Corona-Studie in Würzburg – für eine sichere Betreuung in Kitas

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WÜRZBURG. Wie können Corona-Infektionen bei Kindern frühzeitig entdeckt werden? Diese Frage ist noch nicht geklärt, aber wichtig für ein effektives Krisenmanagement und eine sichere Betreuung in Kitas. Eine Studie aus Würzburg will der Frage nun nachgehen.

Wie kann eine sichere Betreuung in Kindergärten ermöglicht werden? Diese Frage soll eine Studie in der Region Würzburg klären, für die mehr als 800 Kinder getestet werden. Foto: Shutterstock

Für die Studie sollen mehr als 800 Kinder im Vorschulalter aus der Region Würzburg auf das Coronavirus getestet werden. „Wir möchten herausfinden, wie wir bestmöglich auch während der Pandemie eine kontinuierliche und sichere Betreuung in Kindergärten ermöglichen können“, sagte der Kinder- und Jugendarzt Johannes Liese vom Universitätsklinikum Würzburg bei der Präsentation der Studie am Mittwoch. Ziel der Studie ist es auch, einen kontinuierlichen Betrieb der Kinderbetreuung trotz Corona-Ausbrüchen zu ermöglichen.

Ab Herbst sollen Vorschulkinder aus neun Einrichtungen über drei Monate hinweg regelmäßig auf eine Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus getestet werden. Die Teilnahme ist freiwillig. Neben den Kindern werden auch Familien und Betreuer zur Belastung durch die Pandemie befragt. „Bislang kam bei täglich neuen Vorgaben und Erkenntnissen diese psychische Komponente vielleicht zu kurz“, sagte Hülya Düber, die Sozialreferentin der Stadt Würzburg.

Organisiert wird die Studie von der Stadt, der Universität und dem Universitätsklinikum Würzburg. Beteiligt sind Virologen, Allgemeinmediziner sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Würzburger Uniklinik. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt im Rahmen des Forschungsnetzwerks InfectControl die Studie mit mehr als einer Million Euro.

Infektiosität von Kindern als Schlüsselfrage

Seit Mai dieses Jahres wurden Kindertagesstätten und Schulen im Freistaat schrittweise geöffnet. Das Universitätsklinikum Würzburg begleitet zudem mit fünf weiteren Universitätskinderkliniken in Bayern im Rahmen des Forschungsprojekts „Covid Kids Bavaria“ die Öffnung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen im Freistaat wissenschaftlich.

In dieser Studie soll unter anderem herausgefunden werden, wie sich ein lokaler Lockdown bei kleineren Virus-Ausbrüchen auswirkt. „Die Infektiosität von Kindern ist dabei eine der Schlüsselfragen“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Vorstellung des Forschungsprojekts Anfang Juli.

Die Würzburger Studie, die sich „Wü-KiTa-CoV-Studie“ nennt, ist ergänzend dazu. Während die Studie „Covid Kids Bavaria“ stichprobenartig und großflächig durchgeführt werde, wolle die Würzburger Studie ein kontinuierliches und möglichst flächendeckendes Monitoring erreichen, sagte Liese. Zusammen mit Mikrobiologe Oliver Kurzai von der Universität Würzburg wird er die Studie leiten. Die ersten Ergebnisse werden im Frühsommer 2021 erwartet. dpa

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