Das erste Bundesland (Sachsen) legt sich fest: Schulen öffnen nach den Osterferien für die Abschlussklassen – Abitur findet statt

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DRESDEN. Der Freistaat Sachsen prescht vor. Während sich die Kultusminister der übrigen 15 Bundesländer auf einer Telefonkonferenz gestern darum bemüht haben, ein bundeseinheitliches Vorgehen bei möglichen Schulöffnungen nach den Osterferien abzusprechen (News4teachers berichtete), hat die sächsische Landesregierung bereits Nägel mit Köpfen gemacht. Ergebnisse einer Kabinettssitzung am Abend: Die Schulen öffnen – teilweise jedenfalls. „Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen können nach den Osterferien die Schulen wieder besuchen.“ Auch das Abitur findet statt. Wie es mit den übrigen Klassen weitergeht, wird nächste Woche entschieden. Im Moment spricht laut Kultusminister Piwarz aber einiges dafür, dass sie noch nicht wieder zurückkehren könnten.

Die Abschlussprüfungen sollen stattfinden. Foto: Shutterstock

„Sachsen Kabinett hat entschieden, dass unter besonderer Berücksichtigung des Infektionsschutzes nicht nur die Abiturprüfungen an den allgemeinbildenden und Beruflichen Gymnasien in öffentlicher und in freier Trägerschaft im Freistaat Sachsen wie geplant stattfinden. Gleichfalls wurde die Entscheidung getroffen, ab dem 20. April 2020 die Gymnasien sowie Ober- und Förderschulen (mit Ausnahme des Förderschwerpunktes geistige Entwicklung), die entsprechenden Bildungsgänge an den Schulen des zweiten Bildungsweges und die berufsbildenden Schulen für die Abschlussklassen zu öffnen“, so heißt es in einer Erklärung, die der Pressesprecher des sächsischen Kultusministerium, Dirk Reelfs, am gestrigen Donnerstag herausgegeben hat.

Die gesamten Schulgebäude können genutzt werden

Die Rechtsverordnung, die die Beschränkungen in der Corona-Krise regelt, werde kommende Woche dahingehend geändert, dass der Unterricht in den Abschlussjahrgängen und eine Durchführung von Prüfungen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen möglich sei. „Insbesondere wird dabei berücksichtigt, dass sowohl für den Unterricht in den Abschlussjahrgängen als auch für Prüfungsvorbereitung und Prüfungsdurchführung die gesamten Schulgebäude genutzt werden können und sich nur die betreffenden Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie sonstiges erforderliches Personal in diesem Zeitraum im Schulgebäude aufhalten. Das Unterrichts- und Prüfungsgeschehen kann unter diesen Bedingungen räumlich so entzerrt werden, dass Infektionen nach menschlichem Ermessen weitestgehend vermieden werden können“, so Reelfs.

„Wir haben uns die Entscheidung wahrlich nicht leichtgemacht. Die Prüfungssituation in diesem Jahr ist ohne Zweifel eine andere als in den Vorjahren“, meint Kultusminister Christian Piwarz (CDU) mit Blick auf die Abiturienten. Für die gebe es allerdings eine Wahlmöglichkeit: Schülerinnen und Schüler, die an den Erstterminen nicht teilnehmen wollen, können sich für die Nachtermine ab dem 13. Mai 2020 entscheiden. „Auf ein ärztliches Attest wird beim Ersttermin in diesem Jahr verzichtet. Es genügt eine schriftliche Erklärung, dass eine Teilnahme nicht erfolgen kann. Diese Erklärung muss vor Beginn der Prüfungen beim Vorsitzenden des Prüfungsausschusses eingereicht werden. In diesem Fall sind die Nachschreibetermine verpflichtend“, so heißt es beim Kultusministerium.

