Macht diese Gesellschaft ihre Kinder kaputt? Immer mehr Schüler klagen über zu hohen Leistungsdruck in der Schule

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MAINZ. Schüler schlagen Alarm. Die Landesvertretung der Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz (LSV) beklagt wachsenden Schulstress – und sieht zunehmend Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Bauch- und Kopfschmerzen oder Panikattacken unter Kindern und Jugendlichen. Anfang der Woche hatte bereits die Landesschülervertretung Hessen erklärt, dass psychische Belastungen für Schüler mittlerweile ein allgegenwärtiges Thema seien. Sind das berechtigte Klagen über tatsächlich zunehmenden Druck? Nicht jeder sieht das so. Die Schülerschaft fühlt sich oftmals bei diesem Thema nicht ernstgenommen. Dabei gibt es wissenschaftliche Befunde, die wachsende Probleme bestätigen.

Auch die Hausaufgaben werden von vielen Schülern als Belastung enmpfunden – die Landesschülervertretung Hessen fordert ihre Abschaffung. Foto: Shutterstock

«Gerade jetzt, in der Klausurenphase, kommen viele kaum mehr zur Ruhe», kritisierte der LSV in Mainz. Es sei keine Seltenheit, dass der gesetzliche Rahmen von drei Kursarbeiten pro Woche voll ausgenutzt werde, erklärte LSV-Vorstandsmitglied Miriam Weber. Für den hohen Leistungsdruck sei vor allem die Schule verantwortlich. Weber fordert mehr Freiräume für Musik, Sport, Freunde und ehrenamtliches Engagement. Problemverschärfend kämen jedoch auch «erwartungsvolle und leistungsorientierte Eltern» hinzu, merkte LSV-Vorstandsmitglied Lucas Fomsgaard an. Leider würden Beschwerden meist nicht ernstgenommen. Die rheinland-pfälzische Schülervertretung fordert deshalb zunächst einmal mehr Unterstützung durch Profis: Die bisher ungenügende Schulsozialarbeit müsse weiter ausgebaut werden. Zudem sei für jeweils fünf Schulen eine psychologische Vollzeit-Fachkraft einzustellen.

Ein Schulpsychologe ist für mehr als 6.000 Schüler zuständig

Anfang der Woche war die Landesschülervertretung Hessen bereits an die Öffentlichkeit getreten (News4teachers berichtete). Die LSV verwies auf eine Umfrage unter 50.000 hessischen Schülern, wonach dass mehr als jeder Zweite in Mittel- und Oberstufe durch Hausaufgaben gestresst sei. Manche beklagten sogar Schlafstörungen oder Burnout. Nicht einmal die Hälfte erhalte Hilfe. Die Schülervertreter kritisierten, dass in Hessen ein Schulpsychologe für mehr als 6000 Schüler zuständig sei.

Kopfschmerzen, Magendrücken und am Ende erschöpft und depressiv: Tatsächlich leiden immer mehr Schüler an psychischen Erkrankungen und klagen über Beschwerden, die keine organischen Ursachen haben. Das geht aus einer Datenerhebung der KKH Kaufmännische Krankenkasse aus dem vergangenen Jahr hervor. Rund 26.500 Sechs – bis 18-jährige KKH-Versicherte sind demnach bundesweit betroffen. Hochgerechnet auf ganz Deutschland sind das etwa 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche.

Ein zentraler Grund: Stress. Hoher Leistungsdruck durch Schule, Eltern und eine dauerbeschleunigte Gesellschaft, digitale Reizüberflutung, Mobbing in sozialen Netzwerken, Versagensängste: Viele Kinder kommen mit ihrem Leben nicht mehr klar, weil sie überfordert und verzweifelt sind, so berichtete die Krankenkasse.

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Die Auswertung  ihrer Daten sei alarmierend: 2017 litten allein rund 8.300 Sechs- bis 18-Jährige unter sogenannten Anpassungsstörungen, also unter depressiven Reaktionen aufgrund körperlicher und seelischer Belastungen wie sie etwa bei hohem Leistungsdruck und Mobbing entstehen. Den größten Anstieg mit 90 Prozent im Vergleich zu 2007 gab es hier bei den 13- bis 18-Jährigen. Das zeigt laut Krankenkasse: Der Stress nimmt mit den Schuljahren und den Anforderungen zu.

Die Symptome bei Anpassungsstörungen reichen dem Bericht zufolge vom „Gedankenkarussell“ bis hin zu Frustration, Reizbarkeit und Mutlosigkeit. Von Angststörungen wie Panikattacken waren außerdem rund 3 .400 Schüler betroffen. Auch hier gab es bei den Älteren laut KKH den größten Anstieg mit 76 Prozent. Nicht selten münden permanenter Stress, Druck und Mobbingerfahrungen in eine Depression. Erschreckend: In der Altersgruppe der 13- bis 18-jährigen Schüler verzeichnete die Krankenkasse bei Depressionen von 2007 auf 2017 den größten Anstieg überhaupt – um fast 120 Prozent.

