Demokratie in Gefahr! Wir müssen reden: über Lehrpläne, über die Inhalte, die in Schule vermittelt werden sollten – ein Kommentar

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Ein Kommentar von News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek

BERLIN. Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung über die Einstellung der Deutschen zur Demokratie hat in dieser Woche für Schlagzeilen gesorgt: Fast die Hälfte der Bürger meint demnach, die Politik hierzulande werde von geheimen Organistionen bestimmt. Sofort kamen Forderungen auf, die Schulen sollten sich um eine bessere politische Bildung kümmern. Das aber geht nicht mal eben nebenbei.

Der totale Überwachungsstaat ist keine Science Fiction mehr – er wird in China derzeit erprobt. Illustration: Shutterstock

Die gute Nachricht: Bekennende Nazis gibt es in Deutschland nur relativ wenige. Zwei bis drei Prozent der Bevölkerung, so ergab eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die in dieser Woche für Schlagzeilen sorgte, zeigen eindeutig und offen rechtsextreme Einstellungen.

Das heißt nun aber nicht, dass das Gros der Bürger in Deutschland die Demokratie ins Herz geschlossen hätte. Sicher, ein formales Bekenntnis zu ihr geben fast alle ab (86 Prozent). Mit demokratischen und vor allem rechtsstaatlichen Prinzipien halten es allerdings schon deutlich weniger: Fast ein Drittel meint, die Demokratie führe eher zu „faulen Kompromissen“ als zu sachgerechten Entscheidungen – und mehr als ein Drittel spricht sich gegen die Idee gleicher Rechte für alle aus.

Ebenso verstörend: Verschwörungstheorien finden hohen Zuspruch. So meinen 46 Prozent der Befragten, es gäbe geheime Organisationen, die Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Fast ein Viertel der Befragten meint, Medien und Politik steckten unter einer Decke, und jede zweite befragte Person gibt an, den eigenen Gefühlen mehr zu vertrauen als Experten.

Das zeigt zweierlei: Zum einen verstehen (zu) viele Menschen die Funktionsweise eines demokratischen und deshalb naturgemäß komplizierten Staatsgebildes nicht. Ein politisches System, das nicht auf den friedlichen Ausgleich widerstreitender Interessen baut (= Kompromiss) und das Menschen unterschiedliche Rechte zuweist, ist nunmal keine Demokratie, allenfalls das autoritäre Zerrbild einer solchen (wie es sich etwa in Russland und der Türkei begutachten lässt). Zum anderen zeigt der Befund, wie anfällig viele Menschen für Lügen sind, die im Internet verbreitet werden. Wer seinem „Gefühl“ mehr vertraut als der Wissenschaft, der ist im Grunde ein mittelalterlicher Mensch: Von den Lehren der Aufklärung („wage es, weise zu sein“) keine Spur.

Der Bildungsjournalist Andrej Priboschek. Foto: Tina Umlauf
Der Bildungsjournalist Andrej Priboschek. Foto: Tina Umlauf

Unabhängig von der Studie hat in dieser Woche der renommierte Bildungsforscher Prof. Gerd Gigerenzer, Direktor des Harding-Zentrums für Risikokompetenz am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, davor gewarnt, dass die Demokratie in Deutschland zu einer Internet-Diktatur nach chinesischem Vorbild mutiert. In China kontrolliert die Regierung sämtliche Daten ihrer Bürger. Das System ist höchst effizient: Von der Kommunikation übers Bezahlen bis hin zur Mobilität wird im Reich der Mitte alles über den (staatlichen) Smartphone-Dienst WeChat abgewickelt, was das Regime in die Lage versetzt, angepasstes Verhalten zu belohnen – und Kritik durch Entzug von Möglichkeiten zu sanktionieren.

Das wird derzeit tatsächlich erprobt. Wer zu wenig „Sozialpunkte“ sammelt, kann dann eben kein Busticket mehr bekommen. Und wer die Regierung kritisiert, wird womöglich in keinem Geschäft mehr einkaufen können. Automatisch herausgefiltert aus der gigantischen Datenwolke des gesamten Landes. Es braucht wenig Fantasie, sich vorzustellen, was die Nationalsozialisten anno 1933 aus solchen Möglichkeiten gemacht hätten. Gigerenzer sagt denn auch voraus, dass das Modell Schule machen wird: Weltweit jede Diktatur wird versuchen, einen ähnlichen Kontrollapparat aufzubauen.

Demokratiebildung: Kostenloser Online-Kurs für Lehrer
„Schule ist ein zentraler Ort, an dem junge Menschen Demokratie und Engagement lernen, erfahren und gestalten können.“ Foto: Shutterstock

Die Demokratiebildung in der Schule hat im Zuge der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen an Bedeutung gewonnen. Schülerinnen und Schüler sollen lernen, sich als Part der Gesellschaft zu begreifen, der diese aktiv verändern kann. Doch wie können Lehrkräfte dies erreichen? Unterstützung bietet der kostenlose Online-Kurs „Citizenship Education – Demokratiebildung in Schulen“, den die Bertelsmann Stiftung zusammen mit dem Institut für Didaktik der Demokratie an der Leibniz Universität Hannover entwickelt hat.

Hier gibt es weitere Informationen.

Ein Albtraum? Für viele Bürger in Deutschland wohl eher nicht, mutmaßt Gigerenzer: Eines Tages stelle sich die Frage, ob unsere langsame und komplizierte Demokratie mit ihren „faulen Kompromissen“ (womit wir wieder bei der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung wären) gegenüber dem  höchst leistungsstarken chinesischen Modell mithalten könne. Gigerenzer fragt: Wie würde ein Volksentscheid zur Einführung von Punktekonten in Deutschland wohl ausgehen?

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Seine Schlussfolgerung: „Wir brauchen zu allererst eine bessere digitale Bildung der Bürger. Unsere Regierung versteht darunter, dass jeder Schüler ein Tablet bekommt. Ich verstehe darunter die Jugendlichen so kompetent zu machen, dass sie die Kontrolle über ihr Smartphone oder das Tablet bekommen.“

Die Forderung: Die Schulen sollen das machen – mal eben

Dazu gehört meines Erachtens zwingend eine politische Bildung, die die Grundlagen, Funktionsweisen und Prinzipien der rechtstaatlichen Demokratie vermittelt – und die vor allem eins tut: jungen Menschen den Wert individueller Freiheit als Fundament einer demokratischen Gesellschaft nahezubringen.

Nun ist die Forderung, die Schulen sollten das mal eben machen, wohlfeil – und war tatsächlich auch prompt in dieser Woche allenthalben zu hören (bis hin zur Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, die erklärte: “Vertrauen in die Demokratie kann auch gelernt werden. Dieses Lernen beginnt in der Familie, aber gerade auch die Schule kann hier vieles leisten.”) Das Problem: Demokratie, schon gar kein Vertrauen in diesselbe, lässt sich nicht mal eben in zwei, drei Unterrichtsstunden vermitteln – sich informieren, diskutieren, streiten, Kompromisse finden, mitbestimmen, das alles braucht Übung und damit Zeit. Nicht nur einmal, sondern immer wieder und wieder. Haben Lehrer und Schüler diese Zeit? Wohl kaum.

Wir müssen reden: über Lehrpläne – über die Inhalte, die in Schule vermittelt werden müssen. So schmerzhaft das ist: Mit den tradierten Stoffen im bisherigen Umfang werden sich die Herausforderungen, vor denen Deutschland und unsere Gesellschaft in einer zunehmend von digitalen Diktaturen geprägten Welt steht, nicht bewältigen lassen. Latein zu lernen, ist sicher erhellend. Deutsche Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts ist zweifellos lesenswert. Und vielleicht findet sich sogar hin und wieder ein Pubertierender, bei dem mathematische oder physikalische Formeln haften bleiben.

Die Bedeutung von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten sowie die Prinzipien der immer stärker unser Leben bestimmenden Digitalisierung lassen sich damit in der Breite aber nicht vermitteln. Wie gesagt: Immer nur darüber reden, was die Schule zusätzlich leisten soll, ist ebenso billig wie folgenlos. Der Tag hat nunmal nur 24 Stunden, und die Leistungsfähigkeit von Lehrern ist ebenso wie die Aufnahmefähigkeit von Schülern naturgemäß endlich. Wer es ernst meint, muss auch die Konsequenz benennen, dass ein Mehr an einer Stelle ohne Einschnitte an anderer eben nicht geht.

Hier geht es zur Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Was der VBE zur Studie meint

BERLIN. „Der zunehmenden Verrohung der Umgangsformen in unserer Gesellschaft und antidemokratischen und antipluralistischen Tendenzen muss bereits in der Schule durch eine intensivere Werte- und Demokratieerziehung begegnet werden“, kommentiert der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, anlässlich der im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlichen „Mitte-Studie“.

