Aufenthalt mit Menschengruppen in geschlossenen Räumen vermeiden! Forscher warnen vor Übertragung des Coronavirus‘ über Aerosole

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BERLIN. Die britische Virologin Muge Cevik von der University of St. Andrews hat internationale Studien ausgewertet, die Situationen beschreiben, in denen sich Menschen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Dies berichtet „Spiegel online“. Schulen und Kitas tauchen in ihrem Bericht nicht auf. Das Ergebnis könnte diese trotzdem betreffen: Demnach bergen vor allem andauernde, enge Kontakte mit Infizierten und das – in Schulen und Kitas unvermeidliche – Zusammentreffen in geschlossenen Räumen ein hohes Ansteckungsrisiko. Auch andere Studien legen nahe, dass die Verbreitung über sogenannte Aerosole eine große Rolle beim Infektionsgeschehen spielen dürfte.

Copronaviren können offenbar durch kleinen Tröpfchen übertragen werden, die minutenlang in der Luft schweben. Illustration: Shutterstock

Wie „Spiegel online“ berichtet, hat Cecik sogenannte Kontakt-Verfolgungs-Studien, die bis zum 4. Mai veröffentlicht wurden, gesichtet und ausgewertet. „Eines haben all diese Ereignisse gemein: Immer handelt es sich um Zusammentreffen vieler Menschen auf engem Raum. Das deckt sich mit aktuellen Untersuchungen, nach denen kleine Schwebeteilchen in der Luft, sogenannte Aerosole, eine wichtige Rolle bei der Übertragung des Virus spielen könnten“, so heißt es.

Aerosole gelangen auch beim Atmen und Sprechen in die Luft

Und weiter: „Sie gelangen nicht nur beim Niesen und Husten, sondern auch beim Atmen und Sprechen in die Luft. Ist ein Infizierter in einem geschlossenen Raum ohne Luftzirkulation und Austausch, können sich virushaltige Tröpfchen ansammeln, bis die Konzentration für eine Infektion ausreicht. Abstandhalten böte in solch einem Fall nur bedingt Schutz. Mund-Nasen-Masken vermindern die Zahl der Partikel, die in die Luft gelangen.“ Cevik schreibt in einem Fazit auf Twitter: „Vermeiden Sie engen, anhaltenden Kontakt in Innenräumen und im öffentlichen Verkehr.“ Die Virologin stellt allerdings auch fest, dass Kinder offenbar weniger anfällig für Infektionen sind.

A lot of discussion recently about transmission dynamics, most of which are extrapolated from viral loads & estimates. What does contact tracing/community testing data tell us about actual probability of #COVID19 transmission(infection rate), high risk environments/age?
[thread]

— Dr Muge Cevik (@mugecevik) May 4, 2020

Der ORF berichtet von einer Studie von Forschern um den US-amerikanischen Wissenschaftler Valentyn Stadnytskyi, die ebenfalls Aerosole als mögliche Infektionsquellen beschreibt. Die Forscher ließen laut Beericht eine Testperson in einem geschlossenen Raum 25 Sekunden lang laut den Satz „Stay healthy“ (bleib gesund) wiederholen. Ein in den Raum projizierter Laser habe die Tröpfchen beleuchtet, wodurch sie sichtbar gemacht und gezählt werden konnten. Im Durchschnitt seien die Tröpfchen zwölf Minuten lang in der Luft, schreiben die Forscher in ihrer Studie.  Sie gingen davon aus, dass jede Minute lauten Sprechens mehr als 1.000 virusbelastete Tröpfchen produzieren könne, die acht Minuten oder länger in einem geschlossenen Raum in der Luft hängen bleiben.

Prof. Christian Drosten, Virologe von der Berliner Charité, hatte unlängst im Zusammenhang mit den seit kurzem wieder erlaubten Restaurantbesuchen auf die Gefahr durch Aerosole hingewiesen. Während „normale“ Tröpfchen, die größer als fünf Mikrometer sind, durch ihr Gewicht rund 1,5 Meter nach der Ausscheidung zu Boden fallen, schweben Aerosole noch sehr lange in der Luft. In den Aerosol-Partikeln könnten sich infektiöse Viren „tatsächlich für mehrere Stunden“ halten, so berichtete der Virologe. Aus diesem Grund zweifelt er die Sinnhaftigkeit der aktuellen Abstandsregel von 1,5 Metern in Restaurants an. Die gilt auch für Schulen.

Auch Prof. Andreas Podbielski, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene an der Universitätsmedizin Rostock, rät in der Debatte um die Öffnung von Restaurants den Gästen, sich möglichst nach draußen zu setzen. «Da kommt es praktisch nicht zu Infektionen. Das Coronavirus wird ganz maßgeblich über die Luft übertragen.» Dagegen schütze draußen der Luftzug.

Für Schulen gilt lediglich der Hinweis: viel lüften! «Besonders wichtig ist das regelmäßige und richtige Lüften, da dadurch die Innenraumluft ausgetauscht wird. Mehrmals täglich, mindestens in jeder Pause, ist eine Querlüftung bzw. Stoßlüftung bei vollständig geöffneten Fenstern, ggf. auch Türe über mehrere Minuten vorzunehmen», so heißt es beispielsweisen in den Hygienehinweisen des Kultusministeriums Baden-Württemberg für Schulen .

