Umfrage: Große Mehrheit der Schüler gegen ein Kopftuchverbot für Mädchen in der Schule

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BERLIN. Das Kopftuch ist wieder „in aller Munde“. Außenstehende können dabei allerdings leicht einmal die Übersicht verlieren. Diverse Gutachten und Gegengutachten sowie immer neuer Ansätze zu Kopftuchverboten für verschiedene (Alters-)gruppen schaffen Verwirrung. Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung berichtet nun über eine aktuelle Umfrage zum Kopftuchverbot.

Die Debatte um ein Kopftuchverbot in der Schule wird engagiert geführt. Unklar ist, wie viele Kinder überhaupt davon betroffen wären. Foto: Shutterstock

Aktuell wird in Deutschland wieder über ein Kopftuchverbot diskutiert. Gerade hat ein Gutachten die Rechtmäßigkeit eines Kopftuchverbots für eine Berliner Lehrerin bestätigt (News4teachers berichtete). Die schwarzgelbe Koalition von Nordrhein-Westfalen überlegt bereits seit mehr als einem Jahr, hierzu eine Gesetzesvorlage einzubringen. Die Regierung zielt dabei besonders auf ein Verbot des Kopftuchs für Grundschülerinnen. Deutschlandweit erheben sich politische Stimmen, die ein Kopftuchverbot – konkret für Mädchen unter 14 Jahren juristisch prüfen wollen.

Auch die Organisation Terre de Femmes hat bereits ein entsprechendes Gutachten vorgelegt. Demnach stehe dem Gesetzgeber in der Frage, bis zu welchem Alter Kinder typischerweise nicht jene Reife aufweisen, die zu einem selbstbestimmten religiösen Leben erforderlich ist, ein Einschätzungsspielraum zu“.

Quer durch die Parteien gibt es sowohl Fürsprecher, als auch Gegner eines Kopftuchverbots für Schülerinnen. Der FDP-Fraktionsvize im Bundestag, Stephan Thomae, etwa argumentiert, der Staat müsse „das Recht der Kinder auf freie Entfaltung verteidigen, auch wenn es dieses Recht gegen die eigenen Eltern zu verteidigen gilt. Mädchen mit Kopftuch würden unfreiwillig sexualisiert.

Ein genauerer Blick auf die Fakten enthüllt allerdings, dass die ganze Diskussion zumindest ein bisschen in der Luft hängt. Konkrete Zahlen dazu, wie viele Mädchen an deutschen Grundschulen ein Kopftuch tragen, liegen nicht vor. In der Diskussion fehle es nicht an Argumenten, sondern an empirischen Grundlagen heißt es denn auch im Bericht über eine Erhebung des Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung e. V. (DeZIM). Es gebe nur eine einzige Studie – veröffentlicht 2009 – die mit einer großer Stichproben, die Frage beantworte, wie viele muslimische Frauen in Deutschland überhaupt ein Kopftuch tragen. Für die Anfang des Jahres durchgeführte Umfrage haben die DEZIM-Forscher rund 7.200 Menschen nach ihrer Einstellung zum Kopftuch befragt.

Der Aussage: „Es sollte verboten sein, dass muslimische Schülerinnen in der Schule Kopftuch tragen“ stimmen demnach 37.3 Prozent der Befragten ‚voll und ganz‘ oder ‚eher‘ zu. Die Mehrzahl, 62,7 Prozent, stimmte gegen ein Kopftuchverbot für muslimische Schülerinnen in der Schule. Frauen lehnten ein Kopftuchverbot häufiger ab als Männer.

Besonders stark positionierten sich Schüler gegen ein Kopftuchverbot. Rund 85% der Jugendlichen zwischen 14 und 25 Jahren waren dagegen, dass muslimischen Schülerinnen verboten wird, ein Kopftuch zu tragen. Noch etwas höher war die Ablehnung unter denjenigen, die noch die Schule besuchen (89,9 Prozent). In starkem Kontrast dazu war der Anteil der Befürworter eines Verbots unter den über 60-jährigen besonders hoch (52,3 Prozent). Die Kopftuchfrage sei somit in erster Linie eine Frage der Generationen, folgern die Autoren. Jugendliche zeigten sich besonders offen, dem gesellschaftlichen Wandel durch Migration begegnen. Sie seien in ihrer Lebenswelt naturgemäß am häufigsten von den befragten Gruppen mit der konkreten Frage des Kopftuchs im Schulalltag konfrontiert.

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Folgerichtig erfragten die Wissenschaftler auch den Zusammenhang zwischen Ablehnung der Zustimmung zu einem Kopftuchverbot in Abhängigkeit des Kontakts zu Muslimen. Fast 70 Prozent der Personen, die mindestens manchmal Kontakt zu Muslimen im Freundes- oder Bekanntenkreis haben, lehnten demnach ein Kopftuchverbot ab. Deutlich geringer fiel die Ablehnung eines Verbots aus (47,0 Prozent), wenn Personen keinen Kontakt zu Muslimen im Freundes- oder Bekanntenkreis hatten.

Zur Frage was die erhobenen Befunde für den Umgang mit kopftuchtragenden Schülerinnnen im Schulalltag bedeuten, äußern sich die Studienautoren vorsichtig. Die religiöse Erziehung ihrer Kinder zu bestimmen bis diese mündig sind, sei ein Recht, das auch christlichen Eltern zustehe. Lehrkräfte müssen allerdings darin geschult und sensibilisiert werden, um zu erkennen, wann das Tragen eines Kopftuchs unter Zwang erfolge und wo dieser eine Einschränkung der Mädchen bedeute. Auch im Fall sozialen Drucks müssten Lehrer sofort reagieren können.

Insgesamt werde die Debatte in Deutschland zu sehr unabhängig davon geführt, was die Trägerinnen selbst mit dem Kopftuch verbinden. Anstelle eines gesetzlichen „Pauschalverbots“ sei es sinnvoller, unabhängige Beschwerdestellen einzurichten, sowie Mentoren und Vertrauenspersonen an Schulen zu unterstützen, um von einer generellen Kultur des Verdachtes weg und zu einer zielgerichteten Interventionsstrategie zu kommen. (zab, pm)

• Der Studienbericht steht auf den Seiten des DeZIM zum kostenlosen Download zur Verfügung: N.Foroutan/M.Simon/C.Canan):Wer befürwortet ein Kopftuchverbot in Deutschland?

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Ist das Kopftuch tatsächlich ein „Symbol für Unterdrückung von Frauen“? Zwei Leserinnen äußern sich dazu auf der Facebook-Seite von News4teachers:

 

Verfassungsrechtler sieht Kopftuchverbot für Schülerinnen als möglich an – VBE ist skeptisch

 

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Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor

Ich meine, man muss schon sehr zwischen einem Kopftuch und einer Gesichts-Total-Verschleierung unterscheiden. Ein Kopftuch sollte privat sein, wobei: Mützen müssen die Jungen im Unterricht auch abnehmen. Ich merke auch, da widerspreche ich mir gerade selbst. 🙂 Vielleicht könnte das ein Kompromiss sein? Kopfbedeckungen müssen im Unterricht abgenommen werden. Das ist ja gang und gäbe (aber es gibt kein Gesetz dazu). Außerhalb des Unterrichts, also draußen, darf man Kopfbedeckungen tragen, allerdings im schulischen Bereich keine Gesichts-Total-Verschleierung.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor

Die Frage sollte eher dahin gestellt werden, worin sich denn eine Religion ausdrückt.
Drückt sich nicht jede Religion in ihren ethischen Werten aus, der Regelung des Umgangs der Menschen miteinander und der Beziehung zu Gott aus oder ist das öffentlich demonstrativ Auftreten und Zurschaustellen fakultativer äußerer Kennzeichen im staatlichen Schulunterricht wichtiger als die Ethik die hinter einer Religion steht wichtiger, ebenso wie es der mitmenschliche Umgang miteinander ist.
Kann man sich da nicht einmal selbst etwas zurücknehmen und eine öffentliche Symbolik der Unterwerfung unter das Patriachat unterlassen ? Müssen da wieder einmal Gesetze her, um der Vernunft zum Durchbruch zu verhelfen.
Niemand wird in der Ausübung seiner Religionsfreiheit behindert und eingeschränkt, wenn er sich in staatlichen Räumen neutral verhält und nicht offen demonstrativ seine Denkweisen zum Ausdruck bringt.
Schließlich geht man in die Schule, um zu lernen, und auch dort hat man die Möglichkeit in gesonderten Ruheräumen seinen Gebeten nachzugehen.
Kopfbedeckungen in staatlichen Räumen sollen in der Öffentlichkeit demonstrativ von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, und die Träger wollen zum Teil bewusst andere provozieren, sich selbst abgrenzen, identitätsstiftend wirken.
Vernunft äußert sich anders als in der öffentlichen Zurschaustellung von Symbolen.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Die Frage ist noch immer, wie viele der Frauen mit Kopftuch dies aus religiöser Überzeugung tragen und wie viele nur um des Friedens willen.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Die Frage ist auch, wie vielen von denjenigen, die so heftig für ein Kopftuchverbot streiten, es wirklich um die Kinder geht – oder schlicht darum, Muslimen einen mitzugeben und/oder sich bei den islamfeindlichen Wählern anzubiedern. Von Lehrerseite ist mir jedenfalls noch nie zu Ohren gekommen, dass das Kopftuch ein relevantes Problem in der Schule ist.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Die Frage ob die Mädchen eins durch ihre Väter mitkriegen, weil sie die Ehre der Familie ab der Geschlechtsreife hochhalten und erhalten sollen stellt sich doch gar nicht. Die Schule ist ebenso wie staatliche Hochschulen ein neutraler Raum.
Im übrigen tragen die Ehefrauen meiner Freunde und Mitmenschen mit einem palästinensisch-arabischen Migrationshintergrund auch keine Kopftücher, und diese widersetzen sich der Einflussnahme durch salafistisch ausgerichtete Gegner einer aufgeklärten Gesellschaft.
Die hysterischen Aufschreie einiger Nachzügler der Migration irritiert diese ebenso wie andere Mitbürger, gleich welcher Abstammung.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Es geht doch wohl eher darum, ob die Väter ihren Töchtern schaden, da sie diese in eine vorbestimmte Geschlechtsrolle hineindrängen wollen und deren Verhalten schon in der frühen Jugend prägen wollen, noch bevor diese sich selbst dazu entschließen können, wie sie ihr späteres Leben gestalten wollen und nach welchen Regeln sie leben wollen.
Der Kopftuchzwang steht der eigenen Persönlichkeitsentwicklung und der eigenen Gewissensentscheidung und freien Lebensentscheidung entgegen.
De Ärger wird von außen, hier von den Vätern, in die Schulen hineingetragen.
Wer gibt hier also wem einen mit ?

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sorry, so schlicht schwarz/weiss ist die Welt nicht. Ich habe relativ viel mit jungen muslimischen Frauen zu tun. Und manche davon haben sich – entgegen dem ausdrücklichen Wunsch ihrer Eltern – für ein Kopftuch entscheiden. Für sie ist das eben kein Symbol der „Unterdrückung“, sondern ein Symbol der eigenen Identität in einer als ablehnend wahrgenommenen westlichen/deutschen Gesellschaft.

Und: Haben Sie damit nicht recht? Jugendliche mit muslimischem Hintergrund haben zum Beispiel in Deutschland viel mehr Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz zu bekommen als deutschstämmige.

Vielleicht wäre es einfach mal sinnvoll, mit den Betroffenen zu reden – als immer nur über sie.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich rede mit Betroffenen, und ich sehe, wie sich zum Teil Menschen in ihrem Denken und Handeln verändern und unter diesem Einfluss ihr Äußeres abändern, um sich auch so äußerlich bewusst von der Mehrheitsgesellschaft abzugrenzen.
Schließlich ziehen diese sich in ihre engsten Familienkreise zurück, sie nehmen nicht mehr am öffentlichen Leben teil, wie etwa Feste der Kulturen, da dort zum Beispiel orientalischer Bauchtanz dargeboten wird oder generell Frauen in ihren Augen zu freizügig bekleidet sind.
Derartige äußeren Merkmale wie die Nikab oder das Kopftuch verstehe ich dann eben als Signale der Abgrenzung an die Mehrheitsgesellschaft, aber auch an die Mehrheit der anderen Muslime.

U. B.
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Stimmt, Lehrer haben mit muslimischen Kindern, vor allem Jungs, ganz andere und weit größere Probleme.
Sie scheuen sich allerdings, diese offen und öffentlich zu benennen, weil sie das befürchten müssen, was Sie, Bernd, immer wieder sehr anschaulich vorführen: Kritik an Muslimen als Islamfeindlichkeit und Anbiederung „bei islamfeindlichen Wählern“ darzustellen.

https://www.news4teachers.de/2019/04/gegen-kopftuch-soehnchenkult-und-patriarchalische-strukturen-wie-eine-lehrerin-als-buchautorin-fuer-eine-gelingende-integration-kaempft/

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  U. B.

Dann schildern Sie doch einfach mal konkret die „ganz anderen und weit größeren Probleme“, die Sie als Lehrer im Umgang mit muslimischen Schülern an Ihrer Schule haben.

Dann können wir darüber diskutieren, was ein Kopftuchverbot bringt. Wenn Sie zum Beispiel schreiben, dass Ihnen vor allem muslimische Jungen Probleme bereiten, verstehe ich den Zusammenhang zum Kopftuch nicht – Jungen tragen bekanntlich keins.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Es ist schon interessant zu beobachten, wer sich da alles immer wieder in Koalitionen zusammenfindet, um dieses Symbol der Unterdrückung heranwachsender Frauen in einer von männlich-archaisch Ritualen geprägten Welt gegen aufgeklärte Denkweisen und die Emanzipation der Frauen zu verteidigen.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich habe kein Problem mit Kopftüchern. Dann darf aber bitte auch jeder tragen, was er möchte: Cappies, Jogginghosen, Miniröcke, bauchfreie Tops, Muskelshirts, Badehose, Pyjama, usw.

Daneben tolerieren wir dann auch jegliche religiöse, politische und weitere Symbole in der Schule. Ohne Einschränkung und Auseinandersetzung mit diesen.

Zu den anderen Problemen: unterrichten Sie an einer Schule? Dann sollten Sie selbst einige Punkte benennen können und nicht jedes mal wie ein kleines, trotziges Kind reagieren. Nur um mal ein paar Probleme zu benennen:
1. Umgang mit weiblichen Lehrkräften
2. Umgang mit Lehrkräften ohne Migrationshintergrund
3. Umgang mit anderen Religionen
4. Werthaltungen

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

PS. Felixa – Ihre Lehrerattitüde können Sie steckenlassen. Ich verhalte mich nicht „wie ein trotziges Kind“, nur weil ich es wage, verrmeintliche Wahrheiten zu hinterfragen.

Die Probleme, die Sie schildern, gibt es natürlich. Die Frage ist allerdings, was davon wirklich „typisch muslimisch“ ist. Haben Lehrerinnen an Brennpunkt-Schulen mit deutschstämmigen Schülern weniger Probleme? Wie sieht’s mit den Werthaltungen deutschstämmiger Schüler etwa in ostdeutschen Randgebieten aus – sind die toleranter als muslimische? Verhalten sich beispielsweise russischstämmige Jungen weniger machohaft als muslimische? Oder haben wir nicht vielmehr grundsätzlich das Problem, dass sich diese Gesellschaft zumehmend in „oben“ und „unten“ teilt – und sich „unten“ die Probleme ballen?

Wenn man Probleme lösen will, ist es schon wichtig, die Ursachen korrekt zu benennen. Ich wage mal die These: Ein Kopftuchverbot löst keines, sondern schafft nur neue.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd „nur weil ich es wage, verrmeintliche Wahrheiten zu hinterfragen.“

Wo hinterfragen Sie denn? Sie stellen sich absichtlich dumm und ich glaube kaum, dass Sie das sind.

„Die Probleme, die Sie schildern, gibt es natürlich. Die Frage ist allerdings, was davon wirklich “typisch muslimisch” ist.“

Alles. Sie haben mit anderen Schülern auch Probleme, gerade in Bezug auf Autorität. Der Islam vermittelt jedoch andere Werte, die unseren deutlich widersprechen. Das ist Punkt 4. Diese werden im Umgang mit weiblichen Lehrkräften besonders deutlich. Das trifft auf andere Glaubensrichtungen nicht zu. Das ist Punkt 1. Die Toleranz gegenüber anderen Religionen ist gerade beim Islam nicht sonderlich gut ausgeprägt. Das ist Punkt 3. Zudem spielt es für diese Schüler eine starke Rolle, ob die Lehrkraft einen Migrationshintergrund hat UND woher diese Lehrkraft stammt. Das ist Punkt 2.

