GEW kritisiert: Normalbetrieb in Grundschulen kommt zu früh

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KIEL. „Zur Entwarnung besteht kein Anlass, ebenso wenig zum vorschnellen Überbordschmeißen von sämtlichen Vorsichtsmaßnahmen“, meint die schleswig-holsteinische GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke. Der Anlass für die Warnung: Bildungsministerin Karin Prien (CDU) und Ministerpräsident Daniel Günther haben angekündigt, den Kita- und Schulbetrieb schneller auszuweiten. In den Grundschulen des Landes soll ab dem 8. Juni sogar wieder normal unterrichtet werden (News4teachers hat darüber ausführlich berichtet – hier). Die GEW sieht durch diesen Schritt die Gesundheit von Erzieherinnen und Lehrkräfte gefährdet.  

Abstandsregel gilt weiter – aber nicht in Grundschulen: Die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke sieht das kritisch. Foto: GEW Schleswig-Holstein

„Je größer die Kita-Gruppe oder die Lerngruppe in der Schule, desto größer die Gefahr für die Gesundheit der Pädagoginnen und Pädagogen. Deshalb halten wir die Pläne der Landesregierung zumindest für verfrüht“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke. Schließlich gebe es nach wie vor keine gesicherten medizinischen Erkenntnisse, dass Kinder nicht ansteckend seien.

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„Bürgerinnen und Bürger sollen weiterhin untereinander 1,5 Meter Abstand halten. Für 25 Kinder in oft zu kleinen und nur schlecht zu belüftenden Grundschulklassen soll das aber nicht gelten. Was für ein Widerspruch!“, so Astrid Henke. Für Erzieherinnen sei ein Abstandhalten wegen ihrer pädagogischen Arbeit, die Nähe zu den Kindern erfordere, sowieso unmöglich. Trotzdem würden die Gruppen nun einfach auf 15 Kinder vergrößert. Zum Schutz der Beschäftigten in Kitas und Schule forderte Astrid Henke Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel auch Schutzmasken und den Anspruch auf Testungen für das pädagogische Personal. News4teachers

Immer mehr Länder streichen die 1,50-Meter-Abstandsregel in Grundschulen – Spahn: Sichere wissenschaftliche Grundlage fehlt

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2 Kommentare
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Susanne Hänsel
3 Jahre zuvor

Finde ich auch, klar ist Schule wichtig.

Aber die Grundvorrausetzung müssen stimmen, nämlich das Kinder und Lehrer, Erzieher getestet werden müssen bei Symptomen.

Bislang passiert das nicht, also können die nicht steigenden Zahlen für mich nicht stimmen. Kinderärzte winken nur gelangweilt ab, wenn ein Kind Fieber oder andere Symptome hat.

Haben wir eine Pandemie, die man ernst nehmen sollte? Alles immer nur Empfehlungen? Was ist hier los? Durchseuchung auf Kosten der Arbeiter oder wie?

Patrick Teske
3 Jahre zuvor

Tu früh? Es kann garnicht schnell genug gehen!
Nicht groß drum rum reden! Es reicht langsam