Die Abiturprüfungen in Sachsen starten nach den Osterferien am 22. April mit den schriftlichen Prüfungen in Evangelischer und Katholischer Religion. Es folgen die Prüfungen zum Graecum (23. April) und in Physik (24. April). Für die Durchführung der Prüfungen werden strenge Hygienevorgaben und Abstandsgebote für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler gelten.

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„Infektionsschutz beim Abitur-Fahrplan berücksichtigt“

„Bei unserer Entscheidung für diesen Abitur-Fahrplan haben wir den Infektionsschutz in besonderer Weise berücksichtigt. Die Prüflinge werden im gegebenen Fall auf mehrere Räume verteilt, um den Anforderungen des Infektionsschutzes zu genügen. Das gesundheitliche Risiko ist damit niedriger als in anderen Bereichen des Berufslebens. Schon allein aus Gründen des Infektionsschutzes empfehle ich den Abiturientinnen und Abiturienten sehr, die Haupttermine für die Prüfungen zu nutzen“, so Kultusminister Piwarz. Für Prüfungsteilnehmer, die auch zum Nachtermin nicht teilnehmen können, werde es einen dritten Prüfungstermin noch in diesem Schuljahr und damit anders als in den Vorjahren geben.

Noch ein Novum: Um die besondere Prüfungssituation angemessen zu berücksichtigen, werden die Zweitkorrekturen in diesem Jahr ausnahmsweise an derselben Schule erfolgen. „Auf diese Weise können die Korrektoren durch die Corona-Pandemie aufgetretene schulinterne Probleme bei der Wissensvermittlung besser eingehen. Im Unterricht nicht vermitteltes Wissen wird bei der Bewertung im Sinne des Schülers berücksichtigt“, erklärt  Piwarz. Für besondere Härtefälle, die im Ergebnis der Abiturprüfungen auftreten, werde eine Beratungsstelle im Landesamt für Schule und Bildung eingerichtet. Dorthin können sich Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte im Streit- oder Beschwerdefall wenden.

Telefonschalte der Kultusminister mit eindeutigem Ergebnis

Die Kultusminister der 16 Bundesländer waren nach Informationen des „Spiegels“ am Donnerstagmittag in einer inoffiziellen Telefonschalte zusammengekommen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Ziel des Gesprächs sei vor allem gewesen, sich untereinander abzustimmen – und so Alleingänge einzelner Landesregierungen zu vermeiden.

Wie der „Spiegel“ aus mehreren Quellen übereinstimmend erfahren haben will, bevorzugt die Mehrheit der Ministerrunde ein Modell, nach dem der Unterricht in mehreren Stufen wieder aufgenommen werden soll. Über einen geeigneten Zeitpunkt sollte allerdings nach Ostern weiter beraten werden, wenn neue Einschätzungen von Experten über die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland vorliegen. Als Entscheidungsdatum dafür galt der 15. April. News4teachers

Virologen machen Hoffnung, dass Kitas und Schulen bald wieder öffnen können – wenn Hygiene-Regeln streng eingehalten werden

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Georg
3 Jahre zuvor

Mal schauen, was daraus wird. Schleswig-Holstein ist ja auch zurückgerudert.

KERSTIN
3 Jahre zuvor

Selbst in den Notgruppen der Kitas sind keine Abstandsregeln einzuhalten. Das Füttern von 1- Jährigen mit Abstand von 1,5 Metern und Wickeln würde sehr komisch aussehen.Darüber können wir in der Kita nur ein leichtes absurdes Kopfschütteln übrighaben. Anscheinend hat sich noch niemand eine Kita mit Notbetrieb angeguckt, anders kann ich mir solche Ideen der Bürokraten nicht erklären. Die Erzieher und deren Familien sind vielleicht schon als Schwund mit einkalkuliert.Auch jüngere Erzieher (unter 60) oder Reinigungskräfte, Küchenkräfte … mit Vorerkrankungen gehen hier ein und aus, ebenso Eltern, Grosseltern, Geschwister geben die Kinder hier ab.

