Neue Schüler-Demos angekündigt – mit prominentem Gast aus Schweden

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BERLIN. Angesichts anhaltender Schüler-Demonstrationen für den Klimaschutz pocht Bundesbildungsministerin Anja Karliczek auf die Einhaltung der Schulpflicht. Dass Schüler sich gesellschaftlich für Klima- und Umweltschutz engagierten, begrüße sie sehr, sagte die CDU-Politikerin der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Trotzdem gelte: «Auch unterstützenswertes Engagement gehört in die Freizeit und rechtfertigt nicht das Schulschwänzen.» Für den morgigen Freitag sind neue Demonstrationen angekündigt.

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Am Freitag kommt die junge schwedische Aktivistin Greta Thunberg erstmals für einen Schulstreik nach Deutschland. In Hamburg will die 16-Jährige zusammen mit anderen Schülern protestieren. Thunberg demonstriert seit dem vergangenen August vor dem Reichstag in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Nach ihrem Vorbild gehen mittlerweile Zehntausende Schüler in verschiedenen Ländern freitags nicht mehr zur Schule, sondern demonstrieren. Sie fordern die Politik ihres jeweiligen Landes auf, sich stärker fürs Klima einzusetzen. dpa

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Pälzer
5 Jahre zuvor

Warum interessieren sich die Medien nur dann für solche Demos, wenn sie gegen die Regeln verstoßen? Das ist, finde ich, der eigentliche Skandal, ein Machtmissbrauch der „vierten Gewalt“.
Dass Minderjährige auf die Regeln des üblen Spiels eingehen und demonstrieren statt zu lernen, nehme ich ihnen nicht übel. Sie durchschauen die Zusammenhänge nicht, fühlen sich durch die öffentliche Resonanz bestätigt, sind einfach noch zu jung. Darum ist es ja auch vernünftig, dass sie noch Vormünder haben und z.B. nicht wählen dürfen.
Die Ministerin Karliczek hat die Sache in einem guten, klaren Satz auf den Punkt gebracht.

Mutter
5 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Das sehe ich genauso wie Sie. Für mich stellen diese irregulären Schülerdemos eine skandalöse Instrumentalisierung von Kindern und Jugendlichen dar.

Herr Mückenfuß
5 Jahre zuvor

Damit Demonstrationen und Kundgebungen Aufmerksamkeit erregen, bedarf es nicht des Schulschwänzens, zumal man dann nicht weiß, wie viele nur aus „Jux und Dollerei“ daran teilnehmen.

Ansonsten finde ich das Engagement der Jugendlichen sehr gut. Ihr Spruch gefällt mir:
„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsre Zukunft klaut!“ 🙂

Popcorn
5 Jahre zuvor

In einem Artikel schreibt Josef Kraus, Ex-Präsident des Deutschen Lehrereverbandes:
„Denn wenn man der Jugend permanent den kleinen Finger gibt, beherrscht man bald seine ganze Hand nicht mehr. Wer schließlich kann ausschließen, dass diese Greta-Jugend demnächst in der Schulzeit demonstriert: gegen Tierversuche, gegen Fleischverzehr, gegen Schweine- und Geflügelzucht, gegen die Raumfahrt, gegen Diesel, gegen Abschiebungen, gegen Grenzkontrollen, gegen Bundeswehr und Nato, gegen Ungarn, gegen Polen, gegen Trump. Solcher „Kreativität“ sind keine Grenzen gesetzt.“

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Popcorn

Womit Kraus deutlich macht, dass er die Dimension des Problems nicht versteht. Den von Menschen verursachten Klimawandel mit seinen enormen Folgen für die ganze Menschheit mit der „Raumfahrt“ in einem Atemzug zu nennen, zeigt, dass Kraus seine Zukunft offenbar nicht mehr auf diesem Planeten sieht – muss er als Pensionär vielleicht auch nicht. Er wird die Folgen des Klimawandels in 30, 40 Jahren kaum mehr erleben. Die heutigen Kinder und Jugendlichen schon.

