Empörung über Schulöffnungen ohne ausreichende Vorbereitung – „Herr Laschet, treten Sie ab!“

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DÜSSELDORF. Das Vorhaben der nordrhein-westfälischen Landesregierung, kommende Woche den Schulbetrieb wieder anlaufen zu lassen, sorgt für Proteste im Internet. Unter dem Hashtag #SchulboykottNRW meldeten sich bei Twitter Tausende Benutzer zu Wort, die sich um die Gesundheit von Schülern und Lehrern sorgten. In vielen sarkastischen Grafiken wurden zum Beispiel Friedhöfe oder ein Abiball voller Grabsteine gezeigt. Auch in den Leserforen auf News4teachers sowie auf der Facebook-Seite von News4teachers rollt die Empörungswelle. Wir dokumentieren exemplarisch das offene Schreiben einer Lehrerin an Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).

Die Schulpolitik in der Coronakrise wird zum Debakel: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Foto: Shutterstock

Die Lehrerin veröffentlichte am Donnerstag in einem Leserforum von News4teachers den folgenden Beitrag. Wir dokumentieren den Post vollständig:

„Ich persönlich bin richtig bedient. Herr Laschet bitte treten sie ab!

Gestern wurde vom Unterrichtsbeginn von 4.5. Gesprochen. Die Bundesländer würden gemeinsam dieaen Termin anvisieren. Heute ist wieder alles anders und doch bleibt alles beim Alten. Getrieben von unethischen Gründen der Selbstdarstellung und labilen Haltung gegenüber der Wirtschaft hat Herr Laschet wieder mal versucht zu punkten. Danke, dass jetzt jedes Bundesland einheitlich seinen eigenen Weg geht. Jetzt wird erwartet, dass die Schulen in kurzer Zeit (NRW am 20.4) ein Konzept aus dem Boden stampfen.

Sehr geehrter Herr Laschet, ich lade sie herzlich ein, in den Containern unserer Schule (diese wird nämlich renoviert…ebenso erfolgreich wie der Berliner Flughafen erbaut wurde) den Unterricht mal eine Woche zu begleiten. Als kleines Schmanckerl: keine Atemschutzmasken, aber was noch viel besser ist: keine Waschbecken und natürlich auch keine Desinfektionsmittel. Sehr gerne möchte ich sehen, ob Sie unter diesen Umständen dort unterrichten wollen würden, oder wenn Ihre Kinder in dem Alter wären, sehen ob Sie sie tatsächlich dort reinschicken.

30.000 (!) Kommentare unter dem letzten Post.

Was für ein Debakel für die @CDUNRW_de. Wer mal gucken will, wie gescheiterte Politik aussieht, möge einen Blick werfen auf den Instagram-Account von @ArminLaschet.#SchulboykottNRW #SchulboykottDE

— Nico Semsrott (@nicosemsrott) April 17, 2020

Achja, was durfte ich gerade lesen, unsere Kinder und Jugendlichen sind ja wohl anscheinend so was wie immun. An dieser Stelle fällt mir gleich alles aus dem Gesicht. Es gibt auch schwere Verlaufsformen bei Kindern und Jugendlichen. Wer die Zahlen aus den Nachbarländern ansieht, weiss das. Wie sich ein Intensivpatient nach dem Infekt mit schweren Schädigungen des Herzmuskels oder mit einer Einschränkung durch Lungenfibrom im Alltag dann wiederfindet, steht auf einem anderen Blatt …aber Hauptsache der Schüler/*in hat dann Abitur.

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Herr Kekule argumentiert, ‚mit den paar Toten dieser Altersgruppe müssten wir leben, so hart es sich anhört“. Ja, vielleicht ist es sogar besser daran zu versterben, weil die Folgeschäden machen das Leben nicht lebenswerter! Ich habe eine Hochrechnung gefunden, in der eine sechstellige Zahl angegeben wurde, von U20 jährigen, die hierzulande mit Spätfolgen durch einen Infekt mit diesem neuartigen Corona Virus zu rechnen haben. Hinter jeder Zahl stehen Einzelschicksale….für andere sind es nur die paar unbedeutenden jungen Leute, die halt Pech hatten.

Mich macht das alles sehr traurig. Wie soll das alles funktionieren?

Solange die Gemengelage offenbar noch so undurchsichtig ist, wäre auch eine Möglichkeit auf die Freiwilligkeit der Bürgerinnen und Bürger bei der Teilnahme an diesem Feldversuch zu setzen. Diejenigen, die das Risiko als überschaubar erachten sollen und dürfen nach den politischen Vorgaben diese Exit Strategie (des Herrn Laschet) folgen. Ansonsten wäre eine Aussetzung der Schulpflicht für den Zeitraum, bis massenverfügbare wirksame Medikamente vorhanden sind, auch eine Lösung.

Der Gesundheitsexperte @ArminLaschet will die Schulen in NRW nächste Woche öffnen – was die Leute davon halten, seht ihr ja unter #SchulboykottNRW.

Wir sagen: Bleibt am 24.04 zuhause, schützt eure Mitmenschen & macht beim #NetzstreikFürsKlima mit! So bekämpfen wir beide Krisen. pic.twitter.com/Mj8muwf1zr

— Fridays For Future Germany (@FridayForFuture) April 17, 2020

… jeder, der sich im Umland umsieht, bemerkt, die Schulen in anderen Ländern bleiben auch geschossen. Das Homeschooling funktioniert hier in Deutschland besser als in anderen Ländern aufgrund des guten technischen Standards. Also wieso wird hier ein Druck aufgebaut? Wieso höre ich nichts von den Lösungen für verkrankte Schüler oder deren vorerkrankte Familienmitglieder? Lehrer dürfen sich zum Glück ja freistellen lassen.
Wieso steht die Wirtschaft und der falsche Ehrgeiz, als erster einen Ausstieg aus der Krise (die ja gerade erst beginnt!), zu finden, vor dem Recht jedes einzelnen gesund bleiben zu wollen und zu dürfen? Aber wieso denke ich, dass die zuvor so angestrebte Solidarität mit den Schwächeren hier gerade verloren geht …zugunsten der Profilneurose einiger Politiker?“ News4teachers / mit Material der dpa

Liebe Schüler,
ich verstehe eure Sorgen zum geplanten Schulstart in #NRW.
Aber, da kein warmes Wasser und keine Seife in der Schule sind und der
Hygieneplan noch von 2015, nehmt doch bitte einen Einkaufswagen mit.
Wegen dem Abstand.#Covid_19
#SchulboykottNRW


Tommy WePunkt (🚒🚑) (@TommyWies) April
17, 2020

Hintergrund

Die weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen öffnen bereits ab kommendem Donnerstag wieder die Pforten für Prüflinge der Jahrgangsstufen 10, 12 und 13. Sie sollen dort nicht nach klassischem Stundenplan unterrichtet werden, sondern gezielte Angebote zur Prüfungsvorbereitung auf das Abitur oder mittlere Abschlüsse erhalten.

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte in dieser Woche betont, es sei den Schülern freigestellt, daran teilzunehmen oder zu Hause weiterzulernen. SPD und Grüne lehnen das ab. «Es ist unzumutbar, dass die Schülerinnen und Schüler sich jetzt zwischen Gesundheitsschutz für ihre Familie und Prüfungsvorbereitung in der Schule entscheiden müssen», beklagten die Grünen. Auch die SPD kritisierte «unnötigen Entscheidungsdruck» und Verunsicherung.