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„Es sind die Aerosole im Klassenraum“

Der SPD-Gesundheitsexperte Prof. Karl Lauterbach, selbst Mediziner und Epidemiologe von Beruf, hatte sich bereits vor zweieinhalb Wochen bei Twitter kritisch zur aktuellen Öffnungsrunde bei Kitas und Schulen geäußert. Mit Bezug auf jüngst veröffentliche Studien zur Rolle von Kindern in der Pandemie schrieb er: „Praktisch bedeuten die Kinderstudien folgendes: Regulärer Unterricht fällt für mindestens 1 Jahr aus. Das kann jetzt als epidemiologisch sicher gelten. Daran ändern weder Apps noch Masken etwas. Es ist die Übertragung durch Aerosole und Kontakte im Klassenraum.“

Lauterbach bezog sich dabei auch auf eine Studie von Drosten und weiteren Charité-Wissenschaftlern, nach der Kinder das Coronavirus vermutlich genauso wie Erwachsene verbreiten (News4teachers berichtet ausführlich darüber – und zwar hier). „Kinder könnten genauso infektiös sein wie Erwachsene“, so heißt es in der Arbeit. Und: „Was die unbegrenzte Wiedereröffnung von Schulen und Kindergärten angeht, müssen wir in der gegenwärtigen Situation, in der immer noch ein Großteil der Bevölkerung nicht immun ist und die Übertragung allein durch nicht-pharmakologische Maßnahmen niedrig gehalten werden muss, äußerste Vorsicht walten lassen.“

Schüler haben deutlich mehr Sozialkontakte als Erwachsene

Einer vor drei Wochen bekannt gewordenen internationalen Studie zufolge, die chinesische, italienische und US-amerikanische Wissenschaftler jetzt in der wissenschaftlichen Zeitschrift Science veröffentlicht haben, stecken sich zwar Klein- und Schulkinder bis 15 Jahre deutlich seltener mit dem neuen Sars-Virus an als ältere Menschen. Ihr Corona-Risiko beträgt demnach nur ein Drittel gegenüber dem von anderen Altersgruppen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.

Andererseits zeigt die Studie auch: Schüler haben unter normalen Bedingungen bis zu zehnmal mehr Kontakte mit anderen Menschen als Erwachsene. Wenn Kinder also infiziert sind, stecken sie womöglich deutlich mehr Menschen an. Die Schlussfolgerung: Schulschließungen „haben einen großen Einfluss auf die Dynamik des Ausbruchs“. News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Ärzte fordern, Kitas und Schulen schnell komplett wieder zu öffnen – weder Abstandsregeln noch Schichtunterricht seien nötig

 

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Stefan
3 Jahre zuvor

Diese und ähnliche Forschungsergebnisse sprechen für längere Schulschließungen.
Ein Bekannter von mir ist Wissenschaftler und hat Zugang zu den wissenschaftlichen Veröffentlichungen weltweit zum Thema Corvit 19. Er sagt, dass jede Woche neue Erkenntnisse über das Virus veröffentlicht werden und man keine abschließende Gefahrenbeurteilung derzeit serös vornehmen kann.

Ein tiefer Einblick in die Art und Weise, wie das neue Coronavirus Zellen infiziert, hat ergeben, dass es eine feindliche Übernahme ihrer Gene wie keine anderen bekannten Viren inszeniert und so etwas hervorbringt, was ein führender Wissenschaftler als „einzigartige“ Veränderungen bezeichnet.

Jüngste Studien zeigen, dass das Virus bei der Kontrolle der Gene in den menschlichen Zellen, in die es eindringt, die Art und Weise ändert, in der DNA-Segmente gelesen werden.
Das „Etwas“, das er und seine Kollegen gesehen haben, ist, wie SARS-CoV-2 einen Satz von Genen zur Virusbekämpfung blockiert, aber den Start eines anderen Satzes ermöglicht, ein Muster, das bei anderen Viren nie gesehen wurde.
In einer weiteren neuen Studie haben Wissenschaftler in Japan letzte Woche herausgefunden , wie SARS-CoV-2 diese genetische Manipulation erreicht. Sein ORF3b-Gen produziert ein Protein, das als Transkriptionsfaktor bezeichnet wird und eine „starke Anti-Interferon-Aktivität“ aufweist, wie Kei Sato von der Universität Tokio und Kollegen feststellten – stärker als das ursprüngliche SARS-Virus oder Influenzaviren. Das Protein verhindert im Grunde, dass die Zelle erkennt, dass ein Virus vorhanden ist, so dass die Expression von Interferon-Genen verhindert wird.
Tatsächlich fand das Team der Icahn School keine Interferone in den Lungenzellen von Covid-19-Patienten. Ohne Interferone sagte tenOever: „Nichts hindert das Virus daran, sich für immer in der Lunge zu vermehren und zu eitern .“

Von dieser und einer ähnlichen Studie.
https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2020.05.11.088179v1

Mediziner und Politiker, die derzeit alles mögliche fordern, verfügen über keinerlei Fachkompetenz eine seriöse Gefahrenbeurteilung vorzunehmen. Die Fachleute ( Virologen ) widersprechen sich auch zum Teil bei ihren Beurteilungen, was eben auch in den weltweit wöchentlich neu erscheinenden Forschungsergebnissen begründet ist.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan

Ich danke Ihne für den Post und den angefügten Link. Sie haben einen sehr wichtigen Beitrag zur weiteren Aufklärung geleistet.

stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Weltweit nimmt die Erkenntnis bei dem Virusgeschehen zu, eine wirklich seriöse Beurteilung – sagen Fachleute – ist derzeit nicht möglich, weil man jeden Tag neu dazu lernt:

INDIANAPOLIS – Wir wissen jetzt, dass die Zahl der Kinder mit entzündlichem Multisystem-Syndrom in Indiana wächst.
Es wird deutlich, dass viele der Kinder mit dem neuen Syndrom Herzschäden haben und sofort behandelt werden müssen, sagten sie beim COCA-Briefing (Clinician Outreach and Communication Activity). Sie glauben, dass es zunehmend klarer wird, dass COVID-19 beteiligt ist, obwohl viele der Kinder zunächst negativ auf das Virus getestet wurden und nie Symptome einer Infektion hatten.

Das Syndrom scheint sich zwei bis sechs Wochen nach der Infektion mit Covid-19 zu entwickeln und betrifft hauptsächlich Kinder, die zuvor vollkommen gesund waren. Die CDC gab letzte Woche einen Gesundheitsalarm heraus, in dem Kinderärzte gewarnt wurden, auf der Hut zu sein, und mindestens 20 Bundesstaaten sowie Washington, DC haben berichtet, dass sie mögliche Fälle untersuchen.