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor

Das ist doch eh die Linie, die alle fahren werden: Zuerst Abschlussklassen, dann der Rest. Nägel mit Köpfen wurden vermutlich schon gestern gemacht.

Die Infektionslahe spielt, entgegen aller Bekundungen, eh kaum noch eine Rolle, wenn man die Nachrichtenlahe verfolgt. Das Abitur soll, so mein Eindruck, mit aller Macht geschrieben werden.

Dustin
3 Jahre zuvor

Sie wollen ein Abitur unter fairen Bedingungen schaffen. Dies ist aber ohnehin nicht mehr möglich – der psychische Druck, der auf uns die vergangenen Wochen einwirkte, eventuell durch existenzielle Ängste unserer Familien, weil unsere Eltern nur noch Kurzarbeit leisten können – wissen Sie eigentlich wie es ist, wenn Ihnen plötzlich 1/3 des Einkommens fehlt und Sie schon Probleme haben, die Miete zu bezahlen. Natürlich reden wir hierbei nicht von allen Schülern, aber die Chancenungleichheit, die im deutschen Bildungssystem schon immer ein großes Problem darstellt, würde durch das Schreiben der Abiturklausuren nur noch weiter gefördert.
Den Einwurf, dass wir „jungen“ Schüler unversehrt bleiben, ist einfach nur unverantwortlich. Wie sich in den vergangenen Wochen zeigte, kann das Virus auch bei jungen Menschen ei-nen kritischen Krankheitsverlauf verursachen, der ohne und auch mit Beatmungsmöglichkei-ten zum Tode führen kann. Zudem ist es nicht so, als hätten wir nicht auch Risikopersonen in unserer Stufe – denken sie an Asthmatiker oder Jugendliche mit Diabetes – sie müssen sich entscheiden sich dem Risiko einer Infektion auszusetzen oder keinen Bildungsabschluss zu bekommen, auf den sie 12 Jahre hingearbeitet haben. Außerdem besteht bei einer Infektion nicht nur das Risiko sich selbst zu gefährden, es besteht in der Schülerschaft auch eine große Angst, dass man durch eine eigene Infektion, die Schuld am Tod der eigenen Großeltern o-der Eltern trägt, welche größtenteils der Risikogruppe angehören.

Joe Seph
3 Jahre zuvor

Wozu auch Absprachen abwarten oder sogar noch einhalten…wieder einmal glauben einige selbsternannte besonders Schlaue, die anderen vor vollendete Tatsachen stellen zu müssen. Liebe sächsische Regierung: Setzen. Sechs.

Schickhinundher
3 Jahre zuvor

Bisher lese ich in den Beiträgen viel von und über Schulen in denen 10-18jährige SuS unterrichtet werden. Gibt es denn Vorschläge für Erstklässler, denen nach einer Stunde vor einem Computer die Augen flackern und die auf Unterstützung zu Hause angewiesen wären? Hat jemand damit Erfahrung? Meine Erfahrungen sind bisher, fehlendes Internet, kein PC, kein Laptop, kein Tablet ein Smartphone für mehrere Kinder im Haushalt. Welche Ideen wurden dazu geäußert?. Welche Hygienebedingungen können vorliegen. 3 Toiletten für 80 Schülerinnen sind aus hygienischer Sicht z.B. auch zu wenig. Hier muss es Regelungen für den Unterricht geben. Meine Befürchtung: Das müssen Schulleitung und Schulträger entscheiden, wie unterrichtet wird und den Frust der Eltern, die dann noch immer nicht wieder arbeiten gehen können, werden auch die Schulen aushalten müssen. Nebst der Planung des Lehrereinsatzes, wenn mehr als zwei Drittel der Lehrer an einer Scgule über 60 sind. Wieder schlägt die mangelnde politische Planung der Lehrerausbildung zu.

