Auch wenn ein Familienmitglied Corona-Risiko hat: Lehrer müssen in die Schule

58

SCHWERIN. Die Wiederöffnung der Schulen wirft viele Fragen auf. Jetzt stellte das Bildungsministerium in Mecklenburg-Vorpommern klar, dass auch Lehrer mit Angehörigen zu Hause aus der Corona-Risikogruppe unterrichten müssen. Dennoch bleibt das Personal knapp.

Viele Lehrkräfte machen sich Sorgen, wenn sie an die Infektionsgefahr in der Schule denken. (Symbolfoto). Foto Shutterstock

Im Unterschied zu Schülern müssen Lehrer auch dann in die Schule, wenn ein Familienmitglied zu Hause zur Corona-Risikogruppe zählt. Das hat das Bildungsministerium am Freitag klargestellt. Die Beschäftigten seien aus eigener Veranlassung ein Dienstverhältnis eingegangen, hieß es. Bei Schülern sehe das anders aus. Deren Schulpflicht stehe in einem stetigen Spannungsverhältnis zum Erziehungsrecht der Eltern. Schülern können nach der Möglichkeit zur Rückkehr in die Schule auf Antrag weiter zu Hause Fernunterricht erhalten, wenn ein Haushaltsangehöriger zur Corona-Risikogruppe gehört.

Nur wenn Lehrer selbst Vorerkrankungen haben…

Lehrer hingegen sollen laut dem Hygieneplan des Bildungsministeriums nur dann bis Schuljahresende nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden, wenn sie selbst Vorerkrankungen haben, die einen schweren Covid-19-Krankheitsverlauf begünstigen. Dazu gehören zum Beispiel Krebs, Diabetes und Herzleiden. Über 60-Jährige und Schwangere können freiwillig im Präsenzunterricht arbeiten.

Wie der NDR unter Berufung auf das Bildungsministerium berichtete, gehört etwa ein Drittel aller Lehrer aufgrund des Alters oder wegen Vorerkrankungen zur Corona-Risikogruppe. Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) sprach in diesem Zusammenhang von einer großen Herausforderung. «Wir haben weniger Lehrkräfte vor Ort. Wir brauchen mehr Räume, weil wir Lerngruppen trennen – das bedeutet, wir brauchen für eine Klasse vielleicht zwei Lehrer, manchmal sogar mehr», sagte sie dem NDR. Daher könnten nicht alle Schüler zu allen Zeiten in den Schulen sein und der Unterricht werde auch nicht in der gewohnten Weise stattfinden können.

Anzeige

GEW: Hoher Druck auf betroffene Lehrer

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte unterdessen, den freiwilligen Einsatz von Lehrkräften eindeutig zu regeln und verwies auf eine Vielzahl von Anfragen dazu. «Wir befürchten, dass es hier zu einem hohen Druck bei den Betroffenen kommt und diese sich, trotz berechtigter Sorge um ihre Gesundheit, zum Präsenzdienst melden», heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.

Der zwischenzeitlich zurückgezogene Vordruck des Ministeriums habe keine Einschränkungen von Tätigkeiten und auch keine Widerrufsmöglichkeit zur Freiwilligkeit vorgesehen. Beides aber müsse möglich sein, wenn sich jemand freiwillig zum Präsenzdienst meldet, betonte der GEW-Landesvorsitzende Maik Walm. Die GEW empfahl Angehörigen von Risikogruppen ausdrücklich, sich mit dem Hausarzt oder einem Facharzt über einen freiwilligen Einsatz in der Schule zu beraten. dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Corona-Risikogruppe: Kultusministerium wirbt um pensionierte Lehrer

 

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

58 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Illy
3 Jahre zuvor

Was ist los?
An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an die nachhaltige gut durchdachte Exit Strategie des Herrn Laschet.
Wie kann das sein?
Wer denkt sich so einen Mist aus.
Keiner der Vorerkrankt ist oder Vorerkrankte Angehörige hat, die er schützen möchte sollte in dieser Zeit gezwungen werden sich dieser Situation auszusetzen.
Was soll das alles. Es werden genau diejenigen in dieser Zeit abgehängt, weshalb wir überhaupt ein Lockdown eingeführt haben. Um die Schwächsten zu schützen und Krankenhauskapazitäten nicht zu überlasten.
Solidarität am…..
Wo lenken wir gerade hin.? Wird das jetzt Sterbehilfe im großen Maßstab?

Man möchte glatt selbst nach Berlin fahren…

Pälzer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

nach der Studie zu Heinsberg liegt das Sterberisiko im Falle einer Covid-19-Erkrankung bei 0,37%. Auch wenn viele Talkshow-Moderatoren und Journalisten gegen diese Untersuchung heftig kämpfen, zeigt sie doch die Größenordnung der Gefährlichkeit. Und dann ist noch nicht mal wahrscheinlich, dass man sich überhaupt ansteckt. Die Hygienevorschriften für die am Montag öffnenden Schulen sind atemberaubend. Nein, wir werden nicht sterben. Die Autofahrt zur Schule kann viel gefährlicher sein als das Unterrichten.

Dieter Lutz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Sie wissen schon das es auch Spätfolgen einer covid 19 Ansteckung geben kann, das kann für den jeweiligen Patienten schlimmer sein als Der Tod, wenn man ein Leben lang zb nicht mehr die Lungenleistung hat wie vor der Erkrankung oder innere Organe geschädigt werden! Ich gehöre zur Risikogruppe und meine Tochter sollte wieder in die Schule ! Wer übernimmt die Verantwortung ?ich übernehme sie nicht, ich habe schon genügend Probleme! Meine Tochter kann keinen Vater gebrauchen der noch mehr krank wird,wenn dies vermeidbar ist !