„Haben Lehrerinnen an Brennpunkt-Schulen mit deutschstämmigen Schülern weniger Probleme?“

Nein, aber andere Probleme.

„Wie sieht’s mit den Werthaltungen deutschstämmiger Schüler etwa in ostdeutschen Randgebieten aus – sind die toleranter als muslimische?“

Schwer zu sagen. Sicherlich vertreten Sie am Ende jedoch mehr Werte, die mit unserem Wertekanon in Deutschland übereinstimmen.

„Verhalten sich beispielsweise russischstämmige Jungen weniger machohaft als muslimische?“

Vermutlich nicht, aber das hat nichts mit den obigen 4 Punkten zu tun.

Ich finde es ehrlich gesagt von Ihnen sehr schwach hierbei Strohmann-Argumente zu verwenden. Das macht die Diskussion irgendwie zunichte.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

„… verstehe ich den Zusammenhang zum Kopftuch nicht – Jungen tragen bekanntlich keines.“
So naiv kann man doch gar nicht sein. Wenn Sie mal im Internet recherchieren, dann finden Sie zahlreiche Probleme damit, z.B. dass Mädchen ohne Kopftuch gemobbt werden, weil sie keins tragen:
https://www-emma-de/artikel/verkehrte-welt-mobbing-gegen-kopftuchfreie-maedchen-264094
Es soll da eine gewisse gesellschaftliche Kontrolle geben, die es keinem Individuum erlaubt, über sich selbst zu entscheiden. „Der einzelne ist nichts, die Gemeinschaft ist alles.“ Schon mal in anderem Zusammenhang gehört? In welchem?
Sogar die GEW hat da schon manches Problem erkannt, möchte das aber lieber kleinreden:
https://www.faz-net/aktuell/feuilleton/debatten/integration/schule-und-integration-das-gift-der-muslimischen-intoleranz-1594843.html
Da steht immerhin: „Auch das weibliche Lehrpersonal und leistungsstarke Schüler sind ungeheuerlicher Diskriminierung und verbalen oder tätlichen Angriffen ausgesetzt.“ Und wenn jemand mal sowas kritisiert, dann: „Man bedeutete ihm, sich ruhig zu verhalten, um den Rechtsradikalen keine Vorlage zu liefern.“
Was da nun stimmt und was nicht, kann ich nicht beurteilen, aber mir scheint, dass das nicht einfach so erfunden wurde. Und weil das alles im Internet steht, kann es auch jeder wissen. Nur keine Naivität!

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

„Der Islam vermittelt jedoch andere Werte, die unseren deutlich widersprechen“ – behaupten Sie.

Welche Werte sind das denn, die „der“ Islam Ihrer Meinung nach vermittelt? Ich kenne viele Muslime, die meinen Werten mehr entsprechen als z. B. Rechtsradikale in Ostdeutschland.

Gelten für „den“ Ostdeutschen eigentlich auch pauschale Urteile? Die Schulabbrecherquote ist zum Beispiel in Ostdeutschland besonders hoch, trotz einer geringen Zahl an Migranten. Auch sieht es in Sachen Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland bekanntlich nicht so toll aus. Steht „der“ Ostdeutsche deshalb auch für Werte, die „unserem“ Wertekanon in Westdeutschland nicht entsprechen? Oder sind es nicht doch andere Hintergründe, die für diese Phänomene sorgen?

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd „Welche Werte sind das denn, die “der” Islam Ihrer Meinung nach vermittelt? Ich kenne viele Muslime, die meinen Werten mehr entsprechen als z. B. Rechtsradikale in Ostdeutschland.“

Ach wirklich? Es gibt weltoffene, tolerante Muslime? Hätte ich nie gedacht…

Spaß beiseite, es geht hier um Problemschüler und nicht um die, die integriert sind und keinerlei Probleme bereiten. Deswegen sprach ich ja von ihren Strohmann-Argumenten. Ich spreche muslimische Problemschüler an und Sie versuchen den Tenor auf rechtsradikale Ostdeutsche zu lenken. Um diese geht es gar nicht. Genauso wenig um andere Kinder, die Probleme bereiten.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Natürlich geht es nicht um „die“ Ostdeutschen – genauso wenig wie es um „den“ Islam geht. Das Beispiel sollte Ihnen nur deutlich machen, dass Vorurteile hier wie dort nicht angebracht sind.

Ach, jetzt gibt es bei Ihnen plötzlich muslimische Schüler „die integriert sind und keinerlei Probleme bereiten“? Wie geht denn das, wenn „der“ Islam, wie Sie betonen, „andere Werte vermittelt, die unseren deutlich widersprechen“? Dann dürften doch Muslime gar nicht integrierbar sein.

Liegen die Probleme womöglich gar nicht in der Religion begründet? Womöglich ist die Ursache darin zu suchen, dass viele Migranten – und damit eben auch viele Muslime – in Brennpunkten leben müssen, in denen sich nunmal allerhand soziale Probleme ballen, bei deutschstämmigen ebenso wie bei muslimischen Kindern.

Vielleicht wirken Vorurteile, die Sie und andere hier mit Ihren Pauschalaussagen zementieren, ja sogar problemverschärfend – solche Posts (von Lehrern!) werden natürlich auch von jungen Muslimen wahrgenommen, die sich dann lieber in ihre eigene Community zurückziehen, weil sie in der deutschen Mehrheitsgesellschaft sowieso keine Chance bekommen.

Ein Kopftuchverbot würde diesen Eindruck und damit den Seggregationseffekt dann noch verstärken.

Könnte ja sein.

Sophia St.
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Muss man denn alle Probleme aus eigener Erfahrung kennen, um sich eine Meinung bilden und mitzureden zu können?
Dann sollte jeder Nachrichten und Informationen ignorieren oder sich zumindest kein Urteil über Vorgänge und Personen erlauben, die er nicht aus persönlicher Erfahrung kennt.
Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Dann dürften die meisten von uns hier über vieles nicht mehr mitreden und diskutieren, was sie „nur“ aus zweiter Hand, z. B. den Medien, kennen.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Nein, aber es wäre nicht schlecht, sich überhaupt erst einmal mit einem Problem und möglichen Lösungsansätzen zu beschäftigen, bevor man öffentlich eine Meinung dazu äußert.

Wenn in unserer Gesellschaft weniger Leute „meinen“ würden, dafür mehr sich erst mal mit Hintergründen beschäftigen würden, bevor sie sich vor Publikum zu Wort melden, wäre schon viel gewonnen.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd es sieht so aus als wurde mein Kommentar (versehentlich) gelöscht bzw. nicht freigeschaltet worden.

Ich habe keine Lust meinen langen Kommentar erneut zu verfassen, insbesondere wenn dieser nicht freigeschaltet wird.

Ich möchte jedoch zu ihrer folgenden Aussage etwas sagen:

„Vielleicht wirken Vorurteile, die Sie und andere hier mit Ihren Pauschalaussagen zementieren, ja sogar problemverschärfend – solche Posts (von Lehrern!) werden natürlich auch von jungen Muslimen wahrgenommen, die sich dann lieber in ihre eigene Community zurückziehen, weil sie in der deutschen Mehrheitsgesellschaft sowieso keine Chance bekommen.“

und

„Wenn in unserer Gesellschaft weniger Leute “meinen” würden, dafür mehr sich erst mal mit Hintergründen beschäftigen würden, bevor sie sich vor Publikum zu Wort melden, wäre schon viel gewonnen.“

Sie werfen dies allen hier vor, die nicht ihrer Meinung sind. Ich selbst habe einen Migrationshintergrund und kann mich mit diesen Schülern selbst gut identifizieren: religiöse Familie aus einem Brennpunkt. Insofern finde ich es durchaus berechtigt, dass man die Problematik gerade mit dem Islam thematisiert. Da helfen eben Ablenkungen, wie z.B. Rechtsradikale, die nichts mit dem Thema zu tun haben, überhaupt nichts.

