KMK-Präsident Lorz (CDU): Notenverzicht ist keine Abkehr vom Leistungsprinzip

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WIESBADEN. Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU), Präsident der Kultusministerkonferenz, sieht durch die Vergabe von schriftlichen Bewertungen statt Noten an einigen Schulen keine Abkehr vom Leistungsprinzip. «Die Leistungsanforderungen bleiben gleich hoch», sagte Lorz in einem Interview der «Frankfurter Neuen Presse». «Wir reden ausschließlich darüber, ob die Bewertung immer in Form von Ziffern zum Ausdruck gebracht werden muss oder ob es möglicherweise auch andere Formen der Bewertung geben kann.»

ucht händeringend Grundschullehrer: Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: Hesssisches Kultusministeriums
Seit dem Jahreswechsel neuer KMK-Präsident: Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: Hesssisches Kultusministeriums

Pro Jahr dürfen maximal 30 von rund 1800 Schulen diese Möglichkeit künftig nutzen, diese Initiative hatten CDU und Grüne in ihrem neuen Koalitionsvertrag vereinbart. Die gymnasiale Oberstufe bleibt davon aber ausgeschlossen. «Diese Flexibilität gilt für eine begrenzte Anzahl von Schulen, die gesamte Schulgemeinde muss zustimmen, und sobald die Schüler wechseln oder einen Schulabschluss machen, erhalten sie wegen der Vergleichbarkeit weiterhin ein Ziffern-Notenzeugnis», sagte Lorz der FNP.

Das hessische Abitur hat nach Ansicht des Kultusministers inzwischen einen besseren Ruf. «Vor 35 Jahren, als ich Abitur gemacht habe, da galt das hessische Abitur als „Billignummer“», sagte Lorz. «Wenn man an einer bayerischen Universität studieren wollte, bekam man einen Notenabschlag. Das ist heute vorbei. Wenn Sie heute herumfragen, dann hat das hessische Abitur einen sehr guten Ruf, auch einen Ruf als durchaus strenges Abitur.» dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

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Herr Mückenfuß
5 Jahre zuvor

ZITAT: „Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU), Präsident der Kultusministerkonferenz, sieht durch die Vergabe von schriftlichen Bewertungen statt Noten an einigen Schulen keine Abkehr vom Leistungsprinzip. … «Wir reden ausschließlich darüber, ob die Bewertung immer in Form von Ziffern zum Ausdruck gebracht werden muss oder ob es möglicherweise auch andere Formen der Bewertung geben kann.»“

Das sehe ich im Prinzip auch so. Ausformulierte verbale Leistungsbewertungen bedeuten keine Abkehr vom Leistungsprinzip – wenn sie ehrlich sind! Sie bedeuten lediglich einen sehr viel höheren (Zeit-)Aufwand. Werden die Lehrer dafür an anderer Stelle entlastet? (Stundensollsenkung?)

Ausformlierte (ehrliche!) verbale Einschätzungen sind kein Nachteil in Bezug auf Leistungsanforderungen, aber auch kein Vorteil. Sie kosten sehr viel mehr Zeit, aber sie bringen keinen Vorteil. zumal sie meist eben doch sehr verklausuliert (geschönt) geschrieben werden (müssen!).