Dagegen warnten gleich vier Lehrerverände am Freitag vor einem Frühstart, der nicht hnmal die Zeit lasse, die nötigsten Hygiene- und Schutzmaßnahmen sicherzustellen (News4teachers berichtete).  «Die Landesregierung darf Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler nicht einem solchen Gesundheitsrisiko aussetzen», unterstrich der Vizevorsitzende des von „lehrer nrw“, Sven Christoffer. Die Schulträger haben vom Ministerium von Montag bis Mittwoch Zeit für die Vorbereitungen eingeräumt bekommen.

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

 

„Wie sollen Schulleitungen das bewerkstelligen?“ Lehrerverbände halten Schulstart nächste Woche für kaum haltbar – mangelnde Hygiene

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Reisinger850
3 Jahre zuvor

Unfassbar lächerlich vor allem hinsichtlich der ZP10, die ja so gar nicht mehr stattfindet.

Wieso genau sollen sich Lehrer nun nächste Woche in Gefahr begeben?

Georg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Reisinger850

Vermutlich hat die Politik zu viel Angst vor zu schlechten Prüfungsergebnissen, weil die von der ZP10 betroffene Klientel erfahrungsgemäß bei weitem selbst nicht das für die Schule getan hat, wie sonst. Sehr viel problematischer sehe ich die Situation bei den jetzigen 9ern, die noch viel pubertärer sind als die 10er und jetzt die Versetzung in die 10 leistungslos geschenkt bekommen.

J.G
3 Jahre zuvor
Antwortet  Reisinger850

Wieso genau sollen sich alle anderen (Ärze,Kassiererinnen , Friseure, Pflegepersonal, Polizisten, Busfahrer, etc. etc. ) in Gefahr begeben um euch euer Luxusleben im endlosen Home Office weiter zu finanzieren?
Die Gefahr ist um einiges höher in diesen Berufen als an der Schule.
Und auch da, alle werden damit leben müssen. Die Hochrisikogruppen und nur die ( und das ist jetzt nicht jeder Lehrer mit allergischem Asthma auch wenn manche in den Foren geradezu nach Diagnosen suchen, die man sich jetzt zulegen könnte um ja nicht in den Präsenzunzerricht zurück zu müssen)müssen sich weiter isolieren. Alle anderen müssen einen normalen Alltag mit dem Restrisiko haben.
Aber da das Beamtengeld ja immer weiter läuft …ist die Motivation nicht nur immer an sich selbst zu denken gering.
Jedem nicht Lehrer dreht sich der Magen um wenn er die Lehrerforen anschaut. Sind wirklich alle Lehrer so dermaßen weltfremd , dass sie nicht über den eigenen Teller schauen können?
Jammert euer Problem doch beim nächsten Einkauf der Kassiererin im Supermarkt vor…

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  J.G

Das Luxusleben hat ein Gutteil der Lehrkräfte in der Schule verbacht. In wechselnden Zusammensetzungen, klar, aber „Urlaub“ hat keiner von denen gehbat. Dafür selbstgenähten Mundschutz.
Da wären sie jetzt auch mal gefragt, ob sie nicht auch welchen beisteuern wollen.

J.G
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Ich arbeite im Krankenhaus, aber warten sie mal…ich frage nach ob ich bei vollem Gehalt zuhause bleiben kann um Mundschütze für Lehrer zu nähen…

Omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  J.G

Na ja. Wenn den Lehrern hier immer schoen ihr Luxusleben vorgehalten wird, darf ich mal süffisant werden: Augen auf bei der Berufswahl und hinterher nicht über die eigene Blödheit ärgern. Hab ich doch jetzt richtig verstanden. Oder? Bei der aktuellen Debatte so eine Neiddiskussion loszutreten, ist schon peinlich. Werde ich dem Arzt und den beiden Krankenschwestern, die gegen 17.00 ihre Kinder abholen, dann mal so klar sagen.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  J.G

Ich kaufe Ihnen nicht ab, dass Sie in einem Krankenhaus arbeiten. Leute, die im Lehrerforum derartig provokative Sachen äußern, sind erfahrungsgemäß Trolle. Viele Grüße aus der realen Welt, in der man solidarisch ist und andere nicht „niedermacht“.

E.J.
3 Jahre zuvor
Antwortet  J.G

Die Kassiererinnen in unseren Supermärkten sitzen alle geschützt hinter Plexiglasscheiben(oder ähnlichem Material)!
Bitte dann auch die Lehrer hinter Glas!

OlleSchachtel
3 Jahre zuvor
Antwortet  J.G

Lieber J.G.,
bitte keine Verallgemeinerung, ich würde gerne wieder in der Schule unterrichten. Ich bin dafür Eltern freizustellen die Kinder zu schicken oder nicht. Wenn die Klassenräume zu kleine sind müssen die Klassen eben in Schichten kommen. Allerdings habe ich fließendes (wenn auch kaltes ) Wasser im Klassenzimmer, Seife und Einmalhandtücher. Ich traue den meisten meiner Schüler zu, die Masken auf zu lassen und hoffe, dass ich gesund bleibe. Aber auch ich denke, es kann so nicht weiter gehen. Jeder Arzt, jede Verkäuferin, jeder Müllmann, jeder Polizist und Feierwehrmann muss auch seinen Dienst tun.

J.G
3 Jahre zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

Danke, endlich mal ein Lehrer der sich seiner Verpflichtung bewusst ist.
Leider denken die meisten ihrer Kollegen ausschließlich an sich selbst.

Ein Lehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  J.G

Werden Sie Lehrer. Dann haben Sie auch dieses Luxusleben. Das Jammern haben Sie ja schon perfekt drauf. Jetzt müssen Sie nur noch mit Schülern umgehen können…

Heinz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Ein Lehrer

Da sehe ich tatsächlich das Problem bei betreffenden Personen, weil es im zwischenmenschlichen Bereich einfach große Defizite gibt.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Heinz

Die kommt dann ins Schulamt, die haben einen Stellenpool (aua, war das böse…)

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor

Ich weiß ja nicht, ob nicht eher Lorz mit seinem Vorpreschen der Auslöser für das Verhalten der anderen Länder war.

Sollte der jemals Politik auf Bundesebene machen, was ich weder hoffe noch momentan denke, so weiß ich schon mal, wen bzw. was ich nicht wähle.

A. S.
3 Jahre zuvor

Ich bin nicht empört und habe den Eindruck, ich soll mal wieder zur Empörung angeregt werden. Es gibt durchaus gute, sachliche Gründe für ein allmähliches Anlaufen des Schulbetriebs und sie kommen bestimmt nicht aus kaltem, rücksichtslosen Herzen, das Lehrer und Schüler nur mutwillig in Gefahr bringt.
Der gefühlsbetonte Post einer Lehrerin gegen Herrn Laschet, den die Redaktion vollständig dokumentiert und zu einem reißerischen Artikel hochstilisiert, stößt mich ab.

Michael
3 Jahre zuvor

Man muss sich im Namen aller anderen Beamten in vielen Verwaltungen oder bei der Polizei schämen, die in den letzten Wochen grandiose Arbeit geleistet haben, wie wenig Dienstbereitschaft die verbeamteten Kolleginnen und Kollegen in den Schulen zeigen. Ich wäre neugierig, wie das Meinungsbild aussähe, wenn es Kurzarbeitergeld für Lehrerinnen und Lehrer bei weiteren Schulschließungen gäbe …

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Michael

Och ja. Ich war jeden tag, Ausnahme vorletzten Samstag, in der Schule.
Mein AUto konnte ich aber nicht abmelden.
Die Passfrage wird im Mai beantwortet.
Da kann man das nur philosophisch sehen: Entweder gibt es verschiedene Realitäten, oder ich habe im Drogenrausch nur gedacht, dass ich immer in der Schule war.

E.J.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Michael

Traurig, dass Sie solche Lehrer kennen! Ich kenne -Gott sei Dank- andere!