Michaela Brinkman
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dieter Lutz

Das gleiche Problem habe ich auch .Mein Mann hat pflegegrad 4 und hat Diabetes Spastiges und allergisches Asthma und bekommt Sauerstoff. Meine Tochter ist in der 10.Klasse und ist freigestellt durch ein ärztliches Attest . Sie soll aber zu den Prüfungen in die Schule. Ich sehe das als Risiko zumal meine Tochter mich bei der Pflege unterstützt. Sie hat in der neunten ihren Hauptschulabschuss gemacht und damit sich auch beworben. Ab 1.8. macht sie eine Ausbildung als Pflegeassizentin. Somit sehe ich kein Sinn das sie an den Prüfungen teilnehmen soll.

Omg
3 Jahre zuvor

Es wird mittlerweile verfassungsrechtlich bedenklich. Die Fürsorgepflicht ist bisweilen zwar diffus, aber in diesem Fall sehr belastbar zu überprüfen. Und bei der Pflicht gibt es kein Ermessen und keine Abwägung gegenüber anderen Bereichen

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Omg

Genau so sehe ich es auch! Als Lehrer gehört es nicht zum normalen Berufsrisiko, sich mit einer lebensgefährlichen Krankheit anzustecken. Wir sind Lehrer und keine Mikrobiologen. Und selbst die haben Schutzanzüge. Bezüglich der Fürsorgepflicht ist es an der Zeit, das alles mal juristisch abzuklopfen, inwieweit das überhaupt noch rechtens ist.

Sebastian Schulze
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Also ehrlich. Die Verkäufer in den Supermärkten haben seit 6 Wochen jeden Tag Kontakt zu tausenden von Menschen und verdienen einen Bruchteil des Gehalts einer Lehrkraft und sind sicherlich auch keine Mikrobiologen. Als ob Lehrer dafür prädestiniert sind, sich sofort anzustecken. Dann bleibt unentgeltlich zu Hause.

Heinz
3 Jahre zuvor

Herr Schulze scheint ja nicht besonders viel Ahnung zu haben, sonst würde er wissen, dass Lehrer nicht unentgeldlich zu Hause bleiben können, und wenn sie verbeamtet sind, zur Treue verpflichtet sind. Entsprechend könnte und wird ein unentgeldliches, einfaches zu Hause bleiben, wie Herr Schulze es hier schreibt, zu dienstrechtlichen Konsequenzen führen.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Wieder so ein Troll.

gudrun
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Nein, kein Troll, sondern nur ein Mensch, der das Wehklagen der Lehrer satt hat und sich wünscht, dass sie etwas mehr über ihren eigenen Tellerrand hinwegschauen.
Es stimmt doch, dass einige hier so tun, als seien die Lehrer mal wieder die größten Lastesel und Leidtragenden der Nation.

Illy
3 Jahre zuvor

Ja, die MA der Supermärkte sind genauso wenig Mikrobiologe wie Sie. Aber es ergibt Sinn auf sie zu hören, die sich damit auskennen. Momentan profitieren wir noch von den Auswirkungen des Lockdown. Dank der unkoordinierten und zu früh angesetzten Exit Strategien, die hierzulande Politiker als Mittel zum Wahlkampf nutzen, stehen uns wunderbare Entwicklungen ins Haus.
Da wird es auch noch den ein oder anderen Mitarbeiter im Supermarkt treffen. Wäre ich Sie, würde ich mir schon mal einen neuen Vorrat Klopapier besorgen.
Mir macht es wirklich Sorge, wie mit unserer Gesundheit unserem höchsten Gut umgegangen wird.
Schulen sins als Durchlauferhitzer für diese Infektion bekannt. Alle Gründe wurden bis ins fast unerträgliche durchgesprochen, weshalb Unterricht nicjt stattfinden sollte.
Wieso halten hier alle an diesem Konstrukt Schulpflicht fest?
Aber immernoch wird auf eine ‚Rückkehr zur Normalität ‚ gepocht, die es nun mal jetzt noch nicht geben kann….und schon gar nicht so wie geplant geben darf: weder auf Kosten der Schüler, deren evtl vorerkrankte Angehörigen und auch nicht auf Kosten der Lehrer und deren evtl vorerkrankten Angehörigen.
Politische Fehlentscheidungen der Vergangenheit können nicht auf Kosten der Schulen ausgetragen werden.
Ehrlichgesagt entartet die ganze Diskussion: ich finde es skandalös, wie mit dem Grundrecht auf Unversehrtheit umgegangen wird.

AvL
3 Jahre zuvor

Und sechs Wochen lang , während der Hochphase der COVID-19 Infektionen, da gab es keine Maskenpflicht, und jetzt sollen uns einfache und zudem selbst angefertigte Masken, Halstücher und OP-Masken vor Viren Schützen, es ist einfach lächerlich.

Dieter Lutz
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Darum habe ich Masken für die ganze Familie gekauft die einen Eigenschutz besitzen ,bzw einen FFP 2 Standard Schutz mit silberionen und den Schutz für 30 Waschungen bei 60 Grad,also einen Monat ,dies für ca 7 Euro! Wer sich das nicht leisten will,auch Hartz 4 Empfänger können sich dies leisten, sollte zu hause bleiben,bzw muss zuhause bleiben! Masken mit einem anständigen Eigenschutz sollten zur Pflicht werden, dies spart im Endeffekt Geld und Leben

OMG
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

….aber manche sind echt schick und manche machen den Träger auch sympathischer 🙂

Micha K.
3 Jahre zuvor

Ich frage ich mich nur was die ganzen Risikogruppen machen die nicht im Öffentlichen Dienst stehen ?!?!? Arbeiten, Krank, Arbeitslos? da fragt dich keiner ob du bei vollen Bezühgen zuhause bleiben willst.

Eure Sorgen müßt man haben, dann würds einem Gut gehen!

Palim
3 Jahre zuvor
Antwortet  Micha K.

Ich frage mich bei den Anmerkungen hier, ob wohl diejenigen aus anderen Berufen, die Vollzeit im Homeoffice arbeiten, dies unentgeltlich tun, ob sie sich arbeitslos melden müssen oder gar von anderen in den Verdacht gestellt werden, zu Hause bezahlt Kaffee zu trinken.

