Weltlehrertag! Immer mehr Arbeit, immer weniger Respekt: Verbände fordern endlich Wertschätzung für Lehrerinnen und Lehrer

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BERLIN. Mehr Wertschätzung für Lehrerinnen und Lehrer haben Lehrerverbände anlässlich des Weltlehrertags am heutigen 5. Oktober eingefordert  – denn die erodiere. So verwies der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR darauf, dass  laut Landeskriminalamt die Gewalt gegen Lehrkräfte in Niedersachsen um gut 40 Prozent zugenommen habe. „Eine solche Meldung ist alarmierend und leider nicht nur auf den Lehrerberuf beschränkt. Auch andere Berufsgruppen, die sich für die Gesellschaft einsetzen, wie zum Beispiel Polizisten und Sanitäter, erfahren durch Gewalt während des Dienstes nicht die gesellschaftliche Anerkennung, die ihnen gebührt. Hier erwarten wir nicht nur mehr Unterstützung von Seiten der Politik und Gesellschaft sondern vor allem ein respektvolleres Miteinander“, betonte Vorsitzender Torsten Neumann.

„Es bedarf spürbarer Entlastungen“: Die Verbände beklagen, dass sich die Arbeitsbedingungen von Lehrern in den letzten Jahren massiv verschlechtert haben. Foto: Shutterstock

Alle Lehrkräfte leisteten aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen neben ihrer eigentlichen Profession, dem Unterrichten, umfassende gesellschaftspolitische Aufgaben. Diese bestehen laut  VNL/VDR im Alltag aus einer Kombination von Sozial- und Familienarbeit, Krisenmanagement, Psychologie und Therapie und dem Unterrichten. „Es bedarf spürbarer Entlastungen wie mehr Assistenzpersonal an allen Schulen. Hierzu gehören zum Beispiel Sozialarbeiter und Sozialpädagogen sowie multiprofessionelle Teams für die Umsetzung der Inklusion. Auch müssen bürokratische Aufgaben wie das Erstellen von Dokumentationen und Konzepten aller Art weiter abgebaut werden“, erklärte Vorsitzender Neumann.  „Nur so können Lehrkräfte nachhaltige Unterstützung in ihrer pädagogischen Arbeit erfahren und damit auch entlastet werden.“

Für ihn sei es kein Wunder, dass immer weniger junge Menschen den Lehrerberuf ergreifen wollen. „Wir in Niedersachsen erleben seit Jahren, dass nicht mehr alle ausgeschriebenen Lehrerstellen besetzt werden können. Das liegt zweifelsohne nicht nur an der mangelnden Attraktivität, sondern auch an der geringen Wertschätzung des Lehrerberufes in der Gesellschaft“, betonte Neumann. „Alle Lehrerinnen und Lehrer freuen sich über jedes Lob und jede Anerkennung ihrer Arbeit, brauchen aber auch beste Rahmenbedingungen, die ihre verantwortungsvolle Arbeit unterstützen. Ein Schlüssel zum Erfolg guter Schule ist die Wertschätzung des Lehrerberufes durch Politik und Gesellschaft. So kann auch der Gewalt gegen Lehrkräfte vorgebeugt werden. Das gilt nicht nur am Weltlehrertag.“

Meidinger: Schule ist auch für staatsbürgerliche Bildung der zentrale Ort

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, schlug in dieselbe Kerbe. Er erinnerte daran, dass die Anforderungen an den Lehrerberuf in den letzten Jahrzehnten angesichts von wachsender Heterogenität der Schülerschaft, Integrationsproblemen, Inklusion und Digitalisierung enorm gestiegen seien. Der Verbandsvorsitzende unterstrich: „Gute Bildung ist nach wie vor die größte Chance für Kinder und Jugendliche, in diese Gesellschaft erfolgreich zu starten und später als mündige Bürger ihr Leben und die Zukunft der Gesellschaft verantwortlich mitzugestalten. Außerdem ist Schule gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung und Individualisierung der Gesellschaft ein ganz wichtiger, wenn nicht der letzte Ort, wo Konsensbildung, Besinnung auf gemeinsame kulturelle Werte und staatsbürgerliche Bildung noch möglich ist.“

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Unsere Lehrkräfte benötigten – so Meidinger – zur Erfüllung ihrer Aufgaben aber deutlich mehr Rückendeckung von Gesellschaft und Politik als bisher. „Wer zulässt, dass befristet angestellte Lehrkräfte während der Ferien regelmäßig entlassen werden, wer den Schulen und Lehrern bei steigenden Gewaltvorfällen und zunehmendem Cybermobbing nicht aktiv beisteht und wer zulässt, dass die Arbeitsbelastung von Lehrkräften ständig steigt, muss sich nicht wundern, wenn dieser an sich so erfüllende und wichtige Beruf von immer weniger jungen Menschen angestrebt wird. Das muss sich dringend ändern!“, sagte der Lehrerverbands-Präsident – und verwies auf ein Zitat des Philosophen und Psychiaters Karl Jaspers: „Das Schicksal einer Gesellschaft wird dadurch bestimmt, wie sie ihre Lehrer achtet.“

VBE: „Junge Lehrerinnen und Lehrer sind wichtig, um Schule  weiterzuentwickeln“

Auch der VBE ermahnte die Politik mit Blick auf den „Weltlehrertag“, den Beruf attraktiver zu machen. „Dafür sind zum einen angemessene Gelingensbedingungen zu schaffen, zum anderen muss die Politik ihre Wertschätzung für die Arbeit der Lehrkräfte ausdrücken. Nur so können wir mehr junge Menschen gewinnen, sich für diese gesellschaftlich wichtige Aufgabe zu entscheiden, und damit den dramatischen Lehrkräftemangel an den Schulen bekämpfen“, sagte der baden-württembergische VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand.

„Junge Lehrerinnen und Lehrer sind wichtig, um Schule mit ihren Ideen und Kompetenzen weiterzuentwickeln. Sie benötigen beim Einstieg in den Beruf die Unterstützung erfahrener Lehrkräfte. Die Rahmenbedingungen für die kollegiale Beratung und Zusammenarbeit sind daher zu verbessern. Damit mehr gut ausgebildete junge Lehrkräfte an die Schulen kommen, müssen außerdem Abbrüche im Studium unbedingt vermieden werden“, so Brand weiter. Der VBE-Landeschef kritisiert zudem, dass es nach wie vor hohe Besoldungsunterschiede zwischen den verschiedenen Schularten gibt: „Es braucht die gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit. Wir fordern, alle Lehrkräfte nach A13 zu besolden. Um die hierfür nötigen Voraussetzungen zu schaffen, gilt es auch, das zehnsemestrige Studium für die Kolleginnen und Kollegen an den Grundschulen einzuführen.“ Agentur für Bildungsjournalismus

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

GEW und VBE fordern gemeinsam zum Weltlehrertag: Lehrerberuf attraktiver machen – “A13 für alle”!

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Küstenfuchs
4 Jahre zuvor

Hier mal zwei Zitate von „Kollegen“ aus den letzten Tagen:
Stefan B.
„Lasst die Studienräte weiterhin da, wo sie das einfachste Schülerklientel und die anspruchsloseste pädagogische Arbeit zu erledigen haben und sorgt dafür, dass für die echten Lehrerjobs wieder mehr Bewerber herkommen“
Martina
„Genau das ist ja das Problem: eine selbsternannte Elite, die ihrem Job überhaupt nicht gewachsen ist, wird einem obskuren Verband PhV vertreten und weigert sich, Anstrengungen auf sich zu nehmen.
Hält Klasse 12 für wissenschaftliche Arbeit, ist aber in keinster Weise dazu qualifiziert, mit einem pädagogisch anspruchsvollen Klientel umzugehen.“

Wenn Lehrkräfte untereinander schon eine solche verbale Herabwürdigung der Arbeit von Kollegen öffentlich vom Stapel lassen, dann hat das öffentlich mehrere Folgen:

1. Der Lehrerberuf wird im Ansehen schwer beschädigt.
2. Die Gymnasiallehrer werden als elitärer Klub von pädagogisch inkompetenten Fachidioten dargestellt. Wer will in so einen Klub?
3. Die Lehrkräfte anderer Lehrämter treten als pöbelnder Haufen auf. Wer will da rein?

Solange es eine zu große Anzahl an solchen Nestbeschmutzern gibt, braucht man doch der Öffentlichkeit nicht vorwerfen, sie würde die Arbeit der Lehrkräfte nicht wertschätzen.

Anna
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Naja, die Philologen sind ja auch keine Kinder von Traurigkeit, wenn’s darum geht, die Arbeit von Kolleginnen und Kollegen herabzuwürdigen – vor allem eben die an die Grundschulen.

Ich erinnere nur an die unsägliche Kampagne gegen A13/E13 für Grundschullehrerinnen und -lehrer. Dabei gibt es gar kein Vertun, dass es im öffentlichen Dienst bei gleich langer Ausbildungszeit und gleichwertiger Qualifikation (die es mittlerweile in den meisten Bundesländern gibt) auch einen Anspruch auf gleiche Vergütung gibt.

Oder das Thema Rechtschreibung. So unterstellt der Philologenverband den Kolleginnen und Kollegen an den Grundschulen, eine sinnlose Methode (die sogenannte Reichen-Methode) in der Fläche anzuwenden und fordern sogar ein Verbot, obwohl sie in den Grundschulen praktisch gar nicht angewendet wird. Dass sich die Situation an den Grundschulen in den letzten Jahren durch steigende Heterogenität, wachsenden Lehrermangel und die Inlusion massiv verschärft hat, und deshalb natürlich auch die Schülerleistungen leiden (müssen), das ist den Philologen hingegen nicht mal eine Erwähnung Wert. Lieber werden die Grundschulen in der Öffentlichkeit als blöd verkauft.

Wer wertet hier also die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen ab? Wer ist hier „Nestbeschmutzer“?

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

@ Anna, das Problem ist, dass hier manche jegliche Art von Kritik oder einfach nur eine andere Meinung sofort als Geringsschätzung diffamieren. Heißt das dann in der Folge, Kritik und andere Meinungen dürfen nicht mehr geäußert werden, um nicht zu diffamieren? Das kenne ich aus meiner Ost-Schulzeit nur allzu gut. In Politi-Gesprächen gab es eine Meinung. Man durfte zustimmen oder hielt lieber den Mund.

Dass solches Denken immer noch lebt, erschüttert mich!

Was Sie da (als Nicht-Lehrerin) schreiben, ist alles verdreht und auf den Kopf gestellt. Manche meinen eben, dass es aufgrund unterschiedlicher Aufgaben und Anforderungen auch eine unterschiedliche Bezahlung geben soll. Überall in der Wirtschaft ist das so. Sie nennen es Geringschätzung. Die Rechtschreibleistungen sind schlecht. Man darf nicht darüber reden, woran das liegt und dabei unterschiedlicher Meinung sein? Mein Gott, sie hätten in der DDR Karriere machen können und sollen, aber Vorsicht, auf der richtigen Seite! Sonst hätten Sie Ärger bekommen!

Küstenfuchs
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

@Anna: Gymnasiallehrer leisten „anspruchsloseste pädagogische Arbeit“, hätten keine „echten Lehrerjob“ und sind „ihrem Job überhaupt nicht gewachsen“. Ist damit nicht das Wort Geringschätzung exakt richtig?

Fragen der Vergütung oder der Pädagogik muss man grundsätzlich sowohl hier in einem Bildungsforum als auch als Lehrerverband in der Öffentlichkeit diskutieren dürfen. Das hat nichts mit Wert- oder Geringschätzung zu tun, sondern mit dem Austausch von Argumenten. Sowas nennt man schlicht „Diskussion“! Diesen Unterschied zwischen „rumpöbeln“ und „diskutieren“ zu begreifen kann doch nicht so schwer sein.

