„Markus Lanz“: Ist der Verzicht auf Abstand im Klassenzimmer verantwortungslos? Wie der Streit um Schulöffnungen die Gemüter erhitzt

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DÜSSELDORF. Wie gefährlich ist die Richtung, die immer mehr Bundesländer mit dem Verzicht auf die Abstandsregeln in Kitas und Schulen einschlagen? Eine hitzig geführte Diskussion in der Sendung „Markus Lanz“ am späten Abend lieferte bemerkenswerte Einblicke in die Politik der Schul- und Kita-Öffnungen in Corona-Zeiten. Das Fazit zog der Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens: Der Kurs ist riskant – mögliche Folgen werden von der Politik verschwiegen. Andrej Priboschek, Herausgeber von News4teachers, hat die Debatte mit Interesse verfolgt.

Trat engagiert für schnelle Öffnungen von Kitas und Schulen ein: NRW-Staatssekretärin Serap Güler (CDU) in der Sendung „Markus Lanz“. Screenshot

Hat die NRW-Landesregierung die Entscheidung über die vollständige Öffnung der Grundschulen ohne Abstandsregeln allein auf der Grundlage einer politischen Stellungnahme von vier Ärzteverbänden getroffen, die vor drei Wochen veröffentlicht wurde – und die heftigen Widerspruch von Corona-Experten ausgelöst hat?

Serap Güler, Mitglied des CDU-Bundesvorstands und Staatssekretärin im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (das für die Kitas im Land zuständig ist), erklärte dies am späten Abend in der Talkshow „Markus Lanz“ und löste damit Befremden aus. Moderator Lanz hakte ungläubig nach: Kein einziger Virologe sei einbezogen worden? „Das ist aber dünn“, befand er. Auch Prof. Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte und selbst Epidemiologe von Beruf, zeigte sich konsterniert („Das wusste ich nicht“). Das Papier der Ärzte sei „gut gemeint“ gewesen, aber wissenschaftlich nicht haltbar. (News4teachers berichtete seinerzeit ausführlich über die Initiative und die Kritik daran – hier geht es zum Bericht.)

Unter den Lehrerverbänden ist die Ablehnung einhellig

Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens („Terra X“), ebenfalls in der Runde, hielt fest: Das sei ein eindrückliches Beispiel dafür, wie Politik sich hinter angeblicher Forschung verschanze – da werde dann eben eine ins Kalkül passende Stellungnahme hergenommen, um die eigene Position zu untermauern. Wissenschaftliche Befunde, die nicht passten, würden ignoriert. Hinsichtlich der Schulöffnungen bedeute das: Der Kurs sei in Wahrheit riskant. Und das müsse die Landesregierung auch klar so kommunizieren – nämlich, dass bei der Wiederaufnahme des Unterrichts ohne Abstandsregel eine steigende Infektionsrate in Kauf genommen werde. Das könne eine Regierung ja in Abwägung der Argumente so entscheiden. Sie müsse dann aber auch die Betroffenen einbinden, und sie fragen, ob sie da mitgehen würden.

Trat als Mahner auf: Prof. Karl Lauterbach in der Sendung „Markus Lanz“: Screenshot

Im Fall der Lehrerverbände würde das zu einem klaren Nein führen. Die Eltern im Land zeigen sich zwiegespalten. Einerseits ist Erleichterung spürbar, dass der Schulbetrieb sich wieder normalisiert – andererseits herrscht Unverständnis darüber, dass in Grundschulen plötzlich nicht mehr gelten soll, was im öffentlichen Raum außerhalb des Schulgeländes nach wie vor gilt: nämlich einen Mindestabstand von 1,50 Metern zu anderen Menschen einzuhalten und ansonsten Schutzmasken zu tragen. Diese Diskrepanz sei den Kindern wohl kaum zu vermitteln, meinte Lauterbach.

Vorausgegangen war ein Streit zwischen ihm und Güler um die Frage, ob die praktisch unbeschränkten Öffnungen von Schulen und Kitas in der aktuellen Lage „verantwortungslos“ sind (Lauterbach) oder, im Gegenteil, politisch höchst verantwortlich mit Blick auch auf besonders förderbedürftige Kinder, die sich mit Fernunterricht nicht erreichen lassen. Die Emotionen waren in einer ersten Sendung zum Thema in der vergangenen Woche dabei derart hochgekocht, dass Lanz die beiden Kontrahenten gestern Abend noch einmal aufeinander losließ.

Präsenzunterricht einmal in der Woche reicht für manche Schüler nicht

Und Frau Güler hat ja recht: Natürlich wird ein Präsenzunterricht einmal in der Woche den Bedürfnissen von Kindern aus sozial schwachen Familien nicht gerecht. Tatsächlich steht zu befürchten, dass die ohnehin wenig ausgeprägte Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungswesen unter den bislang geltenden Corona-Beschränkungen noch weiter leidet. Keine guten Perspektiven für Gülers Herzensthema, die Integration.

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Warum deshalb aber die Abstandsregel nun auf einmal in den oft schlecht belüftbaren Klassen- und Gruppenräumen vollständig verzichtbar sein soll (und nicht zum Beispiel der Präsenzunterricht auf besonders bedürftige Kinder konzentriert wird), darauf blieb sie Antworten schuldig.

Lauterbach hingegen machte deutlich: Dass derzeit kein gefährliches Infektionsgeschehen in den Schulen zu beobachten sei, sei eine Folge des gesellschaftlichen Lockdowns in den vergangenen Monaten. Weil die Lage außerhalb der Schulen weitgehend ruhig sei, gelte das auch innerhalb der Schulen. Wenn die Lockerungen aber dazu führten, dass in den nächsten Wochen und Monaten sich wieder vermehrt Menschen mit dem Coronavirus ansteckten, dann werde das auch in die Schulen hineingetragen – und dort ungebremst weiterverbreitet, wenn es dort keinen ausreichenden Schutz gebe. Und der werde ja gerade abgebaut. In den zwei Wochen bis zu den Sommerferien werde man daraus überhaupt keine Erkenntnisse gewinnen können. „Der richtige Test ist: Was passiert, wenn es wieder mehr Fälle gibt?“

Beispiel Israel: Dort sind Schulen und Kitas die neuen Infektionsherde

Das Muster sei aktuell in Israel zu erkennen, so Lauterbach. Und da hat er recht: Am Wochenende verzeichnete das Land den höchsten Stand der Neuinfektionen seit den umfangreichen Lockerungen vor gut einem Monat. Infektionsherde: die Kitas und Schulen, die dort nun – nachdem sie ähnlich wie derzeit in Deutschland plötzlich wieder ohne Beschränkungen geöffnet worden waren – reihenweise wieder schließen müssen.

Deshalb plädierte der Wissenschaftler und Politiker für eine gute Vorbereitung auf den Herbst. „Das schulden wir in allererster Linie den Kindern“, sagte er. Er forderte mehr Gründlichkeit und Intelligenz bei den Schulöffnungen als bisher – und verwies auf „ausgeklügelte Systeme“ in der Fußball-Bundesliga und in Unternehmen, um dem erforderlichen Hygieneschutz Rechnung zu tragen. Einfach so wieder „auf“ mache niemand. Außer eben Kitas und Schulen.

Die Sendung lässt sich hier – in der Mediathek des ZDF – (bis zum 9.7.2020) vollständig sehen.

Der Autor

Der Journalist und Sozialwissenschaftler Andrej Priboschek beschäftigt sich seit 25 Jahren professionell mit dem Thema Bildung. Er ist Gründer und Leiter der Agentur für Bildungsjournalismus – eine auf den Bildungsbereich spezialisierte Kommunikationsagentur, die für renommierte Verlage sowie in eigener Verantwortung Medien im Bereich Bildung produziert und für ausgewählte Kunden Content Marketing, PR und Öffentlichkeitsarbeit betreibt. Andrej Priboschek leitete sieben Jahre lang die Öffentlichkeitsarbeit des Schulministeriums von Nordrhein-Westfalen.

