BERLIN. Wissenschaftler sollen weniger im stillen Kämmerlein forschen und mehr mit ihren Erkenntnissen an die Öffentlichkeit gehen. Das Bundesforschungsministerium will die Vergabe von Fördergeldern künftig auch daran knüpfen, ob und wie geplante Forschungsprojekte von den Beteiligten nach außen kommuniziert werden. Das hat Ministerin Anja Karliczek am Donnerstag in Berlin angekündigt.
«Viele politische Entscheidungen werden auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen getroffen», sagte sie mit Blick auf Fragen der Klima- oder Energiepolitik. «In der öffentlichen Diskussion werden leider immer mehr Fakten ignoriert oder schamlos umgedeutet. Umso wichtiger sind da die Erklärungen der Wissenschaft.»
Wissenschaftler müssten in ihren Forschungsprojekten die Wissenschaftskommunikation von Anfang an mitdenken und in den Projekten auch Ressourcen dafür einplanen, sagte Karliczek. Geplant seien nun Gespräche mit Vertretern von Wissenschaft, Wissenschaftsförderung und Wissenschaftsjournalismus, um «Selbstverpflichtungen und konkrete Handlungsempfehlungen» zu erarbeiten. dpa
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