Das Virus wurde nun in der Muttermilch nachgewiesen….

Warum ein neuer Viruscluster in China Alarme auslöst
Bloomberg Nachrichten
21. Mai 2020, 04:43 Uhr

Eine Gruppe von Covid-19-Fällen in der chinesischen Region Rust Belt hat die Besorgnis über eine zweite Welle von Coronavirus-Infektionen verstärkt. Die zentrale und lokale Führung hat strenge Maßnahmen ergriffen, darunter die Einstellung des öffentlichen Verkehrs für mehr als 100 Millionen Menschen und die Sperrung von Wohngebäuden in einigen Städten, da der chinesische Präsident Xi Jinping verstärkte Kontrollen forderte. Während viele andere Länder immer noch mit der ersten Welle des Ausbruchs zu kämpfen haben, bringt dieses Wiederauftauchen in China, obwohl es noch klein ist, die Welt in Alarmbereitschaft.
Warum ist dieser Ausbruch so besorgniserregend?
Diese Coronavirus-Fälle zeigen eine andere Gensequenz als der Ausbruch in Hubei, sind jedoch identisch mit importierten Fällen aus Russland. Änderungen in der genetischen Sequenz des Virus könnten es den Beamten erschweren, sie zu erkennen. Dies würde auch Hürden für die Forschung und Entwicklung von Impfstoffen für Pharmaunternehmen schaffen, die versuchen, die Ausbreitung von Covid-19 zu stoppen. Forscher weltweit untersuchen, ob das Virus in signifikanter Weise mutiert, um ansteckender zu werden.

Ich gehe von einer zweiten Welle im Herbst aus, die alles zum Herunterfahren zwingen wird, insofern ich manchen Forderungen hier mit Gelassenheit begegne. Nur nachher werden sich diese Öffnungsspezialisten auch hier verkrümeln…..sowie verstummen.

omg
3 Jahre zuvor

AVL, bitte melden.
Die Ergebnisse sind Anfang Mai schon auf Twitter veröffentlicht gewesen. Bei Änderungen der Forschungsergebnisse werden diese aktualisiert.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Unter der https://www.aerzteblatt.de/archiv/213829/Coronakrise-Kinder-haben-das Recht-auf-Bildung des Deutschen Ärzteblatt vom Mai 2020 sind die wichtigsten Arbeiten zum Thema Virusübertragung durch Kinder in einer Übersichtsarbeit zusammengestellt
Diese Studien werden von den unterschiedlichen Fachleuten und denen die sich dafür halten zur Stützung der eigenen Meinung verwendet.
Die bereits bekannte Islandstudie untersuchte von Anbeginn der Krise bei geöffneten Kitas und Schuilen die Übertragung auf Kinder.
Es gelang mit den üblichen PCR-Tests bei keinem einzigen Kind unter zehn Jahren eine Infektion mit Covid-19 nachzuweisen.
Bei den Personsen über zehn Jahren einschließlich der Erwachsenen lag der Anteil der Kinder über zehn Jahren lediglich bei 0,8 %, die Labortechnisch das Virus in sioch trugen.

Die Studien und die Einzelfallbeispiele widersprechen sich nicht !
Diese werden von den unterschiedlichen Personen nur unterschiedlich beurteilt und gedeutet!
Das sind Meinungsäußerungen, von mir aus auch Expertenmeinungen, die in ihrer Gewichtung niedriger anzusiedeln sind, als dies die Studien ausdrücken.

Dänemark hat drei Wochen nach dem Lock-down die Kitas und die Grundschulen wieder geöffnet.
Schweden hat die Schulen bis einschließlich der 9. Jahrgangsstufe einschließlich der Kitas nie geschlossen.

Herr Lauterbach meldet sich über Twitter in der Art des US-amerikanischen Präsidenten über Twitter und gibt seine eigene Meinung ab.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Gebetsmühlenartig kommen Sie immer wieder mit dem gleichen Beitrag, der zwar – nicht gerade wissenschaftlich – schon im Titel fordert: „Kinder haben ein Recht auf Bildung“. Andererseits heißt es in dem Beitrag aber auch – immerhin: „Nicht abschließend geklärt ist jedoch die Frage, in welchem Ausmaß Kinder relevante Überträger des Virus sind.“ Wie Sie damit Ihre ewig gleiche Leier – geöffnete Schulen sind ungefährlich – begründen wollen, bleibt Ihr Geheimnis.

In Schweden läuft gerade die Zahl der Todesopfer komplett aus dem Ruder – ist vielleicht doch kein so nachahmenswertes Beispiel: https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/05/schweden-umgang-corona-senioren-pflegeheime-kliniken.html

Andererseits: In Frankreich, Spanien, Italien sind die Schulen bis September geschlossen, auch in GB sind sie noch zu – und in anderen Ländern wie den Niederlanden öffnen sie, wie in Deutschland, schrittweise.

