Gericht stoppt Schulstart für die Viertklässler am kommenden Montag

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WIESBADEN. Es soll ein Schritt zurück in die Normalität werden, aber an Hessens Schulen wird am Montag vieles anders sein als vor der Corona-Pandemie. Am Krisenmanagement des Kultusministeriums gibt es teils deutliche Kritik. Zudem bremst ein Gerichtsbeschluss die Pläne.

ucht händeringend Grundschullehrer: Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: Hesssisches Kultusministeriums
Schlappe vor Gericht: Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: Hesssisches Kultusministeriums

Unter strengen Hygieneregeln beginnt am kommenden Montag (27. April) schrittweise wieder der Unterricht an Hessens Schulen. Zunächst sollen die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen zurückkehren, der Start für die 4. Klassen der Grundschulen wurde dagegen durch eine Gerichtsentscheidung am Freitag gestoppt. In den Schulen laufen die Vorbereitungen seit Tagen auf Hochtouren. Viele Eltern, Schüler und Lehrer fühlen sich von der Landesregierung schlecht informiert und allein gelassen. Erst rund eine Woche nach der Ankündigung einer schrittweisen Öffnung verschickte das Kultusministerium ein Hygieneplan «Corona», es blieb ein Wochentag zur konkreten Vorbereitung. Wegen der Corona-Pandemie gab es seit 16. März keinen Präsenzunterricht mehr.

WELCHE CORONA-REGELN GELTEN?

Auch an den Schulen muss ein Mindestabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden. Das bedeutet unter anderem: Die Tische in den Klassenräumen werden auseinandergestellt, es sind deutlich weniger Schüler pro Raum zugelassen als sonst – höchstens 15. «Unter Beachtung dieser Regeln ist im Unterricht das Tragen von Masken daher nicht erforderlich, gleichwohl selbstverständlich zugelassen», teilte das Kultusministerium mit.

Mehrmals täglich muss laut Hygieneplan ausgiebig gelüftet werden. In allen Toilettenräumen sollen Flüssigseife und Einmalhandtücher bereitstehen. Lehrer, die älter als 60 Jahre sind, werden nur auf freiwilliger Basis für den Präsenzunterricht eingeteilt. Das gleiche gilt für Lehrkräfte aus Risikogruppen. Schüler mit bestimmten Vorerkrankungen oder mit engem Kontakt zu Menschen, die einer Risikogruppe angehören, sind nach ärztlichem Attest vom Schulbetrieb befreit.

Sofern es im unmittelbaren Umkreis der Schule Haltestellen für Schulbusse oder den ÖPNV gibt, sollen die Schulen dort für eine Aufsicht sorgen, damit Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. In Bussen und Bahnen gilt ab Montag in Hessen eine Maskenpflicht.

WIESO STARTEN DIE VIERTKLÄSSLER DOCH NICHT?

Die Schulpflicht für Viertklässler in Hessen wurde am Freitag vorläufig außer Kraft gesetzt. Das ging aus einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshof in Kassel hervor. Die Richter gaben dem Eilantrag einer Schülerin aus Frankfurt Recht, die sich gegen eine Landesverordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie richtet. Die Viertklässler würden im Vergleich zu Schülern, denen aus Gründen des Infektionsschutzes der Schulbesuch bis zum 3. Mai weiter untersagt werde, ohne hinreichenden Grund ungleich behandelt und in ihrem Grundrecht verletzt. Die Entscheidung gilt für Schüler der 4. Jahrgangsstufe der Grundschulen, der Sprachheilschulen und der Schulen mit den Förderschwerpunkten Sehen oder Hören. Der Beschluss ist unanfechtbar. (Aktenzeichen: 8 B 1097/20.N)

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GIBT ES ÜBERHAUPT GENUG LEHRER?

Jede fünfte Lehrkraft an hessischen Grundschulen kann in der Corona-Pandemie voraussichtlich nicht im Präsenzunterricht an den Schulen eingesetzt werden. Diese Lehrerinnen und Lehrer gehörten entweder selbst zu einer Risikogruppe oder lebten mit Menschen aus einer Risikogruppe zusammen, sagte Kultusminister Alexander Lorz (CDU). Das Land schätze deren Anteil auf 20 Prozent. Die betroffenen Kollegen sollen vorrangig die Betreuung der Jahrgänge übernehmen, die weiter von zuhause aus lernen. Angesichts drohender Personalengpässe können künftig Gymnasien verpflichtet werden, Lehrkräfte an Grundschulen abzuordnen, kündigte Lorz an. Die weiterführenden Schulen erhielten dafür Ersatz.

WAS SAGEN DIE ELTERN?

«Es ist eine Katastrophe», fasst der Vorstandsvorsitzende des Landeselternbeirates, Korhan Ekinci, die Situation zusammen. Die Schulen stünden vor einer Vielzahl von Problemen, etwa was die Hygiene- und Abstandsregeln angeht. Die mögliche Klassengröße von maximal 15 Schülern sei mit dem geforderten Abstand von eineinhalb Metern nicht vereinbar – «es sei denn, der Klassenraum ist 140 Quadratmeter groß». In der Praxis könnten meist nur sieben bis acht Schüler in einem Raum sitzen. Dadurch müssten jedoch zusätzliche Lehrer in der Betreuung eingesetzt werden, die allerdings die Klasse nicht kennen. «Außerdem zählen viele Kollegen zur Risikogruppe.»

Die Schulen hatten nach den Worten von Ekinci viel zu wenig Zeit, sich auf die Öffnung ab dem 27. April vorzubereiten. Mit Blick auf die 4. Klassen der Grundschulen sei diese Öffnung auch völlig sinnlos, da der relevante Stoff ohnehin an der weiterführenden Schule wiederholt werde. Der Beschluss der Landesregierung zur Schulöffnung sei «ganz weit weg von der Wirklichkeit», die Entscheidung sei ohne Rücksprache mit den Eltern und Praktikern vor Ort gefallen. Auch bei der Anfahrt mit dem Schulbus seien viele Fragen offen – etwa, wie die Abstandsregeln im Bus eingehalten werden können und ob ausreichend Busse auch zu verschiedenen Zeiten unterwegs sind, falls eine Schule im Schichtsystem unterrichten sollte.

WAS SAGEN DIE SCHÜLER?

