Martin: Einige Schüler werden in diesem Schuljahr wohl keine Schule mehr sehen

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SCHWERIN. Bis zu den Sommerferien werden wohl nicht alle Schüler in Mecklenburg-Vorpommern noch einmal in die Schule kommen. Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) dämpfte am Freitag in einem Live-Chat der «Schweriner Volkszeitung» entsprechende Erwartungen. «Ich kann es nicht garantieren, dass alle Schülerinnen und Schüler in diesem Halbjahr in die Schule kommen und Präsenzunterricht haben», sagte sie. Es würden mehr Räume benötigt, um aus Gründen des Infektionsschutzes Klassen zu teilen. Für die Klassentrennung seien zudem mehr Lehrer nötig.

„In den nächsten Monaten keine normale Schule“: Bettina Martin, Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Regierungsportal M-V / Ute Grabowsky

Martin sieht die Schulen weiter im Ausnahmezustand. «In den nächsten Monaten wird es keine normale Schule geben, wie wir es von früher kennen», sagte sie. Es werde weniger Unterricht und weniger Fächer geben. Wer nicht in die Schule könne, werde weiterhin digital unterrichtet. Möglicherweise werde auch das neue Schuljahr unter besonderen Umständen starten, wenn das Coronavirus bis dahin nicht besiegt sei. «Wir werden das Beste draus machen und vielleicht auch ein paar Dinge ausprobieren können in dieser ungewöhnlichen Situation», sagte die Ministerin.

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Am 27. April sollen die ersten Schüler in MV in die Schulen zurückkehren. Zuerst sollen es die Abschlussklassen an den Gymnasien, Regionalen und Berufsschulen sein. Am 4. Mai soll dann auch der Präsenzunterricht für die 11. Klassen an den Gymnasien und für die 9. Klassen an den Regionalen Schulen wieder beginnen. Diese Schüler müssen im kommenden Jahr ihre Abschlussprüfungen ablegen. Außerdem sollen die 4. Klassen der Grundschulen wieder zur Schule gehen, weil bei ihnen der Übergang in die weiterführende Schule anstehe. Alle weiteren Schritte sind noch offen. Die Sommerferien beginnen in MV bereits am 22. Juni. News4teachers / mit Material der dpa

Niedersachsen führt verpflichtenden Online-Unterricht ein – und: Die letzten Klassen kommen erst Mitte Juni in die Schule zurück

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Tento
3 Jahre zuvor

Vernünftiger Zeitplan.
Vor allem sachbezogene Gelassenheit bzgl. der Gegebenheiten.

Wenn in zwei Wochen Zahlen geprüft werden, wenn geschaut wird, wie der Startversuch Schulleitungen, Schulträgern, Schülern und Lehrern gelungen ist, was nicht funktioniert hat, dann gibt es neue Entscheidungen.
So lese ich das.
.
Danke, Frau Martin, dass Sie Schüler und Lehrer nicht in den Sachsen-NRW-Wettkampf hineingeworfen haben!

Ich hoffe, Sie behalten diesen unaufgeregten Stil bei – dann können wir Lehrer auch damit leben, dass Durchführungsbestimmungen etc. ein, zwei Tage später als in anderen BL herauskommen. Lieber verlässlich und – so gut es derzeit geht – durchdacht als grobgestrickt und praxisignorant.

————————

Zukunftsgedacht: Endlich mit ergänzendem pädagogischen und nichtpädagogischen Personal ins neue Schuljahr starten und wir können nicht nur Versäumtes mit den Schülern gut aufholen, sondern sie auch wie im Schulgesetz gefordert wirklich individuell fördern und in ihrer Entwicklung besser unterstützen. Sogar Inklusion hätte eine Chance zu werden, was der Name ausdrückt. Bis jetzt sollen wir uns stets zerteilen …

Wie machen das andere?
https://elchkuss.de/die-schwedische-schule/

Man beachte die Abschnitte mit der Klassenstärke und dem Nichtlehrerpersonal.

