Meiste Neuinfektionen seit Mai – Spahn: Besorgniserregend. Und nun ist im bevölkerungsreichsten Bundesland das Schuljahr gestartet

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BERLIN. Die täglich gemeldeten Neuinfektionen haben den höchsten Stand seit Mai erreicht, und der Bundesgesundheitsminister ist alarmiert. Was bedeutet das für den Schulstart nach den Ferien? Nordrhein-Westfalen ist zwar mit so scharfen Vorkehrungen wie derzeit kein anderes Bundesland ins Schuljahr gestartet: Es gilt an den weiterführenden Schulen eine Maskenpflicht auch im Unterricht. Aber: Die Abstandsregel in den Klassenzimmern wurde – wie in den anderen Ländern auch – gestrichen.

Warnt: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Foto: Bundesgesundheitsministerium

Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland hat den höchsten Wert seit Anfang Mai erreicht. Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1226 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Höher lag der Wert zuletzt am 09. Mai mit 1251 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. In der vergangenen Woche waren einige Bundesländer ins Schuljahr 2020/2021 gestartet.

Große und kleine Ausbrüche in fast allen Regionen Deutschlands

«Das ist ohne Zweifel besorgniserregend», sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Deutschlandfunk. «Hier sehen wir, dass durch Reiserückkehr, aber eben auch durch Partys aller Art, durch Familienfeiern an ganz vielen Stellen im Land wir eben in fast allen Regionen des Landes kleinere und größere Ausbrüche haben. Und das kann natürlich – wenn wir jetzt nicht alle miteinander aufpassen – eine Dynamik entfalten.» Es gelte, «sehr, sehr wachsam» zu sein, weil es nicht mehr nur lokale Ausbrüche seien.

Das Gesundheitssystem könne die derzeitigen Infektionszahlen gut bewältigen, sagte Spahn. Aber: «Mit jeder Infektion wird es für die Gesundheitsämter schwieriger.» Der Minister appellierte erneut an die Bürger, die Hygieneregeln einzuhalten, Masken zu tragen, Abstand zu halten und bei Veranstaltungen den Rahmen zu wahren. «Da wo dann auch Alkohol im Spiel ist, wo es tatsächlich aus der feierlichen Veranstaltung zur Party wird, da geht es dann eben auch sehr, sehr schnell.»

In Nordrhein-Westfalen gilt: Maskenpflicht im Unterricht

Zu den Aussichten für große Veranstaltungen äußerte er sich skeptisch: «Ob es jetzt die Fußballspiele sind, ob es andere Großveranstaltungen sind, das ist etwas, wo ich weiterhin sehr zurückhaltend bin, weil das natürlich gerade die Ereignisse sind, die auch eine Symbolwirkung für die kleinen haben.»

Nordrhein-Westfalen ist nach den Sommerferien am Morgen ins neue Schuljahr  gestartet – ohne Abstandsregel, aber als einziges Bundesland mit Maskenpflicht auch im Unterricht (News4teachers berichtet ausführlich von den ersten Erfahrungen – hier geht es zu der Reportage). Ausgenommen sind nur die Grund- und Förderschüler der Primarstufe. Aber auch sie müssen auf den Fluren und dem sonstigen Schulgelände Masken tragen. Die Wiederaufnahme des Regelunterrichts für die rund 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche an 5500 Schulen in NRW wird bundesweit mit Spannung verfolgt. In dem dicht besiedelten Bundesland könnte sich besonders deutlich zeigen, wie die Schutzkonzepte an den Schulen funktionieren.

Ärztepräsident: Schließung ganzer Schulen unnötig, wenn…

Ärztepräsident Dr. med. Klaus Reinhardt sprach sich dagegen aus, bei einzelnen Corona-Infektionen ganze Schulen zu schließen. «Wenn ein Corona-Fall in einer Schule auftaucht, muss nicht direkt die Schule für 14 Tage geschlossen werden», sagte er der «Rheinischen Post». Es reiche, wenn einzelne Klassen oder Kurse zu Hause blieben. Voraussetzung sei, dass die Schülerinnen und Schüler auch nur in diesen Gruppen zusammenkämen. (News4teachers berichtet aktuell darüber, dass eine Ärztelobby politischen Druck auf vollständige Schulöffnungen macht – hier geht es zu der Analyse).

