Schulleitungen händeringend gesucht – Städtetag fordert: Verwaltungsfachleute sollen in allen Schulen für Entlastung sorgen

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STUTTGART. Schulleiter ächzen unter immer neuen Anforderungen. Insbesondere an Grundschulen sind inmer mehr Leitungsposten vakant – es finden sich keine Interessenten mehr. Da könnten Schulverwaltungsassisteten eine große Hilfe sein,  meint aktuell der Städtetag Baden-Württemberg. Seit sage und schreibe 13 Jahren läuft dazu im Ländle ein „Schulversuch“, der allenthalben als erfolgreich gewertet wird. Der Städtetag macht jetzt Druck, endlich Konsequenzen zu ziehen – und die Schulverwaltungsassistenz in der Breite zu verankern.

Schulleitungen, gerade an Grundschulen, sind häufig mit einer Vielzahl an Aufgaben auf sich allein gestellt. Foto: Shutterstock.

Der Einsatz von Schulverwaltungssassistenten zur Entlastung von Schulleitern muss aus Sicht des baden-württembergischen Städtetags belebt werden. Solche Verwaltungsfachleute könnten die durch immer neue Aufgaben geforderten Schulleiter unterstützen und so den anstrengenden Job für Interessenten attraktiver machen, sagte der Bildungsdezernent des Verbandes, Norbert Brugger, in Stuttgart. «Jahre nach dem Start eines Schulversuchs sollten wir uns nochmals die Vorteile dieser Einrichtung vor Augen führen und mit der Landesregierung ein langfristiges Konzept erarbeiten.» Darin müsse auch die Finanzierung geregelt werden. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hält die Assistenz für sinnvoll, verweist aber auf die Zuständigkeit der Kommunen.

Der „Versuch“ läuft bereits seit 13 Jahren. Er ist im Schuljahr 2006/07 mit 13 Schulen gestartet; aktuell nehmen noch elf teil, darunter sieben berufliche Schulen. Im grün-schwarzen Koalitionsvertrag ist von einer Weiterentwicklung des Modells zugunsten der Schulleiter die Rede. Derzeit sind 212 Schulleiterstellen im Land ausgeschrieben.

Beim Kultusministerium stößt der Städtetag prinzipiell auf offene Ohren. «Der Schulversuch zum Einsatz von Schulverwaltungsassistenzen hat sich aus unserer Sicht ebenfalls absolut bewährt», sagte Ressortchefin Eisenmann. Mittelfristig sehe ihr Konzept zur Stärkung der Schulleitungen einen Ausbau dieser Unterstützung vor. Sie wolle Einvernehmlichkeit mit der kommunalen Seite auch in der Frage der Finanzierung. Die Assistenten fielen aber als nicht-pädagogisches Personal ausschließlich in die Verantwortung der kommunalen Schulträger. Leistungen des Landes seien freiwillig.

Städtetag möchte alle Schulen berücksichtigt wissen

Der Städtetag will die Unterstützung nicht nur wie das Kultusministerium auf die großen Schulen ab 1000 Schülern oder 70 Lehrern begrenzt wissen. Das wären meist Gymnasien oder Berufliche Schulen. Bei 400 Schulen würden die Kriterien erfüllt. Bedarf bestehe aber auch in den restlichen 4000 Schulen, betonte Brugger vom Städtetag. Dort könnte es Gemeinschaftslösungen geben mit der Zuständigkeit eines Assistenten für mehrere Schulen. «Das hat sich bei Schulsozialarbeitern und IT-Spezialisten bereits bewährt», sagte Brugger.

Überdies möchte der Kommunalverband die Arbeit des Verwaltungsassistenten finanziell aufwerten. Derzeit sei er sieben Besoldungsstufen unter dem Schulleiter angesiedelt. Der Städtetag hatte früher auch eine Doppelspitze aus pädagogischem und betriebswirtschaftlichem Leiter favorisiert. «Denn eine Schule gleicht in Vielem einem Unternehmen», meinte Brugger. Ein Delegieren von Aufgaben in diesem Umfang sei angesichts der verhaltenen Reaktion der Schulleiter aber nicht durchzusetzen gewesen.

