Zum Lehremangel kommt jetzt noch ein Sozialpädagogen-Mangel hinzu

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WIESBADEN. Von den 700 neu geschaffenen Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte an Hessens Schulen sind derzeit nur gut zwei Drittel besetzt. Wie Kultusminister Alexander Lorz (CDU) am Dienstag im Landtag sagte, stehen den Grundschulen insgesamt 400 Stellen zu. Davon seien 351 besetzt (Stand 21. Januar 2019). Von den 300 Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte an weiterführenden Schulen seien 126 auch tatsächlich besetzt.

„Möglicherweise falsche Vorstellungen“: Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: HKM / Manjit Jari

Dass es derzeit mehr als 220 offene Stellen gibt, liege teilweise an der normalen Fluktuation, sagte Lorz. Ein Grund dafür könnte nach seiner persönlichen Einschätzung auch sein, dass Bewerber womöglich falsche Vorstellungen von den Aufgaben gehabt hätten und wieder absprängen. Wenn ein Jobprofil ganz neu geschaffen werde, könne man nicht auf die Erfahrungen von Kollegen zurückgreifen. Lorz zeigte sich zuversichtlich, dass sich die Besetzungsprobleme werden lösen lassen. Die sozialpädagogischen Fachkräfte sollen die Lehrer entlasten. dpa

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Herr Mückenfuß
5 Jahre zuvor

Das ist doch ganz einfach zu lösen: A 13 für alle!

Oder warum sollen es die Sozialpädagogen nicht verdient haben?!?

Hessenlehrer
5 Jahre zuvor

Diese so genannten UBUS-Stellen unserer hessischen Landesregierung sind absolute Prekariatsstellen. Es wird oftmals ein Fachhochschulabschluss oder ein Hochschulabschluss vorausgesetzt und die Sozialpädagogen werden mit E10 eingruppiert. Es sind ferner alles 0.5 Stellen ohne wirkliche Perspektive auf mehr. Selbst Schulleiter müssen da bei den Bewerbungsgesprächen ehrlich sein. Die Aufgaben sind mehr als unklar. Die Landesregierung hat diese Stellen im Vorfeld der Landtagswahlen als DIE Maßnahme angepriesen, aber um die konkrete Azsgestaltung hat sich wirklich niemand gekümmert. Hauptsache wild Stellen schaffen ohne Konzept und anständiger Bezahlung.

@Herr Mückenfuß
Bitte bringen Sie nicht immer Ihre Aversion gegenüber A13 für Grundschullehrer ins Spiel, wenn es um die Bezahlung geht. Hier ist der Sachverhalt ein komplett anderer.

Herr Mückenfuß
5 Jahre zuvor
Antwortet  Hessenlehrer

Dass ich das immer wieder anspreche (woher wissen Sie das? wer sind Sie denn sonst?), liegt einfach daran, mit welcher Vehemenz hier behauptet wird und wurde, dass „A 13 für alle“ den Lehrermangel beseitige, weil der nur daran läge, dass es kein „A 13 für alle“ gab/gibt. Das zum einen!

Zum anderen bringe ich das vor, weil immer gesagt wurde, in den geringeren Gehältern der Grundschullehrer drücke sich eine Geringschätzung dieses Berufsstandes aus (mangelnde Wertschätzung) – und übersehen, besser ignoriert wird, was/dass andere noch deutlich weniger verdienen, die wirklich mehr bekommen sollten! Siehe Sozialarbeiter mit E 10. Also das berühmte „Jammern auf hohem Niveau“.

Zuletzt bringe ich es vor, weil immer von einigen so getan wird, dass sich alle Probleme in unserem Beruf mit mehr Gehalt lösen lassen und genau das finde ich eben nicht. Mehr Gehalt löst keines unserer Probleme! Würde es aber stimmen, dann müsste ja die Lösung für den Personalmangel anderswo (und wo gibt es eigentlich gerade keinen?) auch in mehr Gehalt stecken.

Ich habe auch keine Aversion“gegen A 13 für alle“ (und mag solche Verdrehungen meiner Aussagen nicht), sondern ich teile einfach die Argumentation der Befürworter nicht und finde, dass jetzt mal Investitionen in bessere Arbeitsbedingungen für alle Lehrer wichtiger wären als immer nur mehr Geld ins eigene Portmonee.

OMG
5 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Na, dann doch A10 für alle Lehrämter. Dann bekommen wir tolle Lehrerzimmer, funktionierende PCs in den Schulen, Multiprof.Teams und kleine Klassen.

Herr Mückenfuß
5 Jahre zuvor
Antwortet  OMG

Das ist auch wieder völlig an meinen Aussagen vorbei. Da „wir uns kennen“, sollten Sie es besser wissen.

Meine Argumentation war immer so, dass wir gut verdienen und deshalb nicht noch mehr brauchen, sodass jetzt mal in bessere Arbeitsbedingungen investiert werden kann, die auch uns zugute kommen! Nie habe ich dafür plädiert, dass wir schlechter verdienen sollten, um mit den Einsparungen bessere Arbeitsbedingungen zu finanzieren.

Kann man nicht einfach mal Aussagen korrekt wiedergeben und dann dagegen argumentieren?

OMG
5 Jahre zuvor
Antwortet  Hessenlehrer

Es sind deshalb auch vor allem Frauen, die sich bewerben. zwischen 10 und 20 Std. beträgt der Arbeitsvertrag von UBUS – Kräften in der Woche. Größere Schulen, die sich das leisten können, dürfen aufstocken.
Wer kann davon leben im Hauptverdienst??