Warum sollen wir so bekloppt sein, die im internationalen Vergleich großen Erfolge Deutschlands in der Corona-Pandemie aufs Spiel zu setzen, nur weil ein paar Fanatiker (wozu ich in dieser Frage auch FDP-Chef Lindner zählen würde) dies gerne so hätten -und alle Warnungen von Expertenseite (siehe oben) in den Wind schießen? Dann hätten wir uns den ganzen Zirkus gleich sparen können.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

O M und G haben angefragt, ich habe oben geantwortet.
Ich gehöre zu jenen, die Kontakte zu Covid-Patienten haben, diese behandeln und verfüge über den erforderlichen Sachverstand, um kritisch Studienergebnise einordnen zu können.
Wenn hier andere zu einer anderen Meiunung kommen, so ist das ihr Recht.
Mit Hilfe von Twitter Meinungen in die Öffentlichkeit zu transportieren gehört nicht zum seriösen Stil im Umgang mit einem derartigen Thema um wichtigen Entscheidungen zu veröffentlichen.
Derartige Meinungsäußerungen marktschreierisch in die Welt hinauszuposaunen scheinen in zu sein.
Polemische Herabsetzungen von Meinungsgegnern dienen nicht einer sachgerechten Auseinandersetzung bei unterschiedlichen Sichtweisen und bei einem so diffizilen und vielschichtigen Thema. Die Wiedereröffnung der Schulen, sowie die schrittweise Rückkehr in das gewohnte Leben, erfordern Sachkenntnisse, die Fähigkeit diese einzuordnen zu können und eine umsichtige, sich den Verhältnissen angepasste Vorgehensweisen.

stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

AvL…..
Hr. Lauterbach verfügt über die entsprechende Fachkompetenz – im Gegensatz zu Ihnen – die wissenschaftlichen Veröffentlichungen einer angemessenen Beurteilung zuzuführen. Desweiteren darf bei Hr. Lauterbach festgestellt werden, dass er immer auf dem neusten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis ist. Insofern der Schwenk zu Trump einfach unangemessen dümmlich daherkommt.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Da erfolgt die gleiche Reaktion wie bei Seneca dem Älteren:

Ceterum censeo …

Illy
3 Jahre zuvor

@omg:“Avl bitte melden“
…das war ja wohl hoffentlich ironisch gemeint….ansonsten muss ich mir langsam in Sachen Betäubungsmittel behelfen.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Nee, der Alkohol wird für die desinfektion benötigt. Und alle Stoffe, die per Inhalation zur Betäubung genutzt werden, sind in der jetzigen Situation auch nicht empfehlenswert.
Greifen Sie lieber zu einem SPAm-Filter für AvL-Posts:)

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Sie verstehen es immer wieder ihrer Angerschaft mit aufreizenden Kommentaren zu unterhalten. Meinungsführerschaft erreicht man durch Aufklärung und Geist, nicht aber allein durch rhetorische Fähigkeiten.
Polemische Rhetorik ohne Geist ist sinnfrei und sorgt allenfalls für Missklang und nicht für eine aufklärende Verständigung untereinander.

Übrigens verwendet man andere Mittel zu Desinfektion, und Coronaviren werden aber durch die Atemluft Infizierter übertragen.
Es handelt sich nicht um eine Schmierinfektion.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Die hochemotional gesteuerte sprachliche Aufrüstung scheint einigen Mitmenschen näher zu sein, als dass man das Wagnis eingeht, eine sachliche Auseinandersetzung führen zu müssen.

Die Würde des Menschen ist unantastbar…..die Bürde diese zu achten, fällt nicht jedem leicht.

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

@omg:“Avl bitte melden“ bitte sagen sie mir, das das ironisch war. I can that not believen.
@dickebank: vielleicht hilft mir ja auch rauchen…habe gerade den Rasen gemäht. …oder ich stelle mich in den Abgasbereich meines Motorrasenmähers….irgendwas muss es doch geben….

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Mir ist schleierhaft, wie man angesichts eines Virus, speziell eines derartigen, dessen „Möglichkeiten“ wir noch nicht abschließend kennen, hier Risiken eingehen will.
Wer will das verantworten? Nicht nur in Schule kommen m.E. vliel zu oft und zu viele Menschen in Räumen zusammen.

Solange nicht sicher ist, dass bzw. wie viel Gefahr besteht, muss man überall, wo es möglich ist, Gefahren eingrenzen.
Ja, auch in Schule. Auch wenn es wehtut.
Die Alternative ist ein unkalkulierbares und uns heute noch nicht wirklich bekanntes Risiko.

Weder eine App noch eine Maske VERHINDERN Ansteckungen.
Vor allem die App kann nur sehr eingeschränkt präventiv wirken: nur dann, wenn sie dafür sorgt, dass möglicherweise Infizierte sich dann auch unverzüglich in Quarantäne begeben. Wird das so sein? Niemand kann es kontrollieren oder auch nur überblicken, wenn sie wirklich anonym ist. Was sagen die Chefs dazu, wenn ihre Angestellten alle naselang wegen Infektionsverdacht ausfallen, nachdem sie am Wochenende unterwegs waren.
Was sagen die Schulbehörden dazu, wenn reihenweise Lehrer und Schüler nicht zur Schule kommen, weil sie eine Info auf ihr Handy bekamen? Wie wird sowas in der Praxis kontrolliert? Wer kontrolliert, ob nicht doch ein Schüler die Nachricht auf seinem Handy hatte, aber jetzt vier, fünf Stunden lang direkt vor mir im Unterricht sitzt.
Bei den Lehrern: bin ich dan (moralisch) verpflichtet, mir ein Smartphone zuzulegen, damit ich nicht verpasse, dass ich möglicherweise einen gefährlichen Kontakt hatte.
Wo bleibt da nicht die Anonymität? Ich muss meinem Chef dann ja schon sagen, warum ich zu Hause bleibe…

In vielen Medien wird die Sachlage immer wieder so weit vereinfacht, dass man den Eindruck gewinnen könnte, mit einer App und der Maske sei man auf der sicheren Seite.
Ich denke, das alles macht eher leichtsinnig und erweckt den Eindruck, mit der App könne alles so sein wie es immer war.
NEIN, auch mit – oder gerade wegen – Maske und App laufen auch Infizierte, ohne es zu wissen, weiterhin realtiv sorglos in Geschäfte, Kitas, Schulen, Altenheime etc.
Wollen wir das riskieren?
Wir sollten uns nichts vormachen: Infektionen lassen sich nur verhindern, wenn man Kontakte einschränkt!