John
3 Jahre zuvor

Vielleicht sollten wir Bürger langsam unseren Kopf einschalten und diese Medienpandemie durchbrechen. Das ständige Gerede von Infektionsschutz ist nicht mehr zu ertragen. Wir lassen uns unserer Grundrechte berauben und sagen zu allem ja, was die Landesfürsten uns einreden wollen. Wenn die asymtomatische Infektionsrate nur annähernd so hoch ist, wie bereits jetzt hinter vorgehaltener Hand vermutet wird, haben wir unsere Gesellschaft vollkommen grundlos ruiniert. Das wahre Drama kommt im Anschluss der Maßnahmen. Massenarbeitslosigkeit, soziale Vereinsamung, Generationenkonflikt, Vernichtung von Existenzen etc. Ich hoffe, dass all unsere Politiker dann zur Rechenschaft gezogen werden! Von den Schäden, welche bei unseren Kindern verursacht wurden, egal ob bildungstechnisch oder emotional, möchte ich lieber nicht sprechen! Ein guten Rat noch an alle Denunzianten, es gibt auch ein danach!!!

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  John

Das war absehbar – wenn die Maßnahmen in der Corona-Krise erfolgreich sind, treten die Besserwisser auf den Plan und erklären: War ja alles völlig überzogen.

Haben Sie mal die Nachrichten aus Spanien, Italien oder aktuell aus New York verfolgt?

Von dieser Woche:

https://www.focus.de/politik/ausland/fast-5-200-tote-drohnenaufnahmen-zeigen-new-york-errichtet-massengraeber-auf-hart-island_id_11871800.html

Ana
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sehe ich genauso. Hätten wir fatale Zustände wie in einigen Ländern, würden gleiche Personen sich stattdessen über viel zu lasche Maßnahmen und Verharmlosung beschweren.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  John

Alle, die derzeit an einem Beatmungsgerät liegen, werden John recht geben. Sicherlich alle. Oder?
Es ist doch vollkommen ergal, ob die Spätfolgerate bei 5 % oder 3 % liegt, es ist schnuppe, ob die Sterblichkeitsrate bei 1% liegt, bei 3 % oder bei 10%. Für alle, die nicht zu der betroffenen Gruppe gehören, ist es vollkommen egal und diese Gruppe darf dann auch tönen. Für die, die bleibende Schäden davontragen oder noch schlimmer, daran sterben, für die lohnt es sich, auch so coole Sprücheklopfer wie John zu ertragen.

Free Fight
3 Jahre zuvor
Antwortet  John

Sehr geehrter John, spätestens wenn sie persönlich an Covid 19 erkranken, ja, spätestens dann geht auch ihnen der Arsch auf Grundeis!!! Wenn sie auf einer Intensivstation liegen und evtl noch iwie mitbekommen, wie sie um ihr Leben kämpfen, dann, wahrscheinlich erst dann, werden auch sie mit ihrem vorlauten gequatsche aufhören und Gott um Hilfe und Vergebung bitten. Solche Menschen wie sie müssen leider erst Erfahrungen dieser Art machen, damit sie aufhören, leichtfertig mit den Gefühlen, Ängsten, Sorgen und Bedürfnissen anderer Menschen zu spielen oder gar diese zu ignorieren. Hören sie auf mit diesem Egoscheiß, das kotzt einen an. Und ja, es gibt eine Zeit danach, aber wir befinden uns noch immer mittendrin. Ihre Meinung passt absolut zum allgegenwärtigen Kleingeist: was man nicht sehen kann, kann man nicht begreifen. Sie tun gut daran, wenn sie die Politiker ihre Arbeit machen lassen und ihre Mitmenschen in Ruhe…..!!!!!!!! That’s so easy Und ja, Meinungsfreiheit, aber ihre Meinung ist absolut nicht relevant. Ach noch was, die asymtomatische Infektionsrate wäre ohne die derzeitig geltenden Maßnahmen um Faktor X höher, als ohne. Und ohne solche Maßnahmen würden Leute wie sie wieder lauthals rumstänkern, daß die Politik versagt und man müsse alle die zur Rechenschaft ziehen, die für die vielen Toten verantwortlich sind. Leute wie sie, wollen immer andere zur Rechenschaft ziehen, egal wie und was geregelt oder entschieden wird. Amen………

