„Strotzt nur so vor paradoxen Vorgaben“: VBE zerreißt Hubigs Hygieneplan für den Unterricht im kommenden Schuljahr

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MAINZ. Die Lehrergewerkschaft VBE hat den neuen Hygieneplan für die Wiederaufnahme des Regelbetriebs an den Schulen scharf kritisiert, den die rheinland-pfälzische Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Stefanie Hubig (SPD) gestern veröffentlicht hatte – und der wohl dem entspricht, was auch andere Bundesländer vorlegen werden. «Der neue Hygieneplan strotzt nur so vor paradoxen Vorgaben», erklärte VBE-Landesvorsitzender Gerhard Bold am Donnerstag in Mainz. Zum Beispiel: «Es ist kaum nachvollziehbar, wieso die Abstandsregeln im Supermarkt, öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Pausenhof, in Schulfluren, aber plötzlich nicht mehr im Klassenraum selbst gelten sollen.»

Bieten die neuen Hygienevorgaben einen Schutz vor Corona-Infektionen? Lehrerinnen und Lehrer zeigen sich skeptisch (Symbolbild). Foto: Shutterstock

Rheinland-Pfalz ist eines der ersten Bundesländer, das eine neue Fassung der Hygieneverordnung für das kommende Schuljahr vorgelegt hat. Diese dürfte in etwa dem entsprechen, was bundesweit nach den Sommerferien in den Schulen gelten soll. (News4teachers berichtete bereits umfassend über das neue Regelwerk – hier nachzulesen.) Die neue Verordnung gilt in Rheinland-Pfalz ab dem 1. August und sieht Maßnahmen vor, die einen regulären Unterricht gewährleisten sollen – gleichzeitig aber die allgemein gültigen Hygieneregeln für das öffentliche Leben teilweise außer Kraft setzen, wie der VBE moniert. Der Verband sieht die Anpassung des Hygieneplans kritisch.

Schwangere Schülerinnen werden anders behandelt als schwangere Lehrerinnen

„Erneut hat sich Stefanie Hubig nicht mit Ruhm bekleckert“, sagt Landesvorsitzender Gerhard Bold. „Die Einwände und Verbesserungsvorschläge demokratisch gewählter Personalvertretungen wurden zwar freundlich zur Kenntnis genommen, finden sich im veröffentlichten Hygieneplan dann aber doch nicht wieder. Die Aktualisierungen legen viele Widersprüche offen: So bekommen schwangere Schülerinnen das Angebot des Fernunterrichts, während schwangere Lehrerinnen weiterhin im Präsenzunterricht eingesetzt werden sollen“, so Bold. „Auch scheint das Lüften der Räume das neue Händewaschen zu sein.“ Soll wohl heißen: eine billige Maßnahme, für deren Umsetzung allein die Kollegien zu sorgen haben.

Tatsächlich finden sich im Hygieneplan keinerlei Vorgaben für die Schulträger zum Einbau von Lüftungsanlagen. Die Verantwortung für die Frischluftzufuhr im Unterricht tragen allein die Lehrer. „Es ist auf eine intensive Lüftung der Räume zu achten. Mindestens alle 45 Minuten ist eine Stoßlüftung bzw. Querlüftung durch vollständig geöffnete Fenster über mehrere Minuten vorzunehmen, wenn möglich auch öfter während des Unterrichts. Eine Kipplüftung ist weitgehend wirkungslos, da durch sie kaum Luft ausgetauscht wird.“ Weiter heißt es lapidar: „Können aufgrund baulicher Gegebenheiten Fenster in einem Raum dauerhaft nicht geöffnet werden, ist er für den Unterricht nicht geeignet, es sei denn, es ist eine effektive raumlufttechnische Anlage (Lüftungsanlage) vorhanden.“

Diese Vorgaben zum Lüften entsprechen den bereits schon seit Monaten in allen Bundesländern geltenden Richtlinien. Die Erkenntnislage ist allerdings mittlerweile eine andere, wie Prof. Christian Drosten, Chef-Virologe an der Berliner Charité bereits vor gut einem Monat erklärt hatte (News4teachers berichtete darüber in einem großen Beitrag – hier geht es hin). Das Coronavirus wird nämlich wohl häufiger als zunächst angenommen über Kleinstpartikel – sogenannte Aerosole – übertragen, die minutenlang in der Luft schweben. Drosten hatte deshalb „bessere Richtlinienwerke für bestimmte ganz wichtige gesellschaftliche Bereiche wie zum Beispiel jetzt die Schulen und die Kindertagesstätten“ gefordert. Drosten: „Da muss etwas geschehen.“ Schon Ventilatoren in Klassenräumen könnten helfen. Im neuen Hygieneplan findet sich dazu aber: nichts.