„Wenn in der jüngeren Generation gestiegene Zustimmungen zu fremdenfeindlichen und rechtsgerichteten Einstellungen festzustellen sind, muss das ein Alarmsignal für uns als Gesamtgesellschaft sein, dem wir bereits in der Schule begegnen müssen“, so Beckmann. „Eltern wie auch Lehrkräften ist das Thema Werte- und Demokratieerziehung an Schule elementar wichtig, wie eine vom VBE beauftragte Umfrage zum Thema Werteerziehung zeigt. Was die Studie aber auch mehr als deutlich macht ist, dass Schulen häufig die für eine adäquate Umsetzung notwendigen Gelingensbedingungen verweigert werden. Hier braucht es eine entschiedenere Unterstützung durch die Politik“, fordert Beckmann.

„Dass jede Schülerin und jeder Schüler im Laufe der Schullaufbahn ein Grundgesetz erhalten soll, wie es die Kultusministerkonferenz (KMK) jüngst empfohlen hat, ist zwar begrüßenswert, allerdings ersetzt die Übergabe eines Buches noch nicht die fehlende Zeit zur Auseinandersetzung mit demokratischen Werten und die Verankerung in den Lehrplänen. Und die ist notwendig, um negativen Entwicklungen, wie sie die „Mitte-Studie“ aufzeigt, von Anfang an entgegenzuwirken“, erläutert Beckmann.

Der VBE hat auf Basis der Ergebnisse der vom ihm beauftragen Werteerziehungsumfrage folgende Forderungen formuliert:

  • Die feste fächerübergreifende Verankerung und deutlich stärkere Priorisierung aller Erziehungs- und Bildungsziele in den Lehrplänen von Schulen.
  • Mehr Flexibilität, freie Gestaltungsräume und vor allem mehr Zeit für Schule, um Werte- und Demokratieerziehung zu implementieren und erlebbar machen zu können.
  • Basierend auf einem Diskurs von Politik und Gesellschaft die Verständigung auf einen gemeinsamen Wertekanon, der Orientierung für alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern bietet.
  • Entschiedenes Handeln von der Politik, welches für die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen, Rahmenbedingungen und Unterstützungsleistungen sorgt. U. a.:
    • die Einsetzung multiprofessioneller Teams,
    • den Ausbau von qualitativer, werteorientierter Ganztagsschule und
    • adäquate Voraussetzungen für die Erziehungspartnerschaft zwischen Lehrkräften und Eltern.
  • Ein verbessertes, intensiveres und standardisiertes Angebot von Veranstaltungen zur Werteerziehung in allen Phasen der Lehreraus- und -fortbildung, welches die intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Werteverständnis zum Ziel hat.
  • Ein verstärktes gesellschaftliches Engagement, welches außerschulische Angebote an Schule heranträgt und Lehrerinnen und Lehrer bei der Werteerziehung unterstützt.

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Eine Lehrerin kommentiert auf der Facebook-Seite von News4teachers:

KMK: Jeder Schüler soll ein Grundgesetz bekommen – VBE: Demokratie-Erziehung ersetzt das nicht

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92 Kommentare
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Krokodilstreichler
4 Jahre zuvor

Ach bitte. Es ist doch hinlänglich bekannt, dass Lobbyorganisationen die Politik beeinflussen. Der European Round Table hat laut Arte den Binnenmarkt bewirkt, eigentlich sogar durch die Drohung, Industrien aus Europa abzuziehen, erpresst. Wen es interessiert, kann es in der ARTE-Dokumentation Brüssel Business nachsehen.

dickebank
4 Jahre zuvor

Ja und? – Das ist doch die Aufgabe von Lobbyorganisationen. Oder will jemand der feuerwehr voewerfen, dass sie sich für Brandschutz strak macht?

’ne Interessenvertretung wird gegründet, um die Interessen der Mitglieder gegenüber anderen zu vertreten und um Einfluss zu nehmen, damit die eigenen Interesen umgesetzt werden können.

U. B.
4 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Angsteinjagende Verschwörungstheorien gibt es doch auf allen Seiten, bei allen Lobbyorganisationen und Interessengruppen. Das gehört zum Geschäft.
Ähnlich ist es mit dem Vorwurf von Geheimorganisationen. Jeder sieht geheime und teuflische Kräfte im Dunstkreis der anderen. So what?

Milch der frommen Denkungsart
4 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Ein wiederholt durchsichtiger Angriff auf die klassische Bildung, nun eben mit dem vermeintlich wohlfeilen Vehi-
kel wolkiger Demokratieerziehung, quasi „Staatsbürgerkunde reloaded“.
Es wäre freilich schon viel gewonnen,
wenn das Fach „Geschichte“ wie etwa in Hessen Verfassungsrang genösse statt in künstlichen Hybridfächern a la „Gemeinschaftskunde“ verwässert zu werden. Zudem bliebe zu wünschen, dass der Quellenlektüre wieder mehr Raum gegeben würde; leider aber sind allzu viele Lehrwerke zu angeblich kompetenzorientierten Bilderbüchern degeneriert, während man die Inhalte bis zur Undurchschaubarkeit ohne inneren Zusammenhang „entrümpelt“ hat. Warnende Kassandrarufe gab es seinerzeit jedenfalls genug.

Bernd
4 Jahre zuvor

Die klassische humanistische Bildung deutscher Prägung hat den Nationalsozialismus nicht verhindert, ihm auch keinen nennenswerten Widerstand entgegengesetzt. Wenn Bildung diesem Ideal entsprechend dann auch noch ohne „ökonomischen Nutzen“ zu erfolgen hat, stellt sich in der Tat die Sinnfrage: Was soll eine Bildung, die weder den demokratischen Gemeinsinn noch die wirtschaftlichen Grundlagen menschlicher Existenz im Blick hat? Das können Sie verächtlich als „Staatsbürgerkunde“ abtun. Mir wäre aber schon wohler, wenn gerade die (vermeintlichen) Bildungseliten wüssten, was sie der Demokratie und der Freiheit schulden.

Milch der frommen Denkungsart
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd:

Sie haben recht: Humanistische Bildung macht per se nicht immun gegen totalitäre Ideologien wie auch die sonst landläufig als nüch-tern geltenden Wissenschaften wie Physik, Chemie oder gar Bio-logie sich seinerzeit den Nationalsozialisten dienstbar gemacht haben (jedoch unbestreitbar mit weitaus ungeheuerlicheren Fol-gen als es die humaniora je vermocht hätten).
Andererseits gehört es zur Wahrheit, daß etwa die DDR keines-wegs zu einem demokratischen Staat geriet, weil sie speziell die Alten Sprachen mit der gleichen, von Ihnen ins Feld geführten Be-gründung aus dem schulischen Fächerkanon strich; insofern geht Ihr Argument ins Leere.
Im Übrigen kann ich nicht erkennen, daß die akademische Land-schaft sich nicht ihrer Verantwortung für dieses demokratische Staatswesen bewusst wäre; denn gerade in den höheren Schulen ist die Pflege des demokratischen Gedankens in vielen Fächern tief verankert – und Sie werden’s kaum glauben: auch in Latein und – horribile dictu – Altgriechisch. Insofern halte ich ein Hybridgebilde „Demokratieerziehung“ nicht nur für überflüssig, sondern langfri-stig für kontraproduktiv, da die Schüler dessen bald ebenso über-drüssig werden dürften wie der linearen Algebra oder Kurvendis-kussion.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

In dem Punkt haben Sie recht, Milch: Durch die Ausdünnung von Inhalten ist natürlich noch gar nichts gewonnen – außer: Zeit. Die muss dann eben auch sinnvoll genutzt werden. Dass Demokratiebildung das Schicksal der Schulmathematik ereilen könnte und in der Beliebtheit der Themen abrutschen könnte, diese Sorge teile ich nicht (ist auch ein etwas merkwürdiges Argument für einen Lehrer, oder? Dann dürfte man ja gar nichts unterrichten, von dem man möchte, dass die Schülerinnen und Schüler es annehmen.)

Demokratie lernen junge Menschen ja nicht in einem eigenen Fach, womöglich noch im Frontalunterricht. Demokratie müssen Schüler erleben – wie es Herr Priboschek in seinem Kommentar aufgelistet hat: „sich informieren, diskutieren, streiten, Kompromisse finden, mitbestimmen, immer und immer wieder“. Ich würde noch ergänzen wollen: durch Schülerzeitungen, durch Schülerparlamente, durch eine aktive Interessenvertretung, aber eben auch durch entsprechende Fokussierungen im Fachunterricht – dass Rom ein Staat war, der zwar kulturelle Spitzen hervorgebracht hat, aber dabei auf Tyrannei und Sklaverei baute, lässt sich auch im Latein-Unterricht thematisieren (schöne Quelle dafür: die Bibel). Selbst der Mathe-Unterricht eignet sich für solche Diskussionen, wie Herr Möller unten deutlich macht.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd
Kann es sein, dass sie in Geschichte entscheidende Abschnitte, wie die Demokratie in Griechenland, sowie die Römische Republik, die Reformation, die Aufklärung im deutschsprachigen Raum, die deutsche, die amerikanische und die französischen Revolutionen, nicht sehr viel vermittelt bekommen haben ?
An Hand dieser geschichtlichen Ereignisse lassen sich Lehren für die Nachwelt ziehen, die Strukturen dieser Staatsorganisationen können vergleichend mit unserer Demokratie verglichen werden, da die Unterschiede doch schon sehr groß sind, bezogen auf die damalige Zeit waren diese Entwicklungen schon deutlich fortschrittsweisend. Das Fach Staatsbürgerkunde gehört ebenso wie die aus dem Nationalsozialismus übernommene Jugendweihe in die Klamottenkiste eines DDR -Unterrichts. Es diente alleine der Sicherung dieses künstlichen Staatsgebildes, dass seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Pleite war und finanzieller Unterstützung durch die Bundesrepublik Deutschland bedurfte.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Es fordert hier doch gar keiner ein Fach Staatsbürrgerkunde, schon gar nicht die Staatsbürgerkunde aus der früheren DDR.