Wenn mir gegenüber Schüler sagen, dass Sie sich von Frauen nichts sagen lassen, sind das primär Schüler muslimischen Glaubens. Natürlich trifft das nicht auf jeden Moslem zu, aber reden hier ja auch über die Problemfälle. Zudem äußern sich diese Schüler mir meist offenen, weil ich eben „einer von ihnen“ bin. Warum sollte ich also meine Erfahrungen nicht teilen dürfen? Ich selbst bin ja auch ein Beispiel dafür, dass es mindestens genauso viele Erfolgsgeschichte bezüglich Migration gibt, wie Problemfälle. Das macht die Probleme jedoch nicht kleiner.

PS: „Ein Kopftuchverbot würde diesen Eindruck und damit den Seggregationseffekt dann noch verstärken.“

Man könnte auch den Eindruck haben, dass das Kopftuch genau dafür steht. Ich störe mich an dem Kopftuch im Alltag nicht, ich halte es nur für einen Störfaktor. Für manche mehr, für manche weniger.

Sophia St.
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Rein sachlich gebe ich Ihnen absolut Recht, Bernd.
In Diskusionen stört mich allerdings häufig der Eindruck, dass sinnvolle Ansprüche an das Diskussionsverhalten anderer abweichen vom Anspruch an sich selbst.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich werfe keineswegs allen, die nicht meiner Meinung sind, Unreflektiertheit vor. Das war mehr aufs Allgemeine bezogen und weniger auf die Debatte hier.

Was ich bei Ihnen aber schon kritisiere, das ist Ihr Hang zur Pauschalisierung: Wenn Sie oben von „dem“ Islam sprechen, der andere Werte als „unsere“ vermittelt – ja, dann haben alle Integrationsbemühungen keinen Sinn. Passt eben nicht.

Jetzt schreiben Sie allerdings: „Natürlich trifft das nicht auf jeden Moslem zu, aber reden hier ja auch über die Problemfälle.“ Wenn es nicht auf jeden Moslem zutrifft, kann aber logischerweise „der“ Islam nicht das Kernproblem sein – es gibt ja dann offenbar auch einen Islam, der sich durchaus integrieren lässt.

Damit hätten wir dann schon mal ein differenzierteres Bild.

Und wenn wir dann feststellen, dass Angehörige anderer Religionsgruppen – etwa russischstämmige Jugendliche – in ähnlichen sozialen Lagen ganz ähnliche Verhaltensmuster zeigen wie muslimische Problemschüler, dann kommen wir vielleicht dahin, dass hinter dem angeblichen Integrationshindernis Religion ganz andere Hemmnisse lauern: fehlende Bildung beispielsweise, patriarchalische Familienstrukturen und/oder Gewalterziehung.

Damit ließe sich dann konstruktiv umgehen – wie es etwa der Berliner Psychologe Ahmad Mansour tut, der o. g. Probleme in muslimischen Familien offen anspricht. Er verteufelt aber eben nicht „den“ Islam als solchen. Wie auch? Er ist ja selber Moslem. Und mit dieser Haltung hat er die Chance, Probleme auch zu lösen.

Sophia St.
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Nicht mit einem Wort habe ich mich so geäußert, Bernd, wie Sie es mir mit Ihrer Kritik in den Mund legen. Davon kann sich jeder in meinen beiden vorangegangenen Kommentaren überzeugen.

Aus diesem Anlass möchte ich darum die von Ihnen um 10:26 geäußerte Kritik am allgemeinen Diskussionsverhalten um einen wichtigen Punkt erweitern:
Es wäre zudem viel gewonnen, wenn anderen Diskutanten nicht frei erfundene Aussagen unterstellt würden. Sie schaffen zwar ein „differenziertes Bild“, wie Sie sagen, es ist jedoch ein Trugbild.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Der Post eben ging natürlich an Felixa. Lesen des Kontextes hilft manchmal.

Sophia St.
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Danke für die Belehrung, die laut Chronologie des Diskussionsverlaufs mir galt.
Nun habe ich auch den Kontext gelesen und sehe klarer.

@FElixa
Ich bin auch nicht der Meinung, dass ein Kopftuchverbot den Seggregationseffekt verstärkt. Eine solche Meinung ist mir vom Blickwinkel her zu einseitig und nicht frei vom Verdacht weitergehender Interessen.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd

„Was ich bei Ihnen aber schon kritisiere, das ist Ihr Hang zur Pauschalisierung“

Das ist viel eher ihre Interpretation. Ich habe ja nirgends behauptet, dass alles und jeder genau so sei. Zudem sollte man nicht jedes Wort in einem informellen Diskussionsforum auf die Waagschale legen. Ich lese meine Texte nicht nochmal Korrektur, in der Absicht, mögliche Fehlinterpretationen zu entschärfen.

„Damit ließe sich dann konstruktiv umgehen – wie es etwa der Berliner Psychologe Ahmad Mansour tut, der o. g. Probleme in muslimischen Familien offen anspricht. Er verteufelt aber eben nicht “den” Islam als solchen. Wie auch? Er ist ja selber Moslem. Und mit dieser Haltung hat er die Chance, Probleme auch zu lösen.“

Ich bin auch ein Freund von Mansour. Ich verteufel jedoch nicht den Islam, wie Sie dies anklingeln lassen, genauso wenig wie Herr Mansour Gefahren und Probleme resultierend aus dem Islam völlig ausblendet. Insbesondere sieht auch Mansour Zusammenhänge zwischen dem Islam und den von ihnen genannten Punkten und dies abzustreiten ist wirklich lächerlich. So ist er einer der größten Kritiker von Islamverbänden, die in seinen Augen ein großes Hindernis bei der Integration darstellen. Sicherlich hat das nach ihnen jedoch nichts mit dem Islam zu tun.

Im übrigen hinkt ihr Vergleich mit den Russen: Dies sind überwiegend Orthodoxen. Patriarchat lässt grüßen… Zu behaupten, dass man Russen (hier könnte ich Sie auch fragen, ob es wirklich „die“ russischstämmigen Russen überhaupt gibt) und Moslems als Synonyme bei der Problematik der Integration verstehen kann, ist doch mehr als fraglich. Dafür unterscheiden sich diese doch zu sehr.

Fragen Sie doch mal diese Schüler: Wir reden da nicht von toleranten, weltoffenen Moslems, die zum Teil auch sehr gläubig sind und Kopftücher tragen. Es wäre zu einfach zu sagen, dass fehlende Bildung der entscheidende Punkt sei. Nur weil sie gebildet sind, sind sie noch lange nicht weltoffen, tolerant und anpassungsfähig. Würde der Islam so ausgelegt werden, wie er eigentlich mal gedacht war, würde es in vielen islamisch-geprägten Ländern anders aussehen.

Das Kernproblem bleibt aber nun mal der Islam bzw. die Auslegung dessen. Vielleicht kann man vom politischen Islam sprechen. Ich tue mich jedoch damit schwer, da nicht Intention auch politisch zu verstehen ist.

Genauso stellt das Kopftuch in dem Zusammenhang ein Problem dar. Ich selber habe kein Problem damit, aber wenn eben das Kopftuch in dieser Welt auch als Zeichen der Unterdrückung der Frau verstanden wird, sollte man sich dahingehend auch Fragen, wie man damit umgeht.

@Sophie
„Ich bin auch nicht der Meinung, dass ein Kopftuchverbot den Seggregationseffekt verstärkt.“

Würden Sie denn auch sagen, dass es kein Integrationshindernis sein kann? Ich weiß, dass es für viele keines darstellt. Auch nicht für Frauen die solch eines tragen. Für andere stellt es jedoch sehr wohl ein Hindernis dar.

PS: Gerade bei deutschen Moslems hat man das Phänomen, dass in 3. oder 4. Generation wieder Muster angenommen werden, die eine Rückschritt in Bezug Integration darstellen. Insofern ist auch hier ihre angebrachten Punkte fehlende Bildung, patriarchalische Familienstrukturen und Gewalt nicht zwingend das Thema.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Na, wir nähern uns ja langsam einer differenzierten Sicht.

Aber immer noch schreiben Sie von „dem“ Islam „als Kernproblem“ – und machen damit Millionen von Muslime in Deutschland, die friedlich und integriert hier leben, Steuern zahlen und ihre Kinder brav zur Schule schicken, zu Problemgestalten. Das sind sie aber nicht.