Palim
3 Jahre zuvor

Das Nds. Kultusministerium hat in der letzten Veröffentlichung von Freitag die Aussage ebenso konkretisiert, indem ein Absatz auseinander genommen wurde, der zuvor derart ausgelegt werden konnte, dass die genannte Regelung gleichermaßen für Lehrkräfte wie für SchülerInnen gelte.

Auch hier wird nun offenbar, dass Lehrkräfte mit Angehörigen aus Risikogruppen in den Präsenzunterricht gestellt werden, nach „Bedarf und Einsatzplanung“.
Gleiches gilt für Lehrkräfte über 60 Jahre.
Dass der Bedarf gegeben sein wird, erklärt sich allein aus dem Lehrkräftemangel.

Der Schutz durch die Abstandsregelung von 1,5 m im Klassenraum scheint ausreichen zu müssen, Mundschutz ist nicht vorgesehen, wird auch nicht gestellt,
und alles andere müssen „die Schulen“, also die Lehrkräfte selbst regeln.

Cuxi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Mich ärgert das maßlos. So viel also zur Schulöffnung unter bestimmten Voraussetzungen (s. Leopoldina)

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Cuxi

Es war doch sowas von klar, dass NICHTS richtig vorbereitet sein würde, wenn die Schulen wieder öffnen. Die Kultusministerien verschicken E-Mails an die Schulleitungen, das ist alles. Um den Rest müssen sich die Schulen allein kümmern. Es ist einer von vielen Skandalen dieser Tage. Wahrscheinlich nimmt ihn deshalb außer den Betroffenen kaum jemand wahr. Kinder sind noch keine Wähler, sie haben auch keine Lobby. Das macht sich wieder mal im politischen Handeln bemerkbar. Man behandelt die Kinder wie eine große Verschiebemasse – und die Lehrer gleich mit!

Dieter Lutz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Warum Mundschutz stellen! Eigenverantwortung gehört zum Leben! Wer sich das nicht leisten will braucht nur eine Cola am Tag weniger zu trinken, und schon ist die Maske bezahlt

OMG
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dieter Lutz

Super Idee. Gleich mal der Kassiererin im Rewe Spuckschutz und Maske wegnehmen und auf die Eigenverantwortung setzten.
Lieber Dieter, in Deutschland hat sich in vielen Jahrzehnten ein hohes Niveau an Rechten und Pflichten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer herausgebildet. Das mag bisweilen stören, man mag bisweilen den Kopf schütteln.
Jetzt geht es um Pflichten der Arbeitgeber, und plötzlich erschallt der Ruf nach Eigenverantwortung der Arbeitnehmer!?!?!
Also dem Bauarbeiter mal locker böse Zurufen: Nen Kasten Bier am Tach weniger saufen, dann klappts auch mit dem Schutzhelm?????????
Wollen wir bald auch wieder Hexen verbrennen?
Oder können wir uns darauf einigen, dass das erreichte Niveau an Maßnahmen auch in „schlechten“ Zeiten wie in einer Ehe von beiden Seiten zu erledigen ist?

Marie
3 Jahre zuvor

Na ja, NRW ist auch grenzwertig. Wenn ich pflegebedürftige Angehörige, die zur Risikogruppe gehören, im Nachbarort habe, darf ich daheim bleiben. Wenn mein zur Risikogruppe gehörender Mann mit mir im selben Haushalt lebt, zählt das leider nicht und ich muss in die Schule. Ist also quasi die selbe Regelung…Man kann sich gut vorstellen, mit welchen Gefühlen ich demnächst wieder dorthin gehe.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Angehörige in direkter Linie – also Eltern oder Kinder. Juristisch gesehen sind sie mit einem Ehepartner ja nicht verwandt. Das ist wie beim Elternunterhalt. Dabei wird ja auch nur geprüft, ob der Unterhalt der eigenen Eltern z.B. bei einer Heimunterbringung aufgrund der eigenen Einkommenverhältnisse geleistet werden kann. Für die Schwiegereltern hingegen ist keine Unterhaltspflicht gegeben.
Grundsatz: Gleiches wird gleich geregelt. – Also die Frage, ob verwandt oder lediglich verschwägert bzw. verheiratet.

Cornelia
3 Jahre zuvor

Nicht darstellbar. Gerade jetzt, wo auch Rehas, Behindertenwerkstätten usw.geschlossen haben! Zum Schutz der Risikopersonen!
In unserer Werkstatt gibt es zum Beispiel keine Notgruppe ganz einfach aus dem Grund, weil alle Angehörigen ihre Schützlinge lieber bei sich haben wollen als der Uneinschätzbarkeit von Notgruppen auszusetzen (wechselnde Betreuer, Kollegen, Busfahrdienste). Angehörige von vorerkrankten oder/ und behinderten Menschen oder alten Pflegepersonen leisten gerade unermessliches, und es ist vorläufig kein Ende in Sicht. Wenn diese wieder in den Schuldienst sollen, wird leichtfertig wieder soviel aufs Spiel gesetzt.
Außerdem weiß auch kein scheinbar gesunder Mensch wirklich, ob er nicht eine unerkannte Vorerkrankung hat.

Cornelia
3 Jahre zuvor

Vorsicht ist also weiterhin geboten. Das Virus hält sich nicht an die Abstandsregel.Es ist nicht lernfähig. Wir dagegen schon.

omg
3 Jahre zuvor

Man muss halt alles zusammenkratzen, was man kriegen kann.
Die nächste Gruppe sind die Schwangeren und Stillenden, die verpflichtet wird. Für beide besteht ja angeblich keinerlei Mehrgefährdung durch eine Infektion. Und die Stillpausen kriegen wir auch irgendwie noch eingeplant. Ansonsten kommt der Wickeltisch fürs Schülerklo, zwei FLiegen mit einer Klappe will ich mal fosch sagen.
Klarer kann ein Offenbarungseid doch gar nicht mehr sein.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

… pädagogischer Volkssturm – das letzte Aufgebot …

Alles nach der Devise:
„Wir sthen heute noch vor einem riesigen Abgrund, aber morgen sind wir schon einen großen Schritt weiter.“ – Honi soit qui mal y pense.