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Aufgaben der Helfer sind das Verwalten von Liegenschaften, Material, Ausstattung und Vermögen der Schule sowie der Einsatz nicht lehrender Mitarbeiter wie Hausmeister und Sekretärinnen. Insgesamt haben sie auf die Wirtschaftlichkeit der Schule zu achten. Bislang hätten die Schulen ihren Kostenanteil über das Einsparen von Unterrichtsstunden erbracht, erläuterte Brugger. Deshalb sei das Interesse an dem Projekt auch gering gewesen. Künftig müssten das Land und die Kommunen zu einer ausgewogeneren Finanzierung kommen. Brugger resümierte: «Das Lamento des Kultusministeriums über die schwierige Suche nach Schulleitern passt nicht zu der Zurückhaltung bei den Schulverwaltungsassistenten.»

Eisenmann möchte Leitlinien für Personalausstattung der Schulen entwickeln

Ministerin Eisenmann möchte nun mit Vertretern der kommunalen Landesverbände und der Schulleitungen sprechen, um sich auf Leitlinien für eine sinnvolle Personalausstattung der Schulen zu verständigen.

Der schulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Gerhard Kleinböck, sieht Potenzial im Ausbau der Schulverwaltungsassistenz. «Eine Aufteilung kann sinnvoll sein, wenn ein Standort nicht genug Ressourcen und Arbeit für eine eigene Verwaltungskraft in Vollzeit, aber in Teilzeit hat. Was nicht passieren darf, ist, dass, wie bei Grün-Schwarz derzeit, nur große Schulen berücksichtigt werden und kleine aus dem Blick geraten.»

Kleinböck schlug multiprofessionelle Teams vor. Realisiert werden sollten diese über Budgets für die Schulleitungen, die sich damit je nach Bedarf ihrer Schülerinnen und Schüler das beste Team zusammenstellen können. «Die Entscheidung, ob zum Beispiel eine IT-Administration, ein Physiotherapeut oder eine Verwaltungsfachkraft benötigt wird, könnte dann flexibel und passgenau vor Ort getroffen werden.» dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Soooo süß! Realschule sucht ihre neue Schulleitung per Youtube-Video

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Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor

Zitat: „Da könnten Schulverwaltungsassisteten eine große Hilfe sein, meint aktuell der Städtetag Baden-Württemberg.“

Ja, das finde ich auch. Jede Schule braucht so einen Schulverwaltungsmanager, um die Schulleitungen und uns alle zu entlasten. Das wäre eine große Hilfe! Ob das aber finanzierbar ist? Aus den sprudelnden Steuereinnahmen?

Kanzler
4 Jahre zuvor

Die höheren Gehaltsstufler (so ab A13) könnten ja auf eine Stufe verzichten. Dann wäre wohl viel Geld da.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Kanzler

Dann finden Sie aber niemanden mehr, erst Recht nicht für MINT-Fächer.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Kanzler

Wenn das alle in allen Berufen und Anstellungen täten, wäre tatsächlich mehr Geld für Verschiedenes da, wofür es jetzt fehlt. Sie können ja eine entsprechende Partei gründen, die das fordert. Klingt ein wenig Richtung DKP.

Ich bin gespannt.

Küstenfuchs
4 Jahre zuvor
Antwortet  Kanzler

Und warum sollten sie dies tun?

Reisinger850
4 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Aus dem gleichen Grund, weshalb A12
Lehrer ja auf A13 gefälligst zu verzichten haben damit der Staat mehr Geld für Spielplätze hat. Da muss man nur mal die peinlichen Beiträge unter 96% der Artikel lesen von immer wieder der gleichen Person.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Reisinger850

Jeder entscheidet sich freien Stückes für oder gegen einen Beruf und dessen Bezahlung. Es ist klar, dass man Beamte nicht einfach von A13 auf A12 herabstufen kann. Andersherum ist es kein Verzicht, wenn man eben noch nie nach A13 vergütet wurde und die Rahmenbedingungen dafür auch nie existierten.

