Ärztekammer für mehr Kooperation von Schulen und Gesundheitswesen

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REUTLINGEN. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg fordert eine bessere Vernetzung von Pädagogen und Ärzten. Am Samstag widmet sich ein interdisziplinäres Symposium in Reutlingen dem Thema. Vertreter von Bildungs- und Gesundheitswesen sollen Kooperationsmöglichkeiten erarbeiten.

Hintergrund sei, dass die Zahl der Kinder mit chronischen gesundheitlichen Problemen deutlich steige, sagte Andreas Oberle vom Ausschuss «Kinder und Jugendliche» der Ärztekammer. Krankheiten wie Allergien, Fettleibigkeit, Hyperaktivitätsstörungen, Asthma oder Diabetes beeinträchtigen seinen Angaben zufolge das Lernvermögen. In der Betreuung sei dies bislang nicht angekommen.

Gesundheitliche Probleme können das Lernvermögen beeinträchtigen. Das wird nach Meinung von Ärzten in Schulen noch zu wenig beachtet. Foto: Unbekannt(http://www.defenseimagery.mil; VIRIN: DA-ST-85-12888) / Wikimedia Commons (public domain)
Gesundheitliche Probleme können das Lernvermögen beeinträchtigen. Das wird nach Meinung von Ärzten in Schulen noch zu wenig beachtet. Foto: Unbekannt(http://www.defenseimagery.mil; VIRIN: DA-ST-85-12888) / Wikimedia Commons (public domain)

Aus Sicht der Ärztekammer sollen gesundheitliche Einschränkungen künftig auch in den Schulen mehr berücksichtigt werden. In Baden-Württemberg gebe es bisher nur in Ausnahmefällen Schulkrankenschwestern.

«Wir wollen voranbringen, dass es Gesundheitsfachkräfte an Schulen gibt», sagte Stefan Meißner von der Abteilung Schule und Bildung im Regierungspräsidium Tübingen. An einigen Schulen gebe es den Wunsch, akute gesundheitliche Notfälle oder Vorbeugung nicht nur über niedergelassene Kinder- und Jugendärzte oder weitergebildete Lehrer aufzufangen. «Wenn der Hausmeister nur Zuckerhaltiges verkauft oder die Stühle schief sind, kann eine Gesundheitsfachkraft vor Ort das besser sehen als jemand, der nur außerhalb Präventionsarbeit macht», sagt (dpa)

Jeder dritte angehende Erstklässler hat Probleme beim Sprechen

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Palim
5 Jahre zuvor

Der Beitrag ist merkwürdig, worum geht es eigentlich wirklich?
Um Gesundheitskräfte in Schulen, die irgendwelche Aufgaben übernehmen, die noch zu definieren wären, oder darum, dass Pädagogen und Ärzte sich vernetzen, was zunächst genannt wird?

Wenn sich Ärzte mit Pädagogen vernetzen oder austauschen möchten, dann können sie das tun: Rufen Sie in der nächsten Grundschule an und bieten Sie an, zu einer Dienstbesprechung zu kommen, um gemeinsam ein Gespräch zu finden.
Mit einer Aussage wie „Krankheiten (…) beeinträchtigen (…) das Lernvermögen. In der Betreuung sei dies bislang nicht angekommen.“ werden Sie jedoch keinen Blumentopf gewinnen, sondern zeigen, dass sie sich gar nicht informiert haben.
In jeder meiner Klassen hatte ich bisher mindestens ein chronisch krankes Kind, häufig sind mehrere Kinder von Asthma und Allergien betroffen, ADHS – klar, Beeinträchtigungen im Hören, Sehen und vielem mehr. Lehrkräfte gehen jeden Tag damit um und sind mit Eltern darüber im Gespräch, anders geht es gar nicht. Dazu benötige ich keinen pädagogischen Rat von Ärzten.

Sinnvoll fände ich inzwischen eher eine Art medizinischen Dienst, bei dem ich mich zeitnah und schnell allgemein informieren lassen kann über das, was Eltern benennen oder Kinder an Symptomen mitbringen, am besten auch mit speziellen Kenntnissen zu allen möglichen Wahrnehmungsbeeinträchtigungen.
Gleiches würde ich mir übrigens hinsichtlich der Inklusion wünschen: eine zentrale Stelle, bei der es allgemeine Informationen zu den Auswirkungen einer Beeinträchtigung gibt, ebenso wie allgemeine (erste) Möglichkeiten der Förderung.

„Aus Sicht der Ärztekammer sollen gesundheitliche Einschränkungen künftig auch in den Schulen mehr berücksichtigt werden.“
Werden sie. Man nennt es Nachteilsausgleich, den kann man stellen, z.B. auch für chronische Krankheiten. Es wäre jedoch einfacher, wenn es dazu klare Regeln und mehr allgemeine Informationen geben würde. In welcher Hinsicht zu diesem Thema eine Gesundheitsfachkraft helfen könnte, ist mir jedoch nicht klar. Sie kann weder den pädagogischen Nachteilsausgleich abwägen und stellen, noch die notwendige Förderung leisten. Dafür bräuchte es pädagogisches Personal.
Für klare Regelungen müsste nicht die Schule selbst, sondern das Kultusministerium angesprochen werden.

Etwas ganz anderes ist dagegen ein Hinwirken auf gesundes Frühstück (ein Dauerthema), schiefe Stühle (?) oder der Umgang mit Notfällen.