didacta: Die größte Bildungsmesse der Welt beginnt am Dienstag in Köln – und präsentiert sich so international wie nie zuvor

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KÖLN. Wenn am 19. Februar die didacta 2019 in Köln ihre Tore öffnet, dreht sich fünf Tage lang wieder alles um Erziehung, Bildung, Lehren und Lernen. Auf der weltweit größten Messe für den gesamten Bildungsbereich zeigen 889 Unternehmen aus 55 Ländern ein umfassendes Leistungsspektrum von Ausstattungen und Einrichtungen, Bildungsmedien und didaktischen Materialien für alle Bildungs- und Erziehungsbereiche. Damit präsentiert sich die didacta in Köln so international wie nie zuvor. Auch News4teachers ist präsent.

Am Dienstag öffnet die didacta in Köln ihre Pforten. Foto: Koelnmesse

Mindestens 100.000 Besucher, darunter viele Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher, werden erwartet. Zu den Ausstellern der didacta zählen alle namhaften Verlage und die führenden Soft- und Hardware-Unternehmen der Branche, aber auch Medienproduzenten, Bildungseinrichtungen und Verbände, sowie Einrichtungs- und Ausstattungsunternehmen. Die Agentur für Bildungsjournalismus, die (gemeinsam mit 4teachers) News4teachers herausgibt, ist mit einem eigenen Auftritt auf der Messe vertreten: In Halle 7, Stand B60 & C61, stehen Redakteure und Redakteurinnen zum Gespräch bereit. News4teachers wird während der didacta täglich live von der Messe berichten.

Die Agentur für Bildungsjournalismus präsentiert sich inmitten von rund 50 Start-ups, die auf dem Gemeinschaftsstand von EDUvation zeigen, wie Innovationen in der Bildung aussehen. Die Agentur für Bildungsjournalismus berät als Partner von EDUvation die Jungunternehmer in Sachen PR und Öffentlichkeitsarbeit.

Mit ihrem breit gefächerten Rahmen- und Kongressprogramm will die didacta ihre Leitfunktion als „Bildungsgipfel“ für Fachwelt und Öffentlichkeit untermauern. Tatsächlich ist die gesellschaftspolitische Bedeutung der didacta hoch: An den fünf Messetagen sprechen Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sowie viele Prominente über aktuelle Fragen der Bildungspolitik, diskutieren über Lösungsansätze und stellen Konzepte vor, wie das Bildungssystem den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden kann. Das Veranstaltungsangebot ist umfangreich – hier gibt es einen Überblick über das Programm.

Zahlreiche Seminare und Workshops werden auf der didacta angeboten. Foto: Koelnmesse

Laut Didacta Verband könne 2019 kann das Jahr werden, in dem wichtige Weichen für mehr Bildungsqualität gestellt werden. Bund und Länder müssten jetzt reagieren. Denn Bildungspolitik, Bildungsverantwortliche und die Bildungswirtschaft stehen vor riesengroßen Aufgaben, hat doch die deutsche Bildungslandschaft viele „Baustellen“: Lehrermangel, Inklusion, Integration, fehlende Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren, die Digitalisierung des Lernens, Bildungsgerechtigkeit und, und, und … Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Qualität in der Kindertagesbetreuung sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung erfolgt, so der Didacta Verband. Doch weitere Maßnahmen seien dringend notwendig – und stehen noch aus, wie der längst überfällige Digitalpakt für Schulen.

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„Politische Diskussionen wie diese werden einmal mehr auf dem Rücken der Fach- und Lehrkräfte ausgetragen“, beklagt Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis, der Präsident des Didacta Verbandes. „Die Leidtragenden sind vor allem die Schülerinnen und Schüler, deren Bildungschancen unnötig klein gehalten werden. Schulen haben einen immensen Aufholbedarf bei der digitalen Ausstattung, sowohl mit technischer Infrastruktur und Geräten als auch mit pädagogischen Konzepten für die Bildung in der digitalen Welt“, erklärt der Didacta-Präsident.

Auch für die Bildungsmedienverlage kommt der Digitalisierung eine besondere Rolle zu. So fordert Ilas Körner-Wellershaus, Vorsitzender des Verband Bildungsmedien: „Die Digitalisierung in allen Bildungsinstitutionen, besonders der Schulen, muss jetzt beherzt angegangen werden. Wir brauchen dringend die politischen, rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen für einen flächendeckenden Einsatz digitaler Bildungsmedien.“ Bislang liege der Umsatzanteil der digitalen Bildungsmedien unverändert bei nur rund 5 Prozent – heißt: Noch immer wird in Deutschlands Schulen fast 20 Mal mehr in Papier investiert als in digitale Lernmedien. „Es ist Zeit, dass der Digitalpakt Schule zwischen Bund und Ländern endlich beschlossen und umgesetzt wird“, fügt Körner-Wellershaus hinzu.

Ein gehöriges Maß an Rummel gehört zur größten Bildungsmesse der Welt. Foto: Koelnmesse

Gleichwohl ist die Vielfalt des Angebots groß. In Deutschland gibt es rund 8,4 Millionen Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden und rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler an berufsbildenden Schulen. Rund 3,5 Millionen Kinder besuchen eine von rund 55.300 Kindertageseinrichtungen. Für diese Zielgruppen bringen die deutschen Bildungsmedienverlage jährlich mehr als 8.000 Titel für die frühe Bildung, die allgemeinbildende Schule, die berufliche Bildung und Erwachsenenbildung auf den Markt. Etwa 40.000 Titel sind branchenweit lieferbar.

Bildungssektor erwirtschaftet 133 Milliarden Euro

Bildung ist aber nicht nur ein gesellschftlich relevantes und viel diskutiertes Thema. Bildung ist auch ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, hat das Bundeswirtschaftsministerium im letzten Jahr erstmals statistisch erfasst. So hat der Bildungssektor im Jahr 2017 133,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Zum Vergleich: Die Tourismuswirtschaft erwirtschaftete im selben Zeitraum eine Bruttowertschöpfung in Höhe von 105,3 Milliarden Euro. 2017 waren in der Bildungswirtschaft in Deutschland rund 2,5 Millionen Erwerbstätige beschäftigt. Der Anteil am gesamtwirtschaftlichen Arbeitsmarkt lag bei 5,6 Prozent – somit war etwa jeder 18. Erwerbstätige in Deutschland in der Bildungswirtschaft beschäftigt.

Die Messe findet vom 19. bis 23. Februar 2019 auf dem Kölner Messegelände statt. Sie ist täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.didacta-messe.de

Luft nach oben: Warum die deutsche Bildungswirtschaft im Ausland ihr Potenzial (noch) nicht ausspielt

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Erich K.H. Kalkus
5 Jahre zuvor

Die „Europa-BAKI zur didacta 2019“ (s. GOOGLE) soll Köln auf der „Allee der UN-Ziele“ (s. G.) erreichen, die alle Schulorte verbindet, die unsere Welt zur Zukunft braucht.
Erich K.H. Kalkus, Lehrer i.R.