BTW die tarifbeschäftigten Lehrkräfte können nur hoffen, dass ihre jeweilige Schule nicht über einen längeren Zeitraum unter Quarantäne gestellt werden wird. Nach sechs Wochen Lohnfortzahlung gibt es nämlich lediglich eine soziale Entschädigung in Höhe des Krankengeldes (60% bzw. 67% des monatlichen Nettoentgeltes). Krankengeld kann es ja nur geben, wenn jemand erkrankt ist. Krank ist er aber nicht, wenn er(sie infolge einer behördlichen Anordnung in Quarantäne geschickt wird. Beamte hingegen müssen weiterhin vollumfänglich alimentiert werden.

Küstenfuchs
3 Jahre zuvor

In Schleswig-Holstein müssen Lehrkräfte mit Familienmitgliedern in der Hochrisikogruppe nicht vor die Klasse (jedenfalls ist das bisher so angedacht).

Omg
3 Jahre zuvor

Bisher….. Ja.

Benedikt
3 Jahre zuvor

Wo ist denn das Problem? Habe einen Angehörigen im Haushalt, den das betrifft. Laut Hausarzt wird das Risiko einer möglichen Ansteckung um ein Vielfaches erhöht.
Kann ich das Risiko tragen? Nein. Also muss ich zwangsläufig daheim bleiben.

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Benedikt

Natürlich will niemand das Risiko tragen. Das interessiert nur leider den Dienstherren nicht. In NRW ist die Vorgabe ganz klar: Risikoangehörige im eigenen Haushalt zählen nicht, die LK muss zum Präsenzunterricht erscheinen.

Andreas Winheller (LEA RLP)
3 Jahre zuvor

Mich würde einmal interessieren, wie lange die Schulen nach Auffassung der Bedenkenträger hier geschlossen bleiben sollen? Denn die epidemiologische Situation ist ja im Prinzip (jedenfalls sagen das die Fachleute) solange die selbe, bis eine Medikation oder eine Impfung gefunden wurde – und das wird wahrscheinlich in 2020 nicht mehr passieren.
Sind Sie also der Auffassung, dass die Schulen dann bis Ende 2020 geschlossen bleiben sollen?

Und wie genau wollen Sie dann das Recht auf Bildung der SchülerInnen bzw. Bildungsgerechtigkeit gewährleisten? Mich interessiert hier wirklich Ihre Meinung, wie das gehen soll. Denn das sind gleichermaßen wichtige Rechtsgüter.

Zumal es hier ja offenkundig darum geht, eine Null-Risiko-Oase in einer gefährlichen Welt zu schaffen – das kann nicht klappen. Jeder, der sich nicht in der Schule ansteckt, steckt sich dann halt im Supermarkt an. Wo ist der Vorteil?

Übrigens hätte ich noch eine Frage an die kritischen Kommentatoren hier: Raucht jemand von Ihnen? Trinken Sie harten Alkohol? Essen Sie regelmäßig verarbeitetes rotes Fleisch? Das ist nämlich wissenschaftlich betrachtet deutlich lebensgefährlicher als eine Corona-Infektion aus der Schule, sofern Sie nicht zu einer Risikogruppe gehören.

Andreas Winheller
Landeselternausschuss RLP
Vorsitzender

Emil
3 Jahre zuvor

Ganz einfach: Solange, bis wirkungsvolle Schutzmechanismen bereit stehen, d.h. wie überall jetzt Waschmöglichkeiten für Hunderte Schüler, hunderte Schutzmasken, ein vernünftiges, realistisches Konzept, etc.
Das alls sind Aufgaben der Ministerien und der Kommunen, die Aufgabe der Lehrer ist es lediglich zu unterrichten. Insofern sollten alle mal aufhören, auf die Lehrer einzudreschen und ihren Protest mal an die dafür zuständigen Stellen richten

Georg
3 Jahre zuvor

Das Recht auf Bildung ist durch das Homeschooling so weit es Lehrern möglich ist erfüllt, die Bildungsgerechtigkeit wurde an die elterliche Fürsorgepflicht gekoppelt.

Frage: Wie stand der LEA zu den FFF-Demonstrationen? Ich hoffe kritisch, weil das sonst Ihrer Forderung nach Präsenzunterricht widerspricht.

Cornelia
3 Jahre zuvor

Es geht nicht um Nullrisikooase, sondern, in allen Lebensbereichen, auch außerhalb der Schulen, um so wenig Risiko wie möglich.
Es arbeiten Lehrer in den Notgruppen ,und zwar viele, da man die Gruppen ja klein halten will. Die Kassierrinnen in den SM wurden auch so schnell wie möglich besser geschützt. Geht aber nicht so einfach beim Lehrer. Zudem geht es ja hauptsächlich um ganz anderes: Um den Schutz aller, denn keiner weiß ganz sicher, ob er nicht auch zur Risikogruppe gehört. Je weniger sich infizieren, desto besser sind die Risikogruppen geschützt. Eigentlich eine Binsenweisheit, aber man muss sie immer wieder betonen. Selbst in halbvollen Schulen wird es schwierig sein, vor allem die jüngeren Kinder ständig zum Abstand halten anzuhalten. Und ob sie wirklich immer richtig mit Masken umgehen können? Ob sie unter Masken genau so gut Luft bekommen wie Erwachsene? Sie haben ja viel kleinere Lungen!
Meiner Meinung nach sollten so viel wie möglich Schüler eben länger zu Hause bleiben, die Älteren sowieso, weil sie einfacher digital geschult werden können und keine elterliche Aufsicht ständig brauchen, die Jüngeren, insofern die Eltern bereit und in der Lage sind, ihnen daheim schulische Begleitung zu geben. Da gibt es sicher in jeder Klasse einige, die das schaffen, natürlich mit digitaler Unterstützung durch die Lehrkräfte.
Umgekehrt gesagt, wäre das eine handverlesene Aufstockung der Notgruppen, für die Schüler, deren Situation zu Hause, aus welchen Gründen auch immer, schwierig ist.
Entscheiden müssten Lehrkräfte, Eltern und evt. Schulleitung gemeinsam, wie es im Einzelfall aussieht.
Sicher für die Lehrkräfte auch nicht einfach, aber ich befürchte, dass man noch lange Zeit diese Zweigleisigkeit des Unterrichtens brauchen wird.
Bildung kann man übrigens nachholen, Gesundheit nicht immer. Gute Gesundheit ist aber eine wichtige Voraussetzung für gute Bildung!
Um eine Vorstellung vom Lehrerdasein zu bekommen, würde schon ein Semester Pädagogik ausreichen, allerdings dabei die Schulpraktika nicht auslassen! Ganz wichtig! Mal Stunden ausarbeiten und in der Klasse
umsetzen! Dann wäre so mancher froh, dass er doch einen anderen Beruf ergriffen hat…