Der Bildungsjournalist Andrej Priboschek. Foto: Tina Umlauf
News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek, Gründer und Leiter der Agentur für Bildungsjournalismus. Foto: Tina Umlauf

In eigener verlegerischer Verantwortung bringt die Agentur für Bildungsjournalismus tagesaktuell News4teachers heraus, die reichweitenstärkste Nachrichtenseite zur Bildung im deutschsprachigen Raum mit (nach Google Analytics) in den vergangenen drei Monaten jeweils mehr als 1.000.000 Leserinnen und Lesern monatlich und einer starken Präsenz in den Sozialen Medien und auf Google. Die Redaktion von News4teachers besteht aus Lehrern und qualifizierten Journalisten. Neben News4teachers produziert die Agentur für Bildungsjournalismus die Zeitschriften „Schulmanager“ und „Kitaleitung“ (Wolters Kluwer) sowie „Die Grundschule“ (Westermann Verlag). Die Agentur für Bildungsjournalismus ist Mitglied im didacta-Verband der Bildungswirtschaft.

Hier geht es zur Seite der Agentur für Bildungsjournalismus.

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

 

In jedem Supermarkt gilt die Abstandsregel von 1,50 Metern – in immer mehr Schulen nicht mehr. Beckmann: „Spiel mit dem Feuer“

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Illy
3 Jahre zuvor

In NRW ist vom Schulministerium in der 23. Mail mitgeteilt worden, dass nach den Sommerferien wieder der Regelschulbetrieb aufgenommen wird. soweit ich das überblicke wird dann also auch bei Schülern>10 Jahre die Abstandssregel ausser Kraft gesetzt.
Wer hätte gedacht, dass es demnächst im Supermarkt sicherer ist, als in der Schule?
Bin besorgt.
Beim Lesen dieser Mail sehe ich zudem keine bedachte Lösung für Schüler und Lehrer mit angehörigen Risikopatienten.

Sie haben in ihrem Bericht alles sehr gut zusammengetragen. Alle zu berücksichtigenden Problemlagen und unzulänglichen Umstände sind offengelegt und hervorragend zusammengefasst.

Die Frage, die sich mir immer wieder stellt: wieso passiert hier eigentlich nichts?
Ich möchte entscheiden dürfen, ob ich den Weg so mitgehen kann…Oder eben nicht.
Die Schulpflicht sollte temporär ausgesetzt werden.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

„nämlich, dass bei der Wiederaufnahme des Unterrichts ohne Abstandsregel eine steigende Infektionsrate in Kauf genommen werde. Das könne eine Regierung ja in Abwägung der Argumente so entscheiden. Sie müsse dann aber auch die Betroffenen einbinden, und sie fragen, ob sie da mitgehen würden.“ Genau das ist nirgends geschehen. Nicht in Sachsen, nicht in Sachsen-Anhalt, nicht in Thüringen, nicht in NRW… nicht gerade ein gutes Beispiel demokratischen Handelns seitens der Politik. Eher ein autoritäres Agieren.

Rotstiftprofi
3 Jahre zuvor

Ich bin ja durchaus bereit, den Weg in die Schulöffnung ohne Einschränkungen mitzugehen – denn wahrhaftiger Unterricht entsteht für mich nur „live und in Farbe“ und in der unmittelbaren Interaktion von Schüler*innen und Lehrer*innen. Aber DANN verlange ich von meinem Arbeitgeber (in meinem Fall dem Land Niedersachsen) auch konsequent ein erhöhtes Monitoring des Gesundheitszustands bei allen am System Schule unmittelbar Beteiligten – d.h. „Testen, testen, testen“! Und da darf der Kostenfaktor dann auch keine Rolle spielen. Meine Meinung.

Emil
3 Jahre zuvor

Endlich wurde in dieser Sendung mal die Wahrheit ausgesprochen: Die Schul- und Kita Öffnung ist politisch gewollt, obwohl man sich der Gefahr bewusst ist. Wie Frau Gebauer sagte: Es wird Opfer geben. Toll!
Nur so nebenbei: Heute wurde die Maskenpflicht in NRW verlängert.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Es kann sich immer nur um eine politische Entscheidung handeln, was denn sonst ?
Nebenbei wirken sich das Verbot des Zusammentreffens größerer Erwachsenengruppen in geschlossenen Räumen bei kulturellen Großveranstaltungen, die Schließung von Diskotheken, Verbote von Sportveranstaltungen in geschlossenen Räumen, das Verbot von Großveranstaltungen mit großen Zuschauermengen in offenen Räumen, wie Stadien deutlich stärker auf den Reproduktionsfaktor des Virus aus.
Das gleiche gilt für das Aufsuchen von Einzelhandelsgeschäften zu Hauptstoßzeiten am Samstag vormittags, wenn die Geschäfte stark von Kunden frequentiert werden oder zu anderen Haupteinkaufszeiten.
Kinder unter 10 Jahren tragen bei der derzeit bestehenden Studienlage am geringsten zur Verbreitung des SARS-Covid-19-Virus bei. Deshalb sind Kita- und Grundschulöffnungen ohne eine Abstandsregelung nach der bestehenden Studienlage gerechtfertigt.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

… was nicht stimmt. Fake News werden dadurch nicht wahrer, dass Sie sie pausenlos wiederholen, AvL. Tatsache ist: Es gibt keine eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, inwieweit Kinder zum Infektionsgeschehen beitragen. Es gibt Studien, die wenig Effekte sehen – und Studien mit gegenteiligen Ergebnissen.

Zum Stand der Forschung: https://www.news4teachers.de/2020/05/faktencheck-kinder-als-uebertraeger-des-coronavirus-stand-der-forschung/

Oder hier: https://www.br.de/nachrichten/wissen/kinder-und-coronavirus-ansteckend-virenschleudern,RxS8KbL

Fazit: „Bisher gibt es nur einzelne, kleinere Studien zum Infektionsgeschehen bei Kindern, und diese widersprechen sich leider auch noch.“

Erst vor einer Woche berichtet der Bayerische Rundfunk: „Für Prof. Eva Rehfuess, die an der LMU in München den Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung leitet, reichen diese Studien nicht aus, um gesicherte Aussagen darüber zu machen, ob und welche Rolle Kinder in dieser Pandemie spielen. Aktuelle Entscheidungen über Schulschließungen oder -öffnungen können daher nur auf Modell-Rechnungen zu Epidemien oder aus Erfahrungen mit anderen Epidemien beruhen.“

Ihre Penetranz, AvL, mit der Sie als Mediziner Ihre Falschbehauptung öffentlich verbreiten, erinnert an die Fanatiker auf den „Hygiene-Demos“. Auch da treten Ärzte auf.

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd: So ist es. Dem gibt es nichts hinzuzufügen.!

Stefan
3 Jahre zuvor

Ist der Verzicht auf Abstand im Klassenzimmer verantwortungslos? Einfache Antwort: JA!!!!

50% des Erfolgs ist laut Studien auf Schulschließungen zurückzuführen. Warum werden diese jetzt geöffnet bis hin zum regulären Betrieb? Ohne Konzept, ohne Schutzmaßnahmen? Ausbrüche nehmen zu…Das Infektionsgeschehen der letzten Wochen verdeutlicht: mit Abstand, Hygiene und Alltagsmaske konnten wir die Ausbreitung des Coronavirus deutlich verlangsamen. Wir befinden uns jedoch weiterhin in der Pandemie……….und ich halte es verantwortungslos wie die Öffnungen angedacht sind.

Israelischer Virologe warnt vor Regelbetrieb an deutschen Schulen

„Deutschland kann viel aus den Fehlern lernen, die das israelische Bildungs- und Gesundheitsministerium bei der Wiederöffnung der Schulen gemacht haben“, sagte der Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten des Universitätskrankenhauses von Aschkelon der „Welt“. In Israel hatte der Unterricht ab Anfang Mai wieder begonnen, zunächst für kleine Gruppen, ab Mitte Mai für alle Schüler. Nach wie vor gilt für den Tropenmediziner Emil Reisinger Abstand halten als wichtigste Corona-Schutzmaßnahme.