Barbara Warmuth
3 Jahre zuvor

Bin schon gespannt wie wir das in der Kita stemmen sollen.
Weinendes Kind auf 1m Entfernung trösten und Nase putzen?

Heinz
3 Jahre zuvor

Wäre es hier nicht sinnvoll gewesen an dem Dienstag nach den Ferien erst zu starten, damit die Schulen die Möglichkeit haben ihr vorgehen an dem Montag zu planen?

Anna
3 Jahre zuvor

Sorry, aber auch mal an Alleinerziehende gedacht? An die, die wirklich KEIN SOZIALES NETZ vor Ort haben und alles komplett alleine ÜBERSTEHEN müssen in diesen Zeiten? Kita-Wiederöffnung ab 20.4.20 unumgänglich. Andernfalls gibt es in den Kliniken bald ganz andere Bedarfe!

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Welche Bedarfe denn?
Vielleicht sollten Sie sich an das Jugendamt wenden, dort wird Ihnen geholfen. Z. B. mit der Notbetreuung.
Ansonsten ist Kita und Schule die einzige Massenveranstaltung, die derzeit im Gespräch ist. Ohne jeglichen Schutz. Das kann nicht gut gehen.

Zunzulla
3 Jahre zuvor

Wenn die 1.5m Abstand wirklich etwas bringen, warum machen die dann alles über Telefonkonferenzen?

Dann noch das Zitat von Scheeres: Die Schüler hätten für ihren eigenen Schutz und Komfort selbst zu sorgen

Lächerlich

Trude
3 Jahre zuvor

4 Wochen haben meine Jungs und ich uns an alle Vorgaben der Ausgangssperre usw gehalten, um uns und meine Eltern nicht anzustecken. Nun spielt das ab Montag Keine Rolle mehr?! Ich bin Lehrerin, gehöre nicht der Risikogruppe an, werde aber sicher die Vorstellung des sächsischen Kultusministers umsetzen dürfen. Was passiert mit meinen Kindern, wenn ich auch Arbeit bin? Soll ich die nun in die Notbetreuung schicken, sie dem Risiko aussetzen nur damit ich andere Schüler unterrichten kann? Oder lasse ich sie alleine zu Hause? Wie sinnvoll ist das denn? Tut mir leid, aber ich könnte gerade schreien.
Wenn ich dann nach Hause komme, mache ich mit meinen Jungs ihre Schulaufgaben und Nachts entwerfe ich neue Aufgaben für alle die Schüler, die noch nicht wieder in die Schule gehen und korrigieren die Rückläufe. Das mache ich bis 3 Uhr morgens, denn bei mir gibt es wie bei vielen anderen auch, eben nicht nur LB.S. … Nr. …. .
Wie lange hält man diese 3fach Belastung aus?

Julimuddi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Trude

Jö, genauso ergeht es auch anderen Eltern, die zwar nicht Lehrer sind, aber trotzdem weiter normal arbeiten müssen:-) Die Hausbeschulung wird zwischendurch geleistet. Man ackert sich ab und hört nur von allen Seiten, dass man die Zeit genießen soll, entschleunigen. Ganz ehrlich? Wann? Bin froh, dass jetzt vier Tage frei sind. Zum ausruhen beim bügeln und putzen und mit den Kindern zu spielen

N
3 Jahre zuvor

„““mit Ausnahme des Förderschwerpunktes geistige Entwicklung““““

unglaublich. Mein Kind ist auf einer Schule. Es gibt auf dieser Schule Eltern, die 2 Kinder haben, die krank sind. Erstens, dass diese Eltern es besonders schwer haben uns zweitens brauchen diese Kinder auch Förderung.

Wieso frage ich mich, werden diese Kinder ausgeschlossen. Es heißt, die Grundschüler müssen bald in die Schule, da die sonst ihr Leben lang darunter leiden werden. Wieso, dann sollen die die Klasse wiederholen. So einfach ist das.

