Corona-Ausbruch in einem US-Sommercamp zeigt auf: Das Virus verbreitet sich wohl unter Kindern (was Kultusminister bestreiten)

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WASHINGTON. Eine Studie zu einem Coronavirus-Ausbruch in einem Sommercamp untermauert der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge die Erkenntnis, dass sich Kinder jeden Alters mit dem Erreger infizieren können. Entgegen ursprünglicher Annahmen könnten Kinder und Jugendliche auch eine “wichtige Rolle” bei der Übertragung von Sars-CoV-2 spielen. Die „Studienlage zur Ansteckung von/durch Kinder wird immer klarer“, erklärt der SPD-Gesundheitsexperte Prof. Karl Lauterbach, selbst Epidemiologe, mit Blick auf zwei weitere aktuelle Studien aus den USA. Kultusminister begründen die weiten Schulöffnungen in Deutschland ohne Abstandsregeln auch damit, dass Kinder kaum von Corona betroffen seien.

Das Coronavirus macht offenbar doch keinen Bogen um Kinder. Illustration: Shutterstock

„Das ist zwar wissenschaftlich nicht bis ins Letzte ausgeleuchtet, das gebe ich allen zu, aber die meisten Wissenschaftler sind sehr klar in der Auffassung, dass das ganz anders ist als bei der Spanischen Grippe, die man früher immer mit Corona gleichgesetzt hat.“ Die Spanische Grippe habe vor allem Kinder und Jugendliche betroffen. „Und hier ist es genau umgekehrt“, erklärte noch in dieser Woche Hamburg Bildungssenator Ties Rabe (SPD). „Das Infektionsgeschehen bei Kindern und Jugendlichen kann nicht gleichgesetzt werden in seinen Auswirkungen mit dem, was bei Erwachsenen passiert. Das ist ein Momentum, das man berücksichtigen muss in dem Abwägungsprozess, vor dem jetzt die Politik steht.“

Ähnliches war unlängst von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) zu hören. „Zwischen eins und zehn ist kaum ein Ansteckungsrisiko vorhanden“, behauptete sie. „Die letzte Studie, die wir in diesem Zusammenhang gesehen haben, ist die Studie aus Sachsen, aus Dresden, wo mehrere Tausend Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte getestet worden sind, und die hat nochmal ganz eindeutig bestätigt, was alle anderen Studien bisher auch bestätigt haben, dass das Infektionsgeschehen gen null läuft in dieser Alterskohorte.“

Studie wird die Diskussion um die Schulöffnungen in den USA beeinflussen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) widerspricht dem – und verweist auf die bislang unklare Datenlage (Stand: 24. Juli). „In serologischen Studien, welche überstandene Infektionen anhand von Antikörpernachweisen abbilden sollen, zeigt sich kein einheitliches Bild: teils hatten Kinder ähnliche Seroprävalenzen wie Erwachsene, teilweise zeigte sich bei Kindern unter 10 Jahren im Vergleich eine niedrigere Seroprävalenz.“ Das RKI warnt zudem ausdrücklich davor, die Untersuchungen, die Kindern mehr oder weniger Immunität bescheinigen, überzubewerten. Wörtlich heißt es: „Da die Studien meist während oder im Anschluss an Kontaktbeschränkungen bzw. Lockdown-Situationen durchgeführt wurden, ist die Übertragbarkeit auf den Alltag begrenzt.“

Jetzt allerdings liegt eine Studie vor, die Beobachter zufolge die Diskussion um die Schulöffnungen in den USA stark beeinflussen wird. Die Untersuchung befasst sich mit einem Coronavirus-Ausbruch, der sich Ende Juni innerhalb von etwa zehn Tagen in einem Feriencamp für Kinder und Jugendliche im südlichen Bundesstaat Georgia zugetragen hatte. Von den rund 600 dort anwesenden Personen gab es nur von 344 das Ergebnis eines Corona-Tests. Von ihnen hatten sich allerdings 260 mit dem Coronavirus infiziert, also fast die Hälfte. Darunter waren 51 Kinder im Alter bis zehn Jahren, 180 Jugendliche und 29 volljährige Personen. Wegen der fehlenden Testergebnisse sei anzunehmen, dass es noch mehr Infektionen gegeben habe, hieß es in der Studie.