Quelle: https://news.naanoo.com/news/israelischer-virologe-warnt-vor-regelbetrieb-an-deutschen-schulen

Rheinland-Pfalz verzeichnet zur Zeit 10 Corona-Infektionen an 7 Schulen. Verdachtsfälle gebe es an insgesamt 19 Schulen. Vier Schulen im Kreis Schleswig-Flensburg dicht, in mehreren Schulen Berlins gibt es inzwischen wieder Corona-Fälle: in Spandau, Neukölln und offenbar auch in Mitte. Zahl der Neuinfektionen ( NRW
, 7-Tages-Schnitt) steigen in NRW im Vergleich zur Vorwoche wieder an. Der mittlere tägliche Anstieg liegt bei 0,7%. Das ist der stärkste Anstieg seit Anfang April.
Anteil der unter 20-jährigen bei den Neuinfizierten liegt in der Woche 1.-7. Juni bei fast 20% und steigt weiter exponentiell. Der größte Anteil ist momentan bei den 20-29 jährigen. Damit sind die Neuinfektionen nun ungefähr gleich verteilt über das Alter laut RKI.

Fälle mit Coronainfektionen an deutschen Schulen und Kitas.
https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=10IVv3Ecs_Jd2F5OKKoMlMVeOsl7RuQ9G&ll=51.31540656680545%2C10.506874049999979&z=6

SARS-CoV-2 nicht universell ungefährlich für Kinder, Eltern müssen es weiterhin ernst nehmen. Speziell Kinder mit Vorerkrankungen trifft Covid-19 unter Umständen schwer.
Studie aus USA/Kanada: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben ein höheres Risiko für schwerwiegende Komplikationen durch COVID-19 als bisher angenommen :
https://www.sciencedaily.com/releases/2020/05/200511142153.htm

Es besteht die Befürchtung, dass COVID-19 „neurotropisch“ sein könnte, d.h. toxisch für Rückenmark und Gehirn, und daher zu anhaltenden Komplikationen im Gehirn führen könnte.

Israel: Immer mehr Schulen schliessen wieder. Bei 330 Schülern und Lehrern ist bisher der Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, mehr als 16 000 Schüler und Lehrer sind in häuslicher Quarantäne. 31 Schulen in Israel als Ausbruchsquellen identifiziert. Deutschland schafft die Regeln ab!!!!

Da sich ja gerne hier Ärzte zu Wort melden, ohne über das entsprechende Fachwissen – wie etwa Virologen – zu verfügen, darf man doch mal auf den Weltärztechef verweisen:
https://twitter.com/jknjhjfhfduvbhl/status/1269403343316815872

New York Times hat 500 Epidemiologen befragt, wann sie voraussichtlich welche Aktivität wieder aufnehmen. Das Ergebnis zeigt, wie vorsichtig sie selbst sind:
https://www.nytimes.com/interactive/2020/06/08/upshot/when-epidemiologists-will-do-everyday-things-coronavirus.html

Noch Fragen? Für mich ist es ein verantwortungsloses Handeln ohne Sinn und Verstand was die Bildungsminister hinsichtlich der Schulöffnungen ohne Abstands- regeln etc. vorhaben.

Zum Abschluss noch diese Meldung und da darf sich jeder an den Kopf fassen:

Unter Wahrung strenger Infektionsschutzregeln Gesicht mit Monokel sind die Vorstandsmitglieder der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erstmals seit dem Start der Maßnahmen gegen die Corona Pandemie wieder zu einer gemeinsamen Sitzung zusammengekommen……Lachhaft, wenn es nicht so traurig wäre.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan

Es entwickelt sich eine Zweiklassengesellschaft, was den Infektionsschutz betrifft. Diejenigen, die sich vor Ansteckungen schützen können (Stichwort „Homeoffice“ und umfassende Arbeitsschutzmaßnahmen) und diejenigen, die sich bei einem Ausbruch nicht ausreichend schützen können (Kinder, ErzieherInnen, LehrerInnen, Pflegepersonal…). Es ist ein skandalöser Missstand!

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan

@stefan: Danke!!!!

omg
3 Jahre zuvor

Diese Ahnungslosigkeit der NRW-Politik fällt nicht nur dem Herrn Laschet in seinem offenkundigen Bemühen vor die Füße, einen starken Landesvater mimen, sondern vor allem und umso härter denjenigen, die davon in Zukunft betroffen sein werden. Bitter für NRW: Der beste Zuarbeiter für eine Wahl von SPD und Grünen ist derzeit die CDU/FDP – Regierung selbst.

Georg
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Na ja, nach derzeitigen Landtagswahlumfragen sind Grüne und SPD stabil, die CDU steigt auf Kosten von AfD und Linken (vermutlich werden Stimmen der AfD direkt zur CDU und die der Linken zu SPD oder Grüne und von denen zur CDU wandern).

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Aus der Perspektive vo Frau Gebauer ist der Ministerpräsident von NRW, Herr Laschet ein geistiger Riese.
Steht die Sonne tief, werfen Zwerge lange Schatten.
Manche politische Entscheider haben eben einen geistigen Horizont mit dem Radius Null, den sie der breiten Öffentlichkeit als eigenen Standpunkt verkaufen.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Nein, dafür ist Schwarz-Gelb viel zu vorausschauend. Die haben sich doch für G0 stark gemacht. Die neunjährige Gymnasialbildung lassen die sich doch jetzt nicht durch eine ausufernde Corona-Pause kaputt machen. Soll die zeit bis zum Abi denn Ihrer Meinung nach demnächst pandemische 10 Jahre andauern?

Aber Sie, @omg, sind ja in der „Zwergenwelt“ außerhalb der SekII gefangen und können das nicht aus dem Olymp der B-besoldeten überblicken.

Ursula Schulz
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Hallo, als hessische Grundschullehrern bin ich auch von einer kompletten Schulöffnung ab der nächsten Woche betroffen, in Hessen wird dieser „Großversuch“ von den Grünen mitgetragen, der Verzicht auf die Abstandsregelung wird auch von SPD Bildungsministern befürwortet (Hamburg). Wie die LINKE dazu steht, weiß ich nicht…. Wir haben es hier gerade mit verantwortungslosen Politikern aus ALLEN Parteien zu tun. Es ist deprimierend mit welcher Ignoranz und Respektlosigkeit mit der Gesundheit und dem Leben von Lehrerinnen und Lehrern gespielt wird….

Stefan
3 Jahre zuvor

SPD und Grünen ….die machen es doch nicht besser, schauen Sie nach RLP und was Hubig von sich gibt!

uno
3 Jahre zuvor

Danke für Ihre Zusammenfassung der Sendung! Ich schaue mir lieber nicht mehr Sendungen über die Schulöffnungen an, dank der voreingenommen Stimmungsmache gegen Lehrer☆innen, die sich nur um ihre Gesundheit und das der Schüler☆innen und ihrer Familie Sorgen machen; siehe auch „Aktuelle Stunde“ im WDR von gestern, „Hart aber fair“ (wirklich fair?) mit H. Plasberg etc. Schon dreist wie das MSB von NRW „Meinungen“ von Ärzten über die Fakten von Virologen stellen und die Öffentlichkeit für dumm verkaufen, um ihre ideologische und politische Entscheidung zu begründen!
Wer sich regelmäßig über die Infektionsgründe, -gefahren und -auswirkungen informiert, kann zum gleichen Ergebnis wie H. Lauterbach gekommen.
Hoffe sehr, dass die Richter, die jetzt in Sachsen-Anhalt über die Klage der Lehrerin urteilen, nicht nur den Arbeitsschutz der Lehr☆innen sondern auch den Gesundheitsschutz aller derjenigen, die sich in Schulen aufhalten, über kurzfristige und – zeitige (fast) Regelbeschulung stellen!!
Ja, sicher gäbe es Fördermöglichkeiten für benachteilige Schüler☆innen, dafür müssen nicht ALLE zu Versuchskaninchen mutieren!!

uno
3 Jahre zuvor

Laut WDR:
Leipzig hat Schulpflicht gekippt – die Argumente:

Das Verwaltungsgericht Leipzig hatte die Schulpflicht für Grundschüler in Sachsen gekippt, nachdem Eltern von Grundschülern entsprechende Anträge gestellt hatten (Aktenzeichen: 3 L 245/20 und 3 L 247/20). In der Begründung hieß es unter anderem:

Es sei nicht nachzuvollziehen, aus welchen Gründen bei Schülern der Primarstufe der Grund- und Förderschulen im Gegensatz zu älteren Schülern während des Unterrichts die Einhaltung eines Mindestabstands von eineinhalb Metern nicht als zwingend einzuhaltende Voraussetzung für die Wiedereröffnung des Schulbetriebs vorgesehen ist.

