Berliner CDU fordert Weiterbildung für Lehrer in den Sommerferien

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BERLIN. Die Berliner CDU-Fraktion fordert, nach der Rückkehr weiterer Klassen in die Schulen an diesem Montag den Blick auf die Zeit nach den Sommerferien zu richten. «Es gibt keinen Plan, keinen Vorschlag von der Bildungssenatorin, wie wir im nächsten Schuljahr weitermachen sollen», sagte der bildungspolitische Sprecher der Berliner CDU-Fraktion, Dirk Stettner, am Montag. Die CDU-Fraktion werde noch in dieser Woche ein Konzept dafür vorlegen. «Wir müssen unsere Lehrerinnen und Lehrer in den großen Ferien digital weiterbilden und den Schülern die Möglichkeit geben, in den Ferien verpassten Lehrinhhalt nachzuholen», sagte Stettner.

Weiterbildung in den Sommerferien? Foto: Shutterstock

«Wir haben schon lange vor der Corona-Krise gefordert, die Schulen zu digitalisieren, eine Schulcloud einzurichten, für Endgeräte zu sorgen, für Breitbandanschluss, für Wlan», so der CDU-Politiker. All das müsse nun passieren. Aus Sicht der Berliner CDU war die Entscheidung des Senats für eine weitere Schulöffnung überhastet. Die Schulen hätten sich auf die Rückkehr der ersten, fünften und siebten Klassen an diesem Montag nicht vorbereiten können, sagte der CDU-Bildungsexperte.

„Ein Werktag Vorbereitungszeit ist eine Unverschämtheit“

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) habe darüber erst am Mittwochabend per Pressemitteilung informiert. «Das heißt, am Donnerstagmorgen haben die Schulleitungen zu Kenntnis bekommen, wen sie am Montag zu begrüßen haben», kritisierte Stettner. «Ich halte einen Werktag Vorbereitungszeit für eine Unverschämtheit.»

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Die CDU-Fraktion hatte Scheeres eingeladen, sich am Montagmorgen zu Schulbeginn in der Grundschule am Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg anzusehen, welche Schwierigkeiten es für die Schule durch die kurzfristige Rückkehr weiterer Klassen gebe. «Frau Scheeres ist leider nicht erschienen, was ich sehr traurig finde», sagte Stettner. Wann welche Klassen wieder zum Unterricht sollen, ist aus Stettners Sicht reine Willkür: «Ich kann nicht nachvollziehen, nach welchem Muster hier die Jahrgangsstufen ausgewürfelt werden.» dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Philologen gegen Schäuble: Sommerferien weder verkürzen noch verschieben!

 

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H.Bumke
3 Jahre zuvor

Herr Stettner ist nicht wirklich gut in der Materie. Die Schulen hatten keinen Werktag zur Organisation der kommenden Klassen. In Berlin war Feiertag am 8.5. Und ohne Planung und Kenntnis der Sachlage in den Freien die Zeit für „Fortbildungen“ zu fordern, wo nicht einmal die Basics im Alltäglichen umgesetzt werden ist ja wohl nicht mehr witzig.

Dirk Stettner
3 Jahre zuvor
Antwortet  H.Bumke

Das verstehe ich nicht. Warum ist der Donnerstag nicht der eine Tag?

Viele Grüße,

Dirk Stettner, der nicht wirklich gut in der Materie ist..

Sarah
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dirk Stettner

Es waren 8 Wochen Zeit für die Politik, ein Konzept für die Schulen zu erarbeiten, dass realisierbar ist. Was ist passiert? Nichts!
Die Schulen hatten keine 24 Sunden, um ein Konzept für die Rückkehr der 1. UND 5. Klassen zu entwickeln und da besitzen Sie ernsthaft die Frechheit zu fragen, ob der Donnerstag denn kein ganzer Werktag sei?

Unglaublich diese Einstellung!