K
3 Jahre zuvor

Quelle: Amt für Statistik
2017/18 war eine außergewöhnlich schwere Saison. Schätzungsweise rund 9 Millionen Patienten mussten aufgrund einer Grippe zum Arzt und damit etwa zwei Millionen mehr als in den beiden zuvor stärksten Saisons 2012/13 und 2014/15. 45.000 Menschen mussten den Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft Influenza zufolge deshalb ins Krankenhaus. Bei 1.674 Menschen, die an der Grippe starben, konnte die Influenza im Labor bestätigt werden. Schätzungen gehen aber von über 25.000 grippebedingten Todesfällen aus (davon 187 Todesfälle bei Kindern). Die Grippe-Saison 2018/19 fiel mit rund 182.000 im Labor bestätigten Fällen deutlich schwächer aus. 2017/18 war die Gesamtzahl der übermittelten, labordiagnostisch bestätigten Fälle mit rund 334.000 Fällen angegeben. Bei 954 Todesfällen 2018/19 wurde die Grippe als Todesursache im Labor nachgewiesen (davon 116 Todesfälle bei Kindern).

Das sind die Zahlen zur normalen Grippe in Deutschland . Mehr Aufklärung und weniger Panik . Lehrer und Schüler: reißt euch am Riemen und bleibt realistisch. Wer sperrt sich sonst zu Hause ein und verweigert das betreten der Schulen wenn Grippesaison ist und wie viele Menschen unter 20 sind genau schon an Corona gestorben? Einzelne , klar…und das weltweit. Jedes Jahr sterben über 100 Kinder in Deutschland an Influenza, interessiert aber niemanden obwohl es mit einer simplen Impfung zu verhindern wäre aber liebe Schüler und Lehrer; wer von euch denkt bei Kindern an Grippeimpfung?
Im übrigen waren die Kliniken in der Grippesaison 2017/18 weitaus stärker belastet als jetzt.
Also hört mit der Panik auf und hört auf euch ständig zu beschweren. Alle müssen jetzt mit der Situation leben…und wir können uns nicht monatelang zuhause einsperren. Auch ein Lehrer muss die Verhältnismäßigkeit waren und kann jetzt nicht auf homeoffice bis nach den Sommerferien pochen.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  K

Liber K, da ich gegen die Grippe geimpft war, hat mir das nicht so viel ausgemacht, aber mit einem küsntlichen Bauteil in der Pumpe erlaube ich mir mal, ohne bei ihnen nachzufragen, dass ich mir Sorgen machen darf – eine Beatmung würde bei mir nämlich nicht klappen.

K
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

. Ach mit künstlicher Herzklappe oder Schrittmacher kann man nicht beatmet werden?
Ist klar….das Hauptproblem ist das medizinische Halb -bzw. Nichtwissen.von Lehrern , die aber meinen alles zu wissen. Weder eine künstliche Herzklappe noch ein Schrittmacher schließen eine Beatmung aus oder komplizieren diese wesentlich…so viel mal dazu.
Und hier machen sich ja so viele Sorgen um die Schüler….daher die Relation zur Grippe. Die Lehrer sollten hoffentlich alle geimpft sein, ich bin mir sicher , dass fast kein Schüler geimpft ist..und es sterben jedes Jahr 100-200 Kinder an Grippe, das ist Fakt. Einfach an Fakten halten.
Schulen werden nicht schließen können bis es eine Impfung gibt. Man muss jetzt nach und nach öffnen so viel es eben geht, denn das Virus wird erstmal bleiben. Das ist jetzt genau so wie im Mai/Juni/Juli etc.etc.aber der Busfahrer oder die Krankenschwester mit Herzschrittmacher arbeitet auch ( zumindest die Krankenschwester weiß allerdings auch medizinisch Bescheid)

Omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  K

Wie Sie sicher wissen, liegt die Letalitaetsrate bei solchen Erkrankungen bei einer Beatmung zwischen 66 und 80%.
Mir reicht das zu verlangen, dass der Arbeitsschritt einzufordern ist, wie es fuer jeden Arbeitnehmer auch gilt.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Omg

Die Letalität bei einem Beatmungspatienten mit einem SARS/ARDS (Aktute Respiratory Distress Syndrome) liegt bei 1/3 der Betroffenen.
Betroffen sind zum aller größten Teil Personen über 70 Jahren, die entsprechend schwere Vorerkrankungen haben.

H.Luckert
3 Jahre zuvor

Hat Düsseldorf eigentlich schon begriffen, dass an Berufskollegs ca. die Hälfte der Klassen Abgangs- und Prüfungsklassen sind, die demnach ab Donnerstag vor den Schultoren stehen, nachdem sie zuvor in vollen Bahnen und Bussen angereist sind.
Was soll die Prüfungsgeilheit? Glaubt man in Düsseldorf Schule hätte ihren Sinn verfehlt, wenn mal keine Prüfungen stattfinden? Sehr verräterisch und demaskierend eine solche Sicht von Schule!
Die Maßgaben für die Schulen wechseln von Tag zu Tag zum Teil in ihr genaues Gegenteil. Am Donnerstag Frau Gebauer wörtlich in der Pressekonferenz: „Die Angebote zur Prüfungsvorbereitung sind freiwillig“. In der Dienstmail von Freitag steht dann, sie seien verpflichtend. Und in Düsseldorf ist jetzt ein Mann für die Gesundheit und Hygiene von Millionen von Schülern und Lehrern zuständig, der noch nicht mal in der Lage war, den Sinn eines Mund-Nasenschutzes zu erkennen und sachgerecht anzuwenden. Und der zu Beginn der Schulschließungen formuliert hat: „Wir ziehen den Osterferienbeginn vor“,was eine komplette Fehlansage war. Mit solchen Nachlässigkeiten, Aufmerksamkeitsschwächen, mit seiner Aufgeregtheit, Getriebenheit und Voreiligkeit hat er in den letzten Wochen seine Kanzlerschfaft verspielt und sich als Schönwetterpolitiker geoutet. Vertrauen kann er für sein Verhalten nicht erwarten.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  H.Luckert

Die Schulen in NRW hatten 5 Wochen Zeit sich auf eine schrittweise Wiedereröffnung vorzubereiten !
Alle Einzelhandelsgeschäfte, die Polizei, die Feuerwehr, niedergelassen Arztpraxen und die Krankenäuser mussten, ohne eine Vorbereitung, Notfallpläne erarbeiten und schnellst möglich umsetzen, um die Versorgung der Bevölkerung aufrechzuerhalten und sich auf mögliche Szenarien wie in Italien und Spanien vorzubereiten.
Die Politik hat in Deutschland angemessen reagiert und den Shut-Down, von wissenschaftlichen Ratschlägen und vom demokratischem Dialog begleitet, umgesetzt.
Was war an dieser Vorgehensweise falsch ?

Die Folgen einer fehlenden Vorbereitung auf derartige Katastrophenszenarien kann man in den USA und Großbritanien sehen !
So wie in China geschehen, sollte es auch nicht ablaufen, eher schon so wie in Taiwan und Südkorea, die auf ein derartiges Szenario im Vorfeld vorbereitet waren und deutlich besser dastehen als die Volksrepublik und andere Staaten.

Hört endlich auf zu jammern und stellt euch der Situation wie jeder andere auch !
Der Bericht der Lehrerin ist rein emotional geprägt und zeugt von wenig Wissen über die tatsächen Risiken für die unterschiedlichen betroffenen Personengruppen.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Das Gesundheitswesen hatte seit den Pandemien SARS-Cov-1 und MERS sowie Ebola genügend Zeit sich vorzubereiten. Das RKI hat das Pandemieszenario durchgespielt und alle Bereiche des öffentlichen Lebens aufgefordert entsprechende Pandemiepläne vorzubereiten und in Übungen deren Umsetzbarkeit zu überprüfen. Die dafür zur Verfügung stehende Zeit betrug Jahre.

