einstiegsamt der Laufbahngruppe II übernommen,…“
Wenn das stimmt, dann könnte es damit zusammenhängen, dass es für Ingenieure ein Berufsbild außerhalb des öffentlichen Dienstes gibt und dass man einem Mangel entgegenwirken möchte. Die Ingenieure ihrerseits haben nämlich auch Forderungen, nicht nur die Lehrer. Jeder strebt nach höheren Besoldungsgruppen, und es gibt Lobbyisten dafür. Eine wirkliche Gerechtigkeit war noch nie das Ziel von Besoldungsordnungen.

dickebank
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@Cavalieri – das alles wird doch noch bekloppter, wenn man bedenkt, dass einem Master-Absolventen einer Hochschule für angewandte Wissenschaften sein Hochschulabschluss unter der Voraussetzung, dass er die AHR besitzt, für das Lehramt SekI+II anerkannt werden kann, während ein grundständiger Lehramtsstudent mit Lehramt SekI mit Master-Abschluss lediglich zum Vorbereitungsdienst für die Laufbahngruppe II, erstes Einstiegsamt zugelassen wird.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ach, nicht mal das stimmt überall, dass in einem Unternehmen in der freien Wirtschaft alle innerhalb einer Entgeldgruppe das gleiche Gehalt bekommen.

ysnp
5 Jahre zuvor

Kann man eigentlich auch die Petition unterschreiben, wenn man nicht in NRW wohnt? Oder wird man dann rausgestrichen?

Palim
5 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Man zählt nicht für NRW, setzt aber dennoch ein deutliches Statement.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Da gibt’s übrigens noch viele, viele andere Online-Petitionen. Schauen Sie sich das mal genauer an. Sie finden bestimmt noch etliche weitere, die Sie gerne unterschreiben können.

Uschi Fusenig
5 Jahre zuvor

Ich finde es sehr traurig,wie hier mit der Gehaltsstufenzuordnung zu den verschiedenen Schularten umgegangen und argumentiert wird.Mit welchem „Recht“ soll ein Gymnasiallehrer mehr Geld bekommen als ein Grundschullehrer? In den Grundschulen wird hervorragende Arbeit geleistet ,auf die dann die weiterführenden Schulen aufbauen können.Ich bin gespannt,was geschieht ,wenn wir in näherer Zukunft immer weniger Menschen dafür begeistern können unseren Kindern die „Grundlagen“ zu vermitteln und die Freude am Lesen,Schreiben ,Rechnen als ein wertvolles Kulturgut mit persönlicher Überzeugung zu lehren.Jede/r Gymnasiallehrer/in sollte mal ein Praktikum an einer Grundschule machen und könnte dann bereichert nach hause gehen mit einem Fundus an Möglichkeiten ,Kinder in ihrer Verschiedenheit aufzufangen,sie zu stärken,zu begeistern,und sie dann ihren Möglichkeiten entsprechend weiter an andere Schulen gehen zu lassen.
Ich selber bin an einer Realschule plus und auch hier sind wir dankbar um die Arbeit der Grundschulen.

Rosi
5 Jahre zuvor
Antwortet  Uschi Fusenig

Möchten Sie in der Abiturphase mit einem Gymnasiallehrer tauschen? Ich suche noch jemanden, der meine Klausuren Co-korrigiert. Wer erstellt mir den Erwartungshorizont meiner Neurologie-Klausur? Ich übernehme dafür gerne einen Satz „Lies-mal-Hefte“.
Spaß mal zur Seite. Das Leben von Gymnasiallehrern ist neben dem Fachunterricht mit sehr viel Zusatzarbeit verbunden. Zudem hat ein Nebenfachlehrer an einem Gymnasium sehr viele verschiedene Klassen und Schüler*innen zu unterrichten und zu bewerten. Ich selbst hatte in einem Schuljahr 280
verschiedene Schüler*innen als Teilzeitkraft.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  Rosi

@ Rosi, genau ! Aber das wird wie gewöhnlich kleingeredet werden.

Die Grundschullehrer, die sich verbitten, dass Außenstehende den Aufwand ihrer Arbeit einschätzen, wissen ganz genau, wie hoch der Aufwand der Arbeit anderer ist – nämlich nicht höher. (Woher wissen die das eigentlich?)

Palim
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Woher sie das wissen?
Sie lesen Studien, die SIE, sofawolf, nicht anerkennen wollen.
Sie haben selbst in anderen Schulformen gearbeitet, da sie in der Regel nicht allein für die Grundschule ausgebildet wurden und häufig in der Ausbildung und auch danach zunächst in den SekI-Schulen, in denen damals größerer Mangel herrschte, eingesetzt wurden.
Sie kennen Lehrkräfte anderer Schulformen oder haben Kinder an anderen Schulformen – daher rührt doch auch Ihr Wissen über die Arbeit der Grundschullehrkräfte.

Ich würde tauschen, @Rosi, …
… Ihre Korrekturen … gegen … … meine Aufgaben der Herbstferien.
Und nein, mit einem Satz „Lies-mal-Hefte“ kommen Sie nicht aus, solche Korrekturen sind tagtäglich dran, neben weiteren natürlich.
In den Ferien setzt man sich eben an die anderen Sachen, die – wie Abi-Klausuren – nicht jeden Tag anfallen. Ganz oben auf der Liste stehen das Erstellen der Förderpläne für alle Kinder und das daran anschließende Erarbeiten notwendiger Förderung einschließlich differenzierter Aufgaben für Förderbedarf GE und Sprache samt Dokumentation für die noch zu schreibenden Gutachten.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

@ Palim, ha, ha, ha ………….. und Gymnasiallehrer lesen Studien, die Sie, Palim, nicht kennen, nicht wahrhaben wollen oder kleinzureden wissen, wie die bekannte GEW-Studie, die festgestellt hat, dass die Gymnasiallehrer trotz geringerer Stundenverpflichtung einen höheren Arbeitsaufwand haben als Grundschullehrer.

Um wie viel höher wäre also erst der Arbeitsaufwand, wenn das Stundensoll gleich wäre?

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Entscheidend ist, dass es ein Gerichtsurteil gibt, an dem die damalige nds. Landesregierung ebensowenig vorbeikam wie die Grundschulkolleginnen.

Das OVG Lüneburg stellte fest:

„Aus dem Vorstehenden folgt zugleich ein Verstoß gegen den in Art. 3 Abs. 1 GG geregelten Grundsatz der Gleichbehandlung, weil ein sachlicher Grund für die Ungleichbehandlung der Lehrkräfte an Gymnasien gegenüber den nicht von einer Erhöhung der Regelstundenzahl betroffenen übrigen verbeamteten Lehrkräften im niedersächsischen Schuldienst [also auch der Grundschullehrkräfte] nicht feststellbar ist.“
https://www.oberverwaltungsgericht.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/normenkontrollverfahren-niedersaechsischer-lehrkraefte-und-schulleiter-an-gymnasien-ueberwiegend-erfolgreich-134384.html

Dies formulierte das Gericht in Kenntnis der Tatsache, dass die reine Unterrichtsverpflichtung der nds. Grundschullehrkräfte höher ist als jene der Gymnasiallehrkräfte.