AvL
4 Jahre zuvor

Jeder Berufsverband ist eine Interessenorganisation, und auch die Lobbyverbände in Berlin arbeiten nicht im Untergrund, sie alle können beratend tätig werden. Eine beratende Funktion ist erlaubt , erwünscht und im Interesse aller. Schließlich sitzen in den Ausschüssen Vertreter aller Parteien.
Interessant wird es aber dann, wenn diese die Gesetzestexte selber ausarbeiten.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

… aber selbst dann beschließen sie die Gesetze nicht.

Die Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung ist erschreckend. Dabei geht es Deutschland wirtschaftlich so gut wie nie. Ich möchte nicht wissen, was hier los ist, wenn wir wirklich mal in schweres Fahrwasser, in eine tiefe ökonomische Krise geraten. Wie viele Leute werden sich dann von der Demokratie abwenden?

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Stimmt, darüber stimmen die Abgeordneten ab. Dafür gibt es dann eben einen Rüffel durch die Presseorgane, wenn man die Gesetzestexte selbst nicht mehr formuliert.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wenn man dann noch entscheidenden Einfluss auf die Medien erhält, dann kann man sich die Welt machen, wie sie einem gefällt.
Erdogan, Putin, China etc. lassen grüßen.

timo
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd
AvL hat doch Recht! Die Abgeordneten im Land- oder Bundestag beschließen zwar die vorbereiteten Gesetzestexte, doch viele wissen oft nicht oder nur unzureichend, was da tun und was die Gesetze genau beinhalten und bedeuten.

https://www.news4teachers.de/2015/02/inklusionsgesetz-der-bundestag-wusste-offenbar-nicht-worueber-er-abstimmt/

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

OMG – jede Bürgerinitiative ist eine Lobbyorganisation – und diese nehmen vor Ort in den Kommunen ganz massiv Einfluss auf das kommunalpolitische Geschehen und das Verwaltungshandeln.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Das gilt im selben Maße für DTIB und andere islamistische Verbände, die über ihre Moscheen massiv Einfluss auf die regionalen Kommunalvertreter nehmen und nahmen, siehe den Bau der Kölner Moschee, und die radikalen Vertreter von DTIB, die einen Ralph Giordano massiv bedrohten, als dieser sich gegen den Bau ihrer Moschee einsetzte, sie indoktrinieren im Verborgenen kräftig weiter gegen unsere freiheitliche Gesellschaft und deren Grundordnung.
Zahlenmäßig sind diese Verbände regional relativ groß und der türkische Staat versucht über diese direkt auf unsere Gesellschaft zu nehmen. Kein anderer Staat würde öffentliche Auftritte ausländischer Politiker in Großstadien zulassen, damit diese dann in seinem Sinne im Ursprungsland abstimmen oder hier vor Ort Einfluss nehmen.
Der politische Islam und das Grundgesetz sind unvereinbar, jene Kräfte aber arbeiten gegen diese pluralistische Gesellschaft, sie bauen Parallelgesellschaften auf, die sich in ihrer Grundstruktur gegen unsere freiheitliche Grundordnung richten.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Die Studie ist in ihren Fragen in Teilen erschreckend manipulativ strukturiert und dient anscheinend der Implementierung eines Faches ähnlich der sozialistischen Staatsbürgerkunde der DDR.
Da muss man hellhörig werden. Klassischer und vergleichender Geschichtsunterricht reflektierend zur heutigen Zeit aufbereitet, ermöglicht es jedem Bürger seiner Freiheiten bewusst zu werden und dieser zu erfreuen. Eine mögliche ideologische Indoktrination kann nicht die Antwort auf ein in Teilen der Bevölkerung nicht ausreichend vorhandenen oder fehlenden Demokratieverständnis sein, denn schließlich weisen gerade jene Bürger und deren Nachfahren, die einen derartigen staatsbürgerlichen Unterricht erhielten, in Teilen erhebliche Defizite auf.

Gerd Möller
4 Jahre zuvor

Ich möchte zur Schule und Unterricht (das eigentliche Thema) kommen und zwar zum Mathematikunterricht (habe ich jahrelang unterrichtet):
Fragen zur Werteerziehung schließen auch im Mathematikunterricht stets Positionen zu einer Erziehung zur
Demokratie mit ein. Eine für demokratische Gesellschaften elementare Qualifikation ist die Fähigkeit, selbst
begründete Urteile zu fällen und damit normative Vorgaben und Werte im Kontext der jeweiligen
Rahmenbedingungen und Entscheidungssituationen auf ihre Tragfähigkeit hin überprüfen zu können.
Wie wir uns in Entscheidungssituationen in der Schule als Handelnde verhalten, was wir in den Unterricht einbringen oder was wir außen vor lassen, welche Lehr- und Lernziele und Kompetenzen wir anstreben und wie wir auf Diskussionsbeiträge von Schülerinnen und Schülern reagieren, stets stehen Entscheidungen und damit auch immer Werturteile dahinter: Wir setzen Prioritäten, wir wählen aus, wir definieren Kompetenzerwartungen, wir haben Vorstellungen, in welche Richtung sich Schülerinnen und Schüler entwickeln sollen.
Lehrerinnen und Lehrer und insbesondere Mathematiklehrkräfte sind sich häufig nicht darüber bewusst, dass
sie implizit oder explizit Werte vermitteln, aber Wertevermittlung findet statt, und zwar meistens implizit.

Die Mathematik mit ihrem streng logisch strukturierten Regelsystem wird häufig als ein relativ geschlossenes autonomes Fachgebiet angesehen. Fragen nach der gesellschaftlichen Verantwortung, also nach den Wirkungen des wissenschaftlichen Handelns, werden in der Regel als nicht wissenschaftlich ausgegrenzt. Vernunft und Logik werden gleichgesetzt und moralische Urteile auf den geisteswissenschaftlichen Bereich verschoben. Aber auch die Naturwissenschaften und die Mathematik müssen in den Blick nehmen, dass Menschen in allen Wissenschaften immer eine Wahl treffen, welchen Fragen sie sich zuwenden und welche sie unberücksichtigt lassen, denn der »wissenschaftliche Fortschritt bewegt sich nicht entlang eines Weges, der von der Natur selbst vorgezeichnet ist, sondern reflektiert menschliche Interessen und Probleme«, so Joseph Weizenbaum in seinem Buch »die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft«. An anderer Stelle in diesem Buch formuliert er noch deutlicher: »Wir können zwar zählen, aber wir vergessen immer schneller, wie wir aussprechen sollen, bei welchen Dingen es überhaupt wichtig ist, dass sie gezählt werden und warum es überhaupt wichtig ist«.

Ein möglicher Ansatz, im Rahmen der Mathematik mathematische Lösungen eines Problems zu diskutieren,
ergibt sich bei Problemstellungen, auf die Hannah Arendts Beschreibung zutrifft: »Sie beurteilen nicht, sondern sie berechnen. Ein äußerst irrationales Vertrauen in die Berechenbarkeit der Realität
wurde zum Leitmotiv der Entscheidungsfindung.« Wenn die mathematische Lösung zum Leitmotiv der
Entscheidungsfindung wird, wenn sie der Legitimation für Handeln dient, also als moralisches Argument
auftritt, dann sollte sie auch unter der Fragestellung diskutiert werden, ob dies auch die moralisch legitime
oder gerechte Lösung ist. In diesem Sinn könnten beispielsweise folgende Themenbereiche im
Mathematikunterricht behandelt werden:
Gleichheit vs. Verteilungsgerechtigkeit (z.B.: ist die Verteilung auf der Grundlage von proportionalen
Anteilen immer eine gerechte Verteilung? Oder: Indirekte Steuern sind für alle Konsumenten der
entsprechenden Produkte gleich. Ist dies eine gerechte Lösung? Oder: Vergleich von verschiedenen
Steuersystemen);

Verlässlichkeit von Statistiken und graphischen Darstellungen (z.B.: die Studie hat gezeigt, dass…);
Optimierungsprobleme (z.B.: ist das billigste Produkt auch das wünschenswerte?);
Prognosen (z.B.: Erderwärmung) und Wachstumstheorien (z.B.: Energie- und Ressourcenverbrauch).