G
3 Jahre zuvor

In dieser Null-Risiko Wohlfühloase möchten sich ganz offensichtlich viele Lehrer bei voller Lohnfortzahlung verstecken bis es einen Impfstoff gibt. Allerdings müssten sie dann das selbe Recht auch allen anderen einräumen. Was wäre wenn ihr edeka demnächst schließt oder nur noch zwei Vormittage öffnet weil alle Kassiererinnen mit vermeintlichem Risiko (wozu allergischesAsthma übrigens nicht zählt wie viele Lehrer glauben -oder wünschen?) oder gefährdeten Angehörigen nun zuhause bleiben bis 2021 oder im medizinischen Bereich plötzlich alle mit vermeintlichem Risikofaktor oder Angehörigen mit einem solchen nicht mehr am Arbeitsplatz erscheinen?
Gebrochener Fuß? Vielleicht schickt ihnen der 60 jährige Orthopäde (Risikogruppe)demnächst eine email mit Hinweisen wie sie ihn selber schienen können.
Merken Sie selber…geht nicht.
Taxifahrer,Busfahrer,Verkäufer,etc.etc. Restaurantbesitzer , die sich freuen würden wenn sie wieder arbeiten dürfen. Sie alle können ein Risiko auch nicht zu 100 %ausschliesen . Müssen aber mit dem Restrisiko leben um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Wieso meinen Lehrer, sie könnten sich bis 2021 zuhause verstecken und in ihrer gut abgesicherten Beamtenblase leben ohne irgendwelche Anstrengungen zu unternehmen und Bereitschaft zu zeigen, die Lernsituation für die Kinder wieder zu normalisieren?

Pälzer
3 Jahre zuvor

Bei gleichbleibender Krankenzahl (ca. 2600 Neuerkrankungen pro Tag + unentdeckte, sagen wir ungefähr 4000 pro Tag) dauert es 1000 Tage, bis 40 Millionen Deutsche Covid 19 durchlebt haben und immun sind. Bei Immunisierung von 50% des Volkes dürfte das Virus aussterben. Also: in 1000 Tagen =~ 3 Jahren können die Schulen wieder öffnen. Ok?

Ano
3 Jahre zuvor

Vielen Dank für das Posting Herr Winheller. Ich gehe aber davon aus das diese Gruppe hier nicht repräsentativ ist. Ich kenne gute Lehrer die einfach anpacken und etwas tun und das Wort „allgemeines Lebensrisiko“ verstanden habe. Aber Lehrer sind wie die Bevölkerung; es gibt sehr ängstliche, die werden nicht vom Baum kommen auf den man sie raufgejagt hat und es gibt solche, die statistische Risiken einschätzen können und ihren Job machen. Wobei es unter Beamten immer ein gewisse Bias-Verzerrung zur Risikovermeidung gibt. Ich weiß das ist bin einer und kenne sehr viele 😉

SP
3 Jahre zuvor

Es ist interessant zu beobachten, wie immer wieder der Versuch, zu spalten, unternommen wird. Formulierungen wie Alimentierung der Lehrkräfte, Vergleich mit Supermarkassiererin usw. müssen herhalten. Grundrechte werden hintenan gestellt, Lehrer haben kein Recht auf Unversehrtheit, wenn oder weil sie Beamte sind? Was sind das für moralisch bedenkliche Fehlschlüsse!?

Ich habe darauf ein Antwort: Wer sich jetzt über die vermeintliche Besserstellung von Lehrern beschwert, hätte ganz einfach selbst einer werden können – wo war das Problem? Die Vorteile kennt doch jeder: Vormittags immer Recht haben, nachmittags frei und ganz viel Ferien. In Deutschland gibt das Recht auf freie Berufswahl. Schluss mit dem dummen Lehrerbashing! Wo bleibt die viel beschworene Solidarität? Davon ab gibt es eine ganze Menge Lehrer, die eher gern wieder arbeiten gehen möchte, nicht nur im Dienst für ihr Land, sondern für die Menschen, ihre anvertrauten Schutzbefohlenen…

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  SP

Nun so wichtig sind Lehrkräfte nun doch nicht. Die Schulen sind nicht aus Fürsorgepflicht den Lehrkräften gegenüber geschlossen worden. Sie wurden geschlossen, da sie viele Menschen an unter hygienisch bedenklichen Bedingungen an einem Ort versammeln und so wie Kitas auch zu „Virenschleudern“ werden wie der berüchtigte Corona-Hotspot in Ischgl.

Lehrkräfte sind folglich Arbeitnehmer wie andere auch, sei es wie Polizisten und Justizwachtmeister als Beamte oder wie tausende andere Arbeitnehmer in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Supermärkten oder im öffentlichen Transportwesen auch.

Dass große Betriebe wie die Automobilhersteller ebenfalls zu Beginn der Coronakrise ihre Werke geschlossen haben, hatte ja keine hygienischen, epidemologischen Gründe sondern lag schlicht und ergreifend an den gebrochenen Lieferketten, die die Just-in-Sequence-Fertigung zum Erliegen brachten.