Palim
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Das Gerichtsurteil bezieht sich auf den Vorgang, dass NUR Gymnasiallehrkräfte 1 Stunde mehr arbeiten sollten, andere Lehrkräfte aber nicht.
Weiterhin wurde deutlich ausgewiesen, dass die Erhöhung als „willkürlich“ beurteilt wurde, weil zuvor keine Erhebung der tatsächlichen Arbeitszeit erfolgte.
„Der Verordnungsgeber ist jedoch gehalten, die tatsächlichen Grundlagen, die der Ausübung seiner Einschätzungsprärogative zugrunde liegen, in einem transparenten Verfahren sorgfältig zu ermitteln. Dieser – aus dem prozeduralen Aspekt des Art. 33 Abs. 5 GG folgenden – Obliegenheit ist der Verordnungsgeber vor dem Erlass der angegriffenen Vorschrift über die Erhöhung der Regelstundenzahl der verbeamteten Lehrkräfte an Gymnasien nicht hinreichend nachgekommen.“

Die Studie der GEW weist bei Gymnasiallehrkräften eine höhere Arbeitszeit aus, bei Grundschullehrkräften eine höhere Belastung. Die Umsetzung der Inklusion war zum Zeitpunkt der Erhebung erst begonnen, trifft inzwischen alle Grundschulen, da die FöS Lernen Klasse 1-4 aufgehoben wurde, nicht aber am Gymnasium, wo nur vereinzelt SuS mit Förderbedarf aufgenommen werden (0,5% der Förderschüler) und immer an FöS ab Klasse 5 verwiesen werden kann.

Mach aber nichts.
Je mehr die Arbeit der Grundschullehrkräfte mies geredet wird, desto weniger Lehrkräfte wird es dafür in Zukunft geben.
Dann wird das Land weiterhin Gymnasiallehrkräfte in Grundschulen abordnen müssen, mit allen daraus resultierenden Folgen.
Und weil das so erholsam ist, nehmen die Gymnasiallehrkräfte die 28 Stunden zu A12 gerne in Kauf, wissen sie doch, dass sie dann keine mühsamen Abi-Klausuren korrigieren müssen.

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Ihre „Argumentation“ ist bekannt – allein: Sie verfängt nicht.
Ihr letzter Absatz zeigt deutlich, dass Sie inhaltlich nichts gegen die Aussage vorbringen können, dass (nds.) Gymnasiallehrer trotz niedrigerer Unterrichtsverpflichtung eine insgesamt im Schnitt längere Arbeitszeit haben als (nds.) Grundschullehrkräfte.

Da Sie aber immer wieder dieselben „Argumente“ anführen, bekommen Sie auch immer wieder dieselbe Antwort – in diesem Fall von der nds. GEW selbst:

„Die Gymnasiallehrkräfte haben die höchste Arbeitszeit von allen Schulformen. Insgesamt summiert sich die unbezahlte Mehrarbeit aller Lehrkräfte an Gymnasien auf etwa 50.000 Stunden pro Woche. […]

Die Niedersächsische Arbeitszeitstudie 2015/16 hat die Tätigkeiten außerhalb des Unterrichts exakt empirisch ermittelt.
Und zwar gerichtsfest nach den Kriterien, die das OVG Lüneburg aufgestellt hat.

Der reine Unterricht macht an Gymnasien […] 28,5 Prozent der Arbeitszeit aus. […]

An keiner anderen Schulform wird so viel Zeit für Vor- und Nachbereitung des Unterrichts sowie für Korrekturen aufgewendet.“

http://gymnasien.gew-nds.de/images/betrifft/Betrifft_Gymnasium_08-2016_Web.pdf

Palim
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Meine Argumentation verfängt.
Man sieht vor allem, wie sehr sie bemüht sind, die Lehrämter gegeneinander auszuspielen.
Schön, dass sie die GEW zitieren, lesen Sie doch dann auch noch
http://arbeitszeitstudie.gew-nds.de/images/files/Niedersaechsische_Arbeitsbelastungsstudie_2016_Lehrkraefte_an_oeffentlichen_Schulen.pdf
und vergleichen die dortigen Aussagen zu den Schulstufen miteinander.

Die GEW fordert Verbesserungen für alle Schulstufen.
Sie setzt sich auch für Entlastungsstunden ein.
Selbst die Arbeitszeitkommission spricht sich dafür aus: „Bei der kurzfristigen Erhöhung der Anrechnungsstunden müssen besondere Belastungen im Bereich der Inklusion, Sprachförderung
und pädagogischen Kommunikation berücksichtigt werden“

Die GEW setzt sich für A13 für alle ein, wie der VBE auch.
Für die Lehrämter, die bisher mit A12 vergütet werden, besteht ein großer Mangel. Wird dieser nicht behoben, werden weitere Abordnungen der Gymnasiallehrkräfte notwendig sein, damit die Grundbildung aller SuS gewährleistet werden kann.
Wie man im jetzigen Schuljahr feststellen konnte, reichen Wünsche nicht aus, wenn die Bewerberlage anhaltend schlecht ist.

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Meine Haltung zur GEW ist hier im Forum bekannt. Und dass die GEW mithilfe der Belastungsstudie den „Schaden“ (für die eigene Grundschullehrer-Klientel), den ihre Arbeitszeitstudie erwartbarerweise „angerichtet“ hatte, zumindest teilweise in der Öffentlichkeit zu relativieren versuchte, ebenfalls.

Es folgten ähnlich „überzeugende“ Aktionen wie die Forderung nach dem Streikrecht für beamtete Lehrer. Auch da ist der Ausgang vor Gericht bekannt: Ein absolutes Desaster für die GEW, das seither totgeschwiegen wird.

Zitat: „Mit dem Rückenwind aus Straßburg zog die GEW nach Karlsruhe. Und handelte sich dort an diesem Dienstag eine derart herbe Niederlage ein, dass die Bundesvorsitzende Marlis Tepe von einem ’schwarzen Tag‘ sprach und sonst erst einmal nicht viel zu sagen wusste.“
https://www.sueddeutsche.de/karriere/streikverbot-fuer-lehrer-beamtenrecht-geht-vor-menschenrecht-1.4012934

Vielleicht sollte sich diese sog. „Lehrergewerkschaft“ mal wieder dem Philologenverband bei einer Klage anschließen, wie sie es im Falle der Klage gegen die Erhöhung der Arbeitszeit der nds. Gymnasiallehrer getan hat. Es war nach meinem Kenntnisstand ihr einziger juristischer Erfolg der letzten Jahre.

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Korrektur: Ich meinte natürlich die geplante Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung der nds. Gymnasiallehrkräfte.

Palim
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Ja, wenn der Philologenverband sich mit den anderen Gewerkschaften zusammenschließt und sie gemeinsam für die Verbesserungen eintreten würden, könnten sie erheblich mehr erreichen.
DAS würde dann womöglich auch zur Folge haben, dass SekII-KollegInnen nicht an Grundschulen aushelfen müssen, weil dort die Lehrkräfte fehlen. Es wäre somit AUCH im Sinne der Philologen.