„Alles so zurechtbiegen, damit Schule irgendwie laufen kann“

Bold betont nun: „Wenn man all diese absurden Maßnahmen ausklammert, die – wie es scheint – alles so zurechtbiegen sollen, damit Schule irgendwie laufen kann, dann braucht es dennoch mehr Personal, um den regulären Unterricht auch gewährleisten zu können! Wenn selbst die Ministerin medienwirksam nach Lehrkräften und Vertretungspersonal für das neue Schuljahr sucht, steht sie längst mit dem Rücken zur Wand.“ Hubig hatte erklärt, zurzeit stehen 13 Prozent der Lehrkräfte nicht zur Verfügung. Sie gehe davon aus, dass dieser Anteil zu Beginn des Schuljahres geringer sei.

Bereits bei den Schulöffnungen im Mai waren die Maßnahmen der KMK aus Sicht der Lehrer unbefriedigend, wie eine aktuelle bundesweite Umfrage im Auftrag des VBE zeigt (News4tachers berichtete ausführlich über die Ergebnisse – hier geht es zum Bericht).

Beckmann: Warum fehlen Plexiglasscheiben in den Klassen?

VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann schimpft mit Blick auf die Umfrage: „Die Kultusministerien ordnen die Aufhebung des Abstandes an, während sich jede dritte Lehrkraft durch die bestehenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen jetzt schon nicht ausreichend geschützt fühlt. Es wird zu wenig getan, um den veränderten Bedingungen gerecht zu werden. Eine einfache und effektive Möglichkeit, wie sie auch in Supermärkten und Arztpraxen eingesetzt wird, ist das Aufstellen von Plexiglasscheiben. 78 Prozent der Lehrkräfte berichten aber, dass es das nicht gibt. Zudem sagt jede dritte Lehrkraft, dass die Lehrerinnen und Lehrer selbst Räume putzen, um den höheren Rhythmus bei der Reinigung zu gewährleisten.“ Damit, so Beckmann, würden die Kultusministerien die Lehrkräfte noch zusätzlich verprellen. „Anstatt ein angemessenes Arbeitsumfeld mit ausreichend Zeit für Bildung und Erziehung zu schaffen, bekommen Lehrkräfte den Putzeimer in die Hand gedrückt.“

Und jetzt sollen sie zusätzlich noch: Lüften. News4teachers

Der Berliner Hygieneplan

Die Berliner Bildungsverwaltung hat bereits in der vergangenen Woche einen Hygieneplan für die Schulen im kommenden Schuljahr herausgegeben. Der unterscheidet sich in wesentlichen Punkten nicht von dem rheinland-pfälzischen – in Details schon.

Auch im Berliner Hygieneplan sind widersprüchliche Vorgaben auszumachen. So heißt es:

  • „Die Mindestabstandsregel von 1,5 Metern wird für alle unmittelbar im Bereich Schule tätigen Personen (Schülerinnen und Schüler sowie Dienstkräfte) in der Schule und im Rahmen schulischer Veranstaltungen aufgehoben. Wo immer es möglich ist, soll der Mindestabstand eingehalten werden. Dies gilt insbesondere auch für die Aufenthaltsräume für das pädagogische Personal.“
  • „Die Beibehaltung der Abstandsregeln der Dienstkräfte untereinander wird empfohlen. Bei Dienstbesprechungen und Sitzungen weiterer schulischer Gremien sowie Eltern- und Schülerversammlungen soll ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden, soweit die Umstände dies zulassen. Andernfalls wird den Beteiligten dringend empfohlen, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.“
  • „Die Klassenverbände / Lerngruppen sollten sich, soweit dies organisatorisch möglich ist, nicht untereinander vermischen, sondern als feste Gruppen im Lehrbetrieb zusammenbleiben. Auch außerhalb der Schule sollten keine Kohorten-übergreifenden Kontakte stattfinden.“

Wie Lehrer verhindern sollen, dass Schüler außerhalb der Schule „Kohorten-übergreifenden Kontakte“ pflegen, bleibt allerdings offen.