Ich kann jeden verstehen, der Angst um isolierte Kinder hat. Dann sollen sich zwei oder drei Familien zusammentun. Warum die ganze Schule zum Unterricht schicken?
Ich kann auch jeden verstehen, der Angst um von Gewalt oder Vernachlässigung bedrohte Kinder hat, die es zweifellos in jeder Schule/Kita gibt.
Man sollte die Rolle der Schulen in diesem Punkt aber auch nicht überschätzen. Die Lehrer werden ohne Sportunterricht und über mehrere Meter Sicherheitsabstand nicht merken, wenn ein Kind misshandelt wurde. So wie Unterricht derzeit abläuft, können wir den Kindern pysisch und emotional nicht ausreichend nahekommen, um Gefährdungen, die nicht bereits bekannt sind, zu erkennen. Das ist schon im Alltag schwierig genug.
Kinder die auf Essensversorgung in der Schulmensa angewiesen sind, sind in der Regel bekannt. Klassenlehrer, Sozialarbeiter und auch die Leistungsträger, die das Essen dieser Kinder finanzieren, wissen um die Problematik einzelner Kinder. In diesen Fällen könnte gezielt gehandelt werden. Deswegen müssen aber doch nicht alle Kinder wieder nebeneinander in einer Mensa sitzen.
Ich kann jeden verstehen, der sein Geschäft zumachen musste und Existenzängste hat.
Es gibt sicher noch viel mehr Möglichkeiten, Waren per Lieferung zu verkaufen. Das könnte vor Ort viel stärker ausgebaut werden (zumal angesichts einer alternden Gesellschaft; könnte), statt alles den Großkonzernen zu überlassen, die weltweit den Online-Markt bestimmen.
Ich kann auch jeden Lehrer verstehen, der seine Schüler lieber in Person vor sich hat, kann aber auch gut nachvollziehen, dass aus den Erfahrungen der letzten Wochen Ängste entstehen. Jeder Lehrer beobachtet täglich, dass die Schüler vor dem Schultor keine Hemmungen kennen, keinen Anbstand halten, das oft sogar in der Schule nicht schaffen oder nicht für nötig halten. Städte müssen Freizeitanlagen wieder schließen, weil sich Schüler nach dem Unterricht dort in großen Gruppen einfanden.
Ich kann auch jeden verstehen, der befürchtet, die Frauen/Mütter würden benachteiligt. Natürlich darf das nicht passieren. Aber dafür ist die Gesellschaft als ganzes zuständig, in der Arbeitswelt müssen dauerhafte Strukturen geschaffen werden, die das verhindern.

Vielleicht sollte wenigstens über einen Angebotscharakter des Unterrichts in der Scuhle nachgedacht werden:
Wenn Eltern ihre Kinder zur Schule schicken wollen oder müssen, werden sie dort beschult. Wenn andere Eltern meinen, ihre Kinder seien zu Hause sicherer aufgehoben, sollte die Schulpflicht dies nicht verhindern.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

„Wenn Eltern ihre Kinder zur Schule schicken wollen oder müssen, werden sie dort beschult. Wenn andere Eltern meinen, ihre Kinder seien zu Hause sicherer aufgehoben, sollte die Schulpflicht dies nicht verhindern.“ Genau das scheint sich in Sachsen jetzt schon abzuzeichnen. Da keiner garantieren kann, dass Kinder sich nicht anstecken, wird mal eben die Schulpflicht ausgesetzt.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Die Schulpflicht sollte nicht verhindern, dass Kinder zu Hause bleiben.
Keiner spricht von Aushebelung der Schulpflicht, wohl aber sollte die Gelegenheit wahrgenommen werden, über eine Neugestaltung nachzudenken.
Wie Schulpflicht unter den gegebenen Umständen gestaltet sein könnte, ob es noch Schulpflicht oder besser Bildungspflicht heißen sollte – darüber zu verhandeln und zu entscheiden halte ich für die Aufgabe der KMK zusammen mit Vertretern der Lehrern, Eltern, Schüler, Schulträger etc., vielleicht weiteren „Menschen mit Überblick“ (Ethikrat für Bildung?).
Wir an der Basis sind jetzt gezwungen, immer nur aus dem Bauch heraus zu improvisieren, weil die Voraussetzungen für das, was wir nun tun sollen, eigentlich nicht stimmen. Zudem ist die Lage noch nicht endgültig abschätzbar und wir können gar nicht abschätzen, wie weit wir in das Schicksal einzelner Familien eingreifen, indem wir die „Schulpflicht“ „durchziehen“. Die Verantwortung möchte ich eigentlich nicht gezwungen sein zu übernehmen.
Warum soll aber sogar „jemand“ in der Bundes- oder Landeshauptstadt mehr über ein Kind (und damit das Wohlergehen der ganzen Familie) entscheiden dürfen als seine Eltern?
Kinder aus prekären Verhältnissen brauchen immer Hilfe. Wenn sie in ihren Familien versacken, weil sie nicht zur Schule geschickt werden, muss es auch dafür Hilfsangebote geben. Aus diesen Beispielen schwieriger Verhältnisse kann m.E. nicht abgeleitete werden, dass alle einem m.E. unkalkulierbaren Risiko ausgesetzt werden müssen.
Lösungen kann aber nicht jede Schule einzeln erfinden müssen, weil sie alleingelassen wird mit der Verantwortung für Hunderte Kinder.

Hier Geschriebenes ist ein Gedankenbeitrag, keine „Wahrheit“ und wird aus der Blickrichtung eines jeden Lesers sicher unterschiedlich interpretiert.
Vielleicht sollten wir alle versuchen herauszufiltern, wer hier diskutiert, um das Beste für alle Beteiligten zu suchen. Dann lohnt sich die Diskussion unf führt vielleicht zu neuen Ideen.

Sollte sich das Virus wider Erwarten doch als „harmlos“ erweisen, nehme ich gerne alle Bedenken zurück und behaupte das Gegenteil.
Bis dahin sollten wir doch lieber versuchen, zusammen kreative und gesunde Lösungen (oder Leitlinien?) zu finden…

Illy
3 Jahre zuvor

Eine Aussetzung der Schulpflicht kann in dieser Zeit auch nur die Antwort auf diese nicht einschätzbare Gemengelage sein!