Die Meinung in der Schülerschaft zu den Öffnungen ist nach den Worten des Landesschulsprechers Paul Harder gespalten. Viele hätten die Infektionsrisiken im Blick, etwa wenn sie selbst zu einer Risikogruppe gehörten oder mit besonders gefährdeten Menschen zusammen lebten. Auf der anderen Seite habe er schon von wachsenden Spannungen und auch Gewalt in Familien gehört, sagte Harder. Daher könne es auch gut sein, wenn es wieder mehr Abstand zwischen Eltern und Kindern gebe. Die Schüler hätten sich gewünscht, dass es schneller konkrete Vorgaben vom Land gegeben hätte. «Viele Schulen sind überfordert», sagte Harder. Es fehle an Personal, um in der kurzen Zeit alles umzusetzen. «Es kann sein, dass die Schulöffnungen voreilig waren», sagte der Schülersprecher. Lehrer und Schüler würden womöglich «als Testobjekte missbraucht», um die Auswirkungen einer Lockerung der Corona-Regeln betrachten zu können.

WAS SAGEN DIE LEHRER?

Viele Schulen halten nach Einschätzung der Lehrergewerkschaft GEW die Öffnung ab 27. April weder für sinnvoll noch zulässig. Es habe viel zu lange an konkreten Vorgaben von Seiten des Kultusministeriums und damit an Vorbereitungszeit gemangelt, kritisierte der stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Tony Schwarz. Speziell die Grundschulen stünden unter einem enormen Druck. Vielerorts seien nur rund ein Drittel bis die Hälfte der Lehrerkräfte einsetzbar, da viele Kollegen und Kolleginnen etwa aus Altersgründen zur Risikogruppe zählten. Besonders prekär sehe es auch an den Berufsschulen aus: Hier besuchten bis zu 80 Prozent der Schüler eine Abschlussklasse. «Die Abstandsregeln sind dort nicht einhaltbar.» dpa

Guter Start? Lehrerverbände: Kurze Vorbereitungszeit hat für Schulen nicht gereicht

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omg
3 Jahre zuvor

Das Chaos in Hessen ist perfekt. Anstatt die Bedenken der Eltern und Schüler, die haben nämlich Klage gegen das Land geführt, mal ernst zunehmen, bleibt das HKM bei der bekannten arrogant-rechthaberischen Haltung und wird mal wieder von einem Gericht gestoppt und in die Schranken gewiesen.
Peinlich vor allem, da das HKM von einem Jura-Professor geführt wird, die immer und überall juristisch belehrt – und vor Gericht sich immer selbst eine Belehrung anhören muss.
Zum Schämen.
Das Chaos wird noch besser: Erst seit Mittag ist einigen bekannt, dass die Lehrkräfte, die seit Wochen hingehalten und vertröstet werden, nun doch ihre Kinder in Notbetreuungen anmelden können, um in den Unterricht gehen zu können.
So etwas sickert Freitagmittag durch, offiziell ist den Schulen noch nichts mitgeteilt worden, auf der HKM Webseite steht ebenfalls nichts.
Die mehr als positiv geschätzten 20 % nicht verfügbare Lehrkräfte wird sich nächste Woche schon als Fantasiegebilde auflösen.
Anstatt vor Wochen schon die Corona-Risikogruppe abzufragen und eine Personalschätzung vorzunehmen, unterbleibt das und führt dazu, dass sich sicherlich so mancher Oppositionspolitiker nächste Woche für die Steilvorlage der Hausspitze bedanken wird.

Es ist ein Wahnsinn gerade in Hessen. Mit Planung und Professionalität hat das nichts zu tun, eher mit gelebten professionellen Chaos.

So wird das nie was mit dem Bildungsland Nr.1

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

In der Grundschule sind Abstands- und Hygieneregeln nicht hinreichend einzuhalten. Die Kinder sind einfach noch zu jung, um so eigenverantwortlich zu handeln. Das weiß JEDER, der Kinder hat oder mit Kindern arbeitet. Warum setzten wir sie dennoch diesem Risiko aus? Weil die Eltern arbeiten sollen und die Kinder deshalb betreut werden müssen! In einer wirklich menschlichen Gesellschaft, die das Kindeswohl achtet, müssten alle Mütter/Väter das Recht auf „Corona-Elternzeit“ haben. Wir müssen das Geld, das von uns ALLEN hier erwirtschaftet wird, fair verteilen!

Schmidt, Martina
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Bin selbst Grundschullehrerin in Sachsen-Anhalt.Bei uns das gleiche Problem. Bin genau der gleichen Meinung,bin 63,mein Mann hat Herzinsuffizienz

omg
3 Jahre zuvor

Zudem: Ein VErleich der Corona – Hygienepläne zeigt (NRW, BW usw) – die Pläne sind doch alle gleich, nur die Bundesländerlogos wurden ausgetauscht. Und wenn man dann die Pläne erst Ende der Woche rausschickt, die in anderen Bundeslänern seit einer Woche als Downlaod zur verüfgung stehen, halt nur mit anderem Logo, dann sollte man sich dafür nicht feiern lassen. Das machen wir bei Schülern auch nicht, die bei einem Plagiat erwischt werden. Da knallt es zwar, aber nicht die Sektkorken.

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor

Jede Schlappe für Lorz ist eine gute Schlappe.

Kinder müssen lernen
3 Jahre zuvor

Die Kinder müssen doch endlich wieder in die Schulen. Sie sind selbst so gut wie gar nicht gefährdet. Also rein mit ihnen. Max 10-15Kinder in einem Raum. Lehrer kommt für 20 min gibt Aufgaben und wechselt dann wieder.
Da erstmal nur eine von vier Klassen da ist sollten genug Räume und Lehrer vorhanden sein.
Und wenn das klappt kommt die nächste Woche die nächste klasse dazu und dann tageweise und klassenweise im Wechsel. Kann doch nicht so schwer sein!

Nazmiye Rasch
3 Jahre zuvor

meine Tochter ist eine Viertklässlerin, sie freut sich so sehr, dass sie wieder in den Unterricht gehen darf. Sie weiß auch, dass es völlig anders, wie gewohnt sein wird. Aber sie sagt, dass sie dann alle Mitschüler wieder sehen kann. Es kann doch nicht sein, das aus der Massenhysterie und Panik heraus Eltern Bedenken haben ihre Kinder beschulen zu lassen? Die Schäden, die die angstvollen Eltern der Seele und den geistigem Zustand ihrer Kinder antun, wird doch immer größer. Kinder sind ist die am wenig gefährdeste Gruppe und deren Eltern genauso. Natürlich gibt es vorerkankte Eltern und Kinder (aber hler kann doch weiterhin mit Attest) zuhause beschult werden! Ich habe auch keine Angst mehr auf eine Infizierung und im Bekanntenkreis gab es zahlreiche Meldungen von Infizierten aber weder gab es schwere Verläufe noch Todesfälle. Auch in unserer Region sind tatsächlich nur diejenigen an und mit Corona verstorben, wo gerichtsmedizinisch geklärt würde, dass sie im Laufe diesen Jahres (in fast allen Fällen sogar in wenigen Wochen) sowieso an ihrer Vorerkrsnkungen gestorben wären!! Als ob eine Viertklässlerin einen Antrag stellen? Das waren die Panikeltern. Schön, dass jetzt überall die anderen panischen Eltern von Voertklässeen in DE auch schön auf die Idee kommen werden und uns Eltern die keine Bedenken und Angst haben ihr Denken durch Gerichtsbeschlüsse aufzwingen werden!!!