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Da sind wir uns sogar einig. Das würde allerdings bedingen, dass die GEW erkennt, was sinnvolle und vor allem rechtlich abgesicherte Forderungen sind. Nicht umsonst scheitert sie nämlich immer wieder vor den Gerichten – im Unterschied zum viel kleineren, aber sehr viel durchsetzungsstärkeren Philologenverband.

Dessen Auftreten halte ich übrigens keineswegs immer für geschickt, was die Außenwirkung betrifft, weshalb ich auch kein Mitglied bin. Aber immerhin tut er das, was seine Aufgabe ist: die Interessen seiner Mitglieder verfolgen und durchsetzen. Und das geht leider – wie man immer wieder vorgeführt bekommt – nur durch Gerichtsurteile.

Die (nds.) GEW hingegen verhält sich aus meiner Sicht nach wie vor nicht nur sehr ungeschickt, was die Außenwirkung betrifft, sondern sie handelt oft auch nicht im Interesse ihrer eigenen Mitglieder. Stattdessen betreibt sie eine rein ideologische Bildungspolitik rot-grüner Prägung, die selbst viele der eigenen Mitglieder bereits im vergangenen Jahr so nicht mehr mittragen mochten.

Zitat: „Die Gewerkschaft wird seit 14 Jahren in der Öffentlichkeit durch den Vorsitzenden Eberhard Brandt vertreten. Er ist eine Instanz in der niedersächsischen Bildungspolitik, aber er ist auch nicht unumstritten. Brandt wirkte oftmals weniger wie ein Gewerkschaftsvertreter als mehr wie ein sozialdemokratischer Schatten-Kultusminister.

Zu viel Bildungspolitik, zu wenig Interessenvertretung. Zu viel Schulstrukturdebatte, zu wenig Gehaltsforderungen. So lauteten häufig gehörte Vorwürfe. Die Quittung bekam Brandt bei seiner letzten Wahl. Gerade etwas mehr als 53 Prozent der Delegierten wählten ihn noch einmal zum Vorsitzenden.“
https://www.rundblick-niedersachsen.de/neue-toene-frischer-wind-wie-laura-pooth-die-gew-auffrischen-wird/

Inzwischen wurde der „Schatten-Kultusminister“ Brandt durch Laura Pooth abgelöst. Die machte aus der „Es reicht!“-Veranstaltung in Hannover in diesem Sommer, die sich offiziell für bessere Arbeitsbedingungen a l l e r Lehrkräfte einsetzen sollte, jedoch leider auch wieder nur eine medial kaum beachtete „A13 für alle“-Lachnummer.

Palim
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Indem Sie bei der Zustimmung direkt Bedingungen stellen, setzen Sie direkt ein „Ja,aber“ und verknüpfen es auch im selben Beitrag mit der dem Ausdruck „“A13 für alle“-Lachnummer“.

Gleichzeitig lehnen Sie Forderungen und Vorgehen der GEW ab, nutzen aber dann doch die Arbeitszeitstudie für Ihre Argumentation, während der übrigens ZEITGLEICH die Daten zur Belastungsstudie erhoben wurden. Letztere aktzeptieren Sie dann aber doch wieder nicht als Argumentationsgrundlage.

Die Politiker freuen sich, gerade weil die Vertretungen Lehrämter nicht gemeinsam für Verbesserungen eintreten.
Solange der Philologenverband auf Kosten anderer agiert, werden die anderen auch die Benachteiligten sein. Dies trifft nun die Philologen selbst, weil sie durch Abordnungen den Lehrermangel auffangen müssen und selbst an SekI- und Grundschulen eingesetzt werden.

dickebank
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Das Dilemma der GEW – sie ist eine Dienstleistungsgewerkschaft im Dachverband des DGB. Bezüglich der tarifpolitik ist sie tarifpartner für angestellte Erzieherinnen, Wissenschaftler und Lehrkräfte.
Die verbeamteten Bediensteten in den Bereichen erziehung, Wissenschaft und Schule kann die GEW in Tariffragen nicht vertreten, in Rechtsangelegenheiten auch nur dann, wenn Beamte Mitglied der GEW sind.

Folglich muss bei der GEW immer darauf geachtet werden, ob sie als Tarifpartner oder Lobbyverband bildungspolitische Themen diskutieren will. In Tariffragen ist sie durch die Tarifgemeinschaft mit den Mitgliedsorganisationen des DBB immer im Hintertreffen, da bundesweit im Bereich der Schulministerien allenfalls 20 bis 25% der lehrkräfte tariflich beschäftigt sind. Bezüglich des Streikpotentiales freut sich der DBB immer über die Unterstützung der GEW, bei der Lösung tariflicher Angelegenheiten, die nicht 1 zu 1 auf die Beamten übertragbar sind, blockiert der DBB die GEW grundsätzlich. Nicht dass der DBB die Forderungen der Lehrkräfte in den Verhandlungen mit der TdL nicht generell unterstützen möchte, es sind die Vertreter der anderen Berufsgruppen im DBB (wie Polizisten, Finanzbeamte etc.), die kein Interesse an den Arbeitsbedingungen im Bereich Schule haben.

Aus meiner Sicht wäre es von herausragender Bedeutung die Tarifverhandlungen für Lehrkräfte aus den Tarifverhandlungen für alle Bediensteten der Länder mit Ausnahme von Hessen heraus zu lösen und für Lehrkräfte ähnlich wie für die Mediziner einen eigenen Tarifvertrag zu fordern. Und im Rahmen dieses Tarifvertrages dann auch endlich einmal die Arbeitszeiten und die Form der Arbeitszeiterfassung sowie Inanspruchnahme von Urlaub auszuhandeln. In keinem Tarifbereich wird ansonsten ein AN gezwungen, alle zur Verfügung stehenden Urlaubstage innerhalb der „Betriebsferien“ zu nehmen.

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

dickebank schrieb: „Die verbeamteten Bediensteten in den Bereichen erziehung, Wissenschaft und Schule kann die GEW in Tariffragen nicht vertreten […]“

Das sollten sich die (laut Wikipedia) „60% Beamte“ in der GEW vielleicht mal klarmachen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gewerkschaft_Erziehung_und_Wissenschaft

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Palim schrieb: „Gleichzeitig lehnen Sie Forderungen und Vorgehen der GEW ab, nutzen aber dann doch die Arbeitszeitstudie für Ihre Argumentation, während der übrigens ZEITGLEICH die Daten zur Belastungsstudie erhoben wurden. Letztere aktzeptieren Sie dann aber doch wieder nicht als Argumentationsgrundlage.“

1. In der Tat lehne ich als Lehrer die meisten Forderungen und die in meiner Wahrnehmung oft dilettantische Vorgehensweise der GEW aus guten Gründen ab.

2. Mein Argument war das Urteil des OVG, das sich auf die GEW-Arbeitszeitstudie (nicht die Belastungsstudie) bezog. Dass die nds. GEW die von mir zitierte Textpassage inzwischen tief in den Untermenüs ihrer Homepage versenkt, spricht für sich.

3. Die Belastungsstudie wurde 2017 von der GEW „nachgereicht“, da die zuvor veröffentlichte Arbeitszeitstudie „gerichtsfest“ nachgewiesen hatte, dass „die Gymnasiallehrkräfte […] die höchste Arbeitszeit von allen Schulformen [haben]“. (Worte der GEW, die ich deshalb zitiere, weil sie Grundschullehrkräften wie Ihnen, Palim, natürlich verständlicherweise gegen den Strich gehen, gerade weil sie von „Ihrer“ Gewerkschaft publiziert wurden.)