Anna
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Wäre es eine „Diskussion“, wenn GEW und VBE mit den Forderungen in die Öffentlichkeit träten, Gynasiallehrern das Gehalt niedrig zu halten – und ihnen obendrein den schlechen Frontalunterricht zu verbieten, weil ja die Abiturienten immer schlechter werden?

Dass einzelne (die ja nicht über die mediale Macht eines Verbands verfügen) schon mal in ihrer Wut über ein solches Gebahren in der Wortwahl überziehen – geschenkt.

Anna
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

PS. Herr Mückenfuß, „überall in der Wirtschaft ist das so“? Ich habe noch nie erlebt, dass eine Gewerkschaft aus der Wirtschaft öffentlich fordert, dass Kolleginnen und Kollegen aus dem selben Unternehmen nicht so viel verdienen sollen wie die eigene Klientel – eine solche Niedertracht gibt’s nur im öffentlichen Dienst.

Ich würde Sie übrigens bitten, mit DDR-Vergleichen etwas sparsamer zu sein. Denn zur Meinungsfreiheit gehört, dass auch ich eine Meinung äußern darf.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

@ Anna, schlechtes Beispiel. Es geht ja hier nicht darum, dass Kollegen an einer Schule alle unterschiedlich verdienen – was aber ürbigens in der Realität durchaus so ist, denn da gibt es unterschiedlichste Bezahlungen, je nachdem

a) ob angestellt oder verbeamtet
b) welche Erfahrungsstufe
c) ob ausgebildeter Lehrer oder nicht
u.a.m.
(außerdem je nach Bundesland + je nach ÖD oder privat …)

Diese Art „Niedertracht“, wie Sie es nennen, ist Realität. Hingegen nehme ich nicht wahr, dass in der (freien) Wirtschaft alle je nach Abschluss gleich verdienen, egal, bei welcher Firma sie angestellt sind.

Ich habe Ihre Meinungsäußerung nicht als solche infrage gestellt, Sie haben alle nicht zustimmenden Äußerungen und seien sie noch so sachlich vorgetragen als Diffamierung und Geringsschätzung gegeißelt und das erinnert doch sehr an die „öffentliche Diskussion“ zu DDR-Zeiten („wer nicht für uns ist, ist gegen uns“). So haben Sie sich auch geäußert! Die Paralellen sind offensichtlich.

Anna
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

In der Wirtschaft entscheidet Knappheit über den Preis eines Gutes – was selten ist, ist teuer. Das gilt auch für die Arbeitskraft. Angesichts des Mangels an Grundschullehrkräften und dem Überschuss an Gymnasiallehrkräften wäre klar, wer hier mehr verdient.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

@ Anna, auch dieser Vergleich hinkt. Es mangelt ja nur an Grundschullehrern, weil die Ausbildung staatlicherseits zurückgefahren wurde. Planwirtschaft in gewisser Weise, oder? Man erwartete sinkende Schülerzahlen und bildete deshalb weniger Lehrer aus.

Freie Wirtschaft müsste doch dann auch bedeuten, dass jeder Lehrer werden kann, der dafür die Voraussetzungen mitbringt. Gäbe es dann zu wenige? Noch vor Jahren hatten wir einen Lehrerüberhang. Die Gehälter waren damals niedriger; die Unterschiede zwischen den Lehrämtern gab es auch schon.

Hier übrigens noch ein Link zu meinen DDR-Vergleichen hinsichtlich der Diffamierung Andersdenkender. Der Titel alleine triffts ja ganz gut:
„30 Jahre Mauerfall – Schule in der DDR: „Widersprich nicht“
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/30-jahre-mauerfall-interview-mit-elke-urban-ueber-schule-in-der-ddr-100.html

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Übrigens verdient man an den Privatschulen auch nicht gleich, nur weil man den gleichen Abschluss hat (landesweit, bundesweit, an der eigenen Schule).

Gleicher Abschluss (lediglich dem Namen nach, nicht den Inhalten und schon gar nicht den Noten nach !!!) = gleicher Lohn, das ist bestenfalls „ein Stück Sozialismus im Öffentlichen Dienst“.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

🙂 Ok, die letzte Bemerkung schoss etwas übers Ziel hinaus. 🙂

Küstenfuchs
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

@Anna: Ja, das wäre eine Diskussion. Beispielsweise um Sinn und Qualität von Frontalunterricht. Oder um ein sinnvolles System der Lehrerbezahlung. Da kann man gerne ganz unterschiedliche Meinungen und Ansätze haben und diese vertreten.

Ob die Argumente dann sinnvoll sind, ist eine völlig andere Frage.

Mir geht es darum, nicht im AfD-Stil ganze Lehrergruppen als unfähig oder sonstwas zu bepöbeln. Das schadet nämlich – wie ich oben ausgeführt habe – im Kern allen Lehrern.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Sehr schlechtes Beispiel, verehrte Anna. Physiklehrer aller Schulformen sind noch viel knapper, weil erstens das Studium sehr anspruchsvoll ist und zweitens zumindest bei gymnasialem Niveau die freie Wirtschaft finanziell gesehen viel attraktiver ist. Den Überschuss gibt es in Fächern wie Deutsch oder Geschichte.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

@ Anna, Zitat: „Angesichts des Mangels an Grundschullehrkräften und dem Überschuss an Gymnasiallehrkräften wäre klar, wer hier mehr verdient.“

Gilt auch angesichts des Mangels an Pflegekräften und dem Überschuss an Journalisten, wer mehr zu verdienen hat?

GriasDi
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Zitat:
„Lasst die Studienräte weiterhin da, wo sie das einfachste Schülerklientel und die anspruchsloseste pädagogische Arbeit zu erledigen haben“

Mittlerweile ist das Gymnasium die sozial heterogenste Schulform.
Pubertierende Jugendliche sind sehr einfach zu unterrichten 🙂

Zitat:
„Hält Klasse 12 für wissenschaftliche Arbeit, ist aber in keinster Weise dazu qualifiziert, mit einem pädagogisch anspruchsvollen Klientel umzugehen.“

Mancher Q12-Kurs ist anspruchsvoller als eine Vorlesung in den ersten Semstern an einer Hochschule.
Laut:
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/paedagogen-pisa-wehe-wenn-der-mathelehrer-rechnen-muss-a-689146.html
gehören deutschlands gymnasiale Mathelehrer zur Weltspitze.

Zur pädagogischen Qualifikation siehe auch:
https://www.profil-dphv.de/wp-content/uploads/Profil_03_2017.pdf
wo die Ergebnisse des KiL-Projektes zusammengefasst werden. Hier steht:
„Studierende des Gymnasiallehramts erzielen in den vier Skalen Lehren, Lernen und Entwicklung, Klassenführung und Innovieren signifikant bessere Ergebnisse als Studierende der anderen Lehrämter.“

In letzter Zeit wurden so viele Mythen widerlegt – wie schön.

Artur Sieg
4 Jahre zuvor

Die Lehrer*innen in der Erwachsenenbildung können all das sehr gut nachvollziehen. Noch schlimmer ist aber ihre katastrophale Einkommenssituation, denn Dozent*innen für Spanisch, Philosophie, Gesundheitskurse oder Deutsch als Fremdsprache bekommen nur 1000-1500 € netto pro Monat in Vollzeit. Mehr unter http://www.tinyurl.com/vhs-petition

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Artur Sieg

Man nennt bei Gehaltsvergleichen normalerweise die Bruttozahlen, weil das Netto ja je nach Steuerklasse sehr unterschiedlich ausfallen kann. Trotzdem ist der Abstand zu den Schul-Lehrern gewaltig. Das ist klar! Die ewig Unzufriedenen unter den Schul-Lehrern sollten sich das mal vor Augen halten.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass viele Dozenten in der Erwachsenenbildung keine abgeschlossene Lehrerausbildung haben (7 Jahre). Mitunter findet man hier Leute, die mal eine Lehrerausbildung begannen, aber dann aus unterschiedlichsten Gründen nicht beendeten. Aber die meisten haben überhaupt keine Lehrerausbildung.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Das stimmt natürlich. Aber freiberuflich für 30€ brutto je Unterrichtsszunde ist sehr, sehr wenig.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

@ xxx, das stimmt.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor

Zitat: „Das liegt zweifelsohne nicht nur an der mangelnden Attraktivität, sondern auch an der geringen Wertschätzung des Lehrerberufes in der Gesellschaft“, betonte Neumann.“

Ja, aber zum einen stimmt das ja gar nicht. Es gibt nicht zu wenige Interessenten für den Lehrerberuf, es gab vor allem zu wenige Ausbildungsplätze für Lehrerstudenten in den letzten Jahren, weil da massiv abgebaut wurde. Zum anderen ist der Lehrerberuf außerordentlich attraktiv. Fast überall locken Verbeamtung, Pension, unbegrenzte Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle, Familienzuschlag, Einstiegsgehälter (!!!) von rund 3500 – 5000,- Euro brutto !!!

Es nervt, wenn man ständig so traurig-betrübt nach Wertschätzung ruft und damit immer nur mehr GELD (Gehalt) meint.

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Marktwirtschaft ==> die Wertschätzung wird in monetärer Form erbracht.

Wenn eine berufliche Position bzw. der Stelleninhaber derselben einen Mehrwert für das Unternehmen bzw. die Gesellschaft (handelsrechtlich oder staatsrechtlich) erbringt, dann wird dieser geschaffene Mehrwert anteilig in Form von Gehalt bzw. Dienstbezügen zurück gegeben.

Worin der höhere Mehrwert für die Gesellschaft besteht, den Gymnasiallehrkräfte gegenüber Grundschullehrkräften erbringen, der den Besoldungsunterschied auch nur ansatzweise zu erklären vermag, ist mir nicht ersichtlich.

Vom Osten lernen, heißt Siegen lernen – dieser meinung sind Sie doch offensichtlich. Und da bezieht sich die wertschätzung gegenüber den ehemaligen Insassen der DDR doch letztendlich auch immer auf die monetäre Anerkennung – also Anpassung von Löhnen und Gehältern, nicht aber der Rentenbezüge, da diese ja im Gebiet Ost stärker steigen als im Gebiet West.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@ dicke bank, sind Sie mit Bernd verwandt? Warum schieben Sie mir Aussagen unter, die ich nicht tätige („vom Osten lernen …“), um diese dann anzugreifen? Wahrscheinlich finden Sie in meinen wirklichen Aussagen weniger Angriffsfläche, sodass sie einfach selbst eine konstruieren? Seltsame Argumentationsweise …

Dass Sie Wertschätzung nur in Form von Geld sehen, passt zu Ihnen. Nicht alle Menschen denken so. Studien haben z.B. ergeben, dass Mitarbeiter eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen wie eine Gehaltserhöhung um 2% empfinden. Die Details habe ich vergessen, aber da Sie auch nie etwas belegen, brauche ich das ja auch nicht und lasse das mal so stehen.

Wertschätzung ist mehr als nur Geld. Das weiß eigentlich jeder.

AUszug: „Ich habe jahrelang gedacht, wenn ich nur genug Geld verdiene um mir alle Wünsche erfüllen zu können, werde ich überaus glücklich werden. Doch am Gipfel meiner Karriere, als ich mir alle meine gesteckten Ziele in dem Unternehmen erreicht hatte und das Gehalt verdient habe, was ich mir als Ziel gesetzt hatte, war ich verwundert, als ich merkte, dass mich das leider nicht glücklicher macht. Was mich aber auch zu dem Zeitpunkt am meisten motivierte und zu besonderen Leistungen antrieb war und bleibt WERTSCHÄTZUNG!
[…]
Was ist mit Wertschätzung gemeint? Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen letztendlich gesehen werden wollen. Sie wollen das Gefühl haben, etwas Gutes zu leisten und dafür auch Anerkennung zu erhalten. Dass sie sich weiterentwickeln können. Dass sie geschätzt werden. Dass sie nicht als austauschbares Humankapital gesehen werden. Das sie sich bedeutend fühlen können. Dass sie einen Sinn in Ihrer Arbeit erkennen.“

Der ganze Text: https://www.somayehhakimi.de/motivator-geld-oder-wertschaetzung/

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Verwechseln Sie Beruf mit Berufung?