Immer mehr Schüler fühlen sich ausgebrannt

Immer häufiger stellen Ärzte außerdem schon im Schulalter die Diagnose Burnout. Auch da registriert die KKH im selben Zeitraum einen enormen Anstieg – sowohl bei den Jüngeren als auch bei den Älteren um jeweils mehr als das Doppelte. Statistisch betrifft dies bisher nur eine kleine Gruppe von rund 1.000 jungen Versicherten, doch der drastische Anstieg der Fälle zeigt, dass immer mehr Schüler Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung haben und ausgebrannt sind.

„Tatsächlich scheint es, als seien die Anforderungen an die Kinder höher geworden“, so erklärt Prof. Dr. Marcel Romanos, Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Würzburg. „Das liegt nicht unbedingt daran, dass etwa die Schule an sich schwerer geworden ist. Vielmehr werden immer bessere Leistungen erwartet. Normale, durchschnittliche Leistungen werden dagegen oft abgewertet oder problematisiert.“ News4teachers / mit Material der dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Kindheit im Dauerstress: Wenn Eltern zu großen Leistungsdruck ausüben …

 

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38 Kommentare
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Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor

Naja, Schule ist Abbild der Gesellschaft, in der sie sich befindet. Ist es nicht so? Eine Schule im Kapitalismus ist letztendlich doch immer auch eine kapitalistische Schule. Die Gesellschaft wirkt auf sie ein. Das merken wir ja bei der Debatte über Werte und Normen. Schule kann nicht erfolgreich Werte und Normen propagieren und vermitteln, die die Menschen im Kapitalismus doch nicht leben (können). Spätestens daran scheitert die Wertevermittlung dann doch.

Wir sollen nicht lügen? Und was machen die Regierenden aller Länder? Beispiel: Trump.

Kein Stress in der Schule, aber Stress und Ausgebrannt sein überall im Arbeitsleben … ???

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Wie kommen Sie darauf, dass die „Regierenden aller Länder“ lügen? Das Beispiel Trump – und die Aufregung darum in vielen Medien – zeigt doch, dass es in einer Demokratie keineswegs normal ist, dass Politiker lügen. Früher war es unumgänglich, dass ein der Lüge überführter Politiker zurücktrat – die Beispiele reichen von Nixon bis Barschel. Allerdings unternimmt die politische Rechte derzeit einiges, um Lügen in der Politik salonfähig zu machen (siehe Brexit).

Und wieso ist „eine Schule im Kapitalismus“ eine „kapitalistische Schule“? Meines Wissens sind die allermeisten Schulen in Deutschland immer noch staatlich – von Kapitalismus keine Spur. Warum sollte eine Schule, übrigens auch eine Privatschule, nicht Werte und Normen vermitteln können?

Sie erziehen Ihre Kinder doch auch, wenn Sie welche haben, zu anständigen Menschen – und sagen nicht: Och nö, lass‘ mal, ist ja eh alles Kapitalismus.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ach, ich habe keine Lust auf die üblichen „Ich-habe-Recht-Scharmützel“ mit Ihnen und alle anderen sind doof. Muss ich jetzt aufzählen, wo auch echte Demokraten schon gelogen haben und wo Menschen im Alltag alles lügen und betrügen, die durch unsere Schulen gegangen sind und deren Kinder jetzt im Werteunterricht unserer Schulen sitzen??? Und das ist nur EIN Beispiel, wo Anspruch und Realität auseinanderklaffen. Nehmen Sie sich selbst als Beispiel, als ein Verfechter der Menschenrechte und Kämpfer gegen Rechts und wie treten Sie dabei auf? Es muss einem angst und bange werden bei der Vorstellung, dass Leute wie Sie das Ruder in die Hand bekämen. Menschenrechte gestehen Sie nur denen zu, die nach ihrer Pfeife tanzen. Der Rest käme wohl auch auf den Scheiterhaufen oder unters Schafott.

Und auch der Rest ist doch Quatsch, die Schulen seien staatlich und nicht kapitalistisch….. Existieren Schulen außerhalb und unabhängig von der Welt um sie her? (Ja, manchmal hat man wohl wirklich den Eindruck, vor allem bei all den Anforderungen, was Schulen alles leisten sollen und den Bedingungen, unter denen das erfolgen muss.)

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Die Bildungsindustrie, der Markenschaukampf der Schüler, die Inklusion, die damalige Einführung von G8, die Testeritis ist nicht vom Kapitalismus selbst oder kapitalistischen Interessen einflussreicher Gruppen geprägt? Das können Sie so sehen, ich sehe das anders.