PS: Man fragt sich hier nur oft warum Menschen einen sicheren Beamtenjob mit A12-Besoldung annehmen und dann irgendwann feststellen, dass man angeblich ungerecht behandelt wird. Auf den Rat, dass man doch einen anderen Job wählen kann folgt nur Schweigen.

PPS: es wäre sicherlich sinnvoll zunächst tragbare Arbeitsbedingungen zu schaffen. Ihnen bringt A13 nichts, wenn Sie kein volles Deputat arbeiten können, da die Belastung zu hoch ist. Reduzieren Sie ihre A13-Stelle auf „nur“ noch 90% entspricht das einer A12-Vergütung. Eine 100%-Stelle schaffen Sie nur, wenn sie maximal ein Korrekturfach haben und Schwellenpädagogik betreiben oder gerne Überstunden schieben.

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@FELixa – Weil der Gesetzgeber die Prüfungsordnung und damit die Rahmenbedingungen verändert hat.
Die Eingruppierung von Lehrkräften der Primarstufe und der Sekundarstufe I entspricht nicht mehr den Regelungen für den sonstigen öffentlichen Dienst. Auch das ist Folge der gesetzlichen Rahmenbedingungen (Bologna lässt grüßen), die regeln, dass die Eingruppierung in den gehobenen Dienst in Folge eines mit einem Bachelor- oder FH-Abschlusses und dem erfolgreich abgeschlossenen Vorbereitungsdienst als Anwärter erfolgen kann.

Wie in vielen anderen Bereichen sind die regelungen in Folge verschiedener Entwicklungen und gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr konkruent – also eher widersprüchlich. Das ist der Grund, warum Gerichte bemüht werden müssen, um die Sachverhalte im Einzelfall zu beurteilen.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

dickebank wie oft habe ich Ihnen eigentlich mittlerweile gesagt, dass Sie uns nicht mit irgendwelchen Rahmenbedingungen, Gesetzestexten o.ä. zutexten müssen? Das ist mir und allen anderen bewusst.

„Das ist der Grund, warum Gerichte bemüht werden müssen, um die Sachverhalte im Einzelfall zu beurteilen.“

Das können Gerichte gar nicht. Das wird, wie bereits geschehen, politisch entschieden. Ich freue mich schon auf die kommenden Jahre, wenn dann festgestellt wird, dass vielen Ländern Geld fehlt und dennoch Lehrermangel herrscht.

Wenn man nach einer vergleichbaren Bezahlung bestrebt ist, sollte man Lehrer nicht als homogene Gruppe auffassen, sondern differenzierend nach Schulform, Fach, Einzugsgebiet, u.v.m. unterscheiden. Nur dadurch ist eine faire Bezahlung möglich.

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@FELixa – das verbieten aber die heheren Grundsätze des Berufbeamtentums. Ob ein A12 besoldeter PHK am Schreibtisch sitz, die Aservatenkammer verwaltet, Verkehrskontrollen macht oder bei einem SRK oder MEK eingesetzt ist, ändert nichts an der Grundbesoldung. Die spezifische Verwendung kann und muss über entsprechende, an den Tätigkeitsmerkmalen ausgerichteten Zulagen geregelt werden. Eine Besoldung von Lehrkräften, die an den erworbenen Fakulten ausgerichtet ist, ist nicht zulässig.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Sorry dickebank, aber sie reden da Blödsinn. Natürlich ändert sich die Besoldung nicht. Darum soll es primär aber gar nicht gehen. Der PHK hat nun mal Aufgaben, die entsprechend seinen Arbeitsstunden angerechnet werden. Da ist sehr wohl Spielraum, wenn Sie eben nicht von dem Lehrer sprechen, sondern dort differenzieren. Das ist sehr wohl möglich und findet auch seit jeher statt.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  Reisinger850

@ Reisinger, ist das auch der gleiche Grund, warum Erzieher auf A 13 verzichten sollen? Und warum Polizisten nicht mehr mit A 9 eingestellt werden sollen?

Verstehe? A 13 für wirklich ALLE oder doch A 13 vor allem „für mich“?

