Seit Schuljahresbeginn: Mehr als 500 Schulen und Kitas in Deutschland von Corona-Infektionen betroffen

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BERLIN. Die Zahl der nach den Sommerferien von Corona-Infektionen betroffenen Schulen und Kitas in Deutschland ist auf über 500 gestiegen. Das geht aus einer Übersicht der Twitter-Initiative #BildungAberSicher hervor, die Pressemeldungen von Corona-Fällen unter Kindern und Jugendlichen sowie Lehrern und Erziehern sammelt. Nicht alle Kommunen machen Corona-Infektionen an Schulen öffentlich, weshalb die Zahl der tatsächlichen Fälle die der aufgelisteten sogar noch übersteigen dürfte. Eine offizielle Statistik existiert dazu nicht. Die KMK sammelt keine entsprechenden Daten, wie die Pressestelle gestern auf Anfrage von News4teachers bestätigte.

Die Karte der Twitter-Initiative #BildungAberSicher dokumentiert die Fälle, die durch die Presse gingen (blaue Markierungen betreffen Schulen, die roten Kitas), Screenshot vom 26.8., 16 Uhr.

Das Schuljahr ist bislang in neun von 16 Bundesländern angelaufen; in den nächsten Tagen kommen Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen hinzu. Die letzten, die wieder in den Schulbetrieb einsteigen, sind Mitte September Baden-Württemberg und Bayern. Obwohl also vielerorts der Schulbetrieb noch immer ruht – und auch die Kitas erst nach und nach in den Regelbetrieb wieder eingestiegen sind –, zeigt sich das Infektionsgeschehen in den Bildungseinrichtungen dynamisch: Am 3. August startete mit Mecklenburg-Vorpommern das erste Bundesland seinen Schulbetrieb. Am 20. August zählte #BildungAberSicher bundesweit 328 Fälle, am vergangenen Montag, den 24. August, bereits 450 Fälle, heute, 26. August (16 Uhr) sind es 528 Fälle – Tendenz: stark steigend.

Infektionsgeschehen in Schulen und Kitas spiegelt die Entwicklung drumherum

Wer sich die Deutschlandkarte mit den eingetragenen (und stets auf die dazugehörige Pressemeldung verlinkten) Markierungen betrachtet, stellt fest, dass das Infektionsgeschehen in den Bildungseinrichtungen in etwa dem allgemeinen Infektionsgeschehen entspricht: Im dünn besiedelten Mecklenburg-Vorpommern, wo es nur relativ wenig Corona-Infektionen überhaupt gibt, sind auch nur wenige Schulen und Kitas betroffen – im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, das überdurchschnittlich viele Infektionen meldet, häufen sich die Fälle an Bildungseinrichtungen.

Vor allem junge Menschen sind aktuell betroffen: Darstellung der übermittelten COVID-19-Fälle/ 100.000 Einwohner in Deutschland nach Altersgruppen und Meldewoche (25.08.2020, 0:00 Uhr), Quelle: RKI

Das Robert-Koch-Institut zeigt sich über die Situation besorgt. „Seit der 29. Kalenderwoche ist die kumulative COVID-19-Inzidenz der letzten 7 Tage insgesamt und in vielen Bundesländern stark angestiegen“, so heißt es im täglichen Lagebericht zu Covid-19 (vom 25. August). „Dabei fällt auf, dass sich vermehrt jüngere Personen infizieren, so dass die Inzidenz in jüngeren Altersgruppen deutlich höher ist als in höheren Altersgruppen.“ So lasse sich aktuell ein deutlicher Anstieg der Inzidenz in der Altersgruppe 15 – 34-Jährigen, gefolgt von der Altersgruppe der 5 – 14-Jährigen erkennen.