Sie sind aber offenkundig ein Vertreter des Sozialismus, der wie die Beispiele DDR und derzeit Venezuela zeigen, nicht funktioniert.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Da für Sie, xxx, offenbar jede Partei außerhalb der rechtsradikalen Szene „sozialistisch“ ist – na, dann bin ich halt „ein Vertreter des Sozialismus“. Für „Herrn Mückenfuss“ bin ich ein Diktator, der es doch allen Ernstes wagt, ihm zu widersprechen. Deutschland 2019!

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bernd, äußern Sie sich bitte mal zum Artikel. Wie stehen Sie zum Thema Leistungsdruck in der Schule?

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sie zeigen eindrucksvoll, „Herr Mückenfuss“, wie unfähig Sie sind, mit Widerspruch umzugehen – ich schicke niemanden auf den Scheiterhaufen, nur weil ich seine Aussagen kritisiere.

Was mir aufstößt: Sie machen ständig unseren demokratischen Staat verächtlich – einen Staat übrigens, für den Sie arbeiten und von dem Sie sich bezahlen lassen. Keiner zwingt Sie dazu.

Natürlich gibt’s auch in der rechtstaatlichen Demokratie Fehlverhalten von Politikern – der Unterschied ist: Sie werden dafür zur Rechenschaft gezogen. Es sind eben nicht alle Regierungen, ob demokratisch oder diktatorisch, ob liberal oder autokratisch, alle gleich.

Diese Haltung, die in Ostdeutschland verbreitet sein mag, ist eines der Kernprobleme in diesem Land: Wem die Demokratie egal ist, der wählt dann halt die Extremisten – und ein Lehrer, der so tickt, hat auch kein Interesse daran, demokratische Werte in der Schule zu vermitteln. Für den ist Wertevermittlung dann „Staatsbürgerkunde“ – also: Alles dasselbe. Oben die Herrscher, unten die Beherrschten. Und lügen tun alle.

Mit dieser Einstellung funktioniert die Demokratie aber nicht.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Nein, falsch. An den Diskussionen mit Ihnen nehme ich in der Regel nicht teil. Sie (die Diskussionen) sind mir einfach zu feindselig. Den Ich-habe-immer-Recht-Duktus kenne ich aus Ost-Zeiten nur allzu gut. Damals hieß das nur anders: Die Partei, die Partei, die hat immer Recht … Wo das endete, haben wir erlebt. Zurecht, sage ich ganz klar.

Ich verteidige unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung hundertmal mehr als Sie. Eben weil ich sie auch gegen Sie verteidige! Auch wenn Sie das wohl nie begreifen werden. 🙂

Küstenfuchs
4 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich frage mich, was das alles mit dem Artikel zu tun hat.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Das hat schon mit dem Beitrag oben zu tun. Es geht um die Werte, die Schule vermittelt. Geht’s ihr nur um fachliche Leistungen? Dann ist Leistungsdruck, wie ihn die Schüler beklagen, ein Thema. Dann ist andererseits alles andere (wie die Inklusion) nichts wert; auch Demokratiebildung ist überflüssig. Dies ist leider in vielen ostdeutschen Schulen der Fall, was sich in durchaus guten IQB-Ergebnissen niederschlägt, aber eben auch in einer grottenschlechten politischen Bildung.

Oder steht Schule für eine umfassende Bildung,. die sich auf den ganzen Schüler bezieht – und ihn als „Menschen“ wahrnimnmt, wie es die hessische Schülervertretung im ersten Beitrag zu diesem Thema gefordert hat?

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Das ist wohl mal wieder Ausdruck ihrer „Ostdeutschen-Hetze“? Ich sage ja, Meinungsvielfalt und Menschenrechte gelten für Sie sehr selektiv und damit sind Sie letztendlich deren größter Feind.

Selbstverständlich gibt es „Werteerziehung“ in ostdeutschen Bundesländern an Schulen genauso wie in westdeutschen. Die Mühe, sich mal darüber zu informieren, überlasse ich aber Ihnen. Dass Werteunterricht als Fach nicht die Illusion wecken darf, damit sei alles Notwendige getan, ist EBEN GENAU DAS, was ich gesagt habe und dem Sie mal wieder so am Thema vorbei geantwortet haben.

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Leider zeigen Sie erneut, „Herr Mückenfuss“, dass Sie mit Kritik nicht umgehen können. Kritik ist weder ein „Schafott“ noch „Hetze“.

Der Befund, dass die Demokratiebildung in vielen ostdeutschen Schulen zu wenig Beachtung findet, ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern längst in den Kultusministerien in Ostdeutschland angekommen – beispielsweise in Sachsen: https://www.news4teachers.de/2019/06/zu-spaet-seit-jahren-zeigen-umfragen-in-sachsen-ein-demokratie-defizit-jetzt-will-der-freistaat-politische-bildung-an-schulen-staerken/

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Ahhhhhhhh, ja, wieder diese Ich-habe-immer-Recht-endlos-Debatten mit Ihnen. Zugegeben, da bin ich selbst schuld dran.

