Lehrer weist Missbrauchsvorwurf zurück – Schülerin habe Sex gewollt

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BONN. Ein beurlaubter Lehrer steht seit Mittwoch wegen sexuellen Missbrauchs einer 14 Jahre alten Schülerin vor dem Bonner Landgericht. Das Kind soll den 57-Jährigen laut Anklage zu Hause aufgesucht haben, als dieser krankgeschrieben gewesen sei. Gleich bei der ersten Begegnung soll der Lehrer die Schülerin umarmt haben. Zudem habe er versucht, sie zu küssen. Die 14-Jährige, die sich wegen Liebeskummers Rat von ihrem Vertrauenslehrer erhofft habe, soll den ersten Übergriff noch abgewehrt haben. Bei weiteren Besuchen der Jugendlichen kam es laut Anklage dann zum Geschlechtsverkehr.

Immer öfter landen Lehrer vor Gericht. Foto: Michael Grabscheit / pixelio.de
Das Gericht hat zu urteilen. Foto: Michael Grabscheit / pixelio.de

Am ersten Verhandlungstag bestritt der Angeklagte den Missbrauch und verlas fast drei Stunden lang eine 45-seitige Erklärung. Demnach sei der Sex einvernehmlich gewesen, die Initiative sei von dem Mädchen ausgegangen, das seine liebste und beste Schülerin gewesen sei. Bis dahin habe er als Homosexueller ein generelles sexuelles Desinteresse an Frauen gehabt. Wegen der Beziehung zu der Schülerin habe er sich auch vom Schuldienst beurlauben lassen, um «rechtlich auf der sicheren Seite» zu sein, sagte der Angeklagte.

Mutter der Schülerin erstattete Anzeige gegen den Lehrer

Die Mutter des Mädchens hatte Strafanzeige erstattet, nachdem sie auf dem Smartphone ihrer Tochter Hinweise auf deren Beziehung zu dem Lehrer gefunden hatte.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Pädagogen zudem versuchte Körperverletzung vor. Obwohl er gewusst habe, dass er an einer hochansteckenden Geschlechtskrankheit leide, habe er beim Sex teilweise kein Kondom benutzt. Auch diesen Vorwurf wies der Angeklagte zurück und legte zur Untermauerung vor Gericht ein ärztliches Attest vor. dpa

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Vertrauenslehrer wegen schlimmen Missbrauchs einer Schülerin vor Gericht

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Pälzer
4 Jahre zuvor

Na, dann ist ja alles in Ordnung! wenn ein 57-Jähriger eine 14-jährige einvernehmlich bumst, wer will da noch etwas kritisieren? Wir sind tolerant, oder?

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Nein, Toleranz drückt sich anders aus!
Und ich empfinde es als eine unverschämte Behauptung, dass sie Toleranz mit sexuellen Übergriffen gegenüber Minderjährigen in Verbindung bringen.

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

„tolerant“ war schon in den 80er Jahren ein eindeutiges Codewort in Kontaktanzeigen.
Die Gesetzeslage ist so, dass Geschlechtsverkehr ab 14 in den meisten Fällen straffrei ist. https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__176.html
Mir gefällt das nicht unbedingt. Aber „Toleranz“ wird genau von den gesellschaftlichen Gruppen eingefordert, die jegliche oder viele sexuelle Verbindungen als normal bewerben, welche nach der bürgerlichen Moral schlecht sind, z.B. so krasse Altersunterschiede oder „one night stands“. Mit diesem Motiv wurden auch schon Filme gedreht.
Ich meine, _hier_ gibt es einiges, was Sie mit Recht als unverschämt empfinden könnten.
Aber ich gebe zu, dass meine Spontanreaktion vielleicht zu zynisch war.

xxx
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Wie Volker Pispers einmal sinngemäß sagte: „Tolerant hat mit toll finden rein gar nichts zu tun“

Akzeptanz oder Respekt wären bei gewissen Dingen besser, bei gewissen anderen Dingen, bei denen Toleranz gefordert (aber damit Akzeptanz gemeint) wird, wäre Verurteilung und Kritik viel angebrachter.

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Toleranz bedeutet das Gewährenlassen anderer Überzeugungen, Handlungsweisen, Sitten, Gebräuche und Lebensweisen, die sich in ihrer äußeren Ausprägung und ihrem Ausdruck nicht gegen andere Mitmenschen richten.

Das Duldsamkeitsprinzip fand seine ersten Vertreter in der Aufklärung Ende des 18.Jahrhunderts, auch bekannt unter dem Begriff „Sturm und Drang“, benannt nach der 1777 entstandenen gleichnamigen Komödie von Maximilian Klinger.
Weitere Schriftsteller, wie Friedrich Schiller, trugen mit ihren Werken, wie „Die Räuber“, „Don Carlos“ und „Kabale und Liebe“ bedeutendere Werke zur Aufklärung bei.
Den musikalischen Ausdruck fand diese Denkrichtung in den Frühwerken der Wiener Klassik eines Mozart, Vanhal, Haydn, Richter, Pleyel, Rossetti, Stamitz und anderer Komponisten.

Das Gegenstück zur Aufklärung und seinen demokratisvhen Grundprinzipien mit der Umsetzung der Gleichberechtigung ist die konservative Revolution, wie diese von der neuen Rechten angestrebt wird, um Ungleichheit zwischen den Menschen herzustellen.
Diese richtet sich gegen unsere demokratischen Grundprinzipien und strebt eine faschistische Diktatur an.
Ihre Vertreter sind ein Björn Höcke, Alexander Gauland, Kalbitz und ein Götz Kubitschek.

Der sexuelle Missbrauch Minderjähriger und Schutzbefohlener bedeutet die Schädigung anderer Personen, hier der Jugendlichen, die noch nicht erfahren genug sind, ihre Gefühle und Empfindungen einzuordnen und zu deuten.

Wie kann man also den Begriff der Toleranz in Verbindung mit einem sexuellen Missbrauch bringen ?

Ignaz Wrobel
4 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Tolerantes Handeln und Denken setzt die Fähigkeit des Menschen zur Vernunft voraus, was bedeutet, dass die Fähigkeit zum eigenständigen geistigen Denken vorhanden ist, um zur Erlangung von Erkenntnissen zu erlangen.
Das vernunftorientierte Denken dient der geistigen Reflektion über das eigene Verhalten.

Gümnasiallehrer a.D.
4 Jahre zuvor

>>Bis dahin habe er als Homosexueller ein generelles sexuelles Desinteresse an Frauen gehabt.<<

Falls das so stimmt: Wieso bisher? In welcher Welt ist eine 14 Jährige eine Frau? Das ist ein Mädchen oder eine Jugendliche, aber sicher keine Frau.

Was geht nur im Kopf dieses Menschen vor?

xxx
4 Jahre zuvor

Das einzig positive daran ist, dass er sich sofort hat beurlauben lassen. Eine gewisse Freiwilligkeit könnte es gegeben haben, weil nur die Mutter das Verhältnis auf dem Handy entdeckt hat. Es kommt aber auf den Wortlaut der Chats an.

So oder so ist der Mann aus dem Schuldienst zu entlassen. Die Verhandlung wird zeigen, ob er auch mit dem Vetlust des Beamtenstatus rechnen muss. Ich gehe davon aus.