Und Sie regen sich über fünf Wochen auf? Fünf Wochen, in denen die oberste Schulbehörde nicht allzu vile konkrete Vorgaben gemacht hat, außer dass sie beabsichtige ab dem 20.04. die Schulen für bestimmte Gruppen wieder zu öffnen. Eine Konkretisierung durch die Schulmails vom 15. und 16.04 – also vom letzen Mittwoch- und vom Donnerstagabend – sind dann die direkte Folge des Treffens vom 15.04. zwischen der BK‘ und den MinPrä der Länder, die ja eine schrittweise Öffnung der Schulen ab dem 04.052020 (Zeitpunkt der ersten Lockerung der umfangreichen Kontaktsperren) beschlossen haben.

Warum sollten die Schulträger ohne Nennung eines konkreten Datums die Umsetzung der Hygienemaßnahmen an Schulen vorbereiten und Materialien beschaffen, mit denen sie schon nicht in der Lage sind städtische Kliniken sowie städtische Pflege- und Betreuungseinrichtungen in ausreichendem Maße zu versorgen?

Wie kann es zu fehlender Schutzausrüstung, einer Verknappung von Narkosemitteln und vor allem handelsüblichen Desinfektionsmitteln im gesamten medizinischen Bereich kommen? – Alles da sVersagen von Lehrkräften, die sich seit 5 Wochen in ihren CORONA-FERIEN sonnen?

In zeiten der Kontaktsperre bitte die Community-Maske aufsetzen, bevor man sich an die eigene Nase packt. Die der anderen ist – nicht nur aus Gründen der derzeitigen Kontaktsperre – ohnehin tabu.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Die wenigsten Krankenhäuser hatten derartige Pläne vorbereitet. Das gilt auch für die Kreise und kreisfreien Städte.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Bleibt die Frage, warum denn nicht? Die frage entlarvt sich a priori als rhetorische (Frage).

Die Kommunen – und damit sind die Landkreise und kreisfreien Städte als unterste staatliche Instanzen gemeint – vor allem in NRW leiden seit Jahrzehnten an unzureichender Finanzierung. Die Gesundheitsämter sind personell, materiell und finanziell nicht so ausgestattet, dass sie ihre Aufgaben (Pflichtaufgaben) erfüllen könnten. Und damit sind nicht allein die unbesetzten oder nur teilweise besetzten sondern auch die nicht genehmigten Planstellen gemeint.

Das öffentliche Gesundheitswesen ist genauso unterfinanziert wie der Bildungsbereich mit Schulen und Kindertagesstätten. Jetzt in Zeiten der Pandemie aufgrund fehlender Ressourcen diese beiden Bereiche gegen einander ausspielen zu wollen, ist entlarvend – vor allem mit Stamp und Gebauer auf der einen und Laumans auf der anderen Seite, Warten wir ab bis Pinkwart und Lienenkötter ins Spiel eingreifen, das Laschet zu entgleiten scheint.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Ähm, doch. Seit 2008 wurde nach dieser berühmten Pandemieübung Pandemiepläne erarbeitet. Es gab sie und es gibt sie. Sie taugen nur nichts.

Omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Teilweise Blödsinn. Bis vor zwei Wochen war uns als Schule nur erlaubt, Kleinmengen Fluessigseife zu üblichen Preisen zu kaufen. Die Seifenspender wurden alle im Betrieb aufgebraucht.. Seit einer Woche sind wir bemüht, die geforderte Fluessigseife zu besorgen. Dazu werden die beiden Grosshaendler, bei denen wir kaufen dürfen, auf Lieferung gedrängt, Aldi und Lidl Märkte haben vor Ort zugesagt, bei ausreichenden Mengen seife fuer uns zu Abholung bereitzustellen. Ergebnis bisher: Ein Zehn – Liter – Gebinde Seife wurde geliefert. Andere Mittel zur Desinfektion sind bestellt, die Lieferungen werden aber nicht terminiert. Eine Lieferung erfolgte nur von 3 Litern fuer Desinfektion von Handlaeufen. Die Apotheken vor Ort sehen sich nicht in der Lage, entsprechende Mittel zu liefern. Allos, lieber Avl, wir brauchen die oben benannten Mittel schnell und fuer eine Fläche von 7800 m2, die ab Mitte Mai dreimal täglich behandelt werden muss.

J.G
3 Jahre zuvor
Antwortet  Omg

Ähh 7800m2 müssen nicht desinfiziert werden…glauben Sie , in Kliniken werden die Fußböden desinfiziert? Da wird gewischt…und das auch nicht 3 mal am Tag ( außer im OP , da natürlich öfter) .

Omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  J.G

In der Grundreinigung vor Öffnung müssen alle Flächen tatsächlich mit entsprechenden Mitteln behandelt werden. Und natürlich gibt es die Empfehlung des RKI zur Desinfektion im Regelbetrieb. Aber wir sollten statt dessen glaube ich sie fragen. Sie haben da doch mehr Ahnung scheint mir von den Vorgaben der Behörden.

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Man lasse mal die Ärzte unter den gleichen Bedingungen arbeiten wie Lehrer:
-mit 15 Patienten in einem Raum
-ohne Desinfektionsmittel
-ohne Warmwasser
-ohne ausreichende Waschbecken
-ohne Schutzausrüstung.

Wetten, dass sie protestieren würden?
Warum wirft man Lehrern genau dieses vor????

Palim
3 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Ich habe ähnliches gedacht, hinzu käme allerdings, dass dann jeder auch viele Arbeitsmaterialien kaufen und mitbringen müsste, wie es bei Lehrkräften auch häufig der Fall ist,
wobei die Vorgaben hierzu, die zu befolgen sind, rückwirkend und über Nacht veröffentlicht werden (siehe NRW).
Ob das in Kliniken auch so ist?

Vielleicht sind manche Lehrkräfte in ihren Äußerungen so deutlich, weil sie seit Jahrzehnten immer wieder erfahren haben, dass niemand auf ihren Schutz, ihre Arbeitszeit oder ihre Arbeitsbedingungen achten will und sie sich generell selbst schützen müssen, worin sie häufig gar nicht so gut agieren, weil sie lieber zu Gunsten der SchülerInnen und zum eigenen Nachteil entscheiden.
Ist das in Kliniken auch so?

Dabei schieben sich Land und Kommune die Verantwortung zu und laden es letztlich bei der Schulleitung ab, die diese zwar tragen soll, aber alle wesentlichen Entscheidungen und Bedingungen gar nicht beeinflussen kann.
Ist das in Kliniken auch so?

Es hilft nichts, gegenseitige Anschuldigungen zu erheben zu Systemen, die beide unterfinanziert sind.
Dies tritt gerade deutlicher zu Tage, kritisiert wurde es aber schon lange, fand jedoch kein Gehör.

Wichtiger wäre es wohl, mit den derzeitigen Erkenntnissen noch einmal deutliche Forderungen zu stellen, dass Einsparungen in sozialen Bereiche nicht sinnvoll sind.

Aber am Ende werden sich die Politiker selbst auf die Schulter klopfen und darstellen, dass alles hervorragend geklappt hat, weil Kliniken und Schulen so herausragend ausgestattet sind.