Kenen Sie den Unterschied zwischen einer expliziten und einer implizierten Aussage?

Wertschätzung ist mir mein Arbeitgeber nur in monetärer Form schuldig. Diese Form der Wertschätzung für die vertraglich vereinbarte Leistung ist etwa anderes als die der Schüler und Schülerinnen sowie deren Erziehungsberechtigte, für die ich im Auftrag meines Arbeitgebers tätig bin.

Wer Wertschätzung von seinem Arbeitgeber erwartet, übersieht, dass Arbeitnehmer für diesen eben nur „Kostenstellen mit zwei Ohren“ – vulgo Humankapital – sind. Wer mit den Arbeitsbedibgungen hadert, der muss den Arbeitgeber wechseln. Ein Arbeitsverhältnis ist kein Bund für’s Leben, es kann jederzeit von beiden Vertragspartnern im Rahmen der gesetzlichen bestimmungen beendet werden.

Mein Ziel ist es für möglichst wenige Wochenstunden Arbeit ein möglichst hohes Gehalt einzustreichen, ohne das mir allzu viel Lebenszeit als Folge unnötiger und nicht bezahlter Aufgaben durch meinen Arbeitgeber gestohlen wird. Wenn sich – wie im lehrerberuf – Aufgabenstellungen und Aufgabenfelder signifikant verändern, dann bedarf es einer entsprechenden Änderung der Arbeitsplatz- und Aufgabenbeschreibung und einer entsprechenden Anpassung der vertraglichen Bedingungen, zu denen in erster Linie das Arbeitsentgelt sowie die Zahl der gewährten Urlaubstage – und damit sind nicht unterrichtsfreie Tage gemeint – gehören.

Arbeit ist kein Lebensinhalt, der Ertrag der Arbeit muss ausreichen um das Leben auch im Rentenalter noch gestalten zu können.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ja, das sagen Sie ja immer: Wertschätzung gäbe es nur in monetärer Form. Sie sind eben ein „Kind des Kapitalismus‘ „.

Es geht mir auch nicht darum, Sie zu bekehren oder zu überzeugen. Ich möchte nur eine andere Sichtweise dagegenhalten.

anonymus
4 Jahre zuvor

„Ein Schlüssel zum Erfolg guter Schule ist die Wertschätzung des Lehrerberufes durch Politik und Gesellschaft.“
Wer seit Jahren und Jahrzehnten erlebt, wie Politiker und außerschulische „Experten“ die Lehrer zu unmündigen Lakaien ihrer zerstörerischen Bildungsideologien und Mitbestimmungsrechte machen, kann dieses schöne Sätzchen nur als hilflose Bettelei um Anerkennung empfinden.
Dass der Lehrerberuf nicht wertgeschätzt wird, hat doch tiefer sitzende Gründe, denen ein Kratzen an der Oberfläche und ein Kurieren von Symptomen kaum zu Leibe rücken.
„Immer weniger Respekt vor Lehrern und Lehrerinnen“ hat meiner Meinung nach nur indirekt mit den beklagten Rahmenbedingungen der Verbandsvertreter zu tun. Auch wenn diese verbessert würden, wofür ich durchaus bin, bliebe es bei der seit Jahren und Jahrzehnten zunehmenden Feststellung: Der Lehrerberuf ist eine einzige Zumutung.

ysnp
4 Jahre zuvor
Antwortet  anonymus

In vielem stimme ich Ihnen zu.
Mir fällt zudem auf, dass noch viele Schlüsselpositionen im hierarchischen Schulsystem von Leuten besetzt sind, die nach oben gefallen wollen, wichtige Positionen demnach nicht vertreten und teilweise nach oben ein falsches Bild zeichnen.
Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass es teilweise in dem System einzelne Personen gibt, die von oben her großen Einfluss haben und ihre Ideen durch diese Maschinerie durchbringen, zumindest habe ich davon den ein oder anderen in der Vergangenheit kennengelernt.
Ein Schulrat äußerte sich einmal: „Wenn man in dem System drin ist, muss man so oder so handeln, das hörte sich für mich nicht positiv an, sondern wie: das System bestimmt und man hat zu folgen.“ Ich frage mich, wer das System überhaupt beeinflusst und ob sich da die Ideen einzelnder verselbstständigt haben?
Ich würde mir in dem ganzen System eher Offenheit und demokratische Prozesse wünschen.

ysnp
4 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Ergänzung: Zitatende nach „handeln“.

anonymus
4 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Ich würde mir das auch wünschen, ysnp. Das aber liefe gegen die Interessen derer, die im System das Sagen haben. Diese brauchen Stillhalter, Duckmäuser und Jasager – sprich: Lehrer, die nicht aufmucken, die nichts gegen Fehlentwicklungen sagen und höchstens bessere Arbeitsbedingungen dafür fordern.
Die formalen Sprüche „Mehr Wertschätzung für den Lehrerberuf!“ oder „Die Lehrer brauchen mehr Anerkennung und Respekt!“ kann man sich schenken. Sie sind nur billiger Seelentrost, der vom eigentlichen Übel ablenkt und die Hände in Unschuld waschen lässt, wenn der Lehrerberuf immer geringer geachtet wird und zunehmend Hohn und Spott ausgesetzt ist.

Andreas
4 Jahre zuvor

Keine Frage – der Lehrerberuf ist ein attraktiver Beruf bezüglich Verbeamtung, Pension etc.

Jedoch ist es irgendwo auch menschlich, dass bei Ungerechtigkeit und Ungleichbehandlung die Motivation
darunter leidet (siehe auch Thema A13):

Wie wichtig Motivation von Lehrern ist, zeigt die Hattie Studie:
– die stärkste Einflussgröße für den Lernerfolg ist die LEHRKRAFT!
– alle anderen Einflussgrößen (Unterrichtsformen wie Frei-, Gruppen- und Projektarbeit oder Frontalunterricht, Lernbüros etc.) sind ZWEITRANGIG!

Der Lehrer ist der entscheidende Faktor!
Deshalb ist Respekt und Wertschätzung des Lehrers die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bildung im Land.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

Es ist interessant, woran hier „Gerechtigkeit“ gemessen wird.

Gleiche Dauer der Ausbildung, also will man gleichen Lohn. Aber die Inhalte und Anforderungen sind doch grundverschieden.

Wenn alle A 13 formal bekommen, findet man das gerecht. Aber in BaWü haben die Grundschullehrer jetzt schon mit A 12 soviel Gehalt (Einstieg, laut Tabelle 3600,-) wie sie in MeVo erst mit A 13 bekommen haben. A 13 wird dann also in BaWü wiederum deutlich mehr sein.

Und das ist dann gerecht?

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Die finanzielle Ausgestaltung der besoldungsstufen ist Sache der Länder als Arbeitgeber bzw. als Dienstherr. Das ist infolge der Wettbewerbsstrukturen in der föderal aufgebauten Republik durch die Legeslative in Bund und den Ländern so gewollt und per Gesetz auch so beschlossen worden. Wäre es anders, hätte man den BAT nicht durch den TVöD und den TV-L ersetzen müssen.

Mich – hier in NRW – interessiert deshalb auch nicht, was andere Lehrkräfte in anderen Bundesländern für ihre Tätigkeit erhalten bzw. wie hoch ihr jeweiliges Wochenstundendeputat ist. Mich interessieren folglich nur die Zahlen im direkten vergelich zu meinen Kollegen und Kolleginnen in allen Schulformen des Landes NRW.

Die BMW-Mitarbeiter haben ja auch nichts vom VW-Haustarif oder den Lohnstrukturen beim Daimler. Die Ausgangslage ist schlussendlich die Eingruppierungsordnung im Metall-Tarif, der ja auch für die einzelnen Bezirke ausgehndelt ist. Dass die im Pilotbezirk verhandelten Ergebnisse im Regelfall auf andere Bezirke übertragen werden, ist eine andere Sache.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Zitat: „Mich – hier in NRW – interessiert deshalb auch nicht, was andere Lehrkräfte in anderen Bundesländern für ihre Tätigkeit erhalten bzw. wie hoch ihr jeweiliges Wochenstundendeputat ist.“

Eben! Das müssen Sie gar nicht mehr erklären, so kennen wir Sie doch. Es interessiert Sie auch nicht, ob/dass/wenn Menschen in anderen Ländern der Welt für unseren Wohlstand leiden. Im Ernstfall interessieren Sie auch Ihre Kollegen nicht, sondern nur, was für Sie herausspringt. Die Kollegen sind da eher Mittel zum Zweck, um Forderungen auf Landesebene, die für Sie relevant ist, durchzusetzen.

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Na sehen Sie ‚mal, endlich haben Sie es verstanden. Wenn jeder nur an sich denkt, dann ist doch an jeden gedacht!

Der Wettbewerbssföderalismus ist von Schwarz-Gelb propagiert worden, selbst die SPD, die Grünen und inzwischen Die Linke haben erkannt, dass gleichwertige Lebensverhältnisse eben nicht gleiche Lebensverhältnisse bedeuten kann und vor allem auch nicht muss.

Die Lebensverhältnisse und Bedingungen in den Hochalpen sind andere als auf den Halligen und Inseln, die in den Mittelgebirgen andere als die in den Börde-/Gäulandschaften. Ebenso verhält es sich mit den Verhältnissen in Groß-, Mittel- und Kleinstädten, wobei eine Mittelstadt mit 63.000 Einwohnern in einem Ballungszentrum etwas Anderes ist als eine gleich große Stadt auf dem „flachen Land“.

Aber Vergleichbares muss vergleichbar bleiben. Das heißt unabhängig von der Fächerkombination, der Anzahl der Fakulten und dem Einsatz an bestimmten Schulformen und Jahrgangsstufen muss bei formal gleicher Ausbildung und de jure gleichwertigem Abschluss der dleiche Zugang zu den Laufbahngruppen „gleich“ gehandhabt werden. Das wiederum bedeutet der Zugang zum höheren Dienst muss für die Polzei, für die allgemeine sowie die techniche Verwaltung und auch das Lehramt bzw. die Lehrämter unabhängig von den Dienstherren und dem Einsatzort in den einzelnen Ländern vergleichbar im Sinne von gleichsinnig gehandhabt werden. Dass bei gleicher Grundbesoldung die Brutto-Entgelte von Bundesland zu Bundesland divergieren können ist etwas vollkommen anderes (siehe oben).

Es steht doch jedem frei, sich den Arbeitgeber auszusuchen, der am besten/meisten zahlt. – Im Sinne des GG und der EU-Regelungen kann ein Bayer ohne weiteres in MV unterrichten, so er die Bestimmungen des Landes erfüllt. Würde er es tun, müsste man allerdings an seinem marktwirtschaftlichen Verstand zweifeln.

Andreas
4 Jahre zuvor

Frage an Hr. Mückenfuß:

Nach horizontalem Laufbahnwechsel der Hauptschullehrkräfte:

GHS Lehrer an Realschulen (M Niveau) steigen alle sofort nach A13 auf.

GHS Lehrer an Gemeinschaftsschulen (G, M und E Niveau + Entwicklung der GMS vom ersten Tag an, bleiben alle in A12 – keiner steigt auf.

Gerecht?

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

Wieso steigen Lehrkräfte der SekI und Primarstufe überhaupt auf? In NRW erhalten Lehrkräfte an RS deshalb auch nur A12 als Grundvergütung. Besoldungstechnisch ist es vollkommen egal, ob an einer GS, HS oder RS unterrichtet wird.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

@ Andreas, dazu kann ich gar nichts weiter sagen momentan, weil ich mich damit überhaupt nicht auskenne. Die Begriffe in Klammern sagen mir alle nichts.