Hier geht es zum vollständigen „Musterhygieneplan Corona für die Berliner Schulen“.

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Philologen verlangen von Hubig eine ehrliche Debatte um Corona-Risiken für Schüler und Lehrer – und: einen Milliarden-Pakt für die Schulen!

 

 

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36 Kommentare
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Marie
3 Jahre zuvor

Wie schon an anderer Stelle geschrieben: Den Lehrermangel behebt RP durch die Aufhebung des Schutzes für Risikogruppen. Nur wenn drei Bedingungen erfüllt sind (ärztliches Attest, vom Gesundheitsamt bestätigter oder Verdachtsfall an der Schule, „Genehmigung“ des Amtsarztes), dürfen diese LK noch vom Präsenzunterricht befreit werden – also eigentlich erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen und Corona in der eigenen Schule angekommen ist.

Stefan
3 Jahre zuvor

Israel steckt tatsächlich gerade mitten in der zweiten Coronawelle. Gestern laut Quelle Worldometers über 1000 Neuinfektionen. Und die waren schon fast durch. Doch dann kamen die Lockerungen………besonders die Schulen erwiesen sich als Virenschleudern.

Stefan
3 Jahre zuvor

Hunderttausende schwerkranker Coronavirus-Patienten, die überleben und das Krankenhaus verlassen, stehen vor einer neuen und schwierigen Herausforderung: der Genesung. Viele kämpfen darum, eine Reihe von störenden Restsymptomen zu überwinden, und einige Probleme können über Monate, Jahre oder sogar den Rest ihres Lebens bestehen bleiben.

Patienten, die nach einem Krankenhausaufenthalt wegen schwerer Ateminsuffizienz aufgrund des Virus nach Hause zurückkehren, sind mit physischen, neurologischen, kognitiven und emotionalen Problemen konfrontiert.

https://www.nytimes.com/2020/07/01/health/coronavirus-recovery-survivors.html

Wie kann man dann mit gutem Gewissen von einem Regelbetrieb in Schulen sprechen, der das Virus sicher in die Gesellschaft tragen wird?
Wir wissen nichts bisher über Folgewirkungen des Virus, aber die ersten Hinweise weltweit mahnen zur Vorsicht und künden nichts GUTES an.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan

@Stephan
Der Artikel bezieht sich nicht auf bundesdeutsche Zustände.
Ansonsten empfehle ich jedem sich die Statistiken vom RKI anzuschauen, um sich ein realistisches Bild von der Situation in Deutschland zu machen, oder im DIVI-Intensiv-Register nachzuschauen, wie die Belegungen bezüglich Beatmungen und Intensivbettbelegungen bei Coronavirus-Pneumonien, sowie ECMO-Therapien waren.
Sie fügen mit ihren ständigen Berichten über schwerste Neben- und Nachwirkungen dem Ansehen der deutschen Lehrerschaft einen erheblichen Schaden zu.

Stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

AvL…mehrmals darauf hingewiesen, dass ich mit – F – geschrieben werde…schaffen Sie diesen Transfer nicht?

Ich darf Sie weiterhin darauf hinweisen, dass es nicht “ meine “ Berichte sind, wie Sie es formulieren, sondern es sind Sachberichte, Forschungen etc., die sich mit dem Virus und seinen Folgen beschäftigen. In meinem Freundeskreis finden sich auch Lehrer, sie sind eigentlich sehr dankbar, dass sie umfassendere Infos erhalten, als die, die Sie so gern unters Volk streuen.
Was man mir vorwerfen kann, dass ich aufgrund intern. Vernetzung einiges erfahre und es hier veröffentliche. Aber ich kann nur Forschungen, Erfahrungsberichte etc. zum Virusgeschehen hier einstellen, die irgendwo ganz offiziell veröffentlicht wurden. Sie sind nicht als geheim klassifiziert! Avl…wir sind im Informationszeitalter und nicht mehr im Mittelalter ( noch nicht gemerkt?), als man die Leute noch blöd hielt durch Nichtinformation…hätten Sie scheinbar noch gerne..den Gefallen werde ich ihnen nicht erfüllen, deshalb hoffe ich auf ihre Frustrationstoleranz.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan

Hier sucht sich jemand die schlimmst möglichen Krankheitszustände von SARS-Covid-19 mit all seinen Komplikationsmöglichkeiten im septischen Multiorganversagen heraus, um diese Krankheitbilder in eine Verbindung mit Kindergarten- und Grundschulkindern zu bringen, die nachweislich fast nie symptomatisch an SARS-Covid-19 erkranken, ca. 1-2 % aller weltweit nachgewiesenen Coronainfektionen ausmachen, und auf Grundlage mehrerer Großstudien nur zu einem sehr geringen Anteil am Krankheitsgeschehen von Covid-19 teilgenommen haben.
Es fehlt diesem der tägliche klinische Kontakt zu derartigen schwerkranken Patienten, noch ist die Pathophysiologie dem Schreiber bekannt, und so vergruselt und verängstigt dieser dann die Mitbürger.
Danke, dieses unsachliche Vorgehen, losgelöst von objektiver Aufklärung haben wir jetzt noch gebraucht !

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Aktuell aus dem „Spiegel“ über die Situation in den USA, speziell Florida:

„Rund 160.000 Infektionen und 3550 Todesopfer zählte der ‚Sunshine State‘ bisher. Mittlerweile kommen täglich mehrere Tausend neue Fälle hinzu, mehr als in jedem anderen US-Bundesstaat. Am Donnerstag wurden dann sogar mehr als 10.000 neue Fälle registriert – so viele wie noch nie an einem Tag in dem Bundesstaat mit seinen 21 Millionen Einwohnern.

Fast die Hälfte dieser Statistik findet sich an der Südostküste: Miami, Fort Lauderdale, Palm Beach, wo US-Präsident Donald Trump seinen Wohnsitz hat, das Strandschloss Mar-a-Lago. Und fast die Hälfte sind diesmal Kinder, Jugendliche und Heranwachsende, nicht Senioren wie im April.

Trotzdem sperrt sich Florida dagegen, neue Corona-Vorschriften einzuführen, anders als etwa Kalifornien, Texas und Arizona. ‚Wir kehren nicht um, werden nichts schließen‘, beharrt Gouverneur Ron DeSantis.“

Ist es das, was Sie wollen, AvL? Ums nochmal zu betonen: Die Hälfte der Infizierten sind Kinder und Jugendliche. Wem wollen Sie hier erzählen, dass Kinder immun gegen Corona sind?

Quelle: https://www.spiegel.de/politik/ausland/coronavirus-in-florida-wir-werden-nichts-schliessen-a-4bb57eb5-7c75-436c-ba4d-5d92a02e522c

Stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Nachdem Schweden dann als Argument nicht mehr ganz so gut taugt , wurde gerne die Schweiz angeführt. Und nun:

Zweite Infektionswelle erfasst die Schweiz:
Eine zweite Infektionswelle erfasst die Schweiz mit Wucht

Will sicher AvL nicht hören, deshalb meine Wiederholung:

Neue Corona Studie sieht Kinder als gleichwertige Verbreiter des COVID19 Virus.
https://twitter.com/DrEricDing/status/1278445193155489793

Kluge Leute lernen aus den Fehlern der anderen – die Dummen aus ihren eigenen.
Was genau hat Israel (hohe Testquote, geringe Fallzahlen im Mai) falsch gemacht und damit die Zahlen nun wieder enorm nach oben befördert?
Ganz einfach: Sie haben die Schulen/Kitas in einer Art geöffnet, wie es aktuell z. B. auch hier die Landesregierungen für nach den Sommerferien planen.Israelische Schulepidemie. „Zwei Wochen nach der vollständigen Wiedereröffnung der Schulen durch Israel hat ein COVID-19-Ausbruch in den Klassenzimmern – darunter mindestens 130 Fälle an einer einzelnen Schule – dazu geführt, dass Beamte Dutzende von Schulen geschlossen haben, in denen Schüler und Lehrer infiziert waren.