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Nazmiye Rasch

Nun, ein Blick auf die Sterblichkeit von Kindern in Italien lässt einen anderen Verdacht aufkommen.

Heine
3 Jahre zuvor
Antwortet  Nazmiye Rasch

Super auf den Punkt gebracht. Von mir aus sollen doch zur Not panische Eltern und Kinder Zuhause bleiben! Das durchschnittliche Sterbealter liegt bei einer Covid19 Erkrankung bei 82 Jahren. Die Sterberate bei 0,38 Prozent. Man hätte die Schulen gar nicht erst schließen sollen für alle…

Nadine Schulze
3 Jahre zuvor

Wow, sehr schlau durchdacht. Redet man hier von einer Dorfschule oder einer Schule in einem Ballungsgebiet? Unsere Grundschule hat pro Jahrgang 5-7!!! Klassen. Und eine erste Klasse nach 20 Min. mit Aufgaben alleine lassen? Never ever. Auch mal bedacht, dass Lehrer auch zu Risikogruppen gehören könnten? Das heißt, es wird an Lehrer mangeln in der Schule, wo es jetzt genug Lehrermangel gibt und in vielen Schulen Kurzunterricht stattfindet oder gar kein Unterricht, weil keine Lehrer da sind usw. Die Liste ist beliebig lang fortsetzbar. Oder was ist mit Toilettenbesuchen: 7 Klassen auf einer Etage, 3 Toiletten für Mädchen, 2 für Jungs plus Urinalbecken…. hhhmmm. Finde den Fehler. Wie soll das gehen?
Erst denken, dann schreiben.

Bourdy melussa
3 Jahre zuvor

Utopie

Schmidt, Martina
3 Jahre zuvor

Inzwischen dazu Notfallbetreuung Schülerzahl????
Darf nicht zu meinen Enkelkindern, soll mich vor eine Lerngruppe stellen – großer Widerspruch?

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Schmidt, Martina

Es sind ENORME Widersprüche! Spielplätze sind geschlossen, aber täglich sollen sich hunderte Kinder in der Schule treffen. In der Kita demnächst auch. Dann kann man auch wieder Bierzelte öffnen und Volksfeste abhalten (Das ist natürlich sarkastisch gemeint!).

Werdende Lehrerin
3 Jahre zuvor

Das ist nicht so einfach wie man sich das vorstellt. Abschlussklasse heißt 9. Und 10. Klasse weil es den Hauptschulabschluss und realsschulabschluss zu machen gibt. Heißt zwei jahrgänge pro gesamtschule a ~4 klassen mit 25 Schülern oder mehr. Das sind durchaus logistische schwierigkeiten die dahinter stecken umd hauptschüler kann man mal nicht si einfach alleine lassen, die benötigen teilweise mehr Unterstützung.

Jacqueline Tauchmann
3 Jahre zuvor

In Sachsen läuft der Unterricht in den Abschlussklassen schon wieder mit den Hygienevorkehrungen. Viele Lehrer unterrichten trotz Risikogruppeneinschätzung freiwillig und hier war weniger Vorbereitungszeit. Im Sinne der Schüler ist das gut so, denn diese werden auf ihre Prüfung angemessen vorbereitet.

Schmidt, Martina
3 Jahre zuvor

Ich denke,dass alle Kollegen bis Februar gute Unterrichtsarbeit geleistet haben und das letzte viertel Jahr bis zu den Sommerferien ist als
“ digitales Experimemt“zu betrachten.Man sollte den „Ball flach halten“ und gesundheitliche Fragen in den Mittelpunkt stellen.Optimismus ist die Devise.Es kommen wieder bessere Zeiten!!!.Aber alles ansprechend, was einen bedrückt, hilft meistens !

sz
3 Jahre zuvor

Die ganzen letzten Jahren kräht kein Hahn zu den normalen Infektionszeiten und zum Thema Hände waschen, gerade in Kitas und Schulen, wo die Ansteckung schon immer enorm ist. Jetzt ist jeder gefährdet und ansteckend. Lasst euch doch nicht von dieser einseitigen Berichterstattung Panik machen. Man muss mit Vernunft an die Sache gehen. Beides abwägen. Nicht nur schwarz oder weiß. Sowohl für die Alleinerziehenden, die zwischen Arbeit und Kinderbetreuung nicht mehr können, den Kleinsten die mit der Isolation echt schwer haben. Euch nehme ich Mal Freunde und Großeltern weg, dann wisst ihr wie es sich anfuhlt. Und natürlich muss man die Hygieneregeln einhalten können. Aber niemals einseitig denken! Schaut euch Mal die guten Beispiele aus Wien oder Dänemark an. Da wird beides einhehalten und es funktioniert. Bei uns immer nur geschimpft.m und geklagt…

Michael Suttner
3 Jahre zuvor
Antwortet  sz

So sehe ich es auch.
Man muss die nachfolgende Meinung nicht vollständig teilen, aber dennoch gibt es offenbar nicht nur eine einzige Möglichkeit, mit Corona umzugehen.
Ich sehe täglich auf Baustellen Arbeiter, die sich wegen ihrer Tätigkeit deutlich näher kommen müssen als 1,5 Meter. Dort gibt es keine undurchführbaren Hygiene Maßnahmen. Die Arbeit wird aber offenbar legal durchgeführt. Es ist nicht möglich, die komplette Risikofreiheit herzustellen.

#109_64 „Lockdown verschiebt Tote in die Zukunft“ Der schwedische Epidemiologe Johan Giesecke im Interview. https://add.at/109_64

Saltan
3 Jahre zuvor

Ich finde es nicht gut das die schulen geöffnet werden .hygienisch Katastrophe. Mein sohn muste mehrmals nach hause geschickt werden weil er bauchschmerzen hatte .er wollte garnicht auf die Toilette in dem er musste. Ich fragte ihn warum?mama es war dreckig und kein klo papier und seife . Die corona steigt und die kinder sollen zur schule. ? Ich war morgens selbst im Bushaltestelle mit mein kind der erste .schock .der busfahrer fuhr weiter ohne anzuhalten weil es voll war.und auserdem in dem wir den nächsten nahmen ,,musten wir stehen .man konnte kaum nach drausen schauen .jeder hat geatmet und keinen blick mehr nach ausen gehabt .war nass als ob es regnen würde drausen