Nein, Ihre Art der Argumentation und Meinungsäußerung ist eben demokratiefeindlich und nicht demokratieförderlich, weil sie feindselig bis hasserfüllt ist und alle zu Arschl… erklärt, die Ihnen beharrlich widersprechen. Sie machen der Demokratie keine Ehre, Sie machen ihr Schande! Meine Meinung aus all den Beobachtungen hier.

Was Ministerien veröffentlichen, ist nicht wahr, nur weil es Ministerien veröffentlichen. Das haben wir Ostdeutschen womöglich besser gelernt als Sie im Westen. Vor allem aber ist das im Westen doch mitnichten besser. Der einzige Beleg, dass das im Westen besser SEI, sind für Sie die niedrigeren Wahlprozente für die AfD. Aber auch im Westen gibt es Gegenden mit zweistelligen Wahlergebnissen für die AfD. Warum hat dort die Wertebildung nicht versagt, wenn sie im Osten aus genau diesem Grunde versagt haben soll.

Und ziehen Sie mal alle Bürger mit Migrationshintergrund im Westen ab, die ja kaum „gegen sich selbst“ stimmen werden, wie hoch wären dann die AfD-Wahlprozente unter den „Biodeutschen“ im Westen mit der angeblich besseren Werte- und Demokratiebildung?!? Ich behaupte, es gäbe keine signifikanten Unterschiede mehr!

Bernd
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Klar, alles ganz super im Osten – wie immer.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Danke an die Redaktion für diesen Artikel.
@Sofawolf/Mückenfuß
Wo bildet denn die Schule die kapitalistische Leistungsgesellschaft ab oder reflektiert diese gar durch ihre Struktur, außer dass die verschiedenen Wirtschaftssystem miteinander vergleichend gegenübergestellt werden.
Man erlernt dort in den Schulen den korrekten Umgang miteinander im demokratischen Diskurs, dessen Spielregeln im Umgang, die Achtung und den würdevollen Umgang miteinander, die Achtung von Minderheiten, sowie die Achtung der verschiedenen Religionen und Kulturen, alles das, was der rechte Flügel der AfD um Menschenhasser, wie den Leuten um Höcke, Kalbitz ,,Gauland, Weidel und anderen Scharfmachern ein Dorn im Auge ist und das diese beinahe täglich mit den Füßen treten und als rotlichtgeschädigte Einflussnahme und als linksversifft bezeichnen.
Diese sprachlichen Elemente sind aber zugleich auch die Erkennungsmerkmale an denen diese Leute sich erkennen, um gemeinsam gegen den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu arbeiten und letztendlich unsere demokratisch organisierte Gesellschaft zu spalten, diese zu zersetzen und letztendlich diese zu zerstören, um sie durch ein anderes politisches System zu ersetzen.
Ich erwarte von den demokratisch gewählten Repräsentanten und politischen Kräften, den demokratischen staatlichen Institutionen, den demokratisch gewählten Richtern, Staatsanwälten, dass diese sich dieser Leute annehmen und entsprechend gegen diese vorgehen.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

@ AvL/Ignaz Wrobel,

meine Güte, nun haben auch Sie es bemerkt, dass ich früher unter einem Namen schrieb, den ich inzwischen nicht mehr benutze.

Wen oder was wollen Sie denn damit nun „entlarven“ und wem wollen Sie warum diese Neuigkeit mitteilen? Mir? Ich weiß das doch. Ich brauche Ihren Hinweis dazu nicht.

(Manche hier hätten in der DDR wohl eine gute Geheimdienstkarriere machen können.) Ob Werteunterricht dagegen wirklich hilft? Ich bezweifle das erneut.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Ihr Bezug von uns und einer Geheimdienstkarriere ist eine freche Unterstellung, die sich aus dem Geschriebenen und dem Verhalten nicht ergibt.
In ihrem sozialistischen Heimatland der DDR, war zum Zeitpunkt des politischen und staatlichen Endes jeder dritte Mitbürger ein IM der Stasi, und die sozialistische Staatsbürgerkunde galt dem Versuch der Indoktrinierung einer bewusst dumm gehaltenen Bevölkerung, der man einredete nicht der Nachfolgestaat der vorausgegangenen Staaten gewesen zu sein.