„Vielleicht kann man vom politischen Islam sprechen.“

Da kommen wir der Sache schon näher – Sie meinen offenbar den Islamismus, also Leute, die versuchen, eine politische (faschistische) Agenda mit angeblicher Religiosität zu verbrämen. Die gibt es natürlich. Und bei den Islamverbänden ist tatsächlich nicht immer ganz klar, ob es eine saubere Abgrenzung gibt. Das alles sind Probleme, die sich klar benennen lassen. Allerdings muss ebenfalls klar gesagt werden, dass dies 90 Prozent der Muslime in Deutschland eben nicht betrifft (gibt’s Studien zu).

So viel Differenzierungsvermögen sollte man von einem Lehrer, der sich in einem öffentlichen Forum zu einem Reizthema wie Migration äußert, schon erwarten dürfen.

Was das Kopftuch betrifft – das hat wirklich wenig mit fehlender Bildung, patriarchalischen Familienstrukturen und Gewalt zu tun. Habe ich ja oben schon versucht zu erklären. Um mich mal selbst zu zitieren: „Sorry, so schlicht schwarz/weiss ist die Welt nicht. Ich habe relativ viel mit jungen muslimischen Frauen zu tun. Und manche davon haben sich – entgegen dem ausdrücklichen Wunsch ihrer Eltern – für ein Kopftuch entscheiden. Für sie ist das eben kein Symbol der ‚Unterdrückung‘, sondern ein Symbol der eigenen Identität in einer als ablehnend wahrgenommenen westlichen/deutschen Gesellschaft.“

Und deswegen trägt ein Kopftuchverbot zur Lösung der Integrationsprobleme mancher (!) muslimischer Kinder und Jugendlicher nichts, aber auch gar nichts bei.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich kann nicht erkennen, wer hier den Islam verteufelt haben soll. Klar scheint mir aber zu sein, dass das Kopftuch eine Spaltung bewirkt in diejenigen, die es tragen, und die anderen. Das kann dann auch als Spaltung in die „Gläubigen“ und die „Ungläubigen“ interpretiert werden. Gerade in Schulklassen mit hohem Anteil von Türken und Arabern wird dann nämlich ein erheblicher (und zutiefst unfairer und schädlicher) Gruppendruck auf diejenigen Mädchen ausgeübt, die ohne Kopftuch kommen („Schlampen“, „Huren“). Siehe den ersten von mir weiter oben angegebenen Link zu Emma. Und die Diskussion bezieht sich nur auf die unter 14-jährigen! Die werden oft nicht so gefestigt sein, dass sie selbstbewusst das Nicht-Kopftuch-Tragen gegen Anfeindungen durchstehen. Sie kommen in Konflikte. Umgekehrt sind einzelne Mädchen mit Kopftuch in ansonsten rein westeuropäischen Schulklassen in Gefahr, ebenfalls verspottet zu werden, was ja wohl auch schädlich ist. Warum in aller Welt holen wir uns diese Konflikte ohne Not in unsere Schulen, wo doch selbst in der Türkei das Kopftuch in Schulen verboten war, bis der nationalistische Rechtspopulist Erdogan es wieder erlaubte. Bekanntlich spricht man in diesem Zusammenhang on einer Re-Islamisierung der Türkei.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Und ein Kopftuchverbot bewirkt dann genau – was?

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Das Verbot des Tragens von Kopfbedeckungen bedeutet für alle eine Gleichstellung in den Schulen. Die von Carsten 60 angesprochenen Konflikte werden von vornherein vermieden, ein psychischer Druck auf andere Mitschülerinnen wird vermieden.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sie meinen ernsthaft, Sie lösen irgendein Integrationsproblem, wenn Sie ein Stück Stoff verbieten? Glauben Sie, so ein einziges Mädchen „für Deutschland“ gewinnen zu können?

Gibt es in Frankreich, wo ein Kopftuchverbot für Schülerinnen seit 15 Jahren gilt, weniger Islamisten? Klappt dort die Integration besser als in Deutschland? Natürlich nicht. So sieht die Realität aus: „Manche Mädchen an französischen Schulen stopfen ihr Kopftuch direkt am Eingangstor zur Schule in ihre Rücksäcke. Manche muslimischen Abiturientinnen nehmen ihr Abschlusszeugnis mit Stöckelschuhen und Hochsteckfrisur entgegen und erscheinen wenige Wochen später mit Stöckelschuhen und Kopftuch zu Seminaren an den Hochschulen in Paris, Lyon oder Nizza.“

Und – in Frankreich gilt dann auch: „Es kann nicht um ein Verbot für eine bestimmte Religion gehen. Alle religiösen Symbole müssen gleichermaßen in Schulen verboten sein.“ Weil auch in Deutschland der Gleichheitsgrundsatz gilt, heißt das dann also: kein Goldkreuzkettchen mehr für christliche Schülerinnen und keine Kippa für jüdische Schüler. Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/2018-04/kopftuchdebatte-frankreich-schulen-religioese-symbole

Wer soll das denn kontrollieren?

Das einzige, was Sie erreichen, ist, dass Sie mehr junge Muslime in die Arme von Radikalen treiben. Die zeigen Verständnis, garantiert.

Wie wäre es mal mit vernünftiger Aufklärungs-, Bildungs- und Integrationsarbeit und entsprechenden Angeboten für Jugendliche in Randgebieten statt mit albernen Verboten? Ach ja – Verbote kosten ja nichts.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd „So viel Differenzierungsvermögen sollte man von einem Lehrer, der sich in einem öffentlichen Forum zu einem Reizthema wie Migration äußert, schon erwarten dürfen.“

Stimmt, dann sollten Sie damit mal beginnen.
1. Sie lenken ständig vom eigentlichen Thema ab, indem Sie Rechtsradikalismus als Thema einbringen. Bleiben Sie doch beim Thema. Das sollte man erwarten dürfen.
2. Sie bringen russische Jugendliche in das Thema ein und versuchen da nicht nur Parallelen aufzumachen, sondern als das eigentliche Thema auszumachen, sodass auch hier wieder nicht der Islam thematisiert werden soll. Im übrigen pauschalisieren Sie hier auch, was Sie mir ja ganze Zeit vorwerfen.
3. Sie gehen auf Einwände und Kritikpunkte nicht ein. Wie soll da eine Diskussion überhaupt möglich sein?
4. Sie formulieren immer und immer wieder, dass Sie die Weisheit mit Löffeln gefressen haben und andere Aussagen pauschalisierend und nicht differenziert genug sind, ohne diese dann auch zu entkräften oder zu belegen.

„Aber immer noch schreiben Sie von “dem” Islam “als Kernproblem” – und machen damit Millionen von Muslime in Deutschland, die friedlich und integriert hier leben, Steuern zahlen und ihre Kinder brav zur Schule schicken, zu Problemgestalten. Das sind sie aber nicht.“

Weil es nun mal Teil des Islams ist. Dieses Problem gehört zum Islam, wie der Rechtsextremismus Teil eines deutschen Problems ist. Die Implikation der Islam ist das Problem bzw. Deutsche sind Rechtsextreme ist halt falsch. Diese Behauptung unterstellen Sie mir hier jedoch ganze Zeit.

„Da kommen wir der Sache schon näher – Sie meinen offenbar den Islamismus, also Leute, die versuchen, eine politische (faschistische) Agenda mit angeblicher Religiosität zu verbrämen.“

Auch das ist ein Problem. Nur wird nicht der Islamismus für eben alle Probleme der Grund sein. Deswegen sprach ich auch davon, dass der politische Islam eben nicht überall als Bezeichnung zutreffend ist.

„Habe ich ja oben schon versucht zu erklären.“

Dann sollten Sie das auch so in unserer Diskussion benennen. Ich lese mir ja wohl kaum jeden Kommentar hier durch. Genauso wie Sie es auch nicht tun werden, der nicht unsere beider Diskussion betrifft.

„Weil auch in Deutschland der Gleichheitsgrundsatz gilt, heißt das dann also: kein Goldkreuzkettchen mehr für christliche Schülerinnen und keine Kippa für jüdische Schüler.“

Ich sehe das genauso, jedoch muss ich immer darüber schmunzeln, dass westliche Länder sich zurücknehmen sollen, in anderen Ländern solch ein Verhalten jedoch nicht zu erwarten wäre, insbesondere in islamisch geprägten Ländern.