Pit
3 Jahre zuvor

@John
Ich verstehe Ihre Bedenken gegenüber der „Medienpandemie“ sehr gut und fürchte auch, dass sich die ausufernden Maßnahmen gegen Corona im Nachhinein noch als das größere Drama herausstellen werden.
Wer möchte, kann andere Meinung gern als bloße Besserwisserei beschimpfen. Tatsache ist jedoch, dass sich erst in Monaten oder gar Jahren zeigen wird, wer Recht hatte. Bis dahin bin ich dankbar, verschiedene Meinungen („Besserwissereien“) zu hören und nicht nur mit einer vollgestopft zu werden.

Selbst unter Professoren und Doktoren der Epidemiologie, Virologie oder Internisten, gibt es namhafte Leute, die den Schaden, den der Lockdown anrichtet, als unverhältnismäßig hoch einstufen gegenüber dem Schaden, den das Virus SARS CoV 2 anrichtet.
Ich denke z.B. an Wolfgang Wodarg, Henrik Streek, Sucharit Bhakdi, Laus Köhnlein, Martin Haditsch oder auch Jenö Ebert.

Jule Krause
3 Jahre zuvor

Lieber Bernd, John hat Recht. Und solche „Bilder“ interessieren mich und die anderen im Moment herzlich wenig. Das ist doch pure Panikmache und Ängste-Schürerei! Es wird nämlich höchste Zeit, dass wir in Deutschland sämtliche – tatsächlich – überzogene Maßnahmen wieder zurücksetzen. Die Epidemie neigt sich dem Ende zu, auch wenn das die Medien und die regierung sehr ärgert und sie versuchen, die Pandemie künstlich zu verlängern.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jule Krause

Offenbar schlägt jetzt die Stunde der Fake-News-Verbreiter.

„Pure Panikmache und Ängste-Schürerei“ – behaupten Sie, natürlich ohne irgendeinen Beleg für Ihre „Meinung“ anzuführen. Sie behaupten ja auch an anderer Stelle in diesem Forum, Lehrerin zu sein, „Jule Krause“ – das glaube ich keine Sekunde. Sie haben mit Wissenschaft nichts am Hut, mit Kindern nicht und mit der Schulpraxis schon gar nichts. Dafür hetzen Sie, wo Sie können, gegen verantwortlich handelnde Politiker. Meine Vermutung: Sie gehören irgendeinem rechtsradikalen Zirkel an (AfD?), der die Verunsicherung vieler Menschen nutzen wil, um politisches Kapital aus der Krise zu schlagen.

Desinformation hat ja gerade Konjunktur: https://www.deutschlandfunk.de/falschmeldungen-zu-covid-19-der-boom-der-corona.724.de.html?dram:article_id=474810

Egozentrik und Besserwisserei offenbar auch, „Pit“. Ich brauche nur die ersten Namen aus Ihrer „Expertenriege“ zu googeln, um zu erkennen, dass hier mit falschen Angaben operiert wird.

Faktencheck Die gefährlichen Falschinformationen des Wolfgang Wodarg

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-die-gefaehrlichen-falschinformationen-des-wolfgang-wodarg-a-f74bc73b-aac5-469e-a4e4-2ebe7aa6c270

Corona-Faktencheck – Warum Sucharit Bhakdis Zahlen falsch sind

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-faktencheck-bhakdi-100.html

Auch was die Heinsberg-Studie des Virologen Streek betrifft, so scheint sie doch massiv interessengesteuert zu sein. Offenbar steckt eine PR-Firma des ehemaligen Bild-Chefredakteurs Diekmann hinter der Arbeit, wie (ausgerechnet) das Wirtschaftsmagazin Capital enthüllt hat: https://www.capital.de/wirtschaft-politik/corona-studie-der-plan-hinter-dem-heinsberg-protokoll

Heißt: Behauptungen wie „die Epidemie neigt sich dem Ende zu“ (wodurch denn überhaupt, gibt’s jetzt einen Impfstoff?) sind kriminelle Falschinformationen, die – wenn Leute sowas ernsthaft glauben würden – Menschenleben kosten könnten.