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Wenn Erzieher und Polizisten die gleichen Einstellungsvoraussetzungen wie Lehrkräfte mitbringen, spricht doch nichts gegen eine Änderung der entsprechenden Eingruppierungsordnungen.

Die Eingruppierungsordnungen und die Unterteilung des ÖD entsprechen nicht mehr der Unterteilung der heutigen Bildungsabschlüsse (berufliche und hochschulische Bildung) innerhalb des europäischen Referenzrahmens.

Die Schaffung des gehobenen Dienstes in Folge der Einführung von Fachhochschulen in den 70ern des letzten Jahrhunderts ist ein Anachronismus.

Reisinger850
4 Jahre zuvor

Schön Felixa, wie du besser als ich wissen willst, ob mir mehr Gehalt oder weniger Stunden was nutzen würde.
Ich garantier es ist ersteres, dennoch danke.

Und mückenkop, gerechte Besoldung gemäß meines Studienabschlusses reicht schon. Wenn ein Erzieher oder Polizist den zwei Staatsexamen hat, dann gerne A13 für beide Berufsgruppen.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Reisinger850

Was bringt dir denn mehr Geld? Würde deine Arbeit dadurch besser werden? Würdest du entspannter sein? Würdest du dadurch mehr/weniger arbeiten? Was genau ist der Benefit außer deine eigenen Interessen durchzusetzen und alles andere aus dem Blick zu lassen.

Viel interessanter ist jedoch:

Warum hast du dich denn für das Grundschullehramt entschieden? Es war ja kein Geheimnis, dass es dort „nur“ A12 gibt.

Warum machst du nicht etwas anderes, wenn das Geld bei dir eine solche Unzufriedenheit auslöst? Gibt es wen der dich mit deiner Qualifikation besser bezahlen würde, oder woher stammt diese Unzufriedenheit?

Bist du bereit für das Geld auch mehr zu arbeiten? Laut Arbeitszeitstudie wären das immerhin 2 Stunden pro Woche Mehrarbeit.

Ich vertrete folgenden Standpunkt:

Wäre es nicht fair den wirklichen Anforderungen nachzugehen. Mehr Geld bringt nämlich nur dann etwas, wenn die Anforderungen auch wirklich identisch sind. Das sind sie jedoch offensichtlich nicht. Entweder du hast echt einen entspannten Job und willst einfach mehr Geld oder dir scheint die Bedeutung von vergleichbarer Arbeit nicht bewusst zu sein. Nehmen wir 3 Beispiele:

1. SII-Lehrer, A13, Deutsch und Englisch, 25,5 Wochenstunden
2. SII-Lehrer, A13, Mathe und Physik, 25,5 Wochenstunden
3. SII-Lehrer, A13, Sport und Kunst, 25,5 Wochenstunden

Im ersten Fall sind 60 Wochenstunden sicherlich keine Ausnahme. Es bleibt also nur die Reduzierung des Deputats, wenn man eben keine massiven Überstunden machen möchte. Im zweiten Fall ist es machbar bei den veranschlagten 41 Wochenstunden zu bleiben. Im letzten Fall ist es schwer diese zu überschreiten, wenn man nicht gerade überambitioniert ist.

Solange diese Ungleichheit existiert, sollte man sich auch als Grundschullerkraft nicht beschweren. Sie tun immer so als seien sie das schwächste Glied der Kette. Sie sind in Wirklichkeit irgendwo mittendrin. Es gibt Lehrer, denen es besser geht und Lehrer, denen es schlechter geht.

Palim
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

4. Grundschullehrkraft mit Aufgaben der FöS-LuL, A12, D, Ma, SU, Ku, Mus, Rel, DaZ, div. Förderschwerpunkte, 28 Wochenstunden

Für die Ihrer Meinung nach Ungleichbehandlung von Fächern am Gymnasium können die Grundschullehrkräfte nichts,
sie können sich aber positionieren und Stellung dazu nehmen.

Ebenso können sich Gymnasiallehrkräfte hinsichtlich des Gehaltes von Grundschullehrkräften für oder gegen A13 aussprechen.