Noch eine provokative Ergänzung:
Die oft zu hörende negative Sicht von Erwachsenen bezüglich ihres erlebten Mathematikunterrichts lässt vermuten, dass ihnen Werte vermittelt wurden, die wenig wünschenswert sind, aber sie wurden leider sehr effektiv vermittelt

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Nutzt nichts, solange große Teile der Politiker, Verwaltungsmitarbeiter, Journalisten, Bürger und vor allem Sozialempiriker jeglicher Couleur nicht zwischen Koinzidenz, Korreltion und Kausalität unterscheiden können, der Unterschied zwischen einem Durchschnittseinkommen und einem Medianeinkommen nicht verstanden werden sowie der zwischen prozentualer Steigerung und dem Anstieg um eine Anzahl von Prozetpunkten.

Das Recht auf Dummheit ist schließlich grundgesetzlich verbrieft.

U. B.
4 Jahre zuvor

Zu fragen ist doch, welchen Wert die Studien von parteinahen Stiftungen haben. Nicht nur bei „Demokratie in Gefahr“ werden u.a. Gefahrenschwerpunkte sehr unterschiedlich studiert und betont.
Nur mal zur Erinnerung an die Parteibindung von Stiftungen:
Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU/CSU)
Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD)
Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP)
Heinrich-Böll-Stiftung (Grüne)
Rosa-Luxemburg-Stiftung (Linkspartei)
Desiderius-Erasmus-Stiftung (AfD)

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  U. B.

Die oben beschriebene Studie wurde nicht von der Friedrich-Ebert-Stiftung „gemacht“, sondern in Auftrag gegeben. Studienautoren sind die Professoren Andreas Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, Beate Küpper (Hochschule Niederrhein) und Wilhelm Berhan (Uni Bielefeld). Die Methoden liegen offen und sind transparent, die Studie genügt also dem wissenschaftlichen Grundsatz nach Überprüfbarkeit.

Am Ende des Beitrags ist dankenswerterweise auf die Studie verlinkt. Insofern können Sie Ihren Pauschalverdacht gegen die Friedrich-Ebert-Stiftung (und vor allem den Vergleich mit der obskuren AfD-Stiftung) stecken lassen und Kritik, sofern Sie tatsächlich welche haben, direkt anhand des Studiendesigns entwickeln.

U. B.
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Im fettgedruckten Anfang des Artikels oben steht: „Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung über die Einstellung der Deutschen zur Demokratie hat in dieser Woche für Schlagzeilen gesorgt.“

Und ein Zitat aus dem SPD-Blatt „vorwärts“ lautet: „Die Mitte-Studie verbindet die Langzeitstudie Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld, die seit dem Jahr 2002 Vorurteile, Diskriminierungen und Abwertungen von Gruppen untersucht, mit der Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die seit dem Jahr 2002 vor allem rechtsextreme Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft untersucht. Die Studie wird alle zwei Jahre veröffentlicht.“
Warum also Offensichtliches unter den Teppich kehren und so tun, als gäbe es keine Verbindungen zur Friedrich-Ebert-Stiftung und damit der SPD?
https://www.vorwaerts.de/artikel/mitte-studie-demokratie-asylsuchenden

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  U. B.

Nochmal: Was schlussfolgern Sie daraus, dass die Friedrich-Ebert-Stiftung die Studie in Auftrag gegeben hat? Sind die Ergebnisse der beteiligten Wissenschaftler deshalb falsch oder erlogen? Falls Sie dieser Meinung sind – dann begründen Sie sie doch bitte anhand der offenliegenden Studie. Sonst diskutieren wir hier auf dem Niveau von Verschwörungstheorien, nämlich darüber, was Sie „glauben“ oder „nicht glauben“.

timo
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Auch Brusttöne von besserem Wissen und Empörung über die Argumente von U.B. sind nicht automatisch überzeugend. Ebenso wenig die Unterstellung von Verschwörungstheorie.
Wenn Sie denn schon glaubhaft machen wollen, dass die Studienergebnisse rein gar nichts mit der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung zu tun haben, dann bleibt noch immer die Tatsache, dass die Stiftung der Auftrag- und Geldgeber ist und das nicht ganz unbedeutend ist.
Oder muss man Sie erst fragen, was Sie von einer Studie halten würden, die im Auftrag der AfD zustande gekommen ist?

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wenn die AfD oder ihre Stiftung seriöse Wissenschaftler verpflichten und die Ergebnisse und Methoden offenlegen würde – wie das im vorliegenden Fall geschehen ist -, gäb’s zumindest schon mal keinen Grund, irgendetwas zu mutmaßen: Ich könnte ja einfach in die Studie hineinschauen.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

PS. Das ist ein anschauliches Beispiel dafür, was die Studie problematisiert: Dass nämlich ein großer Teil der Bevölkerung frei von Hintergrundwissen und Kompetenz mal eben etwas je nach Gefühlslage öffentlich „meint“ – und diese „Meinung“ auch noch über überprüfbare Wissenschaft stellt. Wie soll man auf der Grundlage von Glaubensbekenntnissen seriös und ernsthaft diskutieren?

timo
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd15:38
Sie würden meiner Meinung nach sofort Zweifel anmelden, sei es an der Seriosität der Wissenschaftler oder oder an den Methoden der Befragung, wenn das Ergebnis der AfD zugute käme. Es lassen sich immer Steine des Anstoßes finden, wenn man sie finden will.
Wer die AfD in jedem Kommentar mit anderer Meinung so fieberhaft sucht und beschimpft wie Sie, dem kann ich nicht abnehmen, dass er nicht auch bei Studien, die dieser Partei nützen, sofort in Rage gerät und meint, Unseriositäten entlarven zu können und zu müssen.
Ich verstehe das sogar ein Stück weit, weil Auftragsstudien von Lobbyisten, Verbänden oder Parteien nun mal eine Geschmäckle haben.

Im letzten Kommentar fragen Sie: „Wie soll man auf der Grundlage von Glaubensbekenntnissen seriös und ernsthaft diskutieren?“
Offenbar halten Sie nur Ihre Meinungsgegner für gläubig und unaufgeklärt, sich selbst dagegen für objektiv und sachkundig.
Meine Gegenfrage lautet darum: Wie soll man auf dieser schiefen Ebene von Erhöhung der eigenen Person und der Herabwürdigung Andersdenkender seriös und ernsthaft diskutieren?

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Weiteres Beispiel für eine sinnlose Diskussion: Argumenten wird frei Erfundenes entgegengesetzt – Sie behaupten halt irgendetwas. Das macht die AfD übrigens ständig in politischen Debatten – Klimawandel? Gibt’s gar nicht.

Pit
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Niemand behauptet, es gäbe keinen Klimawandel. Den gibt es seit Urzeiten immer wieder. Dass die AfD das bestreiteten soll, kann ich mir nicht vorstellen und halte vielmehr diese Behauptung für falsch.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Hier finden Sie eine Übersicht über die abstrusen Behauptungen der AfD – und die Entgegnungen aus der Wissenschaft: https://www.klimafakten.de/meldung/was-sagt-die-afd-zum-klimawandel-was-sagen-andere-parteien-und-was-ist-der-stand-der

Pit
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ach so, Sie meinen die Meinungsunterschiede im menschlichen Anteil am Klimawandel.
Ihr Beitrag klang so, als bestritte die AfD jeglichen Klimawandel.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Es gibt keine „Meinungsunterschiede“ – es gibt einen wissenschaftlichen Stand der Erkenntnisse. Und es gibt leicht widerlegbare Behauptungen der AfD, die auf dem Niveau von „die Erde ist eine Scheibe“ anzusiedeln sind.

Ein wirklich gutes Beispiel dafür, dass eine seriöse politische Diskussion nicht möglich ist, wenn sich Menschen der Wissenschaft – und damit der größtmöglichen Annäherung an die Realität – verweigern bzw. sie nicht verstehen (kann ja auch eine Verstandsfrage sein).

Wenn ich nicht „glaube“, dass Rauchen Krebs verursacht, na, dann rauche ich halt weiter, bis die Diagnose kommt. Das wird Ärzte und Wissenschaftler aber wohl kaum davon abhalten, von ihren Erkenntnissen zu berichten. Und es kann auch kein Grund für die Politik sein, den Rest der Bevölkerung nicht vor denjenigen zu schützen, die andere vollqualmen.

Pit
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ist ja gut, ich denke doch auch, dass der Mensch Natur- und Klimaveränderungen oder -schäden mitverursacht.
Es ging mir ja nur um Ihren Kommentar um 06:55 Uhr, der in seiner Aussage (Formulierung) für mich eine Falschbehauptung war.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  U. B.

„parteinahe Stiftungen“
Diese werden bekanntlich nicht von den Parteien, sondern nach Proporz vom Steuerzahler finanziert. Sie dienen nicht der Verbreitung von Wahrheiten, sondern der Verbreitung der jeweiligen Parteidoktrin.
Mein Fazit: Trau keiner Studie, die du nicht selbst in Auftrag gegeben hast! Allein die Auswahl derer, die die Studie erstellen sollen, garantiert eine gewisse Grundeinstellung, und die ist entscheidend. Man kann heutzutage das Ergebnis einer Studie ganz grob vorher „bestellen“. Jede Partei hat ihre parteinahen Gutachter und Wissenschaftler, die nur darauf warten, bezahlte Aufträge zu bekommen. Ich verweise auf eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die angeblich „das Ende des Frontalunterrichts“ beweist. Unter diesem Stichwort kann man sie im Netz finden. Was ist aus Lehrersicht davon zu halten?