Es geht also bei den Schul- und Kita-Öffnungen nicht um das „Ob“ sondern um die Bedingungen, unter denen geöffnet wird.

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Oh nein, von schlechter Hygiene war bei den Schließungen nie die Rede. Es ging ausschließlich darum, dass Schulen eine Massenveranstaltung und Kinder perfekte Virenverbreiter sind, eben weil sie nur selten Symptome zeigen, aber trotzdem andere infizieren können. Auf die verbesserte Hygiene beruft man sich erst, seit es darum geht, die Schulen auf Biegen und Brechen wieder auf zu machen. Man suggeriert Sicherheit, die definitiv nicht gegeben ist. Und noch einmal für alle Lehrerbeschimpfer*innen: Ja, ich bin im Moment zu Hause. Aber ich ARBEITE hier. Ich betreue neben meiner eigenen Klasse auch noch zwei Fachklassen mit individuellen Plänen, ich telefoniere regelmäßig mit den Eltern, natürlich auch abends, ich plane mit meinem Stufenteam das weitere Vorgehen und mit der SL immer wieder aufs neue diverse Öffnungsszenarien ( denn was heute morgen galt, gilt spätestens morgen schon wieder nicht mehr) usw. Bei all diesen Dingen geht man Arbeitgeber ganz selbstverständlich davon aus, dass ich meine privaten Geräte nutze, meine deutlich gestiegene Telefonrechnung interessiert ihn genau so wenig wie die Tatsache, dass ich mir meine Arbeitsschutzbekleidung ( Masken, Visiere) selbst besorge. Ich bie es leid, als Fußabtreter der Nation herhalten zu müssen! Sucht euch jemand anderen für eure Fauler-Sack-Tirade !!

H.J.
3 Jahre zuvor
Antwortet  SP

Wieso meinen Lehrer nur sie hättenein Recht auf Unversehrtheit. Super, schicken wir alle anderen in der gefährlichen Welt arbeiten.
Die Ärzte, Krankenschwestern, Verkäuferinnen, Handwerker etc.können dann ja das Virus nach Hause tragen und nach Feierabend ( Homeoffice geht in diesen Berufen bekanntermaßen auch ) noch Lehrer spielen. Hauptsache , die Lehrer gehen 0% Risiko ein.
Wenn alle so denken würden könnten auch Lehrer nichts mehr einkaufen, nicht zum Arzt gehen, nicht zur Bank, keinen Handwerker rufen.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  H.J.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 2
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Art.1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2)Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Froiedens und der gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

An erster Stelle steht Artikel 1. des Grundgesetzes.

Der Staat kann sie auch nicht vor dem statistischen Risiko eines tötlichen Verkehrsunfalls mit ca.3400 Tote im Jahr schützen oder vor einer tötlichen Erkrankung an der Grippe , wie 2017/18 , als das RKI 1.674 Verstorbenen an den Folgen der damaligen Grippewelle erfasste und die tatsächliche Zahl auf immerhin 25.000 schätzte.
Mit einem positivebn Testnachweis an einer Infektion durch COVID-19 verstarben bis zum 1.5.2020 in Deutschland 6.481 Personen, die aber zum überwiegenden Teil an Folgen ihrer agravierenden Vorerkrankungen verstorben sind, also z.B. an den Folgen eines Herzinfarktes und nicht an einem ARDS, wie dies die Hamburger Pathologie nachwies, die ca. 70 mal obduzierte.

Nun ist es aber so, dass die Wahrscheinlichkeit in Kontakt mit einem an COVID-19 Infizierten zu treten statistisch gesehen inzwischen sehr gering ist und sich entsprechend von diesem Infizierten mit dem Virus anzustecken fällt das Risiko entsprechend noch geringer aus, ganz abgesehen davon an COVID_19 an einem ARDS durch das Virus schwer zu erkranken.
Da kommt es dann natürlich auch auf die Viruslast an, die sie einatmen, wobei geschlossene Räume mit einem höheren Risiko verbunden sind, sich anzustecken.
Außerdem weist die sehr große Studie aus Island mit 13.000 Probanden nach, dass Kinder unter 10 Jahren das Virus nicht übertragen.
Die großen Autohersteller haben ihre Werke übrigens auf Grund von Lieferengpässen geschlossen, da diese keine Teile mehr von Zulieferfirmen aus der VR China erhielten.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Richtig vor Art. 2 kommt Art. 1 – also Würde vor Gesundheit.
Das ist das, was der Bundestagspräsident in die Debatte eingebracht hat. Das Dilemma ist aber, dass sich aus der reihenfolge der artikel kein Ranking ableiten lässt. Die Grundrechte stehen gleichberechtigt neben einander und gelten für alle in Deutschland lebenden Menschen und eben nicht nur für deutsche Staatsbürger.

Bei den politischen Entscheidungen sind also neben den medizinischen, epidemologischen Aspekten eben auch soziale und wiirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen.

Auf Schule bezogen stoßen dann die nur bedingt eingeschränkte Verpflichtung der Eltern für die Erziehung und das Wohl der eigenen Kinder Sorge zu tragen und die Schulpflicht aufeinander. Letztere ist ja nicht aufgehoben obwohl die Schulgebäude gesperrt sind. Der Unterricht geht ja – wenn auch mit Einschränkungen, da die Digitalisierung in Neuland verschlafen worden ist – weiter. Was hingegen weggebrochen ist, ist die verlässliche Betreuung der lieben Kleinen.

Nur Betreuung ist nicht vorrangiges Ziel des Schlsystems.