RKI: „Anstieg in den jüngeren Bevölkerungsgruppen muss gebrochen werden“

Bundesweit gebe es eine große Anzahl kleinerer Ausbruchgeschehen in verschiedenen Landkreisen, die mit unterschiedlichen Situationen in Zusammenhang stehen, zum Beispiel größeren Feiern im Familien- und Freundeskreis. „Hinzu kommt, dass COVID-19-Fälle zu einem großen Anteil unter Reiserückkehrern, insbesondere in den jüngeren Altersgruppen, identifiziert werden. Die Zahl der täglich neu übermittelten Fälle ist seit der Kalenderwoche 30 angestiegen. Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und nimmt an Dynamik zu. Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden. Einerseits muss der Anstieg in den jüngeren Bevölkerungsgruppen gebrochen werden, andererseits gilt es, zu verhindern, dass auch die die älteren und besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen wieder vermehrt betroffen werden.“

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„Menschenansammlungen meiden“: Foto aus überfülltem Schulbus, das im Netz kursiert. Screenshot: News4teachers

Sobald sich wieder vermehrt ältere Menschen infizierten, müsse auch mit einem Anstieg der Hospitalisierungen und Todesfälle gerechnet werden. „Das kann nur verhindert werden, wenn sich die gesamte Bevölkerung weiterhin im Sinne des Infektionsschutzes engagiert, zum Beispiel indem sie Abstands- und Hygieneregeln konsequent – auch im Freien – einhält, Innenräume lüftet und, wo geboten, eine Mund-Nasen-Bedeckung korrekt trägt. Menschenansammlungen – besonders in Innenräumen – sollten möglichst gemieden und Feiern auf den engsten Familien- und Freundeskreis beschränkt bleiben.“

Abstandsregeln gelten im Unterricht und in Kita-Gruppen nicht; Nordrhein-Westfalen ist das einzige Bundesland, das eine Maskenpflicht in den Klassenräumen zumindest der weiterführenden Schulen erlassen hat. Menschenansammlungen gibt es jeden Morgen im Schülertransport – dass Kinder in überfüllten Bussen zur Schule fahren müssen, gilt in vielen Kommunen als Problem.

Im aktuellen Lagebericht des RKI (26. August) wird die Zahl der an Covid-19 erkrankten Kinder und Jugendlichen seit Beginn der Pandemie in Deutschland mit 8.169 (Kinder unter 10 Jahre) und 15.150 (Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren) angegeben. 3.341 Beschäftigte aus Bildungseinrichtungen sind erkrankt, von denen 160 in ein Krankenhaus mussten; sieben verstarben. News4teachers

Hier geht es zur Deutschland-Karte, auf der die Twitter-Initiative #BildungAberSicher von von Infektionen betroffene Kitas und Schulen,, über die in Medien berichtet wurde, markiert.

Offenhalten um jeden Preis? Nicht alle Corona-Fälle an Schulen führen zu Quarantäne-Maßnahmen – manche werden gar nicht öffentlich

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55 Kommentare
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Pälzer
3 Jahre zuvor

wenn ich die Karte anschaue, frage ich mich schon, wie man auf die Idee kommen kann, ein „einheitliches Vorgehen“ in D zu fordern.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Ich sehe vor allem die Länder, in denen das Schuljahr bereits angelaufen ist – und zwar rot und blau. Daraus würde ich mal schließen, dass Coronaschutz in allen Schulen und Kitas sinnvoll wäre. Nur Helgoland scheint mir relativ sicher.

Maja
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Natürlich ist Coronaschutz überall sinnvoll. Diese Plattitude bezweifelt doch niemand.
Die Frage ist nur, ob ein „einheitliches Vorgehen“ ratsam ist.
Hier stimme ich Pälzer in seinem Urteil absolut zu. Es gibt so große regionale Unterschiede, dass ein differenziertes Vorgehen sich geradezu aufdrängt.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Maja

Derzeit wird einheitlich auf die AHA-Regeln in Schulen verzichtet – sie plädieren also für strengeren Schutz in manchen Bundesländern?

Maja
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Es wäre schön, wenn Sie endlich mal auf rhetorische Fragen verzichten würden, die Aussagen anderer verfälschen.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sie haben überhaupt keine Aussage getroffen, die ich verfälschen könnte – außer der, dass Sie keine einheitliche Regelung haben möchten. Wir haben aber einheitliche Regelungen, die die KMK im Juni für alle Schulen in Deutschland beschlossen hat (samt Aufhebung der Abstandsregel beispielsweise). Also frage ich nach: Auf welche einheitliche Vorgabe möchten Sie verzichten?