Und bezüglich Ihrer Forderung nach Fortbildungen in den Sommerferien: Gerne, wenn Sie dafür das leisten, unter den gleichen Bedingungen, was die Kolleginnen und Kollegen in den letzten 2 Monaten und den nächsten Wochen, leisten.

Dirk Stettner
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sarah

Im Gegenteil: Genau das habe ich ja kritisiert, dass die Schulen nur einen Tag Zeit hatten. Und betreffend der Fortbildungen, geht es um ein Angebot für die digitale Fortbildung, wenn es eine Lehrerin / ein Lehrer braucht. Mitnichten stimme ich in die Stimmungsmache des vermeintlich faulen Lehrers ein. Der Lehrer / die Lehrerin ist der wichtigste Bezugspunkt für unsere Kinder im Bildungssystem. Wir wollen die Lehrkräfte von nicht-pädagogischen Aufgaben entlasten durch anderes Personal. Sehr gern stelle ich hier unsere diesbezüglichen Anträge und Gedanken zur Diskussion. Ich glaube, dann können Sie sehen, dass ich genau dies nicht so gefordert habe, wie ich hier von Ihnen verstanden wurde. Sie finden das auch auf meiner website und auf Facebook habe ich mich auch entsprechend geäußert.

Schönen Abend Ihnen.

Dirk Stettner

flunra39
3 Jahre zuvor

Ich halte die FB-Ferien-Aktion für bedenkenswert. Ein Durchbruch durchs herkömmliche Kreide-Tafel-Lehren ist längst fällig. Es sollten aber die technischen BetreuerInnen in den Schulenebenfalls teilnehmen, um die IT-Defizite der Lehrkräfte kennenzulernen.

Babo
3 Jahre zuvor

Digitalisierung der Schulen? Was steckt denn wirklich dahinter? Lehrermangel überhaupt? Was tun wir unseren Kindern an! Noch weniger Kontakt, noch weniger Kommunikation untereinander! Das ist wirklich furchtbar. Wie angesprochen, hat nicht jeder die Ausrüstung, also werden sozialschwache, aber schulwillige Kinder keine Chance haben…unglaublich, welche Lobbies hier andoggen wollen

Marie
3 Jahre zuvor

«Wir müssen unsere Lehrerinnen und Lehrer in den großen Ferien digital weiterbilden und den Schülern die Möglichkeit geben, in den Ferien verpassten Lehrinhalt nachzuholen».
Sehr geehrter Herr Stettner, ich brauche keine digitale Weiterbildung. Ich würde mich da durchaus als fit bezeichnen. Was ich brauche, sind Kinder, die zu Hause die Möglichkeit haben, am digitalen Unterricht teilzunehmen! Der beste Unterricht nutzt nix, wenn die Familien keine/zu wenig Geräte und kein stabiles Internet haben. Hinzu kommt bei einigen Familien eine durchaus entspannte Haltung zum Thema Schule. Da kann ich mir den Mund fusselig reden, die Kinder müssen zu Hause einfach nichts tun. Diese Kinder werden auch garantiert nicht zu irgendwelchen Angeboten in den Sommerferien erscheinen. Wer soll die im übrigen halten? In NRW wurde uns schon in den Osterferien dank Notbetreuung auch am Wochenende ( für die es im übrigen keinerlei Ausgleich gab ) der Urlaub gestrichen mit dem Hinweis, man soll ihn in den Sommerferien nehmen. Und nach dem Mega.-Spagat zwischen Präsenzunterricht und weiterlaufendem Fernunterricht brauche ich diesen Urlaub dann auch ( und, um ganz korrekt zu sein – meine Kinder brauchen ihn ebenfalls)!