Gerhard Bless
4 Jahre zuvor

Alle im Schulbereich handelnden Personen müssen sich endlich verstärkt der Verantwortung um den Fortbestand der freiheitlichen Demokratie bewusst werden.
Wir müssen unsere Schulen zu echten Orten des demokratischen Handelns und des Demokratie-Lernens ausbauen. Demokratie muss dabei noch mehr zum prägenden Prinzip schulischen Miteinanders werden.
Lehrerinnen und Lehrer, Schulleiterinnen und Schulleiter, Schulrätinnen und Schulräte, alle müssen bei ihrem schulischen Planen und Handeln hinsichtlich des Unterrichts, der Schulentwicklung, der Personalführung, der Lehrerbildung immer als Vorbilder Demokratie leben. Dadurch könnten sie viel dazu beitragen, dass Schule ihrer Aufgabe gerecht wird, demokratische und mündige Staatsbürger hervorzubringen, welche die Demokratie verteidigen und weiterentwickeln.

Gerd Möller
4 Jahre zuvor

@ timo und U.B.
Ihre unbegründeten und auf der Ebene von Verschwörungstheorien angesiedelten Mutmaßungen möchte ich so nicht durchgehen lassen:
Wie kommen Sie eigentlich dazu, renommierte und allseits anerkannte Forscher, wie z.B. Prof. Zick zu verdächtigen, dass sie eine Gefälligkeitsstudie verfasst haben, nur weil der Auftraggeber der Studie die Friedrich-Ebert-Stiftung ist, ohne auch nur substanzielle Argumente ins Feld zu führen. Ihre allgemeinen Mutmaßungen wie „Geschmäckle“ haben die Ebene eines ernsthaften Diskurses deutlich verlassen.
Die erschreckenden Befunde der Studie scheinen Sie gar nicht nachdenklich zu machen und keines Wortes würdig.
Wenn Ihnen dies Bernd mit Recht vorwirft, dann weichen Sie aus und bezichtigen ihn als Besserwisser, der „die AfD in jedem Kommentar mit anderer Meinung so fieberhaft sucht und beschimpft“.
Zumindest diese von Ihnen praktizierte Taktik des „Ablenkens von Befunden“ findet sich auch bei der AFD.

christian
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Bravo, Herr Möller, so muss ein guter Lehrer handeln: Dem ungezogenen Störenfried in Schulklasse, Forum oder Republik nur nichts „durchgehen lassen“! Wer an der GEW-Position zur Studie der Ebert-Stiftung zweifelt, kann ja nur AFD-Fanatiker sein.
Man könnte natürlich auch die Position eines langgedienten Sozialdemokraten zur Kenntnis nehmen, die sich im (eigentlich nicht allzu rechtspopulistischen) Tagesspiegel findet:
https://www.tagesspiegel.de/politik/von-wegen-verlorene-mitte-eine-studie-und-ihre-bewusste-fehlinterpretation/24263736.html
Aber wahrscheinlich ist Siegmar Gabriel ja auch nur ein Verschwörungstheoretiker, der vom „Befund ablenken“ will…

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Danke für den Link. Wie Gabriel glaube auch ich, dass nicht die Bevölkerung, sondern die Politik und die Presse die Mitte verloren hat. Der Mainstream ist weit nach links gerückt, auf der rechten Seite findet man evtl. die CSU und eben die AfD. Die Bevölkerung hat sich ein Stück weit nach links mitnehmen lassen, aber insbesondere wegen der Flüchtlings- und Islamismusproblematik die Flucht angetreten. Ich bleibe dabei, dass es derzeit eher eine Linksflucht als den in Presse und Politik verlauteten Rechtsruck gibt.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Danke ebenfalls für den Link.

Gerd Möller
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

@ Christian
Ich habe in meinem Beitrag nicht kritisiert, dass die „Mitte-Studie“ unterschiedlich interpretiert wird.
Ich habe mich lediglich gegen die pauschalierende Diffamierung gewandt, eine Studie als unseriös zu charakterisieren, nur weil der Auftraggeber eine der SPD-nahe Stiftung ist. Inhaltlich haben sich diese Diskutanten gar nicht weder zur Methodik der Studie noch zu konkreten Befunden geäußert.
Ich kenne den Kommentar von S. Gabriel, darin gibt es sicherlich nachdenkenswerte Bewertungen, denen ich zustimme. Aus meiner Sicht klammert er aber relevante Befunde aus, wie z.B.
46 Prozent der Befragten gibt an, es gäbe geheime Organisationen, die Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Fast ein Viertel der Befragten meint, Medien und Politik steckten unter einer Decke, und jede zweite befragte Person gibt an, den eigenen Gefühlen mehr zu vertrauen als Experten.
Solche und weitere Befunde lassen zumindest bei mir die Alarmglocken läuten.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Die Studie ist mit 1890 Personen telefonisch befragten Bundesbürgern bezogen 80.000.000 Bürgern sehr klein ! Das sind 0,02362 % der Bevölkerung.
Nach welchen Kriterien wurden die Befragten ausgewählt ?
Die Aussage nach repräsentativen Kriterien reicht allein nicht aus, um die Validität herzustellen.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Zum Vergleich bezogen auf Untersuchungen zum Herzinfarkt, an dem jährlich 300.000 Personen erkranken, entspräche die Stichprobe von 1890 0,63 %. Oben habe ich mich um eine Stelle verrechnet, es sind demnach sogar nur 0,0023 % der möglichen Befragten.

Gerd Möller
4 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

@ AvL
Hier unterliegen Sie einem Irrtum:
Bei der Ziehung von Stichproben, wenn sie repräsentativ sind (zufällig), dann spielt die Grundgesamtheit (80.000.000) für die Berechnung der Konfidenzintervalle keine Rolle, nur die Größe der Stichprobe.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

1890 befragte Personen sind vom Umfang auch nicht besonders groß.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

In 2012 hatten folgende Medien folgende Umsätze:
1. Bertelsmann mit 16,6 Mrd. Euro Umsatz
2. ARD 6,27 Mrd. Euro
3. Springer mit 3,31 Mrd. Euro Umsatz
4. Pro / SAT 1 2,97 Mrd. Euro
5. Burda 2,45 Mrd. Umsatz,
6. Holtzbrinck Zeit/Handelsblatt 2,26 Mrd. Euro
7. Bauer Bravo/TV-Movie/Neue Post/Auf einen Blick 2,17 Mrd. Euro
8. ZDF 2 Mrd. Euro
9. Weltbild 1,66 Mrd. Euro
10. Funke Verlagsgruppe 1,22 Mrd. Euro
Von einer dominierenden Stellung einer Mediengruppe kann keine Rede sein. Wie man auf die Idee kommen kann, dass sich Medienkonzerne mit „der Politik“ absprechen, ist bei dem vorliegenden ständigen Informationswettkampf miteinander sehr unwahrscheinlich.
Propaganda im Internet macht es aber möglich. Wenn man sich dann anschaut, welche Parteien am stärksten im Internet aktiv unterwegs sind, so hat man eine Erklärung für die medienkritische Einstellung vieler Bürger.
Hinzu kommt noch die Angst vor wirtschaftlichem Niedergang, eigener Arbeitslosigkeit und die Zunahme an Migrationsbewegungen.
Da werden die Schulen wenig ausrichten können, und wenn, dann macht sich diese politische Bildung erst nach Jahren bemerkbar.

christian
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Wenn die Studienmacher den Befragten nur zwei alternative Antwortmöglichkeiten bietet wie „Vertrauen in Experten“ gegen „Vertrauen in eigenes Gefühl“, dann kann nur ein Ergebnis kommen, dass meine Alarmglocken schrillen lässt, weil „eigenes Nachdenken“ und „kritische Vernunft“ gar nicht gefragt ist. Und wenn „Recht und Gesetz“ als Gegensatz zu „großzügige Asylpraxis“ gesetzt wird, klingen sie ebenfalls. Aber das darf bei Ihnen ruhig anders sein, jedem sein Geklingel, damit habe ich kein Problem.

christian
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Das war eine Antwort auf Herrn Möller…

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Immerhin, das ist der erste inhaltliche Kritikpunkt an der Studie, der hier geäußert wird.

Einwand dagegen: „Eigenes Nachdenken“ oder „kritische Vernunft“ kommen doch nur dann zu sinnvollen Ergebnissen, wenn sie in Kenntnis vorliegender Erkenntnisse geschehen – oder wollen Sie bei jedem Forschungsgegenstand bei null anfangen und zum Beispiel in Sachen Klimapolitik erst mal selbst eigene Wetterbeobachtungen durchführen, um nur ja keine Expertenexpertise wahrnehmen zu müssen? Das ist doch Unsinn. Wenn ich Experten wie Wissenschaftlern nicht vertraue, dann bleibt am Ende nur der“Glauben“.