Sie und Herr Kraus können sich ja gerne mal mit den Folgen beschäftigen – schön für Schülerinnen und Schüler zusammengefasst auf „Planet Schule“ (versteht eigentlich jeder): https://www.planet-schule.de/mm/die-erde/Barrierefrei/pages/Die_Folgen_des_Klimawandels.html

Noch eins wird aus Kraus‘ Aufzählung deutlich: Für Konservative und Reaktionäre wie ihn ist der Klimawandel längst zu einem politischen Kampfbegriff geworden, zu einer „Glaubensfrage“. Wer den Klimawandel begrenzen oder gar stoppen will, muss natürlich gegen die Bundeswehr und gegen Grenzkontrollen sein. Alles linke Anarchisten, die SOGAR die heilige Schulpflicht missachten und uns unser schönes Heimatland kaputtdemonstrieren.

Gruselig – wie in den 70er Jahren. Nichts dazugelernt? Interesanterweise waren die Grünen damals für die Rechten auch schon des Teufels. Und heute? Sind viele ihrer damaligen Forderungen Konsens oder stehen vor der Umsetzung – etwa der Atomausstieg. Was lehrt uns das? Die Jugend von heute wird irgendwann mal zu den Entscheidern in Deutschland gehören. Da ist es weiß Gott gut, wenn sie sich heute mit den richtigen Themen beschäftigen.

Mal so nebenbei gefragt: Gibt es ein wertkonservativeres Thema als die Bewahrung der Schöpfung?

Papa 51
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Josef Kraus hat absolut Recht mit dem, was er bemängelt! Er sagt ja nichts gegen Demonstrationen, sondern kritisiert die Verletzung der Schulpflicht und den Verstoß gegen ein Gesetz, wenn ausgerechnet in der Unterrichtszeit statt in der Freizeit demonstriert wird.
Sie tun gerade so, als sei dies egal und als könne man Minderjährige ohne Bedenken und im Gegenteil sogar mit Lob und Preis von namhafter Seite zum Schuleschwänzen und Vernachlässigen von Gesetzen ermuntern, wenn sie denn für etwas auf die Straße gehen, was gerade Hype ist.
Herr Kraus gibt mit Recht zu bedenken, „dass diese Greta-Jugend demnächst in der Schulzeit demonstriert: gegen Tierversuche, gegen Fleischverzehr, gegen Schweine- und Geflügelzucht, gegen die Raumfahrt, gegen Diesel, gegen Abschiebungen, gegen Grenzkontrollen, gegen Bundeswehr und Nato, gegen Ungarn, gegen Polen, gegen Trump. Solcher ‚Kreativität‘ sind keine Grenzen gesetzt.”
Sie schreiben an dieser Aussage völlig vorbei.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Papa 51

Und wie kommen Sie zu der Unterstellung, dass diese „Greta-Jugend“ bald wegen jedem Pups demonstriert? Weil Sie (und Kraus) die Jugendlichen mit ihrem Anliegen nicht ernst nehmen, deshalb.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bernd, würden Sie dasselbe schreiben, wenn die Greta-Jugend gegen die Islamismus-Problematik in Malmö oder Berlin demonstrieren würde? Ich hoffe auf ja, basierend auf Ihren jetzigen Argumenten pro Demonstration. Ich befürchte aber nein, weil ich Ihre generelle Haltung kenne.

Pälzer
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Mir scheint, dass Sie Kraus‘ Gedankengang nicht verstanden haben. Es geht weiterhin darum, welche Demos in der Unterrichtszeit stattfinden sollen und dürfen. Oder erscheint Ihnen das unwesentlich? Das mag für einen mutmaßlichen Bildungsjournalisten egal sein, wir Lehrer sehen, auch wenn wir mit dem Engagement und den Ansichten der Schüler sympathisieren, dass sie Wissen erwerben und Zusammenhänge verstehen sollten, um in der Welt zum Guten wirksam zu sein.

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

@ xxx wollen sie hier ernsthaft eine katastrophale klimatisch bedingte bedrohung für alle länder mit ihrem persönlichen lieblingsfeindbild „islamismus“ vergleichen?

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Nein. Es geht mir um Bernds und Ihre Argumentationsstruktur.

Pit
5 Jahre zuvor
Antwortet  Popcorn

@popcorn
Mich interessiert der gesamte Artikel. Können Sie einen Link angeben?