„Das einzige, was Sie erreichen, ist, dass Sie mehr junge Muslime in die Arme von Radikalen treiben. Die zeigen Verständnis, garantiert.“

Wow, das ist schon eine starke Ansage. Ich führe also meine muslimischen Schüler, meine Freundin, Freunde und Familie mit meinen Aussagen in die Arme von Radikalen…

@Redaktion Inwiefern sind solche Aussagen hinnehmbar und werden nicht geblockt? Das ist schon eine mehr als grenzwertige Aussage.

„Wie wäre es mal mit vernünftiger Aufklärungs-, Bildungs- und Integrationsarbeit und entsprechenden Angeboten für Jugendliche in Randgebieten statt mit albernen Verboten?“

Inwiefern soll es sich hierbei um ein albernes Verbot halten? Das Thema ist definitiv nicht eindeutig zu behandeln. Ich sage weder, dass es ein Verbot geben muss noch dass es keins geben darf. Es ist nun mal ein sehr schwieriges Anliegen.

Was glauben Sie eigentlich wen diese Schüler ernst nehmen? Sie oder mich? Ich gehe offen und hart mit den Jugendlichen um. Sie dagegen versuchen lieber die Schuld anderen, scheinbar lieber Deutschland, in die Schuhe zu schieben. Ganz ehrlich: die meisten dieser Kinder sind klug. Die durchschauen das sehr schnell und deshalb ist meine Art der Kommunikation auch so effizient, weil die Schüler merken, dass ich sie auch wirklich ernst nehme.

PS: Merken Sie eigentlich, dass Sie nie über Inhalte diskutieren, sondern ständig Leute angreifen, sodass sich die eigentliche Diskussion über das Thema in andere, nebensächliche Richtungen verschiebt? Ich habe nun diverse Kommentare verfasst, inhaltlich sind Sie auf keinen eingegangen.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich schrieb von einem generellen Verbot des Tragens von Kopfbedeckungen in öffentlichen Schulen.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sie sollten vielleicht mal Ihre eigenen Beiträge lesen, Felixa.

Darin heißt es z. B.:

„Der Islam vermittelt jedoch andere Werte, die unseren deutlich widersprechen.“

„Das Kernproblem bleibt aber nun mal der Islam bzw. die Auslegung dessen.“

Das ist AfD-Sprech, weil es suggeriert, „der Islam“ – also die Muslime – seien nicht integrierbar. Wenn Ihnen als Lehrer das nicht bewusst ist, dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.

Bezeichnend ist übrigens Ihr Deutschland/Rechtsradikalismus-Vergleich. Nach Ihrer Logik müsste es legitim sein zu sagen: „Das Kernproblem bleibt aber nun mal das Deutschsein“. Weil ja der Rechtsradikalismus angeblich genau so wenig davon zu trennen ist wie der Islamismus vom Islam. Merken Sie nicht selbst, was für ein Quatsch das ist?

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Der Koran entspricht in weiten Teilen dem Alten Testament.
Das Neue Testament ( Vergebung, Toleranz, Nächstenliebe, Hinwendung zu Ausgestoßenen, Schwachen, Kranken, Kindern )ist deutlich anders ausgerichtet als das Alte Testament (Auge um Auge, strafender Gott etc.).

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Das Kernproblem bleibt die persönliche Auslegung des Islam, die eigene öffentliche Selbstinszenierung Einzelner oder islamistischer Gruppen, deren bewusste Provokationen in der Öffentlichkeit, der Versuch Einfluss auf die öffentliche Meinung zu nehmen, sich zu verstellen, zu täuschen, der inszenierte Aufruhr, die öffentliche Erregtheit und die Inszenierte Kränkung der eigenen Ehre, nicht der Würde Einzelner. Es entspricht billiger Propaganda mit welchem Auftreten diese Personen ihren hysterischen Ärger wohlüberlegt in die Öffentlichkeit bringen. Da war sogar Frau Schwarzer überrascht.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bernd: Sie beziehen sich auf Herrn Mansour (10 Sept., 11:40) und seinen „konstruktiven Umgang“ mit Problemen. Damit schießen Sie aber ein Eigentor, denn Mansour fordert ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 18:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article168203573/Islamismus-Experte-fordert-Kopftuch-Verbot-bei Minderjaehrigen.html

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

„Für Ahmad Mansour ist das Kopftuch ein Symbol der Unterdrückung.“ So steht es in dem Link. Und genau das ist der Grund, warum viele meinen, in staatlichen Schulen hat es nichts zu suchen. Dass sich so viele Mädchen für diese Unterdrückung „entscheiden“, ist nicht plausibel. Sie werden sich im Normalfall (Ausnahmen mag’s geben) wohl unter familiärem Zwang und gesellschaftlichem Anpassungsdruck dafür entscheiden müssen, so wie viele Normen von anderen diktiert werden, und man selbst wird gar nicht gefragt, was man will.

Auf Mansours Webseite bei Wikipedia steht auch was von „Unterdrückung im Namen der Ehre.“ Ich denke schon, er weiß, wovon er spricht. Nur hier im Forum scheinen einige solchen archaischen Sitten recht naiv gegenüberzustehen, weil sie bei ihrer eigenen Person ja auch niemals davon behelligt wurden. Sie stellen sich das also harmlos vor. Man sollte aber immer fragen: Wem nützt das Kopftuch eigentlich in erster Linie? Und weshalb ist es z.B. im Iran strikt vorgeschrieben? Wenn die iranischen Mullahs was bei Strafe befehlen, dann sollte man sehr misstrauisch sein, ob das den Menschen nützt oder doch eher den Mullahs:
https://www.dw.com/de/iran-haftstrafe-für-frau-ohne-kopftuch/a-48322939

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Haben Sie schon einmal in Ihrem Leben mit einer kopftuchtragenden jungen Muslima über das Kopftuch gesprochen? Jede Wette: Nein. Ich schon, und zwar öfter.

Glauben Sie ernsthaft, der arrogante und aggressive Ton von alten weißen Männern wie Ihnen („solche archaische Sitten“) wirkt auf junge Muslime irgendwie einladend?

Ums mal auf den Punkt zu bringen: „Muslime gehören nach Sinti und Roma zu den am meisten abgelehnten Minderheiten in Deutschland. Ich selbst erlebe Anfeindungen, wie ich sie zuvor nie erlebt habe. Meine Schwestern, die ein Kopftuch tragen, werden angegriffen, Kopftücher werden vom Kopf gerissen, Kopftuchträgerinnen angespuckt.“ Auch auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt würden Muslime diskriminiert – berichtet die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli, Muslima und selbst keine Kopftuchträgerin.

So wird das Kopftuch zu einem Merkmal selbstbewusster junger Musliminnen, die sich von Leuten wie Ihnen nicht erklären lassen wollen, dass sie sich gefälligst für unterdrückt zu halten haben.

Wenn Mansour das anders sieht, liegt er meiner Meinung nach falsch. Ich habe nie gesagt, dass ich in allem mit ihm übereinstimme. Mansour sagt aber auch: „Ich respektiere erwachsene Frauen, die Kopftuch tragen wollen.“ Kann ich bei Ihnen nicht feststellen.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Diskriminierungen erfahren auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt unter anderem auch andere gesellschaftliche Gruppen, wie Mitbürger einer polnischen, russischen oder einer afrikanischen Abstammung ohne dass diese Kopftücher tragen. Da reicht schon der Name aus, um abgelehnt zu werden.
Es geht hier aber um minderjährige Schüler. Ein generelles Verbot des Tragens von Kopfbedeckungen bedeutet eben keine Diskriminierung, sondern diese stellt eine Neutralitätsposition dar, ohne dass irgendjemand Gefahr läuft zu werden.
In England tragen die Schüler sogar einheitliche Schuluniformen, und so werden auch Diskriminierungen in Bezug auf die Kleidung bzw. der demonstrativen Zurschaustellung einer wirtschaftlichen Besserstellung einzelner oder ganzer Personengruppen vermieden.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich habe keine Schwester, und wenn ich eine hätte, dann wäre sie – so wie ich – ohne religiöse Indoktrination aufgewachsen und würde vermutlich kein Kopftuch tragen. Wir brauchen mehr Aufklärung statt Religion!
Das ganze Gejammere über die angefeindeten Frauen mit Kopftuch sollte man mal in Relation setzen zu den Sitten im eigentlich zivilisierten Ägypten unter deutlichem islamischen Einfluss, wo (auch einheimische!) Christen erheblich mehr leiden müssen als Muslime in Deutschland:
https://www.tagesspiegel.de/politik/protokolle-eines-auslaenders-so-leiden-die-christen-in-aegypten/21123306.html
Zitat daraus: „Es herrscht eine klare politische Zweiklassengesellschaft. Oben die privilegierten Muslime, unten die Christen und kleinere ethnisch-religiöse Minderheiten.“ Auch weltweit ist das Christentum weit mehr unterdrückt als der Islam.
Es gibt auch bei uns immer die umgekehrte Richtung: Türkische Mädchen ohne Kopftuch werden von türkischen Machos in Schulen als Schlampen und Huren beschimpft. Siehe auch etliche Brandbriefe aus den Schulen. Wo also bleibt der Respekt gegenüber Mädchen und Frauen, die kein Kopftuch tragen wollen? Der scheint in konservativ-islamischen und ultra-religiösen Kreisen zu fehlen, siehe den obigen Link über den Iran. Selbst in der Türkei war das Kopftuch in Schulen bis vor kurzem verboten. Da gab’s diesen Spuk nicht. Und siehe da: das Leben ging trotzdem weiter. Wie haben die Mädchen diese Schule nur überlebt … 🙂