Darüber hinaus haben die Autoren der Studie erklärt, dass die Bewertung von Einstellungen als rechtspopulistisch nicht aufgrund von einzelnen Antworten, sondern nur auf der Grundlage von Antwortbündeln erfolgt sei. Wenn Sie schon Herrn Klebers Frage nachbeten, sollten Sie auch die Antwort der Forscherin wiedergeben.

Beim Punkt: Nicht alle Bürger sollten gleiche Rechte haben – den immerhin mehr als ein Drittel der Befragten teilen -, ist die Problematik zum Beispiel kaum wegzudiskutieren.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Die Studie arbeitet, wie diese engeschränkten Antwortmöglichkeiten es aufzeigen, in Teilen mit zu wenig Antwortmöglichkeiten, um die Meinung der Befragten differenzierter abzubilden.
Welches Ziel verfolgt die Studie noch außer dass man eine zunehmende Fremdenfeinlichkeit nachzuweisen meint.
Befragt wird auch nicht , welche Einflussfaktoren zu diesen veränderten Einstellung geführt haben, etwa eigene objektive negative Erfahrungen mit gleichfals fremdenfeindlichen Migranten, Menschen die unsere freie Lebensweise ablehnen und offen angehen oder diese Lebensweise stark negativ beurteilen und verurteilen, Denkkategorien, wie man diese eben auch bei Neonazis antrifft.
Das würde aber auch nicht gleichzeitig einschließen, dass diese Menschen fremdenfeindlicher geworden sind, sondern eben über eigene Erlebniswelten reflektieren und so ihre Denkweise verändert bzw. angepasst haben.
Da helfen auch keine stark euphemistischen Parolen weiter, weil man vorher dem Auftreten der großen Massenflucht eben keine Kriterien und Konzepte für die Aufnahme erstellt hatte, und so war man mit der großen Zahl an Migranten sowieso überfordert.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

In dem Beitrag oben taucht der Aspekt Fremdenfeindlichkeit gar nicht auf – das beantwortet Ihre Frage: „Welches Ziel verfolgt die Studie noch außer dass man eine zunehmende Fremdenfeinlichkeit nachzuweisen meint.?“ Es geht um Defizite in den demokratischen Grundlagen. Wer Wissenschaft grundsätzlich misstraut, kann auch nicht sachlich diskutieren. Wer an Verschwörungstheorien glaubt, wird kaum zu Kompromissen bereit sein.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Wenn man den obigen Link („hier geht es zur Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung“) anklickt, dann erfährt man in Tabelle 4.10, dass die Zustimmung zu rechtsextremen Positionen von ca. 10 % im Jahre 2002 auf nur 2,4 % im Jahre 2018 zurückgegangen ist, und zwar in Ost und West gleichermaßen. Und das soll nun alarmierend sein und einen Rechtsruck begründen? Wird hier Wahlkampf zur Sachsen-Wahl gemacht?
Ich vermute eher, der angebliche Rechtsruck resultiert daraus, dass immer mehr Positionen aus der politischen Mitte als „rechts“ interpretiert werden. Ein Beispiel: „Die Regierung soll die Interessen Deutschlands und des deutschen Volkes vertreten.“ Tatsächlich steht im Amtseid von Ministern die Formulierung: „… dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, …“ Es steht nicht da, dass die Regierung die Interessen anderer Länder vertreten soll. Und es ist vom „deutschen Volk“ die Rede. Diese Redewendung allein gilt ja manchen schon als verdächtig und „politisch rechts“ oder gar als nationalistisch. Die Väter des Grundgesetzes gingen noch davon aus, dass es ein deutsches Volk gibt.

klm
4 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Ich stimme Ihnen zu, Carsten60. Ich habe auch den Eindruck, dass „immer mehr Positionen aus der politischen Mitte als ‚rechts‘ interpretiert werden“ und politische Diskussionen oft in dem Totschlagsvorwurf enden: „Du bist ein Rechter“.
Das wäre nicht weiter schlimm, wenn das Verständnis von „politisch rechts“ nicht umfunktioniert worden wäre zu „radikal“, „extrem“, „Nazi“ oder schlichtweg „Demokratiefeind“.
Wie soll eine lebendige und konstruktive Diskussionskultur, die ich als Lebenselixier jeder Demokratie bezeichnen möchte, überhaupt noch stattfinden können unter Vorsicht „sage bloß nichts, was dir als rechts ausgelegt werden könnte! Am besten, du hältst bei politischen Fragen den Mund“.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  klm

Klar, gemessen an 1933 kann von einem Rechtsruck keine Rede sein.

Dass ein Neonazi gute Chancen hat, als Sieger aus einer Landtagswahl hervorzugehen, ist allerdings schon ein Novum für die Bundesrepublik. Könnte viellcieht doch darauf hindeuten, dass auf der rechten Seite im politischen Spektrum Deutschlands schon etwas ruckelt.

Wenn man zu feige ist, zu seiner politischen Haltung zu stehen – ja, dann sollte man besser den Mund halten. Aber das kennt man von rechts: draufdreschen auf Minderheiten und Schwächere, bis die Schwarte kracht – und in eigener Sache soooo empfindsam.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  klm

Einen Rechtsruck an einer einzelnen – sehr umstrittenen – Person festzumachen ist nur Stammtischgeschwätz. Dann hätte die Ernennung von Ramelow zum Ministerpräsidenten ja als Linksruck gelten müssen, rot-rot-grün in Berlin und Bremen ebenso. Auch die PDS hatte in Sachsen schon mal deutlich über 20 % bei Landtagswahlen, und auch die PDS wurde zeitweise vom Verfassungsschutz beobachtet. Sie wurde auch schon als linkspopulistisch bezeichnet, die heutige Linkspartei ebenso, siehe Wikipedia und auch hier:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/linkspopulismus-vergreisung-als-chance-a-418695.html
Im übrigen vergleiche man mal den Tonfall in dem Beitrag von kim oben und in der Antwort von Bernd. Wie würde man das als Lehrer im Politikunterricht werten?

Papa 51
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

@Gerd Möller
Ich finde die Auftraggeber für eine Studie durchaus wichtig und möchte U. B. für den Hinweis und die Namensnennung der Partei-Stiftungen danken.
Er/sie hat auch nicht gesagt, die Studie sei unserös, weil der Auftraggeber eine der SPD-nahe Stiftung ist. Das haben Sie so zugespitzt. Wörtlich sagte U.B.: „Zu fragen ist doch, welchen Wert die Studien von parteinahen Stiftungen haben. Nicht nur bei ‚Demokratie in Gefahr‘ werden u.a. Gefahrenschwerpunkte sehr unterschiedlich studiert und betont.“

@christian
Auch Ihnen möchte ich danken, und zwar für den Link zu Siegmar Gabriels Zeitungsartikel, den ich mit großer Zustimmung gelesen habe.

Gerd Möller
4 Jahre zuvor
Antwortet  Papa 51

Was soll denn der Satz „Zu fragen ist doch, welchen Wert die Studien von parteinahen Stiftungen haben.“
anders bedeuten – ohne inhaltlichen und methodologischen Bezug – als Mißtrauen zu schüren?

timo
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Was halten Sie denn davon, dass Prof. Andreas Zick von der Uni Bielefeld, der an der Studie mitgewirkt hat, nebenbei Vorsitzenderdes Stiftungsrates der linksextremistischen Amadeo-Stiftung der früheren Stasi-Spitzelin Kahane ist?

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  timo

Und wieder: Verschwörungstheorie.

realo
4 Jahre zuvor
Antwortet  timo

Sie sprechen reichlich oft von „Verschwörungstheorie“. Das wirkt schon inflationär.
Ein Professor, der maßgeblich an einer solchen Studie beteiligt ist, sollte jedoch über jeden Verdacht eines Interessenkonfliktes erhaben sein. Das ist Andreas Zick als Vorsitzender der Amadeu-Antonio-Stiftung aber nicht.

realo
4 Jahre zuvor
Antwortet  timo

Korrektur: …als Vorsitzender des Stiftungsrates der Amadeu-Antonio-Stiftung.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Was für ein „Verdacht“? Was für ein „Interessenkonflikt“? Kein Mensch mit Verstand wirft Prof. Zick und den anderen Autoren unseriöse Arbeit vor. Wie auch? Die Studie ist ja öffentlich und kann von jedem nachvollzogen werden. Sie machen dagegen wunderbar anschaulich und für jeden Leser hier nachvollziehbar, wie mit Behauptungen, haltlosen Andeutungen und Verleumdungen versucht wird, Politik zu machen. Nur weiter so: Dann begreift bald auch der Letzte, was Deutschland blüht, wenn Dummheit gepaart mit Charakterlosigkeit wieder das Regiment übernehmen.

realo
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ihr Beitrag, insbesondere der apokalyptische Schluss, erinnert an den Vorwurf von Rechtspopulismus, der mit viel zu einfachen Wahrheiten den dummen Menschen Angst einjagd und zur Flucht ins rechte Lager treibt.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wahrheiten? Nennen wir’s doch beim Namen, worum es geht: Lügen.

christian
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Ja eben, das Schüren von Misstrauen durch ungehörige Rückfragen kann nur ein faschistoider Angriff auf die staatliche Ordnung sein. Und wenn sogar im ZDF ein Moderator (Claus Kleber, der alte AFD-Troll…) mit zwei kritischen Fragen die sakrosankte Studien-Expertin Küpper ungebührlich zu beleidigen versucht (zum Glück hat die Redaktion ihm das nicht durchgehen lassen und wahrheitsliebend gekürzt), muss man ja eine Verschwörung der Verschwörungstheoretiker befürchten. Aber die ZDF-Leitung
wird die von Prof.Zick nachgewiesene Demokratiefeindlichkeit der Mitte (86 % wollen eine offene Gesellschaft und die Europäische Union stärken, schlimm…) durch ihr beherztes Eingreifen sicher bald zerstreut haben:
https://www.welt.de/kultur/medien/article192504347/Mitte-Studie-Deshalb-kuerzte-das-ZDF-Klebers-Interview-zu-Rechtspopulismus.html

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Auch das taugt nicht als Versuch, eine Verschwörung (hier: des ZDF) zu konstruieren: Das komplette Interview wurde in der Mediathek des Senders veröffentlicht.