Was ist daran rhetorisch? Und wieso „endlich mal“? Ich habe Ihnen meines Wissens nur diese eine Frage gestellt.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

In den Bundesländern, die auf der Karte noch nicht mit Fällen in Schulen auftauchen, z.B. Thüringen, hat der Unterricht noch gar nicht begonnen. Allerdings ist das Infektionsgeschehen im Osten insgesamt geringer, sodass zu hoffen bleibt, dass es hier auch nicht so viele Fälle in den Bildungseinrichtungen geben wird.

omg
3 Jahre zuvor

DIe Karte bildet nur einen Teil der Realität ab. Für unser landkreis sieht es da „toll“ aus, es fehlen aber die drei letzte WOche geschlossenen Schulen vollständig.

Tina+2
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Für diejenigen, die bei Twitter sind:

@Thinktank197 ist diejenige, die sich die Mühe macht, die #BildungAberSicher-Karte der betroffenen Schulen zu vervollständigen damit wir wenigstens ein halbwegs vollständiges Gesamtbild haben.

Wenn es nach mir gehen würde, würde sie dafür das Bundesverdienstkreuz kriegen.

Alla
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tina+2

Stimme dem zu!
Auch wenn es bei uns ein Verbot gibt, teilweise Schulschließungen zu veröffentlichen. Aber dafür kann Thinktank197 ja nix….

Jonas Kruse
3 Jahre zuvor

Räumliche Enge, schlechter Luftaustausch und Reisefreudigkeit in machen Regionen … und dann wiederum beispielsweise die Ostfriesen mit ihrem Dauerwind von Westen, die sich nach der Abschaffung der 1,5 Meter-Regel sehnen, um endlich wieder 4 Meter Abstand halten zu dürfen.

Es wird Regionen mit vielen Kohorten-Sperrungen geben und manche ganz ohne …. gar keine Frage.

Bernd
3 Jahre zuvor

„Die KMK sammelt keine entsprechenden Daten, wie die Pressestelle gestern auf Anfrage von News4teachers bestätigte.“

Die KMK hat zwar beschlossen, die Abstandsregel nach den Sommerferien zu streichen – was daraus wird, interessiert die KMK dann aber nicht mehr. Organisierte Verantwortungslosigkeit nennt man sowas wohl.

omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Will sie nicht, sie könnte aber. EIn Formular zur Meldung an die mittlere Ebene hat jeder Schule erhalten 🙂

Alla
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Und die leitet es nicht weiter….

T.B.
3 Jahre zuvor

Die wenigen veröffentlichten Coronafälle an Schulen im Rhein-Main-Gebiet lassen, angesichts der insgesamt hohen Fallzahlen in der Region, vermuten, dass eine konsequente Veröffentlichung aller Fälle politisch nicht gewollt ist, um den Regelunterricht nicht zu gefährden. Sollte diese Vermutung richtig sein, wäre dies gegenüber Schülern, Eltern, Lehrern und sonstigem Schulpersonal unverantwortlich.

Jonas Kruse
3 Jahre zuvor

Ich möchte an dieser Stelle aber noch auf zwei Schwierigkeiten mit dieser Twitter-Sammlung hinweisen, so interessant sie auch ist, vor allem wenn man sich für Schwerpunkte interessiert:

1.) Die verlinkten Zeitungsberichte sprechen sehr häufig von Verdachtsfällen, es bleibt letztlich unklar, wer nun wirklich infiziert war.

2.) Datenschutz erlaubt eben oft nur sehr pauschale Aussagen zu einzelnen Vorkommnissen an Kindergärten und Schulen.

Kurzes Beispiel noch am Rande aus der Nachbarschule und sogar von Nachbarkind: Es hatte wirklich das „klassische Corona“ mit trockenem Husten, Fieber ….. halt das ganze Programm. Junge und Familie wurden umgehend getestet ….. alle Fünf negativ.

Omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

… Oder konkreter: Es hat in jedem der Standorte Schließung en oder zumindest Quarantäne fuer mehrer Personen gegeben. Verdachtsfall hatte ich bisher 9, bisher kein positiver Test dabei, auch wenn man anmerken muss, dass es teilweise 5 Tage braucht, getestet zu werden. Also such kein Grund zur Entwarnung

Anna
3 Jahre zuvor

Mein Eindruck ist, dass in Frankfurt die Fälle nur vereinzelt in der Presse auftauchen und gezielt nicht informiert wird. Mir sind Fälle bekannt, wo Grundschulkinder wegen eines Kontaktes zu einem positiven Kind in Quarantäne sind. Aber es gab keine Meldung von Grundschulen oder Horten in dem Einzugsgebiet.