Erich
4 Jahre zuvor

Wunder erleben nur diejenigen, die daran glauben. (Erich Kästner)

ysnp
4 Jahre zuvor

Zu der konträren Diskussion weiter oben:
Ich würde mir sehr wünschen, wenn Lehrer und Lehrerverbände aller Schularten einmal an einem Strang ziehen würden. Es ist nämlich so: „Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte.“
Es ist real im überwiegenden Teil so, dass Lehrkräfte aller Schularten sich nicht so geben wie hier und Verständnis für die Situation in der jeweiligen anderen Schulart haben. Außerdem haben wir alle gemeinsame Probleme, die gemeinsam angegangen, wesentlich besser einer Lösung näher gebracht werden könnten.

Aber: So lange Feindschaften aufrecht erhalten werden, und – so wie ich es wahrnehme, der Philologenverband das Bild abgibt, sich grenzüberschreitend in andere Schularten (also in die Grundschule) einzumischen und auf althergebrachten Pfründen sitzenzubleiben und diese zu verteidigen, wird das wohl nichts mit der offiziellen Gemeinsamkeit, wo auch Lehrerverbände eingebunden sind. Da wundert man sich dann, wenn die „andere Seite“ immer härter auftritt.

Das Ganze entzündet sich vor allem in der Bezahlung (Meidinger ist, nachdem er einen anderen Posten hat, so wie ich es wahrgenommen habe, inzwischen etwas ruhiger geworden, was die unprofessionelle Einmischung in didaktische Belange der Grundschule betrifft). Warum kann man sich denn nicht in Ruhe hinsetzen und ehrlich darüber nachdenken, statt immer die Ansicht zu verbreiten, dass Studium (obwohl inzwischen fast überall gleiche Länge) und Arbeit am Gymnasium mehr wert seien? Warum bricht das einen Zacken aus der Krone? Hat man Angst, weniger zu verdienen bzw. herabgestuft zu werden, wenn alle in der gleichen Gehaltsstufe anfangen? Ich verstehe es einfach nicht.

In dem Artikel geht es um den Weltlehrertag. Ein Grund mehr, Weichen zu stellen – da sind als Vorbildfunktion die Lehrerverbände gefordert!!! – damit alle an einem Strang ziehen!

ysnp
4 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Ergänzung:
Laut Artikel hat man sich in Bezug auf Respekt auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt, der selbsterklärend ist. Aber in Bezug auf das, was ich geschrieben habe, existieren noch tiefe Gräben!

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

@ ysnp: Jede Seite bringt immer die gleichen Sachen vor. Ist wohl normal. 🙂 Es geht doch gar nicht darum, dass man den Grundschullehrern ihr Gehalt nicht gönnt. Es geht darum, dass die Grundschullehrer jammern, sie würden zu wenig verdienen und müssten mehr verdienen und dafür die Steuereinnahmen verbraten wollen, also für ihren persönlichen Eigennutz. Ich sage und andere auch, Grundschullehrer verdienen gut, vorhandene Gelder sollten deshalb jetzt für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen an allen (!) Schularten eingesetzt werden. Erkannt haben wir außerdem, dass die Behauptung, der Lehrermangel läge an zu schlechten Gehältern nachweislich falsch ist. Das ist mehrfach belegt worden.

Wenn es einfach nur darum ginge, dass doch keiner weniger hat, wenn der andere mehr verdient, ja, warum dann nicht „A 13 für alle im ÖD“ oder 5000,- Euro brutto Mindestlohn für alle Beschäftigten? Es hat doch keiner weniger, wenn der andere mehr verdient! Es muss doch also keiner dem anderen etwas neiden!

Warum sind denn sonst überall Gehaltsunterschiede ok, aber bei Lehrern nicht? Es verdienen auch nicht alle, die Arzt heißen, gleich.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

@ ysnp, die Gemeinschaft, zu der Sie aufrufen, soll aber eben nur dafür sorgen, dass Sie mehr verdienen. Dass Sie statt z.B. 4500,- künftig 5000,- Euro verdienen. Dafür sollen wir gemeinschaftlich eintreten.

Nee, das ist mir einfach zu wenig (inhaltlich). Wir haben, wie Sie richtig sagen, noch andere und wie ich sage WICHTIGERE Probleme, als Gutverdiener zu Besserverdienern zu machen.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Wenn man „Gemeinschaft“ für sich in Anspruch nimmt, ysnp, dann sollte es doch vielleicht etwas mehr sein als nur der eigene Berufsstand. Mir wäre viel wichtiger (2 Beispiele), dass

a) alle Beschäftigten „vernünftig“ verdienen und niemand trotz 40-Stunden-Knochenjob vom Staat bezuschusst werden muss (Aufstocker)

b) dass mal wieder etwas mehr in unser aller Sicherheit investiert wird (statt nur in privaten Wohlstand, den können Sie sonst nämlich gar nicht mehr genießen) und z.B. die Justizbehörden massiv aufgestockt werden, damit solchen Entwicklungen – siehe Link – wirksam entgegengetreten werden kann. (Aber Sie wollen ja nur mehr Gehalt und wir sollen alle dafür einstehen.)

https://www.welt.de/politik/deutschland/article201485340/Wachsende-Einflussnahme-Clans-unterwandern-zunehmend-Aemter-und-Jobcenter.html

Erich
4 Jahre zuvor

So nah sich Brüder sind, Vorteil und Besitz, halten sie auseinander. Leopold Schaefer.

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Erich

Das mit dem Verwandschaftsverhältnis „Bruder“ ist nach BGB so eine Sache, solange sie in einer Ehe von der gleichen Mutter geboren worden sind, sind sie Brüder, auch wenn sie unterschiedliche biologische Väter haben (Stichwort: Kuckucks-Kinder).

Erich
4 Jahre zuvor

Kaum hat mal einer ein bisserl was, gleich gibt es welche, die ärgert das. – Wilhelm Busch (1832-1908)

Erich
4 Jahre zuvor

Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung!!!!
John F. Kennedy.

Darüber sollten ALLE hier mal nachdenken!!!!

Lehrer brauchen ein intaktes, faires, kollegiales, anerkennendes, neidfreies und wertschätzendes Umfeld , auch untereinander! – Monetär, menschlich und fachlich. Damit Ruhe in die Schulen gelangt und dort der interne Konkurrenzkampf aufhört, unter ausreichenden Mitteln für die individuelle Erstellung des zum Teil hoch differenzierten Unterrichtsmaterials. Sollten Teamleiter gewuenscht sein, die anderen das Konzept oder Material zur Verfügung stellen oder vorgeben, gehört diesen eine Zulage oder Aufstieg zugesprochen!!!! Gleichzeitig, sollen sich alle Lehrer erst einmal untereinander, besonders in den verschiedenen Schulformen anerkennen, in ihren jeweils und zweifelsohne, verschiedenen pädagogisch/fachlichen Schwerpunkten! Diese sind gleichwertig, JaWOLL! Die GS Lehrer setzen sich mit Eltern auseinander, die schlimmstenfalls glauben, dass sie den Lehrern rein regieren zu können, bemächtigt ihrer uralten Schulerfahrung! Wir legen die pädagogischen Grundlagen und Fachlichkeiten und alle Kompetenzen, in vergleichsweise kuerzester Zeit bei den SuS unter allen Lernvorraussetzungen und bilden das Verständnis bei Familien für das gesamte Bildungssystem aus, inklusive der Förderung nach dem Motto ‚Fordern und Fördern‘ für die ganze Schulzeit!!!! Bei ALLEN erdenklichen, gesellschaftlichen Schichten! Wir liefern bestmöglichst SuS am Ende der GS Zeit ab, an alle weiterfuehrenden Schulen. Das muss man erst mal leisten und schaffen – da ist man im DaZ-Bereich locker mal bei einer sieben bis neunfach Differenzierung im Leselernprozess und immer dreifach bei HWSU Themen – von der schulischen Einweisung der Flüchtlingsfamilien in Rechtsstaatlichkeit, Bildungssystem, Wertevernittlung, Religionsfreiheit und Fragen aller Art und/ bzw. gesellschaftlichen Normen, einmal ganz abgesehen incl. intensivstem Sprechunterricht!!!??? Über den fehlenden Aspekt zweier Semester, in der Angleichung der neuen Ausbildung, will nicht ernsthaft jemand diskutieren, bei über 20 Jahren Lehrfahrung, intensiven Fach- und Sachanalysen und verschiedenen Landes spezifischen Zusatz-Oualifikationen!!!! ???! Bei ebenso langer Selbstfinanzierung der Unterrichtsmaterialien und kindgerechter Klassen Ausstattung auf rein privater Basis, während Kollegen, nach Dienst
nach Vorschrift machen, nach 8 semestrigem Studium, diesen Einsatz jedoch gar nicht zeigen und/oder bei Doppelverdienst grad mal eben ihre zweit Wohnung/Haus finanzieren? Das kann ja alles nicht wahr sein!!!! Ganz ehrlich! Man ist nicht mit sechssemestrigem Studium und titslem Engagement der Prellbock für alle und leistet und leistet und leistet ohne Aufstiegsmoeglichkeit!? Und am Ende wird ein um Hab und Gut gebracht werden nach noch gesellschaftlich gedeckt!?

Und für den und die – Ost/Westkonflikte in Gehaltskonflikte: Beamten/Angestellten / Lehrer-Verhältnissen/ Höhe des Gehaltes, ob des Engagements oder der Person, gehört keiner abgestraft, weder ‚zufällig‘, noch bewusst, noch intrigant. Die, die mehr Leistung erbracht haben, gehören nicht noch in Nachteile gebracht oder Angriffen jedwelcher Art ausgesetzt zu werden – wg. Status, Vermögen, Person oder wegen neutraler, demokratischer Unterrichtsweise unter ganzem Einsatz einer freiheitlich geprägten und demokratischen Persönlichkeit, des Lebensstils oder des Vermögens.

Dieser Beitrag soll zum Nachdenken anregen! Eltern, Schule und Gesellschaft. Wir sollten uns die Frage stellen, ob wir wieder in einem Sozialismus leben wollen, der anscheinend hier hinterrücks wieder etabliert werden soll!!!!??? Alles muss gleich sein, jeder das gleiche besitzen?

Klar wurden Fehler gemacht damals, das gehört auch als ’schrecklich‘ gewürdigt und gehört schnellstens nachgebessert, aber ‚wer andere in irgendeiner Form angreift oder nicht respektiert oder deren Leben terrorisiert, in Erfüllung derer staatlichen Aufgabe und übergriffig wird, verlässt den Boden der Demokratie (Herr BuPrä Steinmeier, Zitat in Teilen, durch eigene Interpretation erweitert)

Stocksaure und mutige Gruesse!

Erich.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Erich

Hmmm, wirkt ein bisschen wirr das Ganze?!?

Zitat: „Gleichzeitig, sollen sich alle Lehrer erst einmal untereinander, besonders in den verschiedenen Schulformen anerkennen, in ihren jeweils und zweifelsohne, verschiedenen pädagogisch/fachlichen Schwerpunkten! Diese sind gleichwertig, JaWOLL!“

Weil jetzt ein Erich daherkommt und das sagt, ist es auch so?!? Ich habe nicht mal etwas gegen „gleichwertig“. Was soll das eigentlich bedeuten? Welche Arbeit ist denn weniger wert als die eines Lehrers? Sind alle Arbeiten weniger wert, bei denen man weniger verdient? Könnten wir eher ohne Lehrer oder eher ohne Landwirte leben?

Meiner Meinung nach hat jede Arbeit ihren Wert, sonst gäbe es sie nicht. (Lassen wir das mal so pauschal stehen.) Dass sie deshalb alle gleich verdienen sollen, nun, das kann man meinen. Das ginge dann schon eher in Richtung Sozialismus/Kommunismus. War das nicht auf Kuba so? Ich hörte es mal. Hierzulande, wo die meisten keinen Sozialismus/Kommunismus wollen, bemisst sich der Wert einer Arbeit nach verschiedenen Kriterien. Es ist interessant, darüber nachzudenken, nach welchen eigentlich … Auf alle Fälle ist das Ergebnis, dass eben nicht alle gleich verdienen. Könnten ja nun auch alle, die weniger bekommen als XY als Geringschätzung betrachten.