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Dass die Verantwortung für das Risiko letztendlich auf die Eltern übertragen wird, spricht Bände.

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

@Grundschullehrer: wer sonst soll die Verantwortung für seine Kinder übernehmen, wenn nicht die Eltern? Jedoch muss danndie Schulpflicht aussetzen.
Wenn ich als Eltern das Risiko für mich als gering einschätze gehen die Kinder in den Unterricht, in dem Lehrer mit gleicher Einschätzung der Lage unterrichten. Mit allen Konsequenzen. Komme ich als Eltern zu der Einsicht, dass das Risiko zu groß ist, werden die Möglichkeiten der Online Beschulung genutzt. Ebenfalls mit allen Konsequenzen.

Wobei sich mir der Nutzen einer Schulpflicht mit Frontal Unterricht wie zu Kaisers Zeiten einfach nicht erschliessen will.
Jedoch muss man auch anerkennen, dass manche Eltern nicht anders entscheiden können.
Nur dann muss auch durch das Land dafür Sorge getragen werden, dass alle Beteiligten, die sich dem Schulalltag aussetzen, geschützt durch diesen kommen. Mundschutz (ffp3 bzw ffp2) während des Unterrichts für alle sollte so oder so bei der „neuen“ Erkenntnislage Pflicht sein….natürlich gilt das nur für Kinder >10 Jahre. Die jüngeren sind ja nicht ansteckend.

ysnp
3 Jahre zuvor

Eine Frage:
Wie schnell übertragen sich denn die harmlosen Erkältungsviren? Oft wundert man sich, wie man sich mit Halsweh und anderen Infekten angesteckt hat. Da muss nicht einmal jemand in der Umgebung wissentlich krank sein. Das geht auch rasend schnell. Besonders schnell gehen in den Schulen Magen-Darm Infekte herum, da wundert man sich auch, wie sich alle so anstecken. Vielleicht haben die Aerosole da auch eine größere Bedeutung als man denkt. Kann es nicht sein, dass sich das Coronavirus in ähnlicher Geschwindigkeit ausbreitet wie normale Erkältungsviren?

OlleSchachtel
3 Jahre zuvor

Ich bin klar dafür die Schulen zu öffnen. An den klar sinkenden Zahlen in meiner Umgebung ist zu sehen, dass unsere Schüler hier in der Kleinstadt infektfrei sind. Genial fände Ich, wenn Schüler wie Lehrer vor ab einen Coronatest machen würden.
Unsere 4. Klässler erlebe ich als sehr diszipliniert. Sie halten Abstand und tragen Masken (freiwillig).
Ich merke, dass es den Kindern psychisch nicht gut tut, so lange nicht in der Schule zu sein.
Aussetzung der Schulpflicht? Ich weiß wer dann nicht mehr käme, gerade die Kinder aus prekären Haushalten. Denn die stehen jetzt schon seit Wochen erst um 11:00 Uhr auf, um dann zu daddeln

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

„ Ich merke, dass es den Kindern psychisch nicht gut tut, so lange nicht in der Schule zu sein.“ Ich merke eher, dass es den Kindern unter den aktuellen Bedingungen psychisch nicht gut tut, in die Schule zu kommen. Meine Zweitklässler sind total verängstigt und scannen ständig die Umgebung, ob ihnen jemand zu nahe kommt. Permanent ploppt irgendwo eine Desinfektionsflasche auf. In der Pause mit Abstand spielen ist fürchterlich, wenn man vorher fangen und Fußball gewohnt war. Und über den pädagogischen Nutzen von reinem Frontalunterricht braucht man gar nicht erst streiten.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Pädagogisch wertvoll ist der Frontalunterricht in seiner jetzigen Form definitiv nicht. Aber bezüglich der Kleingruppen bekomme ich sogar von den Kindern positive Rückmeldungen. Man merkt jetzt jeden Tag in der Praxis deutlich, dass kleinere Lerngruppen etwas bringen.

Georg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Das mit den Gruppengrößen stimmt. Leider lassen die sich weder personell noch räumlich im Regelbetrieb erhalten.

OlleSchachtel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Deshalb plädieren ja die Kinderärzte für eine normale Öffnung der Schulen ohne Maske und Desinfektion für die Kinder. Der Lehrer kann eine Maske tragen. Verängstigt sind sie, weil die Erwachsenen in ihrer Umgebung sich so seltsam verhalten. In anderen Ländern gehören Masken schon lange zu Alltag, nämlich dann wenn man krank ist, zieht man sie an, um andere zu schützen. D.h. ist ein Kind erkältet, bringt es seine Maske mit. Das Kinder zu Hause weggesperrt werden, dass ist definitiv nicht gesund. Dass sie ihre Freunde nicht treffen können ist nicht gesund.

dickebank
3 Jahre zuvor

Ist Schule jetzt in erster Linie eine Möglichkeit den Kindern und Jugendlichen soziale Kontakte zu verschaffen?
Natürlich sind Kleingruppen unter 16 Peronen für das Lernverhalten optimal. Diese Erkenntnis ist auch nicht neu. Nur hatten bestimmte Kreise eben Interesse daran, dasss Hattie proklamiert hat, dass es in erster Linie auf die Lehrkraft ankommt. Die daraus gezogene Schlussfolgerung, dass eine Absenkung der Klassenfrequenzen auf eine Größe zwischen 10 und 24 Personen, nichts bringt – außer Kosten und einem eklatanten Mangel an Lehrkräften – steht ja nicht im Widerspruch zu den gemachten Erkenntnissen.