Karina Göttler
3 Jahre zuvor

An keiner Schule wird das alles sinnbringend und wirklich unter Einhaltung der Regeln zu machen sein. Deshalb gehören in Krisenzeiten die Schulpflicht zur Bildungspflicht umgewandelt die Schulen digitalisiert und Unterricht nur für die die unbedingt wollen oder müssen. Die Schule darf nicht über das Recht für Unversehrtheit gestellt werden und alle Schüler ab und an Mal nen Tag präsenz zu unterrichten bringt dann auch nix. In normalen Zeiten fällt schon viel aus. Wie jetzt mit weniger Lehrern weniger Platz , wie da die Aufsicht außerhalb des Zimmers. Investiert lieber Zeit in gute Onlineportale mit Unterricht wie es einige Unis machen. Das geht auch mit Grundschule. Ja ich habe Kinder 9 Stück. Und die sind keine Versuchskaninchen für eine in Deutschland unanfechtbare Schulpflicht. Es kann nicht die Sicherheit garantiert werden also unterrichtet lieber digital, das läuft hier mit 6 Klassen an 4 Schulen sehr gut, dann sollten das andere Schulen auch schaffen. Die Würde des Menschen….. Aber in eine nicht optimal auf die Situation eingestellte Schule sollen sie gehen? Da gehören noch ganz anderen Urteile her.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Karina Göttler

Meine volle Zustimmung! Wir erleben derzeit, dass das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit für Kinder nicht gelten soll. Mit dem Argument, sie würden sich ja nicht anstecken. Es gibt derzeit keine Studie, auf Grund der man sagen kann, dass Kinder sich nicht anstecken. Ich wundere mich immer wieder, wie leichtfertig manche Eltern ihre Kinder zum Versuchsobjekt machen wollen. Das schockiert mich und ich denke, es beruht schlicht auf Unwissenheit. Leider wird diese Unwissenheit auch politisch instrumentalisiert.

Inge
3 Jahre zuvor

Das Recht , nicht unbedingt mit gesundem Menschenverstand einhergeht beweist dieses Urteil! Kinder gehören im Moment nicht zu der Risikogruppe! Und die Kinder ab der vierten Klasse sollten in der Lage sein die erforderlichen Regel einzuüben. Das erwarte ich von den Lehrern. Dieser Zustand kann zwei Jahre dauern. Ich verstehe auch nicht so unbedingt die Schonung der sechzigjährigen Lehrer. Man holt Ärzte im Ruhestand zurück und Pflegekräfte über 60! Mir erscheint es so, das wohlversorgte Berufsgruppen, weder Ehrgeiz und Kreativität zeigen. Schade für unsere Kinder!

edlefreb@gmx.de
3 Jahre zuvor
Antwortet  Inge

Wer ist nicht kreativ?Nicht ehrgeizig? Nur, dass ich das nicht falsch verstehe…

Denies Kurtz
3 Jahre zuvor

Eine Frage. Es geht immer um Hessen. Was ist mit Niedersachsen? Was ist mit den Grundschulkinder. Meine ist in der zweiten Klasse. Sie ist richtig deprimiert. Sie will zur Schule zu ihrer Lehrerin und zu ihren Freunden. Sie sagt jeden Tag, Mama ich würde sogar freiwillig Mundschutz und Handschuhe tragen. Was sie von sich aus schon freiwillig macht. Wir bräuchten auch mal eine genau Info

Sauerland
3 Jahre zuvor

Ich verstehe die logik nicht ab montag ist maskenpflicht und die zahl an infiezirten steigt auch wie soll ich mein kind in diesem kaos ind die schule schicken 1m abstand im klassen raum das ist so was von lâcherlich die atmen im selben raum da hilft auch keine 2 m im privaten leben kontak verbot mit jedem auser eigene familie im haus und jetzt sollen wir unsere kinder zur schule schicken ja dann kann doch gleich alles normal werden ‍♀️

dickebank
3 Jahre zuvor

Weil im gesundheitswesen die Fürsorgepflicht der Arbeitgeber auch auf die Zurverfügungstellung der notwendigen Schutzmaßnahmen erstreckt. Im Schulbereich kann der Arbeitgeber dies aber nicht erfüllen, da er auf die Mithilfe der Schulträger angewiesen ist. Diese lassen ihn aber mit Verweis auf das Konnexitätsprinzip auflaufen.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Nun, das machen die Schulträger, obwohl sie das nicht dürfen.

Martin Wagner
3 Jahre zuvor

Wann muss dieser Kultusminister endlich zurücktreten. Seine Behörde kriegt nichts geregelt. Jetzt auch corona-krise. Lehrermangel, Inclusion, Einfüfrung Ethik-unterricht, Umgang mit Ditib alles nur Desaster. Und niemand ändert daran etwas!

Elisabeth
3 Jahre zuvor

In den Krankenhäusern geht es um Leben und Tod, in den Schulen nicht! Lernen kann man auch daheim. Und warum Kinder mit Angehörigen aus Risikogruppen benachteiligen? Die Gesellschaft sollte hier an einem Strang ziehen. Die „Panik“ ist das rationale Verhalten, nicht das „Ach, ist alles nicht so schlimm…“

Mama78
3 Jahre zuvor
Antwortet  Elisabeth

Warum nutzt man nicht das Angebot jener Eltern und Kinder, die sich gegen die Gefahr und für homeschooling entscheiden würden. Es wäre doch super wenn z.b. 50% der Eltern sagen unser Kind bleibt erstmal zu Hause. Zack Problem mit der Klassengröße schonmal gelöst. Es gibt sicher für und gegen Schule in coronazeiten viele gute Argumente. Und es gibt eben viele Einzelfälle in Familien. Gewalt in Familien, Karrieredruck der Eltern, Eltern die aufgrund von sprachbarrieren wenig helfen können, Kinder die keinen PC haben, aber auch Kinder die endlich mal wieder nicht unter Druck stehen, aufatmen können und aufblühen, Kinder die zu Hause sogar besser lernen können, da sie nicht einer ständigen geräuschkulisse ausgesetzt sind.
Vieles muss da bedacht werden und ich möchte im Moment kein Entscheidungsträger sein. Deshalb mein Appell nutzt das Angebot der Eltern die im Moment sagen wir kommen klar und wir finden das gesundheitliche Risiko zu groß und konzentriert euch auf die Schüler die wirklich Hilfe brauchen.

