Neueinstellungen Lehrer: Seiteneinsteiger-Anteil bei 38,7 Prozent

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POTSDAM. Bei den Neueinstellungen von Lehrern für das kommende Schuljahr zeichnet sich auch in Brandenburg ein wachsender Anteil von Seiteneinsteigern ab. Unter den bis zum 22. Mai unbefristet eingestellten 1164 Lehrkräften seien rund 38,7 Prozent Seiteneinsteiger, die noch pädagogisch qualifiziert werden müssen, teilte das Bildungsministerium am Freitag mit.

Die Tür für Seiteneinsteiger in den Schuldienst ist weit offen. Illustration: Shutterstock
Die Tür für Seiteneinsteiger in den Schuldienst ist weit offen. Illustration: Shutterstock

Im vergangenen Jahr waren dies in der gesamten Spanne bis zum Herbst 32,6 Prozent der Neueinstellungen, 2018 waren es 26,4 Prozent und 2017 gut 21 Prozent. Zudem seien bislang 231 Lehrkräfte und sonstiges pädagogisches Personal befristet eingestellt worden, um Engpässen etwa bei Langzeiterkrankungen oder Elternzeit begegnen zu können. Insgesamt würden für das kommende Schuljahr bis zu 1400 neue Lehrkräfte benötigt, erklärte das Ministerium. Eingestellt wird das ganze Jahr über bis zum 30. September. dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Meidinger: Schlecht qualifizierte Seiteneinsteiger vor Schulklassen zu stellen, „ist ein Verbrechen an den Kindern“

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D. Orie
3 Jahre zuvor

Das ist wirklich ganz schlimm. Unser Bildungswesen zersetzt sich (wird zersetzt) an allen Ecken und Enden!

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Letztendlich wird es ohne Seiten- und auch Quereinsteiger nicht gehen. In den Grundschulen zeichnet sich das schon lange ab. Die Alternative wäre gar kein Unterricht. Langfristig muss der Beruf insgesamt wieder attraktiver werden. Den Kommentaren mancher (!) Eltern hier zufolge ist ja der Lehrerberuf der reinste Freizeitspaß. Warum wohl lassen sich dann zu wenige auf ein Lehramtsstudium ein?

Karin A.
3 Jahre zuvor

Von den elf ausgeschriebenen Stellen an meiner Schule in MV können voraussichtlich sieben besetzt werden, davon sechs mit Seiteneinsteigern. Macht 85 % der neuen Lehrkräfte, die nachqualifiziert werden müssen. Und das dann auch noch unter „Corona- Bedingungen“, was ja eigentlich im normalen Schulbetrieb eine riesige Herausforderung ist.

Dice
3 Jahre zuvor

Allgemein finde ich es durchaus wünschenswert wenn gestandene Persönlichkeiten aus der Praxis den Schülern ab der Mittelstufe mehr vermitteln können als nur die Erfahrungen aus
Schule->Uni->Schule mit minimalen Praktika am Rande. Grade der Vergleich mit dem Arztberuf hinkt hier stark – pädagogisches Fachwissen kann schnell angeeignet werden bei entsprechender Eignung. Medizinische Qualifikationen hingegen nicht. Kurzum wenn der Lehrberuf nicht attraktiver gestaltet wird: Gewöhnt euch an die Quereinsteiger.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dice

Deshalb gibt es ausgebildete Rettungskräfte, die höhre Kompetenzen haben als so mancher auf dem NEF oder NAW „mitfahrende Notarzt“. Drei Staatsexamina schützen eben nicht vor Kompetenzlücken.

sos10
3 Jahre zuvor

Die Alternative heißt doch in der Regel nicht: Superprofis oder Laien. Es wollte einfach keine einzige ausgebildete Lehrerin an die Brennpunktschule am Stadtrand. (Fasst Euch da ruhig mal an die eigene Nase, liebe Fachkräfte!) Die Alternative hieß: Ich (Quereinsteigerin) oder niemand. So einfach ist das.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  sos10

Brennpunktschule am Stadtrand? – Eher nicht, da an den Stadträndern urbaner Ballungszentren eher die Mittel- und Oberschicht wohnt:)