Schulleiter bereiten neue (alte) Oberstufe an Gymnasien vor

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STAVENHAGEN. Die Schulleiter der Gymnasien in Mecklenburg-Vorpommern bereiten tiefgreifende Neuerungen für die letzten Schuljahre vor dem Abitur vor. Die gymnasiale Oberstufe soll im kommenden Schuljahr reformiert werden: Der getrennte Unterricht von Schülern in Grund- und Leistungskursen soll wieder eingeführt werden. Sie wurden in den vergangenen Jahren aus Spargründen zusammen unterrichtet.

Bei einer Schulleitertagung am Freitag in Stavenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) zeigte sich Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) überzeugt, dass die Abiturienten profitieren werden: «Das neue Modell lässt den Schülerinnen und Schülern mehr Raum, ihren Neigungen nachzugehen. Mit der Wahl von zwei Leistungskursen können sie künftig selber stärker ihre Schwerpunkte bestimmen.»

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Die Lehrer wiederum hätten homogenere Lerngruppen vor sich. «Die aktuell noch sechs Hauptfächer bedeuten für die Lehrerinnen und Lehrer mitunter, dass sie Gruppen von Schülern unterrichten, die in dem jeweiligen Unterrichtsfach über völlig unterschiedliches Potenzial verfügen und entsprechend schnell oder langsam vorankommen», sagte sie. Damit sei jetzt Schluss.

Das anerkannt hohe Niveau des Abiturs in Mecklenburg-Vorpommern bleibe von der Neuregelung unberührt, versicherte die Ministerin. Weiterhin seien fünf Abiturprüfungen vorgesehen. dpa

Rolle rückwärts bei der Oberstufenreform: Hesse führt wieder Leistungskurse ein

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2 Kommentare
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Cavalieri
5 Jahre zuvor

„Die Lehrer wiederum hätten homogenere Lerngruppen vor sich.“ So wird Frau Hesse oben zitiert.
Da reibt man sich verwundert die Augen. Hieß es nicht bislang, nur heterogene Lerngruppen würden die optimalen Bildungschancen ermöglichen und für die optimalen PISA-Werte sorgen? Waren homogene Lerngruppen nicht „out“ ? Und jetzt heißt es beiläufig, die Zusammenlegung von Grund- und Leistungskursen war ja doch nur eine Sparmaßnahme. Ich wundere mich immer mehr über die Kapriolen der Bildungspolitik. Ob die Zusammenlegung aller Schulformen zu einer einzigen vielleicht auch eine verkappte Sparmaßnahme sein könnte?

U. B.
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Da können Sie mal sehen, wie unehrlich seit Langem die These verbreitet wird, dass heterogene Lerngruppen bessere Bildungschancen böten als homogene. Auch für die Inklusion, die Verherrlichung der Gemeinschaftsschule (Einheitsschule) und die gewünschte Abschaffung des gegliederten Schulsystems hat diese Lüge neben moralischen Zweckbehauptungen leider immer wieder nützliche Dienste geleistet.