Das hierdurch bedingte erhöhte Infektionsrisiko für die Schüler der unteren Klassenstufen sei angesichts der von einer Infektion ausgehenden erheblichen Gesundheitsgefährdung unter Zugrundelegung des derzeitigen wissenschaftlichen und epidemiologischen Kenntnisstandes weder nachvollziehbar noch angebracht und damit rechtswidrig.

AvL
3 Jahre zuvor

Der Artikel befasst sich in seiner Sichtweise sehr einseitig mit dem Problem viele mögliche Einflussgrößen in der politischen Entscheidungsfindung mit zu berücksichtigen, um schrittweise zu einer Rückkehr aus einem radikalen Shut-down zu gelangen.
Beleuchtet wird lediglich die Sicht einzelner Mikrobiologen und die einzelner Epidemiologen, die sich durch ihre multimediale Präsenz immer wieder in das öffentliche Interesse bringen, um ihrer Meinung Absoludität zu verleihen.
Dabei existieren wissenschaftliche fundierte Zweifel an den Meeinungsäußerungen der Experten.
Kinder erkranken sehr viel seltener und dann gar nicht symptomatisch oder nur sehr milde an SARS-Covid-2.
Das Belegen die nationalen Statistiken, wie die des RKI, mehrere Studien und die klinischen Erfahrungen der pädiatrischen Fachabteilungen und Fachärzte, die diese Krankheitsbilder zu Gesicht bekommen und behandeln.

Die Kita- und Schulschließungen dienten somit nicht dem Schutz der Kinder, sondern der Eindämmung der Pandemie in seiner Anfangsphase und letztendlich dem Schutz der empfindlicheren älteren Generation.
Schulschließungen widersprechen aber der UN-Rechtskonvention der Kinder auf Bildung, sie verstärken Bildungsungleichheit auf Grund sozialer und sozioökonomischer Ungleichheit, sie haben psychische Folgen für die betroffenen Kinder und letzendlich soziale Konsequenzen für die Betroffenen.
In Deutschland sind aktuell nur zwei bis drei Prozent aller Covid-19 infizierten Patienten unter 18 Jahre alt, siehe RKI-Dashboard.
Kinder infizieren sich etwa dreimal seltener, wie drei größere Studien aus China dies nachweisen.
Auch die große Studie aus Island, wo während des SARS-Ausbruchs die Kitas und Grundschulen nicht geschlossen waren, konnten bei Kindern unter 10 Jahren kein SARS-Covid-19 nachgewiesen werden. Bei Kindern über 10 Jahren und Erwachsenen lag der Anteil der Infizierten lediglich bei 0,8 %.
Ähnliches bot die in der Lombardei gelegene Kleinstadt Vò, wo vor Beginn der strengen Isolationsmaßnahmen die Mehrheit der Bevölkerung getetet wurde und das Virus bei 2,6 % der Bevölkerung nachgewiesen wurde, jedoch bei keinem Kind unter 10 Jahren.

Cornelia
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Sie schreiben selbst,dass der anfängliche shutdown das Ziel hatte, die Risikogruppen zu schützen. Was aber ist nun mit ihnen?
Ich verstehe Ihr Anliegen, das darf man nicht unterschätzen. Es ist richtig, schwächere Schüler werden jetzt noch mehr ins Hintertreffen kommen. Natürlich ist das nicht gut, und es wird nicht einfach sein, nach der Pandemie diese Schüler wieder aufzufangen. Aber gerade das ist ja ein Problem, das wir schon immer haben. Wenn es sich jetzt nicht verschärfen soll, sollte man die Notbetreuung erweitern, wenn das noch nicht geschehen ist.
Alle Schulen komplett öffnen ohne Abstandsregeln halte ich für problematisch. Zum einen wird es mehr Erkrankte geben, auch unter den Schülern, und man weiß noch nicht viel über mögliche Folgeschäden (sollen junge Menschen gesundheitliche Beeinträchtigungen für ihr ganzes Leben bekommen? Dann haben wir vielleicht noch mehr Schüler mit Lernproblemen!) , zum anderen , wenn im öffentlichen Leben die Abstandsregel gilt, wie sollen Schüler verstehen, dass sie in der Schule nicht gilt?

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Cornelia

Letztendlich ist es eine politische Entscheidung, die dazu führt, wann und wie Kita-und Schulöffnungen stattfinden.
Da die Zahl der Neuinfektionen zurückgehen und man nun Infektionsketten besser erfassen kann, lag es nahe vor den Schulferien den Umgang mit den Öffnungen einzuüben und einen Schritt in eine neue Normalität zu gehen.
Die Zahlen aus Island, die Studie der Uni Heidelberg, die Massenuntersuchungen in der Stadt Vò in der Lombardei, die Vorgehensweisen in dänischen und schwedischen Kitas und Schulen, sowie einige Fallbeispiele an Schulen,wie z.B.an einer französischen Schule, unterstützen und bestärken diese Vorgehensweise.
Das sind realistische Zahlenwerte aus der Wirklichkeit , um die Wahrscheinlichkeit mögliche Ausbruchsherde abzuschätzen.
Eine andere Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt die Viruslast bei Kindern zu erfassen, um deren mögliche Infektiosität darzustellen. Eine Übertragung wurde aber in keinem Fall nachgewiesen. Ein paar wenige Kinder wurden mit einer hohen Viruslast erfasst, die hatten aber auch Krankheitssymptome deretwegen diese Proben gezogen wurden. Diese entstammen einem ausgewählten Kollektiv und keiner Massenuntersuchung in der Bevölkerung.
Die politischen Entscheidungsträger werden sich ebenso wie ihre Kritiker zur Wahl stellen.
Wir werden sehen, wie die Wähler in demokratischen Wahlen entscheiden werdenund wem sie ihr Vertrauen schenken werden.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Politische Entscheidungen können die Schulminister*innen so viele treffen, wie sie wollen.
Nur bezüglich der arbeits-/dienstrechtlichen regelungen sollten sie sich doch bitte mit den dafür zuständigen Ministerien auf Bundes- und Landesebene abstimmen. Es kann nicht sein, dass schulpolitische Entscheidungen auf Landesebene im Widerspruch zu Arbeitsschutzbestimmungen, für die der Bund zuständig ist, stehen.

Warum gelten für Jugendherbergen und Landschulheime andere bestimmungen als für Schulen selbst.

Darf ich jetzt im Rahmen eines Unterrichtsganges mit einer ganzen Schulklasse ohne Abstand und Mund-Nase-Bedeckung in ein Museum, ein Theater oder einen Supermarkt?

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Die Schulpolitik ist Ländersache, und diese untersteht dem jeweiligen Kultusministerium.
Die Erkrankungsfälle differierten bezogen auf 100.000 Einwohner in jedem Bundesland schon auf Grund der unterschiedlichen Ausgangslage zu Beginn des Shut-down wegen der unterschiedlichen Skigewohnheiten in den einzelnen Bundeländern.
Haupttreiber der Pandemie waren die Skigebiete in den Alpen. Die Erkrankungszahlen auf 100.000 Einwohner bezogen sind deshalb dort noch am höchsten, wo die Pandemie ihren Anfang nahm, und so sind laut RKI Corvid-19-Dashboard die Zahlen am höchsten in Bayern (363,5/100.000 Einwohner), gefolgt von Baden-Württemberg (316,2/100.000), dem Saarland (279,3/100.000), Hamburg (278,4/100.000)und Bremen (229/100.000). Demgegenüber sind es in Mecklenburg-Vorpommern 48,3/ 100.000,in Sachsen-Anhalt 78,2/100.000.
Daraus erklärt sich auch eine ganz unterschiedliche Vorgehensweise und das Treffen abweichender Entscheidungen in jedem der einzelnen Bundesländer.