Lehrer nach Leistung zu bezahlen, ist auch keine neue Diskussion. Man kann sie führen. Ich bin dagegen, weil ich fürchte, dass das eher zu „Schummeleien“ führt – je nachdem, woran diese Leistung gemessen wird (Schülernoten?). Ich bin mit dem gegenwärtigen System, das ja noch weitestgehend gilt, zufrieden. Es scheint mir ein akzeptabler Kompromiss. Ich verteidige es deshalb. Jahrzehntelang störte sich keiner daran. Änderungen an der einen Stelle führen nur zu Ungerechtigkeiten und Unmut an einer anderen. Man nehme den „Gehaltzuschlag“ für Lehrer an Brennpunktschulen in Berlin. Seiteneinsteiger dort bekommen das aber meines Wissens nicht. Und der Lehrer an der Brennpunktschule nebenan, die nur 79% statt 80% Hartz-IV-Kinder hat, auch nicht.

Schade, dass so viele immer nur ans Geld und ihren persönlichen Vorteil denken. Kapitalismus eben?! 😉

Palim
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Wir stellen fest:

– Sofawolf ist zufrieden mit dem, was die Gesellschaft ihm/ihr für seine Arbeitszeit und Leistung bezahlt.
– Deshalb müssen alle anderen auch zufrieden sein mit dem, was die Gesellschaft für die Arbeitszeit und Leistung bezahlt.
– Wer anderer Meinung ist, ist egozentrisch, denkt immer nur ans Geld und ist ein Kind des Kapitalismus.

Es ist nicht wahr, dass jahrzehntelang alle zufrieden waren mit dem gegenwärtigen System. Das ist allein Ihre Behauptung, die nicht Stand hält. Ungleich empfanden dies schon viele weit früher, wenn man im gleichen Studium gesessen hatte und die Lehrkraft an der anderen Schule nach gleicher Ausbildung mehr verdiente.
Vielleicht war die Arbeitszeit früher wirklich unterschiedlicher, vielleicht mehr gut versorgte Ehepartner in den anderen Schulen im Halbtagsjob, vielleicht die Belastung längst nicht so hoch wie heute?

So oder so ist jetzt die Ausbildung gleichwertig, alle absolvieren Master und 2. Examen, Arbeitszeit und Belastung sind ebenso gleichwertig, was mit Studien nachgewiesen wurde, die gerichtsfest sind.

Vermutlich sind inzwischen die Stimmen mehr und lauter, zumal es den Lehrkräftemangel an genau den Schulen gibt, an denen weniger bezahlt wird und an diesen Schulen die Brennpunkte liegen, die Inklusion umgesetzt wird, die Flüchtlingskinder beschult werden, der Lehrkräftemangel ausgeglichen werden muss, weit mehr als an anderen Schulen, wodurch die Belastung immer weiter steigt.

Vermutlich sind die Stimmen auch lauter, weil über viele Jahre immer weiter am Gehalt gestrichen wurde, kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld, keine Erhöhungen im Maße der anderen und keine Prämien.
Werden OECD-Vergleiche herangezogen, muss man auch ehrlich sagen, dass diese auf Durchschnittswerte beruhen. Werte, die an den GHR-Schulen an Gehalt gar nicht erreicht werden. Andere Parameter werden ebenfalls nicht verglichen, sondern allein das Gehalt nebeneinander gestellt.

Wenn vor Jahrzehnten die Lehrkräfte womöglich zufrieden waren oder still gehalten haben oder nicht gehört wurden, hat sich die Arbeit an den Schulen seit 2000 stark verändert, sicherlich an allen Schulformen.
Die GHR-LuL sehen aber auch dort ein Ungleichgewicht … und schauen eben nicht nur auf das Geld, sondern auch auf die Tätigkeiten, die sie erfüllen, und die Aufgaben, die ihnen gestellt werden und anderen nicht.

Und sollten Sie oder jemand anderes jetzt mit dem Gedanken kommen, dass diejenigen, die an den GHR-Schulen unterrichten, dies ja selbst gewählt haben: ja, haben sie. Und ihnen war auch bewusst, dass sie damit die kleinsten, unselbstständigsten und abgeschriebensten SuS unterrichten werden, eine Herausforderung, der sich andere nicht stellen mögen. Da sind wohl die meisten GHR-LuL eher altruistisch veranlagt und fanden und finden an dieser Aufgabe Gefallen, andere Lehrkräfte setzen ihre Priorität anders.
Das bedeutet aber nicht, dass die Gesellschaft oder Argumentatoren, die mit sich und ihrer Situation zufrieden sind, die GHR-LuL mit allen Problemen sich selbst überlassen können und erwarten dürfen, dass man immer alles so hinnehmen muss.

Machen Sie selbst, @sofawolf, ja auch nicht, sondern nur in diesem Fall, weil Sie persönlich keinen Vorteil für sich sehen. Wer da wohl schlicht an sich selbst denkt?

Emil
4 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Genau so ist es !!!!!

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

@ Palim, ach, mein Gott, haben Sie es auch endlich bemerkt, unter welchem Namen ich hier früher mal schrieb? Habe ich es je bestritten? Benutze ich den anderen noch als Zweitnamen, tue also so, als sei ich jemand anderes?

Halten wir also fest: Palim und Ihresgleichen geht es eben doch nur um „mehr Geld für sich“. Dafür wollen sie uns alle einnehmen von wegen, wir Lehrer müssten zusammenhalten. Palim, die sicher nicht mehr beim Eingangsgehalt steht, ist einfach nicht zufrieden mit 4000,- Euro brutto und wahrscheinlich noch mehr. Es ist halt nie genug, wenn man mehr bekommen könnte. Wie es anderen in unserem Land geht, interessiert sie nicht, wie es anderen in anderen Ländern geht, schon gar nicht.

Zitat: „Während obere Einkommensgruppen und mittlere (das ist die gute Nachricht) von Wirtschaftsboom und Lohnsteigerung profitieren, wächst die Zahl der Haushalte, die als arm gelten.“
https://www.nw.de/nachrichten/meinung/22580692_Ungleiche-Einkommen-in-Deutschland-Gefahr-fuer-den-Zusammenhalt.html

Dafür, dass es einem selbst besser und besser geht, werden alle möglichen scheinheiligen Argumente bemüht, vor allem auch in Richtung Lehrermangel. Der hat aber gar nichts mit den Gehältern zu tun. Das lag und liegt einfach an reduzierten Ausbildungsstellen und unvorhersehbarem Schülerzuwachs (2015 etc.). Im lehrermangelgeplagten Berlin wies man noch kürzlich tausende Interessenten ab. Und ein sehr hoher Anteil der Lehramtsstudenten beendet die Ausbildung nicht. Hier hätte man rechtzeitig ansetzen müssen.

Es bleibt dabei, Lehrer aller Schularten verdienen gut. Einfach nur mehr Gehalt zu zahlen, löst keines unserer Probleme im Schulalltag und verstärkt sogar noch den Lehrermangel, weil sich mehr Lehrer Teilzeit leisten können. In Berlin stieg die Zahl um 20%. Dort verdienen Lehrer jetzt am meisten. Damit sie sich nicht genötigt fühlen, in Teilzeit zu gehen, müsste man also etwas bei den Arbeitsbedingungen tun. Das behindern jedoch Leute wie Palim mit ihren falschen Ratschlägen und Argumentationen.

Palim
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Dadurch, dass Sie Ihre Argumente wiederholen, werden sie weder besser noch stichhaltiger und ein „Leistung muss sich wieder lohnen“-Kommentar passt nicht zu dem, was sie sonst propagieren.
Dass mir die derzeitige Entlohnung nicht gefällt, erschließt sich aus meinem Beitrag. M.E. sollten Lehrkräfte aller Schulformen mit A13 einsteigen, sofern sie den gleichen Abschluss absolviert haben, der sich Master+2. Examen nennt.

Lehrkräfte in Berlin verdienen nicht am meisten,
der Zusammenhang zwischen gestiegenem Gehalt und Teilzeitanträgen ist von Ihnen selbst konstruiert und nicht belegt, es kann ebenso an mehr Nachwuchs unter Lehrkräften, Zweitstudium, fehlender Altersermäßigung, anderen Bedingungen für Altersteilzeit liegen, von denen wir womöglich gar nichts wissen.

Die gleiche Bezahlung für alle nach A13 löst die Probleme hinsichtlich der ungerechten Bezahlung von Lehrkräften, einschließlich der unterschiedlichen Bezahlung von Lehrkräften mit gleichen Aufgaben an gleichen Schule bzw. Schulformen, die täglich miteinander arbeiten.

Dass sich zudem alle Lehrkräfte gemeinsam für bessere Bedingungen an allen Schulformen einsetzen sollten, finde ich einen guten und richtigen Ansatz.

Emil
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Wie wäre es, wenn Sie den Grundschullehrern mal etwas mehr Respekt entgegen bringen. Diese ständig als geldgeil zu beschimpfen (in immerhin 23 von 56 Kommentaren immer wieder aufs Neue) führt sicherlich nicht zur Verringerung des Lehrermangels, im Gegenteil! Darüber hinaus ist es nicht Aufgabe der Grundschullehrern, privat auf ein sachgerechtes Gehalt zu verzichten, um die Rahmenbedingungen für andere zu verbessern.
Ihre ewig gleichen Aussagen führen – logisch gedacht – übrigens unmittelbar u A12 für alle. Aber das trauen Sie sich wohl nicht, oder?

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Einstellungen werden aufgrund von Bedarfen vorgenommen, die im Haushalt als zu schaffende Planstellen ausgewiesen werden. Ob die mittelfristige Bedarfsberechnung der weisheit letzter Schluss ist, darf angezweifelt werden. Grundsätzlich gilt aber, dass nicht auf Vorrat eingestellt werden darf; das verbieten die Haushaltsgesetze.

Zum Thema Berlin; es ist doch die Frage, warum der Senat die ausgewiesenen Stellen nicht besetzen kann. Sind die Zuwanderungszahlen im Land Berlin so groß, dass nicht entsprechend schnell neue Schulgebäude errichjhtet werden können (meiner Information zufolge fehlen um die 45 Schulen in Berlin). Bleibt die Frage, wie man Zuwanderung – also den Zuzug nach Berlin – steuern möchte bzw. kann.

Wenn amn liest, dass Brandenburg im Vergleich mit den vier anderen ost-Bundesländern wirtschaftlich am besten dasteht, kommen einem schon Fragen. Diese Wirtschaftsleistung wird nämlich mit Sicherheit nicht im Elbe-Elster-Landkreis oder im Märkischen-Oderland erbracht. Das ist mit großer Sicherheit auf den berliner Speckgürtel zurück zu führen. Es hat schon Gründe, warum die Brandenburger kein gemeinsames Bundesland BE-BB haben wollen.

So lange das Mietpreisniveau in der Hauptstadt dergestalt (lächerlich) gering ist, ist BE für die falschen Leute attraktiv. Es ziehen die „Besser-Verdienenden“ in den Speckgürtel. Damit geht die Mittelschicht verloren. Es bleiben Studierende, Rentner, Familien mit geringem Einkommen und die Latte-Macchiato-Hipster-Fraktion – eine Konstellation, die keiner Region auf Dauer gut tuen könnte. Mit einer der Gründe, warum BE zum „failed state“ mutiert.

Palim
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Danke, emil.
Den Hinweis auf „A12 für alle“ finde auch ich folgerichtig,
auch müsste man dann fordern, dass sämtliche Zusatzgratifikationen aufgegeben werden zu Gunsten der besseren Bedingungen in allen Schulen.
Also keine A14-A16-Stellen, keine Zulagen etc., schließlich müsste man auch dies als „geldgeil“ deklarieren und darlegen, diese Besoldungsstufen wären alle auf Kosten der Allgemeinheit.
Nicht meine Idee und nicht meine Forderung.