Lehrer in Israel:
“It was a mistake to go back to school in this format,“ the teacher said. She spoke on condition of anonymity because teachers were ordered not to speak with the press and she feared losing her job if identified.”

Coronavirus-Fälle bei Kindern unter 10 Jahren in Oregon wuchsen im letzten Monat um das Fünffache, was die schnellste Wachstumsrate von Neuinfektionen in allen Altersgruppen darstellt. Die Aussichten für eine Wiedereröffnung der Schulen im Herbst seien gefährdet
https://www.oregonlive.com/coronavirus/2020/07/coronavirus-infections-rising-fastest-among-kids-younger-than-10-dimming-prospects-for-oregons-school-reopening-plans.html?utm_source=twitter&utm_campaign=oregonian_sf&utm_medium=social

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Da sieht man wohin ein desolates und quaotisches regelrechtes „Desinformationsmanagement“ von leitender Seite führen kann. Die Populisten wie TrumpUSA), Johnson( GB), Putin(Russland), Bolzenaro (Brasilien) und Xi Jingping (VR China) haben die höchsten Infektionraten, die meisten Toten und das schlechteste Informationsmanagement.
Amerika first gilt auch leider hier trauriger Weise in Pandemiezeiten.

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

@Avl
Wieso fügt Stefan der Lehrerschaft Schaden zu????????
Weil er Berichte, die veröffentlicht sind und die jeder nachlesen kann, zitiert?????
Ganz ehrlich, da könnte man langsam an Ihrem Verstand zweifeln, so abstruß ist diese Behauptung.
Noch etwas, Sie bemühten sich sich vor Corona fast täglich, uns Lehrern beizubringen, wie wir Rechtschreibung zu unterrichten hätten. Dann sollte Ihnen vielleicht die korrekte Schreibung von Stefans Name bald gelingen.

Stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

AvL…Übrigens traue ich der mitlesenden Lehrerschaft durchaus zu, sich umfassend zu informieren und zu persönlichen Bewertungen zu gelangen…dies unterscheidet uns wohl!
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Covid-19 eine ganze Reihe von Schädigungen hervorrufen kann.
Wir scheinen in völlig unterschiedlichen Realitäten zu leben, was ich nicht bedaure, nur feststelle!
In Israel sind es eben keine Mutmaßungen, denn die neuen Fälle traten dort maßgeblich IN den Schulen als Hotspots auf. Es ist also eine dokumentierte Verbreitung über die Schulen in die Familien. Nicht umgekehrt.
Mein Vertrauen in Ihr Wissen ist nicht so ausgeprägt.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan

Sie richten ihr Blendglas allein auf die schweren Verläufe , und so übertragen sie deren Kollateralschäden auf leichtere Verlaufsformen von SARS-Covid-19 Infektionen.
Hinzu kommt ihr ungerechtfertigter Versuch Kinder unter 15 Jahren zu den Hauptantrebern der Pandemie anzumarkern.
Welches Ziel sie dabei verfolgen und in wessen Auftrag sie hier auftreten wird sich noch erweisen.

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Ach, jetzt schon „Kinder unter 15“! Bisher war immer von Kinden unter 10 die Rede. Um die irrsinnigen Schulöffnungen zu rechtfertigen heißt dann demnächst wohl „Kinder bis zum Abitur“ sind keine Überträger….
Wie sagte gleich Pipi Langstrumpf? Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt?!?!

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Aha, sie haben fix aufgepasst und registriert, stimmt aber trotzdem.

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

@AvL: merken sie es eigentlich mittlerweile selbst?

Angelika
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

„Sie richten ihr Blendglas allein auf die schweren Verläufe“: Selbst wenn es so wäre? Halten sie die schweren Verläufe für vernachlässigbar? Dann haben Sie sicher auch nichts gegen das antike Mittel der Dezimierung, weil es ja regelmäßig neun von zehn Beteiligten unbeschadet lässt.
Davon abgesehen, stehen nun auch die leichten Verläufe im Verdacht, chronische Beeinträchtigungen und Schäden nach sich zu ziehen.

Ronja
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan

@Stefan
Ich stimme Avl zu, dass Sie und andere die vergleichsweise wenigen schweren Verlaufsformen von SARS-Covid-19 Infektionen zu sehr verallgemeinern und damit ein übertrieben bedrohliches Bild malen.