Robbie
3 Jahre zuvor

Ich teile vollkommen die Bedenken und Ansichten Von Herrn Prof. Lauterbach gegenüber der geplanten Schulöffnung am kommenden Montag.
Dass die bisher geltenden und weiterhin einzuhaltenden Abstandsregeln im Klassenverband zur kommenden Wiederaufnahme des Schulunterrichts aufgehoben werden ist sehr bedenklich und meines Erachtens als grob fahrlässig anzusehen. Die aktuelle Studienlage zeigt, dass Kinder weder immun sind geschweige denn weniger Infektiös sind als Erwachsene. Unter anderem existieren reichlich Fallberichte aus den USA und England, die belegen, dass Kinder im Alter zwischen 5 und 15 Jahren im Rahmen einer COVID-19 -Infektion schwer erkrankt sind.
Die Bevölkerung wird schwer verunsichert, u.a. durch das heutige Statement von Herrn Prof. Streeck, der das Handeln der Bundesregierung der vergangenen Wochen und den „frühzeitigen“ Lockdown kritisiert und in Frage stellt.
Unsere aktuelle Situation mit relativ niedrigen Infektionszahlen haben wir dem frühzeitigen Lockdown und der Bundesregierung zu verdanken . Über diverse Alleingänge von Herrn Laschet bin ich weniger erfreut.

Ich spreche hier als Mutter und Ärztin ..

Stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  Robbie

Virologe Stürmer: „Zu wenige Daten bei Kindern“
Virologe Martin Stürmer: Die Datenlage sei deutlich unklarer als vom Kultusministerium dargestellt, sagte Stürmer am Mittwochnachmittag in der hessenschau. „Ein gewisses Experiment ist schon dahinter.“ Denn die Studie aus Baden-Württemberg habe bisher nur ergeben, dass Kinder nicht deutlich infektiöser seien als Erwachsene – nicht aber, dass sie das Virus bremsen würden. „Außerdem liegt noch kein Endergebnis vor. Wir sollten diese Studie nicht überbewerten“, so Stürmer.

Da die Krankheit bei Kindern zumeist milder verlaufe als bei Erwachsenen, sei eine Corona-Infektion bei ihnen mutmaßlich seltener aufgefallen und daher auch seltener getestet worden, sagte der Virologe. Auch die Langzeitfolgen seien bei Kindern kaum erforscht. „Ob Langzeitnebenwirkungen auftreten, wissen wir nicht. Es gibt nur wenige Daten über Kinder.“

Stürmer hätte sich gewünscht, mit der Rückkehr zur Normalität an den Grundschulen und Kitas noch zu warten, bis weitere valide Studienergebnisse vorliegen. Seit diesem Mittwoch sammelt etwa die Frankfurter Uniklinik für eine Studie Daten an 60 hessischen Kitas.

https://www.hessenschau.de/gesellschaft/wenig-verstaendnis-fuer-schul–und-kita-oeffnungen,kritik-an-schuloeffnung-100.html

Maria
3 Jahre zuvor

Ich habe einen 9-jährigen Sohn, der nächste Woche zum “ normalen“ Unterricht gehen soll. Ich habe deshalb sehr, sehr große Angst, dass wir an Coronavirus krank werden. Ich fühle mich total hilflos, unserem Schicksal völlig ausgeliefert.

Wie kann es normal sein, dass so viele Menschen, alle Lehrer und viele Eltern zu zwingen, ihre Gesundheit und die ihrer Familien aufs Spiel zu setzen?

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Maria

Maria; Soweit ich das hoffentlich richtig überschaue, können Sie ihr Kind auch zu hause lassen. Es besteht zwar eigentlich Schulpflicht, aber es gibt die Regelung der freiwilligen Unterrichtsteilnahme vor den Ferien.
Ich denke je mehr Eltern diese Möglichkeit nutzen umso besser! Es ist mit sowieso nicht erklärlich, weshalb wir uns nicht besser gemeinsam organisieren. Ich kennne keine Plattform, in der sich Schüler deren Eltern und Lehrer und/ oder nur Risikogruppen austauschen und organisieren. Es kann doch micht sein, dass wir hier sitzen und abwarten, wie die Versuche Einzelner, die ihr Recht einklagen nach und nach von den (staatlichen) Gerichten abgewiesen werden.
Ich frage mich sowieso welche Möglichkeiten auch nach den Ferien bestehen für Schüler, sich diesem Feldversuch zu entziehen.
Weiss da jemand was? Es kann doch nach wie vor nicht sein, dass die Schulpflicht vor dem individuellen Recht auf Unversehrtheit steht? Ich bin dafür das sich Lehrer wie Schüler freiwillig entscheiden können müssen! ob sie sich diesem unkalkulierbaren Risiko aussetzen

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Leider ist in NRW die Teilnahme verpflichtend. Ausnahme: die Eltern weisen durch ärztliches Attest eine Risikoerkrankung des Kindes oder eines im Haushalt lebenden Angehörigen nach. Ich wäre auch für Freiwilligkeit. Am hier oft als Vorbild genannten Schweden sieht man, dass da etwa die Hälfte der Kinder weiter zu Hause lernt, damit wären dann die Abstandsregeln in den Schulen auch wieder einzuhalten.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Im schlimmsten FAll wird die Absenz/das Schwänzen als Ordnungswidrigkeit behandelt. Der Aufwand, den die Schule für die Dokumentation einer gerichtsverwertbaren Auflistung der einzelnen fehlstunden leisten muss, ist immens. Hinzu kommt dass die Eltern zunächst einmal ihr Kind vom Unterricht fernhalten können, in dem sie es entschuldigen – und ds ohne Nennung von Gründen.
(Hiermit bitte ich das Fehlen meines Sohnes/meiner Tochter zu entschuldigen. MfG …)
Ob die Schulleitung für den Rest des laufenden Schuljahres dann noch eine Attestpflicht ausspricht, ist eher fraglich.
Erst wenn der Attestpflicht nicht nachgekommen wird, kann das Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet werden.

Also ganz ruhig bleiben!

Anonym
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Ich stimme dem zu, das die Eltern das Recht haben müssen zu entscheiden , ob sie sich dem Experiment anschließen und nicht von allen Seiten (Kultusministerium , Schule etc. ) dazu gezwungen werden. Ich selbst habe ein Kind 17 Jahre , das sich erst letztes Jahr in der Schule einen Virus eingefangen hat und immer noch damit zu tun hat . Und außerdem haben wir Angehörige der Risikogruppe im selben Haus lebend mit schwerer Vorerkrankung. Ich kämpfe seit Monaten darum, das diese Gruppen geschützt werden. Aber niemand tut das. Ich bekomme keine Atteste weder von Ärzten , da hat man mir doch tatsächlich gesagt, ich kann nur beten und hoffen das nichts passiert , das Gesundheitsamt genauso und der Schule war es egal.
Unfassbar und dann dieses Experiment mit dem Unterricht nach den Sommerferien: in meinen Augen grob fahrlässig und als Elternteil nicht zu verantworten. Aber man zwingt uns dazu, ansonsten kann mein Kind nicht ihren Abschluss machen, da ja homeschooling nicht benotet werden darf. Das ist ungerecht für Schüler die zur Zeit von zu Hause ihre Aufgaben erledigen, sie kommen trotzdem der Schulpflicht ja nach.
Ich bin auch der Ansicht das sich mal die Betroffenen Eltern zusammen tun müssen und dagegen vorgehen, denn wenn nur ein einzelner das versucht wird der überhaupt nicht ernst genommen. Mein Vertrauen in Kultusministerium, Gesundheitsamt und Schule ist komplett weg. Bin froh wenn ich mit solchen Einrichtungen nichts mehr zu tun habe, traurig auch für unser Bildungssystem an dem sich auch jetzt wieder nichts ändern wird. Jetzt wäre doch die Chance dazu, endlich mal hygienische Standards oder digitale Erneuerung. Also nichts gelernt aus der Krise wie immer. Mir fehlen dazu nur die Worte.