Papa 51
5 Jahre zuvor
Antwortet  Pit

Könnte ich schon, doch er würde gelöscht.
Sie wissen schon, bestimmte Seiten sind hier absolut unerwünscht, weil „rechtspopulistisch“. Da nützt es auch nichts, dass Roland Tichy, verdienter Journalist und häufiger Gast bei Polittalks im öffentlich rechtlichen Fernsehen (z.B. „Presseclub“), der Herausgeber der Online-Zeitung ist.

unverzagte
5 Jahre zuvor

@ pälzer der kraus´sche gedankengang scheint auch für frau merkel nicht nachvollziehbar und ja, im anbetracht des aktuellen zustandes unseres planeten sollten alle maßnahmen gegen globale ausmaße der katastrophe höchste priorität haben. selbst mir als nicht gymnasialkollegin erscheint dies folgerichtig.

Pit
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Aber klar doch, unseren Planeten werden Schülerdemonstrationen retten – allerdings nur, wenn sie zur Unterrichtszeit stattfinden. Ihre Logik ist bestechend.

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  Pit

@pit in der tat halte ich diese demonstrationen von wem und wann auch immer für wesentlich effektiver als einen rein ironisch-bissig anmutenden kommentar, der zudem der schülerschaft unterstellt, es ginge ihr nicht um die sache ansich.

Christian
4 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Und was genau wäre der Effekt dieses Schulstreiks? Die Demos stehen ja nicht zur Debatte, sondern die angebliche Notwendigkeit, diese keinesfalls außerhalb der Unterrichtszeit zu organisieren. Dass die Jugendlichen das ökonomische Konzept eines STREIKES nicht begriffen haben, ist ihnen nicht vorzuwerfen. PolitikerInnen und Lehrende sollten da besser im Bilde sein: Bei einem Streik zeigen die Arbeiter den Unternehmern, dass diese ohne die Arbeiter chancenlos sind und daher den Konflikt der Tarifpartner positiv lösen müssen. Beim Schulstreik gibt es keinen Tarifpartner, die Schüler schaden sich nur selbst, sie könnten ebenso gut das Zähneputzen, die Internetnutzung oder das Atmen (Co2-Ausstoß!) bestreiken. Die Botschaft „I want you to Panic!“ ist zwar als Medienhype ganz nett, aber effektiv???

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Merkel biedert sich immer dem aktuellen Mainstream an. Schlechtestes Beispiel ist ihr plötzlicher Meinungsumschwung kurz vor der Landtagswahl in Baden Württemberg, als aufgrund eines Tsunamis in Japan urplötzlich die Kernkraftwerke Deutschlands von absolut sicher und notwendig zu absolut unsicher und abschalten umgewertet wurden.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Ja, komisch, dass die Politik aus Erfahrungen lernt – ist in Ihrer ideologisch festgebackenen Gedankenwelt offenbar nicht vorgesehen.

Die Debatte um die Schulpflicht ist nur ein Randaspekt – kaum ein Schüler ist doch jeden Freitag auf der Straße. Die sind so clever und wechseln sich ab. Das lustige ist ja: Die Empörung von Kraus und Co sorgt für das gewünschte mediale Echo. Verteilt doch Tadel an die während der Unterrichtszeit demonstrierenden Schülerinnen und Schüler. und verschickt Bußgeldbescheide an die Eltern. Ja und? Ich für meinen Teil zahle für meine Kinder gerne. Und den Tadel hängen wir als Ehrenzeichen an die Wand.

Mal so als Anregung: Wie wäre es denn, wenn sich die Schule des Themas der Schülerinnen und Schüler aktiv annehmen würde, wie es Herr Meidinger vorgeschlagen hat. Der steht als Präsident des Deutschen Lehrerverbands ja kaum unter Verdacht, ein Linksradikaler zu sein. Wäre ein wunderbar fächerübergreifender Stoff – Physik, Mathe, Deutsch, Politik – ließe sich alles einbeziehen.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

PS. Im Herabwürdigen von Menschen, die sich verantwortlich politisch engagieren, verspritzt der Rechtsaußen-Club mal wieder seinen ganzen Zynismus. Erst „Gutmenschen“, jetzt „Greta-Jugend“ (soll offenbar an die Hitler-Jugend erinnern) – diese kranke Aggression, die aus dieser Diktion spricht, lässt mal wieder tief blicken.

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Greta Thunberg ist eine Schülerin und Umweltaktivistin aus Schweden, die sich als Umweltaktivistin für den weltweiten Klimaschutz so beherzt einsetzt.