Erich
4 Jahre zuvor

Und die Herrschaften hier, die sich durch ihr allgemeines, gegoogeltes Halbwissen hier hervortun, um nur um des Kommentierens willens und mit Sicherheit ihre letzte aktive Schulerfahrung vor fünfzig Jahren hatten, können gern mal pausieren! Für eine Lehrkraft sind die Kommentare mitunter nur schwer zu ertragen , weil diese einfach nur die perfekte Realitaetsferne abbilden. Und Herr Mueckenfuss: Ja, GS-Lehrer sollten gerade und speziell von Ihren persönlich gezahlten Steuern nach A13 bezahlt werden! Sie haben offensichtlich von der hohen und verantwortungsvollen Arbeit und Belastung von GS Lehrern als Basis des Bildungssystems, keine wirkliche Ahnung. ???
Melden Sie sich doch mal als Quereinsteiger für ein nur 12 woechiges Praktikum an in einer Brennpunktschule, dann wäre doch allen geholfen und wir würden platzen vor Neugier, ob Ihrer Erfahrungen! Vollzeit, differenzierter Unterricht, Sprachen – würde ich vorschlagen, das ist am anstrengensten und eine Flüchtlings Klasse mit mindestens 2o SuS, ohne Schulsozialarbeiter oder Doppelbesetzung Kurzeinweisung – fertig! Dann, würden Sie mal eine KLEINE Ahnung davon bekommen, WAS Lehrer eigentlich leisten! Es ist ein Knochenjob!!! Vmtl. würden sie danach vor Schreck alle sofort hochgestufen bzw. Sie würden von ihren Einkünften noch freiwillig etwas spenden, damit Lehrer besser bezahlt werden können oder Polizisten oder andere Staatsdiener, die uns alle schützen! Und hier für -auch Ihr Recht und Ihre Ordnung- sorgen!!! Bildung steht an Wichtigkeit über allem, für das gesunde Gelingen einer Gesellschaft.
Guten Tag.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Erich

Zitat: „Und die Herrschaften hier, die sich durch ihr allgemeines, gegoogeltes Halbwissen hier hervortun, um nur um des Kommentierens willens und mit Sicherheit ihre letzte aktive Schulerfahrung vor fünfzig Jahren hatten, können gern mal pausieren! “

Und halten Sie sich nicht daran und tun, was Sie so großkotzig anderen vorschreiben?

Ich finde es immer ein wenig lächerlich, aber mehr auch nicht, wenn jemand so auftritt wie Sie und meint, alle anderen Meinungen niederpoltern zu müssen. Glauben Sie wirklich, dass das irgendjemanden überzeugt. Sie sprechen mir ab, Lehrer zu sein. Gut. Ich spreche Ihnen ab, Lehrer zu sein. Und nun? Wer am lautesten schreit, hat Recht?

Die Steuerleistungen, von denen Ihrer Meinung nach Grundschullehrer das Recht (?) haben, A 13 für sich zu reklamieren, werden nicht nur von den Grundschullehrern erbracht. Wir sind also wieder am Anfang der Debatte, die wir hier seit Jahren führen, haben nur die Grundschullehrer ein Recht darauf, von den Steuerüberschüssen zu profitieren? Gibt es nicht ganz andere Baustellen in unserem Land (oben verwies ich darauf, Stichwort Aufstocker, Stichwort Justiz …). Nichts im Bildungswesen wird besser, wenn eine Gruppe in ihm noch mehr verdient, die bereits gut verdient. Lediglich der Lehrermangel erhöht sich, weil mehr Lehrer in Teilzeit gehen können.

In Berlin, wo Neueinsteiger derzeit am besten verdienen, erhöhte sich die Teilzeitquote in den letzten Jahren von rund 24% auf rund 29%. Dort bekommen die Lehrer seit 2013 sofort mit Neueinstellung Erfahrungsstufe 5 und seit 2018 alle A/E 13. Der Lehrermangel bleibt, die Teilzeitquote steigt und die Berliner Lehrer sind weiter unzufrieden. Sie wollen nun auch noch verbeamtet werden. Merken Sie was? („Der Fischer und seine Frau“) Und die Arbeitsbedingungen bleiben so belastend, wie sie es immer waren.

Palim
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Woher nehmen Sie denn die Teilzeitquote und wie steht sie im Zusammenhang mit dem Alter der Lehrkräfte?
Woraus geht hervor, dass die Lehrkräfte, die in Teilzeit gegangen sind, dies gemacht haben, weil sie mehr Gehalt erhalten haben?
Können Sie belegen, dass Lehrkräfte um genau die Zeit in Teilzeit gegangen sind, die das erhöhte Gehalt finanziert?

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Natürlich versuchen Sie alles infrage zu stellen, was Ihnen nicht passt. Das kennen wir ja schon.

Die Teilzeitquote habe ich aus den Medien. Da ich hier meist der Einzige bin, der etwas belegt, akzeptiere ich schon gar nicht derartige Aufforderungen von Leuten, die selber nichts belegen.

Dass die Gründe für Teilzeit vielfältig waren und sind, ist doch klar. Das habe ich nicht bestritten. Wenn aber zeitgleich mit enormen Gehaltserhöhungen (siehe oben), die mehrere hundert Euro ausmachen, sogar bis zu 1000,- (siehe oben), die Teilzeitquote steigt von rund 24 auf rund 29%, also um rund 20% (richtig geschätzt?) dann kann man einen Zusammenhang vermuten.

Nun belegen Sie doch mal das Gegenteil!
Und googeln Sie doch mal!

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

PS: Eine Anfrage soeben an Google und ich habe die Zahlen sofort wiedergefunden.

geli
4 Jahre zuvor

Warum sollten wir von der Öffentlichkeit mehr Respekt für die Lehrer und Ihre Arbeit fordern, wenn wir bzw. die Politik dies heutzutage nicht einmal mehr von Schülern und Eltern erwartet?
Die ständige Erweiterung von Schüler- und Elternrechten gegenüber denen der Lehrer spricht eine eindeutige Sprache über die Misstrauens- und Machtverhältnisse. Wehe, ein Lehrer legt sich mit diesen heimlichen „Vorgesetzten“ an!
Die Lehrer in den Augen der Öffentlichkeit erst zu armen Würstchen zu machen, um dann mehr Wertschätzung und Anerkennung für sie und ihren Beruf zu fordern, ist eine Heuchelei sondergleichen. Sie macht mich wütend und keineswegs dankbar.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  geli

Sehe ich auch so.

mississippi
4 Jahre zuvor

Weltlehrertag – ja, etwas mehr gegenseitiger kollegialer Respekt unter den verschiedenen Lehrämtern wäre wirklich schön.

Dieses ewige auf dem Gehalt der Grundschullehrer Herumhacken wird langsam unerträglich. Wie kann man da eigentlich so viel Lebenszeit hineinstecken? Was steckt dahinter?

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

@ Mississippi, na, beantworten Sie die Frage doch auch mal, warum es Ihnen so wichtig ist, noch mehr zu verdienen? Mit ihrer Berufserfahrung sind Sie doch sicher schon deutlich über das Einstiegsgehalt hinaus. Verbeamtet sind Sie doch sicher in BaWü/Bayern (?) auch. Warum können Sie nie genug bekommen? Warum bedeutet „Kollegialität“ für Sie, dass wir alle dafür eintreten sollen, dass Sie immer mehr verdienen und es niemand wagt, sie zu kritisieren? Komisches Verständnis von „Kollegialität“.

Was bei mir dahinter steckt, habe ich oft beantwortet. Es zu ignorieren und dann danach zu fragen, ist auch seltsam. Ich sage, mehr Gehalt brauchen wir aktuell (!) nicht; massive Entlastungen im Berufsalltag brauchen wir und das an allen Schularten. Ich klammere die Grundschulen davon nicht aus. Ich fordere etwas für uns alle. Sie fordern etwas nur für sich an den Grundschulen und dann reden Sie von Kollegialität?

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Ich trete sogar für Dinge ein, von denen ich selbst gar nichts habe, z.B. dass die Klassenstärken und die Stundenverpflichtung an Brennpunktschulen noch mehr gesenkt (!) werden sollten als an allen anderen Schularten, wo sie auch gesenkt werden sollten. Also z.B. überall erstmal 2 Wochenstunden weniger im Stundendeputat, an Brennpunktschulen dann aber 4 Wochenstunden weniger.

Das ist auch eine Art von „Gehaltserhöhung“, weil man für weniger Stundensoll das gleiche Gehalt bekommt wie vorher. Und das brächte wirklich Entlastung im Schulalltag. (1 Beispiel)

Und auch das kostet, weil man dann mehr Lehrer braucht, was gegenwärtig nur über Seiteneinsteiger zu realisieren wäre.

Cornelia
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Bedingungen ändern scheint natürlich eine gute Perspektive zu sein, das wird ja schon lange gefordert und würde teilweise auch entlasten. Man darf sich aber keine Illusionen machen z.B. hinsichtlich der Inklusion ( die ja fast ausschließlich in Grund-und Gemeinschaftsschulen stattfindet und von anderen Schulen vehement abgelehnt wird, aus durchaus nachvollziehbaren Gründen, je nach Sachlage). Sie lässt sich durch bessere Bedingungen, z.B. kleinere Klassen, bessere Ausstattungen, mehr Hilfskräfte, geringeres Stundendeputat nur teilweise auffangen! Und man darf damit rechnen, dass bei verbesserten Bedingungen noch viel mehr Eltern als bisher ihre Kinder auf der Regelschule anmelden werden, denn das Recht dazu ist per Gesetz nun mal da und kann auch gerichtlich eingeklagt werden. Ob man der extrem heterogenen Schülerschaft dann noch irgendwie gerecht werden kann, wird sich dann zeigen. Schwierige Aussichten für GS und Gemeinschaftsschulen! Natürlich löst auch eine andere Gehaltstufe die Probleme nicht! Aber auf dem Hintergrund der realen Situation wirkt es auf mich schon befremdlich, dass man unbedingt noch eine Schulart haben will, die geringer besoldet ist, das hat für mich nur noch Alibifunktion.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Cornelia

Nein, darum geht es nicht. Es geht nicht darum, dass einige weniger verdienen sollen als andere. Überall wird anders/unterschiedlich verdient. Es geht darum, ob diese Gehaltsunterschiede gerechtfertigt sind. Ich sage ja, weil Aufgaben und Anforderungen an den weiterführenden Schulen – die Gymnasien sind ja nur ein Beispiel – anders sind. (siehe unterschiedliche Gehälter von Ärzten)

Immer wenn man das sagt, finden es die Grundschullehrer unverschämt, dass man sich anmaßt, ihre Aufgaben und Anforderungen „von außen“ einzuschätzen, aber im gleichen Atemzuge maßen sie sich an, die Aufgaben und Anforderungen an weiterführenden Schulen einzuschätzen, denn sie behaupten ja, es sei „alles das Gleiche“.

Das Argument für den gleichen Verdienst ist, dass man ja den gleichen Abschluss habe. Es ist aber nur dem Namen nach und hinsichtlich der Länge der Ausbildung der gleiche Abschluss. Die Inhalte sind nicht gleich. Und nachdem das in einigen Bundesländern anerkannt wurde, kam dann die nächste Forderung, dass es ungerecht sei, dass jene das nicht bekommen, die bereits im Dienst sind. Die haben aber nicht gleich lange und mit gleichem Abschlussnamen studiert. Naja, da finden sich neue Tricks und Kniffe. Letztlich läuft es immer nur darauf hinaus: „mehr Geld für den Einzelnen“. Es geht nur um Geld, Geld, Geld … für sich selbst.