J.G
3 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Wer wohl mehr Geld ausgibt…vermutlich wissen sie nicht , dass Ärzte z.B.einer Fortbildungspflicht unterliegen und Punkte sammeln müssen . In der Regel ist das am Wochenende und kostet viele hundert Euro im Jahr. Und wie gesagt, es ist eine Pflicht . 250 Punkte in 5 Jahren, verbindlich vorgeschrieben, nicht freiwillig falls man Lust hat. Das kostet viel Geld und Zeit. Wer Glück hat bekommt eine Kostenbeteiligung vom Arbeitgeber alle anderen zahlen Hotel, Fahrt, Kursgebühr von mehreren hundert Euro pro Jahr selber und eine mehrtätige Fortbildung kostet schnell mal 600 Euro oder mehr plus Fahrt plus Hotel. Selbstverständlich kann man das von der Steuer absetzten wie Lehrer ihr Unterrichtsmaterial im Übrigen auch….
Die armen Lehrer sind ja sooo benachteiligt.
Glauben Sie wirklich, dass die Kosten für das Besorgen von Unterrichtsmaterial ,zudem steuerlich absetzbar, eine besondere Leistung sind oder z.B.Ärzte sonderlich beeindrucken würden ?
Einfach mal über den Tellerrand schauen .
Und nochmal was soll die Lösung sein? ALLE , auch Lehrer werden lernen müssen mit der Situation zu leben und ein gewisses Restrisiko kann man nie zu 100%ausschließen . Aber was mich aufregt ist die Tatsache wie vehement Lehrer versuchen, die von der Regierung sehr vorsichtige und schrittweise geplante Schulöffnung zu verhindern, meinen als einzige gefährdet zu sein und für sich rausnehmen wollen monatelang zu Hause zu bleiben . Das ist der blanke Hohn für alle, die jetzt „draußen “ arbeiten (Polizei,Verkäuferin, Friseur,Ärzte,Schwestern,Rettungsdienst, von Altenpflege ganz zu schweigen, da besteht wirklich ein Risiko und zwar für Personal und v.a.Bewohner ) mit Sicherheit kein geringeres Risiko haben und jetzt teilweise nebenbei zuhause auch noch Hilfslehrer spielen sollen.
Vielleicht sollten wir die Altenheime auch dauerhaft schließen und alle kümmern sich zuhause selber um ihre Alten? Ist für alle Seiten sicherer…denn Altenheime sind gerade der gefährlichste Ort in Deutschland und wenn dann wieder geöffnet werden soll (langsam und mit Maß) protestieren die Altenpfleger. Ach nee , werden sie nicht weil sie nämlich kein Geld bekommen wenn sie nicht im Altersheim arbeiten.

Palim
3 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Es geht nicht darum, wer für welche Fortbildung mehr Geld gibt oder es besser absetzen kann.

Es geht darum, dass eine Schulöffnung an Bedingungen zu knüpfen ist, die umgesetzt werden sollten, BEVOR die Schule öffnet.

Viele Lehrkräfte regen sich so sehr auf, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass der Arbeitgeber es nicht so genau nimmt mit Arbeitsschutz, Arbeitszeit, Gefährdungsbeurteilung etc.

Die Frage, die Ihnen gestellt wurde, war, wie Sie reagieren würden, wenn Sie ohne Schutz Ihre Aufgabe versehen sollten.

Sie können sich weiter aufregen und Lehrkräften etwas unterstellen. Das hilft aber nicht weiter, berechtigte Forderungen, z.B. nach Seife und Papierhandtüchern, umzusetzen.

Am Ende ist es das medizinische Personal, dass weiter belastet wird, wenn die Lockerungen nicht so positiv verlaufen, weil Hygiene oder Sicherheitsmaßnahmen z.B. in Schulen nicht umgesetzt wurden.

J.G
3 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Ok wenn sie das als Beispiel sehen will ich lieber nicht wissen was sie so mit ihren Schülern anstellen…., dass sie meinen das gleiche Infektionsrisiko wie ein Arzt zu haben. Lachhaft….
Und nochmal…in Behandlungsräumen, Praxen, Kliniken wird nicht der gesamte Fußboden desinfiziert und es muss auch in der Schule nicht 3 mal tgl. das gesamte Gebäude gewischt und desinfiziert werden.
Mal abgesehen davon hat ein Arzt zu vielen Patienten am Tag Kontakt und zwar körperlichen Kontakt je nach Fachrichtung. Das ist ja wohl in der Schule nicht regelhaft gegeben außer vielleicht in Ausnahmefällen in der Grundschule. Aber wenn sie schon vergleichen…vielleicht schickt Ihnen ihr Hausarzt das nächste mal wenn sie krank sind eine E-Mail mit Anweisungen, die sie dann zuhause alleine umsetzen können…Bastelanleitung für kleine Operationen etc…und bleibt selber im Home Office. Sie sehen, der Vergleich hinkt…

Omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  J.G

Schoen, dass sie so viel Ahnung von Unterricht haben. Als Hinweis: der Unterricht aus dem Film der Feuerzangenbowle war damals schon recht offen. Heute läuft der Unterricht anders ab. Besuchen Sie mal eine Grundschule oder Hauptschule. Man kommt dicht zusammen, es gibt Einzelhilfe. Und das geht nicht im Vorlesungsmodus. Man darf sich doch auch hier mal bei einigen Postings an die Stirn fassen.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  J.G

Bei der Art, wie die argumentieren, möchte man bei ihnen aber auch kein Patient sein.

Knopfloch
3 Jahre zuvor
Antwortet  H.Luckert

239 der von Frau Gebauer zum Unterricht ab 23.4. verpflichteten SchülerInnen unserer Schule dürfen gemäß der ministerialen Verordnung vom 16.4. die Schule nichtmals betreten. (Es handelt sich um SchülerInnen von Abschlussklassen, die keine Prüfung ablegen müssen. Die Verordnung erlaubt das Betreten nur für Prüfungen und Prüfungsvorbereitungen.)

Jörg wiedeck
3 Jahre zuvor

Die Hauptsache, Herr Laschet hat sich wieder ins Gespräch gebracht – Gesundheit hin oder her
Hauptsache die Wirtschaft in NRW brummt
Sowas nennt man Ethik

omg
3 Jahre zuvor

Na na, in Hessen wissen wir alles besser und durchschauen alles besser. Es hapert zwar mit dem besser machen, aber einfallslos sind wir nicht.

Jutta Wirth
3 Jahre zuvor

Lasst es langsam angehen. Das Bulimie lernen von nicht selten völlig ueberfrachteten Lehrplänen ist durchaus entbehrlich, wenn es um die Gesundheit von Lehrern/Lehrerinnen und Kindern geht!!

Sandra Ryssel
3 Jahre zuvor

Ich liebe meinen Beruf als Realschullehrerin am mittleren linken Niederrhein und vermisse meine Schülerinnen und Schüler sehr. Gerne würde ich wieder unterrichten, aber bitte nur mit Mundschutz für alle am Schulleben Beteiligte. Dieser muss mindestens dreimal am Tag gewechselt und in einem Mülleimer mit Deckel entsorgt werden. Denn was passiert, wenn nur ein Coronafall auftritt? Dann müsste die Schule wieder geschlossen werden und alle der o.g. Beteiligten 14 Tage in Quarantäne. Wem ist damit geholfen?

