Beckmann appelliert an die Länder, den Digitalpakt für die Schulen nicht zu blockieren

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BERLIN. „Endlich! Die Entscheidung im Bundestag kommt gerade fünf vor zwölf. Mit der faktischen Aufhebung des Kooperationsverbotes im Bildungsbereich ist nun endlich ein großer Schritt in die richtige Richtung getan“, kommentiert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE, das heutige Votum zur Grundgesetzänderung, die den Weg für den Digitalpakt freimachen soll. Beckmann appelliert jetzt an die Länder, die Digitalisierung der Schulen nicht noch im letzten Moment zu stoppen. Der Bundesrat muss ebenfalls noch mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit zustimmen.

Sieht den Einsatz von zu vielen Seiteneinsteigern kritisch: VBE-Chef Udo Beckmann. Foto: VBE / Jean-Michel Lannier
„Persönliche Befindlichkeiten hintenanstellen“: VBE-Chef Udo Beckmann. Foto: VBE / Jean-Michel Lannier

„Nach der Ankündigung des Digitalpakts Schule im Oktober 2016 gab es lange Zeit ein Hin- und Hergeschiebe von Verantwortlichkeiten. Damit ist jetzt endlich Schluss“, sagt Beckmann. „Entscheidend wird nun noch sein, wie der Bundesrat abstimmt und welche Inhalte in der Bund-Länder-Vereinbarung festgelegt werden. Gerade an den Bundesrat richten wir den Appell, persönliche Befindlichkeiten hintenanzustellen. Die Änderung des Artikels 104c wird den Föderalismus nicht untergehen lassen, sondern trägt wesentlich zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse bei – was übrigens ein im Grundgesetz verankerter Anspruch ist“,  sagt der VBE-Chef.

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Das höchste Beschlussgremium des VBE, die Bundesversammlung, hatte erst in der letzten Woche eine Position hierzu verabschiedet. In dem Antrag heißt es: „Die bisherigen politischen Bemühungen, den Digitalpakt Schule umzusetzen, gehen nach wie vor nur schleppend voran und stehen in keinem Verhältnis zu den Forderungen, die Politik und Gesellschaft in dieser Frage an Schule stellen. […] Obwohl die klare Ansage war, dass der Digitalpakt zu 2019 kommen soll, sind die Positionen verfahren, wird der Digitalpakt Schule zum Spielball politischer Interessen. Was dabei vergessen wird, ist, dass die Schulen seit Jahren darauf warten, angemessen ausgestattet zu werden, die Lehrkräfte darauf warten, angemessen vorbereitet zu werden und pädagogisch sinnvolles Material zu erhalten und die Schülerinnen und Schüler darauf warten, endlich von dem Mehrwert digitaler Technologien im Unterricht profitieren zu können – flächendeckend und unabhängig von dem Geldbeutel ihrer Eltern. Deshalb setzt der VBE das klare Signal Richtung Politik: Der Digitalpakt muss kommen!“

Der Bundesvorsitzende Beckmann unterstreicht das: „Anforderungen zu stellen ohne die Bedingungen für die Umsetzung mitzuliefern, zeugt von einer falschen Taktik. Nicht die großen Reden über die Digitalisierung, sondern das konkrete Lernen mit einem digitalen Endgerät wird von den Wählenden schlussendlich goutiert. Lehrkräfte müssen die Kinder von heute auf die Arbeitswelt von morgen vorbereiten. Ohne digitale Infrastruktur, ohne neue Medienkonzepte kann das nicht gelingen. Das heißt aber auch, dass es neben der Infrastruktur und der Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte gute Ideen zur didaktisch sinnvollen Nutzung digitaler Endgeräte geben muss. Gescannte Lehrbücher auf dem Tablet braucht niemand.“ Außerdem verweist er auf die Einigung, dass auch die Investition in Köpfe möglich sein wird: „Das freut uns sehr. Denn es ist dringend notwendig, Fort- und Weiterbildungen in ausreichendem Maß, qualitativ hochwertig und innerhalb der Dienstzeit von Lehrkräften anzubieten.“ News4teachers

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