Giffey: Komplette Schul- und Kita-Öffnung nur ohne 1,50-Meter-Regel

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BERLIN. Eine komplette Öffnung von Schulen und Kitas wird nach Ansicht von Familienministerin Franziska Giffey erst möglich sein, wenn die 1,50-Meter-Abstandsregel nicht mehr gilt. «Das ist eine ganz klare Geschichte. Weil sie ansonsten einfach nicht 100 Prozent der Kinder in 100 Prozent der Zeit von Kita und Schule zurückholen können», sagte die SPD-Politikerin am Montag in Berlin.

„Ganz klare Geschichte“: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey meint „ja“. Foto: SPD Berlin/ Joachim Gern

Die Entscheidung, ob man sich von der 1,5-Meter-Abstandsregelung verabschiede, sei eine «sehr, sehr schwere Entscheidung». Das könne nicht für das gesamte Bundesgebiet am Tag X festgelegt werden, sondern müsse anhand der Lage vor Ort entschieden werden. «Wenn die Lage vor Ort so ist, dass das Risiko als äußerst gering eingeschätzt werden kann, dann kann man diese Schritte gehen in Richtung verantwortbarer Öffnung hin zu 100 Prozent Regelbetrieb.» Eine genaue Festlegung auf den Tag in allen Bundesländern könne es nicht geben. «Das ist auch nicht in unserer Macht, weil das die Länder nunmal in ihrer Länderzuständigkeit entscheiden», sagte Giffey. dpa

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2 Kommentare
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Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Frau Giffey hat leider recht. Eine komplette, 100-prozentige Öffnung von Kitas und Schulen ist nur unter Abschaffung des Mindest-Abstands zu haben. Mit allen positiven und negativen Konsequenzen. Mehr Personal in Schulen und Kitas und mehr Räumlichkeiten wird es nicht geben. Eine stärkere Hinwendung zum digitalen Unterricht auch nicht. Beides würde viel Geld kosten. Somit ist die Abschaffung der 1,5m-Regel auch die kostenneutrale Variante. Das macht es finanzpolitisch attraktiv.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Was ist uns Bildung wert? Das kann man sich schon lange fragen…
Was ist uns Gesundheit wert? Das fragt man sich merkwürdigerweise offiziell erst seit Wochen, hätte man sich aber auch schon längst fragen müssen…

„Gesunde Schule“ scheint ein Widerspruch in sich zu werden!

Es scheint uns nichts wert zu sein… nicht des Nachdenkens darüber (sonst hätten die Bildungsminister längst ihre Lehrer aufgefordert, Ideen beizusteuern – und zwar ohne Dienstweg und Sanktionen) und nicht des Investierens wert.
Andere/s scheint es wert zu sein… finanzpolitisch… global… wirtschaftlich… obwohl gerade das alles doch erst zur Ausbreitung der Gefahr geführt hat.
Wäre nicht alles immer auf Gewinnmaximierung ausgerichtet, wollten nicht alle (sorry ob der unsachgemäßen Verallgemeinerung) immer nur höher, weiter, mehr, besser, schöner… dann wäre die Welt eine andere und die Kinder würden andere Werte lernen.
Ich frage mich, was die Kinder in dieser Krise lernen… das sie uns wichtig sind???