Tina+2
3 Jahre zuvor

Jens Spahn hat heute verkündet, dass das aktuelle Durchschnittsalter bei Neuinfektionen bei 32 Jahren liegt.

Ich sehe nicht, dass die Lüge von den nicht/kaum betroffenen Kindern noch länger haltbar ist. Die Politik tut so, als ob die Kinder in den Schulen wohnen und keinen Kontakt zu ihren Familien hätten. Es ist einfach nur saugefährlich für alle, die sowieso schon medizinisch vorbelastet sind.

Wo wäre das Problem für die Politiker, die Präsenzpflicht auszusetzen und den Eltern freizustellen, ihre Kinder zuhause zu beschulen? Zumindest dann, wenn es in der jeweiligen Region nach wie vor oder wieder vermehrt Fälle gibt und wenn es sich um (aus der Vergangenheit bekannte) zuverlässige Familien handelt.

Man könnte die Eltern ja auch unterschreiben lassen, dass sie in Kauf nehmen, dass das Kind dann möglicherweise Probleme beim Erreichen des Klassenziels hat. Es gibt sicherlich außer uns auch andere Eltern, die das notfalls in Kauf nehmen würden wenn sie nur vorerkrankte Familienmitglieder dadurch schützen können.

Jonas Kruse
3 Jahre zuvor

Das kann man leider den Erläuterungen nicht immer klar entnehmen, z.B. in München zu geschlossenen Kitas:

„Kita Infanterix, Trautmannstraße 1: gelbe und grüne Käfergruppe, bis zum Vorliegen des Testergebnisses oder bis einschließlich 7. September 2020

Kita Kiku Regenbogenland, Lützelsteinerstraße 1a: bis zum Vorliegen des Testergebnisses oder bis einschließlich 7. September 2020“

Omg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jonas Kruse

Maßnahmen des Gesundheitsamtes werden immer dann verhängt, wenn die Symptome deutlich vermuten lassen, dass eine Infektion vorliegt und /oder Kontakt zu einer positiv getesteten Person vorliegt. Der Rahmen dafür ist eng, denn nur bei fallen reiner Vermutung wuerde das die Möglichkeiten der GA deutlich uebersteigen

Katharina
3 Jahre zuvor

In Deutschland gibt es insgesamt 32.580 Schulen. Wenn 500 Schulen irgendwie betroffen sind (wie, wird aus dem Artikel nicht klar), sind das 1,5%. Für mich noch kein Anlass zur Panik

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Katharina

Doch, das wird klar – es sind Schulen, an denen Schüler und/oder Lehrer positiv auf Corona gestestet wurden.

Dann waren bis gestern, wie oben zu lesen ist, ja noch sieben von neun Bundesländern in Sommerferien, und in einigen war der Schulbetrieb gerade erst angelaufen.

Ab wann bestünde für Sie denn „Anlass zur Panik“? Oder wichtiger: Ab wann besteht denn für die Kultusminister Anlass zum Handeln? Das wissen wir leider nicht, weil keiner von denen sich dazu mal öffentlich erklärt hat. Dafür kamen dann Aussagen wie: Kinder sind praktisch immun.

Und das hat sich ja wohl mit den Daten aus dem Beitrag oben erledigt.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

PS. Wie ich gerade gesehen habe, werden auf der Karte der Twitter-Initiatoren heute morgen bereits 579 betroffene Bildungseinrichtungen aufgeführt – gestern nachmittag laut Bericht oben 528. Das entspricht einer Steigerung von knapp 10 Prozent in nur 20 Stunden – auch „kein Anlass zur Panik“?

Für mich ist es jedenfalls Anlass zur Sorge.

