Beauftragter: Viele Lehrer unsicher im Umgang mit Antisemitismus

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BERLIN. Der Umgang mit Antisemitismus sollte aus Sicht des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland verpflichtender Teil der Lehrerausbildung sein.

«Tatsächlich trauen sich manche Lehrer an jüdische Themen nicht so richtig ran», sagte der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein der «BZ am Sonntag». Viele wüssten nicht, wie sie mit antisemitischen Sprüchen umgehen sollten.

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Antizionistische Demonstration in Berlin. Nicht immer kommt Antisemitismus so offen daher. Foto: Boris Niehaus / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)
Antizionistische Demonstration in Berlin. Nicht immer kommt Antisemitismus so offen daher. Foto: Boris Niehaus / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

«Manche erkennen sie nicht einmal, wenn sie als angebliche Israelkritik daherkommen. Deswegen plädiere ich dafür, den Umgang mit Antisemitismus und Rassismus allgemein zu einem verpflichtenden Element in der Lehrerausbildung zu machen», forderte Klein. Dazu gehörten auch die Fragen, wo der Judenhass eines Schülers herkomme und was man dagegen tun könne.

Klein sagte im Hinblick auf die Debatte über muslimische Zugewanderte: «Hass auf Juden und Israel gehört in einigen Herkunftsländern zur Staatsräson.» Das sei eine große Integrationsaufgabe. Hier sei es wichtig, im Unterricht positive Leitbilder aus der deutschen Geschichte aufzugreifen, die zeigten, dass Muslime mitnichten geborene Antisemiten seien. (dpa)

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2 Kommentare
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Herr Mückenfuß
5 Jahre zuvor

ZITAT: „Manche erkennen sie nicht einmal, wenn sie als angebliche Israelkritik daherkommen.“

Ich glaube eher, das ist des Pudels Kern – oder da liegt der Hund begraben. (?)

Wir Lehrer sind nicht unsicher, was Ausgrenzung und Vorurteile und Rassismus anbelangt (wenn wir ihn nicht wollen), aber in Fragen des Antisemitismus, der ja nur ein Teil davon ist, sind wir unsicher, was wir sagen dürfen und was nicht, vor allem welche Kritik an Israel erlaubt ist und welche bereits als Antisemitismus gilt/verschrien ist und dann schweigt man eben lieber.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Nicht nur Kritik gegen Israel, man könnte ja auch die rassistischen Äußerer diskriminieren. Je nach Herkunft dürfen die nämlich tun und lassen, was sie wollen oder werden bei Kleinigkeiten sofort zum Nazi gemacht.