Zitat: „Schon die Arbeitszeitstudie, die die GEW Niedersachsen 2016 präsentiert hat, und die Arbeitsbelastungsstudie, die 2017 vorgestellt wurde, haben den Handlungsbedarf deutlich gemacht.“
https://bildungsklick.de/schule/meldung/lehrkraefte-arbeiten-laenger-als-andere-beschaeftigte/

Wenn Sie den Unterschied zwischen 2016 und 2017 kennen, dann wissen Sie, was ich mit „nachgereicht“ meine. Da hilft es auch nichts, dass die Daten (teilweise) zeitgleich erhoben wurden.
Die „Belastungsstudie“ wurde als Beruhigungspille für die eigene Klientel n a c h dem OVG-Urteil veröffentlicht.

4. Das alles hatten wir hier schon oft. Und Ihre (im Unterschied zu meinen durch keinerlei Quellen belegte) Behauptungen werden durch ständige Wiederholung Ihrerseits nicht wahrer.

FElixa
5 Jahre zuvor
Antwortet  Uschi Fusenig

Wo heißt es denn, dass man die Arbeit von Lehrkräften anderer Schulformen nicht schätzt?

„Mit welchem “Recht” soll ein Gymnasiallehrer mehr Geld bekommen als ein Grundschullehrer?“ So wie Beamte aktuell besoldet werden MÜSSEN alle Lehrkräfte A13 erhalten. Egal welcher Schulform. Ich, und auch andere, sehen das jedoch als Problematisch an. Es wird nicht mehr Lehrkräfte an Grundschulen, Haupt- oder Realschulen geben nur weil man dort auch A13 erhält. Das ist der falsche Ansatz.

Ich habe oben bereits geschrieben: Wozu muss ein Lehrer für die Grundschule oder Sek-I ein Master-Abschluss machen? Das ist Unsinn. Das erkennt man schon an den Studieninhalten. Dort sitzt der Sek-II-Student mit den Studenten aus den Fachwissenschaften zusammen, wohingegen der Student für Lehramt Grund-/Haupt-/Realschule, logischerweise, eigene Vorlesungen erhält. Man lernt eben das was man für den eigenen Unterricht braucht.

Sie schreiben ja selbst: „Ich bin gespannt,was geschieht ,wenn wir in näherer Zukunft immer weniger Menschen dafür begeistern können unseren Kindern die “Grundlagen” zu vermitteln und die Freude am Lesen,Schreiben ,Rechnen als ein wertvolles Kulturgut mit persönlicher Überzeugung zu lehren“

Das ist der springende Punkt. Wie schafft man es mehr Grundschullehrkräfte oder generell Lehrkräfte außer für das Gymnasium zu finden. Mehr Geld ist da nicht nur die Lösung. Bessere Arbeitsbedingungen und kürzere Ausbildungszeiten sind wesentlicher.

Bei der Polizei hat man erkannt, dass viele Abiturienten an einem reinen Studium nicht interessiert sind. Also bietet man ein duales Studium an. Nach 3 Jahren bezahlter Ausbildung ist man dann voll im Job. Es gehen so viele junge Leute verloren, die sagen: „also mir macht das Arbeiten mit Kindern Spaß, aber die viele Theorie aus dem Studium ist nichts für mich. Das halte ich nicht 5 Jahre aus“. Das höre ich sehr oft in den MINT-Fächern und diese Leute machen dann eine Ausbildung in der freien Wirtschaft. Warum muss also jeder 5 Jahre studieren? Für die Sek-II durchaus nachvollziehbar, da es dort auf ein vertieftes Wissen ankommt. Für die Sek-I oder erst Recht für die Grundschule nebensächlich. Mal aus eigener Sicht: der Mathematikunterricht in der Sek-I ist fachlich nicht anspruchsvoll. Da braucht es keine Vorlesungen mit Mathematikstudenten zusammen. Da muss ich niemanden höhere Mathematik erklären können. Ein anspruchsvolles Niveau fängt in der Oberstufe erst wirklich an.

Es ist ja leider so, dass man versucht alles immer miteinander zu vergleichen. Lehrer sind alle gleich. Das ist Unsinn. Davon sprechen sie ja selbst. In der Grundschule habe ich ganz andere Aufgaben und Herausforderungen als in der Unter-, Mittel- oder Oberstufe. Von daher sollte man mal damit aufhören alles gleichmachen zu wollen und somit auch alle gleich zu bezahlen. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Man sollte sich im Detail anschauen wie man eine Schulform bzw. ein Fach attraktiv machen kann. Was benötigt man dafür. Das wäre der richtige Schritt.

dickebank
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Nur die Grundbesoldung wird nicht wegen der Aufgaben, die zu erledigen sind, gewährt, sondern aufgrund der formalen Voraussetzungen, die Ein Bewerber auf eine entsprechnd ausgeschriebene Stelle mitbringt.

AHR + Master + bestandnes 2. StEx ==> Voraussetzung zur Bewerbung auf eine Planstelle der Laufbahngruppe II, zweites Einstiegsamt mit der Grundbesoldung A13 bzw. E13.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

„Bessere Arbeitsbedingungen und kürzere Ausbildungszeiten [für Grundschullehrer] sind wesentlicher.“
Aber seltsamerweise hat man in 100 Jahren die Ausbildungszeiten immer nur verlängert, das Abitur wurde erst ab 1926 gefordert, dann ging es 1945 von 2 Jahren auf 3 Jahre an der PH, dann auf 4 Jahre (PH in Baden-Württemberg) bis hin zu 5 Jahren für Bachelor+Master nach den neuesten Vorstellungen, die selbstverständlich auch von Lehrergewerkschaften geteilt werden:
https://www.gew-bw.de/aktuelles/detailseite/neuigkeiten/umstellung-des-lehramtsstudiums-auf-bachelor-und-master/
Stichwort: Professionalisierung. Wie Sie argumentieren, richtet sich das auch gegen eine weitere Akademisierung etwa für Kita-Betreuer. Ich kritisiere das nicht, aber Sie scheinen alleine gegen den Genossen Trend zu stehen. Daher müsste man die Argumente nochmal genau sortieren. Eigentlich müsste es hier im Forum heftigen Widerspruch (von anderen) geben.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Ich z.B. sprach bereits davon, dass man Grundschullehrer wie seinerzeit die Unterstufenlehrer in der DDR, die einen guten Ruf besaßen und besitzen, doch einfach wieder an Pädagogischen Hochschulen ausbilden könnte.