Dass SuS wieder einen geregelten Alltag einschließlich ausgedehnten Präsenszeiten in der Schule haben sollten, ist nicht von der Ahnd zu weisen. Nur wie soll der Arbeitsschutz für die Lehrkräfte sichergestellt werden, wie will man bei bestehendem Abstandsgebot die Zahl der mit mindestens 12 Personen nutzbaren Räume erhöhen, wie will man an weiterführenden Schulen zurück zu fachleistungs- und neigungsdifferenzierten Kursen kommen, wie will man bei der Abkehr vom gebundenen Ganztag die Soll-Stundentafel in den nächsten Jahren mit Hilfe von Bandbreiten umsetzen?
Ich erlebe zur Zeit die Drittelung von Klassen der Unter- und Mittelstufe mit maximal 10 Personen je Lerngruppe und jeweils 4 bis 5 Stunden Präsensunterricht, wobei allenfalls ein Drittel der gesamten Schülerschaft im Präsensunterricht, der größtenteil fachfremd unterrichtet wird bzw. von „Vertretungslehrkräften“ in den Fächern D, M, E sowie gesellschafts- und naturwissenschaftlichen Fächern – letztere ohne Fachraumnutzung – abgehalten wird. Auch wenn alle Lehrkräfte einschließlich der Angehörigen der derzeitig ausgenommenen Risikogruppen an die Schulen zurückkommen und unterrichten, bleibt die Raumfrage weiterhin ungeklärt, ebenso die Einhaltung der Kernlehrpläne.

Die Frage wie dann die Mehrarbeitsvergütung für die Kollegen und Kolleginnen, die ja neben dem Präsensunterricht auch noch das „Lehren auf Distanz“ abhalten sollen, unter Einhaltung der Deputatsvorgaben aussieht würde mich persönlich ebenfalls interessieren. Ich unterrichte ja nicht um die Menschheit zu beglücken sondern um ein tariflich geregeltes Erwerbseinkommen zu erzielen. Auf die aufgeworfenen Fragestellungen erwarte ich eigentlich Antworten von der obersten Schulbehörde. Das wäre einmal ein lohnendes Arbeitsfeld anstelle von parteipolitischer geprägter Selbstdarstellung.

Emil
3 Jahre zuvor

Heute in den Nachrichten:
Corona Ausbruch nach Gottesdienst und. Corona Ausbruch nach Restaurantbesuch
Jeweils ca. 50 Menschen in Quarantäne

Öffnet die Schulen und die Zahlen explodieren!

Marion Albach
3 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Die Infektionszahlen werden auch zukünftig in geschlossenen Räumen, wo mehrere Menschen einander frequentieren wie Kirche, Restaurant, Schulen, Kitas selbstverständlich ansteigen. Letztendlich bildet sich eine Aerosolwolke sondergleichen. Es ist mir unverständlich und tut mir leid für Betroffene. Die Aussage der Medien die hier getroffen werden Behörde wolle eine Schuldfrage klären, da seien ja die Corona Regeln nicht eingehalten worden, ist schlichtweg falsch.

Struppi
3 Jahre zuvor

Daran sieht man ja, dass es vor allem auf das Verhalten der Erwachsenen ankommt. Die Kinder waren nicht im Restaurant und beim Gottesdienst. Aber damit lässt sich ja Geld verdienen…

Lanayah
3 Jahre zuvor

Abgesehen von den Aerosolen, wie lassen sich die Abstandsregeln einhalten, wenn ein Kind aus der hinteren Reihe während des Unterrichts auf Toilette muss, oder auf dem Gang zum immerhin vorhandenen Waschbecken im Klassenraum? Wie geht das? Zumal keine Maske getragen werden muss?

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Bei dem Corona-Ausbruch in Oise, Frankreich verlief die Ansteckung laut der danach durchgeführten Studie laut Herrn Drosten so:

„In fünf Wochen hätten sich laut Drosten 38,3 Prozent der Schüler infiziert, 43,4 Prozent der Lehrer und 60 Prozent der sonstigen Mitarbeiter (Kantinenpersonal, Hausmeister etc.). Bei den Übertragungen auf Geschwister und Eltern lag die Quote bei 10,2 und 11,4 Prozent.“

Weiter sagt er: „In der jetzigen Realität sollen die Schüler eine Maske tragen, es soll Abstand in den Klassen geben, ausgedünnte Jahrgänge, zum Teil nicht jeden Tag Unterricht, sondern an versetzten Tagen, sodass weniger Schüler in der Schule sind. Pausenregelungen anders gestalten, dass die große Pause nicht so aussieht, dass alle Schüler auf dem Schulhof durcheinanderlaufen. […] Alle diese Dinge werden das Geschehen in der heutigen Schulöffnung ganz anders aussehen lassen.“ (https://www.tagesspiegel.de/wissen/drosten-beunruhigt-ueber-schueler-studie-wenn-das-in-schulen-passiert-dann-darf-man-schulen-nicht-oeffnen/25805780.html)

Leider folgt die „jetzige“ Realität in der Schule und in manchen Bundesländern nicht dieser Schilderung (siehe Maskenpflicht, Abschaffung der Abstandsgebote u. des Schichtunterrichts)

Illy
3 Jahre zuvor

https://www.google.com/amp/s/www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/christian-drosten-spricht-sich-fuer-oeffnung-von-schulen-und-kitas-aus-a-9ec196ff-8fa5-46a7-a849-ce350c4f72d3-amp

….und irgendwie komme ich mir sowas von ver….vor. …ohne Worte
Also liebe Lehrer: ihr werdet jetzt wöchentlich getestet und macht schön im Durchzug (im Winter, hahahaha) Unterricht. Oder es wird einfach ein Luftquirl aufgestellt.
Die Schüler sind eigentlich ja jetzt auch egal….die werden ja eh nicht krank…
Hauptsache es läuft schnell alles so wie früher-vor der bösen Pandemie, als alles noch so einfach war.

