Schüler in Kiel „streiken“ (trotz Ferien) für bessere Klimapolitik

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KIEL. Unter dem Motto «Klimawandel macht keine Ferien» haben etwa 100 Schüler am Freitag erneut vor dem Landtag in Kiel für eine bessere Klimapolitik demonstriert. Auf Plakaten und mit Sprechchören wie «Klimaschutz statt Kohleschmutz» forderten sie den Ausstieg aus der Kohle und weitere Maßnahmen. Nach der Kundgebung vor dem Landtag zogen die Schüler zum Rathaus.

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Die Erde, fotografiert von Apollo 17 fotografiert am 7. Dezember 1972, wird wärmer. (Foto: Wikimedia public Domain)
Wird wärmer: die Erde. (Foto: Wikimedia public Domain)

In sieben Städten – darunter Berlin, Hamburg, Göttingen und Köln – hatten Schüler am Freitag vor einer Woche über Facebook und Twitter zu Protesten aufgerufen, anstatt zur Schule zu gehen. Über die Proteste wurde in sozialen Medien unter dem Hashtag #FridaysForFuture diskutiert. Dazu aufgerufen hatte zum Endspurt der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz (Katowice) die 15-jährige schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Sie protestiert schon seit Monaten immer freitags gegen den Klimawandel. dpa

Hunderte von Schülern bundesweit “streiken” für eine bessere Klimapolitik

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Pälzer
5 Jahre zuvor

Nachahmung ist einfach doch der primäre Lernweg.
Nur dass leider die Kinder (über deren Alter und Schulform wir leider nichts erfahren) vielleicht nicht alles genauso verstanden haben wie die gute Greta bzw. deren Eltern. (unter anderem, dass man nur streiken kann, wenn man das normale Arbeiten verweigert, aber das war dem Artikelautor auch nur ein “ “ wert). Es wäre noch interessant zu erfahren, ob die Aktivisten nun auch dafür sorgen, dass ihre Eltern weniger Strom verbrauchen (damit weniger Kohlekraftwerke gebraucht werden) oder Elektroautos kaufen. Allerdings wird dann wieder mehr Strom gebraucht.
Wurde eigentlich für oder gegen Kernenergie demonstriert? Zu blöd, falls diese Zusammenhänge in der Schule freitags unterrichtet werden sollten. Meine Erfahrungen in 9. Klassen sind, dass die Schüler noch sehr einfache Vorstellungen haben. Aber vielleicht ist das in Kiel besser als hier im Südwesten.

Lennart Stahl
5 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

An der Demo nehmen ja nur 500 Leute von der Grünen Jugend, Greenpeace etc. teil. Die haben schon Ahnung worum es geht. Zudem haben wir in sh einen sehr grünen Energiemix (http://www.energymap.info/energieregionen/DE/105/119.html, https://www.schleswig-holstein.de/DE/Schwerpunkte/Energiewende/Daten/_documents/versorgungsbeitrag.html) der zeigt, dass die Stromversorgung durch rein erneuerbare Energien durchaus klappen kann.

Die Schüler demonstrieren außerdem nicht vorrangig für den Ausstieg aus der Kohle, sondern vor allem für Klimaschutz allgemein. Das Zitat „warum sollen wir in der Schule etwas für unsere Zukunft lernen, wenn es keine Zukunft gibt“ trifft den Nagel auf den Kopf.
Hier geht es nicht um Banausen, die nicht in die Schule wollen, sondern um die Kinder, die berechtigt wütend auf deine Generation sind, weil ihr es nicht auf die Reihe bekommen habt den Planeten in einem lebenswerten Zustand zu hinterlassen.

Pälzer
5 Jahre zuvor
Antwortet  Lennart Stahl

Danke für die weiteren Informationen, die leider im Originalartikel fehlten. Es war also eine politisch organisierte Demonstration, kein spontanes Nachmachen. Jugendliche haben, finde ich, ein Recht auf pauschalisierte Sichtweise à la “warum sollen wir in der Schule etwas für unsere Zukunft lernen, wenn es keine Zukunft gibt”; wir dachten in den 80er Jahren genauso kritisch und weltuntergangsängstlich.
Du kritisierst „meine Generation“ und hast Recht damit. Ich bin aber auch frustriert, dass ich mit über 50 der einzige Fahrradfahrer zu meiner Schule bin, während die jüngeren Lehrer und die jungen Hoffnungsträger alle mit Verbrennungsmotor vorfahren, zudem scheint mir, dass der Stromverbrauch der unter-20-Jährigen wesentlich höher liegt als unserer.
Dann möchte ich noch auf einen Denkfehler hinweisen, Lennart. Ein hoher Anteil an erneuerbarer Energie ist unbestreitbar gut und wichtig. Aber die ersten 50% sind leichter und unproblematischer zu erreichen als die letzten 20%, über „Netzstabilität“ kannst du mehr erfahren, wenn du mal Elektro- oder Energietechnik studierst. Aus dem verlinkten Text zu schließen, „dass die Stromversorgung durch rein erneuerbare Energien durchaus klappen kann“, ist daher leider falsch. Uns fehlt der ganz große (elektrische) Energiespeicher. Das Problem der Schwankung im erneuerbaren Energieangebot war schon vor 1990 bekannt. Ich fürchte, dass man euch Jungen da weiterhin einen Teil der Fakten verschweigt. Bei „100% Erneuerbar“ bleiben uns an windstillen Tagen im diesigen Januar nur die französischen Kernkraftwerke als Energiequelle…