Deutschland ist bislang hervorragend durch die Coronakrise gekommen – auch deshalb, weil die handelnden Politiker hierzulande sich von echten Experten beraten lassen und nicht ihren Größenwahn zum Maßstab machen, wie Trump, Bolsonaro oder Johnson. Schauen Sie sich einfach mal den Infektionsverlauf in deren Ländern an, „Jule Krause“.

Georg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bernd, denken Sie mal an Anfang Februar zurück. Die Corona-Epidemie wurde damals von den Politikern noch klein geredet und jede anders lautende Nachricht als Fake News gebrandmarkt. Jetzt ist es umgekehrt.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Auch Sie sind offenbar nicht in der Lage, zwischen „Meinung“ und „Nachricht“ zu unterscheiden. Es gibt keine „anders lautenden Nachrichten“ hinsichtlich Corona. Es gibt eine Menge Behauptungen von Menschen, die ohne Kompetenz in der Sache irgendetwas in sozialen Medien daherschreiben, auch gerade von Rechtsaußen-Gruppen, für die Sie hier ja immer wieder viel Verständnis zeigen.

Daran ändert die Tatsache, dass die beispiellose Corona-Epidemie von allen Staaten weltweit unterschätzt wurde, nichts. Der Unterschied in einem demokratischen Land wie Deutschland: Hier lernen Politiker hinzu! Während die Autokraten von Rechtsaußen immer blühenderen Quatsch erzählen (wie Trumps Empfehlungen zur Medikation gegen Corona).

Aus der „Welt“:

„In der Corona-Krise weisen regierende Populisten verschiedener Kontinente ein klares Muster auf: Fakten werden ausgeblendet, ignoriert oder als Fake News abgetan. Wenn die Realität ans Licht kommt, wird kleingeredet, relativiert, verdreht. Und immer wieder werden Sündenböcke gesucht. Mit Leidenschaft. Nur die Maßnahmen gegen das Virus fallen meist halbherzig aus.“

Quelle: https://www.welt.de/politik/ausland/plus206685133/Populisten-Mit-Wahnsinn-gegen-das-Coronavirus.html

Pit
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd
Fragen Sie mal Leute, die durch den Lockdown vor einem riesigen Schuldenberg oder vor dem Ruin stehen, ob sie auch meinen, dass „Deutschland bislang hervorragend durch die Coronakrise gekommen ist“.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pit

Die Leute stehen nicht „durch den Lockdown“ vor wirtschaftlichen Problemen – sondern aufgrund des Coronavirus‘.

Wären „die Leute“ besser dran, wenn sie – zusätzlich zu ihren wirtschaftlichen Problemen – auf der Intensivstation oder auf dem Friedhof landen würden?

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Im Todesfall können dei erben frei entscheiden, ob sie die geerbten Schulden übernehmen oder nicht. – Wenn das kein Vorteil ist, was dann?

dickebank
3 Jahre zuvor

Steht ein Mensch auf dem Dorfplatz und klatscht beständig in die Hände. Ein vorbei kommender Passant fragt ihn, was er denn mit seinem Klatschen bezwecke. Der Angesprochene erwidert, dass er mit seinem Klatschen die Elefanten vertreibe.
Darauf entgegenet der Frage, dass es in der gegend doch überhaupt keine Elefanten gäbe. Der Gescholtene antwortet:

„Sehen Sie, es wirkt.“

Wer das Geschilderte nicht auf die derzeitige Situation übertragen kann, dem ist ohnehin nur schwer zu helfen.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Das heißt also, das Coronavirus existiert gar nicht – interessante These.