Katinka26
3 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Das sehe ich genauso. Ich bin digital fit und arbeite mich in Neues ziemlich schnell und problemlos ein. Allerdings kommt kaum etwas zurück. Ich bekomme immer nur einen Teil der Arbeitsaufträge der Schüler zurückgeschickt, es werden Dateien (wie z.B. Hördateien) nicht runtergeladen, um die Texte anzuhören, es werden Online-Tests nicht oder nur teilweise bearbeitet (die ich selbst entsprechend dem Lernstand erstellt habe), bei Videokonferenzen, wo ich extra kleine mündliche Übungen geplant habe, nimmt nur ca. 1/3 der Klasse teil, weil sie es vergessen, die Internetverbindung schlecht ist oder aus sonst irgendwelchen Gründen.

Ich habe ganz sicher keinen Fortbildungsbedarf in diesem Bereich!!!

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor

Klar, alle KuK haben Lust, keinen Urlaub zu machen sondern sich lieber weiterzubilden. Was läuft nur bei einigen Politikern falsch, könnte man fragen.

omg
3 Jahre zuvor

Die haben da leider nicht wirklich die Ahnung. Bei der Pflichtstundenzahl, putzigerweise ja von Land zu Land unterschiedlich, ergibt die Summe der Pflichtstunden und die anderen Dienstpflichten, die natürlich gar nicht so genau beziffert werden können, eine Jahresarbeitszeit, die 30 Tage Urlaub berücksichtigt und die weiteren 30 Tage, die über Ferien „frei“ sind, als auf die Arbeitswochen verteilte Mehrarbeit berücksichtigt, welche die 30 Tage ausgleicht.
Wer da in der Grundschule beim Rechnen nicht aufgepasst hat, weiß ich nicht, aber klar ist: Ferienzeiten sind vorgearbeitete Zeiten, die jede Lehrkraft durch ein höheres Wochenpensum ausgleicht. Fällt also jetzt der Ausgleich weg, würde der Dienstherr offenkundig rechtswidrig handeln – und wieder würden sich die Jungjuristen freuen, so einfache Gerichtsprozesse gegen Bundesländer gewinnen zu können.
Man sind die doof!!!!!

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Was ebenfalls in einige Köpfe nicht rein geht ist folgender Punkt:

Mit den drei beweglichen Feiertagen und jeweils zwei Wochen Herbst-, Weihnachts- und Osterferien sowie sechs Wochen Sommerferien, kommen wir auf 65 unterrichtsfreie Wochentage. Davon müssen dann der 1. Januar, Karfreitag, Ostermontag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam, der 3. Oktober, der Allerheiligen, die beiden Weihnachtsfeiertage sowie als halbe tarifliche Feiertage Heiligabend und Silvester abgezogen werden. Das sind insgesamt 11 Unterrichtstage, wenn diese auf Wochentagen liegen; die Zahl kann also im Laufe der Jahre geringer sein. Hinzu kommen drei Vorbereitungstage zu Beginn eines neuen Schuljahres und der Urlaubsanspruch von 30 Tagen. Zusammen sind das also 44 Tage, die von den 65 unterrichtsfreien Tagen abgezogen werden müssen. Wir unterhalten uns also über rund 20 Arbeitstage – umgerechnet vier Arbeitswochen, die Lehrkräfte zusätzlich zu ihrem eigenen Urlaubsanspruch unterrichtsfrei und nicht „vor Klasse “ verbringen können. Diese vier Wochen entsprechen bei Beamten 160 Arbeitsstunden, bezogen auf die 40 Unterrichtswochen also einem Ausgleich von vier Stunden je Woche.

Bei angestellten Lehrkräften sieht die Rechnung noch anders aus. Die wöchentliche Arbeitszeit für Angestellte im öffentlichen Dienst der Länder beträgt 38,5 Wochenstunden, für Lehrkräfte allerdings abweichend 40 Wochenstunden. 40 Unterrichtswochen mit 1,5 Stunden unentgeltlicher Mehrarbeit sind 60 unbezahlte Stunden – also noch einmal anderthalb Wochen. Diese müssten dann noch einmal von den vier Wochen abgezogen werden, die verbeamtete Lehrkräfte weniger an ihrem Arbeitsplatz sind als beschäftigte der „freien Wirtschaft“.

Lange Rechnung, kurzer Sinn – soviel steht da als Kompensation für die in den Unterichtswochen geleistete mehrarbeit gar nicht zur Verfügung. Wäre es anders, hätten die Schulministerium das schon längst auf Druck der albdesrechnungshöfe und der Steuerzahler geändert. Das „Geschäft“ läuft doch nur deshalb, weil es sich für die Gesellschaft rechnet.

Küstenfuchs
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Das stimmt vollkommen. Es wurden im gesamten Bundesgebiet Prozesse um Lehrerarbeitszeit geführt. Selbst wenn sie anders als in Niedersachsen nicht erfolgreich waren, ist doch eine Sache in fast allen Urteilen klargestellt worden:
Wir die Arbeitszeit der Lehrkräfte erhöht bei gleichzeitiger Beibehaltung der Arbeitszeit der Beamten allgemein (je nach Bundesland 40 oder 41 Stunden die Woche), dann muss der Dienstherr darlegen, warum die bisherige Arbeitszeit noch nicht diesen Anforderungen genügt hat und weshalb die Erhöhung als Angleichung an die Arbeitszeit aller Beamten geboten ist.
Passiert das nicht (und wie sollte das gehen), dann gewinnt man vor Gericht locker flockig.
Man sind die doof!!!!!

Palim
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Kann man also machen, die Fortbildung, die Sommerferien-Schulungen oder -Nachhilfekurse und vieles mehr…
WENN man dafür eine Arbeitszeiterfassung für alle Lehrkräfte ermöglicht, sodass die aufgewendete Zeit im Schulgebäude, aber auch zu Hause und an anderen Orten (außerschulische Lernorte, Information etc.) erfasst wird.

SOBALD das flächendeckend umgesetzt ist und auch geklärt und schriftlich festgehalten wurde, dass und auf welche Weise anfallende Mehrarbeit honoriert wird,
können wir DANACH über weitere Aufgaben sprechen, die Lehrkräfte zusätzlich zu den bisherigen übernehmen sollen.

Zur digitalen Weiterbildung stehen dann natürlich geschulte Pädagogen der Landesinstitute bereit sowie Landes-Hardware, sodass alle Beteiligten darauf die Landes-Software erläutert bekommen, die auf Landes-Servern läuft, selbstverständlich als 24/7-abrufbares Webinar oder MOOC aufbereitet, sodass sich Lehrkräfte mit geringem Aufwand im Homeoffice bei hoffentlich bester Internetanbindung fortbilden können und im Nachgang zeitnah einen fachkundigen Support erhalten, schließlich kümmern sich Landes-Systemadministratoren um die Infrastruktur und pädagogische Informatiker stehen für didaktische wie methodische Fragen bereit.

Ist das angekündigte Konzept inzwischen viral?

Heinz
3 Jahre zuvor

Ich fordere eine Weiterbildung in den Sommerferien für Politiker. Ne Moment, es müsste Ausbildung anstatt Weiterbildung heißen.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Heinz

Frechhheit. In der Parlamentspause??? Und wer soll dann die Gespräche in den Wahlkreisen mit den Bürgern führen?? Soll die politishe Willensbildung dahinsiechen, gar unser demokratisches System kollabieren?

Dirk Stettner
3 Jahre zuvor

Wenn die Moderation dies möchte, stelle ich gern die Anträge / das Konzept zur Verfügung. Ich glaube, dies würde genauer darstellen, was ich vorgeschlagen haben und ich bin sehr an Hinweisen dazu interessiert. Auf der website sind die Unterlagen auch aber hier verlinkt wäre es wahrscheinlich für alle einfacher.

Viele Grüße,

Dirk Stettner