GS- und SekI-LuL beschweren sich nicht darüber, dass SekII-LuL mit ihren 2 Staatsexamen A13 verdienen.
Sie plädieren dafür, dass andere Lehrkräfte mit gleichen Abschlüssen ebenso bezahlt werden, also auch Lehrkräfte an Grund- und SekI-Schulen. Dadurch wird das Gehalt von Gymnasiallehrkräften nicht verringert.
Wenn die Forderung erhoben wird, GS+SekI-LuL sollten auf das gerechtfertigte A13-Gehalt verzichten, damit von dem angeblich eingesparten Geld etwas anderes bezahlt werden kann, sollte diese Forderung doch für alle LuL mit gleichen Abschlüssen gelten.

Im Übrigen ist ein schon stark, anderen anzukreiden oder gar zu untersagen, dass sie für ihre Meinung und ihr Recht eintreten.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

„4. Grundschullehrkraft mit Aufgaben der FöS-LuL, A12, D, Ma, SU, Ku, Mus, Rel, DaZ, div. Förderschwerpunkte, 28 Wochenstunden“

Das ist mein Standpunkt. Die Vergleiche sind irrwitzig. Am Ende geht es darum welche Lehrkraft welche Arbeitsbelastung hat. Das kann man nicht an der Schulform alleine festmachen.

„Für die Ihrer Meinung nach Ungleichbehandlung von Fächern am Gymnasium können die Grundschullehrkräfte nichts“

Das habe ich auch nirgends behauptet.

„GS- und SekI-LuL beschweren sich nicht darüber, dass SekII-LuL mit ihren 2 Staatsexamen A13 verdienen.“

Indirekt schon. Ist aber auch nichts was mich stört.

„Sie plädieren dafür, dass andere Lehrkräfte mit gleichen Abschlüssen ebenso bezahlt werden, also auch Lehrkräfte an Grund- und SekI-Schulen.“

Schon klar und das ist der Fehler. Genauso wie der Philologenverband nach A14 für Gymnasiallehrer strebt. Auch das ist der falsche Ansatz und schadet am Ende nur uns allen.

„Wenn die Forderung erhoben wird, GS+SekI-LuL sollten auf das gerechtfertigte A13-Gehalt verzichten, damit von dem angeblich eingesparten Geld etwas anderes bezahlt werden kann, sollte diese Forderung doch für alle LuL mit gleichen Abschlüssen gelten.“

Sehe ich auch so. Es sollten nur dort Anreize geschaffen werden, wo sie wirklich nötig sind.

„Im Übrigen ist ein schon stark, anderen anzukreiden oder gar zu untersagen, dass sie für ihre Meinung und ihr Recht eintreten.“

Ich untersage niemanden etwas. Ankreiden darf man. Wer seine Meinung äußert muss mit Feedback leben können. Ich stehe für eine Sicht ein. Sie für eine Andere. Am Ende wird die Politik nachgeben zu ihren Gunsten. Erst später wird man feststellen, was man damit angerichtet hat.

Palim
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

„Solange diese Ungleichheit existiert, sollte man sich auch als Grundschullerkraft nicht beschweren.“

„Ich untersage niemanden etwas.“

Was denn dann?

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

„sollte man“ hat nichts mit untersagen zu tun. Manchmal wollen Sie scheinbar nur das lesen, was Sie wollen. Ich habe nur gesagt, dass man zunächst gleiche Bedingungen schaffen sollte. Solange macht es einfach keinen Sinn solch eine Forderung zu formulieren.

Reisinger850
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

Ich bin Sek1-Lehrer und kein Grundschullehrer. Ich arbeite an einer Realschule und habe 29 Std. In anderen Bundesländern hat man als Realschullehrer jetzt schon A13.