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Das Kernproblem, Ignaz Wrobel, sind die Radikalen auf allen Seiten – die Scharfmacher, die persönlich davon profitieren, gesellschaftliche Konflikte zu schüren statt Brücken zu bauen.

Rechtfertigen Menschenrechtsverletzungen in Ägypten oder sonstwo die Diskriminierung von Minderheiten in Deutschland, Carsten60? Kann ich nicht sehen.

Sehen kann ich allerdings, dass Sie von der Türkei keine Ahnung haben. Das Kopftuch war zwar in Schulen und Universitäten verboten, ja – es war aber außerhalb der großen Städte überall präsent. Der erzwungene staatliche Laizismus hat weite Teile der türkischen Bevölkerung überhaupt erst in die Arme von Erdogans islamistischer AKP getrieben. So hat die Radikalität auf der einen Seite die Radikalität auf der anderen Seite befördert.

Und das Spiel versuchen Radikale hierzulande – ob Islamisten oder die AfD – hier auch zu spielen. Und Leute wie Sie spielen gerne mit.

Wir brauchen weniger Religion in Deutschland? Falsch – wir brauchen mehr Leute, die das Grundgesetz wertschätzen und nicht auf der Würde anderer Menschen herumtrampeln. Nur mal zur Erinnerung: „Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“ (Art. 4,1)

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Es fände in staatlichen Schulen in Deutschland keine Diskriminierung von Minderjährigen statt, wenn ein Verbot der Kopfbedeckung erlassen würde.
Ich behaupte sogar, dass minderjährige Mädchen (Kopftuch, Nikab ) und Jungen (Kippa )so vor Repressalien gleich welcher Art, vor einer väterlichen Bevormundung, einem sozialen Gruppendruck und persönlichen Anfeindungen geschützt würden.

Anderswo wurden schon in konfessionsgebundenen Schulen auf höchstrichterlichem europäischem Beschluss die Kreuze an den Schulwänden entfernt, was aber in der Revision zurückgenommen werden musste, da Kreuze im Klassenraum keinen Einfluss auf das religiöse Verhalten der anwesenden haben.
Andererseits bestreitet der Koran (ab ca.600 nach Christus entstanden ) die Kreuzigung Jesu/Josua durch eine göttliche Verkündigung. Dies steht dort schwarz auf weiß und dient als ein Beispiel zum Grundproblem religiöser Intoleranz.

U. B.
4 Jahre zuvor
Antwortet  U. B.

@Bernd
Warum soll ich etwas schildern, was Sie dann (wie meist üblich) als islamfeindlich, als Hass auf Ausländer, als rassistisch oder nationalistisch (nazi) beschimpfen?
Außerdem können Sie in Ihrem Wissensdurst ja dem angegebenen Link folgen. Wozu habe ich ihn denn wohl angegeben?
Und danke für den überaus wichtigen Hinweis, dass Jungen kein Kopftuch tragen! Ich schrieb allerdings, dass Lehrer mit dem Kopftuch keine Probleme haben, sondern mit anderen Verhaltensweisen, die vor allem muslimische Jungs betreffen.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  U. B.

Wieso sollte ich Sie beschimpfen, wenn Sie von Ihren Erfahrungen berichten?

Oder haben Sie gar keine schlechten Erfahrungen gemacht, von denen Sie berichten können – und zitieren diese nur aus zweiter Hand?

Carsten60
4 Jahre zuvor

Die Frage ist immer, was solche Umfragen letztlich besagen. Im Deutschlandtrend meldete die Tagesschau kürzlich, dass 52 % der Befragten der Aussage zustimmten „Habe Sorge, dass der Einfluss des Islam bei uns zu groß wird“. Das Kopftuch hat ja auch was damit zu tun, weil es ein weithin sichtbares Symbol dafür ist:
https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend-1793.html
Wenn es eine solche Mehrheit gibt, dann kann man sie akzeptieren oder auch argumentieren: die haben ja keine Ahnung, die sind verblendet, das ist ja erschreckend, man muss die erstmal richtig erziehen. Aber wieviel Durchblick in Sachen Islam haben wohl die befragten SuS ?
Bei der einen Sache eine Umfragemehrheit für wichtig erklären und bei der anderen nicht, das finde ich unehrlich. Es war auch immer eine deutliche Mehrheit der Deutschen für die Freigabe von Sterbehilfe, aber die Regierung war dagegen (die Pfaffen erst recht). Manche packten da gleich die Euthanasie-Keule aus. Die Meinung des Volkes? Unbeachtlich! Es gab zeitweilig auch eine große Mehrheit gegen Merkels Flüchtlingspolitik. Das galt dann aber als „populistisch“ und selbstverständlich irrelevant. Das Volk hatte halt eine falsche Meinung.
Sich auf Umfragezahlen berufen und gleichzeitig auf die Populisten schimpfen, das ist wie wandeln auf sehr dünnem Eis.

Mississippi
4 Jahre zuvor

@Bernd: Als Mann haben sie vmtl. weniger bis keine Probleme mit den Schülern.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Mississippi

Haben Sie denn als Lehrerin Probleme mit muslimischen Schülern?

ABC
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Und wenn eine Lehrkraft solche Probleme nicht kennt, würde das bedeuten, dass alle Lehrkräfte, die sie haben und darüber zu berichten wagen, Lügen erzählen?

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  ABC

Nein, aber es wäre ja schon mal interessant zu wissen, wer hier überhaupt Probleme mit muslimischen Schülerinnnen und Schülern hat, die doch angeblich so groß sind.

Ich finde eine Passage in dem Bericht oben bemerkenswert: „Fast 70 Prozent der Personen, die mindestens manchmal Kontakt zu Muslimen im Freundes- oder Bekanntenkreis haben, lehnten demnach ein Kopftuchverbot ab. Deutlich geringer fiel die Ablehnung eines Verbots aus (47,0 Prozent), wenn Personen keinen Kontakt zu Muslimen im Freundes- oder Bekanntenkreis hatten.“

Könnte es sein, dass vor allem diejenigen Probleme mit Muslimen haben, die Muslime kaum kennen?

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Befürworten diese 70% auch den Kopftuchzwang oder ist es denen hauptsächlich egal? Sas sind verschiedene Dinge.

Emma Keeboo
4 Jahre zuvor

Ich finde, dass bei dieser Diskussion die Altersgrenzen fehlt.
Ich habe viel mit Musliminnen zu tun und habe sehr verschiedene Meinungen kennenlernen dürfen.
Meiner Meinung nach muss es bei dem Verbot nur um Kinder unterhalb der Grenze der eigenen Religionswahl gehen.
Bis sie 12 oder 14 Jahre alt sind.
Danach ist ein Verbot religiöser Kopfbedeckungen, meiner Meinung nach, nicht mehr angebracht, aber davor.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Emma Keeboo

In Deutschland beginnt die (eingeschränkte) Religionsmündigkeit bereits ab Vollendung des 10. Lebensjahres.