Sabine Szidlovszky
3 Jahre zuvor
Antwortet  Maria

Jedem Lehrer steht es frei sich beurlauben zu lassen, ohne Gehalt selbstverständlich. In fast ganz Europa sind Kita und Schulen gestartet, zum großen Teil im Regelbetrieb, in Dänemark, Schweden, Niederlande,Österreich, Schweiz, Norweden, Serbien, Slowakei, Tschechien, Frankreich etc….mit Notbetreuung, Präsenzunterricht und Fernlernen waren Lehrer überfordert, Präsenzunterricht ohne Abstandsregel ist auch nicht erwünscht? Was dann? Im Gesundheitsbereich gab es in der hochinfektösen Phase zu wenig Schutzkleidung, noch heute gibt es nur Communitymasken für die ambulante Pflege bei Hochrisikopatienten. Über Abstandsregel brauchen wir nicht reden. Im Flugzeug, Schiff (Fracht),Polizei, Feuerwehr etc gibt es keine Abstandsregel. Die Leute arbeiten auch nicht im Astronautenanzug. Meine Tochter, Klasse 3, bekam in den letzten Monaten Elternunterrichtauf Basis von Unterlagen und WP, die ich entweder von der Schule abholte oder von Moodle ausdruckte. Die Klassenkehrerin rief einmal an. Vieke neuen Themen waren zu bearbeiten. Ich kommentiere das mal nicht. Liebe Eltern, liebe Großeltern, ihr macht eure Kinder verantwortlich für eure Gesundheit? Eure Kinder sollen sozial isoliert werden und nicht zur Schule gehen um euch zu schützen? Was würdet ihr euren Kindern auf? Meine Tochter spielt längst Mittags mit ihren Freundinnen, hier auf dem Spielplatz des Campingplatzes wird gerudelt, im Spaßbad waren wir auch, ebenso zieht sie mit Kindern im Camping herum. Abstand? Bei Kindern? Ein Witz. Morgens Hygieneschule, mittags Gruppenkuscheln? Oder soziale Isolation der Kinder? Dann müssen die Lehrer auch zu Hause bleiben um sich zu schützen, ihre Kids nicht in die Kita…..also die 1,50 Regel sieht man noch in Supermärkten….Gesichtswindel gibt es nur in Italien, Deutschland und Spanien, manche Länder in Öffis….im Rest Europas darf man ohne Vermummung unterwegs sein….

Ursula Schulz
3 Jahre zuvor

Hallo, als hessische Grundschullehrern bin ich auch von einer kompletten Schulöffnung ab der nächsten Woche betroffen, in Hessen wird dieser „Großversuch“ von den Grünen mitgetragen, der Verzicht auf die Abstandsregelung wird auch von SPD Bildungsministern befürwortet (Hamburg). Wie die LINKE dazu steht, weiß ich nicht…. Wir haben es hier gerade mit verantwortungslosen Politikern aus ALLEN Parteien zu tun. Es ist deprimierend mit welcher Ignoranz und Respektlosigkeit mit der Gesundheit und dem Leben von Lehrerinnen und Lehrern gespielt wird….

Mutter 81
3 Jahre zuvor

Das sind die ersten vernünftigen Worte hier! Danke! Dazufügen möchte ich: Meine Kinder, 4 und 8, wünschen sich nichts mehr, als Normalität so gut es geht. Sie wissen was das Virus ist, wissen dass Händewaschen wichtig und Niesen ohne Armbeuge nicht richtig ist. Kinder sind nicht dumm: sprecht mit ihnen, traut ihnen mehr zu. Erklärt es

Mutter 81
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mutter 81

Mit ersten vernünftige Worte meine ich dabei Sabine Szidlovsy! Ich muss übrigens auch arbeiten, von zu Hause aus. Ich habe zwei Kinder zu Hause und bekomme deshalb keine Notbetreuung. Ich leiste nicht ansatzweise das, wofür ich bezahlt werde. Wir schränken unsere Spielkontakte auch jetzt noch sehr ein und treffen niemanden, der auch nur ein bisschen Symptome hat oder vor kurzem hatte. Meine Kinder nehme ich nie mit zum einkaufen und ich trage den Mund-Nasen-Schutz richtig: über der Nase! Das tun die allermeisten nicht und beschweren sich, dass Schulen öffnen?! Wir Eltern und die Kinder brauchen die Schulen, brauchen ein Stück „Normalität“. Wir passen aber trotzdem auf niemandem zu nahe zu kommen. Testen, testen, testen: in Schulen und Kitas. Lehrkräfte und Schüler. Und dann, sollte es Fälle geben: gezielt reagieren und angemessen und begrenzt den Präsenzunterricht aussetzen. Nur so kommen wir in eine richtige Richtung! „Präsenz Zeit und online Unterricht generell abwechseln, auch nach den Sommerferien“, das kann nur jemand fordern der keine betroffenen Kinder hat oder der selbst nicht arbeitet. Das kann keine Dauerlösung sein!

Illy
3 Jahre zuvor

Binsowasvonratlos: ich denke es wäre an der Zeit als Eltern und Lehrer gemeinsam etwas zu unternehmen… die Schüler über Entschuldigungen aus dem gesamten Prozess zu ziehen ist ein sehr guter Tipp. Langfristig wäre es jedoch gut eine Lösung herbeizuführen, die nicht auf Tricksen sondern auf Rechten basiert…und für alle Beteiligten zu einer Entzerrung führt.
Leider habe ich schon einiges versucht, aber ohne Erfolg. Das Problem bleibt: als Einzelperson gibt es keine Möglichkeit etwas zu bewirken.

Katja
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Immerhin hat die GEW in NRW jetzt eine entsprechende Petition auf den Weg gebracht. Wenn die allerdings so „erfolgreich“ wie die zu A13 für alle wird, ist vermutlich keinem damit geholfen.

Methodios
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

@Illy: Sollte die Pandemie noch länger andauern (,und davon ist angesichts der bis jetzt gewonnenen empirischen Daten auszugehen,) wird die Legalisierung von Homeschooling nicht nur als Thema salonfähig, sondern auch als Realität unumgänglich. Um diesen Prozess zu beschleunigen, benötigen Sie Gleichgesinnte, die Sie, so Sie danach recherchieren, problemlos finden werden. Wichtig ist, dass auch Fachanwälte mit von der Partie sind. Viel Erfolg!

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Methodios

@Methiodios: wenn alle die Umstände die uns im Herbst begleiten werden, verstandesmäßig richtig einordnen würden, dann hätte ich ja auch Hoffnung. Nur nach der 23. Schulmail des Kultusministeriums in NRW habe ich da gerade wirklich Bedenken.
Ich werde mich weiter auf die Suche begeben. Jedoch habe ich bisher keine Interessengemeinschaft bzgl.Homeschooling finden können. Haben Sie eine konkrete Adresse?

Ich habe bereits viel Aufwand betrieben um Interessenverteter versch. Verbände zu erreichen und eine Petition vorbereitet. Es hat mich letzlich sehr demotiviert, dass in Deutschland an bestimmten Themen wie z.B.“temporäre Aussetzung der Schulpflicht“ nicht zu rütteln ist. Ausserdem scheint es als ob sich genau diese Interessenvertretungen am Ende doch nicht positionieren wollen.
Lieber wird zurück
alten Konzept mit allen Konsequenzen gerudert, anstatt die Gelegenheit zu nutzen und Schule moderner und der Pandemie geschuldet sicherer zu gestalten.