Hf
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

für mich ist das das mathemtische Auslegen auf einer eigenen Datenbasis.
50 von 32580 Schulen ist eine Steigerung um 0,15%. (keine Panik)
Aber 10% klingt halt besser. (Panik)

Ist auch immer dass, was ich zu meinen Schüler sag. Wenn jemand mit Prozentzahlen oder absoluten Zahlen arbeitet, fragt euch immer, welche Ziele der Ersteller dieser Zahl damit verfolgt.
Die Post an dieser Stelle eingnen sich ja schon fast für den lebensnahen Unterricht, wenn das Urheberrecht nicht wäre.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Hf

Sie sind vermutlich kein Mathe-Lehrer – jedenfalls mangelt es Ihrer Aufgabenstellung an Logik. Eine Steigerung von 0,15 Prozent bezogen auf 32.000 Schulen würde bedeuten, dass es heute rund 50 Schulen mehr gäbe als gestern. Das ist aber nicht der Fall. Die Inflationsrate wird nicht an der Geldmenge gemessen, sondern an den Preisen.

Kleiner Tipp: Sie sollten sich mal mit dem Unterschied zwischen Prozent und Prozentpunkten vertraut machen.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Hf

PS. Gerne nochmal eine Rechnung, um die Relationen deutlich zu machen: Bislang wurden laut RKI rund 230.000 Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert – das sind rund 0,3 Prozent der insgesamt etwa 80.000.000 Menschen in Deutschland. Dafür haben wir einen monatelangen Lockdown mit Schulschließungen, Herunterfahren des öffentlichen Lebens etc. hinter uns.

Und wenn innerhalb von nur wenigen Wochen 1,5 Prozent der Schulen betroffen sind (die Zahl stimmt nicht, aber egal), tun wir – nichts?

Hf@t.online.de
3 Jahre zuvor
Antwortet  Hf

Danke für den Hinweis (sieh Antworten) werde ich tun.
Wobei der Zuwachs 51 Schulen (578-528 betroffene Schule) sind sind halt genau 0,15 % bezogen auf alle Schulen. Aber wie schon gesagt, eine Steigerung um 10% hört sich halt immer dramatischer an.

Und von nichts tun ist hier gar nicht die Rede, sondern von Panik oder nicht Panik.
Endlich vernünftig mit der Sache umgehen und vernünftige Lösungen finden.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Hf

Sorry, wenn ich beharrlich bin (das sei mir in einem Lehrerforum gestattet): Das ist schlicht falsch. Es handelt sich um 0,15 ProzentPUNKTE – die Steigerung/der Zuwachs beträgt nach wie vor zehn Prozent.

Hf
3 Jahre zuvor
Antwortet  Hf

alles klar! 🙂
alles gut (zumindestens, was die Klärung der Sachlage bedeutet)

Tina+2
3 Jahre zuvor
Antwortet  Hf

@Bernd
Deutschlehrer ist Hf hoffentlich auch nicht…

Alla
3 Jahre zuvor
Antwortet  Katharina

Viele sind noch in den Sommerferien.

Dieter Gruner
3 Jahre zuvor

In Bezug auf das Foto mit dem überfüllten Schulbus:

Man weiß ja, wie viele Schüler transportiert werden. Bei entsprechendem Abstand wären dann die vierfache Anzahl an Bussen oder Fahrten notwendig. Das will keiner bezahlen.

RiskLivesMatters
3 Jahre zuvor

Schulschließungen und weitgehende Quarantäneanordnungen sollen weitestgehend vermieden werden, d.h. die Intransparenz an Schulen wird weitergehen, es sei denn Corona findet den Weg über die Schulen in die Großbetriebe.