Über ein Kopftuchverbot in der Grundschule lässt sich sicher diskutieren. Dann muss man aber auch über die Konsequenzen sprechen: Religiöse Symbole müssten generell in der Grundschule verboten werden – ein Gesetz, das nur Muslime betrifft, würde vom Bundesverfassungsgericht wegen des Gleichheitsgrundsatzes sofort kassiert (wie bereits bei Lehrerinnen geschehen). Das hieße dann, dass Kommunionskinder auch nicht mehr mit ihrem Goldkreuzkettchen in die Schule gehen dürften; und Kippas wären selbstverständlich auch verboten – wer will das kontrollieren? (Mal nebenbei: Ausgerechnet Deutschland soll Kippas in der Schule verbieten?)

Dazu kommt: Wie viele Mädchen tragen denn überhaupt ein Kopftuch in der Grundschule? So viel ich weiß, gibt es nicht eine einzige seriöse Studie dazu. Womöglich ist das Thema ja nur ein Popanz.

Und: Was würde ein Kopftuchverbot denn überhaupt bringen? Werden islamistische Eltern dann schlagartig weniger islamistisch – und Mädchen „gerettet“? Das wage ich, auch mit Blick auf die Erfahrungen in Frankreich, zu bezweifeln.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Letzteres würde nicht passieren. aber die Klientel, die sich daran stört, würde ihre Kinder von so einer Schule abmelden. Bei konsequenter Behandlung in ganz Deutschland müssten sich diese Familien aufgrund der Schulpflicht der Freiheit beugen oder in ein Land ziehen, das deren Vorstellungen entspricht.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Merken Sie eigentlich noch was? „… müssten sich diese Familien (…) der Freiheit beugen…“

Besser lässt sich Ihr autoritärer Ansatz nicht auf den Punkt bringen. Sie sagen „Freiheit“ – meinen aber Ihre Art zu denken. Typisch AfD.

Davon abgesehen: Das betrifft dann christliche und jüdische Familien eben auch…

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Se wissen ganz genau, wie das gemeint war. Wenn konservativ-muslimische Familien nicht damit einverstanden sind, dass Mädchen in Deutschland anziehen können, was sie wollen, dann sollen sie in ein Land emigrieren, in denen ihre Ansichten üblich sind.

Natürlich gilt das auch für Christen. Polen oder die Philippinen fallen mir da auf katholischer Seite spontan ein. Für die Juden gibt es Israel.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Also alle rausekeln, die Ihnen nicht passen – Religionsfreiheit hin oder her. Ich fürchte, dann wäre Deutschland bald weitgehend leer.

Gut, dass Sie Ihre faschistoiden Machtfantasien mal so deutlich herauslassen. Dann dürfte auch dem letzen Leser klar werden, dass es Leuten wie Ihnen bei der Kopftuchverbotsdiskussion nicht um die Kinder geht – es geht schlicht um die Drangsalierung von Menschen, die nicht ins Weltbild passen. Widerlich.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Was hat das mit rausekeln zu tun? Es gibt einen gesellschaftlichen Konsens über Verhaltensweisen in Deutschland. Wer diese wenigstens toleriert, kann selbstverständlich kommen und bleiben. Missionierende Tätigkeiten gehören ausdrücklich nicht dazu.

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Eine sachliche Diskussion würde mal anschauen, welche Argumente Mansour dazu bewogen haben, ein Kopftuchverbot für Minderjährige zu fordern (nicht nur in der Schule). Aber sowas will Bernd wohl gar nicht. Er erwähnt und lobt Mansour hier – ausdrücklich unter der Überschrift „Kopftuch an Schulen“ – und dann sagt er, da würde Mansour aber falsch liegen und er richtig. Das ist Verarschung. Ich denke immer noch, Mansour ist der größere Experte als Bernd, Und was Mansour sagt, das darf ich auch sagen: Das Kopftuch ist ein Symbol der Unterdrückung.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Dann hören Sie doch auf, Carsten60, sich von Mansour nur das herauszupicken, was in Ihr anti-muslimisches Weltbild passt. Masour sagt nämlich auch:

“Und ich glaube, viele in dieser Gesellschaft haben nicht verstanden, dass man eine Integrationspolitik braucht, wo wir die Menschen gewinnen.“

Und weiter: “Ich habe sehr gute Kontakte zu vielen Menschen, aber ich merke ganz schnell, wenn die Menschen kein Interesse an meiner Meinung haben, sondern eigentlich warten, bis ich irgendwas sage, was ihr Weltbild bestätigt. Und dieses Weltbild ist sehr schwarz/weiß. Also, bei diesem Weltbild kann kein Moslem Demokrat sein, sondern das ist jemand, der irgendwann sein wahres Gesicht zeigt. (…) Und das ist natürlich sehr rassistisch.”

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/ahmad-mansour-wir-haben-probleme-bei-der-integration.886.de.html?dram:article_id=425731

Papa51
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich fände es gut, wenn beim Kopftuchverbot geblieben würde und daraus nicht immer wieder auf ein „anti-muslimisches“ Weltbild geschlossen würde. Das wird meiner Meinung nach den Tatsachen nicht gerecht.
Man muss nicht gegen Muslime sein, um ein Kopftuchverbot zu befürworten und man muss auch nicht islamistisch eingestellt sein, um ein Kopftuchverbot abzulehnen.
Das Thema immer wieder mit Islamfeindlichkeit oder Rassismus zu verbinden, ist kontraproduktiv und vergiftet unnötigerweise das gesellschaftliche Klima.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wer verbindet denn hier die Kopftuch-Debatte mit anti-muslimischen Aussagen?

Carsten60 schrieb: „Ich habe keine Schwester, und wenn ich eine hätte, dann wäre sie – so wie ich – ohne religiöse Indoktrination aufgewachsen und würde vermutlich kein Kopftuch tragen. Wir brauchen mehr Aufklärung statt Religion!“

xxx schrieb: „Wenn konservativ-muslimische Familien nicht damit einverstanden sind, dass Mädchen in Deutschland anziehen können, was sie wollen, dann sollen sie in ein Land emigrieren, in denen ihre Ansichten üblich sind.“

Carsten60 wiederum: „Das ganze Gejammere über die angefeindeten Frauen mit Kopftuch sollte man mal in Relation setzen zu den Sitten im eigentlich zivilisierten Ägypten unter deutlichem islamischen Einfluss.“

Carsten60
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

„Dann hören Sie doch endlich auf …“
Das klingt wie : „Hören Sie endlich auf was zu schreiben, was mir als dem großen Meinungsführer Bernd nicht gefällt.“ 🙂
Der obige Artikel handelt nicht vom Islam, sondern vom Kopftuch in Schulen für Mädchen unter 14. Juristisch gelten die nämlich als Kinder, unabhängig von der Pubertät. Und für solch ein Verbot sind veschiedene honorige Persönlichkeiten:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/debatte-ueber-kopftuch-verbot-fuer-maedchen-an-schulen-100.html

Papa51
4 Jahre zuvor

Mimzy Vidz, Londonerin mit nordafrikanischen Wurzeln: “Das muslimische Kopftuch als Zeichen meiner Emanzipation zu sehen, war mein größter Selbstbetrug…
Das Kopftuch wird wegen des kulturellen Drucks getragen. Nie, weil es etwa eine Wahl für die Mädchen gäbe. ‚Außer wenn die Mädchen sich entschlössen, auf ewig in der Hölle brennen zu wollen.’ Muslimische Mädchen würden hinter verschlossenen Türen ständig bedroht und misshandelt: ‚Sie sind eben nach der Scharia nur Menschen zweiter Klasse intellektuell und religiös defizitär’.“
https://basisinitiative.wordpress.com/2019/09/07/p-r-e-s-s-e-m-i-t-t-e-i-l-u-n-g-initiative-an-der-basis-konferenz-der-ex-muslime-am-4-september-2019-in-berlin/

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  Papa51

In der heutigen Tagesschau (Ostern 2021) steht zu lesen, dass in Indonesien die Toleranz der muslimischen Mehrheit gegen andere abnimmt, vor allem bei der Jugend:
https://www.tagesschau.de/ausland/islamismus-indonesien-101.html
Das scheint nicht von der Regierung auszugehen, die offenbar eher in die andere Richtung steuern möchte. Aber Gründe wird das alles schon haben. Es ist auch von der Scharia die Rede.

Hssjjxdjbxjc
2 Jahre zuvor

Joa warum nicht?

sdxfcgvhbjnkml,
2 Jahre zuvor

Es ist doch die Auswahl der person ob sie Kopftuch oder nicht tragen möchte.Den Rest muss dass egal sein ,denn wenn man nicht unterscheiden kann fragt man doch einfach nach wie sie heißt