Der überwiegende Teil meiner Ausführungen galt dem Auftrag der demokratischen Institutionen, Verbände, demokratischen Parteien und dem Bildungssystem in unserem Land.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

@ Ignaz, wie man in den Wald hineinruft … Sie kennen doch den Spruch. Mit vermeintlicher Enttarnung/Entlarvung begannen Sie. Den Zweck desselben kennen Sie am besten. Es erinnerte mich halt …

Was Sie weiter schreiben, ist typisch westdeutsch. Keine Ahnung und davon eine ganze Menge. Sie haben sich ja seinerzeit auch sehr rege an der Diskussion mit Bernd beteiligt, dass 40% im Osten extremistische Parteien wählen würden, darunter die Linke, die in Thüringen den Ministerpräsidenten stellte und von der nun alle hoffen, sie möge eine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD noch irgendwie verhindern.

Es gab in der DDR zuletzt um die 100.000 Stasi-Mitarbeiter und auch inetwa 100.000 IMs (ich glaube, leicht mehr, googeln Sie selbst). Jeder Dritte hätten bei 16 Millionen DDR-Bürgern ja über 5 Millionen gewesen sein müssen. Sowas behauptet natürlich nur ein Westdeutscher, der den Ostdeutschen erklärt, wie ihr Leben in der DDR war. Typisch!!!!!!!! Und das 30 Jahre nach dem Mauerfall!

Was die Rechtsnachfolge des Dritten Reiches anbelangt, informieren Sie sich doch bitte mal erst, bevor Sie in politische Debatten einsteigen!
Zitat: “ Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland ging vom Fortbestand des Deutschen Reiches aus. Das Bundesverfassungsgericht bestätigte dies 1973″ Die DDR sah das zunächst ähnlich, später aber anders.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtslage_Deutschlands_nach_1945

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

@ Ignaz,

und was Sie der DDR unterstellen, ist auch falsch und zeugt von wenig Sachkenntnis.

Zitat:
„Ansicht der DDR

Die DDR ging anfangs vom Fortbestand des Deutschen Reiches aus und vertrat zunächst die Auffassung, mit ihm identisch zu sein, woraus sie einen Alleinvertretungsanspruch für ganz Deutschland herleitete.[39][40] Später ging sie dann von einer Teilidentität mit ihm aus.

Mitte der 1950er Jahre vertrat sie dann die Debellationstheorie und datierte den Untergang des Deutschen Reiches auf den 8. Mai 1945, den Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Mit Gründung der Bundesrepublik und der DDR 1949 seien dann zwei neue Staaten entstanden.[41]
Siehe auch: Zwei-Staaten-Theorie“
(ebenda)

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

@Mückenfuß
Sie schreiben uns netterweise :“Was sie schreiben ist typisch westdeutsch. Keine Ahnung und davon eine ganze Menge…“, überheblicher geht es nicht mehr, und wenig schlau sind derartige Aphorismen auch, kennzeichnen diese doch die Überheblichkeit und Ignoranz einer gemeinsamen deutschen Geschichte gegenüber, und diese sind Ausdruck eines geschichtsklitternden Stolzes, der eben mit einem gewaltigen Schuss Dummheit gepaart ist.
Sie bringen bewusst die Rechtsnachfolge ins Spiel und vertauschen die Rechtsnachfolge mit dem Begriff der Abstammung, oder um in ihrem Jargon zu bleiben, vom Biodeutschen.
Was für ein beknackter Begriff !
Wollen sie uns glauben machen, dass alle DDR-Bürger nach 1945 und dem 2. Weltkrieg keine Vergangenheit im Nationalsozialismus hatten ? Das entspricht einer typisch ostdeutschen Denkweise, wie, die da drüben, jenseits des sozialistischen Schutzzaunes waren die bösen Kapitalisten und hatten die Nazis in ihren Reihen, und sie eben nicht.
Im DDR-Staat fühlte man sich auch nicht in der Verantwortung, die Zeit des Nationalsozialismus ehrlich und selbst reflektierend aufzuarbeiten, so wie dies im Westen am Anfang auch nicht geschah. Erst ab 1958 liefen die ersten Prozesse an.
Es ist schon erschreckend, wie wenig sich Ostdeutsche einer gemeinsamen Geschichte vor 1945 bewusst sind und sich nicht verantwortlich fühlen für einen gewissenhaften Umgang mit dieser gemeinsamen Geschichte.
Der von ihnen verwendete Begriff Biodeutsche verdeutlicht aber auch eine merkwürdige Abgrenzung gegenüber den Nachfahren von Migranten, die hier geboren sind. Sie werten diese damit gleichzeitig auch ab und zwar biologisch.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

@ Ignaz,

aber mit genau diesem Kommentar zeigen Sie wieder die westdeutsche Überheblichkeit gegenüber den Ostdeutschen, der in dem sattsam bekannten Begriff vom „Besserwessi“ seinen Ausdruck gefunden hat. Was Sie da schreiben, stimmt alles hinten und vorne nicht und dann werfen Sie „uns“ im Osten Dummheit vor.