Und für wirkliche Veränderungen im Schulalltag ist dann nichts mehr da. Lasen wir nicht gerade aus NRW, dass für mehr Sozialarbeiter kein Geld da ist? Was verdienen die denn? E 9? E 10 … interessiert hier keinen Grundschullehrer, der inzwischen meistens mindestens A 12 bekommt! So sieht’s doch aus!

Emil
4 Jahre zuvor
Antwortet  Cornelia

Stimmt. Was andere Berufsgruppen verdienen hat nämlich nichts damit zu tun, dass in ein und demselben Beruf mit ein und derselben Ausbildung unterschiedlich bezahlt wird (im Übrigen ohne sachlichen Grund, sondern aufgrund einer Tradition von längst vergangenen Zeiten).

Im übrigen argumentieren ihre Mitmenschen aus dem Osten ebenso, wenn sie denselben Lohn fordern wie im Westen. Sagen Sie denen auch ständig, sie sollten nicht so „egoistisch“ sein?

Palim
4 Jahre zuvor

„Also z.B. überall erstmal 2 Wochenstunden weniger im Stundendeputat, an Brennpunktschulen dann aber 4 Wochenstunden weniger.“

Wer wirft anderen immer vor, sie würden zuerst einmal an sich selbst denken?
Warum gehen die Brennpunktschulen nicht vor?

Übrigens bedeutet „Kollegialität“ für mich, dass man andere nicht persönlich angreift, sondern sich um der Sache Willen unterhält, und dass man die Ausbildung, Professionalität und Arbeit bzw. Arbeitsleistung anderer anerkennt, statt sie ihnen vorzuhalten.
Wie gut, dass es so viele Grundschullehrkräfte gibt, die trotz A12 und Benachteiligung in vielen anderen Bereichen bereit sind, sich täglich um die jüngsten SchülerInnen zu kümmern, die hoch qualifiziert sind und sich über Jahre stets weiter fortbilden und spezialisieren, die die aktuellen Herausforderungen tragen und in ihren vergleichsweise kleineren Kollegien die vielen zusätzlichen, außerunterrichtlichen Aufgaben stemmen.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Palim 8. Oktober 2019 at 12:46

“Also z.B. überall erstmal 2 Wochenstunden weniger im Stundendeputat, an Brennpunktschulen dann aber 4 Wochenstunden weniger.”

Wer wirft anderen immer vor, sie würden zuerst einmal an sich selbst denken?
Warum gehen die Brennpunktschulen nicht vor?
———————————————————–

Hä? Ich bin an keiner Brennpunktschule und ich trete doch dafür ein, dass die Kollegen dort mehr entlastet werden, weil sie härtere Arbeitsbedingungen ertragen müssen als wir an den „normalen Schulen“. Inwiefern ist das unklar, dass ich diesbezüglich also nicht zuerst und nur an mich denke und mir die anderen egal sind???

PS: In der Regel tauschen wir hier Meinungen aus. Manchmal geht es auch etwas heftiger zur Sache, was meistens nur eine Retourkutsche ist (von mir). Es sind fast immer nur die Grundschullehrer, die sich bei Widerspruch und Nicht-Unterstützung ihrer endlosen Gehaltsforderungen geringgeschätzt fühlen und beleidigt sind, wenn man heutige Unterrichtsmethoden infrage stellt. D.h. man darf also diese Meinungen nicht haben und schon gar nicht äußern, um „kollegial“ zu sein?

Wenn hingegen eine Lehrerin mit dem Pseudonym E. dumpf-plump daherpoltert, dann bekommt sie von eben diesen Grundschullehrern, die sich gegen persönliche Angriffe aussprechen und über solche beschweren, auch noch Applaus. Wie doppelgesichtig ist das denn?

Emil
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Ihre Selbst- und Fremdwahrnehmung ist seltsam. Wer hier rumpoltert, kann jeder nachlesen, hundertfach….

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Teile der Grundschullehrerabteilung hier.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

„Wie gut, dass es so viele Grundschullehrkräfte gibt, die trotz A12 und Benachteiligung in vielen anderen Bereichen bereit sind, sich täglich um die jüngsten SchülerInnen zu kümmern, die hoch qualifiziert sind und sich über Jahre stets weiter fortbilden und spezialisieren, die die aktuellen Herausforderungen tragen und in ihren vergleichsweise kleineren Kollegien die vielen zusätzlichen, außerunterrichtlichen Aufgaben stemmen.“

Was sind denn die vielen Benachteiligungen?

Zum weiteren Teil: gehen Sie davon aus, dass das für Lehrkräfte anderer Schulformen nicht gilt oder warum ist das jetzt ein nennenswerter Aspekt?

PS: „trotz A12“ klingt ja fast so als würde man knapp über der Armutsgrenze leben. Zur Erinnerung: A12 beginnt bei uns in NRW als ledige Person bei knapp 3000 € netto. Das erhalten die wenigsten Akademiker direkt nach dem Studium.

Palim
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Es gibt Lehrkräfte, die A13 erhalten, andere bekommen A12.
Sie haben inzwischen die gleiche Ausbildung zu absolvieren und die gleichen Abschlüsse vorzulegen, wenn sie in den Schuldienst wollen.

An verschiedenen und auch an gleichen Schulformen arbeiten Lehrkräfte mit unterschiedlicher Besoldung, übernehmen dabei aber z.T. die gleichen Aufgaben.

Mein Beitrag bezog sich auf den von mississippi vom 7.10. um 23.37 Uhr. Angegriffen werden immer wieder die Grundschullehrkräfte, die hier deutlich schreiben, dass alle Lehrkräfte mit A13 einsteigen sollten.
„Alle“ bezieht damit auch diejenigen ein, die an anderen Schulformen arbeiten, häufig auch mit denen, die ungebildeter und mit mehr persönlichem Ballast zur Schule kommen, sodass Lehrkräfte sich diesen SuS intensiv widmen müssen.
Allen diesen Lehrkräften spreche ich meine Anerkennung aus, denn die Aufgabe ist schwierig und täglich herausfordernd, sie nehmen sie an und stellen sich dieser.

Die Forderung derjenigen, die (noch) A12 erhalten, allein darauf zu reduzieren, das sie nach „mehr Geld“ rufen würden, finde ich falsch, zumal sich die hier angesprochenen Grundschullehrkräfte auch alle für bessere Bedingungen ausprechen und persönlich darlegen, was in anderen Bundesländern besser oder schlechter läuft. Da wäre es doch auch mal schön, wenn man sich die bessere Ausstattung in anderen BL anschaut und sich diese zum Vorbild nimmt und nicht das Sparen.

„Was sind denn die vielen Benachteiligungen?“
Die Benachteiligungen in der Grundschule beziehe ich auf Folgendes:
– alle SuS, die später auf verschiedene Schulformen gehen, sitzen in einer Klasse und bilden eine heterogene Gruppe,
– alle Förderbedarfe können mit dabei sein, häufig wünschen sich Eltern die Beschulung in der Grundschule oder es gibt für Klasse 1-4 keine FöS mehr, in weiterführenden Schulen wechseln SuS ggf. zur FöS, da es diese ab Kl. 5 noch (wieder) gibt
– häufig sind Beeinträchtigungen oder andere förderbedürftige Gegebenheiten vor der Einschulung nicht bekannt oder werden nicht als gravierend wahrgenommen, die Arbeit mit Eltern und Kind sowie die erste Diagnostik, die recht mühsam sein kann, und Förderplanung erfolgt in der Grundschule und kann danach fortgeschrieben werden
– Überprüfungsverfahren finden zuerst in der GS statt, allerdings erst, wenn zuvor intensive Förderung erfolgt und ausgiebig dokumentiert wurde, sodass es für das Verfahren genutzt werden kann, am Ende der 4. Klasse muss noch eine Überprüfung zur Kontrolle erfolgen, GS-LuL sind also doppelt in Überprüfungsverfahren involviert
– die Stundenzuweisungen der sonderpädagogischen Unterstützung erfolgen (in meinem BL) in der Grundschule pauschal mit 2 Std. pro Woche pro Klasse, in allen nachfolgenden Schulen pro Kopf, sodass es zu mehr Stunden kommt, wenn mehrere Kinder mit Unterstützungsbedarf in der Klasse sind. Eine Quote gibt es (hier) bisher nicht, sie wäre auch schwierig umzusetzen, da die Überprüfungsverfahren häufig erst nach 1-3 Jahren laufen können oder dürfen (die Vorgaben ändern sich ständig). Die pauschale Grundversorgung ist so gering, dass die Förderung überwiegend von den Grundschulkräften erfolgen muss, zusätzlich zu ihren herkömmlichen Aufgaben. Beratungsstunden oder Ausgleich gibt es dafür nicht.
– Grundschulen sind kleine Systeme mit wenig Lehrkräften und i.d.R. ohne Konrektoren (je nach BL), GS-Leitungen müssen bis zu 18 Std. Unterricht erteilen, und „nebenher“ die Schule leiten
– An der kleineren Schule müssen sämtliche Konzepte, Statistiken, Beauftragungen, Anträge etc. wie an anderen Schulen auch erstellt werden, hier gibt es keine Entlastungen oder Anrechnungen. Die Arbeit wird auf weit weniger Lehrkräfte verteilt. Dies verschärft sich durch den Lehrermangel übrigens noch, da Vertretungen und Abordnungen von vielem ausgenommen werden (müssen).
– Vertretungsunterricht läuft nicht über Lehrkräfte, sondern über z.T. gering qualifizierte pädagogische MitarbeiterInnen, die die SuS beaufsichtigen. Die Inhalte dafür werden von den Lehrkräften ausgearbeitet und bereit gestellt, diese Mehrarbeit wird nicht gezählt und nicht vergütet.
– Entlastungsstunden sind an GS besonders selten, die kleinen Systeme haben zumeist 2 oder 3 Std., die die SL verteilen kann
– Aufstiege, die in anderen Schulformen möglich sind, gibt es an GS nicht, will man eine Funktionsstelle mit A14 und höher erreichen, muss man zunächst sehen, wo oder wie man eine A13-Stelle erhält

Diese Aspekte sind überwiegend unabhängig von schul- oder schulformspezifischen Ausprägungen von Schulen, denn die Aufgaben fallen an anderen Schulformen auch an, werden aber an Grundschulen nicht entsprechend ausgeglichen, was ich als Benachteiligung empfinde.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

„Sie haben inzwischen die gleiche Ausbildung zu absolvieren und die gleichen Abschlüsse vorzulegen, wenn sie in den Schuldienst wollen.“

Unabhängig von A12, A13, etc. handelt es sich nicht um die gleiche Ausbildung. Ich habe während meines Studiums nichts mit anderen Schulformen zu tun gehabt. Dagegen mit Studenten der selbigen Schulform, jedoch unterschiedlicher Fächer und selbst da gibt es Unterschiede. Wenn Sie heutzutage studieren, z.B. Mathe/Physik, erhalten Sie einen Bachelor of Science. Wenn Sie z.B. Deutsch/Englisch studieren, erhalten sie einen Bachelor of Arts. Das ist schon ein Unterschied.

„An verschiedenen und auch an gleichen Schulformen arbeiten Lehrkräfte mit unterschiedlicher Besoldung, übernehmen dabei aber z.T. die gleichen Aufgaben.“

Die Betonung liegt auf „z.T.“. Sie werden dennoch nicht 1:1 die gleiche Arbeit verrichten.

„Die Forderung derjenigen, die (noch) A12 erhalten, allein darauf zu reduzieren, das sie nach “mehr Geld” rufen würden, finde ich falsch, zumal sich die hier angesprochenen Grundschullehrkräfte auch alle für bessere Bedingungen ausprechen und persönlich darlegen, was in anderen Bundesländern besser oder schlechter läuft.“

Und wie soll das ihrer Meinung nach ohne Geld möglich sein? Es wurde hier schon mehrfach thematisiert, auch Landesminister haben dies betont, dass A13 für Alle ein großes Loch in die Landeskassen reißen wird. Beides wird es nicht geben.

