Aufklärungsinitiative „Helden statt Trolle“ richtet sich an Lehrer und Schüler

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SCHWERIN. Junge Leute sind regelmäßig im Internet unterwegs. Häufig treffen sie dort auf Kommentare, die verunglimpfen und aufstacheln. Die Aufklärungsinitiative «Helden statt Trolle» will Hassbotschaften entgegentreten und für eine sachliche Diskussionskultur werben.

Das Mobbing über die sozialen Medien ist ein weit verbreitetes Phänomen – nicht nur unter Schülern. foto: Shutterstock

Die Aufklärungsinitiative gegen Hass und Hetze im Internet «Helden statt Trolle» hat laut Landeskriminalamt (LKA) seit dem Start vor gut drei Jahren in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 2300 Schüler, Lehrer und Sozialarbeiter direkt erreicht. Sie nahmen an Workshops, Beratungsgesprächen oder Schulprojekten zur Medienkompetenzstärkung teil, wie LKA-Mitarbeiterin Annika Jacobs sagte. Zudem hätten sich viele Jugendliche auf dem eigens dafür geschaffenen Internetportal informiert. Die gemeinsame Initiative von Landeskriminalamt und Landeszentrale für politische Bildung habe sich bewährt, konstatierte Jacobs. Das zeige auch die wachsende Nachfrage nach Weiterbildungsmöglichkeiten für solche digitale Themen.

Durch die Debatte um die verstärkte Bekämpfung extremistischer, insbesondere rechtsextremistischer Internetposts bekomme das Projekt auch noch einen ausgesprochen aktuellen Bezug. Der Konsum von Hassbotschaften könne das Weltbild junger Menschen beeinflussen und in eine politische Radikalisierung münden. «Letztlich dient der präventive Ansatz des Projekts langfristig auch der Vorbeugung einer möglichen Radikalisierung von Personen und der Verhinderung politisch motivierter Straftaten», erklärte Jacobs.

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Nach Erhebungen des LKA hat sich in Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der registrierten strafrechtlich relevanten Hassbotschaften oder Bildübermittlungen im Internet spürbar erhöht. Auf der Online-Meldestelle der Polizei «Netzverweis» gingen – nach vorläufigen Zahlen – 2019 gut 2300 Hinweise ein. Das waren 26 Prozent mehr als 2018 und fast drei Mal so viele wie 2017. Die Hinweise bezogen sich vor allem auf Kinderpornografie, Internetkriminalität, Extremismus und Verunglimpfungen.

Ziel des digitalen Präventionsprojekts «Helden statt Trolle» sei es vorrangig, Hassbotschaften und Lügen im Internet entgegenzutreten und für eine sachliche Diskussionskultur in den Sozialen Netzwerken zu werben. Das Angebot richtet sich laut Jacobs vor allem an Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren, die im Internet besonders aktiv seien. 34 Einrichtungen, darunter Schulen und Institutionen, hätten sich bislang zu «hassfreien Zonen» erklärt.

Hier gibt es weitere Informationen zu den kostenlosen Workshops und Beratungsangeboten (auch) für Lehrer.

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