Die rund 250 Angestellten und Freiwilligen in dem Camp mussten Masken tragen, die etwa 350 Gäste im Alter von 6 bis 18 Jahren mussten keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Während ihres mehrtägigen Aufenthalts gab es zahlreiche Aktivitäten im Freien und in geschlossenen Räumen, darunter „kräftiges Singen und Jubeln“, so die CDC-Studie.

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Zwei Tage nach der Ankunft der Gäste sei ein Teenager am 23. Juni mit Erkältungserscheinungen nach Hause geschickt worden. Nachdem die Person positiv getestet worden war, schlossen die Verantwortlichen das Camp am 27. Juni. Von den 136 Personen, für die es Informationen zu Symptomen gab, gaben 36 an, keine Beschwerden gehabt zu haben. Die übrigen berichteten von Fieber, Kopfschmerzen und Halsweh.

Schulschließungen hatten starke Effekte auf die Corona-Pandemie

Prof. Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte der SPD und selbst Epidemiologe, verweist auf zwei weitere Studien aus den USA, die das Bild verfestigen. Eine davon sei die weltweit bisher größte und methodisch beste Studie zur Bedeutung von Schulschließungen für Covid-19. „Die US-Studie in 50 US-Staaten zeigt folgende Ergebnisse: Staaten, die besonders früh Schulen schlossen, stoppten die Pandemie am besten. Der Effekt der Schulschließungen war überraschend stark. 1 Woche frühere Schließung senkte Neufälle um 62% und Sterblichkeit um 58%. Auch Berücksichtigung anderer Faktoren ändert das Ergebnis kaum. Dass Kinder starke Überträger waren, ist wahrscheinlich, aber nicht sicher. Studie schätzt, dass Schulschließungen in 26 Tagen 1,4 Mio. Fälle und 40.000 Todesfälle in 16 Tagen verhinderten“, berichtet Lauterbach

Was bedeutet das für das beginnende Schuljahr in Deutschland?  Der Mediziner: „Regulärer Unterricht in vollen Klassen ist ein unkalkulierbares Risiko, wenn es viele Fälle in Familien gibt. Kinder übertragen dann ohne Symptome die Infektion von einer Familie zur nächsten. Daher scheinen Routinetestungen der Lehrer sinnvoll. Wenn es große 2. Welle gibt wird man die Schulklassen ausdünnen müssen und einen Teil des Unterrichts durch Homeschooling anbieten müssen. Darauf sollte man sich vorbereiten. Sonst verstärkt die Schule eine 2. Welle wahrscheinlich in wenigen Wochen deutlich.“

Die „Studienlage zur Ansteckung von/durch Kinder SARS-CoV-2 wird immer klarer“, so schlussfolgert Lauterbach auf Facebook. Eine weitere methodisch hochwertige Studie aus den USA bestätige, dass Schulkinder wahrscheinlich so ansteckend wie Erwachsene sind. „Neu aber ist SEHR hohe Viruslast bei Kita-Kindern. Kita-Kinder wurden bisher selten genau untersucht. Sie galten als ungefährlich. Die Studie widerlegt das leider SEHR klar. Die Viruslast ist hier sogar viel höher als bei Erwachsenen. Wenn sich das bestätigt werden wir in den nächsten Wochen zahlreiche Kita-Ausbrüche sehen“, so Lauterbach. News4teachers / mit Material der dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Am Montag startet ein gigantisches Experiment: das neue Schuljahr – mit Millionen Schülern und Lehrern ohne den üblichen Corona-Schutz

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F. H.
3 Jahre zuvor

Ein Alarmartikel jagt den anderen. Muss das sein?