Und was mir mehr Geld bringt? Haha. Sowas versteht wohl der normale Pädagoge nicht. Weil ich für Geld arbeite und meinen Lebensstandard erhöhen will, weil dies gerecht wäre im Vergleich zu Sek2-Lehrern.
Frag doch mal Piloten, weshalb die mehr Geld wollen. Oder Politiker. Wenn Geld bei manchen Lehrern so eine geringe Rolle spielt, ist das m.E. ein Zeichen fehlender Professionalität. Sehe immer Wieder wie bei uns das Geld für Wandertage und Klassenfahrten oder Schulbücher nicht zurückgeholt wird beim Land. Dümmer geht es nimmer.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Reisinger850

Ich hoffe dann doch sehr, dass Sie sich täglich die Stoppuhr stellen. Bloß keine Minute zu viel arbeiten. Sonst drückt das den Stundenlohn.

Sie hätten natürlich eine einfache Lösung: in ein anderes Bundesland umziehen.

Im übrigen haben Sie meine Fragen nicht beantwortet. Warum haben Sie den Job den überhaupt angefangen? Warum wechseln Sie nicht den Job?

Wissen Sie was passiert, wenn Sie A13 erhalten. In ein paar Jahren heißt es dann mehr Kinder pro Klasse und höheres Stundendeputat. Da machen einem die 300€ dann wirklich zufrieden, wenn man dafür dann Mehrstunden leisten muss.

„Frag doch mal Piloten, weshalb die mehr Geld wollen. Oder Politiker. Wenn Geld bei manchen Lehrern so eine geringe Rolle spielt, ist das m.E. ein Zeichen fehlender Professionalität.“

Der Unterschied ist, dass Sie in der Wirtschaft nicht automatisch mehr Geld verdienen. Das müssen Sie aushandeln. Als Beamter haben Sie den Luxus alle paar Jahre automatisch mehr Geld zu erhalten. In der Wirtschaft bleibt ihnen nur der Jobwechsel, wenn es keine Gehaltserhöhung gibt. Vielleicht wäre das für Sie auch etwas?

„weil dies gerecht wäre im Vergleich zu Sek2-Lehrern“

Warum und wer sind denn die SII-Lehrer? Mein Beispiel haben Sie gekonnt ignoriert, denn die SII-Lehrer gibt es nicht.

Palim
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

“ In ein paar Jahren heißt es dann mehr Kinder pro Klasse und höheres Stundendeputat. “
Das haben wir schon, aber auch dafür gibt es nicht A13.
Lehrkräfte der GS und SekI setzen die Inklusion ein, die nicht einmal entsprechend der Erlasse umgesetzt wird.
Das bedeutet, die Klasse ist größer, als sie nach Erlasslage sein müsste, und die LuL setzen die Aufgaben der A13-dotieren FöS-LuL mit um, weil diese nicht existent sind. Die Aufgaben sind also längst andere, die Bezahlung nicht.
Auch das ein Grund, für A13 einzutreten, unabhängig von den rechtlichen Gründen, die dickebank vielfach sachlich erläutert hat.

Und wo nun sind Ihre Gründe, warum GS+SekI-LuL A13 nicht zustünde, LuL am Gym in SekI+II gleich welchen Einsatzes aber schon?

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

„Die Aufgaben sind also längst andere, die Bezahlung nicht.“

Ich finde bei Ihnen immer schön, wie Sie die SII herausnehmen. Bloß nicht eingestehen, dass ihre Anforderungen auch auf die SII zutreffen könnten. Dann wären die eigenen Argumente nämlich hinfällig. Man muss schon hinter dem Mond leben, wenn man glaubt, dass die Anforderungen nicht überall zugenommen haben. Ich versuche da morgen dran zu denken wie gut es mir doch geht, wenn ich in meinem Kurs mit 31 SuS sitze von denen 5 einen Förderbedarf haben.

„Auch das ein Grund, für A13 einzutreten, unabhängig von den rechtlichen Gründen, die dickebank vielfach sachlich erläutert hat.“

Warum haben Sie eigentlich nicht diesen Beitrag kommentiert:
https://www.news4teachers.de/2019/10/ist-a13-fuer-alle-lehrer-rechtlich-geboten-was-rechtsanwaelte-dazu-meinen/#comments

dickebank hat es wenigstens versucht und ist kläglich gescheitert.

