„Nicht an Regeln gehalten“: Sechs Corona-Fälle an Schule in Münster

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MÜNSTER. An einer Schule im nordrhein-westfälischen Münster sind vier Schüler und zwei Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Stadt am Dienstag mit. Alle Schüler und Lehrer der betroffenen Hauptschule – knapp 300 Menschen – würden nun getestet, sagte ein Stadtsprecher. Die Tests sollten am Mittwochmorgen beginnen, sie würden voraussichtlich bis zum Beginn der kommenden Woche dauern, sagte der Sprecher. Unterricht werde unter diesen Umständen kaum möglich sein.

Das Coronavirus hat sich an einer Schule in Münster ausgebreitet. Foto: Shutterstock

Wie es zu der Infektion kam, sei noch offen. «Egal wie – offenbar haben sich Personen nicht an die Schutzregeln gehalten.» Nach einem Bericht des Radiosenders «AntenneMünster» gehört einer der infizierten Schüler zu einer Familie, in der sich mehrere Mitglieder infiziert haben. Die Hauptschüler teilen sich in dem Schulzentrum den Schulhof mit einem Gymnasium und einer Realschule. Ob es auch für diese Schüler Konsequenzen gibt, war zunächst unklar. dpa

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Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Wenn jemand im Klassenraum Covid-19 hat, dann sollte allen anderen klar sein, dass sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit angesteckt haben. Es ist hoch ansteckend, verteilt sich durch Tröpfchen und Aerosole, bevorzugt in geschlossenen Räumen. Im Kollegium sagen wir immer, dass wir „Coronaparty“ feiern. Um es kurz zu machen: Es wundert mich wenig, wenn sich in der Schule Kinder und Lehrer anstecken. Die Schule erfüllt sämtliche Voraussetzungen dafür. Es ist fahrlässig und unverantwortlich von den Ministerien, dass sie dies billigend in Kauf nehmen! Sie sollten sich ihrer Verantwortung stellen und für bessere Bedingungen in den Schulen sorgen! DAMIT sich keiner anstecken muss!

OMG
3 Jahre zuvor

Die Mindestwahrscheinlichkeit einer Infektion liegt bei ca. 25%. Je näher man dran sitzt, desto höher. Aber zum Glück sind die Sporthallen noch zu. Laut Auswertung einer britischen Forscherin sind bei intensiven köprerlichen Betätigungen die Raten an die 80%.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Wie jetzt… es ist doch „alles überwiegend reibungslos verlaufen“…
Nee, klar, Reibung entsteht ja auch nicht, wenn man Abstand hält…
Aerosole fliegen nunmal… dumm aber auch…

Mit dem Nachbarn unterhalte ich mich nur draußen mit 3 m Abstand, mit dem Kollegen im Lehrerzimmernur über zwei Tische hinweg.
Die Kinder halten wir in der Schule auseinander (wa danach geschieht, kann jeder beobachten), aber wir Lehrer wechseln jeden Tag die Gruppe, heute 7, morgen 5, übermorgen 9…
In der Schule sitze ich stundenlang mit Kindern in einem Raum, die (vielleicht) ihr Bestes geben, aber dummerweise das Atmen nicht einstellen können.
Ich kann das übriges auch nicht.
In der Klasse nicht, im Lehrerzimmer nicht, in der Toilette und auf dem Flur nicht…

Cornelia
3 Jahre zuvor

Schlimm, wenn es dann auch noch heißt, es habe sich jemand nicht an die Regeln gehalten. Wo doch jeder, der sich mit Schulhalten auskennt, seit Wochen sagt, dass man in Schulen Ansteckungen mit den genannten Schutzmaßnahmen nicht vollkommen vermeiden kann.
Schon seit Beginn der Pandemie wurden doch viele Fälle bekannt, in denen sich Leute bei Konferenzen, Feiern, Konzerten etc. angesteckt haben.
Eine mir sehr gut bekannte gesunde junge Frau erfuhr Anfang März, dass ihre sämtlichen Kollegen positiv getestet seien. Sie selbst erkrankte 5Tage später auch und hatte keinen einfachen Krankheitsverlauf! Die Familien ihrer Kollegen wurden in der Regel auch positiv getestet. Tatsächlich steckten es die Kinder besser weg, waren meist munter und zeigten kaum oder wenig Symptome. Aber es war nicht so, dass sie ganz außen vor blieben und sich NICHT ansteckten! Die Älteren über 50 hatten meist einen schwereren Verlauf, viele von ihnen mussten uns Krankenhaus. Die junge Frau hatte übrigens noch wochenlang (!) Beschwerden mit Lunge und Kreislauf.
Wie sieht es übrigens mit der sogenannten Viruslast aus, wenn viele um einen herum infiziert sind? Die ist doch dann relativ hoch? Und der Krankheitsverlauf kann dann doch entsprechend heftiger ausfallen, auch bei jüngeren?
Was mich auch beschäftigt, ist die Tatsache, dass es Folgeschäden geben kann. Das heißt, es werden manche , die jetzt gesund sind,später mit einem bestimmten Grad an Behinderung durchs Leben gehen müssen. Und auch ein vorerkrankter oder behinderter Mensch kann noch kränker oder behinderter werden. Dann brauchen sie eben noch mehr Pflege…

Katharina V.
3 Jahre zuvor

Während der Schulzeit ist es mit Mühe machbar, dass sich die Schüler an den vorgegebenen Abstand halten. Was nach der Schule passiert, weiß wahrscheinlich inzwischen jeder … Dennoch halte ich die Schulöffnung für richtig.
Was mich ärgert ist wie die Lehrer verheizt werden. Hier stimmt der Abstand nicht. Die Schüler sitzen voreinander, so dass die Aerosole im Zweifelsfall in den Rücken kommen. Zwischen Schüler und Lehrer sind auch 1,5 m – allerdings sitzen die sich genau gegenüber … da ist das Risiko deutlich größer. Da besteht Handlungsbedarf!

A. Leah
3 Jahre zuvor

Mein Kind ist in der Grundschule und wird dafür gehänselt, dass es sich an die Hygienemaßnahmen hält. Selbst die Lehrer reagieren darauf negativ, indem mein Kind dazu angehalten wird, es möge doch bitte die Maske im Unterricht ausziehen, sonst dürfe es sich nicht am Unterricht beteiligen und wird nicht dran genommen beim Melden. Als es zur Pause ging und mein Kind nicht ganz aus der Tür ging, weil dort andere Schüler ohne Abstand zu halten standen, wurde mein Kind von einem Lehrer ermahnt und mit Gewalt, indem der Lehrer mein Kind am Arm zerrte, zur Tür raus befördert.
Erst wird den Kindern von der Schule und überall eingetrichtert, sie sollen sich an die Hygienemaßnahmen halten und wenn sie es denn machen, dann ist es auch nicht richtig. Zudem gehören meine Familie und ich zur Risikogruppe, was mein Kind auch weiß. Ich sage schon immer, es brauche sich keine Sorgen machen und so schnell würde man sich nicht anstecken.
Dabei muss ich noch bemerken, gab es schon einen Coronafall an dieser Schule. Man weiß wirklich nicht, wie man sich verhalten soll und auch nicht, wohin man sich wenden kann.