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Das tun sie aber praktisch nicht. Die Bundesländer haben sich auf ein „Kohortenprinzip“ verständigt, das meist einen kompletten Jahrgang umfasst, mitunter sogar zwei. So heißt es beispielsweise beim NRW-Schulministerium: „Der Unterricht soll jahrgangsbezogen in Klassen, in Kursen oder festen Lerngruppen stattfinden. Eine jahrgangsübergreifende Gruppenbildung ist grundsätzlich nicht möglich.“ Ausnahmen, in denen die Schüler dann doch wieder in völlig neuer, auch jahrgangsübergreifender Besetzung zusammengebracht werden, gibt es aber trotzdem: nämlich „bereits jahrgangsgemischt zusammengesetzte reguläre Klassen bzw. Lerngruppen, Gruppen für Ganztags- und Betreuungsangebote sowie Schulsportgemeinschaften“.

Bürger mit großer Mehrheit für Corona-Schutzmaßnahmen

Die Schutzmaßnahmen der Regierungen in Bund und Ländern gegen das Coronavirus finden bei den Bürgern weiter Rückhalt. Nur jeder Zehnte hält sie für überflüssig, geht aus einer Umfrage des Instituts YouGov hervor. Dazu wurden zwischen dem 7. und 10. August insgesamt 2018 Menschen online befragt. 68 Prozent der Befragten halten die Regelungen für «absolut notwendig».

Drei Prozent der Befragten halten Schutzmaßnahmen für überflüssig, weil das Virus nach ihrer Einschätzung «nicht so gefährlich» ist. Sieben Prozent sehen zudem hinter Warnungen und Schutzvorkehrungen einen «Versuch mächtiger Kreise, andere Ziele durchzusetzen». Weitere 16 Prozent sind zwar für Schutzmaßnahmen, halten die aktuell vorgeschriebenen Regelungen aber für überzogen. Das Krisenmanagement der Bundesregierung fand wie schon bei vorigen Umfragen hohe Zustimmung.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 218 519 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete (Datenstand 12.8., 0.00 Uhr). Seit dem Vortag wurden 6 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet, die Gesamtzahl liegt nun bei 9207. Bis Sonntagmorgen hatten 198 800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 11.8., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 0,97 (Vortag: 1,09). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 11.8., 0.00 Uhr, bei 1,04 (Vortag: 1,05). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Der jetzige Anstieg der Infektionszahlen ist nicht mehr hauptsächlich auf einzelne Brennpunkte zurückzuführen – anders als Mitte Juni, als es beispielsweise beim Schlachtbetrieb Tönnies in Nordrhein-Westfalen einen großen Corona-Ausbruch gab. News4teachers / mit Material der dpa

Kurz nach Schuljahresbeginn: Erste Schulen schon wieder geschlossen – Virologen: So, wie Kultusminister den Schulbetrieb planen, geht es nicht

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Barbora Emilija K.
3 Jahre zuvor

Meiste Infektionen seit Mai. Ist doch „toll“ . Allez, allez, Kinderlein, perfektes timing, um in vollen Klassen eng beieinander zu sitzen. Ich bilde mir vielleicht nur ein, wenn es brenzlig wird, werden die Kinder losgeschickt.

Brennpunktlehrerin
3 Jahre zuvor

Die „allzu lockere“ Streichung der Abstandsregelung wird sich rückblickend als fataler Fehler erweisen. Da sind wir uns im Kollegium einig.

Klaus Schilling
3 Jahre zuvor

Was mir abgeht ist ein Gesamtkonzept um über die Krise zu kommen. Ein Krisenstab (wenn es ihn geben sollte sind die Mitglieder sich im wohlverdienten Politiker Urlaub) Die ganze Kleinstaaterei, ein Bundesland führt die Maskenpflicht auch während des Unterrichts ein, andere denken noch drüber nach, Länder mit touristisch relevanten Außengrenzen werden allein gelassen um dann Häme zu zeigen wenn was aus dem Ruder läuft (siehe Bayern 900). Die SPD hat nix bedeutendes zu tun als einen Kanzlerkandidaten zu küren oder mit den Linken zu kokettieren, die FDP hat das Sommerloch Thema Soli aus der Motten Kiste geholt. Da alles kümmert das Virus nicht, die Zahlen steigen täglich um bis zu 200!