„Und wo nun sind Ihre Gründe, warum GS+SekI-LuL A13 nicht zustünde, LuL am Gym in SekI+II gleich welchen Einsatzes aber schon?“

1. Nennen Sie doch mal konkrete Argumente abseits dessen, was im verlinkte Beitrag detailliert erklärt wurde.

2. Das wünsche ich mir ja auch gar nicht. Wenn es nach der reinen Arbeitszeit geht, stände weder Ihnen noch mir A13 zu. Da gibt es deutlich belastete Lehrkräfte. Ich halte unter den jetzigen Bedingungen es für unverantwortlich A13 als Einstiegsbesoldung für Alle zu wählen. Das habe ich ja hier mehrfach thematisiert.

Dennoch gibt es Gründe: Für die SII finden Sie ohne A13 im MINT-Bereich keine Lehrer. Dafür zahlt die Wirtschaft zu gut. Bei Grundschullehrern wäre uns erstmal geholfen die vielen Interessenten auch einen Studienplatz anzubieten.

Palim
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@Felixa
DAS sind ihre Gründe?
Zusammengefasst:
1. Sie fragen wieder nach Argumenten anderer.
2. Sie wollen gar kein A13 verdienen, man hat es Ihnen übergeholfen.
3. Sie beurteilen meine Arbeitszeit und meine Belastung. Ich wusste gar nicht, dass wir uns persönlich kennen.

und 4. Man fände ohne A13 keine MINT-LuL für die SekII?
Hm. Man findet mit A12 auch keine GS-LuL.

Und nun?

Da können Sie ja dann beim nächsten Mal drüber nachdenken, wenn Ihnen Ihr Kurs mit 31 SuS, davon 5 mit Förderbedarf, so viel Raum lässt, da sie die zieldifferente Beschulung auf 6 Niveaus sicherlich vorab erarbeitet und bereitgestellt haben, die SuS in der SekII natürlich selbstständig arbeiten können und die Dokumentation außerunterrichtlich erfolgt.

dickebank
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@FELixa – wa sRechtsanwälte, die ja im Auftrag von Mandanten handeln, als ihre rechtsauffassung vertreten, ist deren Sache. Letztendlich ist es Aufgabe von Gerichten Sachverhalte auf Grundlage der bestehenden gestze zu beurteilen.

Die Berufung auf frühere Urteile ist zwar hilfreich, aber da sich Recht weiterentwickelt, bleibt abzuwarten wie Gerichtsurteile in heutiger Zeit unter Berücksichtigung der entsprechenden Normen ausfallen. Letzlich ist wie bei den bereitschaftsstunden bzw. deren Anrechnung auf die Arbeitszeit abzuwarten, was der EUGH urteilt bzw. den deutschen Bundesrichtern vorgibt. Innerhalb des europäischen rechtsraumes ist das deutsche Konstrukt des gehobenen Dienstes ein Unikum wie die betriebliche Ausbildung (Duale Ausbildung). Letztere führt nämlich auch dazu, dass deutsche Gesellen (HWK oder IHK zertifiziert) gemäß Europäischem Referenzrahmen als angelernte Arbeiter eingestuft werden.

Die vierteilige Laufbahnteilung ist überholt. Weder ist die Unterscheidung zwischen einfachem und mittlerem Dienst aus meiner Sicht aufrecht zu erhalten noch die zwischen gehobenem und höherem Dienst. Sowohl beim einfachen als auch beim mittleren Dienst ist eine abgeschlossene Berufsausbildung Voraussetzung

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  FElixa

@Palim Sie wollen doch etwas, nicht ich. Also drehen Sie nicht den Spieß um. Sie müssen Argumente liefern. Wer mehr Geld möchte, muss dies begründen. So war es schon immer.

Zu 2. und 3. Ja ich kann ihnen versichern, dass weder Sie noch ich an die Arbeitsbelastung eines SII-Lehrers mit Deutsch und Englisch drankommen. Die Korrekturbelastung ist dort unverantwortlich. Darauf bezog ich mich und das war meine Ausgangsaussage, dass man eben Lehrer nur schwer miteinander vergleichen kann. Das hat also nichts damit zu tun, dass Sie vermutlich viel und engagiert arbeiten.

