Coronavirus: Schüler und Lehrer sollen nach Südtirol-Fahrten zu Hause bleiben – alle

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BERLIN. Das Auswärtige Amt hat die Reise- und Sicherheitshinweise für Italien aktualisiert und rät jetzt Bundesbürgern von Reisen auch nach Südtirol ab. Das hat Konsequenzen auch für Schulen: Klassenfahrten in Risikogebiete sind untersagt. Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt haben zudem Rückkehrer von Klassenfahrten nach Südtirol aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Dutzende Schüler und Lehrer sind deshalb nun in Quarantäne.

Die Ausbreitung des Coronavirus soll möglichst gebremst werden. Illustration: Shutterstock

Nach Sachsen-Anhalt kehren derzeit mehrere Schülergruppen von Skifreizeiten aus dem Coronavirus-Risikogebiet Südtirol zurück – sicherheitshalber sollen sie zwei Wochen zu Hause bleiben. «Das ist eine Vorsichtsmaßnahme», sagtge Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Freitag in Magdeburg. Zuvor hatten die Gesundheitsämter und das Ministerium in einer Telefonkonferenz das einheitliche Vorgehen abgesprochen. Die Quarantäne gelte für die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Begleitpersonen, auch wenn diese keine Krankheitsanzeichen hätten.

Sobald jemand Symptome zeige, griffen weitere Maßnahmen, hieß es aus dem Ministerium. Die Gesundheitsämter entschieden, wie im einzelnen Fall vorzugehen sei. Donnerstagabend hatte das Robert Koch-Institut Südtirol in die Kategorie «Risikogebiet» aufgenommen. Sachsen-Anhalt ist bisher das einzige Bundesland, in dem der Erreger Sars-CoV-2 noch nicht nachgewiesen wurde. Nach Ministeriumsangaben wurden schon mehr als 1000 Tests vorgenommen. Freitagmorgen lag die Zahl der bestätigten Infektionen in Deutschland bei 534, wie das RKI mitteilte.

37 Schüler und Lehrer eines Gymnasiums betroffen

Im Burgenlandkreis etwa sind 37 Schüler und vier Lehrkräfte eines Gymnasiums aus Weißenfels betroffen, die am Freitag aus Südtirol zurückkehrten. Keiner von ihnen zeige derzeit Krankheitssymptome, teilte der Landkreis mit. «Für den Fall, dass solche noch auftreten, stellen wir mit der Quarantäne der Schüler sicher, dass der Schulbetrieb am Goethe-Gymnasium Weißenfels fortgeführt werden kann», erklärte Landrat Götz Ulrich (CDU). Er bat um einen besonnenen Umgang mit der Situation. Damit die Schüler nicht zu viel Unterrichtsstoff verpassen, prüfe der Landkreis, inwieweit digitale Lernmethoden eingesetzt werden können.

Auch das baden-württembergische Sozialministerium forderte alle Menschen auf, zu Hause zu bleiben, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Südtirol aufgehalten haben. Es gehe darum, unabhängig von Symptomen unnötige Kontakte zu vermeiden. Laut Kultusministerium gilt der Hinweis ausdrücklich auch für Schüler und Lehrer, Kindergartenkinder und Erzieherinnen. News4teachers / mit Material der dpa

Hier geht es zu einem aktuellen Schreiben des Kultusministeriums Baden-Württemberg an alle Kitas und Schulen im Land.

Das Thema wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers kommentiert.

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