Jonas Kruse
3 Jahre zuvor

Die Schulen müssten aber noch ganz viele Anstrengungen unternehmen, um die Reiserückkehrer als Infektionstreiber einzuholen.

Allerdings wäre ein zehntägiger Home-Schoolingstart mein Mittel der Wahl gewesen und dann erst der „ruckelnden Regelbetrieb“. Die Eingangsklassen hätte ich von dieser Regelung allerdings natürlich ausgenommen.

Palim
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jonas Kruse

„ Die Schulen müssten aber noch ganz viele Anstrengungen unternehmen, um die Reiserückkehrer als Infektionstreiber einzuholen.“

Müssen Sie?
Schulen sollen für Unterricht und Betreuung geöffnet sein.
Schutzkonzepte für SchülerInnen und Lehrkräfte werden vom Land vorgegeben: kein Abstand, in NRW Maskenpflicht im Unterricht, andernorts nur in den Fluren.

Davon dass „die Schulen“ auch noch Infizierte erkennen sollen, war keine Rede.
Wenn nicht einmal die den Lehrkräften versprochene Testung möglich ist, zeigt sich, wie wichtig der Schutz aller ist.
Die Verantwortung trägt das Land!

Also müsste die Landesregierung noch einiges unternehmen, wenn sie nach Sommerferien und ggf. Urlaub sowie munterem Tummeln hier wie die höheren Infektionszahlen eindämmen will.
Es war meines Erachtens unvorsichtig seitens der KMK im Juni den Regelunterricht für August auszurufen. Es fällt ja offenbar auch sonst schwer, sich auf etwas zu einigen, sodass undefinierte Konstrukte, wie die Kohortenregelung, dabei herauskommen.
Um so verständlicher in diesem Fall, wenn man von der Ansage abweicht.

Auch gab es ja immer den Hinweis, dass man sich am aktuellen Infektionsgeschehen orientieren wolle.
Welcher Ministerpräsident oder Kultusminister wohl als erstes davon Gebrauch macht und die Reißleine zieht, sodass in Schulen ein Mindestmaß an Abstand gewährt werden kann?
Oder gibt es eine interne Absprache, dass man in den Ländern erst einmal schaut, ob der Regelunterricht nicht doch läuft, zumal Kinder asymptomatische Verläufe haben, sodass man auf die 100. oder 200. Quarantäne oder Infektion bei Lehrkräften warten möchte oder mal ausprobieren will, wie schnell die Infektionen über die Schulen in den Betrieben ankommen?

xy
3 Jahre zuvor

Da es so weiter läuft und keine Neuorganisation absehbar ist, könnte man Absicht unterstellen. Vielleicht ist in den Kultusministerien der Durchseuchungsgedanke en vogue oder es gibt viele Schweden Fans. Die gibt es ja auch bei Kinderärzten. Viele Lehrer und Eltern scheinen damit auch einverstanden. Mein Mitgefühl gilt nur noch den Risikogruppen, die gerade den Querdenkern und den Durchseuchungsfans geopfert werden. Dort hat man jeden Schutz aufgegeben.
Was sollen Kinder von Lehrern lernen, die sich Masken verweigern und es gut finden, Teil eines Experiments zu sein? Rückgratlosigkeit?
Die hier Schreibenden davon ausgenommen, aber mich hat als Elternteil entsetzt, wie bereitwillig sich Lehrer verbal schlagen lassen und wie kritiklos man sich dem Fallen der Abstandspflicht untergeordnet hat. Lehrer arbeiten gerade ohne jeden Schutz in einem Hochrisikobereich. In jedem anderen Bereich würden hohe Strafen fällig und keine Versicherung würde bei Schäden bezahlen.
Die Infektionszahlen steigen, die Schulen öffnen ohne Abstand und Masken. Logik Fehlanzeige!

Alex
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

„… wie kritiklos man sich dem Fallen der Abstandspflicht untergeordnet hat“. Leider können wir als LK Kritik äußern wie wir wollen, wenn das Land diese Vorgaben macht, ist man, zumindest als Beamter, gezwungen, dies umzusetzen, ob mir das nun passt oder nicht ( Stichwort „Dienstanweisung“).

