Giffey fordert Abwarten bei Prüfung von Plagiatsverdacht

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POTSDAM. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) dringt auf Geduld, bis die Freie Universität einen Plagiatsverdacht bei ihrer Doktorarbeit abschließend geprüft hat. «Ich finde, diese Zeit muss man schon abwarten und ich werde dann, wenn das Ergebnis da ist, damit umgehen, aber ich habe darauf heute keinen Hinweis», sagte Giffey bei einem Termin in Potsdam auf die Frage eines Journalisten nach einer Entscheidung über ihre Zukunft. «Ich bin der Auffassung, dass ich hier meine Aufgabe zu erfüllen habe und das mache ich.»

Franziska Giffey mit Mikrofon vor Zuschauern - Will erst einmal ihre aufgaben erfüllen: Familienministerin Franziska Giffey. Foto: SPD Schleswig-Holstein / flickr (CC BY 2.0)
Will erst einmal ihre aufgaben erfüllen: Familienministerin Franziska Giffey. Foto: SPD Schleswig-Holstein / flickr (CC BY 2.0)

Auf der Internetseite der Plagiatsjäger «VroniPlag» heißt es, auf mehr als jeder dritten Seite von Giffeys Arbeit sei Plagiatstext gefunden worden. Auf einer Seite ihrer Arbeit habe Giffey sogar mehr als drei Viertel aus fremden Texten übernommen.

Seit Februar prüft die Freie Universität Berlin (FU) Giffeys Doktorarbeit wegen Plagiatsverdachts. Die Ministerin hatte die Uni selbst darum gebeten, wie sie am Freitag betonte. Ein Ergebnis der Untersuchung steht noch aus. Giffey promovierte von 2005 bis 2009 im Bereich Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der FU. Ihre Dissertation verfasste sie zum Thema «Europas Weg zum Bürger – Die Politik der Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft». (dpa)

Plagiatsjäger beanstanden jede dritte Seite von Giffeys Doktorarbeit

 

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Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor

Ich fände schade, wenn sie gehen muss. Es wäre ein großer Verlust für die SPD. Aber andere in ähnlicher Lage mussten auch schon die Konsequenzen ziehen (Schavan, Guttenberg …).

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Immerhin ist die neue Führungsspitze verantwortlich für den desaströsen Absturz der Partei eines Carlo Schmid, Helmut Schmidt, Egon Bahr, Willy Brand, Johannes Rau, Gustav Heinemann, Karl Schiller oder auch eines Oscar Lafontaine. Was ist von dieser SPD übriggeblieben ?

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Man Mücke, schauen Sie sich einmal diese Führung an.
Wo sind überzeugende Politiker und Menschen wie Gabriel geblieben?
Man hat sie ins Abseits abgedrängt und predigt jetzt Parolen vom Durchhalten und einer besseren Vermarktung der eigenen Positionen innerhalb der Regierungsverantwortung.
Dabei fehlt es aber der derzeitigen Führung an sprachlichem und rhetorischem Ausdrucksvermögen, gnostischer Durchdringungsfähigkeit von gesellschaftlichen Problemen, haptischer Wahrnehmung der eigenen Außendarstellung, selbstkritischer Reflektion des eigenen Auftretens, empathischer Ausstrahlung, menschlicher Wärme und überzeugenden Auftritten in der Öffentlichkeit.
Es fällt eine absolute Lehre im Angesicht dieser desaströsen Ergebnisse um 15 % auf und man fragt sich wie schlimm wird es noch kommen muss, bis man endlich wieder Profis mit ins Boot holt, um die alte Dame SPD wieder auf spur zu bringen, damit die Probleme der Zukunft sachgerecht überzeugend und menschlich gerecht gelöst werden können und diese nicht von hysterischem Gekreische begleitet Anklang in der Öffentlichkeit suchen, um sich anzuschicken öffentliches Gehör zu finden.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor

Man sollte erkennen, was man hier vor Augen hat, und was den Verantwortlichen verborgen ist, und sich ihnen enthüllt. Es gibt nichts Verborgenes, und die Ergebnisse offenbaren es, denn dieses manifestiert sich eben in den bescheidenen Ergebnissen, die man bei dieser Führungsriege auch nicht anders erwarten konnte, denn schließlich haben sich politische Seilschaften selbst in diese Positionen manövriert,
Es fehlt nicht nur an rhetorischem Sprachvermögen, hinzu kommt eine Orientierungslosigkeit in den Themen, die man überzeugend vertreten kann. Es fehlt an menschlich überzeugenden Persönlichkeiten, mit denen man sich identifizieren kann und will. Es nervt schon sehr dieses hysterische Gekreische sich anhören zu müssen, wenn dann mal dieses Auftritte gezeigt werden, und es langweilt und lässt einen mit Grauen sich abwenden.