Zu 4. Das ist einfach erklärbar, wollen Sie vermutlich nur nicht hören.

Im MINT-Bereich haben wir leider zu starke Konkurrenz aus der Wirtschaft. Leider verlieren wir sogar noch im Referendariat Leute dadurch. Die Wirtschaft zahlt mindestens vergleichbares Geld wie A13. Wenn Sie den Leuten mit A12 oder weniger kommen, lassen sie es gänzlich sein. Es gibt jetzt schon zu wenig Studenten für die benötigten Lehrer in den MINT-Fächern.
Im übrigen wird mehr Geld dort auch kein Problemlöser sein. Der Beruf muss anderweitig attraktiver werden (Teilzeit, flexible Arbeitszeiten, etc.)

Für Grundschullehrer gilt das nicht. Da gibt es keine Konkurrenz von woanders. Zudem ist allgemein bekannt, dass es genug Interessenten gibt, die jedoch keinen Studienplatz bekommen. Das ist das große Problem.

„Da können Sie ja dann beim nächsten Mal drüber nachdenken, wenn Ihnen Ihr Kurs mit 31 SuS, davon 5 mit Förderbedarf, so viel Raum lässt, da sie die zieldifferente Beschulung auf 6 Niveaus sicherlich vorab erarbeitet und bereitgestellt haben, die SuS in der SekII natürlich selbstständig arbeiten können und die Dokumentation außerunterrichtlich erfolgt.“

Wenn man verbittet ist…

Im übrigen, den Rat habe ich hier schon einigen gegeben: abseits des Lehrerberufs gibt es viele Möglichkeiten. Wenn man mit sich selbst so unzufrieden ist, sollte man da wirklich drüber nachdenken.

@dickebank
Letztendlich ist das ja auch nur ihre Meinung und ihr Wunsch. Ich finde es dann doch aussagekräftiger, wenn sich ein Jurist dazu äußert. Ich habe hier ja aber auch schon mehrfach gesagt, dass es vermutlich mittelfristig A13 für Alle geben wird. Als Wahlgeschenk von Politikern, die die Konsequenzen entweder ignorieren oder sich dessen nicht bewusst sind.

Reisinger850
4 Jahre zuvor

Man sieht , Wie du dich vor Arbeitsbedingungen fürchtest, die bei mir völlig normal sind . 31 SuS bei 6 Inklusionskindern.

Sie müssen dringend mal über den Tellerrand schauen. Dafür dann nicht angemessen besoldet…
Sei dir sicher, ich mache meinen Dienst korrekt , aber mehr als Vorschrift wird es so nicht geben.

FElixa
4 Jahre zuvor
Antwortet  Reisinger850

Bin damit ich gemeint? Schaffst du es denn die Kommentarkette mal einzuhalten? Einfach auf „Antworten“ klicken.

1. Wo bleiben die Antworten auf meine Fragen?

2. 31 SuS und 6 Inklusionskinder kann ich nicht toppen. Ich finde für ein Gymnasium sind 31 SuS mit 5 Inklusionskindern in einem Kurs zum Einstieg in die Informatik aber auch nicht ohne.

„aber mehr als Vorschrift wird es so nicht geben.“

Sollten sich mal die SII-Lehrer im Abitur zu Herzen nehmen. Gerade in den Fächern Deutsch, Englisch, Geschichte, etc. Dann warten aber noch einige auf ihr Abiturzeugnis.

Dienst korrekt machen und nach Vorschrift arbeiten beißt sich im Umgang mit jungen Menschen leider. Dann hätte man lieber etwas anderes machen sollen.

Ich habe es mir ehrlich gesagt schon gedacht, aber Sie sagen es ja selbst. Sie sind nicht Lehrer aus voller Überzeugung. Sie wissen auch, dass sich durch A13 an ihrer Einstellung und Arbeit nichts ändern wird. Sie wollen einfach nur mehr Geld. Das ist okay, solle Leute müsse wir leider zu häufig durch das System mitschleppen.