Und wenn Sie schon auf den „Welt“-Beitrag verweisen – dann bringen Sie doch auch folgenden Hinweis der „Welt“-Redaktion: „Von über fünfeinhalb Minuten Interview wurden im Fernsehen nur rund vier Minuten ausgestrahlt. Dass Interviews aus Platzgründen in der Zeitung oder aus Zeitmangel in Radio und Fernsehen gekürzt werden, ist üblich.“ Übrigens auch in der „Welt“, die die Arbeitsfassungen ihrer Interviews meines Wissens aber nicht zu veröffentlichen pflegt.

timo
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Wieviele Leute sehen denn wohl das „Heute Journal“ in Natura und wie viele sehen es in in der Mediathek?
Und warum wurde das Interview ausgerechnet an jenen Stellen gekürzt, an denen Klaus Kleber Fragen stellte, die anderen Leuten als „rechtspopulistisch“ ausgelegt werden?

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Weil Klaus Kleber, das ZDF, die linksterroristische Amadeu-Antonio-Stiftung, die noch weitaus radikalere Friedrich-Ebert-Stiftung,, News4teachers und der Kaiser von China eine weltumspannende Verschwörung verabredet haben, um Leute wie Sie zu ärgern. Deshalb.

realo
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Geht jetzt gar nichts mehr an sachlich begründeter Gegenrede?
Meinungsgegner ständig als Verschwörungstheoretiker abzustempeln wirkt genauso wenig überzeugend wie sie ständig unter Verdacht von Rechtspopulismus zu stellen.

Anna
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Wie viele sachliche Argumente wollen Sie denn noch? Ich zähle hier zehn Kommentare von Bernd, die sich sachlich mit den hier vorgebrachten Verdächtigungen und Andeutungen auseinandersetzen – und einen ironischen, weil Sie und Ihre Freunde immer wieder ansetzen, um neue Andeutungen und Verdächtigungen in die Welt zu bringen. Natürlich ohne irgendeinen Beleg. Es reicht jetzt. Sie haben Ihr Diskussionsniveau hinreichend dokumentiert.

christian
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Liebe Anna, Sie schreiben: „Ich zähle hier zehn Kommentare von Bernd, die sich sachlich mit den hier vorgebrachten Verdächtigungen und Andeutungen auseinandersetzen“
Ich kann aber keine Sachlichkeit erkennen in Aussagen wie „Und wieder: Verschwörungstheorie.“ oder
„Sie behaupten halt irgendetwas. Das macht die AfD übrigens ständig in politischen Debatten – Klimawandel? Gibt’s gar nicht.“ Den Begriff VERSCHWÖRUNG hat außer Bernd niemand benutzt, Kritik an der Studie kommt eben nicht nur von Leuten ohne Verstand, wie Bernd ándeutet, sondern eben von Gabriel, von Laschet (gut, der ist CDU und scheidet wohl aus, und selbst von der TAZ. Der Hinweis, dass eine parteinahe Stiftung, die im Wahlkampf eine Studie erstellt und dazu die Interpretation gleich verbindlich mitliefert, nicht automatisch als neutral und unhinterfragbar gelten kann, ist eine Binsenweisheit und keine Verschwörungstheorie, und der Hinweis auf die drollige Interview-Kürzung im ZDF unterstellt ebenfalls keine Verschwörung, sondern Framing. Die Ansicht kann man teilen oder ablehnen, alles in Ordnung. Wenn in Diskussionen Ideologie vor Logik geht, greife ich zum Stilmittel der Ironie. Und wenn man mir das nicht durchgehen lässt, steige ich eben aus.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  christian

Gabriel und Laschet argumentieren inhaltlich – darüber lässt sich natürlich streiten. Hier hingegen werden lediglich platte Verschwörungstheorien verbreitet. Selbstverständlich ist auch eine parteinahe Stiftung hinterfragbar. Ich habe hier allerdings praktisch keine inhaltliche Frage gelesen. Sie wollen keine Antworten (auf die vorliegenden Antworten gehen Sie ja auch gar nicht ein) – Sie wollen Misstrauen säen, ohne sich die Mühe zu machen, sich mit Inhalten oder auch nur Belegen für Ihre Behauptungen zu beschäftigen. Und das ist eben eine Diskussion auf dem Niveau von Verschwörungstheoretikern, wie sie halt im Zeitalter der sozialen Medien üblich geworden ist. Jeder „meint“ alles und jedes, ohne sich auch nur zu informieren. Wie soll man da zu Lösungen kommen?

Hans Joss
4 Jahre zuvor

„…….die Schulen sollten sich um eine bessere politische Bildung kümmern. Das aber geht nicht mal eben nebenbei“.
Sehr anspruchsvolle Forderung, die voraussetzt, dass Grenzen der aktuell bestehenden Volksschule bekannt sind.
Beispiel:Bei Schuleintritt können Kinder aus sozioökonomisch stärkeren Familien bereits besser lesen und rechnen als Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien. Das bestehende Bildungsangebot kann die Ungleichheiten aus verschiedenen Gründen nicht kompensieren. Eine glaubwürdige politische Bildung müsste klar Stellung beziehen zu solchen Herausforderungen.

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Hans Joss

Vielleicht sollte mn den Unterricht zur politischen Bildung wie den Religionsunterricht orgnisieren, um den jeweiligen Weltbildern gerecht werden zu können. Von dem, was den Staat ausmacht und was dieser leisten soll und wie er innerhalb der EU zukunftsfähig gemacht werden soll, gibt es ja unterschiedliche Grundvorstellungen, die dogmatisch postoliert werden und schon deshalb nicht konsensfähig sind.

Hans Joss
4 Jahre zuvor

Demokratie (Volksherrschaft) als extrem anspruchsvolle Staatsform, die ständig mühsam gemeinsam erarbeitet werden muss. Mit hoher Kompromissbereitschaft und Kritikfähigkeit der Beteiligten. Im Wissen darum, dass es keinen endgültigen, idealen Zustand gibt. Voraussetzung: gut gebildete, mündige Bürgerinnen und Bürger.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Hans Joss

Da trifft es sich ja gut, dass die Allgemeinbildung immer weiter zurückgefahren wird und mündige Bürger als Nazis diffamiert werden, wenn sie nicht die richtige, d.h. vom Mainstream als solche definierte Meinung bzw. Haltung haben.

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

… nur wenn man völkische Herrschaft und Volksherrschaft synonym verwendet …

Hans Joss
4 Jahre zuvor

Demokratie in Gefahr! Schule in Gefahr?
Ganz heikler und brisanter Bereich. Wie weit muss/soll/kann/darf die Schule demokratische Kriterien erfüllen? Beispiele: Transparenz, gegenseitiger Respekt, gegenseitiges Vertrauen, verbindliche Rahmenbedingungen. Erleben Lernende während neun Jahren die Schule als schützende, das einzelne Kind fördernde, stärkende und fordernde Institution? Oder weist die Schule Demokratiedefizite auf? Defizite, welche die Schule daran hindern, sich um eine bessere politische Bildung zu kümmern. Wegen fehlender Glaubwürdigkeit.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Hans Joss

Das ist in der Tat eine wichtige Fragestellung, die Sie aufwerfen – ist das System Schule überhaupt so konstituiert, dass es echte Teilhabe und Mitbestimmung zulässt? Meines Erachtens: grundsätzlich ja. Wenn man die Mitbestimmungsgremien vom Personalrat über die Schulkonferenz bis hin zur Schülermitverwaltung mit Leben füllt, bieten sich vielerlei Möglichkeiten, Demokratie an Schule zu praktizieren und Kindern und Jugendlichen ein Hineinwachsen zu ermöglichen.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob der tagtägliche Leistungsdruck, der auf Schülern und Lehrern lastet, den zur Mitbestimmung notwendigen Raum lässt. Der Beitrag oben, im Übrigen auch der angeführte Forderungskatalog des VBE sprechen das an: „Mehr Flexibilität, freie Gestaltungsräume und vor allem mehr Zeit für Schule, um Werte- und Demokratieerziehung zu implementieren und erlebbar machen zu können“, so wird gefordert. Offenbar hapert’s hier gewaltig.