Die gesamte Widersprüchlichkeit ist doch dain zu sehen, dass ein Großteil der Gesellschaft eine Kitapflicht ablehnt und keine Vorschule haben will sondern eine reine Betreuungseinrichtung wünscht, bei der man das Angebot je nach eigenem Bedarf buchen können darf. Auf der anderen Seite wird der (Mit-)Erziehungsauftrag der Schulen vehement bestritten und auf dem „zuvörderst den Eltern“ zustehenden Recht zur Erziehung bestanden. Dass der gesetzgeber ausdrücklich vom „Recht und der Pflicht zur Erziehung“ spricht wird geflissentlich übersehen. So wird der gebundene Ganztag eben nicht als ganztägiges Unterrichtsangebot gesehen sondern als verlässliches Betreuungsangebot bis ca. 16:00 Uhr. Wer auf die Zusammenarbeit von Elternhäusern und Schulen baut, muss sich doch nur einmal die Besucherzahlen von Klassenpfegschaftssitzungen ansehen oder wie viele Eltern bei Elternsprechtagen (Beratungstagen) durch Abwesenheit glänzen.

Noch einmal: Schule ist keine Betreuungseinrichtung. Das recht auf Unterricht schließt nicht zwangsläufig das Recht auf verlässliche Betreung außer Haus mit ein.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Ich schicke meine Kinder gar nicht in die schulische Betreuung.
Die Betreuung wird dann von den älteren Geschwistern wahrgenommen, wenn wir beide arbeiten.
Nur der Jüngste sollte die Möglichkeit haben, die Kita in unserer beruflichen Abwesenheit zu besuchen.
Dafür wurden entwürdigende Schranken aufgebaut mit dem peniblen Nachweis unserer Arbeitszeiten.
Und jetzt sprang eben die Großmutter ein. Das war aber das letzte mal …..

zuela13
3 Jahre zuvor

Ich bin zwar kein Lehrer, jedoch könnte dies trotzdem eventuell interessieren… falls nicht, bitte nicht rügen… ,-)

Dieser Virus scheint uns ziemlich im Griff zu haben, dennoch sehe ich eher die positiven Aspekte, dies liegt wohl in meiner Genese…

Momentan sorgen sich viele Eltern bezüglich Homeoffice und Homeschooling. Da ich selbst Vater und Stiefvater bin und dies täglich am eigenen Leibe zu spüren bekomme, setze ich mich dafür ein, dass Eltern – gerade berufstätige Mütter – nicht verzagen. Es ist jetzt sogar eine grosse Chance seine Kinder jetzt noch besser zu verstehen, wenn man positiv mit der jetzigen Situation umgeht.

Eventuell möchtet Ihr ja mehr erfahren: https://bit.ly/2xIdIT6

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  zuela13

@Avl: „Und jetzt sprang eben die Großmutter ein. Das war aber das letzte mal ….“
Warum das letzte mal….?
Laut aktueller Island Studie braucht sich die Grossmutter keine Sorgen zu machen…oder öffnet der Kindergarten wieder?

Dani
3 Jahre zuvor

Wie sieht es denn mit Schulbegleitern aus? Da gibt es auch Leute die in die Risikogruppe fallen, die werden trotz Attest gezwungen sich krankschreiben zu lassen, obwohl sie nicht akut krank sind, sondern nur vorerkrankt. Welcher Arzt schreibt einen krank, wenn es nicht akut ist. Noch dazu wird man aufgefordert, die eigenen Kinder in die Notbetreuung zu geben, wo das Risiko sich als Risikogruppe anzustecken nochmal höher ist. Von Masken oder Schutzausrüstung ist keine Rede. Noch dazu soll man mit 1,5 m Abstand ein Kind unterstützen was Hilfe braucht. Wie soll das gehen ohne den gesamten Unterricht zu stören?

Alles schlecht durchdacht!

KPM
3 Jahre zuvor

Diejenigen, die jetzt auf den Lehrern herumhacken, sind diejenigen, die während der Homeschooling Phase nicht in der Lage sind/waren ihren Kindern, pädagogisch entsprechend den Unterrichtsstoff zu vermitteln. War doch eigentlich ganz einfach, oder? Und wenns so gut klappt, dann brauchen wir auch bald keine Lehrer mehr. Alle „quasi pädagogischen Personen“ – sprich Eltern, die sich über Lehrer aufregen – wissen es jetzt ja besser! Können gerne in die Schule kommen und die vorerkrankten Lehrer ersetzen!
Ich bin selber im Schuldienst tätig und ich kenne die Nöte, Sorgen und Ängste meiner Schüler. Es wird per Videokonferenz unterrichtet und die SchülerInnen nehmen es mit Wohlwollen an. Ich selber gehöre zu den Personenkreis der Vorerkrankten, das freiwillige Unterrichten wird mir derzeit nicht gestattet. Gerne würde ich die Abschlussklassen unterstützen. Soviel zum Thema, die Lehrer retten sich in die Sommerferien, um es sich im Liegestuhl bei Kaffee und Kuchen gut gehen zu lassen. Selbst daran Schuld, hätte jeder Lehrer werden können. Ich persönlich habe es niemanden verboten!
Und nebenbei, zu Hause sein heißt nicht, nicht zu unterrichten. Business as usaul läuft nämlich weiter.
Fakt ist, das Lehrer zum Unterrichten verpflichtet sind und nicht für die Umsetzung verfehlter Schulpolitik verantwortlich gemacht werden kann. Wer hier wirklich die Leidtragenden sind, sind Schüler und Lehrer. Verfehlte Personalpolitik wurde durch immer größer werdenden Klassenteilern kaschiert. Jetzt rächt es sich, dass wir Klassen mit 30 Kindern haben. Und mir wird schon ganz Angst und Bange, wenn mein Kind von einem Quereinsteiger unterrichtet wird – ohne pädagogische Ausbildung – gute Nacht Deutschland!

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  KPM

Was die wenigsten wissen ist, dass die Länder als arbeitgeber bzw. Dienstherren der Lehrkräfte verfügt haben, dass eine Infektion mit Sars-CoV-2 kein Arbeits- bzw. dienstunfall ist. Natürlih gibt es eine Ausnahme, es muss der Nachweis erbracht werden, dass man sich in der Schule infiziert hat.
Forget it – ich werde als Angehöriger der Ü60-Risikogruppe freiwillig keinen Präsensunterricht abhalten.