Christian
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sie denken bei „…Jugend“ an Nazi? Schon mal was von der „Grünen Jugend“ oder „Arbeiter-Jugend“ oder „Feuerwehr-Jugend“ gehört? Alles Nazis? Der Gedanke, dass Mädchen, die Zöpfe tragen und ihren Eltern gehorchen, politisch bedenklich sind, kam übrigens von links, nicht von den Rechtspopulisten. Ist jeder, der kritische Fragen zum Medienkonzert um Greta Thunberg hat, ein Rechtsaußen?

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wo stellt wer eine Frage? Mit dem Begriff „Greta-Jugend“ wird implizit den demonstrierenden Kinder und Jugendlichen ein Führer(innen)kult unterstellt – das ist keine Frage und auch keine Medienkritik.

Christian
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bernd: „WO STELLT WER EINE FRAGE?“

Na zum Beispiel der Herr Krauß mit den Worten „Wer schließlich kann ausschließen…“ sowie einige Forumsteilnehmer hier.
Aber meine Frage, ob Sie auch „Feuerwehr-Jugend“ oder GRÜNE JUGEND für nazi-konnotiert halten, beantworten Sie nicht.
Übrigens ist der von Ihnen bemühte Konsens zum ATOMAUSSTIEG ja nun gerade von Greta infrage gestellt worden, worauf linke Blogger schrieben: „Greta, wer hat dich gekauft?“ Auch ne Frage, aber keine Nazi-Hetze, wie mir scheint…

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Die Grüne Jugend oder die Feuerwehr Jugend führt keinen Namen einer/s (angeblichen) Führers/in im Titel – Herr Kraus hätte ja auch von einer „Klimaschutz-Jugend“ schreiben können. Hat er aber nicht.

Und eine Frage kann ich in dem herabwürdigenden Begriff „Greta Jugend“ immer noch nicht erkennen.

A. S.
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Meine Güte, der Begriff „Greta-Jugend“ ist doch nur anschaulich und zeigt auf Anhieb, wer oder was gemeint ist.
Ihre Dramatisierung des Begriffs, Bernd, und den Hinweis auf „einen Namen einer/s (angeblichen) Führers/in im Titel“ (was anscheinend wieder als nazi gilt) finde ich völlig unnötig und überzogen.
Man kann’s mit der politischen Korrektheit auch übertreiben.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

AS, wenn Greta gegen die zunehmende Kriminalität in Malmö demonstrieren würde, wäre Bernd nicht so drauf.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Der diffamierende Begriff zeigt auf Anhieb, in welche Ecke Leute wie Kraus (und Sie) die demonstrierenden Jugendlichen schieben wollen. Mehr nicht. „Anschaulich“ ist dabei nur Ihre Denke.

Und warum sollte ich etwas dagegen haben, wenn jemand gegen Kriminalität demonstriert? Mal wieder wirres Zeug, xxx?

christian
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

BERND: Und eine Frage kann ich in dem herabwürdigenden Begriff “Greta Jugend” immer noch nicht erkennen.

Jetzt wird es albern: Ein Begriff ist keine Frage, aber dieser hier steht in einem deutlich erkennbaren Fragesatz. Doch was soll die Rabulistik, bleiben wir bei der Sachebene:
Sind die von Greta angeregten Demos legitim? Auf jeden Fall! Ist der von Greta (oder ihren Eltern) angeregte Schulstreik legitim oder hilfreich? Da ist man geteilter Meinung. Dass von rechtsextremer Seite Pöbeleien kommen, heißt nicht, dass alle Kritiker rechtsextrem sind. Oder sehen Sie den Vorwurf, Greta betreibe Atomlobbyismus, auch als Nazi-Parole?

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

„Ja, komisch, dass die Politik aus Erfahrungen lernt – ist in Ihrer ideologisch festgebackenen Gedankenwelt offenbar nicht vorgesehen.“

Merkel lernt nicht aus Erfahrungen, Merkel möchte Kanzlerin sein und nirgendwo anecken. Volker Pispers brachte mal die passende Analogie „Mir nach, ich folge Euch“. Ich kann nichts dafür, dass meine Gedankenwelt bei Herrn Humboldt stehen geblieben ist.