Vielleicht existieren wir ja alle gar nicht. Sie sollten sich mal den Film „Matrix“ anschauen. Da können einem natürlich schon Zweifel kommen…

Au weia.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

PS. Dann halluziniert dieser Arzt, der Corona-Patienten behandelt, natürlich auch vor sich hin…

Zitat: „Gerade am Anfang der Epidemie, als viele aus dem Skiurlaub zurückkamen, hatten wir erstaunlich viele junge Patienten – und mit jung meine ich 30 Jahre und aufwärts -, bei denen das Coronavirus eine Lungenentzündung verursacht hatte. In dem Alter sind Lungenentzündungen eher selten, so viele auf einmal habe ich noch nie gesehen, und ich arbeite auf einer Lungenstation. Wenn das Virus in die Lunge gelangt, verläuft die Krankheit schwer. Viele Patienten – auch junge – erzählen mir, dass sie sich noch nie so krank gefühlt hätten.“

Dann hoffen wir mal, dickebank, dass Sie den „Elefanten“ persönlich nicht treffen.

Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-arzt-in-darmstadt-das-kenne-ich-so-von-keiner-anderen-krankheit-a-4cef90d1-0686-415d-be33-e6ffff29cd10

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ein wenig Nachhilfe gefällig? So schwer ist das Bild doch nicht zu verstehen.

Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass das Virus nicht existiert und dass es nicht hochinfektös wäre. Mir gehen nur diejenigen auf den Senkel, die die angeordneten Maßnahmen bis hin zum Kontaktverbot für überzogen halten.
Die „flatten the curve“-Strategie ist darauf ausgerichtet einen sprunghaften Infektionsverlauf mit steilem Anstieg in kürzester Zeit zugunsten eines langsamen Verlaufes über einen laaaaaaangen Zeitraum zu strecken. Infolge des Infektionsverlaufes – dem ersten Auftreten von Symptomen über die Testung, die Auswertung des Tests, die Benachrichtigung des Positivgetesteten bis hin zur Weitergabe der Daten an das örtlich zuständige Gesundheitsamt, die zuständige Landesbehörde bis zum RKI dauert wie die Erfahrung zeigt ca. 14 Tage. Der aktuell dargestellte Infektionsverlauf beschreibt also eine Infektionslage von vor rund zwei Wochen.

Jetzt zu behaupten, die Maßnahmen wären überzogen, da die Zahlen der schweren Infektionsverläufe ja zu keinem Zeitpunkt die Zahl der Beatmungsplätze überstiegen habe, ist ein gedanklicher Kurzschluss, der ausklammert, dass man den tatsächlichen Anstieg der Infektionen ohne dass irgendwelche Maßnahmen getroffen worden wären, überhaupt nicht kennt.

Sich jetzt hinzustellen und zu behaupten, dass die Elefanten nicht gekommen wären, da man ja rechtzeitig geklatscht hätte, ist ein wenig an der Realität vorbei.

Wenn die Schließung der Schulen einen signifikanten Einfluss auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit hatte, die ja am Kurvenverlauf ersichtlich ist, dann wird es die Wiedereröffnung der Schulen auch haben. Sich wie das NRW-MSB zu verhalten und zu sagen für den ÖPNV – die SuS müssen ja auch irgendwie zur Schule – sei der jeweilige Aufgabenträger zuständig, ist icherlich für die Ausbreitung des Virus wenig hilfreich.

Tritt allerdings bei mehr SuS ein sehr schwerer Verlauf dieser Atemwegserkrankung auf als bei den Lehrkräften, ist das Thema Lehrermangel auf einem guten Weg, gelöst zu werden:(

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Dann hatte ich Sie komplett missverstanden. Sorry.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ich möchte nicht der Schulleiter sein, der das erste Kind an den Virus verliert. Sicherlich nachvollziehbar. Und aus rein egoistischen Gründen: Selbst sterben möchte ich auch nicht dran.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

No problem – das Schöne an der Geschichte ist, dass sie ambivalent ist. Sie erlaubt sowohl die eine als auch die andere Sichtweise bzw. lässt Raum für Interpretationen. Sie hat etwas von der Zeichnung der alten, hässlichen Hexe mit Warze auf der Nase, die die einen auf Anhieb sehen, während das Bild doch eine junge hübsche Frau darstellt, die viele ohne Hilfe nicht sehen können

Tento
3 Jahre zuvor

@ „Lehrerin“ Jule Krause
Sie bringen da einige absolute Aussagen, die sich mir nicht per se erschließen.