Methodios
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

@Illy: Haben Sie in den social media, z. B. bei facebook unter dem Stichwort „Freilerner“ nachgeschaut? Dort finden Sie viele Anhaltspunkte. Ferner bei Hochbegabten-Netzwerken…

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Methodios

Hallo Methodios, Nein bisher nicht. Vielen Dank für den Tipp!!!
Hatte bisher nur einen Anwalt ausfindig machen können, der auf das Thema Homeschooling spezialisiert ist.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Machen wir uns doch nichts vor, letztendlich setzen wir hier alle unsere Gesundheit aufs Spiel für dieses riskante Manöver, das die Politik hier fährt. Meine Wählerstimme kriegen die entsprechenden Verantwortlichen beim nächsten Mal nicht.

Sabine Szidlovszky
3 Jahre zuvor

Selbstverständlich finde ich es richtig Kinder, vor allem Grundschüler ohne Abstandsregel zur Schule zu schicken, bin aus BW und befinde mich aktuell auf einem Campingplatz mit Badesee, Spaßbad, Spielplätzen etc in Niedersachsen….Abstand? Wohl nicht bei Kindern, denn Kinder brauchen Kinder und deren Nähe, für ihre soziale und psychische Entwicklung. Wenn ich hier die Kommentare so lese, frage ich mich wo sehen Sie die Perspektive für die Kinder? Isolation und Wegsperren? Oder morgens Hygieneschule und mittags Gruppenkuscheln? Bis wann? Zur Impfung? Wer garantiert Ihnen, dass die Kommt? Oder bis wir in Deutschland 0 Infektionen haben? Vielleicht irgendwann? Hier sehe ich immer Israel als Beispiel, ja es wird immer wieder Infektionen geben. Sie wissen schon, dass in Frankreich, Dänemark, Norwegen, Österreich, Schweiz, Niederlande, Schweden, Island, Tschechien, Serbien, Kroatien etc die Schulen schon geöffnet haben, Ganztag und Regelbetrieb statt findet, oder der Weg zum Regelbetrieb geht. Die meisten Kitas in Europa haben nicht mit Abstand angefangen. Sie wissen schon, dass dem Gesundheitspersonal in der Hochphase keine Schutzkleidung zur Verfügung gestanden hat? Selbstverständlich ohne Abstand, noch heute gibt es bei der ambulanten Seniorenpflege nur Communitymasken im Hochrisikobereich, kein Abstand möglich. Also meine Tochter hat WP von den Lehrern bekommen, z.T. in Moodle zum Herunterladen oder als Mappe zum Abholen in der Schule, ein Anruf in der ganzen Zeit von der Lehrerin, ein paar Worte über Moodle, viele neuen Themen waren zu bearbeiten (Klasse 3), das war Elternunterricht, nichts anderes, Elternunterricht auf Basis von Unterlagen und Plänen. Im Übrigen sind Lehrer und ihre Verbände dabei sich absolut lächerlich zu machen. In meinem Landkreis gibt es noch 5 positiv Covid Fälle bei 266000 Bewohner. Wie begründen Sie das Drama, das Sie veranstalten? Jedem Lehrer steht es frei sich umschulen zu lassen, denn vielleicht kommt in 5 Jahren die nächste neue Infektkrankheit. Im Übrigen kenne ich definitiv niemand der sein Kind nicht zur Schule schicken will. Ja wir haben z.T. ältere Personen im Haus oder auch schwer kranke Eltern, doch wo kommen wir hin, wenn wir unseren kleinen Kindern die Verantwortung für Leben und Gesundheit aufbürden? Und das tun wir, in dem wir unseren Kindern eine Hygieneschule und das soziale Zusammensein mit anderen Kids verbieten. Die Eltern sind zuständig für das gesunde Aufwachsen der Kinder, aber, dass Kinder in der Coronakrise zum Schutz anderer Personen in Verantwortung genommen wurden und z.T. isoliert wurden ist ein Verbrechen. Das müssen wir Erwachsenen Regeln. Und liebe Lehrer Notbetreuung, Homeschooling und Präsenzunterricht ist doch zu viel Arbeit, was wollt ihr eigentlich?

Rotstiftprofi
3 Jahre zuvor

„Jedem Lehrer steht es frei sich umschulen zu lassen“ – ja, und jedem neunmalklugen Lehrerbasher (von denen es gerade genauso viele gibt wie Möchtegern-Bundestrainer zu Zeiten einer Fußball-WM) steht es ebenso frei, sich umschulen zu lassen und unseren angeblich babyleichten und mit Privilegien nur so ausgepolsterten Job besser zu machen. Macht aber kaum keiner. Komisch, wieso bloß?

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Rotstiftprofi

Solche „Elternkommentare“ folgen immer dem gleichen Muster: Sie betonen die Wichtigkeit von sozialen Kontakten bei Kindern, leugnen das Ansteckungsrisiko oder reden es klein, unterstellen den Lehrern und Erziehern Faulheit und/oder diskreditieren sie als „Jammerlappen“, stets wird auch von DEN Lehrern gesprochen, also immer gleich eine ganze Gruppe etikettiert. Auffällig sind auch Fragen wie „Was wollt ihr eigentlich?“, in denen DIE Lehrer (also wieder die vermeintlich homogene Gruppe) geduzt wurd. Vielleicht sind es aber auch keine Muster, sondern immer ein- und derselbe Schreiber.

Mutter 81
3 Jahre zuvor
Antwortet  Rotstiftprofi

Sie haben Recht: Sie haben den Job gelernt, sind eine Lehrkraft und unterrichten unsere Kinder. Sie haben sich diesen Beruf ausgesucht, freiwillig. Ich habe bewusst einen anderen Beruf, ich kann nämlich nicht gut unterrichten. Ich habe andere Stärken. Aber seit Monaten muss ich, parallel zu meinem Beruf, auch Lehrerin sein. Und Kita Erzieherin. Zeitgleich. Meine Meinung ist klar: ist richtig, dass die Schulen öffnen. Keiner verlangt, dass Lehrkräfte den ganzen Tag und ständig den Kindern näher kommen als 1,5m.
Wir haben hier bei uns seit Wochen keine Neuinfektionen mehr, ich kenne keine einzige Person die sich angesteckt hat und positiv getestet wurde. Klar, niemand kennt die Dunkelziffer der symptomlos Infizierten. Aber Mal ehrlich, ich habe davor, trotz chronischer Grunderkrankung, keine Angst. Ich passe auf mich und meine Familie auf so gut es geht. Spielplätzen sind schon lange geöffnet, Badeseen auch. Aber bevor wir fremde Kinder in Massen treffen, ohne Aufsicht, denn an diese Regel auf Spielplätzen scheint sich niemand zu halten, sollten die Kinder wieder in geregelten Unterricht und gewohnten Kiga gehen dürfen. Das ist wichtiger als Spassbäder oder Klettergärten und es ist kontrollierbarer und das Risiko kalkulierbar. Null Risiko sich anzustecken wird es nicht geben, auch nicht mit einer Impfung, sollte es diese überhaupt je geben. Dafür gibt es zu viele Impfgegner. Also was erwarten Sie als Lehrkraft: das wir uns alle über Jahre verkriechen, im Ernst?! Bei allem Respekt, aber Realismus statt Panik vor „zu wenig Abstand“, den Sie übrigens selbst kontrollieren können, wäre angebracht.

Lehrerberlin
3 Jahre zuvor

Warum so aggressiv? Das wirkt so unsympathisch. Vielleicht erstmal durchatmen und dann kommentieren. So macht man dich als erfahrener Lehrer Sorgen um Ihr Kind. 🙁
Als Erwachsene/r sollte man schon in der Lage sein, ruhig und gelassen mit Andersdenkenden zu kommentieren.
Denken Sie daran: Die Eltern brauchen uns Lehrer, nicht umgekehrt. Uns zu beleidigen beeinflusst direkt die Versorgung Ihres Kindes. Sollte es nicht, aber wir sind auch nur Menschen.
Also vielleicht ein wenig umgänglicher und empathischer argumentieren und schon ist das Leben erträglicher und solche Entgleisungen werden vermieden. 😉
Oder so weitermachen, es ist seeeehr lustig. 🙂

ABC
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lehrerberlin

Mit Verlaub, Ich habe schon Aggressiveres gelesen – und zwar von Lehrerseite. Mutter 81 hat doch Recht und sie begründet ihre Meinung, wenn auch in etwas aufgebrachtem Ton, der von Lehrerseite hier dauernd herrscht.
Das möchte ich als Lehrerin sagen. Es ist peinlich, welches Bild wir als Lehrer und Lehrerinnen hier abgeben mit unserem egozentrischen Drehen um die eigene Person. Wer soll uns denn noch glauben, wenn wir uns über andere Dinge beschweren – und dann zu Recht? Mir macht Sorge, wie die Lehrerkommentare hier unsere Glaubwürdigkeit zerstören, auf die wir an anderer Stelle angewiesen sind, weil bei den Schulen wirklich vieles im Argen liegt.

dickebank
3 Jahre zuvor

Schulöffnung: ja. – Die Frage ist aber, unter welchen Bedingungen?