Ramona
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mama78

Wir wohnen in Niedersachsen und mein Sohn gehört zu den Schülern, die ihren Abschluss machen. Er gehört zur Risikogruppe und will aus Angst den Unterricht besuchen, weil er sich sonst abhängt und die Prüfungen schlechter ausfielen, als mit Lehrer. Ich verstehe ihn und er hat da nicht Unrecht. Homeschooling ist nicht 1zu1 zu ersetzen.
Keine Mail oder Kontakt per Bildschirm können es kompensieren. Ich habe Angst, vor dem ersten Schultag und wünsche mir, insgeheim, die Schulen bleiben dicht oder die Lerngruppen werden kleiner als 15 Schüler. Mit 7oder8 Schüler, würde es mir etwas besser gehen.
Eine besorgte Mutter.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Elisabeth

Leider ist das eben offensichtlich nicht allen klar. Viele Eltern werden sich auch erschrecken, wenn erstmal alle wieder zur Schule gehen und in der viel zitierten „neuen Normalität“ ankommen. Die Kinder werden im Schnitt vielleicht 3 Fächer im Präsenzunterricht haben, den Rest müssen sie auch weiterhin mit ihren Eltern zu Hause bearbeiten. Inwiefern soll das dann bitte für Eltern eine Entlastung sein? Dann gibt es keine Schutzmaskenpflicht in der Schule! Wie viele Kinder sollen sich denn da anstecken? Von den Risiken für die Eltern und Lehrer will ich mal gar nicht anfangen. Die meisten haben einfach noch nicht realisiert, dass wir es mit einer lebensgefährlichen Seuche zu tun haben.

Florentine Moore
3 Jahre zuvor
Antwortet  Elisabeth

Dem Kommentar von „Grundschullehrer“ kann ich komplett zustimmen! Ich bin ebenfalls Lehrerin und schätze die Gefährdung von einer Neuaktivierung der Infektionsketten durch mangelnde Hygiene an den Schulen sowie die nicht einhaltbaren Abstandsregeln gerade unter GrundschülerInnen als sehr hoch ein.

SW
3 Jahre zuvor

Ich empfehle jedem mal ruhig durch zu atmen.
Man sollte sich immer auch die Argumente der anderen anhören und überlegen, ob deren Sicht vielleicht auch richtig sein könnte.

Ich glaube wir wissen alle nicht so recht, wie gefährlich die Situation ist. Kann sein, dass es Hysterie ist, kann auch sein, dass die Maßnahmen angebracht sind. Meine Meinung: solange Zweifel bestehen, geht man davon aus, dass es gefährlich ist.
Grundsätzlich wird in meinen Augen die Schulpflicht in Deutschland überbewertet. Ich würde eine Bildungspflicht eher favorisieren.

Jetzt rächt sich mal wieder, dass am Schulsystem seit Jahrzehnten gespart wird.
Aber Leute – wir wählen die alle 4/5 Jahre wieder…

Die Situation der Toiletten an vielen Schulen dürfte doch geläufig sein – da brauchen wir doch nicht drüber zu diskutieren.
Kein Lehrer oder Elternteil würde diese benutzen wollen – die Kinder schicken wir da aber jahrelang hin.

Also ganz ruhig – es ist schon was dran, dass die Schulöffnung eigentlich unzumutbar ist (für alle Beteiligten) jedenfalls aber 14 Tage zu früh kommt.

Kat
3 Jahre zuvor

Tief durchatmen ist eine sehr gute Idee.
Aber vielleicht auch einmal nachdenken im Kultusministerium…
Es gibt ja vielleicht auch andere Lösungen für bestimmte Probleme. Schulpflicht ist meines Erachtens keine davon und wird weiterhin für Gerichtsurteile sorgen.
Aber sicher gibt es Eltern und Kinder die zur Schule wollen oder auf Grund der häuslichen Situation müssen. Warum wird hier nicht nach Situation an der Schule (Klassenanzahl/Schülerzahlen) und Situation des Kindes unterschieden? Warum werden die mindestens 20 % der Lehrer, welche zu Hause bleiben müssen (Risikopatienten) nicht genutzt, für Kinder die ebenfalls zu Hause bleiben müssen (Risikopatienten) oder wollen, weil sie Angst haben (Angst- ja auch diese Kinder wird es geben)? Warum wird nicht erst über Transportmöglichkeiten für zBsp. zeitlich versetzten Unterricht nachgedacht? Vielen Kindern wird es dadurch fast unmöglich sein zur Schule zu kommen (gerade in den weiterführenden Schulen). Das setzt Eltern weiter unter Druck (weil Schulpflicht herrscht)… und und und und.
Von den hygienischen Zuständen an den meisten Schulen mal ganz abgesehen, stellen sich eigentlich so viele Fragen, dass wir von durchdachten und sinnvollen Entscheidungen kaum sprechen können.
Da alles per Verordnung verankert ist, kann auch nicht gesprochen, sondern nur per Gericht gehandelt werden. Ein Schelm wer hier dem Kultusministerium Böses unterstellt.

Und liebe Nazmiye Rasch – Du sprichst anderen Eltern genau das ab, was Du so vehement für Dich selbst einforderst – nämliche freie Entscheidung und Meinungsäußerung.

Lehrerberlin
3 Jahre zuvor

Als Angestellter muss man machen, was im Arbeitsvertrag steht und dazu gehören Aufgabenfelder…. Lehrer: Erziehung und Bildung, nicht Umgang mit potenziell Kranken in potenziell infektiösem Umfeld… Kein gewähltes Berufsrisiko…
Nur weil der Staat die Digitalisierumg verkacktchat

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lehrerberlin

Das sehe ich die ganze Zeit schon so. Die Digitalisierung hätte uns allen ein geringeres Ansteckungsrisiko gebracht.

edlefreb@gmx.de
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ich würde mich freuen, wenn es auch“ Abnehmer“ des digitalen Lehrens am anderen Ende -den Lernern und deren Erz.berechtigten- gäbe ‍♀️

Silvana Reimes
3 Jahre zuvor

An alle Schulbehörden: Denn ihr wisst nicht, was wir tun… ihr plant in eurer praktischen Fantasie, was realistisch nicht umzusetzen ist…und das nicht erst seit Corona!!!
Wenn ihr von uns Lehrern verlangt fünft Meter tief zu tauchen, dann baut uns keine Becken von nur 3 Metern Tiefe! Ob es nun die Inklusion, Hygienezustände, Lehrermangel, Ausstattung der Schulen/Räume, Klassengrößen/Kinderanzahl, überlastete und unterbezahlte Vorschulkollegen, zu wenig Sonderpädagogen und vieles mehr geht, frage ich, wann darf man endlich mal wieder Lehrer/in sein und als solcher seine Tätigkeiten wahrnehmen und dabei jedem Kind gerecht werden?!?

Und an alle die Lehrer Kritisierenden: hört auf etwas zu kritisieren, von dem ihr nicht mal ansatzweise eine Ahnung von der Realität habt! Danke.

Bleibt alle gesund und nehmt diese Krankheit endlich ernst!

