Kultusministerin: Schulbetrieb wird nach den Osterferien wohl nicht vollständig starten können – Unterricht nur für einige Klassen?

8

STUTTGART. Der Schulunterricht wird nach Einschätzung von Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann nach den Osterferien wahrscheinlich nur schrittweise wieder beginnen. «Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass wir direkt nach den Osterferien wieder von Null auf Hundert starten», sagte die CDU-Politikerin der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten». Auch die KMK-Präsidentin, die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD), dämpfte allzu optimistische Erwartungen an eine schnelle Normalisierung.

Glaubt nicht an einen Start „von Null auf Hundert“: Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann. Foto: Kultusminsterium Baden-Württemberg

Voraussetzung für einen Schulstart nach den Osterferien sei zunächst mal, so Eisenmann, dass sich die Ausbreitung des Coronavirus bis dahin verlangsamt habe. Denkbar sei dann, dass zunächst nur einige Klassen in die Schulen zurückkämen, um die Abstands- und Hygienevorschriften einzuhalten. So könnten an den Grundschulen an einigen Tagen die Klassen eins und zwei kommen, an den anderen die Klassen drei und vier.

Vorstellbar sei auch, dass zunächst vor allem die Abschlussklassen zurückkämen, um sich auf ihre Prüfungen vorzubereiten. «Man wird sich darauf einstellen müssen, dass manches erst langsam wieder anlaufen wird», sagte Eisenmann den Zeitungen. Das baden-württembergische Kultusministerium bereite sich darüber hinaus auch auf den Fall vor, dass die Schulen bundesweit bis zum Sommer geschlossen bleiben müssen. Auch Niedersachsen bereitet sich schon darauf vor, dass bis zu den Sommerferien kein Präsenzunterricht mehr stattfinden kann. Die Lehrer dort wurden angewiesen, schon mal Noten für die Schuljahreszeugnisse vorzubereiten (News4teachers berichtete).

Anzeige

Hubig: Für die Schulen sind bundeseinheitliche Regelungen wichtig

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), hat ebenfalls Erwartungen an eine rasche vollständige Wiedereröffnung der Schulen nach der Osterpause gedämpft. „Im Moment wissen wir nicht sicher, ob die Schulen am 20. April wieder öffnen können“, sagte Hubig den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Sie verwies auf die Einschätzung der Gesundheitsexperten, „die die Entwicklung der Corona-Infektionen im Blick haben und uns sagen, wann und wie wir die Schulen wieder öffnen können“. Wichtig sei eine bundeseinheitliche Regelung in dieser Frage. Im Moment sei die Lage extrem dynamisch. Ziel sei es dennoch, Eltern, Schüler und Schulen so früh wie möglich darüber zu informieren, wie es nach Ende der Osterferien weitergehe.

Spahn: Schulen sind gerade mal zweieinhalb Wochen geschlossen…

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warnte unterdessen davor, die Beschränkungen wegen der Corona-Krise zu früh zurückzunehmen. Die Steigerungsraten der Infizierten würden zwar flacher, das könne aber auch an statistischen Effekten liegen. Schulen und Geschäfte seien noch nicht so lange geschlossen, dass sich das komplett in der Statistik bemerkbar machen könne. Wörtlich sagte Spahn heute: „Die Richtung stimmt, ob sie dauerhaft anhält, das werden wir in den nächsten Tagen sehen.“ Am gestrigen Mittwoch hatten Bund und Länder beschlossen, dass die derzeitigen Ausgangsbeschränkungen noch mindestens bis zum 19. April gelten. News4teachers / mit Material der dpa

Wann können Schulen und Kitas wieder öffnen? Ärztepräsident: Manche im Mai – andere wohl erst im nächsten Jahr

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

8 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
OlleSchachtel
3 Jahre zuvor

Was das wohl wird??
Wochenweise? Tageweise? Bei 28 Kindern in einem Klassenraum ist 1,50 m Abstand gar nicht möglich. Dazu können sich die Kinder in Klasse 1-4 nicht an Abstandsregeln halten, müssen permanent an Händewaschen erinnert werden (was bei einem Waschbecken pro Klassenzimmer dann bis zu 20-30 Minuten dauert.) Dann fallen beim jetztigen Lehrermangel zusätzlich Kollegen mit Vorerkrankungen (Krebs, Herz, Asthma…) aus und alle über 60…. Hm… Wie soll das gehen?

