Schülerin macht mit 14 Abi – Notenschnitt: 1,0. Sie studiert jetzt Mathe und Chemie

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BRAUNSCHWEIG. Die erst 14-jährige Mandy Hoffmann aus Peine hat das Abitur mit der Note 1,0 bestanden. Während viele Gleichaltrige nach den Sommerferien wieder zur Schule müssen, geht es für das hochbegabte Mädchen im Hörsaal weiter.

Menschen mit einem IQ von 142 gelten als extrem hochbegabt. Illustration: Shutterstock

Mathe und Chemie? Kein Problem: Die erst 14 Jahre alte Schülerin Mandy Hoffmann aus Peine ist so schnell durchs Abitur gekommen wie nur wenige zuvor. Die Schülerin hat den Abschluss in Braunschweig in diesem Jahr mit 1,0 gemacht. Nach Angaben ihrer Schule dürfte sie damit eine der jüngsten Absolventinnen Deutschlands mit diesem Ergebnis sein. Ihre Leistung möchte die Jugendliche im Telefongespräch aber gar nicht so hoch hängen. «Wenn jetzt deshalb etwas Rummel entsteht, nervt mich das eher», sagt die 14-Jährige als Reaktion auf erste Medienberichte.

Viel mehr als ihre Mitschüler an der Braunschweiger Christophorusschule habe sie gar nicht gemacht. «Mein Vorteil ist, dass ich mir Sachen gut merken und auswendig lernen kann», fasst das Mädchen sein Talent ganz nüchtern zusammen. Da das in Naturwissenschaften ganz gut klappt, will Mandy von Herbst an Mathe und Chemie an der Technischen Universität in Braunschweig studieren. Welcher Beruf dabei am Ende herauskommen soll, davon habe sie aber noch keine genaue Vorstellung. «Die beiden Fächer interessieren mich einfach am meisten.»

Auf Grundschule gewechselt, die auf Hochbegabtre spezialisiert ist

Früh fällt auf, dass Mandy wissbegierig ist. «Sie fragte viel, und wir gaben ihr so gut wie es ging Antworten», erzählt ihre Mutter Katrin. Mit sieben Jahren sei die Hochbegabung durch einen IQ-Wert von 142 bestätigt worden. Schon zuvor war sie auf eine Grundschule in Braunschweig gewechselt, die auf Kinder mit Entwicklungsvorsprüngen spezialisiert ist. Auf dem Gymnasium des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschland (CJD) überspringt Mandy die 6. Klasse. «Weil ich dann noch in den letzten G8-Jahrgang wollte, hab ich noch eine Klasse ausgelassen», berichtet die 14-Jährige. Vor solchen Sprüngen habe sie dann schon ein paar Wochen durchgebüffelt.

„Deutsch konnte ich nie sonderlich leiden“

Verheimlichen will die Peinerin aber auch nicht, dass es in ihrer kurzen Schullaufbahn auch nervige Fächer gab. «Deutsch konnte ich nie sonderlich leiden, Englisch hab ich sogar abgewählt.» Als einzige Fremdsprache habe sie Latein bis zum Abi durchgezogen. «Außerdem war ich froh, als ich Erdkunde abwählen konnte.» Sie habe sich nie zu etwas gedrängt gefühlt, erzählt sie. Sie sei einfach nur unterstützt worden, wenn sie Langeweile oder Unterforderung vermeiden wollte.

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Wenn Mandy zum Wintersemester an die Uni wechselt, ändert sich eigentlich nicht viel. Die etwa 30 Kilometer zwischen Peine und Braunschweig pendelt sie schon lange. An der TU werden auch einige ihrer Freunde sein, die oft zwei bis vier Jahre älter sind als sie. «Auf Gleichaltrige treffe ich eher beim Sport», erzählt die Jugendliche, die für den MTV Stederdorf und den VfL Wolfsburg turnt.

Die Uni ist seit der Umstellung auf G8 in Niedersachsen auf minderjährige Studierende vorbereitet, wie eine TU-Sprecherin sagt. 2011 habe etwa ein 15-Jähriger hier sein Studium begonnen. Die Leistung der 14-jährigen Mandy sei bemerkenswert, zu den 16 und 17 Jahre alten Kommilitonen gebe es keinen Unterschied. Beim Einschreiben müssen die Eltern ein Formular unterschreiben, mehr nicht. Für Studierende, die wie Mandy im Fach Chemie in Laboren arbeiten, gebe es zusätzliche Betreuung.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) spricht von einer ganz außergewöhnlichen Leistung der 14-Jährigen. «Mir ist nicht bekannt, dass wir in Niedersachsen so etwas schon mal hatten.» Bis es für Mandy im Hörsaal losgeht, bleibt noch etwas Zeit. «Da wir gerade erst im Urlaub waren, renovieren wir vielleicht mein Zimmer.» Von Christian Brahmann, dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

“Dumm und faul? Ach was – mein Kind ist hochbegabt und unterfordert!” Woran Lehrer erkennen, ob Eltern damit vielleicht doch recht haben könnten

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