Sie behaupteten, jeder 3. DDR-Bürger sei ein Stasi-Spitzel gewesen. Stimmt nicht. Das hätten rund 5 Millionen sein müssen, es waren aber irgendwo um die 100.000. Das war nicht jeder 3., sondern vielleicht jeder 100. DDR-Bürger.

Sie behaupten, die DDR habe sich nicht als Rechtsnachfolger/Nachfolgestaat des Dritten Reiches gefühlt. Stimmt nicht. Ich habe Ihnen das oben verlinkt. Lesen Sie nach. Die eine wie die andere Theorie sind nachvollziehbar.

Sie behaupten, in der DDR hätte man die Zeit des Nationalsozialismus nicht aufgearbeitet. Sie wissen das als Westdeutscher (aus irgendwelchen Büchern vermutlich) und erzählen uns Ostdeutschen, wie es bei uns zuging. Und dann werfen Sie anderen Dummheit und Überheblichkeit vor?!? Ich muss gar nicht zurückschießen. Das spricht doch alles für sich!

PS: Den Begriff „Biodeutscher“ habe ich lediglich gebraucht, um die Menschen ohne Migrationshintergrund kurz und knapp zu bezeichnen, als es darum ging, wie hoch der Anteil der AfD-Wähler wohl unter ihnen im Westen ist, wo ja rund 20% einen Migrationshintergrund haben und vielleicht (These) nur deshalb dort die AfD-Prozente so deutlich geringer sind als im Osten. Sie schwingen sofort die Nazi-Keule und versuchen auf Nebenkriegsschauplätze auszuweichen, weil Sie wohl merken, wie substanzlos Ihre Aussagen zu Ostdeutschland und den Ostdeutschen sind (s.o.).

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

PS: Vielleicht wissen Sie’s gar nicht, „Besserwessi“ kommt von (penetranter) „Besserwisser“. Sie passen gut in dieses Bild. 🙂

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Sie wissen rein gar nichts über meine Abstammung und Herkunft und stützen sich auf Vorurteile, die sie persönlich gegen vermeintliche Menschen aus dem Westen haben, oder die dort leben.
Außerdem haben sie bewusst den Begriff der Rechtsnachfolge eingebracht, um der unzureichenden Aufarbeitung dort im Sozialismus auszuweichen und davon abzulenken.
Hinzu kommt die typische Überheblichkeit gegenüber Menschen, die im Westen aufwuchsen, obwohl sie noch nicht einmal wissen, ob ich dort auch zugereist bin. Danke.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

@ Ignaz, nein, Sie verdrehen und verleugnen.

Sie (!) betrieben Ostdeutschen-Hetze, indem Sie früher mal zustimmten, dass 40% der Ostdeutschen extremistische Parteien wählen und damit Linke und AfD in einen Topf warfen und jetzt behaupteten (oben nachzulesen), dass jeder dritte (!) DDR-Bürger ein Stasi-Spitzel gewesen sei. Das ist Ostdeutschen-Hetze übelster Sorte. Der „Faktencheck“ – sonst bei AfD und Trump üblich – ergibt, wie hanebüchen diese Aussage ist (siehe oben). Auch alle anderen Behauptungen von Ihnen halten keinem Faktencheck stand!

Der Antifaschismus der DDR war ein ehrlicher Antifaschismus. Daran ändert auch nichts, dass die DDR den Beitrag der Kommunisten daran im Dritten Reich überhöhte und den der anderen kleinredete oder gar verschwieg. Daran ändert auch nichts, dass manche, die dem System feindlich gegenüberstanden, soweit wie möglich von ihm abrückten (eben auch bis ins Rechtsextreme). Daran ändert auch nichts, dass die DDR kleine NS-Parteigänger nach dem Krieg integrierte und den einen oder anderen Großen auch und für ihre Zwecke einspannte. Was sollte sie auch sonst mit diesen Leuten tun? Alle an die Wand stellen? Das mag Ihrem Verständnis von Aufarbeitung entsprechen, mit Menschlichkeit hat das aber nichts zu tun. Der Antifaschismus in der DDR war ein ehrlich gemeinter, der im Westen hingegen viel eher nicht, wo ehemalige nationalsozialistische Seilschaften sich gegenseitig stützten und schützten und vor Strafverfolgung bewahrten.

Ich habe nichts, aber auch gar nichts gegen Westdeutsche normalerweise. Sie versuchen mit dieser Behauptung nur wieder abzulenken von Ihrem überheblichen, besserwisserischen Auftreten gegenüber uns Ostdeutschen, denen Sie sagen wollen, wie unser Leben in der DDR war; was wir aus Ihrer „Beobachterperspektive“ richtig und was wir falsch gemacht haben – weil Sie das in irgendwelchen Gazetten so gelesen haben. (Nur gut, dass Sie es in den „richtigen“ Gazetten gelesen haben und nicht in den „falschen“.)