Ja, andere europäische Nachbarn haben die Schulen bereits geöffnet. In D waren sie nie geschlossen, es wurde nur ab dem 16.03.20 der (Regel-)Unterricht ausgesetzt. Der Unterricht wurde auf „Lernen auf Distanz“ umgestellt. Wie diese Unterrichtsform ausgestaltet werden sollte, ist von den Ministerien vorgegeben worden. (Zusendung der Unterrichtsmaterialien per Email, nur Stoffwiederholung, keine Überprüfung, keine Benotung, lediglich Konzentration auf die ahuptfächer etc.) Das alles lässt sich in den mittlerweile 23 Schulmails für NRW nachlesen. Neben dem „Fernunterricht“ gab bzw. gibt es die Notbetreuung, die über die Zeit zunehmend frequentiert worden ist. Daneben dann der Unterricht für die Abschlussjahrgänge zur Vorbereitung auf die Zentralen Prüfungen am jeweiligen Schulende sowie die Prüfungen der Abschlussjahrgänge selber. In der zweiten Stufe ist das „rollierende System“ implementiert worden, dazu mussten die Klassenteilweise gedrittelt werden. Die Begrenzung auf wenige Lerngruppen, ist in erster Linie der Zahl der Räume und erst in zweiter Linie der Zahl der einsetzbaren Lehrkräfte geschuldet. Die Risikogruppe stillender oder schwangerer Lehrerinnen ist von der Dienstverpflichtung anderer Risikogruppen (chronische Erkrankungen und Alter) wie bei anderen medepflichtigen Infektionen ja auch weiterhin vom Unterricht ausgeschlossen. Hinzu kommt der erhöhte Reinigungsaufwand, der die Kommunen als Schulträger veranlasst hat, Teile der gebäude zu schließen, um sie so aus der täglichen Reinigung nehmen zu können. Soit stehen eben durchschnittlich nicht mehr als 80% der Lehrkräfte zur Verfügung. Bitte nicht verwechseln mit 80% der Vollzeitstellen. Das ist ja auch der Grund, warum selbst jetzt, wo das Abstandsgebot zugunsten fester Gruppen gekippt worden ist, die GS-Klassen allenfalls im Jhg. 4 fünf Stunden Unterricht erhalten und ale anderen drei oder vier Unterrichtsstunden.

An weiterführenden Schulen mit Fachleherprinzip bringt der Unterricht als Klassenlehrerunterricht die SuS nicht weiter, er ist allenfalls ein Betreuungsangebot aber kein Unterrichtsangebot.

Und hier der entscheidende Unterricht zu den europäischen anchbarn; dort haben die Schulen viel mehr nicht lehrendes aka pädagogisches Personal (Erzieher), die in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften ein breiteres Betreuungsangebot fernab der curricularen Vorgaben machen können. Bei uns hingegen will man Regelunterricht um jeden Preis, ohne das die Schullaufbahn gefährdet wird. – Und das unter Corona-Bedingungen.

In der Klasse hocken dann rund 30 Personen, aber Zeugniskonferenzen sowie andere Konferenzen oder Dienstbesprechungen, bei denen ja nur die erwachsenen Lehrkräfte anwesend sein müssen, müssen unter Einhaltung des Mindestabstandes, der sonstigen Hygieneregeln oder einer Personenbegrenzung in Abhängigkeit von der Raumgröße abgehalten werden. Die Alternative ist natürlich die Besprechung personenbezogener Daten (Noten, Lern- und Sozialverhalten, Versetzungsvermerke, Abschlüsse, Fehlstunden etc.) auf dem Schulhof im Freien in aller Öffentlichkeit.

Briro
3 Jahre zuvor

Genau, wir Eltern tragen die Verantwortung für die Gesundheit unserer Kinder. Die können aber noch nicht überreißen, welche Gefahr Covid 19 mit sich bringt auch für sie selbst. Natürlich sind diese nicht Schuld, falls sie es mit nach Hause tragen. Da sind dann andere verantwortlich.
EIN Patient 0 hat eine weltweite Pandemie ausgelöst und wenn das hier wieder losgeht, dann fangen wir wieder von Vorne an und es wird wieder unzählige Opfer geben. Es ist für mich unverständlich was hier passiert, mit sehenden Augen wird hier bewusst auf eine neue Welle zugesteuert. Und die Gesundheit und das Leben von Menschen riskiert, aber Hauptsache die Bildung läuft, die ohne Frage wichtig ist. Aber wichtiger, als Gesundheit und Leben? Meine Tochter geht in die Schule. Ihre Mitschüler halten nix von Abstandsregelungen. Hinten rechts befindet sich ein kleines Fenster aber selbst der Lehrerin ist es zu kalt zum Lüften. Es gibt leider Menschen, die das Alles nicht ernst nehmen, die nicht raffen, dass die Zahlen momentan so niedrig sind wegen des Lockdowns , der Masken und der Abstanshsltung. Das macht mir schon Angst, ich hoffe, dass das Experiment gut geht!! Man muss sich fast schon rechtfertigen, dass man Corona ernst nimmt und für manche Kinder ist es nicht einfach zu sehen, dass andere Eltern das locker sehen und deren Kids ja dann auch. Das find ich viel unverantwortlicher! Es ist ein gefährlicher Virus ob wir das wollen oder nicht. Und Alles muss daran gesetzt werden um weiteren gesundheitlichen Schaden abzuwenden.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Briro

Es hat in Deutschland keinen „echten Lockdown“ gegeben. Es gab hier allenfalls Kontaktbeschränkungen.
Fragen Sie einmal Franzosen, Italiener oder Spanier (alle m/w/d) was es heißt, nur zu den notwendigsten Erledigungen vor die Tür zu dürfen. Hier in deutschland wurde – sofern keine Quarantäne gegen Infizierte oder Verdachtsfälle ausgesprochen worden ist – per Dekret gezwungen strikt zuhause in den eigenen Vier-Wänden zu bleiben

Osman
3 Jahre zuvor

„Es ist für mich unverständlich was hier passiert, mit sehenden Augen wird hier bewusst auf eine neue Welle zugesteuert.“

Es wurde doch (zumindest anfangs) gesagt, dass wir die Durchseuchung wegen der Herdenimmunität brauchen. Gilt dies nicht mehr?
Über die Schulöffnungen und nun wieder erlaubte Urlaubsreisen können wir dies ohne eine weitere Schädigung der angeschlagenen Wirtschaft kostengünstig erreichen, solang die Intensivbetten noch nicht voll belegt sind. Die vor den Sommerferien erkrankten Lehrer und Kinder sind bis zum Schulbeginn spätestens immun und wieder topfit.

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  Osman

Oder tot. Oder dauerhaft geschädigt.

Illy
3 Jahre zuvor

Hallo Anonym: ich vertrete die selben Ansichten. Habe auch versucht GEW und Bundeselternrat bzgl einer Petition zur temporären Aufhebung der Schulpflicht und Einführung einer Bildungspflicht zu gewinnen. Die Schulpflicht ist hierzulande eine offennar heilige Kuh.
Ich denke auch , dass wir uns organisieren müssen. Das was gerade geschieht schreit ja nur noch zum Himmel.
Allerdings habe ich keine Idee wie man es angeht um einen effektiven Weg zu gehen.
Je mehr sich zusammen organisieren umso besser.