Natürlich sollen sie nach meiner Vorstellung dadurch nicht weniger verdienen als jetzt !

ysnp
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Nennen Sie mir einmal einen Qualitätsunterschied zwischen pädagogischen Hochschulen und Universitäten. Die pädagogischen Hochschulen heißen nicht umsonst so, denn sie sind und waren führend, was die pädagogischen Themen betraf und den Unis einiges in diesen Themen voraus. Zumindest, als ich noch an einer päd. Hochschule studierte.
In Bayern wurde die Arbeit der pädagogischen Hochschulen in die Unis integriert. Von der Pädagogik aus haben die Unis dadurch nur dazugewonnen. Wenn man an päd. Hochschulen nur Studiengänge für die Primarstufe anbietet, dann wird die Fachwissenschaft natürlich nicht bis zum Exzess betrieben. Aber das ist doch nicht alles im Studium. Je jünger die Kinder in der Schule, desto mehr und spezifischeres pädagogisches und didaktisches Wissen braucht man. Deswegen waren bei uns auch die pädagogischen Fächer Hauptfächer und wurden in gleichen Anteilen studiert und so geprüft wie ein fachwissenschaftliches Hauptfach.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Mir ging es seinerzeit und auch jetzt vor allem um einen leichteren Zugang zur Grundschullehrerausbildung. Korrigieren Sie mich, sind denn die „Aufnahmevoraussetzungen“ für eine Ausbildung an einer PH und an einer Uni gleich?

Im Osten war es jedenfalls so, dass man für eine PH kein Abitur brauchte. Das haben also DDR-Unterstufenlehrer in der Regel nicht, weswegen sie heute auch schlechter bezahlt werden, wo es sie noch gibt.

Allerdings unterscheidet sich heutiges Abitur und damaliges voneinander, wenn man bedenkt, dass damals nur rund 10% aus jeder Klasse das Abitur ablegten, heute wohl 30-40%. (?) Das müsste man auch berücksichtigen.

ysnp
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Dann schreiben wir von unterschiedlichen PHs – damals. Heute ist so oder so alles verändert wegen der ganzen Bachelor- und Masterstudiengänge und den verschiedenen Zugängen zum Studium.
Ich habe die PH früher immer begriffen als eine Hochschule mit Schwerpunkt Pädagogik; die Zugangsberechtigung hatte man damals nur mit Abitur. An meiner PH waren damals Diplompädagogikstudiengänge möglich und das Lehrerstudium konnte man bis zum Realschullehrer dort machen.
Genauso wie man für eine Musikhochschule schwere Aufnahmeprüfungen machen muss und das Abitur braucht. Hochschulen müssen nicht unbedingt weniger Qualität haben als Universitäten – viele haben in ihrem Spezialgebiet einen hochwertigen Standard. Man muss sich allerdings jede Hochschulart einzeln anschauen.

Hermine
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Die Grundschullehrer wurden an Instituten für Lehrerbildung ausgebildet. Lehrer für K!Asse 5-12 an Pädagogischen Hochschulen oder Universitäten. Insiderwissen, da DDR- Lehrerin.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Ahh, ok, da habe ich etwas falsch erinnert. Aber ich war ja damals auch noch nicht so weit. 🙂

Zitat: „Institute für Lehrerbildung (IfL) waren Fachschulen in der DDR, an denen Unterstufenlehrer (Klassen 1 bis 4 der damaligen POS) sowie Heimerzieher und Pionierleiter ausgebildet wurden. Sie waren mit den in der BRD zur gleichen Zeit gegründeten (heute nur noch in Baden-Württemberg existenten) Pädagogischen Fachseminaren vergleichbar.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Institut_f%C3%BCr_Lehrerbildung

Also keine reine „Ost-Angelegenheit“. Warum sollte man nicht auf diese Erfahrungen zurückgreifen? Will irgendjemand behaupten, da wurden keine guten Lehrer ausgebildet?

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Hier, gibt’s sogar noch im Westen Deutschlands, im Osten bekanntlich nicht mehr.

„Pädagogisches Fachseminar
An den Pädagogischen Fachseminaren in Baden-Württemberg werden in Karlsruhe, Kirchheim unter Teck und Schwäbisch Gmünd Fachlehrer für musisch-technische Fächer ausgebildet. Die Ausbildung dauert ab 2016 drei Jahre.

Zugangsvoraussetzung zu den Fachseminaren sind die Mittlere Reife, eine abgeschlossene Berufsausbildung, mindestens ein Jahr Berufs- oder Betriebspraxis sowie das Bestehen einer Eignungsprüfung. Während der Ausbildung sind die Lehreranwärter Beamte auf Widerruf.

Die Fachlehrerausbildung befähigt zum Unterricht an allen Schulen, wobei der Einsatz an Gymnasien und beruflichen Schulen nur im Einzelfall üblich ist. Fachlehrer unterrichten überwiegend an Grund-, Haupt-, Werkreal- und Realschulen. Der Ausbildungsschwerpunkt liegt auf dem Einsatz an Schulen der Sekundarstufe I. Die Entwicklung der Berufsfähigkeit und der Lehrerpersönlichkeit sowie die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit stehen im Mittelpunkt der Ausbildung.

Die Fachseminare sind dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg untergeordnet.“
https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dagogisches_Fachseminar

Hat also auch nichts mit Geringschätzung der Lehrerausbildung zu tun, wie ebenfalls manche hier gerne unterstellen. (!!!)

ysnp
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Fachlehrer gibt es in Bayern ähnlich wie in Baden- Württemberg. Auch da ist die Zugangsvoraussetzung ein mittlerer Schulabschluss. Sie unterrichten stark praxisorientierte Fächer schulartenübergreifend in Grund-, Mittel- und Realschule. Förderlehrer sind ebenso Fachlehrer. Sie geben i.d.R. keinen Klassenunterricht, sondern fördern einzelne Gruppen.
https://www.km.bayern.de/lehrer/lehrerausbildung/mittelschule/fach-foerderlehrer.html

Palim
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Fächer: Werken, Sport, Musik, Englisch … und die „Förderlehrer“ sind unterstützend tätig, aber nicht zu verwechseln mit „Förderschullehrkräften“.
Förderlehrer gibt es in anderen BL nicht, Fachlehrer gab es früher (70/80er Jahre). Inzwischen soll es Vertretungslehrkräfte mit 1 Fach geben, also Ein-Fach-Lehrer.

DAS alles hat aber mit einer grundständigen Ausbildung zur Grundschullehrkraft gar nichts zu tun.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Das Problem ist auch, es wird immer von mangelnder Wertschätzung geredet und gemeint ist mit Wertschätzung immer nur Geld. Auf Vergleiche mit anderen pädagogischen und nicht pädagogischen Berufen, die auch weniger verdienen, also in dieser Logik weniger „wertgeschätzt“ werden, lässt man sich natürlich nicht ein.

Wertschätzung bedeutet für diese Leute immer nur „mehr Geld für mich“.