F. H.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Gibt es nur die beiden Gegenpole Ignoranz und Alarmismus?

DerAndere
3 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

F.h. meint mit Alarmismus wahrscheinlich die tendenziösen Überschriften….

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Trotz der neueren Erkenntnisse wird NRW bis zu den herbstferien brauchen, um diese infolge eigener Erfahrungen umzusetzen. Die wenigen Infizierten MVer, die ja morgen mit Schule anfangen, fallen nicht ins Gewicht, da sie zahlenmäßig nicht mehr sind als die Kölner.

Hf
3 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Klarer Plan. Die Umsetzung von Stufe 3 und Stufe 4 ist sehr allgemein geschrieben.
Wo sollen die Räume herkommen, wenn der Mindestabstand gehalten werden soll.
Wie lange soll der jeweilige Zusand gelten, wenn die Infektionszahlen gelten. Droht ein wöchentlicher Wechsel zwischen Phasen. ………
Es gibt Schulen mit Schülern aus verschiedenen Lankreisen. Werden dann nur die Schüler aus betroffenen Landkreisen zu DU verpflichtet.
Es ist sicher ein weitergreifendes Konzept als in anderen BL. Aber bis zu einer sinnvollen Umsetzung vor Ort in den Schulen ist es noch eine weiter Weg.

Stefan2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion,
da stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu und genau davor warne ich hier seit Wochen! Es ist grob fahrlässig und verantwortungslos die Schulen in den Regelschulbetrieb zu überführen, dadurch ist der Lockdown im Spätherbst unumgänglich.

Wir erleben eine besondere Zeitqualität. Zu Beginn sprachen die Politiker sowie RKI noch davon, nicht schlimmer als eine Grippe…jetzt befördern sie den Regelschulbetrieb zeitnah zum Urlaubsreiseverkehr. Italien öffnet wenigstens im Herbst erst wieder die Schulen, um die Überschneidung abzuflachen.
Es geht dabei um die Gesamtgesellschaft und nicht nur um Lehrer und Schüler. Die Politiker provozieren geradezu einen Lockdown im Spätherbst mit diesen Entscheidungen! Übernehmen sie dann auch die Verantwortung für die Folgen??

Es ist auch politische Heuchelei wenn sich Politiker aufregen, wenn in Berlin Demonstranten keine Abstandsregeln einhalten und keinen Mundschutz tragen. Wenn man sich aus diesem Grund aufregen will, dann muss man das immer dann tun, wenn Abstandsregeln nicht eingehalten werden und kein Mundschutz getragen wird – immer vorausgesetzt, man will glaubwürdig sein:
Nur da kann ein Regelschulbetrieb nicht die glaubwürdige Antwort sein!

N-tv / RTL berichtet stolz, die Polizei in Berlin habe „Strafanzeige wegen Nichteinhaltens der Corona-Regeln“ gegen den Veranstalter gestellt, „weil einige Teilnehmer die Regeln nicht eingehalten oder keine Masken getragen haben“. Und in der Schule soll das die Regel sein???

Karl Lauterbach
@Karl_Lauterbach
(4) Auf Grundlage der Studien ist es magisches Denken, an einen ungefährlichen Regelunterricht zu glauben. Dafür gibt es jetzt AUSSERHALB der Schulen zu viele Fälle.

WHO IS PREPARING FOR “ VERY LONG “ EPIDEMIC OF COMPLETE SHIT, THE CONSEQUENCES WILL BE FELT FOR DECADES

https://www.hln.be/nieuws/buitenland/live-als-situatie-na-volgende-week-niet-verbetert-zullen-nieuwe-maatregelen-overwogen-worden-zwitserland-snapt-rode-zone-rond-geneve-niet-waar-baseert-belgie-zich-op~ad986748/?referer=https%3A%2F%2Fwww.godlikeproductions.com%2Fforum1%2Fmessage4239933%2Fpg10341