Franzmann-Korff
3 Jahre zuvor

Ich muss schon sagen, dass ich froh bin in Niedersachsen Lehrer und Schulleiter einer Grundschule zu sein. Auch mit Blick auf die Abschlussklassen ist die Hauruckaktion am 20.04 wieder starten zu wollen extrem ambitioniert und für alle Beteiligten mit Sicherheit belastend. In NDS sind allein die Hygienestandarts bis zum 20.04. nicht realisierbar, in NRW wird dies nicht anders sein. Eine Woche Vorlaufzeit macht da Sinn mit der Vorgabe, dass bis dahin Homelearning für SchülerInnen angesagt ist. Der Vorwurf von wegen „faule“ Lehrkräfte, der in vielen Posts hier mitschwingt, ist geradezu grotesk. Mein Kollegium hat in den Osterferien aus dem digitalen Nichts eine Lernplattform gefunden, in die es sich eingearbeitet hat (auch zahlreichen KollegInnen, die nicht besonders Computerafin sind) und sie mit weiterführenden und an Lernkompetenzen orientierten Lerninhalten bestückt hat. Ich glaube, dass das in der großen Mehrheit der bundesdeutschen Schule so auch gelaufen ist. Und dass es Koleginnen und Kollegen mit coronaspezifischen Risikoerkrankungen gibt, wird es in zahllosen anderen Berufsbereichen auch geben. Ich als Schulleiter habe diese KollegInnen mit pädagogischen Aufgaben beautragen, die im normalen Unterrichtsgeschäft leider oft liegen bleiben …. auch darin besteht eine Chance für die Zukunft für Schule.

Totti
3 Jahre zuvor
Antwortet  Franzmann-Korff

Was wäre denn wenn alle Krankenschwestern und Ärzte , die 60 sind, allergisches Asthma haben, etwas hohen Blutdruck jetzt zuhause bleiben ( natürlich bei voller Bezahlung) ? Das ginge nicht und das Geschrei wäre groß…dann wäre es nämlich mal mau in den Kliniken. Der Unterschied ist aber die Dienstauffassung und der feine Unterschied, dass sie kein Berufsbeamtentum haben das das Geld weiter fließen lässt. Das gilt auch für Kassiererinnen, demnächst Friseure…
Es sind in allen Ländern Ärzte und Schwestern zu schaden gekommen und auch in Deutschland schon 8 Ärzte an Covid-19 gestorben.
Absolute Risikogruppe kann man ja freistellen.., z.B.immunsuppressiv behandelte .aber doch jetzt nicht jeden , der gerade 60 ist oder ein bisschen Asthma hat. Aber wenn man in den Foren liest sind Lehrer geradezu panisch und suchen nach allen Wegen und Mitteln um zuhause zu bleiben.
Das wird nicht funktionieren und diese Erwartungshaltung, dass Lehrer sich komplett im Home Office verstecken können bis das Virus weg ist ist schlicht unverschämt.

Heinz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Totti

Was wäre denn, wenn Ärzte ihre Instrumente und Geräte selbst anschaffen müssten und dann nur einen ganz geringen Teil von der Steuer absetzen könnten?
Wenn der Arzt mit seinem privat angeschafften Ultraschall in der Klinik Untersuchungen durchführt, und der Chirurg, seine Skalpelle selbst anschafft und zu Hause reinigt?

Zwischen diesen beiden Berufsgruppen kann man keinen ordentlichen Vergleich herstellen, da es in beiden Berufen Misstände gibt, die in anderen Berufen nicht hinnehmbar wären! Vll. sollte man die Energie, die man hat auf was Positives verwenden, anstatt immer Berufsgruppen niederzumachen, die man garnicht kennt, nur weil man mal als Kind eine Schule von innen gesehen hat.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Heinz

Sie werden erstaunt sein, aber vor einer derartigen Situation standen zu Beginn der Krise, als sich das Virus noch exponentiell ausbreite, die niedergelassenen Kollegen, die ihre Schutzmasken im heimischen Herd trocknen und über die Nacht resterilisieren mussten, um sich selbst zu schützen.
Es war absolut unmöglich an Schutzkleidung zu gelangen, weil der Markt leergefegt war.
Auch wir kamen im Krankenhaus zunächst nicht an FFP2-Masken, geschweige denn an FFP3-Masken, und nicht resterilisierbare Einmalbeatmungsschläuche wurden schon seit längerem nicht mehr aus Fernost geliefert !

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Niedergelassene Ärzte sind selbständige Unternehmer. Also obliegt ihnen auch die Bevorratung und Beschaffung von Praxisausrüstung. Wenn die kassenärztlichen Vereinigungen in einer Krise wie der jetzigen sich ebenfalls als nicht sonderlich effizient erweisen, dann ist das ein Problem der Selbstverwaltung der Ärzteschaft.

Wenn es Problem an Krankenhäusern mit angestellten Ärzten gibt, dann liegt es an der Verwaltungsspitze aus medizinischem und betriebswirtschaftlichem Personal, das ja Entscheidungen getroffen hat, die zu dem Mangel an Schutzausrüstung geführt haben.

Im Gegensatz dazu sehe ich die Schulleitungen. Sie sind Inhben von Funktions-/leitungsstellen in einer Behördenstruktur. Die besonderheit hierbei ist, dass sie den Anforderungen von zwei verwaltungsebenen gerecht werden müssen. Da ist zum einen die Schulaufsicht auf der staatlichen seite, und auf der anderen die Kommune, die als schulträger An die schulleitungen hat, denen sie ein eingeschränktes Hausrecht über die kommunale Immobilie übertragen hat.

Palim
3 Jahre zuvor
Antwortet  Franzmann-Korff

Danke!

Jule Krause
3 Jahre zuvor

Es gibt nicht genügend Mundschutz. Außerdem ist das soooo viel Müll. Und dann kann man gar nicht richtig sprechen mit den Dingern. Nee, dann lieber die Schulen zu lassen!

T.Aha
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jule Krause

Ja und nicht zu vergessen…Seife besorgen ist auch ein unüberwindbares Hindernis…
Und erst müssen die Toiletten saniert werden ( wo auch immer da der Zusammenhang zu Corona ist)
Weil in allen anderen Berufen ja so viel Vorlauf war und niemand improvisieren musste brauchen die Schulen nach 5 Wochen Schließzeit erstmal noch mehr Vorlauf ( nur um einen Jahrgang rein zu lassen ) oder besser doch gleich geschlossen lassen. Das ist alles zu viel Stress…sollen lieber die anderen den Stress haben

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  T.Aha

Ist es de facto. Schulen haben kein „eigenes Geld“. Selbst eigenständige Schulen, die ihren Etat selbst verwalten, können nicht beliebig genehmigte Haushaltsmittel umschichten.

Die Schulen müssen folglich ihren Bedarf beim zuständigen Schulamt anmelden. Für die Gebäudeunterhaltung selbst ist aber nicht das Schulamt sondern die gebäudewirtschaft zuständig, die auch auf das Ticket, das das schulamt ausgestellt hat, eine Bestellung auslösen kann. Bei der Bestellung ist darauf zu achten, dass die bestellungen gebündelt werden. Also muss abgewartet werden, bis alle städtischen Einrichtungen ihre Bedarfsmeldungen eingereicht haben und diese von den zuständigen Stellen genehmigt worden sind.

Ich glaube hier haben die meisten die Vorstelung, dass ein Schulleiter (m/w/d) einen Lehrer (m/w/d) losschickt, damit der im Großhandel oder beim örtlichen Discounter die benötigte Menge Flüssigseife sowie Seifenspender besorgt.

In einer Firma gibt die Geschäftsführung so etwas in Auftrag und die hauseigene Einkaufsabteilung erledigt das. Die ware kommt und das Facility Management übernimmt die Verteilung der Seifenspender.
Bezüglich des Seifeneinkaufs kann das Land die Kommunen aber nicht anweisen, es ist aber auch nicht in der alge den schulen die Seife zur Verfügung zu stellen.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  T.Aha

Es geht darum, dass man als Schule ein Budget erhält. Dieses ist in Unterkonten eingeteilt. Nur einige der Konten sind untereinander deckungsfähig, andere nicht. Es ist also nicht beliebig umschichtbar.
Seife ist ein Ausstattungsgegenstand, mit dem die Schule nichts zu tun hat, es muss vom Schulträger gestellt werden.
Da er dieses nicht tut, tinkeln wir durch die Discounter und versuchen Seife aufzukaufen – nicht für uns, sondern für die Schule.
Masken nähen die Kollegen für sich selber, teilweise auch für die Schüler.
Die müssten vom Schulträger kommen, aber diese kommen nicht. Die Gründe sind bekannt.
Was sie kritisieren, drüfen sie dem jeweiligen Schulträger auf die Webseite schreiben, hier verrät es nur, dass sie von dem äregerlich organsierten System keinen Schummer haben.