Es wäre zudem ehrlich die eigene Priorisierung zu nennen:
1. A13 für Alle
2. Bessere Arbeitsbedingungen für Alle

Das ist nachvollziehbar und verständlich, stellt ihre heroische und selbstlose Darstellung jedoch ein Stück weit zurück.

Ehrlich gesagt mache ich bei ihren genannten Benachteiligungen nur an einer Stelle wirklich eine aus:

„Aufstiege, die in anderen Schulformen möglich sind, gibt es an GS nicht, will man eine Funktionsstelle mit A14 und höher erreichen, muss man zunächst sehen, wo oder wie man eine A13-Stelle erhält“

Das ist sicherlich eine Benachteiligung. Jedoch muss man dazu sagen, dass eine A14-Stelle auch an anderen Schulformen schwierig zu erhalten ist. Die Kollegien sind meist 2-4 mal so groß und entsprechend gibt es viele Personen, die für diese wenigen Stellen in Frage kommen. Insofern gibt es bei ihnen so gut wie keine bzw. gar keine Möglichkeit, an anderen Schulformen sind die Chancen zwar existent, aber die meisten Lehrkräfte gehen dennoch leer aus und verbleiben bei A13 bis zur Pension.

Ihr weiteren Punkte müssen Sie eben auf Kollegien mit 100 Personen hochrechnen. Sie können die absoluten Zahlen nicht miteinander vergleichen.

Gerade ihre ersten Punkte verstehe ich nicht. Der Arbeitsschwerpunkt einer Grundschule liegt ja auch insbesondere darauf. An einem Gymnasium geht es um den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife und insofern müssen wir uns an diesem messen lassen und unseren Fokus darauf legen.

Um das nochmal zusammenzufassen:
Sie haben eine lange, vermutlich unvollständige, Liste mit Dingen, die nicht optimal laufen. Das ist eben etwas was verbessert werden muss. Ich sehe darin jedoch keine Benachteiligung, da dies ja an anderen Schulformen besser laufen müsste und das entspricht nun mal nicht der Wahrheit. Beispiele:
– Schulleitungen haben überall mehr Arbeit zu verrichten, als ihre Wochenarbeitszeit dies vorsieht
– Entlastungsstunden gibt es viel zu wenige (im gleichen Verhältnis wie bei Ihnen)
– Mehrarbeit wird ebenfalls nicht vergütet oder durch Entlastungsstunden abgedeckt
– Sonderpädagagosiches Personal ist gerade an Gymnasien nicht präsent, obwohl dort ebenfalls SuS mit diversen Einschränkungen sitzen
– Für den Vertretungsunterricht muss Material durch die verhinderte Lehrkraft bereitgestellt werden

Palim
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Ihre Argumentation ist schon ein wenig putzig,
Sie pochen auf Verhältnismäßigkeit und untergraben selbst das Argument,
– denn es gibt verhältnismäßig wenige Kinder mit Unterstützungsbedarf an den Gymnasien, mit zieldifferentem Unterricht, um den Sie sich für alle Stunden kümmern müssten, noch weniger,
– denn an keiner anderen Schule gehen SL zu 2/3 Ihres Deputats in den Unterricht,
– denn an keiner anderen Schule gibt es zusätzliche Aufstiegsämter für Aufgaben, die in allen Schulen zu erledigen sind,
– denn an keiner anderen Schule gibt es so wenige Entlastungsstunden, wie an der GS, da es um einen Faktor geht, der die Verhältnismäßigkeit schon ausgedrückt.

Offenbar ist es schwierig, die Benachteiligung für andere nachvollziehbar werden zu lassen. Da hilft die Abordnung an eine Grundschule, bei entsprechend großer Stundenzahl bzw. Notlage der Schule kommt die Klassenleitung mit hinzu, Klassenlehrerprinzip ohnehin. Als Gym-LuL dürfen Sie dann die Aufgaben der GS-Lehrkraft übernehmen, die ausgefallen ist. Wo sollten da Unterschiede begründet sein? Vielleicht ist es der Schule möglich, Sie eher in Klasse 3+4 einzusetzen, während besser dafür ausgebildete Lehrkräfte in den Erstunterricht gehen, so würde es an anderen Schulformen ggf. auch sein.
Und weil Ihnen Verhältnismäßigkeit so wichtig ist, erkläre ich Ihnen, dass Sie verhältnismäßig viele Zusatzaufgaben übernehmen müssten, also mehrere Fachkonferenzleitungen, Beauftragungen für Sicherheitsaspekte, verhältnismäßig viele Aufsichten, das Bereitstellen von Unterrichtmaterial für pädagogische MitarbeiterInnen, wenn _andere_ LuL verhindert sind und/oder über längere Zeit ausfallen, verhältnismäßig viele Diagnostiken für div. Bereiche, Beratungsgespräche und womöglich auch Überprüfungen auf Unterstützungsbedarf unterschiedlicher Schwerpunkte sowie vorab die Förderplanung, Dokumentation und zieldifferente Beschulung dieser SuS – alles ganz alltägliche Aufgaben für eine GS-Lehrkraft.

Bleibt noch die Priorisierung, bei der Sie für die bisherige plädieren:
1. A13Z für SekII-LuL, auch wenn sie überwiegend in der SekI eingesetzt werden oder an der GeSa sind – mit oder ohne Oberstufe
2. A14 und mehr für SekII-LuL, deren Aufgaben an anderen Schulen unentgeltlich erledigt werden müssen (Fachobfrau, Konzepterstellung, Mitwirkung in der Schulverwaltung, Durchführung von Projekten und Wettbewerben – aus den öffentlichen Stellenausschreibungen in Nds. entnommen)
3. Entlastungsstunden vorrangig für SekII-Schulen, während diese Aufgaben an anderen Schulen unentgeltlich erledigt werden müssen
4. A12 für die meisten LuL in GS und SekI, die die jüngsten, ungebildetsten und am stärksten benachteiligten SuS beschulen
5. TV-irgendwas und 5 Monate Arbeitslosigkeit für diejenigen, die das 2. Examen nicht abgelegt haben, aber durch Vertretungen den Unterricht an verschiedenen Schulformen aufrecht erhalten und die o.g. Aufgaben zu großen Teilen tragen (Klassenleitungen, Beschulung in inklusiven Klassen, Aufsichten uvm.)
6. bessere Bedingungen für alle

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@Palim und dennoch handelt es sich nicht um Benachteiligungen.

Beispiel: Ein Leiter einer Grundschule muss mehr unterrichten als an anderen Schulformen.

Das sagt überhaupt nichts aus. Es geht am Ende um die zu leistenden Arbeitsstunden. Wenn am Ende der Leiter eines Gymnasiums und der Leiter einer Grundschule beide auf 70 Wochenstunden kommen, spielt das Stundendeputat keine Rolle. Es wäre erst eine Benachteiligung, wenn der Leiter einer Grundschule im Schnitt mehr Wochenstunden arbeiten muss als Leiter anderer Schulformen.

PS: Ich freue mich dann bald auf „A14 und mehr“, da ich eine Vielzahl unentgeltlicher Aufgaben verrichte.

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Doch, sie müssen ja nur ein Referendariat absolvieren und bei einer Behörde anfangen – und dann gibt es oben drauf A13.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Zitat 1: „Sie haben inzwischen die gleiche Ausbildung zu absolvieren und die gleichen Abschlüsse vorzulegen, wenn sie in den Schuldienst wollen.“

Es ist eben nicht die gleiche Ausbildung inhaltlich! Wie können Sie immer wieder derartig lügen? Ein Gymnasiallehrer studiert nicht die Vermittlung de Buchstaben oder der Zahlen und hat auch eine andere Pädagogik und Didaktik. Ein Grundschullehrer studiert nicht Geografie, Geschichte, Physik, Chemie u.a. auf dem Niveau der Abiturstufe und mehr … Es ist eben nur dem Namen nach der gleiche Abschluss und der Länge nach die gleiche Ausbildung. Die Inhalte sind größtenteils, abgesehen wohl von den Grundlagen, verschieden!

Zitat 2: „… zumal sich die hier angesprochenen Grundschullehrkräfte auch alle für bessere Bedingungen ausprechen und persönlich darlegen, was in anderen Bundesländern besser oder schlechter läuft.“

Richtig, das heißt aber, sie wollen alles und gehen davon aus, die sprudelnden Steuereinnahmen seien nur für die Lehrer da. Und dagegen wende ich mich und finde es unrealistisch zu glauben, dass man sowohl schöne fette Gehaltserhöhungen und massive Arbeitsentlastungen bekommen kann, weil letztere eben auch kosten und da ist meine Argumentation, dass aktuell (!) die massiven Arbeitsentlastungen wichtiger für uns sind – für uns an allen Schularten!

Zitat 3: „Angegriffen werden immer wieder die Grundschullehrkräfte, die hier deutlich schreiben, dass alle Lehrkräfte mit A13 einsteigen sollten.“

Und „zurückangegriffen“ werden die Lehrkäfte (deren Schulart vermutet wird, ohne dass man sie kennt), die sich gegen „A 13 für alle“ aussprechen, egal aus welchen Gründen. (Da gibt’s ja noch mehr als den zuvor genannten). Und dann schauen wir uns mal an, auf welchem primitiven Niveau E. und wenige andere hier herumpoltern und verunglimpfen, wer eine andere Meinung hat – und dafür von den Grundschullehrer, die für „A 13 für alle“ sind, auch noch Beifall bekommen!
(Googeln Sie mal! Anfangs habe ich mir das abgespeichert, aber es ist mir einfach zu primitiv und eklig.)

Emil
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Ein Abitur ist ein Abitur, egal ob Chemie oder Physik als Nebenfach dabei war.
Sind Sie eigentlich wirklich so dumm, dass Sie Studienanschlüsse und Qualifikationen so gar nicht verstehen? Angeblich haben Sie doch studiert, oder?

Emil
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

PS: Was sagen Sie eigentlich Ihren ostdeutschen Mitbürgern, die gleichen Lohn wie in Westdeutschland fordern? „Sie sollen nicht so geldgierig sein? „

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Gleich ist es nicht, aber gleichwertig. Das Studium der Grundschullehrkräfte und der der Sekundarstufe I entspricht aufgrund der Länge der Regelstudienzeit und des zu absolvierenden Hochschulabschlusses (Master-Studiengang) dem der Lehrkräfte für die SekI+II. Aus den genannten Gründen ist die Ausbildung gleichwertig und berechhtigt entsprechend der allgemeinen Bedingungen für den öffentlichen Dienst zur Teilnahme am Vorbereitungsdienst für den höheren Dienst – vulgo Referndariat – und der Einstufung nach erfolgreich bestandenem Vorbereitungsdienst und Übernahme in ein Dienstverhältnis im Eingangsamt zu A13/E13.

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

@emil – ob Chemie oder Physik Nebenfach in der Qualifizierungsphase gewesen ist oder nicht, ist irrelevant.
In der gymnasialen Oberstufe gibt es nur die Möglichkeit eines oder mehrere Fächer des mathematisch-naturwissenschaftlichen Aufgabenbereiches zu wählen. Diese werden dann entweder als Grundkurs (3-stündig) oder als Leistungskurs (5-stündig) unterrichtet. Ob dann das entsprechende naturwissenschaftliche Fach oder das Fach Mathematik auch schriftliches oder mündliches Prüfungsfach im Abitur ist, hängt von der individuellen Wahl des Prüflings ab.
Es besteht also die Möglichkeit z.B. Physik bis Ende der Q2 als Grundkurs zu belegen, es aber nicht mit in die Abi-Prüfungen zu nehmen, wenn ansonsten der Aufgabenbereich Math/Nat abgedeckt ist

mississippi
4 Jahre zuvor

@ Herrn Mückenfuß: Ihre Ausbildung liegt wohl schon etwas länger zurück. Würde Sie heute gerne auf eine bayerische Uni schicken, um Grundschullehramt zu studieren.