Ich habe auch einen Abiturienten zuhause, frage mich allen Ernstes, wieso er jetzt zur Schule soll. Alles ist doch schon gelaufen. Wiederholen können sie auch Zuhause.

Meiner Meinung nach sollte man nach dem Hintergrund und sozialem schauen, wer hat es am Nötigsten.

Niko
3 Jahre zuvor
Antwortet  N

“mit Ausnahme des Förderschwerpunktes geistige Entwicklung“““

Was ist daran unglaublich?
Wir sind eine Förderschule mit den Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung und da kann es sein, dass durch regelmäßig engen Körperkontakt mit Schülerinnen und Schülern, insbesondere bei Tätigkeiten im Rahmen der Förderpflege wie z. B. windeln, waschen, füttern, aber auch durch aggressives Verhalten von Schülerinnen und Schülern , die Möglichkeit besteht, potentiell mit infektiösen Körperflüssigkeiten und/oder Körperausscheidungen in Kontakt zu kommen.
Da muss erst mal vernünftige Schutzkleidung her. Z. B. Masken ab Typ FFP2 usw..
Es nützt auch nichts, wenn diese Schulen öffnen und müssen zwei Wochen später wieder geschlossen werden. Es bestreitet niemand den Förderanspruch dieser Kinder!

Aber Distanzregeln können zum Teil kognitiv nicht umgesetzt werden, also besteht sowohl für die Lehrer und Mitschüler ein ganz anderes Ansteckungsrisiko als an einem Gymnasium.

Schnuffi
3 Jahre zuvor

Es ist eine riesige Belastung für alle Eltern.Man könnte ja den fehlenden Stoff aufs nächste Schuljahr legen und veralteten Stoff weglassen.Der Lehrplan ist eh nicht mehr Zeitgemäß. Die Prüfungen müssen auf Teufel komm raus durchgezogen werden.Es gibt Schüler die mit dem Bus fahren müssen.Wo ist da der Abstand?Außerdem ist mein Mann Risikopatient.Ich frage mich wovor wir uns die letzten Wochen geschützt haben?Ist eine Prüfung meiner Tochter mehr wert als vielleicht der Tot meines Mannes?Nur mal so zum Nachdenken.

Miriam Beyer
3 Jahre zuvor

Wir haben 2 Kinder, eins in Kita, eins in schule. Unsere Kinder sind eigentlich zur Zeit in notbetreuung, aber unser jüngster verweigert sich in Kita zu gehen da er das einzige Kind ist. Er versteht das ganze überhaupt nicht. Auch die Erzieher sind gefährdet im Umgang mit unseren Kindern. Trösten, Kuschelbedarf, nase putzen, füttern, wickeln, beim an-und ausziehen helfen. Wie soll das funktionieren. Die Erzieher, wie auch unsere Kinder sind die Leidtragenden. Die Kinder verstehen nicht warum sie nicht mehr kuscheln dürfen…hab ich was falsches gemacht? Unsere Erzieher sind schon jetzt an dem Punkt wo sie davon ausgehen daß es für viele Kinder schwer wird sich wieder an den Kita-Alltag zu gewöhnen. Auch unsere Große geht in die 1. Klasse….unsere Sorge als Eltern ist wie sie Lernstoff aus 1. Klasse festigen soll,aber wenn sie in 2. Klasse versetzt wird auch den Lernstoff beherrschen soll. Die Kinder brauchen Zeit um erst einmal richtig lesen, schreiben und rechnen zu lernen und das können wir Eltern nicht zu 100 Prozent garantieren. Sollen unsere Kinder auf der Strecke bleiben????