PS: Über Ihre Herkunft habe ich gar nichts gesagt und die interessiert mich auch nicht die Bohne. Was soll dieser Quatsch?

Andi
4 Jahre zuvor

Ich stelle einmal eine andere Vermutungen/Hypothesen auf. Eventuell ist es kein Wunder, dass SuS in der Schule überfordert, weil sie eben ständig „on“ sind. Immer das Phone in der Hand, egal wo. Was das mit dem Gehirn macht, es hinlänglich bekannt. Meiner Meinung nach ist das eine Sucht. Ich beziehe mich gerne damit ein. „Schnell mal auf die Uhr gucken.“ „Schnell mal die WhatsApp lesen“. Die Liste lässt sich weiterführen. Meiner Meinung nach können die Menschen heute einfach schlecht entspannen, spring erholen und die Infos verarbeiten. Viele sind gereizt, genervt, haben schlechte Umgangsformen. Jeder muss aufs Gym, FOS, Berufliches Gym. Ich habe festgestellt, dass gerade viele Schüler, die sich in diesen Schulformen befinden, überfordert sind. Das fängt ja auch damit an, dass Schüler mittelmäßige bis schwache Noten nicht verkraften. Am erteilten Unterrichtsstoff kann es nicht liegen, der wurde nämlich v.a. in der Naturwissenschaften in den letzten 20 Jahren deutlich entschlackt. 2 Probleme tauchen also auf: 1. Die SuS können die Infos in der Schule nicht verarbeiten, da sie per se aufgrund ihrer Mediensucht dazu nicht in der Lage sind. 2. Viele SuS sind in der „falschen“ Schulform, die für sie nicht geeignet ist, entweder weil sie denken, sie müssten das machen, weil das alle machen und können, oder weil Antreiber wie die Eltern dahinter stehen.

Pälzer
4 Jahre zuvor

Ein LSV-Mitglied kommt aus unserer Schule. Es ist mit seinen Ansichten in der Jahrgangsstufe völlig isoliert. Die LSV vertritt nach meinen Beobachtungen keineswegs die Meinung der Schüler, warum also heißt sie „Landes-Schüler*innen-Vertretung“??

Pälzer
4 Jahre zuvor

Auch ich beobachte, dass mehr Kinder und Jugendliche als vor 20 Jahren unter starkem Stress stehen. Die Kriterien dafür, was man auf jeden Fall machen muss und was eher zurücktreten kann, haben sich verschoben. Asoziale Netzwerke – kompliziertere „vielfältige“ Familienkonstellationen – deutlich gestiegene Perfektionserwartungen an Aussehen und Außenwirkung – unübersehbare Breite an Konsummöglichkeiten – Serien im Internet – weniger Schlaf – aber nein, die Anforderungen der Schule haben sich nicht erhöht. Sie sollten nur aus Sicht mancher Schüler gegenüber all den anderen Dingen zurücktreten.

OlleSchachtel
4 Jahre zuvor

Ich sehe das so wie „Pfälzer“. Wenn schon Grundschüler kommen und mir ihre angeblichen Schwielen (war nichts zu sehen) vom Schreiben zeigen ( die Mutti entdeckt hat) bin ich mir nicht sicher ob es sich um wirklichen Burnout handelt oder der Jugend nichts mehr abverlangt wird und sie deshalb am Ende der Schulzeit scheitern, weil eben Lernen anstrengend ist und Instabund Co ja viel spannender sind als sich mal ein Schulbuch vorzunehmen. Ich sehe das an meiner eigenen Tochter, die sich Minimalaufwand durchs Gymnasium schummelt. Ich habe auch nicht den Eindruck, das die Oberstufe schwieriger wäre als noch zu meiner Zeit. Allerdings ist mehr Unterrichtsausfall zu bemerken und ich habe als Mutter den Eindruck, dass es an Struktur im Unterricht fehlt, leider kaum noch mit Büchern gearbeitet wird und zu schnell durch Themen gehechelt wird um dann eine Arbeit zu schreiben. Das ist aber nur mein persönlicher Eindruck bei meinem Kind. Doch von Schulstress sehe ich nichts. Eher von Stress wegen des Aussehens, Stress in der Whatsapp Gruppe, Stress weil man einen viel zu großen Freundeskreis (durch das Handy kennengelernt) hat, Stress weil man zu wenig schläft und ständig Angst hat etwas (eigentlich völlig unwichtiges) zu verpassen. Was uns als Familien an Schule stresst, sind die Gfs ( Ganze Familie schafft) so wie die schulisch verordneten Gruppenarbeiten, bei denen sich immer einige Gruppenmitglieder vollständig ausklinken und nichts beitragen. (Team= Toll ein anderer machts). Rotzdem hat das seine Daseinsberechtigung, meine Tochter kann toll Vorträge halten.
Mein Fazit: von den Kindern wird von klein auf an nichts verlangt und wenn es dann Ende Klasse 4 um die Enpfehlung geht, sollen die Kinder ( die vorher in Watte gepackt wurden) plötzlich funktionieren und Leistung bringen. Die Kinder sind dann natürlich gestresst.