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Silvana Reimes

Nun habe ich langsam doch den Eindruck, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder um jeden Preis in die Schule geben möchten. Sie wollen wohl auch lieber nicht so genau wissen, wie das dann abläuft und was alles schiefläuft. Hauptsache Kind betreut. Fertig. Liebe Eltern, schaut bitte genau hin und fragt KRITISCH nach, welche Schutzmaßnahmen in den Schulen und Kitas existieren! Falls das nicht ausreicht – BESCHWERT EUCH!!!! ES SIND EURE KINDER, DIE DIE LEIDTRAGENDEN SIND!!!

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Die Frage, ob und wer für den Schutz der Lehrkräfte zuständig ist, ist ja eigentlich geklärt. Die Schulträger. Die können sich aber problemlosweigern. Eines müssen sich die Lehrkräfte aber bitte vor Augen halten: Sie gehen zwar schutzlos in den Unterricht, aber nicht würdelos. Also Kopf hoch!
Bei den Schülerinnen und Schülern, jetzt mal ein grobes Zitat, ist es halt Allatgsrisiko, bei dem jeder selbst gehalte ist, sich zu schützen odeer halt nicht.
Das Recht auf körperliche Unversehrheit ist also auch eine soziale Frage mitlerweile. Man lernt halt nie aus.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Ich bin der Meinung, dass es eine Maskenpflicht für alle Schüler braucht. In Jena hat sich schon gezeigt, dass eine vollumfängliche Maskenpflicht sehr viel bringt. Man hatte keine Neuansteckungen mehr (Es gab aber auch noch weitere Maßnahmen).

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Das Recht auf körperliche Unversehrtheit wird derzeit bis zur Verstümmelung angepasst. Es ist erschreckend, wie schnell das ging. Der Antihumanismus greift immer stärker um sich. Der Wert des Menschen bemisst sich mittlerweile, so scheint es, danach, was ein Mensch für die Gesellschaft leisten kann. Ältere, Kranke und Kinder werden da immer mehr an den Rand gedrängt. Erschreckend ist auch, dass der Verlust des Arbeitsplatzes für manche schlimmer als der Verlust des Lebens zu sein scheint. Hier kommt derzeit gewaltig was ins Rutschen und das ist brandgefährlich!

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ja, genauso ist das. Solidarität am….
Bisher hat Deutschland durch die getroffenen Massnahmen dafür gesorgt, dass die Infektionen noch nicht in jedermanns Umfeld für endgültige Veränderungen gesorgt hat. Das einzig Gute ist, dass es alle Treffen wird. Die nächste Infektionswelle beginnt gerade erst. Irgendwann wird auch noch der letzte Sepp verstehen, das er Gesundheit nicht zurückkaufen kann und Geld keine Toten wiedererweckt.
Viele wissen gar nicht worüber sie hier sprechen, weil sie schlicht die Gefahr nicht (er)kennen.
Ich finde die ganze Diskussion mittlerweile unethisch. Diejenigen, die ursprünglich geschützt werden sollten, werden in dieser ganzen Debatte
abghangen. Wenn ich mir dann noch dazu den neuesten Kommentar eines 80 jährigen Rollstuhlfahrers aus der CDU dazu anhören muss, wonach dieser ‚Schutz von Leben nicht alles unterordnen will‘, dann möchte ich einfach nur noch…..
Armes Deutschland.
Jeder hat hier Meinungsfreiheit- aber die Dummen schreien wie immer am lautesten, alles voran Herr Laschet und Schäuble

U. B.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

@Grundschullehrer
„Erschreckend ist auch, dass der Verlust des Arbeitsplatzes für manche schlimmer als der Verlust des Lebens zu sein scheint.“
Geht’s noch dramatischer?

@Illy
Ich verstehe den Kommentar eines 80 jährigen Rollstuhlfahrers aus der CDU sehr gut, „der dem ‚Schutz von Leben‘ nicht alles unterordnen will“. Er gehört für mich auch ebenso wenig zu „den Dummen, die wie immer am lautesten schreien, allen voran Herr Laschet und Herr Schäuble.“
Wenn Sie etwas nicht verstehen, muss noch lange nicht der andere dumm sein.

Bettina
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

„Was nennen die Menschen am liebsten dumm? Das Gescheite, das sie nicht verstehen.“
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Kim
3 Jahre zuvor

@omg schutzlos aber mit Würde ( sich möglicherweise infizieren) Welche Ignoranz. Es sagt hinterher niemand ‚danke‘ dass Sie sich täglich der Unsicherheit + dem Risiko ausgesetzt haben. Für die Zeit in der Schule müssten alle, Lehrer + Schüler, Masken tragen. Das wird zwar empfohlen, ist aber nicht Pflicht. Viele Schüler, gerade in dem Alter im Berufskolleg, dazu inzwischen in manchen Klassen ein hoher Anteil an berufsschulpflichtigen Schülern aus anderen Ländern (Argument: Deutschland ist ein freies Land, ich kann ‚anziehen‘ was ich will) tun nur das was verbindlich schriftlich vorliegt. Die unter 18-jährigen darf man auch nicht entlassen wenn sie sich weigern oder falsch verhalten. Wie soll eine Lehrperson sich da schützen?
Hier schreiben viele mit Tunnelblick. Schaut mal über euren eigenen Tellerrand! Es gibt Lösungsversuche aber leider keine guten Lösungen für alle Beteiligten.

OMG
3 Jahre zuvor
Antwortet  Kim

Das war ironisch gemeint mit einer Prise Hifflunhslosigkeit

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  OMG

Früher starb man wenigstens noch als Held für Kaiser, Volk und Vaterland – aber heute? Oder habe ich das mit dem „würdevollen Tod“ falsch verstanden?

Wichtig ist doch, dass Autohäuser öffnen, damit die Kurzarbeiter wenigstens sehen können, was sie sich von den 60% ihres Nettos in absehbarer Zeit nicht erlauben können. Und die aus dem mittleren Management, die unter der alst ihrer Kinder derzeit zusammen brechen, müssen doch die gelegenheit haben, den in diesem Jahr noch fälligen Firmenwager vor Ort konfigurieren zu können.

Illy
3 Jahre zuvor

@U.B.: wie sich in sen Äusserungen dieser politischen Kräfte zeigt, werden dem „Recht auf Unversehrtheit“ Wirtschaftsinteressen voran gestellt. Das ist für mein Verständnis unethisch! Irgendwann war zumindest mal klar: Tote stehen nicht wieder auf, eine Wirtschaft schon.
Hinter allen Zahlen stehen persönliche Schicksale. Ein Herzschaden oder Lungenfibrom machen das Leben nicht lebenswerter. Zudem wird die Erwerbstätigkeit eingeschränkt und die Folgekosten durch langjährige Nachbehandlung erhöhen auch nicht gerade die Lebensqualität.
Ja es ist ärgerlich, dass diese Pandemie nicht einfach nach drei Wochen ‚zu Ende‘ ist. …jetzt ist die Solidarität mit den zu schützenden gerade mal am Ende. Uns wird gerade gezeigt, dass viele Politiker keinen Weitblick haben und schlicht nichts verstanden haben, was ihnen von wissenschaftlicher Seite erklärt wurde.