Lein
3 Jahre zuvor

Unfassbar was diese Typen verzapfen. Bis 19.4. darfst du nicht vor die Tür und ab 20.4. gehts normal weiter. Ich kann mir schon vorstellen wie das abläuft. Die Schule wird wieder hilflos und überfordert versuchen die Massnahmen umzusetzen. Die Schüler kommen dann wie immer in Gruppen zur Schule. Und auch nach dem Unterricht gehts wieder zusammen nach Hause. Hauptsache man hat seinen Haken gesetzt und Dienst nach Vorschrift gemacht. Wie wird denn zb. sichergestellt das infizierte Schüler die Schule nicht betreten ? Hier wird auf biegen und brechen irgendwelcher Schwachsinn durchgesetzt.

Hans
3 Jahre zuvor

Ich bin selbst ein Realschüler in der 10. Klasse, würde mir wünschen,dass bei uns in Bayern auch die Schule beginnt (Ausbildung usw…), jedoch verstehe ich nicht, warum wir jetzt seit einigen Wochen zuhause bleiben müssen und jetzt, wo die Lage sogar nach schlimmer ist wieder in die Schule müssen. Wir sind ca 120 10. Klässler.. Wie sollte es dann mit den Bussen l und 1.50m Abstand laufen? Zudem müssten die 120 Schüler auf Klassenzimmer verteilt werden, um diese 1.50m einzuhalten, wofür extrem viele Lehrer benötigt würden. Ich verstehe nicht warum die Bildung wichtiger ist, als die Gesundheit der Schüler und ihrer Angehörigen. In Österreich funktioniert es ja auch…

Mama...
3 Jahre zuvor

Es ist eine schwierige Situation für uns alle, aber man sollte nicht bloß an die Schüler sondern auch an deren Familien denken, ebenso an die Lehrer und dessen Familien. Ich bin zum Beispiel eine Mutter einer 16 Tochter in der Abschlussklasse. Für die ich mir nichts mehr wünsche als das sie ihren Abschluss macht und in die Ausbildung starten kann.
Aber… Ich bin im vierten Monat schwanger und die Gesundheit und die Sicherheit meiner Familie geht vor. Somit wäre ich auch ohne Prüfung glücklich und beruhigter. Unsere Klasse hat schon vor corona so viel Unterricht verpasst, weil die Lehrer bei uns vorher so viel krank waren… Eigentlich fehlt uns fast das ganze Schuljahr. Ich glaube nicht das unsere Schule in der Lage ist, die Prüfungen so auszurichten das sich keiner erneut ansteckt! Und das finde ich einfach unverantwortlich unseren Kindern und den Lehrern gegenüber! Auf dem Wochenmarkt sollen alle mit Maske rumlaufen, aber unsere Kinder und Lehrer steckt ihr für acht Stunden in einen Raum.

Jana Brock
3 Jahre zuvor

Das ist doch zum Himmel schreiender Nonsens! Sachsen will sich mal wieder previlegieren mit seiner Bildungspolitik und wie viele hier schon kundtun, fragt man sich wozu die ganzen Vorsichtsmaßnahmen, wenn plötzlich alles übern Haufen geworfen wird. So werden wir nur im rasanten Tempo wieder Infektionsketten aktivieren und u.U. worst case Szenario schaffen. Wird auch an Lehrer,Erzieher, Sozialarbeiter und ihre Familien gedacht?! Es gibt auch Staaten, wie Australien da ist E-learning längst ein alter Hut….und es funktioniert….

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jana Brock

… so sind sie eben – die Freistaaten (BY, SN und TH). Da darf man sich halt nichts dabei denken, dieses Verhalten ist bei denen genuin in der Landes-/Staatsverfassung verankert. – Ansonsten hätten die ja auch keine Staatsstraßen …

Clauli
3 Jahre zuvor

Alle sollen wir zu Hause bleiben um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und plötzlich werden alle Kinder,Lehrer und Erzieher wieder einer großen Gefahr ausgesetzt. Die Schutzmassnahmen nach Infektionschutzgesetz können weder in Kita noch in Schule umgesetzt werden. Die Politiker machen weiter ihre Videokonferenzen und opfern systematisch ältere Lehrer und Erzieher. Aber man kann nichts anderes erwarten, sind wir doch die letzten Jahre die Deppen der Nation und müssen nur de Mangel verwalten. Das ist unsere Arbeitswelt und die Lebensbedingungen unserer Kinder. Es wird sich nie was ändern sagt eine langjährige Erzieherin. Allen Eltern mit der momentanen Belastung wünsche ich Kraft und Mut.