Rosi
5 Jahre zuvor

Es wird immer über die armen Grubdschullehrer geredet. Die Situation an Gymnasien ist nicht einfacher. Im Gegenteil, die Heterogenität wird auch an Gymnasien größer. In der Oberstufe kommen Kinder aus Realschulen und Hauptschulen hinzu. Alle auf die Allgemeine Hochschulreife vorzubereiten, zu fördern, Klausuren zu korrigieren und die Abiturprüfungen abzunehmen und zu stellen, ist kein Zuckerschlecken. Ich kenne sehr viele Grundschullehrer, die nicht mit mir tauschen würden und froh sind, dass sie mit Klausuren und Abitur nichts zu tun haben. Es mag sein, dass sich die Studiengänge angeglichen haben. Wichtig ist aber auf das zu schauen, was danach kommt. Fakt ist, dass wir alle bis 67 Jahre arbeiten müssen. Die Mehrarbeit durch Klausuren und mündlichen Prüfungen in der SEK II ist ein wesentlicher Unterschied zur Grundschule/ Real- und Hauptschule, der entlohnt werden muss. Ansonsten würde ich mir bei gleicher Bezahlung diesen Zusatzatress außerhalb meines Unterrichts nicht antun.

ysnp
5 Jahre zuvor
Antwortet  Rosi

Warum wollen Grundschullehrer nicht tauschen? Weil sie keine Lust haben, diese Tätigkeit stundenlang auszuüben. Es reicht in der Grundschule schon die tägliche, sich über ca. 2 Stunden hinziehende Hausaufgabenkontrolle. Alle Korrektur- und Kontrollarbeiten sind zwar meine Pflicht, aber ich persönlich empfinde diese Arbeit als langweilig oder auch langatmig. Vor allem wenn man es jahrelang macht. Ich bereite viel lieber Unterricht vor und unterrichte und mache die anderen Arbeiten, die noch anstehen. Das ist z.B. ein Grund, weshalb ich nicht mit einem Gymnasiallehrer mit einem Fach von hohem Korrekturaufwand tauschen möchte. Ich käme mir da vor, wie ein Fließbandarbeiter – stundenlanges Korrigieren des gleichen Themas ohne Ende. Das ist nicht meine persönliche Idealvorstellung vom Lehrerberuf. Aber es könnte ja welche geben, denen das lange Korrigieren Spaß macht, sonst hätten sie diesen Beruf wohl nicht gewählt. Wenn man es jetzt einmal von der Abwechslung her sieht – in der Grundschule sind die Aufgaben vielfältiger und abwechslungreicher. Eine Kollegin, die gerade nach fertigem Gymnasiallehramt auf Grundschule umschult (da sie keine Stelle bekam) sagte neulich: In der Grundschule bist viel mehr Lehrer mit allem Drum und Dran, am Gymnasium musst du vor allem schauen, dass du dich stofflich intensiv vorbereitest. (Sie hat nur das Referendariat hinter sich, ich könnte mir vorstellen, dass das mit den Jahren besser geworden wäre.) Stress, Anstrengung und Aufwand sieht sie gleichwertig.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Und ich kenne eine Kollegin, die vom Gymnasium an die Grundschule wechselte und nach der Kontrolle ihres ersten Aufsatzes auf die Uhr schaute und dachte: Ups, schon fertig! Am Gymnasium hätte sie wohl gerade einen oder zwei um die 10-seitigen Aufsätze in dieser Zeit geschafft.

So kennt jeder jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt … so eine Argumentation ist einfach Unfug.

ysnp
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Sie bestätigen doch gerade, was ich über die Korrektur schrieb. In der Grundschule habe ich andere Hauptaufgaben als 10 seitige Aufsätze stundenlang am Fließband zu korrigieren. (Wobei Viertklässler schon auch einmal 4 -5 seitige schreiben, die lassen sich oft leichter korrigieren als 2 seitige von sehr schwachen Schülern, denen ich quasi den Aufsatz nahezu komplett verbessern muss.)

Ich fand die Aussage der neuen Kollegin sehr interessant – vor allem, weil sie den direkten Vergleich hat.

ysnp
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Der Stress macht sich doch nicht am Korrekturaufwand fest!
Es gibt Untersuchungen, wo der zeitliche Aufwand verglichen wird. Grundschullehrer haben in anderen Bereichen einen höheren zeitlichen Aufwand.
Der Stressfaktor ist an vielem festzumachen: Nervenstress, Zeit…

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Naja, das hatten wir ja alles schon. Sie wissen das natürlich so darzustellen, dass Ihre Meinung Bestand haben kann. 🙂

Natürlich spreche ich nicht nur vom Korrekturaufwand, der in höheren Klassen in allen Fächern höher ist als bei den Kleinen. Alle anderen Arbeiten haben auch die Lehrer in den höheren Klassen.

Es bleibt wie schon geschrieben: Die GS-Lehrer wissen genau, dass sie nichts anderes zu tun haben als die Lehrer an weiterführenden Schulen (nicht weniger und nicht leichter), aber sie finden es anmaßend, wenn die Lehrer weiterführender Schulen sich anmaßen, den Arbeitsaufwand der Grundschullehrer einzuschätzen.

Ach ja, Sie haben ja dann immer so Ihre Bekannte, die gesagt hat, dass … Das war ja schon so, als Sie meinten, die meisten Lehrer suchten sich ihr Lehramt nach dem Gehalt aus, was oben bereits zurückgewiesen wurden (warum entschieden Sie sich eigentlich für ein geringer bezahltes Lehramt). Mir scheint, jeder hat immer die Bekannten und die Studie, die bestätigen, was man selber denkt.

Emma Keeboo
5 Jahre zuvor
Antwortet  Rosi

Bei der ganzen Debatte wird gerne vergessen, dass die Gymnasiallehrer selbst bei einer Gehaltsanhebung auf A13 besser dastehen – in Niedersachsen z.B. bekommen sie A13Z bei einer Unterrichtsverpflichtung von 23,5 Stunden, während Grundschullehrer 28 Pflichtstunden geben.

mississippi
5 Jahre zuvor

Die wenigsten Kommentare hier kommen von Grundschullehrern. Denn die müssen differenziert vorbereiten und kommen mit Schulbuchunterricht nur bedingt zum Ziel.
Der Korrekturaufwand bei Klassenarbeiten ist natürlich geringer, schrieb ysnp schon. Dafür müssen wir jeden Hefteintrag verbessern. Jeden Tag, jede Stunde. Jetzt, wo meine eigenen Kinder größer sind, mache ich das in der Schule, damit ich nicht so viel schleppen muss. 1 bis 2 Stunden dauert allein das Korrigieren, je nachdem….

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Bei 25 Schülern kann das nur 3-5 Minuten pro Schüler, also wenn überhaupt nicht viel mehr als eine Minute pro Heft dauern. Das finde ich wenig plausibel, wenn es gründlich geschehen soll, und gleichzeitig die Schüler so umfangreiche Texte schreiben bzw. jedes Wort korrigiert werden muss.

Palim
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Sie versuchen es immer wieder mit dem Aufrechnen. Dass das kaum möglich ist, ist Ihnen hoffentlich klar.
mississippi und ysnp haben erläutert, dass in der Grundschule die Klassenarbeiten – je nach BL – weniger häufig und im Umfang vermutlich geringer sind, ich behaupte, in BY schreiben die Grundschüler mehr Arbeiten/Proben als an anderen Schulen.
Neben den Arbeiten muss man täglich alles genau kontrollieren. Man sammelt also jedes Heft ein und guckt jeden Strich nach – jeden. Während ich in Klasse 4 auch mal Tage verstreichen lasse, weil anderes ansteht, muss in Klasse 1 die Rückmeldung sofort erfolgen, die die Kinder sonst die Aufgabe selbst aus dem Blick verloren haben und mit der Rückmeldung nichts mehr anfangen können.