Exclusive: Top WHO disease detective warns against return to national lockdowns

Dr Maria Van Kerkhove, who helps lead the WHO’s pandemic response, said that ‚localised‘ measures should instead be used to stem Covid-19
https://www.telegraph.co.uk/global-health/science-and-disease/exclusive-top-disease-detective-warns-against-return-national/

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Herzliche Grüße an die Redaktion.
Es handelt sich bei dem Bericht über die massive Ansteckung in dem Sommerferienlager nicht um eine Studie, sondern um einen retrospektiven Einzelfallbericht !
Weder wird die Anzahl der Infizierten in ihrer jeweiligen Altersklasse genannt, noch werden Angaben zur Erkrankungsschwere der Betrofffenen gemacht !
Auch werden keine Angaben darüber gemacht, ob die Schüler des Sommerferiencamps in getrennten Einzelgruppen mit oder ohne einen Kontakt zwischen den einzelnen Gruppen gewesen sind. Wahrscheinlich wurden alle in einer gemeinsamen Kantine und in gemeinsamen Waschräumen versorgt.Wie kann man die US-Amerikanischen Verhältnissen mit täglich 70.000 Neuinfektionen, einer massiven Gegenpropaganda gegen Abstandsregeln und Mundschutz auf deutsche Verhältnisse übertragen.

Genauso wenig können sie die Sterberaten deutscher Intensivstationen mit 25 – 30 % Verstorbenen bei invasiver Beatmung nicht auf britische Verhältnisse mit 67 % Verstorbenen, Italien mit 64 % Verstorbenen, China mit 97 % Verstorbenen sowie Frankreich mit 69 % Verstorbenen vergleichen. https://www.aerzteblatt.de/archiv/214735/Invasive-und-nichtinvasive-Beatmung-bei-COVID-19-Patienten
Inzwischen wird aber immer deutlicher, dass für eine nachhaltige Eliminierung und Abwehr des SARS-Virus die T-Lymphozyten im Körper eine wesentlich größere Bedeutung zukommt als den B-Lymphozythen mit ihrer spezifischen Antikörperbildung.
Dem von ihnen immer wieder zitierten Experten fehlt es nachhaltig am klinischen Bezug, und so sind dessen Einlassungen von wenig spezifischen Sachverstand getragen.

Yorck
3 Jahre zuvor

Politischer Aktionismus und wissenschaftlicher (dynamisch fortschreitender) Kenntnisstand sind zwei unterschiedliche Kategorien. Mein Vertrauen gilt der Wissenschaft.

Illy
3 Jahre zuvor

Als der Lockdown in Deutschland kam, hatten wir 1000 Neuinfektionen täglich.
Interssant: an dieser Schwelle stehen wir nun wieder. Allerdings mit Schulöffnungen im Regelbetrieb und unter Bedingungen unter denen kein Kultusminister arbeiten ginge – nämlich Aussetzung des sonst üblichen Arbeitsschutzes.
Die Erkenntnisse über die Gefährdung von jungen Menschen und Risikogruppen durch den regulären Schulbetrieb, wurden bereits nicht berücksichtigt. Anders sind die bisherigen Entscheidungen der Kultusminister nicht zu erklären.

Lassen Sie uns gemeinsam dagegen vorgehen!
Es müssen Möglichkeiten geschaffen werden individuelle
Entscheidungen zu treffen wie man mit der Pandemie als Familie leben und überleben will.
Distanzlernen/zeitweilige Aussetzung der Präsenzpflicht ist unter den Erkenntnissen meine Forderung an die Politik.
Die Fürsorgepflicht der Eltern steht vor der Schulpflicht und damit dem Präsenzunterricht der letzlich unser aller Gesundheit gefährdet.