Murks
3 Jahre zuvor

Ich hätte da mal eine Frage an die Verantwortlichen dieser fragwürdigen Entscheidung;
Mein Sohn geht in die 10.Klasse. Er leidet an allergischem Asthma. Ich bin alleinerziehend und arbeite in der Altenpflege. Wie kann ich meiner Verantwortung meinen Klienten gegenüber und meiner Verantwortung als Mutter nachkommen, wenn alle bisher getroffenen Vorgaben des Infektionsschutzes so unverantwortlich über den Haufen geworfen werden, nur um WAS eigentlich zu erreichen?
Wenn eine Schule von sich aus auf diese Idee gekommen und sie dann umgesetzt hätte, würden die Verantwortlichen wegen Nichtachtung des Infektionsschutzgesetzes und der durch das Land vorgegebenen Schutzmaßnahmen (z.B.Kontaktverbot) bestraft werden.
Wie sollen sich Schüler, deren Familien und Arbeitskollegen/ Zupflegende vor neuer Ansteckung schützen? Bekannterweise sind Schutzausrüstungen (Mundschutz der entsprechenden Schutzklasse)schon im Pflegebereich Mangelware.
Oder könnte es sein, dass der Coronavirus nur dann als riskant/gefährlich eingeschätzt wird solange es dem Gesetzgeber, aus welchen Gründen auch immer, nützt? Warum spielt das jetzt plötzlich für Schulen aus besagten Günden keine Rolle mehr?
Wie sollen die Anforderungen des Infektionsschutzes lt.Gesetzgeber in den Schulen umgesetzt werden? Werden Lehrer, Schüler und deren Familien wieder allein gelassen und Neuinfektionen billigend in kauf genommen?

Nine2909
3 Jahre zuvor

Ich wohne mit meinem Mann und 3 Kindern in Sachsen. Kindergarten, Grundschule und Oberschule alles vertreten. Wir gehen beide arbeiten, ich vormittags und er ab nachmittags. Auf der einen Seite würden wir uns sehr freuen wenn die Schulen und Kitas wieder öffnen, weil es eine enorme Belastung ist alles unter einen Hut zu bringen. Aber ich sehe es auch nicht ein das wir unsere Kinder solchen Gefahren aussetzen sollen nur weil die schlauen Damen und Herren eine Idee haben. Die Erzieherin von unserem jüngsten ist ein Jahr vor der Rente und selbst der Großteil der Belegschaft ist über 50 das kann nicht gut gehen. Also ich würde noch eine Weile darauf warten bis alles wieder geöffnet wird egal wie schwer es zu Hause ist.

Lea
3 Jahre zuvor

Ich denke nicht, dass das alles so gut durchdacht ist. Viele unserer Lehrer sind weit über 50 und gehören zur Gefahrengruppe. Ich würde mich freuen wieder zur Schule gehen zu können, dennoch weiß ich nicht, ob das alles so richtig ist. Jugendliche müssen nur der Überträger sein, um es an die Eltern weiterzugeben.
Das ganze wird meiner Meinung nach ziemlich unterschätzt.

Sandra Bachmann
3 Jahre zuvor

Ich würde mir sehr wünschen,das Alleingänge von Bundesländern in Corona Zeiten durch Gesetze verboten werden.

Silka König
3 Jahre zuvor

Kann die Schulpflicht überhaupt durchgesetzt werden unter diesen Bedingungen? Das ist doch nicht rechtens. Schüler werden in Gefahr gebracht. Und was ist mit den Eltern die selber Risikopatient sind? Müssen wir wirklich alles immer hin nehmen?