Alex
3 Jahre zuvor
Antwortet  Alex

Nachtrag: Als Beamter ist man außerdem noch verpflichtet, die Entscheidungen des Landes öffentlich auch zu vertreten. Deshalb wird auch gerade in hunderten Elternbriefen verkündet, wie sehr sich alle freuen, dass der Regelbetrieb wieder startet…Was glauben Sie, warum hier (fast) alle unter Pseudonym schreiben?

xy
3 Jahre zuvor

Schulöffnungen und die Stellungnahme von Virologen. https://www.g-f-v.org/node/1326

FÖL
3 Jahre zuvor

Da habe ich keine Zweifel, dass sich das Infektionsgeschehen analog dem in Israel entwickeln wird. Das Mittel der Wahl in Italien war deshalb eine zeitliche Entzerrung zwischen Schulöffnung und Urlaubrücksreiseverkehr zu ermöglichen. Die Schulen öffnen dort erst im Herbst und damit zeigt sich eine vorausberechnende Planung, die man hier vermisst. Schlimm für die, die Folgen nachher tragen müssen.

Stefan2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  FÖL

Nur wenige Tage nach dem Start ins neue Schuljahr gibt es mehrere Coronafälle an Berliner Schulen. Nach Angaben des Tagesspiegel sind mindestens acht Schulen betroffen.

In NRW sind bzgl. Coronavirus mehr Schulen geschlossen, als Auftragsschreiber es wahr haben wollen..

So sind bereits Schulen u.a. in Viersen, Essen, Dorsten & Remscheid geschlossen.

Nicht einmal 2 Tage.

Meine Prognose sieht bei diesen Vorgaben den Lockdown ca. Dezember folgen…dazu bedarf es keiner Glaskugel. Wollte man dies verhindern, dann hätte man Schule anders organisieren müssen. Ärmere Länder wie Thailand schaffen das….scheinbar ein Herz für Kinder.

https://www.rnd.de/gesundheit/thailand-strikte-hygieneregeln-schulkinder-lernen-mit-maske-hinter-spuckschutz-KG7Z7LESIBDRLHJ3BZ4H6I4OIY.html?utm_medium=Social&utm_source=Facebook#Echobox=1597087734

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Eigentlich gibt es ja ein Konzept der Bundesregierung, mit dem wir alle bei größtmöglichem Schutz den Empfehlungen des RKI folgend (Abstand – dann Hygiene und Maske) durch die Krise kommen sollen.
Gilt für alle.
Nur nicht für die Kinder. Finden die Landesregierungen.
Die Länder schaffen Fakten, die uns allen – so fürchte auch ich – noch sehr schmerzhaft auf die Füße fallen werden.
Das ist menies Erachtens unverantwortlich allen direkt und indirekt Beteiligten gegenüber.
Und das können am Ende des Tages (oder sollte man besser sagen „an den Enden der Infektionsnetze“) sehr viele sein.

Depe
3 Jahre zuvor

Es scheint klar zu sein, dass dem wirtschaftlichen Wohlergehen die Gesundheit untergeordnet wird. Wenn selbst Ärztevertreter den Kollateralschaden normal finden und Politiker nur die Fachmeinungen zur Kenntnis nehmen, die in ihre lobbybeeinflusste Gesamtstrategie passen und sich ansonsten unbelehrbar zeigen, muss sich niemand über die Folgen wundern. Wäre Corona ein Bombenkrieg, liefen alle in den Bunker und würden auf die Lösung des Problems (hier die Impfung) warten. Ist es denn so schwer, mit halben Klassen bis zu diesem Zeitpunkt weiterzumachen? Bei drei Stunden täglich käme jedes Kind jeden Tag in die Schule und viele der Beeinträchtigungen und der elterlichen Betreuungsprobleme könnten reduziert werden. Man muss Prioritäten setzen, aber dem kurzfristigen wirtschaftlichen Aufschwung geht bei noch weiter steigenden Infektionszahlen und kranken Arbeitnehmern garantiert trotz allem die Luft aus. Das ist die Gesundheitsgefährdung einer ganzen Berufsgruppe nicht wert.