Dass ein Politiker wie Herr Schäuble, dem das Leben hart eingespielt hat, keine Lebensfreude versprüht ist der eine Teil. Nur weil er mglw damit für sich abgschlossen hat und mit Zahlen lebt und rechnet und andere Werte in den Vordergrund stellt als die Wertigkeit des Lebens, halte ich für bendenklich. Das mag sein Credo sein. Meiner Meinung nach ist es menschenverachtend.

Liebe/r U.B. Hauptsache Sie können schick Poweshoppen und sich das neueste Sommeroutfit oder besser noch ein Auto KAUFEN.
Das können Sie ja dann der Vorerkrankten toten Mutter auf dem Friedhof präsentieren. Die freut sich sicher wenn Sie nett aussehen und in einen netten umweltschonenden SUW vor das Grab fahren.

Die eigenen Interessen und Ziele mal hinten an zu stellen und zu Gunsten anderer Einschränkungen und auch Verluste des eigenen Wohlstandes zugunsten anderer und damit zum Wohlergehen aller hinzunehmen, nennt man wohl Solidarität.
Eine Gesellschaft zeichnet sich darüber aus, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht. Die werden gerade durch diese Diskussion abgehangen.
Danke für ihre Meinung. Aber das ist nicht meine. …und meine Meinung muss nicht Ihre sein!
Sie können ja am Jahresende mit ihrem guten Einkommen eine großzügige Spende an die Kinder Corona Hilfe abtreten und sich von ihrer Verantwortung freikaufen. Dann schlafen Sie bestimmt wieder besser.

Dumm deshalb, weil viele Politiker leider ihre Hausaufgaben nicht machen und daher schlicht den Ernst der Lage ausblenden (wahrscheinlicher aber : nicht verstehen) und sich auf Kosten der Schwächeren nämlich der Schüler = Kinder hier in kanzleramtsambitionierten Wahlkampf begeben, der mit langfristigen Konsequenzen für die Gesundheit verbunden ist.
Richtig dumm deshalb, weil die Zahlen und Statistiken u.a. aus Italien ja bereits andeuten, wie es sich mit den Langzeitfolgen für junge Menschen verhält….und es kommt noch wesentlich dümmer: alle wissen, dass Schulen Durchlauferhitzer für diese Infektion sind. Es ist mittlerweile bekannt, dass das Virus über die Atemluft -alleine durch sprechen – übertragen werden kann.
Die nächste Infektionswelle rollt an. Politische Entscheidungen, die das durch die Schulöffnungen forcieren können, im Nachhinein vielleicht bedauert werden, jedoch hilft das dem Einzelnen nicht. Derjenige, der dann sein Abitur anstatt mit 2.6 mit 2.5 gemacht hat, kann ja die von Frau Gebauer ausgegebene Nr anrufen (für den schulpsychologischen Dienst). Dort erfährt er dann mehr darüber, wie er damit umgeht, dass er seinen vorerkrankten Vater angesteckt hat und dieser aufgrund des vorzeitigen Versterbens jetzt leider nicht bei der Abifeier dabei sein kann.
…Sie denken dass ist ein unrealistisches Szenario?
Hier werden ca. 16.6 Mill mit einem schweren Verlauf von Covid 19 rechnen müssen. Dabei handelt es soch mit Nichten nur un Aöte und Risikopatienten. Sondern auch um junge Menschen! Ob diejenigen nach der Erkrankung noch zu gebrauchen sind…? Aber auch Sie kennnen ja sicher die Zahlen und haben sich informiert.

Aber es freut mich, wenn es ihnen gut geht und sie den Blick für die Wirtschaft im Auge haben. Der Laden muss ja weiterlaufen. Je schneller umso besser. Daher ist es gerade auch wirklich das wichtigste Schüler und Lehrer unter diesen Umständen in die Schule zu schicken.

Würde dieses Schul-Exit- Konzept auf mehr Selbstbestimmung und Freiwilligkeit basieren: sprich diejenigen, der Lehrer und Schüler, die das Risiko für sich noedrig einschätzen, handeln nach den Strategien der Politik und gehen in die Schule, parallel findet jedoch für die anderen Homeschooling statt, würde sich die ganze Situation entzerren. …unf sicher wprde es unsere Gesellschaftweniger spalten.

U. B.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Es geht beim Shutdown nicht allein um Wirtschaftsinteressen oder Wohlstandsverzicht, sondern um handfeste Existenzängste, psychosoziale Störungen (Aggressionen) mit entsprechenden Folgen und anderes mehr.
Eine Spaltung der Gesellschaft in dieser Frage findet auch nicht statt, wenn auf Schwarz-Weiß-Malereien und alleiniges Rechthaben-Wollen verzichtet wird. Gift für jeden Gedankenaustausch und Interessensausgleich sind Beschimpfungen und Ehrverletzungen.

Es kann nicht sein, dass man einerseits bekundet, keine Spaltung der Gesellschaft zu wollen, anderererseits jedoch Andersdenkenden Dummheit unterstellt, sie verunglimpft und lächerlich macht. Wer sachlich statt rechthaberisch diskutiert, dem passiert das auch nicht.

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  U. B.

U.B.
Ja Sie haben völlig Recht!

Bettina
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Ihre Antwort ehrt Sie, Illy.

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bettina

Schön, dass Sie keine Ironie verstehen, Bettina.
Aber gabz offenbar geht es ja wohl doch ums ‚ Rechthaben.‘

ABC
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

In einem Gastbeitrag für den „Spiegel“ äußern sich der Philosoph und Ex-Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin, die Brandenburger Verfassungsrichterin und Schriftstellerin Juli Zeh und der frühere Chef des Sachverständigenrats, Christoph Schmidt wie folgt:
„Wir müssen aus dem Lockdown so rasch wie möglich in eine Phase übergehen, die unsere Volkswirtschaft aus dem Winterschlaf aufweckt, Eingriffe in unsere Grundrechte minimiert und uns dennoch hinreichend vor einem Wiederaufflammen der Gesundheitskrise schützt. Die jetzt eingeleiteten Lockerungsmaßnahmen können diesen Anspruch nicht erfüllen.“

https://www.focus.de/politik/deutschland/gastbeitrag-von-gabor-steingart-steingart_id_11926218.html

H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Was bitte soll ein Lungenfibrom sein?

