«War stets bemüht.» Opposition stellt Gebauer schlechtes Zeugnis aus

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DÜSSELDORF. Die Opposition hat der nordrhein-westfälischen Landesregierung zur Halbzeit der Wahlperiode ein schlechtes Zeugnis in der Bildungspolitik ausgestellt. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) sei zwar «stets bemüht» gewesen, habe aber zahlreiche Probleme nicht gelöst, kritisierte SPD-Fraktionsvize Eva-Maria Voigt-Küppers am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag. Dazu zählten etwa verbindliche Qualitätsstandards in Ganztagsschulen, verlässliche Hilfen für Schulen mit sozial schwierigem Umfeld und individuelle Unterstützung für Kinder mit Handicaps.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer muss sich Kritik gefallen lassen. Foto: FDP NRW

Die SPD forderte eine unabhängige Expertenkommission zur Zukunft der Bildung in NRW. Gebauer ging auf den Vorschlag nicht ein, sondern listete stattdessen Felder auf, in denen SPD und Grüne in ihren Regierungsjahren versagt hätten: bei der Bekämpfung des Lehrermangels – vor allem an Grundschulen – sowie beim Thema Inklusion und bei der Definition eines Sozialindex zur gerechteren Verteilung der Mittel an Schulen mit besonderen Herausforderungen.

Sie werde einen solchen schulscharfen Sozialindex noch in diesem Jahr vorstellen, bekräftigte Gebauer. Auch der angekündigte «Masterplan Grundschule» sei schon «in finaler Abstimmung».

In diesem Haushaltsjahr habe die schwarz-gelbe Koalition den Schuletat auf 20 Milliarden Euro aufgestockt, hielt Gebauer den Vorwürfen der Opposition entgegen. Das ist ein Viertel des Gesamtetats. Zudem seien bislang insgesamt 9400 entfristete oder neu geschaffene Lehrerstellen ins System gegeben worden.

SPD und Grüne forderten, endlich eine gerechte A13-Besoldung an allen Schulformen umzusetzen, um den Lehrerberuf vor allem an den Grundschulen attraktiver zu machen. «Sie hätten die finanziellen Mittel und Sie tun es nicht», bemängelte die Schulexpertin der Grünen, Sigrid Beer. dpa

Fährt Gebauer die Inklusion vor die Wand? Bündnis (samt GEW) wirft der Schulministerin Versagen, sogar Täuschung vor

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omg
4 Jahre zuvor

SPD und auch die Grünen sollten in NRW zur Bildungspolitik schweigen. Ein größeres Schlamassel und Abbau von wichtigen Strukturen als diese beiden Parteien allein in diesem Bundesland gebietet das schamrote Schweigen. Aber scheinbar funktioniert der moralische Kompass immer noch nicht.

lehrer002
4 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Genau das war auch mein Gedanken beim Lesen des Artikels. Sylvia Löhrmann war mit Sicherheit die unfähigste Bildungsministerin im ganzen Staat und sie hat viel vor die Wand gefahren, aus dem man Gutes hätte schaffen können.
Gebauer hat diesen Schrotthaufen namens Schullandschaft nun vererbt bekommen und bereits einiges verbessert: zielgerichtetere Inklusion, Werbekampagnen für Nachwuchs…
ABER: Das Wahlversprechen, endlich die gerechte Besoldung in NRW auch umzusetzen, hat sie immer noch nicht erfüllt. Dies ist ihr defintiv anzukreiden, da sie sich bei der Finanzplanung ihres Parteifreundes Lienenkämper nicht genug durchgesetzt hat. Stattdessen fließen in Massen Gelder ins Wirtschafts- und Verkehrsministerium. Unfassbar!

Emil
4 Jahre zuvor

Frau Gebauer bemüht sich vielleicht um die Gymnasien, die Grundschule hat sie aber komplett vergessen. „Sie war bemüht“ ist in Bezug auf die Grundschule massiv übertrieben! Eher: „Sechs, setzen!“ Und die nächsten Wahlen werden ihr das rückmelden.