Gerhard Schoettke
3 Jahre zuvor

Also die Schulen sind digital nicht auf der Höhe, die Lehrer haben ja, mal vorsichtig wenig Digitalkompetenz, vom KM ist digitale Kompetenz nicht zu erwarten. Streaming und Videountereicht klappt auch nicht. Eine gemeinsame Schulplattform im Ländle ist ein netter Witz. Masken sind wohl eine Zumutung. Im Norden klappt es auch. Also Lehrer auf zum Präsenzunterricht.

Emil
3 Jahre zuvor

Gebt uns die Bedingungen des Nordens, dann können wir weiter reden!!!!

Gerhard Schoettke
3 Jahre zuvor

Impfung wird nicht kommen.

Osman
3 Jahre zuvor

Russland hat sie angeblich schon.
Vielleicht lassen sich ja noch genügend Dosen für die Lehrer und deren Risikoangehörige bestellen?

Depe
3 Jahre zuvor

Lieber Herrn Schoettke,
ich schreibe Ihnen auf meinem Smartphone eine Antwort, die mittels meines Heimnetzes per WLAN in die Welt geschickt wird. Während des Homeschoolings habe ich meine Schüler regelmäßig jede Woche mit Aufgaben, Rückmeldungen, Kommentaren und persönlichen Rücksprachen versorgt, alles mit meinen privaten Geräten und so gut, wie es die Empfängerausstattung individuell zuließ. Von mangelnder Kompetenz kann da meines Erachtens keine Rede sein, eher von mangelnder professioneller Ausstattung, die mir in der Schule während des Homeschoolings übrigens nichts genutzt hätte. Statt vernichtender Rundumschläge finde ich konstruktive Überlegungen, wie wir alle unbeschadet aus diesem Chaos herauskommen, sinnvoller. Die Digitalisierung ist wichtig, aber sie ist sicher nicht der Weg, der allein unsere gesellschaftlichen Verwerfungen und die Chancenungleichheit lösen wird.

Gerhard Schoettke
3 Jahre zuvor

@Depe, was die gesellschaftlichen Verwerfungen betrifft, gebe ich Ihnen Recht. Wenn ich als Einzelner beim Bauern meines Vertrauens, mein seltenes Fleisch einkaufe, ist es ein Tropfen auf einen Stein für das Tierwohl. Hier ist die Politik gefragt, hier müssen Gesetze erlassen werden. Genauso wäre die Pandemievorsorge eine staatliche Aufgabe gewesen. Ebenso wird die Bildungspolitik seit Jahrzehnten vernachlässigt. Das sind die Ergebnisse der Lobbyismus Politik. Ich kann weder unser Gesundheitssystem reformieren, noch die nötigen Investitionen in die Bildungspolitik tätigen.
Doch ich bin auch nicht bereit für die Unfähigkeit der Regierung Verantwortung zu unternehmen. Ich weiß, dass meine Kinder durch Unfall oder andere Krankheiten um ein vielfaches mehr gefährdet sind, als durch Covid. So ist es auch bei mir. Meine Familie und ich sind nicht verantwortlich andere Menschen zu schützen, dafür ist jeder selbst verantwortlich oder eben unsere Regierung. Die Folgen der maroden Bildungspolitik sollen nicht meine Kinder ausbaden, in dem sie nun zeitweise zu Hause bleiben, auch hier kann die Veränderung nur von den Politikern kommen. Ein rollierendes System ist keine Lösung. Nur eine Verlagerung der Verantwortung.

Depe
3 Jahre zuvor

Der Ruf nach dem Staat ist die Bankrotterklärung des mündigen und einsichtigen Bürgers. Wir tragen alle Verantwortung, durch unser Verhalten niemanden bewusst zu schädigen. Bei Corona hat es sich ja inzwischen herausgestellt, dass gegenseitige Rücksicht durch die AHA- Regel viel bewirken kann, sonst wären die Fallzahlen im Shutdown nicht so reduziert worden und würden jetzt durch lockereren Umgang nicht wieder steigen. Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, warum Maske und Abstand so schrecklich sein sollen. Schützt du mich, schütze ich dich. Wer trotzdem erkrankt, hat Anspruch auf die Hilfe unserer sozialen Systeme.
Wer sich dem entzieht, sollte auch so konsequent sein, die Solidargemeinschaft nicht in Anspruch zu nehmen.