Meine Informationen besagen, dass es weitaus mehr Infizierte gibt, die ihre Infektion wegen des harmlosen Verlaufs noch nicht einmal bemerken, als Schwererkrankte. AvL scheint mir die Tatsachen darum durchaus faktenbasiert zu beschreiben, was ihm immer wieder von denselben Meinungsgegnern abgesprochen wird.

Ich gehöre übrigens zur „mitlesenden Lehrerschaft“, der Sie zutrauen, „sich umfassend zu informieren und zu persönlichen Bewertungen zu gelangen“.

@Emil
„Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt?!?!“ ist leider zu einem überstrapazierten Vorwurf verkommen, der die freundliche und liebenswerte Ich-Aussage von Pipi Langstrumpf zu einer Du-Herabwürdigung bzw. Beschimpfung benutzt. Das finde ich immer wieder schade.

Stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  Ronja

Ronja
Ich berichte von den Langzeitfolgen des Virus, nicht von einem schweren Verlauf im akuten Krankheitszustand. Davon hat Avl lange überhaupt nichts berichtet! Scheinbar können Sie es doch nicht differenzieren. Bei vielen Patienten weltweit tauchen nach Wochen – auch eines kaum merkbaren Verlaufs – Spätfolgen unterschiedlichster Art auf, dies sind Fakten.
Informieren Sie sich mal oder sind sie Schreiberling für Avl; denn was Sie schreiben, entspricht nicht den Tatsachen.

Ja, Sie können mich beim Wort nehmen, wenn der Regelbetrieb nach den Ferien ohne entsprechende Konzepte anläuft, dann ist meine Prognose für Oktober: Schicht im Schacht. Hoffentlich kann man meine Prognose dann noch lesen. Ebenso werden die Spätfolgen – auch von harmlosen Verläufen – immer häufiger sichtbar werden.
Der Spiegel bestätigt meine Aussagen und ist damit wesentlich besser informiert als Ihre Einlassungen es hier offenbaren.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/raetselhafte-rueckschlaege-bei-jedem-zehnten-patienten-a-00000000-0002-0001-0000-000171875144

Cornelia
3 Jahre zuvor
Antwortet  Ronja

@ronja
Mein weiß noch zu wenig über Spätfolgen, als dass man hier zu sorglos sein kann.
In unserer weiteren Region gab es im März einige Hotspots, und es gab Erkrankte, die sich allein überlassen waren und zu spät getestet wurden, so dass die Rachentests negativ ausfielen. Grund war die akute Überforderung der Gesundheitsämter.
Es gibt nicht nur schwer Erkrankte und symptomlose Infizierte, es gibt auch was dazwischen, nämlich viele, auch jüngere Leute, die in Quarantäne einen nicht ganz harmlosen Verlauf durchgemacht haben, ohne bemerkt zu werden!

GriasDi
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Ich bin gespannt, welcher Schaden für die Lehrerschaft in einem Jahr als größer bewertet wird.
Derjenige den Stefan (mit f) der Lehrerschaft zufügt, oder derjenige, der aufgrund mangelnder Hygienekonzepte in Form von toten Lehrern auftritt.

Invictus83
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

@AvL,
aber es ist schon so, dass auch renommierte Quellen vor unkalkulierbaren Spätfolgen warnen bzw. einen begründete Verdacht vorbringen.

1)How Covid-19 can damage the brain https://www.bbc.com/future/article/20200622-the-long-term-effects-of-covid-19-infection

2)NEJM und im vorangegangenen Text zitiert
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc2008597

Ich möchte mich dieser Gefahr eigentlich nur ungerne aussetzen. Natürlich müssen die Schulen wieder öffnen, aber man sollte jetzt nicht so tun, als wäre alles egal…Eigentlich sollte ich als Beamter doch erwarten können, dass mich die Regierung schützt, wie sie auch das eigene Parlament schützt. Schaut man sich die Plexiglasboxen der Abgeordneten an, fällt es mir schwer zu verstehen, warum in der Schule aber auch wirklich alles egal sein soll.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Invictus83

@Invictus83
Derartig beschriebene neurologischen Symtome treten im Rahmen komplizierter und langanhaltender Beatmungszustände ebenso auf wie bei schweren Verlaufsformen durch andere virale Erkrankungen, wie etwa durch Windpocken im Erwachsenenalter oder durch das Epstein-Barr-Virus bei Pfeifferschem Drüsenfieber oder auch der infektiösen Mononukleose bei schweren Verlaufsformen dieser Erkrankungen.

Stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Es treten weltweit neurologische Störungen bei Patienten auf, die, die Erkrankung kaum merkbar erlebt haben vor Wochen. Avl..Sie haben absolut keine Ahnung.

Angelika
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Gegen Windpocken kann man sich impfen lassen. Pfeiffersches Drüsenfieber wird hauptsächlich durch den Austausch von Körperflüssigkeiten übertragen (pflege ich mit meinen Schülern nicht) und führt zu lebenslanger Immunität. Beide Krankheiten sind derzeit nicht epidemisch oder gar pandemisch.

tz88
3 Jahre zuvor

In den Kitas gibt es ebenfalls keine Mindestabstände – „weil die Kinder sich nicht dran halten können.“ Und weil es dann eh schon egal ist, wird auch spätestens seit Rückkehr in den eingeschränkten Regelbetrieb auch nicht mehr darauf geachtet, möglichst kleine Gruppen zu bilden. Nein. Die feste Gruppe ist das Motto der Stunde. So teilen sich 22 Kinder inkl. 2 Erzieher ein 40qm-Zimmerchen und sind wirklich heilfroh, wenn einigermaßen schönes Wetter ist, damit sie den Tag draußen verbringen können. Denn In-house grenzt die Situation an Folter. (Nicht umsonst gibt es deswegen normalerweise teiloffene und offene Konzepte.) Und weil es so viel Spaß macht: Mundschutz braucht’s bei uns auch nicht. Verschreckt nämlich die Kinder. Yippie! Fühle mich rundum und super geschützt als Erzieherin. Wie war das eigentlich: Fürsorgepflicht des AGs? Mhh ….

Sommie
3 Jahre zuvor
Antwortet  tz88

Zum Thema Kitas und Infektionsschutz: Die Notbetreuung lief dem 20.03. zum Schluss mit knapp der Hälfte aller Kinder. Wir haben den 4-wöchigen Testlauf im Juni mit allen Kindern und nahezu vollständigem Personal hinbekommen, allerdings mehr schlecht als recht. In der U3- Gruppe ging es noch am ehesten, weil dort nur 10 Kinder anwesend waren. Ansonsten 23 bzw. 20 Kinder in den jeweils 2 anderen Gruppen, jeweils mit Nebenraum, der aber z.Zt. auch Schlafraum ist. Die Lautstärke kann man sich denken, der Mindestabstand war selbst für die Kolleginnen untereinander nur schwer einzuhalten. Betreten des Außenbereiches von Trägerseite nur im Wechsel gestattet. Lüften und Händewaschen in 3-er-Gruppen, da nur 3 Waschbecken pro Gruppe vorhanden sind, Begleitung immer durch eine Kollegin, egal was gerade in der Gruppe los ist. Außerdem 3 separate Eingänge für die Gruppen usw. Fazit nach 4 Wochen eingeschränktem Regelbetrieb, alle urlaubsreif aber zum Glück sind jetzt Ferien. Eine Nachbarkita sowie eine Grundschule hatten weniger Glück- Schließung am letzten Tag vor den Sommerferien wegen insgesamt 5 Coronafällen innerhalb einer Familie. Trotz Lüften und Händewaschen in festen Gruppen. Die Kinder haben nämlich Geschwister und Familien und können sich sehr wohl anstecken. Insgesamt eine völlig absurde Situation, mit der Lehrer und Erzieher sich weitgehend allein gelassen fühlen.

tz88
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sommie

… Sie arbeiten auch in meiner Einrichtung? Nein? Ja, ist das denn die Möglichkeit? Schon zwei Einrichtungen, in denen es so läuft …ach, sicherlich sind wir zwei eine Ausnahme …
Kinder haben keine Lobby in unserer Gesellschaft. Und wir als Erzieher damit auch nicht. Gilt für den gesamten Sozialbereich: Kinder, Kranke, Behinderte, Alte – sind allesamt nicht produktiv im marktwirtschaftlichen Sinne. Und wer sich um diese Menschen kümmert, soll das dann gefälligst auch möglichst kostengünstig tun. Ein bisschen (frühkindliche) Bildung für lau – man gönnt sich ja sonst nichts. Aber immerhin haben wir eine sehr gute Chance, uns mit Corona zu infizieren … das ist doch nur fair. Oder etwa doch nicht?

