In Brandenburg meldet sich nur jeder 100. Lehrer vom Präsenzunterricht ab

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POTSDAM. Zum Start der Brandenburger Schulen im regulären Betrieb haben sich nur wenige Lehrer wegen des Corona-Risikos vom Unterricht in den Schulen abgemeldet. «0,9 Prozent der Lehrer können coronabedingt nicht am Unterricht teilnehmen», erläuterte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags. «Wir haben diese Zahl mit Spannung erwartet und können jetzt sagen: Die Lehrer wollen gerne unterrichten.»

„Die Lehrer wollen gerne umterrichten“, sagt Bildungsministerin Ernst. Foto: Shutterstock

Bei knapp 21.000 Lehrern im Land wären das rund 200 Pädagogen, die wegen des Corona-Risikos von zuhause arbeiten oder in besonders geschützten Bereichen der Schulen tätig sein müssten. Bei den sonstigen Erkrankungen von Lehrkräften gebe es allerdings einen geringen Anstieg, erklärte Ernst, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Lehrerverbände und die Opposition hatten vor dem Schulstart die Befürchtung geäußert, dass viele Lehrer aus Risikogruppen nicht zur Schule kommen könnten.

Die Ministerin verteidigte erneut die Entscheidung, dass Schüler und Lehrer außerhalb der Klassenräume und Pausenhöfe Masken tragen müssen. «Das halten wir für vertretbar, um das Infektionsrisiko kleinzuhalten und damit den Regelbetrieb zu ermöglichen», betonte die Ministerin. Die Masken-Entscheidung habe sich kurz vor Schulbeginn aufgrund der höheren Infektionszahlen und nach Hinweisen aus der Wissenschaft zugespitzt, sagte Ernst. «Wir haben uns dann dafür entschieden, die Grundschulen mit reinzunehmen», erklärte die Ministerin. «Sechsjährige Kinder halten sich ja auch im Nahverkehr oder im Supermarkt auf und müssen dort Masken tragen.»

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Ernst: Mit Corona-Fällen und Schulschließungen ist zu rechnen

Schulschließungen wegen Corona-Infektionen habe es bislang nicht gegeben. «Wir dürfen uns aber keinen Illusionen hingeben», mahnte die Ministerin. «Wir werden auch in Brandenburg die Situation haben, dass einzelne Klassen in Quarantäne müssen oder sogar ganze Schulen geschlossen werden müssen.» Bereits am ersten Schultag mussten in Potsdam 68 Grundschüler und sechs Lehrkräfte in häusliche Isolation, weil sich der Erzieher eines Horts in der Schule mit dem Coronavirus angesteckt hatte.

Die Lehrkräfte und sonstige Mitarbeiter an den Schulen haben die Möglichkeit, sich bis Ende November sechs Mal auf das Coronavirus testen zu lassen. Dies werde bereits rege genutzt, sagte Ernst. So seien bereits 13.000 der notwendigen Testbescheinigungen ausgedruckt worden. Auch die Hälfte der Bescheinigungen für die Stichprobe mit knapp 3000 Schülern seien bereits angefordert worden. dpa

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Erstes Urteil: Lehrerin mit Vorerkrankung muss vorerst doch nicht unterrichten – Ministerium hatte Attest nicht anerkannt

 

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Gerne
3 Jahre zuvor

Ja, die Lehrer wollen gerne unterrichten – wer hätte das gedacht? Noch gernerer würden die Lehrer aber auch nach dem Unterrichten gesund nach Hause gehen wollen. Dafür sorgt die Ministerin aber offenbar nicht so gerne, wie die Lehrer gerne unterrichten. Wer also macht hier seinen Job eigentlich nicht?