FunkelfunkelkleenerStern
3 Jahre zuvor

An alle Schönrechner und Kinder-sind-nicht-infektiös-Studien-Kopierer: Ich lade Sie gerne einen Tag in die Einrichtung ein, in der ich unterrichte. Sie dürfen dann gerne von 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr mit knapp 30 Schülern in einem 50qm großen Raum kuscheln, ohne Oberflächenreinigung und Masken. Sie dürfen uns auch gerne zeigen, wie Sie die Kids dauerhaft in den Pausen und Fluren zum Abstands- und Maskengebot mahnen. Gerne auch möchte ich mich eines Besseren von Ihnen belehren lassen, was das psychisch mit einem macht.
Denn da, meine lieben Relativisten, liegt der Hund begraben. Ich muss mich stundenlang jeden Tag diesem Risiko aussetzen, wissend, dass mein Partner Risikopatient ist. Ich kann mich nicht in einem klimatisierten Büro oder hinter Plexiglas vor dem Virus verstecken. Ich muss mich einem Risiko aussetzen, dessen objektive Bewertung noch aussteht.
Ziehen Sie bitte keine Studien aus dem Ärmel, die in den Sommerferien angefertigt wurden und von unseren KM als Rechtfertigung für politische Entscheidungen genutzt werden. Lassen Sie bitte Länder aus dem Spiel, die angefangen bei der Bevölkerungsdichte bis hin zu schulorganisatorischen Gegebenheiten noch nicht mal ansatzweise mit Deutschland vergleichbar sind.
Und zum Schluss: Zeigen Sie einen Funken Empathie! Sie verlangen von uns Lehrern 24/7 einen hochempathischen, liebevollen, engagierten, allumfassenden Umgang mit Ihren Kindern. Das ist ja auch richtig. Allerdings haben auch wir einen Anspruch darauf! Wir gehen momentan jeden Tag ein Risiko ein, dass wir nicht abschätzen können. Da brauchen wir Ihre Geringschätzung für unsere Ängste nun wirklich nicht auch noch.

RespektvollerUmgangMiteinander
3 Jahre zuvor

Danke für diesen Beitrag! Spricht mir 1:1 aus der Seele!!!!! 🙂

Leseratte
3 Jahre zuvor

Hätte ich nicht besser sagen können. Mein Mann gehört auch zur Hochrisikogruppe, ich habe es mit 15-19-Jährigen zu tun, die gerne Party machen und gerade zu der Bevölkerungsgruppe gehören, deren Anteil an den Infizierten besonders angestiegen ist. Keine Masken, kein Abstand. Fenster nur auf Kipp möglich. Jeden Tag mulmiges Gefühl.

Tina+2
3 Jahre zuvor

Bravo, volle Zustimmung.
Ich drücke Ihnen alle Daumen, dass Sie sich nicht infizieren.

Lanayah
3 Jahre zuvor

Genau so ist es. Danke für diesen Beitrag!

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Mittlerweile hat die Realität sämtliche Behauptungen der Art „Kinder können sich nicht anstecken bzw. sind nicht ansteckend“ ad absurdum geführt. Allein, was folgt daraus? Macht euch bitte alle klar, welchem Risiko wir unsere Kinder tagtäglich aussetzen!

baaaal1
3 Jahre zuvor

nach dem gespräch gestern in der maischbergsendung mit unserem herrn professor streeck (ja der von der heinsberg-studie) ist die absicht unserer bundesregierung und damit der kmk deutlich geworden… ja, die wollen soviel wie möglich durchinfizieren.. er behauptet, die jugendlichen haben ein geringes erkrankungsbild, das man vernachlässigen kann. er rechnet im herbst mit mindestens einer 5- bis 10-fachen infektionsrate in deutschland, also 10000 bis 20000 infektionen pro tag, aber das wäre ja nicht so schlimm, da mehr als 60% der infizierten keine oder kaum symptome zeigen würden. es käme auf die virenlast an, die ja in den klassen deutlicher geringer ist als anderwo…
an das schulische umfeld denkt er wohl nicht.. auch nicht an die eltern oder älteren angehörigen der infizierten. ich finde solch eine betrachtungsweise fahrlässig wenn nicht gar menschenverachtend.. wissenschaftler durch und durch, der nur auf seine meriten schielt und so ein mann berät unsere politiker…

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  baaaal1

https://www.waz.de/kultur/fernsehen/hendrik-streeck-maischberger-corona-markus-soeder-impfstoff-id230266132.html
„ ‚Da muss man einfach zusehen, dass man bei einer Ansteckung nicht so viele Viren abbekommt.‘ Und dabei würden am besten die bekannten Hygiene-Regeln helfen: Abstand halten, Hände waschen, Masken tragen und Räume regelmäßig lüften.“

Genau das, was in der Schule nicht möglich ist.