1. „Die Epidemie neigt sich dem Ende zu“.
a) Das wissen Sie, weil …
b) Aussage und Kausalität basieren auf diesen nachprüfbaren Angaben: …
———
„Regierung“ lässt sich eingrenzen in der Zahl, so viele haben wir nicht. Andererseits, Sie werfen das Wort Pandemie in den Raum, also eher weltweit RegierungEN? Oder meinen Sie „deutsche Regierung“, dann Bundesregierung (wegen Singular)? Oder auch dass die deutsche Bundesregierung daran interessiert ist, dass das Virus weiterhin in allen Ländern Leben erschwert? – Bei uns in D neigt sich die Epidemie dem Ende zu, in anderen Ländern soll sie bleiben?

Bei „Medien“ wird es ob der schwer überschaubaren Zahl (deutsch? weltweit?) schwieriger. Sie schließen sogar diejenigen ein, die gleich Ihnen einfach so absolute Aussagen ohne Hinterlegung in die Welt tuten.
Also grenze ich meine Erwartung ein und baue für 2. und 3. eine Brücke für Sie:

2. „auch wenn das die Medien und die regierung (sic!)sehr ärgert“
a) Die deutschen Medien xy und die Medien yz ärgert das nun nahende Ende der Epidemie, weil … Und diese Kausalität ist unterlegt durch … (nachprüfbar, bitte) Erkennen lässt sich dies auch an …
b) Die Regierung ärgert das nun nahende Ende der Epidemie, weil … Und dieser kausale Zusammenhang ist unterlegt durch … (nachprüfbar, bitte)
————-

3. „und sie [Medien und Regierung] versuchen, die Pandemie künstlich zu verlängern“
a) Deutsche Medien xy und Medien yz haben daran Interesse, weil … (bitte belastbar und nicht nur Behauptungen)
b) Die Bundesregierung und die Länderregierungen haben Ihrer Meinung nach an der Pandemieverlängerung (also weltweit) Interesse, weil … und das lässt sich untermauern mit …

Ich freue mich auf interessante Leseminuten, so Sie sich zu Ausführungen entschließen könnten.
Als „Lehrerin“ wird Ihnen das ja Schreiben und Unterlegen nicht schwerfallen.
Dankeschön!