Wie bei Arbeiten auch: es gibt solche, da ist man schneller durch, und andere, da braucht man ein Vielfaches an Zeit und Mühe.
Das gilt in Klasse 1 für jeden geschriebenen Buchstaben. Manche Kinder sind noch ungelenk, andere verstehen oder _sehen_ die Lineatur nicht oder _sehen_ offenbar den bereits gezeigten und geübten Buchstaben auf andere Weise, sodass er im Heft nicht gelingt.
Das gilt für Aufsätze, wenn die Grammatik ebenso „ungelenk“ ist und in jedem Satz Wörter fehlen oder Flexionen falsch gebildet sind. DAS meinte ysnp damit, dass man den kompletten Aufsatz verbessern muss. Manchmal ist es nahezu jedes Wort und jeder Satz. Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, sinnvoll ist aber nicht das Anstreichen von Fehlern, sondern das Eintragen von Verbesserungen, gleich korrektivem Feedback, sodass die Kinder bei Rückgabe oder Korrektur der Arbeit oder Übung ihre Gedanken in ansprechender Wortwahl und korrekten Sätzen zur Verfügung stehen haben.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Naja, was mississippi schreibt (oben) ist ja auch mehr Dichtung als Wahrheit. Aber das haben wir alles schon so oft diskutiert, dass mir die Lust zur 100. Fortsetzung mangelt.

Sie werden es immer bestreiten und wir werden immer darauf hinweisen, dass der Arbeitsaufwand in allen Bereichen an den Gymnasien nie geringer, sondern wenn, dann immer höher ist als an den Grundschulen. Sie allerdings wissen genau, dass die Kollegen an den Gyms nicht mehr tun; verbitten sich aber Einschätzungen anderer über Ihre Arbeit. Wie geht das zusammen?

Nur ein Beispiel: In den „höheren“ Klassen wir auch an den Grundschulen nicht mehr jeder Hefteintrag korrigiert und Korrekturen sind sowieso sinnlos, wenn sie nicht berichtigt werden müssen und diese Berichtigungen nicht wieder kontrolliert werden usw., was ja nicht geschieht!

Palim
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Zum einen: Mississippi muss sich von Ihnen nicht der Lüge bezichtigen lassen. Ich finde Ihre andauernden Anfeindungen und Unterstellungen ihr gegenüber erbärmlich und bitte Sie, dies zu unterlassen und auf die 101. Fortsetzung verzichten.

Zum anderen: Ihre Sicht auf die Arbeit in der Grundschule und auf Korrekturen insbesondere ist offenbar stark eingeschränkt. Schon neulich habe ich Sie aufgefordert, dass Sie gerne die Korrektur der Korrektur der Korrektur in Ihrem Unterricht aufgreifen können, wenn Sie das für sinnvollen Unterricht halten.

Jede andere von uns wird es entsprechend des eigenen Anspruchs erledigen.
Wenn Sie das nicht nachvollziehen können, geht auch an Sie die Einladung zur Teilhabe. Dann sind wir gemeinsam schneller durch und können uns weiteren Aufgaben der Grundschullehrerinnen widmen.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

@ Palim

Sie interpretieren eine Menge in meine Beiträge.
Das verbitten Sie sich doch sonst immer bei anderen.

Die Ablenkungen, die Sie dadurch streuen und unterstellen, führen mir zu weit.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

@ Palim II

Bleiben Sie mal auf dem Teppich. Ich habe die Aussagen der missis. angezweifelt, ja, das wird ja wohl noch erlaubt sein. Meine Zweifel haben gute Gründe aus der Unterrichtspraxis an Grundschulen, die ich kenne.

Die Floskel „mehr Dichtung als Wahrheit“ sollte eigentlich bekannt sein.

Darf ich auch darum bitten, Falschauslegungen Ihrerseits zu unterlassen? Dafür werden Sie ja recht oft kritisiert. Ich erinnere mal an den von mir zitierten Halbsatz, dass wohl jeder gerne mehr verdiene, um damit zu belegen, Sofawolf gehe es auch nur ums Geld, während Sie den zweiten Teil geflissentlich wegließen, in dem stand, dass das aber jetzt nicht wichtig sei. DAS sind Sie!

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

@ Palim

Nach Ihrer verschrobenen „Logik“ bezichtigt ja dann jeder jeden der Lüge, dem man etwas nicht glaubt.

(Ihre Ratschläge behalten Sie doch besser für sich. Glauben Sie, dass Sie irgendeinen Einfluss auf mich haben? Ausgrechnet Sie?!? Dass ich irgendetwas täte, damit es Ihnen gefällt bzw. damit es Ihnen nicht missfällt? Das ist ja ein Witz.)

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

@ Palim,

übrigens, jeder Deutschlehrer kennt „Dichtung und Wahrheit“ auch noch mit anderem Hintergrund. Alles Lüge???

http://gutenberg.spiegel.de/buch/dichtung-und-wahrheit-erster-und-zweiter-teil-7130/3

Also nicht nur was das Interpretieren anbelangt, meine ich, dass Sie besser nicht Deutsch unterrichten sollten! (meine persönliche unmaßgebliche Meinung)

mississippi
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

@XXX: Das ist ja nur die Hausaufgabe, bzw, die tägliche Arbeit in den Unterrichtsstunden.

Palim
5 Jahre zuvor

Wenn selbst Philologen das nicht verstehen können, frage ich mich immer, wie viel deutlicher die Aussagen sein müssen, damit andere es verstehen.

Um so wichtiger ist die Petition und eine Unterstützung der Lehrkräfte in Grundschule und SekI, die die Grundbildung und grundlegende Förderung schultern.

sofawolf
5 Jahre zuvor

Sicher wird es nicht lange dauern, dann wir der Philologenverband eine Online-Petition für A 14 für Lehrer der Abiturstufe starten. Auch die werden die passenden Gründe dafür finden, wie sie hier ja schon mehrfach genannt wurden.

Krokodilstreichler
5 Jahre zuvor

A13 für alle ist falsch. E9 für alle ist die Zukunft, denn dann können auch mehr Lehrer finanziert und so kleinere Klassen gebildet werden.

sofawolf
5 Jahre zuvor

Wie wollen Sie das durchsetzen? Wenn ich den TVöD Bund nehme sind das rund 1000,- Euro weniger. Wer wird eine Partei wählen, die verkündet, die Gehälter der Lehrer um 1000 Euro zu kürzen? Dazu muss ja eine Partei an die Macht kommen, die das fordert und durchsetzt! Den entsprechenden Arbeitskampf muss diese Regierung erstmal bestehen. Wie?

Und wie sollen im Vergleich dazu andere Berufe verdienen? Sollen die anderen Berufe bei ihrem jetzigen Verdienst bleiben und nur die Lehrer sollen „abgeben“? Warum nur die Lehrer? Es sind doch auch die Kinder aller anderen?

(Ich halte ja diese Ihre Forderungen immer noch eher für eine satirische Replik 🙂 auf meine Argumentationen gegen „A 13 für alle“ im Allgemeinen und gegen Gehaltserhöhungen im Besonderen; allerdings will ich niemandem etwas wegnehmen, sondern momentan vorhandene Mittel anders einsetzen als einfach nur für höhere Gehälter, weil das alleine unsere Probleme nicht löst.)