„Wir müssen vor allem die schützen, die einen schweren Verlauf haben könnten.“

Scheint aber auf Risikopersonen im Umfeld von Schülern und Lehrern nicht zuzutreffen.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  baaaal1

Streeck sagt, man solle sich in der Beurteilung der Situation statt auf die reinen Infektionszahlen mehr auf die Belegung der Intensivbetten konzentrieren.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/115099/COVID-19-Weniger-als-die-Haelfte-der-beatmeten-Patienten-hat-ueberlebt

Wenn man den Artikel liest, möchte man natürlich auf der Intensivstation oder sogar am Beatmungsgerät lieber nicht erst ankommen. Die meisten Patienten davon sind ja sowieso die, die man eigentlich besonders vor Infektion schützen müsste, damit sie eben gar nicht auf die Intensivstation müssen. Oder wollen wir jetzt auch die Alten opfern, wie in Schweden?

Tina+2
3 Jahre zuvor
Antwortet  baaaal1

Na, wenn Herr Streeck doch Gesundheitsminister unter Laschet werden will… da darf man sich nicht mit Kleinigkeiten wie Menschenleben oder neuen chronischen Krankheitsbildern aufhalten.

Sile
3 Jahre zuvor

#FunkelfunkelkleenerStern#… ich finde Ihren Kommentar spitze! Es ist einfach nur noch wahnsinnig, was mit den Lehrern und Schülern in Deutschland für ein Experiment gemacht wird. Es soll zur allgemeinen Durchseuchung und Belegung von Intensivbetten dienen. Somit kann die Gesundheitlobby wieder Geld verdienen und im nächsten Jahr werden die Krankenkassen wieder die Beiträge erhöhen.
Eigentlich wird man gefragt, wenn man an Experimenten oder Studien teilnehmen möchte und dafür auch noch entlohnt. Hier ist es dramatisch, dass so viele Eltern nichts machen und so tun als wäre alles in Ordnung. Ich würde mir wünschen, dass sich alle Lehrer gleichzeitig für mindestens 3 Wochen krank schreiben lassen und dann können die KM doch sehen, wie sie ihr Experiment noch fortsetzen können. Und außerdem verstößt die Präsenzpflicht gegen mehrere Menschenrechte und auch das Grundgesetz ist hierbei missachtet wurden. Ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft und bitte bleiben Sie gesund!
Man tut ja so, als könnte man die Viren sichtbar und sich und die Kinder/Jugendlichen davor schützen.

Die Elfe
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sile

Kann ich voll unterstützen. Es zieht aber keiner durch… Wir sind mit unserer Abteilung an einer sehr großen BBS vollständig gestartet. 26 SuS auf 30qm…..Unsere vor den Sommerferien angezeigten und dokumentierten Mängel, z. B. keine Reinigung der Räume- trotz Hygieneplan– sind nicht behoben worden. Die Einschulung/Unterricht hätte garnicht stattfinden können…. Aber wir machen einfach weiter, da wir FÜR und mit unseren SuS arbeiten und auch schon vor Corona echt schlechte Arbeitsbedingungen hatten. Man schafft es nicht mal 5 Lehrkräfte für eine kollektive Überlastungsanzeige zusammen zu bekommen, da sich Alle aufgrund des schon längeren Lehrer-Bashings scheuen am Ende als jemand da zustehen, der vielleicht nicht seine Arbeit macht. Lehrer mit Burnout sind Weicheier, hat mal jemand aus der SL gesagt…. Und dann immer diese faulen Beamten….

Leseratte
3 Jahre zuvor

„Spanien: Maskenpflicht für Schüler ab sechs Jahren
20:25 Uhr

Mit der geplanten Wiedereröffnung der Schulen in Spanien haben die Behörden eine Maskenpflicht für Kinder ab sechs Jahren angekündigt. „Das Tragen von Masken wird generell ab dem sechsten Lebensjahr Pflicht sein, auch wenn die Abstandsregeln eingehalten werden“, sagte Bildungsministerin Isabel Celaa.Wegen der Corona-Epidemie waren die Schulen in Spanien Mitte März geschlossen worden – erst im September sollen sie wieder öffnen. Neben dem Tragen von Schutzmasken müssen die Schüler darauf achten, 1,5 Meter Abstand voneinader zu halten und sich fünf Mal täglich die Hände zu waschen, wie Celaa sagte. Zudem müssen die Klassenräume regelmäßig durchlüftet und die Körpertemperatur der Schüler gemessen werden.“

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-donnerstag-137.html#Spanien-Maskenpflicht-fuer-Schueler-ab-sechs-Jahren

Tina+2
3 Jahre zuvor

Seit gestern Nachmittag sind schon wieder 99 gemeldete Fälle dazu gekommen, der Zähler steht bei 627 eingetragenen Coronaschulen und Kitas.