2020Aufbruch@gmx.de

Katinka26
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Ja, das stimmt mit den 1000 Neuinfektionen täglich. Allerdings wissen wir heute etwas mehr über das Virus und wie man sich zumindest bis zu einem gewissen Grad schützen kann – sofern die Menschen mitmachen. Der Lockdown im März war sicher nötig, aber wir können das nicht immer wieder machen. Besser ist es doch, Konzepte zu haben, wir man das Virus möglichst in Schach hält und weiterhin Schule machen kann. Ich finde den Stufenplan von Bayern gut, der gibt einem Orientierung. Und an letzter Stelle steht eben auch wieder die komplette Schulschließung, aber hoffentlich kommt es nicht so weit…

Mary
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Hallo Illy,
Sie haben Recht! Aber es würde mich wundern, wenn Lehrer, Erzieher und Eltern juristisch jetzt noch gemeinsam dagegen vorgehen könnten (eine gemeinsame Streikaktion wäre etwas anderes).
Als Elternteil, welches einer Risikogruppe angehört, hätten Sie nach meinem Rechtsempfinden juristisch schon Möglichkeiten Ihre Kinder für eine begrenzte Zeit vom Präsenzunterricht zu befreien. Der Staat hat für den Schutz der Familie zu sorgen! Folglich kann er nicht tatenlos zusehen, wie Kinder ihre Risikoeltern infizieren und sie evtl. in die Invalidität/Tod befördern. Die Kinder verlieren so ihre finanziell und emotionale Basis. Und sind vermutlich lebenslang dadurch traumatisiert oder zumindest benachteiligt. Sie als Eltern fordern sich also den Schutz der Familie ein.
Die Lehrer/Erzieher müssten sich erstmal den Infektionsschutz ihres Arbeitgebers einfordern. Juristisch sind das m.E. zwei unterschiedliche Klagen.
Falls Sie nicht rechtschutzversichert sind, versuchen Sie mit anderen Risikoeltern sich bei der öffentlichen Rechtsauskunft anwaltlichen Beistand zu besorgen. Auch Menschen mit einem geringen Einkommen haben ein Recht auf einen Rechtsbeistand!
Falls das zeitlich nicht mehr klappt, hätten Sie die Möglichkeit sich auszuquartieren? Falls das nicht geht, Kinder vielleicht einfach nicht hinschicken. Und in der Schule um Homeschooling bitten.
Ich fürchte, viele Eltern vertrauen derzeit den Träumereien vom Regelbetrieb noch immer. Wie das in vier bis sechs Wochen nach dem Schulstart aussehen wird, wir werden sehen… Natürlich wäre es, falls es durch die Schulöffnungen zu vielen Infektionen kommt, wünschenswert, dass Eltern, Schulangestellte und Schüler den Kultusministern dann das Misstrauen aussprächen. Dafür ist m.M. aber im Moment noch zu früh.

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mary

Mary, vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Ja, letztlich wird es wohl darauf hinauslaufen, die ‚Sache‘ rechtlich zu klären.
Danke für ihre persönlichen Worte. Das unterstützt mich sehr.

Ehrlich gesagt habe ich für alle, nicht nur für mich eine Lösung finden wollen.
Aber da habe ich die Trägheit der Masse unterschätzt.
Dennoch bin ich mit Menschen verbunden, die das gleiche Ziel verfolgen…. und für uns werde ich das klären. Tief in mir steckt die Hoffnung, daß dadurch auch viele andere profitieren werden.
Aber das Beste wäre, wenn Risikogruppen von vornherein berücksichtigt werden.

Ich wünsche allen, dass sie gesund bleiben mögen… Auch denjenigen, die meine Ansichten nicht teilen können! Letztlich führen alle Auseinandersetzungen zu einem Erkenntnisgewinn…. Auf allen Seiten, natürlich auch auf meiner.

Auch wenn jetzt wieder viele die Augen verdrehen… Aber das muss nochmal rausgehauen werden:
Die Zeit der Pandemie ist eine Ausnahmesituation. Das Recht auf Unversehrtheit und Gesundheit kann und darf nicht hinter der Präsenzpflicht in der Schule stehen.
Jeder muss das Recht haben zu entscheiden wie er mit der Pandemie lebt oder diese überlebt.
Daher würde ich eine Aussetzung der Präsenzpflicht – wie in Baden-Württemberg – als bundesweite Regelung für die Zeit bis wirksame Medikamente zur Verfügung stehen (Mittel die den Verlauf zuverlässig mikdern) begrüßen.

