Babyboom! Hamburg investiert gewaltige vier Milliarden Euro für neue Schulen

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HAMBURG. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat angesichts steigender Schülerzahlen ein vier Milliarden Euro schweres Schulausbauprogramm angekündigt. «Bis zum Jahr 2030 erwarten wir rund 45.000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler, 25 Prozent mehr als heute», erklärte Rabe. Um sie alle unterbringen zu können, «werden wir in den nächsten zehn Jahren mehr als 30 neue staatliche Schulen bauen und viele Schulen sanieren, modernisieren und vergrößern». Die Kosten dafür bezifferte Rabe auf mehr als vier Milliarden Euro.

Hamburg freut sich über einen rasanten Anstieg der Geburtenzahlen. Foto: pxhere

Die Schulbehörde werde in den nächsten Monaten einen umfassenden Schulentwicklungsplan erarbeiten, kündigte der Senator an. Berechnungen des Statistikamts Nord und der Hamburger Schulbehörde zufolge steigt die Zahl der Schüler an den allgemeinbildenden Schulen von derzeit rund 195.000 bis 2030 auf rund 240 000. Rund 90 Prozent davon würden voraussichtlich staatliche Schulen besuchen. Dort sei mit einem Zuwachs von rund 40.000 Schülern zu rechnen, die sich den Angaben zufolge zu annähernd gleichen Teilen auf die Grund- und weiterführenden Schulen verteilen werden.

Hintergrund der steigenden Schülerzahl sei vor allem der Anstieg der Geburten in der Hansestadt. So sei die Zahl der bis Einjährigen in nur sieben Jahren um rund 28 Prozent von 16 732 im Jahr 2011 auf 21.388 im Jahr 2018 gestiegen. «Rund zwei Drittel des Anstiegs der Schülerzahlen sind auf die gestiegenen Geburtenzahlen zurückzuführen, nur ein Drittel auf Zuwanderung oder Wohnungsbau», betonte Rabe.

Das zeigt ein Blick in die Einwohnerstatistik: Demnach ist die Zahl der 0-1jährigen Kinder in nur sieben Jahren um rund 28 Prozent von 16.732 im Jahr 2011 auf 21.388 im Jahr 2018 angestiegen. Rabe: „Deshalb können wir die neuen Schulangebote nicht auf Neubaugebiete beschränken, sondern brauchen zusätzliche Schulangebote auch in eng bebauten innerstädtischen Gebieten, in denen nur wenige neue Wohnungen gebaut werden.“

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Die Pläne zielen darauf ab, bis 2025 vorrangig die Grundschulen auszubauen, weil die geburtenstarken Jahrgänge hier zuerst erwartet werden. Bis 2028 sollen dann auch die weiterführenden Schulen ausgebaut sein. Die Schulbehörde geht zurzeit davon aus, dass im Zuge der Ausbauplanung in Hamburg rund 30 bis 40 neue Schulen gebaut werden. Darüber hinaus soll eine Reihe bestehender Schulen saniert und erweitert werden. An einigen Schulen gibt es zudem noch Raumreserven und Leerstände, die ebenfalls genutzt werden können.

Rabe: „Anders als früher üblich wollen wir auf das Schülerwachstum nicht einfach dadurch reagieren, dass wir wie die Schulklassen von derzeit 22 auf künftig 26 oder 27 Kinder vergrößern. Wir wollen die hohe Qualität beibehalten. Deshalb wollen wir zusammen mit den Schulen einen Weg finden, für 25 Prozent mehr Schüler auch 25 Prozent zusätzliche Klassenräume zu schaffen. Das wird gelingen, wenn wir dort, wo es möglich ist, viele neue Schulen gründen. Wo das jedoch nicht möglich ist, werden wir bestehende Schulen sanieren und ausbauen und auch die Raumreserven einzelner Schulen besser nutzen. Die bisherigen Gespräche mit Schulen in Regionen von Harburg, Bergedorf und Altona machen uns Mut. Dort gibt es mit einer Ausnahme große Unterstützung aus den Schulgemeinschaften für die bereits geplanten Ausbauprogramme.“

Fachleute der Schulbehörde werden sich jetzt jede Region von Hamburg genau ansehen und auf der Grundlage der aktuellen Prognosen einen neuen Schulentwicklungsplan erarbeiten. Dieser Schulentwicklungsplan wird dann sorgfältig mit der Schulöffentlichkeit und den Bezirken abgestimmt. Rabe: „Das Verfahren sieht umfangreiche Beteiligungsmöglichkeiten vor. Diese Beteiligungsmöglichkeiten wollen wir für eine gute und sorgfältige Kommunikation nutzen. Für uns ist wichtig: Sorgfältige Beteiligung geht vor Schnelligkeit.“ News4teachers / mit Material der dpa

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