Laurentia
3 Jahre zuvor

Hier wird mit der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gespielt. Und dank Schulanwesenheitspflicht hat man fast keine Möglichkeit sich dem zu entziehen. Es wird Zeit Homeschooling in Deutschland dauerhaft zu legalisieren. Andere Länder machen das schon lange.

Ftost
3 Jahre zuvor

Finde die Öffnung der Schule für übereilt. Warum haben wir uns jetzt 5 Wochen eingeschlossen um nun wieder die Schulen zu öffnen ? Im Übrigen steigen die Infektionszahlen in NRW gerade weiter an. Aber was macht man nicht alles für „Wirtschaft“, um Bundeskanzler zu werden. Da sind kranke Schüler oder deren Eltern halt nur zu bedauern. Aber so verantwortungslos wird man kein Bundeskanzler.

Aha
3 Jahre zuvor
Antwortet  Ftost

Nicht Mathelehrer, oder? Solange es auch nur einen zusätzlichen infizierten pro Tag gibt werden die absoluten Zahlen steigen . Die Zahl der gesunden übersteigt längst die Zahl der infizierten zum jetzigen Zeitpunkt

Illy
3 Jahre zuvor

Jetzt soll Schule ausbaden, was an ganz anderer Stelle versäumt wurde.
Wir leben in einem Land in dem jeder seine Meinung vertreten darf. Deshalb finde ich unsere Demokratie sehr wertvoll. Im Sinne der freien Meinungsäußerung muss sich auch niemand meiner Meinung anschließen!Ich bin weder Arzt, noch Politiker noch Lehrer
Ich komme aus dem naturwissenschaftlichen/ medizinischen Bereich. Daher möchte ich an dieser Stelle folgendes nachschieben.
Ja, ich kenne natürlich die Zahlen der Toten und den Verlauf der letzten Influenzawelle in Deutschland.
Ja, mir ist klar, dass all den Virustoten und Langzeitgeschädigten bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Es gibt im Übrigen viele Infektionskrankheiten, die viele Opfer fordern über die hier auch nicht gesprochen wird.
Aber: die Influenzaviren sind als Grippeerreger bereits länger als bekannte „Feinde“ unterwegs und daher haben wir einen anderen Immunschutz dagegen aufgebaut als gegen dieses neuartige Corona-Virus. Dieser wird irgendwann genauso überschaubar sein. Im Moment ist es aber noch die Büchse der Pandora. Zumal momentan noch nicht mal wirklich geklärt werden kann, ob sich dagegen, wie imNormalfall, ein langfristiger Immunschutz aufbaut, oder der Erreger vielleicht wie ein Herpesvirus im Körper verbleibt und je nach Immunlage wieder aufbricht, oder ob gerade die Antikörperaktivität, dieeinen Immunschutz aufbauen soll, dafür sorgt, dass der Verlauf mit dieser Infektion schwerer wird.
Jedoch stehen folgende Fakten im Raum:
Wir werden alle mit dem Virus früher oder später in Kontakt kommen
80% werden einen milden Verlauf rechnen können.
Mir geht es jedoch um die 20%, die mit einem schweren bis sehr schweren Verlauf rechnen müssen.
Auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands bezogen sind das 16.604 Millionen. (5 % sind die besonders gefährdeten – immerhin 4 Millionen)
Ich finde es legitim im Sinne dieser Menschen in einen offenen Diskurs zu gehen. Dieser Teil der Bevölkerung wird gerade durch die politische Diskussion abgehängt.
Nur auf unsere derzeitigen Erkenntnisse bezogen, war es doch so, dass die Schulen und Kitas geschlossen wurden, da nicht einzuschätzen ist, wie der Erreger in der jungen Bevölkerungsgruppe nahezu unsichtbar ohne starke Symptome auszubilden auf Risikopatienten übergeht. Eine weitere Information zeigt, dass bereits zwei Tage vor Ausbruch von Symptomen, eine hohe Viruslast in den oberen Atemwegen von Infizierten zu rechnen ist, die wiederum andere unbemerkt anstecken. Im Raum steht auch die Überlegung, ob der Krankheitsverlauf an die Viruslast gebunden ist, mit der jemand infiziert wird. Dies würde (zumindest mir) erklären, weshalb in Italien (nach meinem Kenntnistand) ca. 70 Ärzte, an einer Infektion gestorben sind und NICHT zur Risikogruppe zählten. (…und wir diskutieren immer noch ernsthaft über den Sinn von Mund-Nasen-Schutz?)
Aus diesem Grunde wurden Schulen und Kitas geschlossen: damit die zu erwartende Infektionswelle nicht unsere Krankenhauskapazitäten erschöpft.
Mich stört an der gesamten Diskussion: Schulen wurden als Durchlauferhitzer für diese Virusinfektion erkannt (zurecht – wie man an dem Ergebnis getroffenen Maßnahmen sieht) Nun sollen dies Sektionen mit niedriger Ansteckungswahrscheinlichkeit sein? …und der Schulbetrieb soll in welcher Form auch immer – wieder aufgenommen werden? Das kann doch alles nicht wahr sein.
Die Problemlage bleibt doch bestehen. Die Missstände sind so offensichtlich. Daher ist doch die gesamte Diskussion in eine andere Richtung zu lenken.
Es gibt an den Schulen so viele beklagenswerte Missstände, die sich u.a. in Sachen Hygiene heute besonders deutlich zeigen.
Es ist eine Misswirtschaft betrieben worden. Mit dem Ergebnis, welches jetzt mehr denn je ganz offensichtlich wird.
Es bestehen gar keine hygienischen Standards in den Schulen, die eingehalten werden könnten.Es können weder die geforderten Abstände eingehalten werden, noch gibt es Möglichkeiten einer regelmäßigen Händedesinfektion oder Waschmöglichkeiten. Zudem wird bei der bekannten Sachlage noch nicht mal Mundschutz angeordnet. – nicht weil es keinen Sinn ergäbe, sondern schlicht, weil keiner zur Verfügung gestellt werden kann.
Wieso sollen Schulen und deren Lehrer, Schulleiter und Schüler dazu verdonnert werden sich in diesen unklaren Zeiten einem Risiko auszusetzen, das weder für diesen Kreis noch für deren Angehörigen (vielleicht mit Vorerkrankten) zu überschauen ist?
Ich habe hier häufig freche Kommentare ggü der Lehrerschaft bzgl. der Coronaferien gelesen. Ich persönlich finde diese Art der Kritik an den Lehrkräften völlig verfehlt. Schule soll jetzt das Ausbaden, was manche „ambitionierte“ Politiker gerade vermasseln.
Wie sollen Schulen und deren Personal die nicht vorhandenen Hygienestandards: wie Waschbecken in Klassenräumen, Mundschutz und Desinfektionsmittel sicherstellen.
DAS ist NICHT Aufgabe der Schulen. Es wäre schon lange Aufgabe des Finanzministeriums gewesen die maroden Schulen in Ordnung zu bringen. (Aber die bauen ja noch am Berliner Flughafen, und vielleicht bricht ja auch mal eine Brücke bei zusammen, nach der Sanierung ist vor der Sanierung)
Alles was sich jetzt anschließt – in Folge der Petition, die den Schulen noch Zeit bis zur Eröffnung zu geben – kann doch nur ein fauler Kompromiss werden.
Die Schulen sind gerade nicht der Ort mit geringer Ansteckungswahrscheinlichkeit. Es müssen andere Wege gegangen werden. Das hat nichts mit faulen Schüler oder unmotivierten Lehrern, sondern mit der Misswirtschaft und langjährigen Fehlplanungen in diesem Lande zu tun.
Schauen wir uns im Umland um. Keine Wirtschaft, keine Schule… gerade steht die Welt still. Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation.Es gibt sehr gute Möglichkeiten die Schüler über Homeschooling zu beschulen. Im europäischen Ausland werden diese Möglichkeiten ebenfalls genutzt. Unter den gegebenen Umständen kann dies momentan nur der Weg aus der Krise für diesen Sektor sein.
Ansonsten: In diesen wirklich unklaren Zeiten sollte Politik wie gesagt auf eine Freiwilligkeit setzen – ohne in Anarchie zu verfallen.Diejenigen, die das Risiko für überschaubar halten, können und sollen unter den politischen Maßgaben in ihre Normalität zurück. Diejenigen, die die Risiken für sich anders einschätzen – unabhängig davon ob sie Risikopatienten sind oder nicht, sollten ebenfalls entscheiden dürfen. Dies würde den gesamten Alltag entzerren.
Sobald Medikamente zur Verfügung stehen, die wirksam und sicher sind – oder gar eine Impfung, werden sicher alle gerne wieder in den normalen Alltag einsteigen. Auch hier dürfen wir wieder das Verfolgen wirtschaftlicher Interessen beobachten. Es hat sich im Vorfeld gezeigt, das Chloroquin wohl eher kritisch ist, für die Behandlung von Corona. Gute in vitro Ergebnisse konnten sich bisher nicht in vivo bestätigen. Jedoch beginnt Bayer gerade mit einer eigenen Studie, die die Wirksamkeit dieses Wirkstoffs belegen soll. Wird nur gerade mir schlecht? Wir tun gut daran zu beobachten, welche Firmen ihre eigenen Produkte fördern wollen. Getreu dem Motto: Trau keiner Statistik, die du nicht selbst manipuliert hast.
Nur so kann man in diesem Zusammenhang der vollständigen Verirrung unserer Politik auch nur die vorgestellte Studie einordnen, die Herr Laschet medienwirksam mit Herrn Steeck vorgebracht hat.
Wie kann man bitte schön die Ergebnisse einer Bevölkerungsgruppe von 12.000 Personen, für die Extrapolation auf 83 Mill Menschen verwenden? Es handelt sich um 0,01% der gesamt Bevölkerung der BRD.