Lerne immer gern dazu 🙂

AvL
3 Jahre zuvor

Wenn im 30 Minutentakt die beatmungspflichtigen Patienten kommen, so wie in Italien, Spanien oder eben auch wie in Wolfsburg und Teilen von Bayern geschehen, dann steht man als Intensivmediziner schon vor sehr großen Problemen diese Menschen angemessen zu versorgen, und so man nicht über ausreichend Ressourcen verfügen sollte, diesen Menschen eine angemessen Therapie zukommen lassen zu können, weil Beatmungskapazitäten fehlen, so wird die Letalität unangemessen hoch ansteigen, Triage wird zum Normalfall, so wie in Italien geschehen.
Die Elefanten sind also real.
Ich gehe für den Tag der Schulöffnungen davon aus, dass jedem Lehrer und Schüler, so wie in den Referenzstaaten Südkorea und Taiwan üblich, täglich eine Einmalmaske zur Verfügung gestellt wird und in jedem Klassenraum ein Desinfektionsständer angebracht ist.
Wir hatten jetzt 5 Wochen Zeit uns auf den sukzessiven Wiederbeginn der Schulen einzustellen. Rechnet man noch den Zeitraum ab Mitte Januar hinzu, als der SARS-Virus im chinesischen Forschungslabor in Wuhan identifiziert wurde, so war die Vorbereitungszeit auf die Pandemie noch deutlich länger.
Die demokratischen Republiken Taiwan und Südkorea hatten auf Grund der Erfahrungen von 2003 mit dem noch sehr viel aggressiveren SARS bereits Pläne für die Pandemie ausgearbeitet, und so nutzte man die verbleibende Zeit dazu, um die bevorstehenden Abwehrmaßnahmen der Quarantäne, der Einreisebeschränkungen und Flugverbote von und nach der VR China umzusetzen.
Im übrigen erhält dort jeder Bürger mit Hilfe der Versicherungskarte pro Woche eine begrenzte Anzahl an Gesichtsmasken, die jeder trägt.
Es gab keine Hamsterkäufe durch Krisengewinnler, die wie bei uns geschehen, über Nacht zu Millionären wurden, weil sie diese Masken zu überteuerten Preisen wieder auf den freien Markt abgaben.
Man kann und sollte von Taiwan und Südkorea lernen, denn dort war der Shut-Down nicht nötig, da man sich strukturiert vorbereitet hatte.

Palim
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

„Ich gehe für den Tag der Schulöffnungen davon aus, dass jedem Lehrer und Schüler, so wie in den Referenzstaaten Südkorea und Taiwan üblich, täglich eine Einmalmaske zur Verfügung gestellt wird und in jedem Klassenraum ein Desinfektionsständer angebracht ist.“

Ja, SIE gehen davon aus.
Wir sind aber nicht in Südkorea oder Taiwan.

Bestimmt werden Lehrkräfte in den kommenden Wochen berichten, wie die Bedingungen sind.

Wenn Bundesländer schon jetzt in ihren Bestimmungen verlauten lassen, dass Masken im Klassenraum entbehrlich sind, kann man nicht davon ausgehen, dass diese den Landesbediensteten gestellt werden.

Herr Weil sagt für Niedersachsen: WENN es genügend Masken gibt, könne er sich eine Verpflichtung zum Tragen vorstellen.
Der Umkehrschluss: Es gibt nicht genug Masken, deshalb gibt es zwar ein Gebot, aber keine Pflicht, weil man die Versorgung nicht gewährleisten kann.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Also, wir haben eine Mail bekommen, dass nur normal gereinigt werden soll. Wenn möglich (!) einmal am Tag, was heißt, das es nicht die Regel sein wird.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

In einem anderen Block hat Dickebank in den Raum gestellt, die Gesundheitsbehörden hätten nach den Erfahrungen 2003 in der Republik Taiwan, der VR China, Kanada und den USA entsprechende Pläne für den Fall einer Pandemie entwickelt.
Mir sind derartige Pläne zum Management eines Worst Case durch eine Pandemie nur von New York bekannt, und diese beschrieben schon vor Jahren, dass die vorhandenen Kapazitäten an Beatmungsmaschinen und Intensivplätzen schon 2005 bei einer mittelschweren Katastrophe überfordert wären.
Taiwan und Südkorea haben sich entsprechend in ihrer Defensivstrategie zur Abwehr einer erneuten Ausbreitung sehr gut aufgestellt, und sie waren gut vorbereitet.
In Taiwan gibt es bisher 6 Todesfälle bei 398 Infizierten, das öffentliche Leben ging auch ohne einen Shut Down und Zwangsquarantänemaßnahmen und Anwendungen von Gewalt gegen die eigene Bevölkerung, wie etwa in der VR China, normal weiter und ohne.

Das berufsspezifische Risiko vom Pflegepersonal und niedergelassenen Ärzten oder denen in einer Intensiveinheit mit den entsprechenden Erkrankten, sowie Angestellten in Einzelhandelsgeschäften oder Polizisten schätze ich deutlich höher ein als das Risiko von Lehrern.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Das Risiko für Lehrkräfte ist – sofern sie nicht zu einer der risikogruppen gehören – überschaubar. Ob es niedriger ist als das der verkäuferinnen, die Sie erwähnten, lassen wir einmal dahin gestellt.

Das eigentliche Problem bei der Schulöffnung sind die, die auf der anderen Seite des Pultes 1,50 Meter Abstand halten müssen. Während des Unterrichtes wird eine Lehrkraft das Einhalten umsetzen können, in allen anderen Bereichen des Schullebens – vorallem den Pausen – nicht. Das klappt schon beim Rauchverbot oder dem Verlassen des Schulgeländes nur bedingt. Im Gegensatz zum Abstandsgebot gibt es hier aber Regularien, wie mit Verstößen umgegangen werden kann.

Nur noch ein Einwurf sei gestattet. Die Bundeswehr setzt die Grundausbildung für die Soldaten auf Zeit und die freiwillig Grundwehrleistenden, die jetzt zum 01.04. in die Kasernen einrücken sollten zunächst bis Juni aus. Für derzeit Dienende ist das militärische Ritual des Antretens ausgesetzt. Die Ausbildung in Lehrsälen findet derzeit nicht statt.

Was ist an Schule denn anders? Es sollen größere Menschenansammlungen an einem Ort zur Unterbrechung der Infektionsketten vermieden werden. Warum also die SuS in den Schulen versammeln? Die Zentralen Prüfungen am Ende des 10. Jahrganges an Schulen der Sekundarstufe I sind keine zentralen mehr, die aufgabenstellungen sollen von den jeweiligen Fachschaften der einzelnen Schulen erarbeitet werden, so wie normale jahrgangsübergreifende Klassenarbeiten auch.

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Wie sagte Herr Lauterbach gestern bei hart_aber_fair: „Lehrer sein ist in diesen Zeiten ein Hochrisikoberuf.!“

Palim
3 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

@AvL
Jetzt liegt auch der Rahmen-Hygieneplan für mein BL vor.

Masken? nicht notwendig
Zitat: „Im Unterricht ist das Tragen von Masken nicht erforderlich, da der Sicherheitsabstand gewährleistet ist.“

Es reicht die täglich übliche Reinigung,
jedoch sollen Tatstatur und PC-Maus vom Anwender selbst gereinigt werden. Das würde SchülerInnen einschließen, denen man im Präsenzunterricht den Umgang mit den digitalen Möglichkeiten zeigen wollte.

Desinfektionsmittel? nicht notwendig
Es reichen kaltes Wasser und Seife,
„z. B. nach Husten oder Niesen; nach der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln; nach dem erstmaligen Betreten des Schulgebäudes; vor dem Essen; vor dem Aufsetzen und nach dem Abnehmen eines Mund-Nasen-Schutzes, nach dem Toiletten-Gang.“
Gleichwohl wird von Händedesinfektion geschrieben:
„Händedesinfektion: Grundsätzlich: Durchführung der Händedesinfektion zumindest im Grundschul-bereich nur unter Anwesenheit / Anleitung durch eine Aufsichtsperson! Hände-desinfektion ist generell nur als Ausnahme und nicht als Regelfall zu praktizieren!“ (…)
„Das Desinfizieren der Hände ist nur dann sinnvoll, wenn
• ein Händewaschen nicht möglich ist, (…)“

Lehrer achten zudem beim stoßweisen Lüften in den Pausen an den nun entsicherten Fenstern darauf, dass niemand Schaden nimmt,
und übernehmen zur gleichen Zeit die Einlasskontrollen im Sanitärbereich.

Was hatten Sie noch geschrieben?
„Ich gehe für den Tag der Schulöffnungen davon aus, dass jedem Lehrer und Schüler, so wie in den Referenzstaaten Südkorea und Taiwan üblich, täglich eine Einmalmaske zur Verfügung gestellt wird und in jedem Klassenraum ein Desinfektionsständer angebracht ist.“
Der Rahmenplan ist genau so, wie erwartet: Alles kann so bleiben wie es ist. Die Verantwortung tragen Schulleitung und Lehrkräfte.