Cornelia
3 Jahre zuvor

@AvL
„Dafür wurden entwürdigende Schranken aufgebaut….“
Da haben Sie recht, sowas ist nicht nachvollziehbar. Wenn ein paar wenige etwas missbrauchen, werden alle anderen, denen etwas zurecht zusteht, strenger kontrolliert und reglementiert. Was dann aber vermutlich bei den Behörden und Ämtern weitere Kosten verursacht! Aber Hauptsache, man schiebt jedem eventuellen Fehlgebrauch einen Riegel vor.
Alte Menschen und Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige können ein Lied davon singen.
Anträge auf Pflegegrad werden meistens aus Prinzip erst mal abgelehnt, bevor sie bewilligt werden, aus fadenscheinigen Gründen. Pflegegrade werden halb – bzw. vierteljährlich überprüft, auch wenn die Behinderungen angeboren sind. Übrigens werden diese Überprüfungen jetzt coronabedingt erstaunlicherweise bis Jahresende ausgesetzt ….
Ein Parkausweis für einen Behindertenparkplatz bekommt man nicht, wenn die betreffende Person noch 3 Schritte laufen kann. Sind alle Parkplätze belegt, darf man also nicht auf einen entsprechenden Parkplatz zugreifen, man müsste trotz der eindeutigen Behinderung des Angehörigen 55€ Geldbuße bezahlen. Nicht nur einmal ist es uns passiert, dass wir ein Parkhaus mit dem Rollstuhl auf abenteuerliche Weise verlassen mussten, weil kein Fahrstuhl zur Verfügung stand. Und überall sind die Behindertenparkplätze leer!
Bei der Müllabfuhr mancher Landkreise könnte ich weitermachen, die manchmal besonders familienfreundlich ist(Windelmüll).Es gibt viele solche Geschichten, und immer nur aus der Sorge heraus, irgendein Bürger könnte doch mal irgendeine Wohltat ohne wirkliche Notwendigkeit erhalten.

So restriktiv sollte die Notbetreuung nicht gehandhabt werden!

omg
3 Jahre zuvor

Es bleibt die Frage, ob bei einem Rechtsstreit die offenkundige Nichtberücksichtigung der RKI Kriterien vor Gericht bestehen bleiben.
Der Dienstherr lernt ab und an durch verlorene Prozesse (nicht immer), ein bisschen gute Erziehung, Kinderstube und Anstand würde aber bisweilen auch schon reichen.

omg
3 Jahre zuvor

Die Hessenschau berichtete über die dramatische Situation in einigen Gebieten in Hessen. Zwar steht hier allen auf der Liste ein Platz zu, aber natürlich nehemn die Jugendämter für sich in Anspruch (was sie nicht dürfen!), doch im Einzelfall anders zu entscheiden.
Hessen – läuft prima.

quidproquo
3 Jahre zuvor

Keine Panik. Letztendlich wird es so laufen, dass sich in regelmäßigen Abständen ganze Klassen und deren Eltern infizieren. Einige Elternteile werden sterben, aber Schulpräsenz hat sich dann allemal gelohnt. Hoffentlich erwischt es dann diejenigen, die um Schule gebettelt haben! Mal schauen, wie groß der Aufschrei wird, wenn dann nur die betroffenen Klassen in Quarantäne gehen und der Rest in bester Laune weiter die Schulbank drückt. Gute Nacht Deutschland, Spätestens dann bin ich massiv dafür, dass alle wieder ohne Masken in der randvollen U-Bahn miteinander kuscheln und Risikopatienten auf einer Ü60 Party gemeinsam Samba tanzen. Ich schule schon mal um auf Sargtischler…

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  quidproquo

… aber der RE 1 in NRW ist doch keine U-Bahn …

Also Freunde, trinkt in vollen Zügen!!!

Stefan
3 Jahre zuvor

Ich kann Ihnen zustimmen, allerdings… was ist in solch einer Situation die Lösung?
Meine Überzeugung heißt, alle wiederholen dieses Schuljahr nach der Krise.
Und da wiederhole ich mich, meine Vorfahren haben 2 Weltkriege, Währungszusammenbruch, sp. Grippe und Vertreibung erlebt; ganz zu schweigen von vielfältigem Unterrichtsausfall. Als wenn eine Generation ein verbrieftes Recht hätte keine Krise während ihrer Lebenszeit erfahren zu müssen? Die Geschichte lehrt mich etwas ganz anderes! Was nützt es denn , wenn nun zu früh geöffnet wird und alles wird im Herbst total runtergefahren, dann verlieren alle….Nach meiner Schulzeit unterlag ich noch der Wehrpflicht….für viele auch ein massiver Eingriff in ihre Lebenszeit. Heute entfällt diese Pflicht, weshalb dann nicht mal ein Schuljahr wiederholen? Dieses Anspruchsdenken vieler Schreiber ist schon hanebüchen.
Ebenso frage ich mich, welchen Platz bei vielen Eltern ihrer Kinder in ihrem Leben wirklich einnehmen, da wird auch einiges nun offenbar, obwohl es den betroffenen Eltern selbst nicht mal auffällt. Kinder müssen so schnell wie möglich in die Fremderziehung überführt werden….1 – 2 jährige werden in Krippen abgegeben, da ist die Forschung längst eindeutig, welche Nachteile dies evt. für das Urvertrauen solcher Kinder etc. haben kann. Ich drehe die Situation mal um, eine mir bekannte Mutter von zwei Kindern sagte, dass sie die Zeit besonders intensiv erlebe und sie diese Phase niemals wieder in der Entwicklung zu eng begleiten kann. Sie empfindet es als wertvoll…….

Hans - Jürgen
3 Jahre zuvor

Alle reden über Lehrer. Was ist mit den Erziehern/innen? Die müssen auch über 60jährig oder mit Vorerkrankungen in den Kindergarten gehen. Mit mehr Kontakten als Lehrer hinter ihren Plexiglasscheiben. Also Lehrer seid mal nicht die Weicheier der Nation