Jule Krause
4 Jahre zuvor

Die Demokratie in Deutschland ist nicht in Gefahr durch den angeblichen „Rechtsruck“, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt, sondern durch Politiker, die immer weiter nach links rücken. Demokratiebildung gab es schon immer im Unterricht und wird es auch immer geben. Aber alles andere ist erstunken und erlogen. Die Deutschen sind das freundlichste, hilfsbereiteste und demokratischste Volk, das man sich überhaupt vorstellen kann. Welches Land ist sonst so großzügig gegenüber Fremden und Zugewanderten und setzt sogar seine eigene „Gesundheit“ aufs Spiel, nur, um die Welt zu retten?! Und was gibt es dafür als Belohnung?! Dass wir in allen Medien lesen müssen, wie „rechts“ wir sind?! Vollkommen unlogisch!

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Jule Krause

„Die Deutschen sind das freundlichste, hilfsbereiteste und demokratischste Volk, das man sich überhaupt vorstellen kann.“

Fragen Sie mal Polen, Franzosen, Russen, Niederländer, Briten, Griechen usw. über 80, wie freundlich „die Deutschen“ sein können. Ach ja, war ja nur ein „Vogelschiss“.

„Welches Land ist sonst so großzügig gegenüber Fremden und Zugewanderten und setzt sogar seine eigene “Gesundheit” aufs Spiel, nur, um die Welt zu retten?!“

Hä? Hier dreht’s dann völlig ab.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sie können sicherlich erklären, was „die Deutschen“ von heute für das können, was vor 70-90 Jahren passiert ist. Meiner Meinung nach nichts, sie können höchstens verhindern, dass so etwas erneut passiert. Die Politik und die Presse könnten zum Beispiel mal durch echte Arbeit für das normale Volk mal die Linksflucht unterbinden.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Wenn es um „die Deutschen“ geht, gehört doch wohl auch die deutsche Geschichte dazu. „Dafür können“ die Deutschen von heute nichts; Verantwortung tragen sie dafür, dass sich Geschichte nicht wiederholt.

„Echte Arbeit für das normale Volk“ – wieso kommen von rechts immer diese pathetischen Floskeln ohne Inhalt? Was, bitteschön, ist „echte Arbeit“? Ihre? Was ist „das normale Volk“? Gehöre ich dazu? Oder nur Sie?

Das ist genau so ein hohles Geschwurbel wie „das freundlichste, hilfsbereiteste und demokratischste Volk, das man sich überhaupt vorstellen kann“. Es gibt hierzulande viele nette Leute – und viele Idioten. Wie andernorts auch. Punkt. Die Superlative kann man sich gestrost schenken.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Jule Krause

Den Rechtsruck sollte man mal näher definieren und präzisieren. Bei den Länderregierungen geht der neue Trend jedenfalls zu rot-rot-grün, demnächst vermutlich auch in Brandenburg, weil anderes ohne die AfD nicht möglich erscheint, jedenfalls nach den Umfragen. Kurz nach der Wende hieß es noch: Mit der PDS oder Linkspartei wird es keine Zusammenarbeit geben. Jetzt gibt es sie doch. Es werden schon Mietobergrenzen ernsthaft diskutiert, man redet von Vermögenssteuern und höheren Erbschaftssteuern sowie einem solidarischen Grundeinkommen für alle. Zwei Parteien von rot-rot-grün fordern ein einheitliches Schulsystem. Das alles zeigt eher nach links als nach rechts. Vielleicht ist das so wie im Bahnhof: wenn der Nachbarzug vorwärts anfährt, denkt man, der eigene Zug würde rückwärts fahren.

unverzagte
4 Jahre zuvor

dann haben wir uns also die afd, pegida, no go areas, ansteigende kriminalität von nazis gegenüber migranten und den allgemeinen rechtsruck in europa nur eingebildet? mit solchen realitätsfernen thesen setzen sie in der tat ihre geistige gesundheit aufs spiel, wofür sie allerdings ganz allein verantwortlich sein dürften.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Der Rechtsruck ist eher eine Linksflucht, die ansteigende Kriminalität von Nazis sollten Sie auch belegen und mit der Kriminalität der Migranten untereinander, der Migranten gegen nicht-Migranten, der Kriminalität der Antifa usw. vergleichen. Mir ist übrigens keine No-Go-Area bekannt, die von Nazis zu einer solchen gemacht wurde. Bitte nennen Sie Beispiele und den Anteil davon im Vergleich zu Clans, Antifa usw.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Dortmund-Dorstfeld/ SS-Siggi alias Siegfried Borchardt und seine Ansammlung an Neonazis.

Jule Krause
4 Jahre zuvor

Liebe(r) unverzagte(r), irgendwie scheine ich auf einem anderen Stern zu leben. Die Linken haben vor zwei Jahren einen ganzen Stadtteil Hamburgs zerstört – und das mit „Erlaubnis“ der Kanzlerin und des Herrn Scholz, täglich liest man von Messerattacken und Familien, die sich öffentlich schlagen usw. Primitiver gehts nicht mehr. Noch einmal : Die AfD ist NUR entstanden, weil es die „alte“ CDU nicht mehr gibt. Sie wurde von Merkel „ausgehöhlt“ und ihrer Werte beraubt. Punkt. Ich denke, realitätsfern sind die, die sich immer noch von der Presse einlullen lassen. Die Wahrheit ist eine ganz andere. Das hat nichts mit geistiger Gesundheit, sondern mit Logik und Nicht-Naivität zu tun. Übrigens sind die Migranten ggü . den Deutschen ja nicht eben zimperlich. Und die Juden verachten viele sowieso.

Jule Krause
4 Jahre zuvor

Mensch, Bernd, magst du dein eigenes Volk, dein Land, die Deutschen, nicht? Echt schräg, dass es Leute gibt, die nicht gern Deutscher sind bzw. sich nicht für nett, freundlich und hilfsbereit halten.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Jule Krause

Wieso soll ich mein Land nicht mögen, nur weil ich einen unverklärten Blick auf meine Mitmenschen um mich herum habe? Ich mag Deutschland für seine freiheitliche Verfassung, für seine Weltoffenheit, für seinen Sozialstaat, für seine Liberalität, die es jedem erlaubt, nach seiner Facon glücklich zu werden – und ich mag Leute nicht, die daran rütteln. Ich mag Idioten nicht, die populistische Parolen wie die von der „Lügenpresse“ brüllen. Ich mag die Dummheit nicht, mit der manche Leute von „Wahrheit“ faseln und damit die Hetze aus ihrer Filterblase meinen. Ich mag Nationalisten nicht, die aus dem eigenen Land immer etwas besonderes machen müssen (um persönliche Defizite zu kaschieren). Ich mag auch keine Volkshuberei, weil Menschen – wie Sie – damit übergriffige Ansprüche verbinden. Ich muss niemanden mögen, nur weil er Deutscher ist.

Gerd Möller
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Schließe mich Ihren Kommentaren, Bernd, voll an.
Wer noch an einem Rechtsruck in der Mitte der Gesellschaft zweifelt, wird bei den Kommentaren, wie: „Der Rechtsruck ist eher eine Linksflucht“ oder:
„Es werden schon Mietobergrenzen ernsthaft diskutiert, man redet von Vermögenssteuern und höheren Erbschaftssteuern sowie einem solidarischen Grundeinkommen für alle. Zwei Parteien von rot-rot-grün fordern ein einheitliches Schulsystem. Das alles zeigt eher nach links als nach rechts“
in diesem Blog eines besseren belehrt. Ganz erschreckend finde ich, dass es sich hierbei auch noch um Lehrkräfte handelt (hat zumindest den Anschein).
Ehrlich gesagt, bei einigen Kommentaren läuft es mir kalt den Rücken runter.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Ich hatte gefragt, woran man einen Rechtsruck denn präzise festmachen will. Niemand hier hat das auch nur angedeutet, niemand scheint es zu wissen. „Kalt den Rücken herunter“ ist kein Argument, das ist nur rhetorisches Blabla (so wie „das kann ich hier nicht stehen lassen“). Herr Möller scheint anzunehmen, dass seine politischen Vorstellungen wertvoller sind als die anderer, und dass er was „höheres“ ist als andere. Nach der heutigen Wahl wird in Brandenburg vermutlich rot-rot-grün regieren und in Sachsen schwarz-rot-grün. In die praktische Politik gehen „rechte“ Positionen somit nicht ein, wie im ganzen Rest der Republik auch. Die Landesregierungen rücken tendenziell eher nach links, auch schwarz-grün ist ja keineswegs rechts zu nennen. Der Rechtsruck beschränkt sich auf die Köpfe einiger Leute, aber in anderen Köpfen gab es ja vermutlich einen Linksruck. Hat man je die Bilanz abgeschätzt? In Brandenburg hatte die PDS bei der Landtagswahl 2004 schon mal 28 %, in Sachsen 23,6%. War das damals ein Linksruck? Und war der gut oder nicht? Jetzt wählen die Protestwähler halt stattdessen AfD. Das wird sich auch wieder ändern. Das Pendel schlägt hin und her.