H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Es soll auch Berufsgruppen geben, die nicht endlos lange ihr volles Gehalt bekommen wenn sie für die Arbeit nicht das Haus verlassen. Mal über den eigenen Teller schauen.
Wie würden die Lehrer das wohl sehen wenn jetzt Entlassungen, Kurzarbeit etc.angesroht würden.
Und nein, es arbeiten jetzt gerade nicht alle Lehrer so viel mehr als sonst. Mein Sohn (2.Klasse) bekommt alle 14 Tage einen neuen Stapel Kopien, die wir in der Schule abholen können. Mehr nicht, telefoniert wird von Seiten der Lehrer auch nicht und korrigiert schon gar nicht. Aber diese Lehrer können natürlich bequem alle 14 Tage neue Kopien aushändigen bis nächstes Jahr und dafür plädieren die Schulen geschlossen zu lassen.

GriasDi
3 Jahre zuvor
Antwortet  H

Macht es ein Lehrer so, machen es alle Lehrer so – schon klar. Die Lehrerin meines Sohnes (1. Klasse) handhabt es anders, aber das ist in Ihren Augen sicherlich eine Ausnahme.

Thomas Döring
3 Jahre zuvor

Anstatt jetzt schnell wieder zur „Normalität“ zurückkehren zu wollen (wir erinnern uns: Lehrermangel, überfüllte Klassen, Mobbing, …) sollte man lieber das immernoch zum Teil brachliegende Geld aus dem Digital-Packt nehmen und sowohl Schulen als auch Schüler*innen anständig ausstatten und das Homeschooling bis zum Schuljahresende fortführen.
Es ist mir generell ein Graus, dass unser Bildungssystem dermaßen „verkrustet“ ist, dass auf solche (in Zukunft wahrscheinlich häufiger auftretenden) „Ausnahmezuständen“ nicht reagiert werden kann. Lernen findet überall statt (und braucht längst keine Schulgebäude mehr) und die Tatsache, dass wir unsere Gesellschaft zusammenbrechen sehen, nur weil die Schule geschlossen sind, ist ein Armutszeugnis!

https://www.change.org/p/bundestag-und-alle-kultusministerien-der-bundesländer-sofortige-digitalisierung-der-öffentlichen-schulen-e-learning-in-und-nach-coronazeiten

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Thomas Döring

Das sehe ich ebenso. Eine weitgehende Umstellung auf digitales Lernen ist unsere einzig tragbare Möglichkeit, den Unterricht in den nächsten anderthalb Jahren abzusichern! Alles andere ist eine Mischung aus Notbetreuung und Präsenzunterricht für einzelne, wenige Schüler. Lieber einmal richtig was Neues angehen, als diese Flickschusterei!

realo
3 Jahre zuvor

Der Chefredakteur der Bildzeitung, Julian Reichelt, sprach gestern mutig aus, was andere Kritiker nur noch zu flüstern wagen:
„Was mir am meisten Sorgen bereitet: Unsere Wirtschaft ist schon jetzt so massiv und teilweise irreparabel geschädigt, dass unsere Regierung sich kaum noch erlauben kann, zuzugeben, in ihrer Schärfe überzogen zu haben.
Die Experten müssen Recht behalten, weil sie nicht falsch liegen dürfen. Die deutsche Wirtschaft vorschnell ruiniert zu haben, wäre für keine Partei, vielleicht nicht einmal für die Demokratie, überlebbar. Deswegen erleben wir zunehmend Sturheit, Starrsinn und Rechthaberei – „erinnert mich an Flüchtlingskrise“, sagt mir ein Mitglied aus Merkels Regierung.
Die Kanzlerin bezichtigt jeden Zweifler der „Öffnungsdiskussionsorgie“, raunt davon, manche würden zu forsch handeln, ohne zu sagen, was sie genau meint. Der CDU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus macht sich in heiterer und hochrangiger Weinrunde über den Abweichler Armin Laschet lustig und alle lachen.

Ist es in unserem Land eine gute Idee, sich in schwierigen Zeiten über Andersdenkende lustig zu machen und zu erheben?“

https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/coronavirus-kommentar-von-julian-reichelt-schluss-mit-starrsinn-in-der-corona-politik-70279506.bild.html

timo
3 Jahre zuvor
Antwortet  realo

Diese Frage stelle ich mir auch immer, wenn ich manche Kommentare lese.
Schäuble darf noch nicht einmal sagen: „Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig. Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gibt, dann ist das die Würde des Menschen. Die ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen.“
Was ist daran falsch, außer dass seine Widerworte für Menschen, die sich und ihre Meinung niemals in Frage stellen können, ein solches Ärgernis sind, dass sie nur noch dreinschlagen möchten.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  timo

Wieso „darf“ Schäuble das nicht sagen? Er hat’s gesagt – und sitzt meines Wissens dafür nicht im Gefängnis. Auch der „Bild“-Chefredakteur darf den Rechtspopulisten hinterherkriechen, so viel er will, und er verdient damit vermutlich etliche Hundertausend Euro im Jahr. Von „Verbot“ kann überhaupt keine Rede sein. Die „Bild“-Zeitung erscheint jeden Tag aufs Neue mit ihrem Quark.

Man darf Schäuble und Reichelt aber kritisieren – denn die Meinungsfreiheit, die sie (völlig zu recht!) für sich beanspruchen, gilt eben auch für andere.

Ich weiß, das ist für Leute auf Rechtsaußen schwer zu ertragen. Wenn AfD, Höcke und Co. hetzen, dann ist das Meinungsfreiheit. Wenn dies jemand kritisiert, dann ist das „Meinungsdiktatur“ oder „Lügenpresse“.

Luk
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

FAZ: „Wolfgang Schäuble hinterfragt in der Corona-Krise den Vorrang des Lebensschutzes. Boris Palmer und Theaterregisseur Castorf stimmen mit drastischen Worten zu. Und Wolfgang Kubicki wirft dem Robert-Koch-Institut vor, „politisch motivierte Zahlen“ zu verbreiten.“
Au weia, alles Populisten von rechtsaußen!?

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/boris-palmer-drastische-kritik-an-corona-massnahmen-16745535.html

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  timo

Der Bundestagspräsident ist Jurist. Als solcher hat er festgestellt, dass es keinen Vorrang gibt zwischen den einzelnen Grundrechten. Im Einzelfall müssen diese gegeneinander abgewogen werden.
Urteile des BVerfG lassen aber den Tenor erkennen, das dem Schutz des Lebens im Zweifelsfall Vorrang eingeräumt werden muss.

Bei der ärztlichen Triage dürfen ökonomische Interessen keinen Vorrang haben und alle Patienten sind gleichwertig. Bei der Abwegung, ob die derzeit verordneten Maßnahmen vorrangig dem Schutz des Lebens dienen sollen und wirtschaftliche und gesellschaftliche Belange hinten angestellt werden sollen, sollen dann doch andere bedingungen als bei der Triage gelten. Es wird also eine anwendungsbezogene und keine allgemeingültige Ethik gewünscht.