Ist eigentlich auch egal wer das Mitbringsel Covod-19 in die jeweiligen Familien trägt. …Hauptsache unser Bildungsniveau sinkt nicht ab und die Eltern können e n d l i c h wieder arbeiten gehen.
Vielleicht überdenken ja doch noch ein paar Politiker ihre Überlegungen, schliesslich sind diejenigen, Schüler, die ihre vorerkrankten Familienmitglieder ansrecken werden, die Wähler von Morgen…..und Lehrer und Eltern mit den jeweils vorerkrankten Risikopatienten die Wähler von heute.

Wahnsinn und ich dachte, bis vor kurzem noch, dass vor allem Amerika und Schweden Probleme hätten… wahrscheinlich lache ich mich noch tot- vor einem Infekt mit dem neuen Coronavirus.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Den Ventilator aber bitte vor das Pult stellen, so dass die Aerosole Richtung Klasse – also zu den Schülertischen – zurück gepustet werden.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Da sollte man eher den ganzen Beitrag nochmal im inhaltlichen Zusammenhang sehen. Es geht da schwerpunktmäßig auch um Aerosole und die Tatsache, dass Hygiene- und Schutzrichtlinien (z.B. für Kitas und Schulen) an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst werden sollten. In einigen Zeitungen wird Drosten schon wieder etwas tendenziös zitiert, obwohl er vieles so nicht sagt. Man sollte sich den Originalbeitrag wie gesagt durchlesen. (https://www.deutschlandfunk.de/virologe-drosten-zu-aerosol-uebertragung-im-alltag-eher.694.de.html?dram:article_id=477312)

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Drosten sagt einerseits: „Es gibt eigentlich keine großen Hinweise aus der wissenschaftlichen Literatur, die jetzt wirklich das bestätigen, was hier und da auch in Meinungsäußerungen beschrieben wird, nämlich dass die Kinder weniger infektiös sind oder weniger empfänglich für die Infektion. Das sieht für mich überhaupt nicht so aus anhand der vorhandenen wissenschaftlichen Daten.“ Anschließend fügt er hinzu: „Aber dennoch würde ich zum Beispiel als Privatperson und nicht als Virologe durchaus auch natürlich die Notwendigkeit sehen und unterstützen, dass dieser gesellschaftlich extrem wichtige Bereich der Kinderbetreuung und Erziehung wieder belebt werden muss. Und da muss man dann überlegen, wie kann man das vorhandene epidemiologische und wissenschaftliche Wissen nehmen, um mit dieser Situation umzugehen.“ (https://www.deutschlandfunk.de/virologe-drosten-zu-aerosol-uebertragung-im-alltag-eher.694.de.html?dram:article_id=477312)

Illy
3 Jahre zuvor

Wie wir alle mitbekommen spielt es in diesen Zeiten sehr wohl eine Rolle, wer seine Meinung wider besserem
Wissen äußert.
Wie im bevorstehenden Winter eine gleichmäßige Luftzirkulation im Klassenzimmer mit halber oder gesamter Besetzung funktionieren soll, können Sie vor Ort sicher besser beurteilen…jedoch habe ich meine Bedenken..
.schliesslich sind ja bereits die viel besungenen Hygieneempfehlungen schwierig in der Umsetzung.
Einem betroffenen Angehörigen Risikopatient hilft es übrigens auch nicht, wenn er erfährt, dass der Lehrer und/oder ein oder andere Schüler krank sind und das Kind neben einem positiv getesteten Kameraden *in saß. Man kann sich schlicht nicht „frei“testen. Wenn der Erreger rum geht, dann scheint es ja offenbar gut mit der Durchmischung zu funktionieren, wie die neusten Entwicklungen zeigen.

Bei diesen Diskussionen zeigt sich doch gerade, wie stark das Gerangel um die „richtige“ Entscheidung in Sachen Schulöffnungen ist.
Ich sehe all die Probleme der Kinder die gerade nicht gut in dieser Zeit aufgestellt sind. Hierfür müssen während und vor allem n a c h der Pandemie neue Strategien entworfen werden, die die Defizite ausgleichen werden und den Leistungsstand aufholen lassen.
Dennoch sollten wir uns wirklich auch mal die Frage stellen, ob dieser Leistungsterror, den wir selbst inszenieren wirklich notwendig ist, oder ob man bei dieser Ausnahmesituation auch ausnahmsweise ausserordentliche Wege geht.
Defizite der Schule können
wieder aufgeholt werden. Die verstorbenen Angehörigen der Akteure in der Schule werden wir mit keinem Geld der Welt wiederbeleben.
Keiner dieser Teilnehmer des geplanten Feldversuchs kann etwas dafür, dass die Zeiten so sind wie sie sind. Vielleicht besinnen wir uns einfach mal und hinterfragen unsere gesellschaftlichen Werte….und den eigenen Standpunkt.
Ist es gerade wirklich wichtig, ob ein Klassenziel erreicht wird und ob Mathe verstanden wurde?
Der Teil der Gesellschaft, der eure Kinder mit erzieht und prägt stirbt wenn es schlecht läuft weg. Das sind diejenigen, die mit ihrer Ruhe genau das im Alltag beruhigen, was dieser von euch erzeugte Leistungsdruck in euren Kindern auslöst.
Mitunter wird es auch Eltern erwischen…. die fehlen dann bei Erwirtschaftung des Einkommens aber auch als Vater oder Mutter.
Es wird 1/4 der Bevölkerung (be-)treffen.
…und ob man nach einem schweren Verlauf mit covid-19 noch zu gebrauchen ist, oder als Gemüse aufsteht, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Wieso ist es nicht möglich mit weniger Druck und mehr Einfallsreichtum diese Fragen zu lösen. Es wird definitiv ein Medikament kommen. Die statistische Wahrscheinlichkeit bei dem Aufgebot an Wissenschaftlern und Pharmanternehmen, die sich diesem Thema widmen wird das in absehbarer Zeit sein. Aber wenn es eben noch nicht im Herbst sein sollte, wäre es gut, wir haben eine bessere Strategie als die Schüler und Lehrer in den Durchzug in die Klassenzimmer zu stellen.