Sabine Szidlovszky
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mary

Wie lange möchten Sie Ihre Kinder isolieren? Bis zu einer Impfung? Bei der Schweinegrippe Pandemie wurde von 3 Herstellern eine schnelle Impfung auf den Markt geworfen….dem RKI war bekannt, dass es Unverträglichkeiten gab. Ein Produkt hat schwerste Nebenwirkungen gehabt, vor allem für Schweden. Da ließen sich 60 Prozent impfen. Ich denke jeder kann selbst das Internet bemühen, bevor ich mich als Verschwörungstheoretiker beschimpfen lasse. Eine seriöse Impfentwicklung dauert 5-10 Jahre, jede andere Behauptung ist eine Art Perspektive schinden, nächstes Jahr, das übernächste, oder noch ein halbes Jahr.. .

Stina
3 Jahre zuvor

Sabine, innerhalb von 6 Monaten haben unsere Mediziner die Behandlungsmöglichkeiten mit Heparinisierung, Remdisivir und m.E. auch einem Cortisonpräparat schon verbessern können. Die meisten Menschen sind jetzt guter Hoffnung, dass in weiteren 6 Monaten neue Behandlungsmöglichkeiten dazugewonnen werden, oder die, die jetzt schon vorhanden sind, ausdifferenziert, bzw. standardisiert werden können. Es gibt also neben der Impfung durchaus andere Möglichkeiten der Erkrankung ihren Schrecken zu nehmen. Was nötigen Sie also Menschen, die existenziell Angst um ihre oder die Gesundheit ihrer Kinder haben, diese jetzt in die Schule zu schicken?

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stina

Stina, Sie haben Recht!
Aber Sabine möchte doch so gerne ihre Kinder betreut haben, damit sie wieder ihren Bürojob im Marketing ausüben kann….

geli
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stina

Das hässliche Verb „nötigen“ ist fehl am Platze, wenn jemand nur eine andere Meinung vertritt.

Illy
3 Jahre zuvor

Liebe Sabine,
aufmerksames Lesen würde Missverständnisse und einen unnötigen Schlagabtausch verhindern.

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor

Naja, ich sage das, was ich an anderer Stelle schonmal gesagt habe: Abstand halten, auf den Abstand BESTEHEN, MNS tragen, möglichst die Augen schützen. Hände waschen. Hoffen das es einen selber nicht trifft (traurig, aber irgendwo endet jeder Altuismus) bevor dann die zweite Welle kommt und damit dann auch wieder ein Lockdown oder verminderter Präsenzunterricht. Zuhause ist man dann noch am sichersten. Die Kontakte können auf ein Minimum beschränkt werden, das schlimmste ist dann vermutlich der Einkauf.

Es werden vor allem jene Glück haben bzw. besser aus der Situation kommen, die besser situiert sind. Also jene, die mit dem privaten PKW unterwegs sind, deren Wohnungen NICHT überbelegt sind (das trifft in Großstädten erstaunlich viele, weil ab einem bestimmten Alter muss jedes Familienmitglied ein eigenes Zimmer haben – außer die Eltern – und das können sich nunmal eben nicht alle leisten) und die es sich erlauben können, liefern zu lassen oder außerhalb von Stoßzeiten einzukaufen.

Ist ja nichts Neues, aber das Virus trifft sozioökonomisch schlechter gestellte Gruppen häufiger.

Für die Schule wünsche ich mir, dass schluss mit der Verteilung von Material über Online Plattformen ist. Material wie Arbeitsblätter müssen per Post verschickt werden, es sei denn an der Schule sind ausnahmslos alle Eltern einer Klasse in der Lage, die Arbeitsfähigkeit ihrer Kinder zu gewährleisten, wenn alles digital ist. Erreichbarkeit muss dann über den Weg hergestellt werden, der für die Schüler und Eltern den minimalsten Aufwand bedeutet. Also eben Telefon & Ausdruck ist Telefon und Lernplattform vorzuziehen sowie Telefon und Lernplattform ist Videochat und Lernplattform vorzuziehen. Einen „Video-Regelunterricht“ kann es nur geben, wenn ALLE Schüler einer Klasse über die Möglichkeiten verfügen. Alles andere ist nicht sozial. Will man mehr, muss eben Geld in die Hand genommen werden.