Stefanie Kühn
3 Jahre zuvor

Mir ist schon klar, dass verbeamtete Lehrer keine wirtschaftlichen Sorgen kennen, ihre eigenen Kinder problemlos beschulen können und daher „Home-Schooling“ als präferierte Lösung ansehen.
Ich als nicht-Lehrerin sehe das jedoch anders. Ich sehe, wie meine drei Kinder „beschult“ werden, es gibt Lehrer in der Kursstufe, die auf mehrfache NACHFRAGE in drei Wochen „Home-Schooling“ zwei müde Emails geschickt haben, ich sehe einzelne engagierte Lehrer und eine sehr große Mehrheit, die einmal pro Woche eine one-Way-Nachricht an die Kinder schicken. Das ist nicht ansatzweise „digitaler Unterricht“, den die Schulzeitungen in ihren Elternbriefen preisen!

Ich bin sehr froh, dass die Politik und die Wissenschaftler der Leopoldina darüber nachdenken, WIE Schule in Pandemiezeiten sinnvoll organisiert werden kann. Meine Nichte, Abiturientin in BW will auf jeden Fall ihre Abi-Prüfungen schreiben, und was daran ein Problem sein soll, in zwei Metern Abstand an Tischen eine Prüfung zu schreiben, sollen mir die Kritiker bitte mal erklären.
Und auch für die übrigen Schüler erhoffe ich mir konstruktive und zeitnahe Lösungen. Damit die Schüler das Lernen nicht verlernen. Damit es nicht nur noch von der Familie abhängt, wie gut sie den fehlenden Unterricht substituieren kann.
Zum Beispiel:
– eine Schichtenlösung (vormittags/ nachmittags oder Mo-Mi-Fr/ Di-Do-Sa)
– Konzentration auf die Kernfächer
– etwas „gesunden Menschenverstand“ und Engagement der einzelnen Schule. Beispielsweise haben die zwei weiterführende Schulen meiner Kinder schon in der ersten Woche nach den Faschingsferien in jedem Klassenzimmer Seifen- und Papierhandtuchspender angebracht. Funktioniert, wenn man eine Schulleitung hat, die mitdenkt und sich einsetzt.

Liebe Lehrer, liebe Schulleiter: Sucht bitte nach LÖSUNGEN, nicht nach Hinderungsgründen. BITTE!

Stefanie Kuehn
3 Jahre zuvor

Z9: Schulleitungen (nicht Schulzeitungen)

Schubert Anja
3 Jahre zuvor

Es könnte wieder Normalität wieder zurück kehren. Auch die Schule und Kita wieder öffnen sowie die spielsplaetze. Die Kinder wird es langweilig zu Hause. Und die Kontaktsperre aufheben.
Es sind Vorschueler die dieses Jahr in der Schule kommen. Und wieder mit den Familien Feiern können und mit Freunden treffen.

Frieden
3 Jahre zuvor

So viel Frust, oh weh. Gute Vorschläge oder Tipps wären hier gesünder . Das Beschimpfen der Regierung bringt nichts. Macht es besser. Helft. Denkt nach.

Lehrer am Berufskolleg
3 Jahre zuvor

Also ich habe nun einige Tage in den Abschlussklassen unterrichtet und es war eigentl ich wie immer, wenn man davon absieht, dass 30% des Kollegiums zur Risikogruppe gehören und eh nicht unterrichten dürfen: Es gab kein Klopapier und keine Seife, dafür aber herzliche Umarmungen beim Wiedersehen und und und. Bald sind Prüfungen und ich bezweifel, dass alle SuS kommen können. Das kommt davon, wenn man eine Rechtsanwaltsfachangestellte einen Job machen lässt, von dem sie nicht versteht. Egal, Augen zu und durch, die gesundheitlichen Kosten übernehmen die Familien der SuS.