Lehrerverband: Schichtbetrieb in den Schulen bis weit ins nächste Schuljahr hinein

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BERLIN. Der Deutsche Lehrerverband rechnet damit, dass in Deutschlands Schulen auch noch lange nach den Sommerferien nur Unterricht im Schichtbetrieb möglich sein wird. Zwar habe man die Ferien, um sich organisatorisch besser aufzustellen, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger im Sender n-tv. Den Schichtbetrieb zwischen Präsenzunterricht an der Schule und Lernen zu Hause werde man aber mit Sicherheit auch im nächsten Schuljahr noch haben – «so lange die Abstandsregeln gelten müssen, und die werden ja gelten müssen, bis ein Impfstoff da ist. Das kann sich noch weit ins nächste Schuljahr hineinziehen».

Zeigt sich wenig optimistisch: Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands (und selbst Leiter eines bayerischen Gymnasiums). Foto: Deutscher Lehrerverband

Seit Ende April läuft der Schulbetrieb unter strengen Hygienevorgaben wieder an. Meidinger sprach von einer «Riesenherausforderung», die noch größer werde, wenn alle Schüler wieder zurück seien. Der Verbandschef schätzt, dass ein Viertel der rund elf Millionen Schüler größere Probleme bekommen könnten. Dabei handele es sich um Kinder an Förderschulen oder solche, die schlecht Deutsch sprechen oder keine Unterstützung der Eltern haben. dpa

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Eine Woche in der Schule, die nächste zu Hause: Läuft so der Unterricht in den nächsten Monaten? Meidingers Idee im Detail

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7 Kommentare
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Jule Krause
3 Jahre zuvor

Tolle Lösung. Besonders für arbeitende Eltern.Wie stellt man sich das eigentlich vor?! Da wid wohl ein Elternteil seinen Jon aufgeben müssen, oder?

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jule Krause

Keine Angst, viele Arbeitgeber arbeiten derzeit schon an Plänen, die eine Vielzahl von Arbeitnehmern zukünftig in die Lage versetzen wird, sich nach Maßgabe der Arbeitsagentur in Vollzeit um den eigenenN nchwuchs kümmern zu können.

Bei der hohen Zahl von derzeit Kurzarbeitenden verstehe ich ohnehin nicht, worin die Belastung bei der Betreuung des eigenen Nachwuchses besteht. Mir drängt sich hin und wieder der Verdacht auf, als ob für den einen oder die andere von den Betrieben Kurzarbeit angemeldet worden ist, die Mitarbeiter aber ins Home-office entlassen worden sind, wo sie mehr Arbeitszeit verbringen als sie aufgrund der gemeldeten Kurzarbeit eigentlich arbeiten müssten. Ich bekomme die offiziell gemeldeten azhlen nicht mit der azhl der vielen übereinander, die sich über die Doppelbelastung „home-office“ und home-schooling“ beklagen.

meinealleine
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Nur zu Info.. ja es gibt Kurzarbeit. ABER es gibt einen Unterschied zwischen 1 Tag Kurz in der Woche und 100% kurz. Es gibt ja auch Eltern die tatsächlich Arbeit haben. Und mit Verlaub, Sie können sich nicht vorstellen wie es ist, dem Kind Mathe oder Deutsch zu erklären (Grundschule) und nebenbei klingelt das Telefon oder man weiß in 10 min geht das nächste Meeting los. Es gehen 3 bis 4h Stunden für die Aufgaben drauf, die ich morgens um 7 bis abends um 20 Uhr nacharbeiten muss. Mittagessen will man ja auch noch zwischendurch und reden sollte man ja mal miteinander. Zwischendrin muss man das Kind abstellen, da sonst ein Arbeiten kaum möglich wäre. Und hier geht es nicht drum, das ich keine Lust oder keinen Nerv habe meinem Kind was beizubringen. Aber ich mach mich kaputt auf Dauer damit.

Sylvia Ranft
3 Jahre zuvor

Niemals Unglaublich

Sabine Stühler
3 Jahre zuvor

Tolle Lösung für Alleinerziehende. Wir werden uns alle auf dem Arbeitsamt treffen. Mit Abstand natürlich.

Katinka26
3 Jahre zuvor

Bei uns halten die Kinder den Abstand nicht mehr ein, sobald sie das Schulgebäude verlassen haben, das gleiche gilt für die Schulen meiner Kinder.

Ich frage mich auch, wozu der ganze Aufwand. Es ist für die Katz… Es würde nur Sinn machen, wenn die Schüler und Schülerinnen es wirklich auch konsequent (klar, Ausnahmen gibt es immer) durchziehen würden. Das tun sie nicht, also machen die Schulen den ganzen Aufwand umsonst.

ysnp
3 Jahre zuvor

Vielleicht sollte Herr Meidinger einfach einmal diese Unkenrufe sein lassen und das Infektionsgeschehen abwarten. Wir wissen jetzt noch nicht, wie es sein wird und keiner der Lehrer will das Homeschooling auf die Dauer.
Im Augenblick gehen die Infektionszahlen auch schneller zurück als vorausgesagt.

Dennoch eine Nebenbemerkung: Wenn dieser Unkenruf in dem Sinn erfolgt ist, dass wir schnellstens von der digitalen Ausrüstung her nachrüsten müssen, dann bin ich schon dafür, dass wir vorbereitet sind.