Theoretisch könnte man in Großstädten für den reinen Online-Zugang auch „Alternative“ Wege gegen. So gibt es in größeren Städten das Freifunk-Projekt. Wenn Schüler zwar ein Endgerät haben, aber nur PrePaid-Tarife, dann könnte man ja zusammen mit den Freifunkern versuchen, bei einem Nachbarn einen Zugangsknoten aufzustellen – die Behörde zahlt die Hardware und dem „Neufunker“ eine pauschale Aufwandsentschädigung von 10€ für den Strom für 2 Jahre Betrieb. Alternativ könnte auch versucht werden, Rahmenverträge für 4G-Internet-Router abzuschließen. Nur mal so als Ideen, falls noch jemand ohne Inspiration ist. Würde ich in einem Mehrfamilienhaus mit Schulpflichtigen Kindern wohnen und wüsste, da mangelt es an Internet, ich würde so einen Freifunkrouter aufstellen.

xy
3 Jahre zuvor

Warum wird nicht endlich zwischen jüngeren und älteren Schülern differenziert? Grundschüler und die Unterstufe werden nicht dauerhaft im Fernunterricht verbleiben können, die Oberstufe sollte aber in der Lage sein, selbstständig zu lernen. Die freien Räume sind dann nutzbar, um jüngere Schüler in kleinen Gruppen und risikoarm für Lehrer zu beschulen. Es dominiert aber die Ideologie des Regelbetriebs! Das wird nur neues Chaos verursachen und auch Grundschüler wieder vor den Bildschirm verfrachten mit verzweifelten Eltern, die nichts mehr planen können. Älteren Schülern ist Home Office zuzumuten. Besondere Zeiten erfordern neue Lösungen!

Brennpunktlehrerin
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Digitaler Unterricht ist eben kostspielig, deshalb führen die BL lieber wieder den Regelbetrieb ein. Die meisten Eltern, die dann in Ruhe ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen können, sind dann ebenfalls befriedigt. Es ist ein bisschen Populismus.

mama 51
3 Jahre zuvor

Ein „bisschen“ Populismus???
Na, Bravo! Was bitte ist dann „viel“?

Brennpunktlehrerin
3 Jahre zuvor
Antwortet  mama 51

Das war eine Untertreibung. Natürlich ist es sogar sehr populistisch.

Barbora Emilija K.
3 Jahre zuvor

Eben Reportage aus meiner Heimat angeschaut. Die Schulen bereiten sich auf das digitale Lernen vor. Es wird trotzdem renoviert, Waschbecken in den Klassen eingebaut, einiges erneuert. Meine Freundin, Grundschullehrerin, hat bis Sommerferien digital unterrichtet, da die Kleinen nicht nach dem shutdown in die Schule kommen durften. Ich hoffe, es wird auch hier klappen mit dem Digitalunterricht, falls alle Stricke reissen.

Frank
3 Jahre zuvor

Habe eben einen ganz aktuellen interessanten Bericht über Aerosole und Schule des Aerosolforschers der TU Berlin Matin Kriegel gefunden. Die Tipps sind m.E. hilfreich.

https://www.rnd.de/gesundheit/aerosolforscher-im-interview-wie-wird-bei-aerosolen-geluftet-warum-sind-sie-gefahrlich-wie-vermeiden-wir-die-verbreitung-SRHS7GF5PVHVVOBSRQVULWVIQE.html

Leseratte
3 Jahre zuvor

Ich fürchte, von den Kultusministern wird das nicht gelesen oder ignoriert. Hier müssten Mediziner Alarm schlagen.