Welche gesellschaftlichen Werte wollen wir verfolgen. Wem nützt gerade ein Schulabschluss irgendetwas, der unter diesen Bedingungen abgeprüft wird? Gestresste Lehrer, gestresste Schüler und gestresste Eltern und Angehörige. Wer soll dabei gewinnen? Welche Wirtschaft kann sich gerade entwickeln? Wer kauft gerade ein Auto oder hat Interesse an dem neusten Sommerlook?
Wenn alles gut verläuft wird es hoffentlich einen Impfstoff oder Medikamente im kommenden Frühjahr geben. Eine lange Zeit, in der wir hoffentlich nicht unsere zu schützenden Schwächsten abhängen.
Wir können weder Geld fressen, noch einen Toten wiedererwecken, noch unsere Gesundheit zurück kaufen.
Jeder wird durch diese Krise gehen. Der eine kommt leichter hindurch als der andere. Aber Sie wissen auch nicht zu welcher Gruppe sie letztlich gehören werden. Dies hat weder etwas mit Ihrem Kenntnisstand, Ihrer Intelligenz oder Stellung in der Gesellschaft zu tun. Es ist schlicht Glück oder Pech.
Wir stehen gerade mit 140000 Infizierten in Deutschland am ANFANG der Krise. Somit wäre es denkbar schlecht, getrieben vom Leistungsdruck und dem wirtschaftlich erwünschten Konsumverhalten, Entscheidungen zu treffen, die schwere Folgen haben werden vor allem für die Schwächsten und – was viele gerade nicht überblicken – schließlich für uns alle.
Sich den Drang der eigenen Selbstverwirklichung als „Leben mit der Epidemie“ schön zu quatschen finde ich völlig daneben.
Eine Gesellschaft zeichnet sich darüber aus, wie sie mit den Schwächsten umgeht und bereit ist Abstriche im eigenen Lebensstandard zu akzeptieren. Auch mal zugunsten der anderen. Solidarität nennt man das.Diese Entscheidungen in der Epidemie sind Entscheidungen für eine zeitlich begrenzte Phase. Sollte es nicht möglich sein für den Zeitraum einen Konsens zu finden, der die eigenen Bedürfnisse mal zurückstellt?
Meine Meinung muss nicht Ihre sein.

J.G
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Und wie genau sollen Verkäuferinnen, Polizisten, Krankenpfleger etc.sich jetzt entscheiden im.home Office zu arbeiten ? Sie können sich dann höchstens für die Arbeitslosigkeit entscheiden.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  J.G

Zumindest im öffentlichen Dienst ist das geregelt, also auch für Krankenschwestern, Pfleger, vielen Erziehern (bei weitem nicht allen).
Diese Grundfrage hätte im März beantwortet werden müssen – es dreht sich aber vor allem um Rettungsschirme für Firmen. Die drängenden Fragen von Eltern und Arbeitnehmern sind bisher kaum thematisiert worden.

Beobachter
3 Jahre zuvor

Meine Frau ist Lehrerin und ich bekomme hautnah mit, wie sie sich kümmert und das Beste für ihre Schüler in dieser schweren Krise herauszuholen versucht, weil sie ihr einfach am Herzen liegen . . . Es macht mich traurig und wütend, wie in so vielen Foren ein ganzer Berufsstand von Eltern pauschal und in maßloser Selbstüberschätzung in den sprichwörtlichen Dreck gezogen wird . . . Krass ist das, ungerecht und ich frage mich, warum das so ist? Fühlt man sich dann besser?

darkpower
3 Jahre zuvor

Illy, vielen Dank für Ihren Beitrag. Er spricht mir aus der Seele.

Gustav
3 Jahre zuvor

In den Kommentaren liest man ja auch häufig, warum Lehrer eigentlich kein Kurzarbeitergeld bekommen. Provokant gesagt, habe ich weit mehr als meine 41 Wochenstunden gearbeitet. Habe von früh morgens bis spät abends für Eltern und Schüler eine Erreichbarkeit sichergestellt. Habe diverse Materialien sowohl digital als auch analog differenziert auf jeden Schüler zugeschnitten usw…
Es ist doch der Gegensatz, der im Moment für Unruhe sorgt: Maskenpflicht nein, wird aber dringlichst empfohlen.
Ich darf mich nicht mit Nachbarn oder Freunden treffen, da, wo die Abstandsregeln auf jeden Fall eingehalten werden, soll aber mit zahlreichen Schülern in einem Raum sitzen dürfen, ohne erhöhtes Risiko?
Warum sagt die Politik nicht einfach: Wir können euren Schutz nicht gewährleisten? Wenn ihr in Quarantäne kommt, Berufsrisiko! Wenn Schüler in Quarantäne müssen: persönliches Pech! Das wäre doch ehrlich!!!

Lintzen
3 Jahre zuvor

Das ist eine Frechheit. Da können die Politiker ja nur hoffen, dass sie keine Risikopatienten in der Familie haben. Ich habe welche, um die ich mir große Sorgen mache. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln….