Familienminister Stamp schlägt vor: Personal in Kitas könnte Visiere tragen

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DÜSSELDORF. Der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp (FDP) rät den Erzieherinnen und Erziehern in Kitas, auf Mund-Nase-Schutmasken zu verzichten. Eine Alternative seien zum Beispiel durchsichtige Visiere aus Kunststoff, sagte Stamp in einem Podcast der NRW-Lokalradios. Letztlich sei es den Trägern und dem Personal aber freigestellt, ob sie dennoch Schutzmasken einsetzen.

Ist ein Visier tauglich für den Kita-Alltag? Foto: Shutterstock

Da Kinder Nähe bräuchten und auch mal in den Arm genommen werden müssten, sei das Abstandsgebot in Kitas oder der Tagespflege «nicht zu halten», sagte Stamp. Daher versuche man mit Hygienekonzepten, das Risiko für das Fachpersonal zu minimieren.

Visiere anstelle von Mund- und Nasenschutz sind allerdings umstritten. Das Land Hessen beispielsweise akzeptiert sie nicht als Alternative im Geschäft und in der U-Bahn, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet. Das Land Hessen begründee die Ablehnung damit, die Visiere seien unten und seitlich so weit geöffnet, dass Tröpfchen und Aerosole, also die ganz feinen Tröpfchen, nur abgelenkt, aber nicht zurückgehalten würden. Rückendeckung komme vom Robert-Koch-Institut. Dort heiße es, Visiere könnten in der Regel maximal die direkt auf der Scheibe auftretenden Tröpfchen auffangen. Sie könnten daher nicht „als gleichwertige Alternative“ zur Mund-Nasen-Bedeckung angesehen werden. News4teachers / mit Material der dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Familienminister Stamp: Länder regeln Kita-Öffnungen weitgehend selbst

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4 Kommentare
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klexel
3 Jahre zuvor

Was für ein Schwachsinn. Visiermasken sind kein Ersatz für einen Mund-Nase-Schutz. Sie sind ergänzend als Spuckschutz zu tragen. Aber sie sind unten offen und nicht eng anliegend, so dass Aerosole leicht entweichen können. Dann kommt so ein kleines Kind angekrochen und kuschelt sich an den Schoß der Erzieherin, und schwupps kommt die ganze Wolke beim Sprechen nach unten auf das Kind.
Wer denkt sich nur solch einen Quatsch aus.
https://www.donau-ries-aktuell.de/gesundheit-und-soziales/visiermasken-kein-ersatz-fuer-mund-nase-bedeckung-landkreis-53125

Kia
3 Jahre zuvor

Auch die Erzieher/-innen sollten sich so gut wie möglich schützen können. Die meisten Kinder haben bestimmt schon wenigstens ihre Eltern mit Masken gesehen und können sich mit Sicherheit daran gewöhnen, das ihre Erzieher/-innen welche tragen. Visiere können allenfalls zusätzlich sinnvoll sein.
Meine Maske behalte ich auch im Unterricht an. Trotz anfänglicher Skepsis will ich sie nun nicht mehr missen, da sie zumindest vor den Tröpfchen schützt und mich daran erinnert, mir nicht ins Gesicht zu greifen.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Die Idee mit den Visieren ist sicher nicht schlecht. Aber reicht das aus, um die Erzieher zu schützen? Die Kita-Öffnung sollte sehr gut geplant und vorbereitet werden. Wir sollten den Erzieherinnen dankbar sein, für das, was sie da für uns leisten. Keiner sollte einer Gefahr ausgesetzt werden. Leider ist dies jedoch in der Kita nicht zu vermeiden.

dickebank
3 Jahre zuvor

Nur ist das Gesichtsvesier keine Mund-Nase-Bedeckung im Sinne der entsprechenden Verordnung. Es ist ein zusätzlicher Schutz für den Träger, schützt aber nicht andere vor Tröpfcheninfektionen.