Krokodilstreichler
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

In Zukunft sollen alle Lehrer ein dreijähriges duales Studium absolvieren, dann passt dann auch E9 als Gehalt. Da die meisten Leute von den Steuersenkungen durch die Lohnkürzungen für die Lehrer profitieren, dürfte die Partei die Wahl gewinnen. Es gibt schließlich erheblich mehr Niedriglöhner als Lehrer, und erstere können sich auch nicht durchsetzen.

sofawolf
5 Jahre zuvor

Das dreijährige duale Studium passt ja zumindest zu den Pädagischen Fachseminaren, die es in Baden-Württemberg noch gibt – vor allem für Musiklehrer, Sportlehrer, Werken …

Vor allem halte ich Ihre Idee, falls Sie sie wirklich ernst meinen, für nicht durchsetzbar. Ich glaube auch nicht, dass eine Partei alle Lehrer gegen sich aufbringen wollen würde. Lehrer haben auch Familien, Freunde, Bekannte … alles „Wahlvolk“, das keine Partei vergraulen möchte.

Einsehbar ist auch nicht, dass man den Lehrern die Gehälter kürzen will, aber allen anderen nicht. Man könnte dann auch fordern, dass Ärzte künftig 25% weniger verdienen, um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken, wovon dann ja alle profitieren.

Also vor allem und in erster Linie halte ich Ihre Idee für nicht durchsetzbar, während ich eine kürzere Ausbildungszeit (für Grundschullehrer auch nicht unbedingt an Universitäten) befürworte.

sofawolf
5 Jahre zuvor

Ups, warum bin ich jetzt blau? 🙂

sofawolf
5 Jahre zuvor

@ ysnp u.a., hier noch eine interessante Online-Petition, die Sie unterschreiben können. Kostet zwar auch in letzter Konsequenz Steuergelder, allerdings springt dabei nichts für Sie dabei heraus.

Auszug:

„• Das Lesenlernen und Lesen muss sehr viel stärker in den Fokus der Bildungspolitik rücken.

• An den Grundschulen müssen frühzeitig Fördermaßnahmen in Kleingruppen eingeführt werden, die sich auf die reichlich vorliegenden Erkenntnisse der Leseforschung und die Erfahrungen der Lehrer stützen.

• Diese Förderstunden dürfen nicht für Vertretungsunterricht zweckentfremdet werden.

• Es müssen ausreichend Grundschullehrer eingestellt werden, um dieses Ziel umzusetzen. Das heißt: An den Hochschulen müssen deutlich mehr Studienplätze für die Lehrerausbildung geschaffen werden.

• Es muss Schulbibliotheken, Lesungen und Lektüreprogramme gerade auch an solchen Schulen geben, deren Schülerschaft eher bildungsfern ist. Die Lektüre altersgerechter Bücher vermittelt die Fähigkeit, komplexere Zusammenhänge aus längeren Texten zu entnehmen. So kann man später zum Beispiel Zeitungsartikel lesen und verstehen.

• Für all diese Zwecke müssen jetzt genügend Mittel in den Haushalten ausgewiesen werden. Das Lesen darf nicht den derzeitigen (kosten)intensiven Bemühungen um die Digitalisierung der Schulen zum Opfer fallen.“

https://www.change.org/p/jedes-kind-muss-lesen-lernen

Invictus
5 Jahre zuvor

Damit hier auch mal veranschaulicht wird, dass man als Gymnasiallehrer mehr macht, als nur zu korrigieren und damit der Arbeitsaufwand auch mal ins rechte Licht gerückt wird. Ich arbeite gerade 600 Seiten „Theodor Heuss – Erzieher zur Demokratie – Briefe 1945-1949“ Seite für Seite durch, um Quellenmaterial für anstehende Referate aufzubereiten. Ich gönne ja jedem Grundschullehrer sein A13, aber diese ständige Anmaßung, über den Arbeitsaufwand der GY-Lehrer bestens Bescheid zu wissen, nervt.

ysnp
5 Jahre zuvor
Antwortet  Invictus

@ Invictus
Jetzt bin ich doch etwas irritiert. An welcher Stelle schreiben Grundschullehrer, woraus hervorgeht, dass sie über den Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer Bescheid wissen?
Der Korrekturaufwand wird nach meinem Empfinden ständig von den hier schreibenden Gymnasiallehrern eingebracht und dann verglichen, dass Grundschullehrer nie diesen Korrekturaufwand hätten.
Daraufhin versuchen Grundschullehrer zu erklären, dass es an der Grundschule andere/variierte Aufgaben gibt, die Zeit fressen bzw. Stress verursachen. Man darf nicht vergessen, dass wir im vollen Deputat zumindest in meinem Bundesland einige Stunden mehr unterrichten.

Ich finde es übrigens gut, dass Sie auch von anderen Aufgaben geschrieben haben, wobei ich nicht weiß, ob sich die Mühe, die Sie sich machen, jeder Ihrer Kollegen macht. Andererseits denke ich, dass Deutsch das korrekturaufwändigste Fach ist und man da vielleicht schneller als in anderen Fächern in Zeitstress kommt.

Invictus
5 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Es kommt mir irgendwie so vor, als wenn man sich als Studienrat grundsätzlich für seine Besoldungsstufe rechtfertigen müsste. Aber Sie haben Recht, in meinem Bundesland unterrichten die Grundschullehrer auch mehr als ich. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich auch nicht genau, ob es nun die Grundschul- oder die Hauptschullehrer sind, die sooft nörgeln. Einer hatte hier im Forum bereits geschrieben, dass gerade das Grundschullehramt außer Konkurrenz läuft, da es absolut nicht mit der Sek zu vergleichen ist, da maße ich mir dann auch kein Urteil an; was mich hingegen stört, ist, dass ich an einer Gesamtschule genau wie die Real- bzw. Hauptschulkollegen die Klassen 5-10 unterrichten kann, es dann aber wie selbstverständlich hingenommen wird, dass die Oberstufe, die ich ja noch „on top“ unterrichte, sich so gar und überhaupt nicht im Gehalt niederschlagen darf. Ich finde, dass gerade bei diesem Beispiel doch das Mehr an Qualifikation deutlich wird, oder sehe ich das sooo falsch?

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

@ ysnp, Zitat: „Jetzt bin ich doch etwas irritiert. An welcher Stelle schreiben Grundschullehrer, woraus hervorgeht, dass sie über den Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer Bescheid wissen?“

Das habe ich gerade kürzlich in einer Antwort an die missis., die das Gleiche vorbrachte, beantwortet. Wenn man behauptet, dass man selbst nicht weniger tue, setzt das doch logischerweise voraus, dass man den Arbeitsaufwand, mit dem man sich vergleicht, kennt (!), um aus dieser Kenntnis zu schlussfolgern, dass man selbst auch nicht weniger Arbeitsaufwand hätte. Wie kommt man denn sonst zu diesem Urteil? Wie könnte man feststellen, dass man selbst nicht weniger tue als die anderen, wenn man den Aufwand der anderen NICHT zu kennen meint?!?

Das ist das Eine. Das Andere schrieb invictus.