Lalla
3 Jahre zuvor

Die schulischen Rückstände werden immer schwerer aufzuholen sein und ausbaden müssen es Kinder (und Eltern, die dann umso geforderter sind).
Die Kinder könnten in zwei Schichten kommen, die einen morgens, die anderen nachmittags…dann geht es auch mit dem Abstand (oder an unterschiedlichen Tagen)…zumindest ein paar Stunden (die Hälfte, dann ist es auch für die Lehrer nicht mehr Arbeit), zwischendurch kann man dann noch desinfizieren. An Hygieneregeln müssen sie ggf erinnert werden, das klappt aber auch zu Hause nicht immer. Letztendlich sollten va die sich schützen, die gefährdet sind. Auch nicht jeder Arbeitnehmer kann zu Hause bleiben oder Abstandsregeln im Job einhalten, beispielsweise bei Besprechungen in viel zu kleinen Räumen.
Und es wird auch nicht jeder großzügig vom Arbeitgeber freigestellt, um sein Kind zu betreuen. Es geht da auch um die Sicherung des Betriebs und der Arbeitsplätze.

OlleSchachtel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lalla

Die Problematik der Eltern die dringend wieder arbeiten müssen sehe ich auch. Ich möchte lieber heute als morgen arbeiten.dich vorher muss klar sein, wie das aussehen soll. Darüber muss man nachdenken. Wenn ein Kind jetzt zu Hause nicht die Hände wäscht, ist das was anderes als in einer Schule mit 500 Kindern.
Außerdem haben wir Eltern, die Angst haben ihr Kind überhaupt zu schicken. Schule freiwillig? Heißt dann aber Doppelbelastung der Lehrer (morgens Schule, Nachmittags Homeschooling Unterstützung?)
Wer nicht in der Schule arbeitet, kann schlecht beurteilen welche Probleme auf uns zu kommen. Wenn dann die Zahlen wieder hoch gehen, ist niemandem geholfen.

Artur Senger
3 Jahre zuvor

Die jenigen, die es früher im Leben schön hatten (Rauchen, Alkohol, Drogen), sind zum Teil selber Schuld, dass man an verschiedenen Vorerkrankungen leidet.

Die anderen Menschen müssen jetzt darunter leiden.

Jules M.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Artur Senger

ZUM TEIL, guter Mann, zum Teil, das haben Sie sehr gut beschrieben. Und was ist mit den Anderen?? Kanonenfutter zum Allgemeinwohl?! Auweia…. 🙁

Cornelia
3 Jahre zuvor
Antwortet  Artur Senger

@Artur Senger
Da hilft nur, sich mal selber klar machen, wie viele Leute in Ihrem persönlichen Umfeld, also Familie und Freundeskreis, über 50 sind oder eine chronische Erkrankung haben. Und ob das irgendwie mit den von Ihnen genannten Verhaltensweisen zusammenhängt. Und ob Sie im eigenen Interesse vielleicht diese Menschen schützen wollen.