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

Wenn Ihre Meinung auf „die Schüler schaffen heute nix mehr“ hinausläuft, stimme ich nicht zu. Der Stress ist echt – die Erwartungen von überall können Jugendlichen sehr zu schaffen machen – aber er liegt nicht an der Schule.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Ich stimme Ihnen zu. Aber weshalb wird dann der Schwarze Peter wie üblich der Schule oder den Lehrern zugeschoben?

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

weil man denen gegenüber Forderungen stellen kann, gegenüber der peer group aber nicht.

Palim
4 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Weil eine weitere Schwarzer-Peter-Karte in deren Sammlung gar nicht auffällt?
Bei dem Spiel gewinnt der, der die einzige Herz-Karte zieht… oder war es Kreuz?

OlleSchachtel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Nein, das habe ich nicht behauptet. Ich bin nur der Meinung, dass es wie bei vielen Dingen, nicht nur einen Erklärungsansatz gibt. Und stimme damit überein, dass die Kinder heute vielfältigen Belastungen ausgesetzt sind. Ob das in der Familie, durch die digitalen Medien, ein übergroßes Freizeitpaket (Klavier, Ballett, Sport etc.) und fehlende Bewegung sind, es kann nicht immer alles der Schule zur Last gelegt werden. Und Schule kann nicht bei jeder gesellschaftlichen Problematik das Allheilmittel sein.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

Leider wird die Schule für alles verantwortlich gemacht. Die ist aber auch das einfachste Opfer. An den überladenen Freizeitpaketen ist die Schule zum Beispiel überhaupt nicht schuld, das sind die Eltern (=Wähler oder aus anderen Gründen nicht zur Verantwortung ziehbare Gruppen).

Heinz
4 Jahre zuvor

Tja, ich bin nicht lange genug im Job, ob die Entwicklung zu sehen, ich sehe nur, wie es momentan ist. Wir haben im Grune genommen in jeder Klasse Schüler (überwiegend Schülerinnen), die mindestens 1-2 Mal pro Woche fehlen, gedeckt durch die Eltern.

Ich sehe ein großes Problem in unserer Gesellschaft und in der Erziehung. Die Kinder lernen häufig nicht mehr mit negativen Erfahrungen umzugehen, sie lernen auch nicht Probleme zu lösen, sondern sie werden häufig komplett in Watte gepackt, und es wird versucht alles was ein Problem werden könnte, für das Kind zu beseitigen. Viele Kinder haben nicht das kleinste Interesse daran, Dinge die sie nicht können zu entdecken, sondern stecken direkt die Flinte ins Korn. Ich könnte mir vorstellen, dass dies genau von dieser Erziehung kommt.
Dazu kommt, dass Kinder heute eingeimpft bekommen, dass die ALLES erreichen könnten, wenn sie sich nur genug bemühen würden, da können viele Kinder, die es nicht so gut getroffen haben, doch nur Depressionen bekommen. Früher waren auch andere Jobs angesehen, für die man nicht studieren musste, und jetzt geht alles nur noch um Leistung. Selbst bei der Inklusion, die vollkommen unüberlegt und bescheuert umgesetzt wurde, hat nie jemand gefragt, wie sich eigentlich die betroffenen Kinder dabei fühlen, stattdessen leiden sehr sehr viele der zieldifferenten Inklusionsschüler, da sie nicht über ein top Selbstbewusstsein verfügen und ihnen täglich permanent bewusst wird, dass sie irgendwie dumm sind, im Gegensatz zu allen anderen, die jetzt um sie herum sind.

ysnp
4 Jahre zuvor

Stimme den obigen drei Kommentaren von Pälzer, Olle Schachtel (bis auf Zustand am Gymnasium, das kann ich nicht beurteilen) und Heinz zu!
Was ich noch ergänzen möchte, ist der Freizeitstress bei einigen Kindern. Manche haben sich doch noch viel Zusätzliches aufgeladen, wobei ich die Teilnahme an Vereinen sehr wichtig finde. Manche haben da allerdings kein Augenmaß und machen zu viel.
Doch insgesamt hat das abgenommen, seitdem die Kinder sich zusätzlich mit Angeboten aus dem Internet beschäftigen.

GriasDi
4 Jahre zuvor

Zitat:
„zunehmend Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Bauch- und Kopfschmerzen“

Diese Symptome können aber auch von der Smartphone-Nutzung herrühren.
Dazu noch die Facebook-Depression usw.