20.08. – 328
24.08. – 450
26.08. – 528
27.08. – 627 (21.20 Uhr)

Die Spirale dreht sich immer schneller.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tina+2

Schlimm, dass es so weit kommen musste. Wir wissen im Grunde kaum etwas über mögliche Langzeitfolgen bei Kindern. Wenn der Virus wirklich auch bei leichten Verläufen eine Schneise durch den Körper schlägt, dann ist das, was jetzt mit den Kindern passiert, Körperverletzung.

Teresa
3 Jahre zuvor

Ich finde es so unsagbar unverantwortlich! Zu dem Kommentar bzgl. Streek kann ich nur zustimmen. Er hat eine sehr unmenschliche Sichtweise. Lehrer und auch Schüler sollten nicht schutzlos in den Klassenräumen sitzen müssen. Sehr sehr viele haben Risikopatienten in der Familie. Die Viren werden nach Hause getragen und leider an Risikogruppen weitergegeben. Ich frage mich , warum nicht Eltern und Lehrer mal auf die Straße gehen und demonstrieren (natürlich nur mit Maske und Abstand). Man sieht immer nur Coronaleugner auf den Straßen oder Eltern, die ihre Kinder wieder in die Schule schicken möchten, egal ob Aha-Regeln gewährleistet sind oder nicht!

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Teresa

Herr Streek, so scheint mir, hat wohl in erster Linie seine Karriere im Blick, nicht die Gesamtbevölkerung. Herr Laschet übrigens anscheinend auch nicht.

Teresa
3 Jahre zuvor

Ich kann Sile nur zustimmen!

Sebi
3 Jahre zuvor

Wie viele dieser Fälle hatten ernsthafte gesundheitliche Probleme? Meine anekdotische Beweisführung sieht so aus: In meinem Umkreis wurden Corona-Fälle an Schulen gemeldet mit Quarantäne und dem ganzen Tamtam. Bisher weiß ich noch von keinem einzigen, der auch tatsächlich Symptome hatte und in irgendeiner Form mehr gelitten hat als bei anderen Krankheiten. An meiner eigenen Schule hatten wir auch einen Corona-Fall. Die Person war zwar positiv, hatte aber keinerlei Beschwerden.
Nein, ich leugne Corona und die Gefährlichkeit nicht. Aber ich glaube, den Blick nur auf die Infektionen zu lenken, verzerrt die Lage. Mir ist kein einziger Fall bekannt, wo ein Schüler oder ein Lehrer Corona hatte und dann wochenlang gelitten hat. Solche Fälle würden sicherlich auch großzügig in den Medien ausgeschlachtet werden, um die Gefährlichkeit von Schulöffnungen und das ausgelieferte Schicksal vieler junger Menschen zu verdeutlichen. Stattdessen sollte man sich anschauen, wer tatsächlich wegen Corona ins Krankenhaus muss. Das gibt die wirkliche Gefährlichkeit wieder. Nicht allein die bloße Infektion, die bei den allermeisten Menschen scheinbar überhaupt keine Veränderung bewirkt.
Ich bin selbst Lehrer und unterrichte und habe seit Mai mehr oder weniger durchgängig Kontakt zu vielen Schülern und bin also selbst gewissermaßen betroffen. Aber ich mache mir keine allzu großen Sorgen und vermute nicht hinter jeder neuen Infektionszahl den Untergang der abendländischen Gesundheit 😉
Verschwörungskommentare wie den von Sile („Gesundheitslobby“, „Belegung von Intensivbetten gewünscht“), die mehr Panik schieben und über Motive wild spekulieren statt den Tatsachen nüchtern in die Augen zu schauen finde ich dagegen unverhältnismäßig.