geli
4 Jahre zuvor

Der baden-württembergische Ministerpräsident hat zu den Schülerdemos mutige Worte gefunden, die ich absolut teile.
Zitat: „Grünen-Politiker Winfried Kretschmann sieht die Schülerproteste für mehr Klimaschutz während der Unterrichtszeit kritisch. Zwar sei der moralische Appell gerechtfertigt, und es gehe wirklich um die Zukunft der Schüler, sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident gestern in Stuttgart.
Dafür einmal die Schule zu schwänzen, falle unter zivilen Ungehorsam. „Nur: Ziviler Ungehorsam ist ein symbolischer Akt. Das kann keine Dauerveranstaltung sein.“ Die Proteste müssten früher oder später ein Ende finden. Wenn man Regeln verletze, müsse man mit Sanktionen rechnen. „Sonst sucht sich zum Schluss jeder sein Thema aus, dass er dann irgendwie moralisch auflädt – und das geht nicht.“

https://www.saarbruecker-zeitung.de/politik/themen/gruenen-politiker-kretschmann-fordert-ende-der-schuelerstreiks-fuers-klima_aid-37854627

jagothello
4 Jahre zuvor

Genauso wünscht man sich Jugend: Kritisch, aktiv, reflektierend. Schulprobleme werden die meisten von denen nicht groß haben. Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, welch hervorragendes Englisch diese Greta spricht? Wie rhetorisch brillant, authentisch und ohne jedes Pathos dieses 16-jährige Mädel vor Kameras und einem Riesenpublikum agiert? Sind die da in Schweden alle so? Die kann jedenfalls ruhig ein bisschen in der Schule fehlen. Sicher, das sind wahrscheinlich nicht alles kleine Genies in der Bewegung, aber viele scheinen mir doch ausgesprochen bildungsaffin und intelligent zu sein. So typisch deutsch: Wir diskutieren nicht über unser Konsumverhalten, sondern darüber, dass ein paar jugendliche Aufmüpfige die Regeln des deutschen Michels nicht genügend respektieren.

Nora
4 Jahre zuvor
Antwortet  jagothello

@jagothello
Über Konsumverhalten wird übrigens auch immer wieder diskutiert, was Ihnen nicht entgangen sein dürfte.
Es ist nicht einzusehen, dass für Schüler, die Sie als „bildungsaffin und intelligent“ bezeichnen, mal eben über fortgesetzten Regelbruch hinweggesehen werden soll.
Ich stimme Winfried Kretschmann ebenfalls zu, besonders in seiner Feststellung, dass man bei Regelverletzungen mit Sanktionen rechnen müsse. „Sonst sucht sich zum Schluss jeder sein Thema aus, dass er dann irgendwie moralisch auflädt – und das geht nicht.“

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  Nora

Und Kretschmann hat offenbar die von Gandhi und Martin Luther King entwickelten / praktizierten Grundideen des Zivilen Ungehorsams gelesen und verstanden.
in
http://www.bpb.de/apuz/138281/ziviler-ungehorsam-ein-umkaempfter-begriff?p=all
siehe den Abschnitt von Habermas
Der Zivile Ungehorsam „… schließt die vorsätzliche Verletzung einzelner Rechtsnormen ein, ohne den Gehorsam gegenüber der Rechtsordnung im Ganzen zu affizieren; er verlangt die Bereitschaft, für die rechtlichen Folgen der Normverletzung einzustehen; die Regelverletzung, in der sich ziviler Ungehorsam äußert, hat ausschließlich symbolischen Charakter …“
Ich befürchte, dass vielen heute politisch Aktiven diese früher sehr genau ethisch durchdachte und wohlbegründete Haltung egal bzw. geistig zu kompliziert ist. Heute trifft man oft auf die Haltung:“ich darf tun, was ich will, und muss mich an keine Regeln halten, besonders wenn ich eigentlich eine gute Sache vertrete.“ Wenn das die Erwachsenen schon so praktizieren, wer will’s den Heranwachsenden verdenken, dass sie es nachmachen??

Marie
4 Jahre zuvor

Gespannt bin ich ja auf die Diskussion, wenn alle diese Jugendlichen wegen xxx unentschuldigter Fehlstunden eine Ablehnung nach der anderen bei der Ausbildungsplatzsuche kassieren. Ob sie dann immer noch so engagiert an den Klimaschutz denken??

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Wieso? Auf Abschlusszeugnissen dürfen keine Negativ-Bemerkungen stehen; bedeutet eben auch, dass auf Abschlusszeugnissen keine Fehlstunden vermerkt sind (NRW).