Lilli Ayg
3 Jahre zuvor

Ich möchte gerne eine Antwort zu der Bemerkung von Artur Senger schreiben. Es ist nicht richtig, alle (vor)erkrankten Menschen einen Vorwurf bezüglich ihres früheren Lebensstil zu machen. Wir sind nicht im Kindergarten: Nachdem Motto: Pech und selber Schuld! Vorerkrankungen können auch genetisch bedingt sein. Ich bin nicht davon betroffen. Treibe 5 mal in der Woche Sport, dafür stehe ich 4 Uhr morgens auf und fahre dann zur Arbeit. Bin Mutter einer 7 jährigen Tochter. Trotzdem habe ich Angst auch um meinen Vater
( Lungenkrebs) auch um meine Tochter, die kern gesund ist. Es gibt genug beispielhafte Fälle, wo auch Kinder, die keine Vorerkrankung hatten, gestorben sind. Kannst mir die Angst wegnehmen? Was ist denn, wenn meine Tochter betroffen wird? Kannst du uns dann helfen? Die Medien berichten unterschiedlich. Auch das RKI warnte, dass auch gesunde Menschen, auch Kinder daran schwer erkranken können.
Ich bin gegen die Schulöffnung. Man kann den Kinder im Alter von 7 Jahren keine Hygienevorschriften machen und erwarten, dass sie es zu 100 % einhalten. Das ist eine TATSACHE und wird nicht funktionieren. Dann lieber bis Sommer warten und die Früchte ernten und sicher gehen. Jeder macht Druck, weil alle zurück zur Normalität wollen. Frau Merkel ist sehr geduldig und äußert sich fast jeden Tag und appelliert zur Vernunft und GEDULD. Worum wird trotzdem jeden die gleiche Frage diskutiert?
Es geht um und Tod. Was Priorität hat, muss man nicht mehr debattieren.

Bianca Kirschstein
3 Jahre zuvor

Ich bin allein erziehende Mutter von 2 Kindern 8 und 14 Jahre jung !! Natürlich würde ich auch gern wieder jeden Tag arbeiten gehen( bin auch auf mein Gehalt angewiesen) und meine Kinder in der Schule sehen!! Aber ich verstehe so viele hier oder allgemein nicht!! Ja haben unsere Kinder ein Defizit durch die Schulschliesung klar bestimmt . Gibt es das ein oder andere Kind was dadurch nicht versetzt wird mit Sicherheit!!! Aber so Sätze wie unsere Kinder müssen es ausbaden gehen nicht in meinen Kopf!!!
Ja alles doof aber die Situation ist so und wir als Eltern sind doch gerade zu Hause!! Ich lerne täglich mit meinen Kindern. Ich habe als bekannt wurde das die Schulen schließen mich auf den Weg zu den Schulen meiner Kinder gemacht und alle Schulsachen aus der Klasse und den schließfächern mitgenommen!! Man kann viel zu Hause machen und meine Kinder sind entspannter beim lernen . Warum geht es uns den trotz Corona noch so gut in Deutschland?? Weil zwar hart aber gleich reagiert wurde und nicht so wie in Spanien, Italien geschaut wurde !! Wenn man jetzt alles nach den Ferien über Bord wirft stehen wir spätestens in 5-6 Wochen wieder an den Punkt wie vor 4 Wochen nur schlimmer und dann zurück rudern wird nicht klappen! Wir tuen das alles für uns und das wir gesund bleiben aber vor allen unsere Kinder Omas, Opas Schwiegereltern. Es ist nicht unsere kinder leiden drunter weil die Schule so lange zu macht . Unsere Kinder werden beschützt dadurch so wie wir auch!! Ja es ist hart aber wir haben es verdammt gut in Gegensatz zu woanders und wenn die Schulen bis Sommer zu bleiben mein Kind eine Klasse wiederholen muss ja dann ist das so aber wir haben nicht tausende Tote um uns , Nachbarn oder Freunde die Angehörige verloren haben oder Ärzte die fertig sind weil alle 5 min jemand auf der Intensivstation stirbt oder man entscheiden muss wer kommt an die Maschine!! Hört auf es als Strafe zu sehen !! Geniest Die Zeit mit euren Kindern die ihr gerade geschenkt bekommt , lacht mit ihnen fördert ,lernt mit ihnen schreibt gemeinsam Briefe an Klassenkamerden mit spielen wodurch ein Ketten Brief entsteht Leute fragt eure Kinder ob sie es so wie ihr als Strafe seht. So lange ihr eure Kinder zu eigen ständige Menschen erzogen habt wird es wie viele Kinder die ich kenne sagen klar Vermisse ich meine Freunde aber es ist auch schön mit Mama, Papa der Schwester oder Bruder zusammen zu sein. Wir Eltern sehen das manchmal viel zu schlimm unsere Kinder sind da sehr entspannt