Aus der Grundschule
3 Jahre zuvor
Antwortet  tz88

Von frühkindlicher „Bildung“ kann schon seit Jahren nicht mehr die Rede sein. Kita ist nur noch Aufbewahrung von Kindern, damit die Eltern arbeiten gehen können. Wir hatten neulich eine Fortbildung für die Eingangsstufe und sollen jetzt mit Erstklässlern das erste Halbjahr Fingerspiele machen und ausschneiden üben, statt Buchstaben. Die Erzieherinnen, die dabei waren, haben sich fast schon entschuldigt, dass ihnen für sowas bei den Vorschülern eben keine Zeit mehr bleibt mit Unterbesetzung und Zweijährigen in der Gruppe.

Emma+Keeboo
3 Jahre zuvor

Das kann ich auch für meine Schule bestätigen. Die Kitas arbeiten toll, aber durch den schlechten Betreuungsschlüssel fallen solche vorschulischen Vorbereitungen leider oft unter den Tisch. Wir sind ganz viel mit solchen vorschulischen Übungen zu Beginn des ersten Schuljahres beschäftigt, da das Gesundheitsamt bei fast jedem Kind fein- und grobmotorische Auffälligkeiten benennt.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Rotstiftprofi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Wesentlicher Unterschied: die Formel 1 generiert Geld, und das nicht zu knapp – Bildungseinrichtungen hingegen kosten bloß.

Lisa
3 Jahre zuvor

Das Virus scheint für das Ministerium verschwunden zu sein, obwohl es hier in Rheinland-Pfalz gerade wieder viele kleinere Ausbrüche in der Region gibt, die in der letzten Woche vor den Ferien zu mehreren Schul- und Kindergartenschließungen führten.

Jetzt verlangt das Ministerium, dass alle vorerkrankten und somit gefährdeten Schülerinnen/Schüler und Lehrerinnen/Lehrer nach den Sommerferien komplett ungeschützt möglichen Ansteckungen ausgesetzt sind.

Das mögen statistisch gesehen wenige Fälle sein, aber im Einzelfall spielen sich hier Dramen ab, da der Dienstherr seine Leute sehenden Auges in die Katastrophe schickt.

Menschen, die sich zur Zeit nicht oder nur sehr eingeschränkt mit Maske in die Öffentlichkeit trauen können, müssen nach den Ferien in vollen Klassenräumen mit bis zu 24 Kindern oder 32 Jugendlichen ohne jeglichen Schutz und ohne Distanz mehrere Stunden täglich unterrichten.

Ebenso sollen Kinder mit z.B. Herz- und Lungenvorerkrankungen in eben diese Klassen geschickt werden.

Von Kolleginnen und Kollegen, die selbst vorerkrankte Kinder haben, ist hier gar keine Rede. Entweder stecken sich diese Kinder in ihrer eigenen Klasse an oder ihre Eltern tragen das Virus nach Hause.

Aber es wird ja sicher alles gut gehen, oder?

Leseratte
3 Jahre zuvor

Genau das ist der Unterschied. Leider.

Teacheress
3 Jahre zuvor

@AvL: Der NDR berichtete kürzlich auf seiner Webseite über den schwierigen Genesungsprozess einer erkrankten Person. Aus dem Kollegenkreis kenne ich Fälle, in denen junge, fitte KollegInnen nun eine schlechtere Lungenfunktion als zuvor haben. Die Ärzte sind hier gerade dabei, sich mit den Folgen auseinanderzusetzen. Es ist mir ziemlich egal, was Sie oder andere über den Ruf von LehrerInnen denken. Unser Arbeitgeber/Dienstherr hat uns gegenüber eine Fürsorgepflicht. Er wird ihr nicht gerecht. Da müssen wir für uns selbst kämpfen!

Teacheress
3 Jahre zuvor

Nachtrag: Einfach mal in die Suchmaschine eingeben: Corona Langzeitfolgen.