GEW-Chefin Tepe: Schluss mit Alleingängen! Kultusminister müssen Schüler, Eltern, Lehrer und Experten offen miteinbeziehen

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FRANKFURT/MAIN. Es ist die Quadratur des Kreises: Der Rechtsanspruch auf Bildung und Betreuung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Schutz und die Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher sowie der Schutz vor der Pandemie sind kaum zu vereinbaren – meint die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. Und trotzdem: Schutzmaßnahmen und Hygienepläne sind nicht ausreichend abgesichert. Ihr Gastbeitrag.

„Die Quadratur des Kreises“: Die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe weiß, dass der Job der Kultusminister derzeit kein leichter ist. Foto: Kai Herschelmann / GEW

Schule und Coronapandemie: Viele Fragen offen

Nach den Sommerferien lassen die Bildungsminister*innen Schulen wieder im Regelbetrieb starten, Krippen und Kitas sind geöffnet. Das Echo ist geteilt, viele Kolleginnen und Kollegen wünschen sich den Vor-Corona-Alltag zurück, andere treibt die Sorge um ihre Gesundheit um. Die Verantwortlichen haben zu wenig getan, damit die Wünsche erfüllt und die Bedenken entkräftet werden. Klar, es ist die Quadratur des Kreises: Der Rechtsanspruch auf Bildung und Betreuung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Schutz und die Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher sowie der Schutz vor der Pandemie sind kaum zu vereinbaren.

Zugegeben: keine leichte Aufgabe. Aber gerade in einer solchen Krise müssen die Verantwortlichen dafür werben, gemeinsam nach den besten Lösungen zu suchen. Was ich erwartet hätte: Gespräche mit Gewerkschaften und Eltern- und Schüler*innenvertretungen, mit Schulträgern, den kommunalen Spitzenverbänden und Kita-Trägern, mit Erziehungswissenschaftler*innen und Virolog*innen, mit Bauingenieur*innen, um Kinder und Jugendliche sowie die Beschäftigten bestmöglich zu schützen. Zudem hätten wir eine Gefährdungsbeurteilung für jede Einrichtung gebraucht.

Schutzmaßnahmen und Hygienepläne aber sind nicht ausreichend abgesichert. Das gilt für das Lüften, die Kohortenbildung, die Nutzung der Masken.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat die Lehrerorganisationen jedoch nicht zu ihren Beratungen eingeladen, als sie am 14. Juli den Rahmenplan für die Zeit nach den Sommerferien verabschiedete. Darin heißt es: „Die Aufnahme der Beschulung in vollständigen Lerngruppen ohne Mindestabstand ist nur bei strikter Einhaltung der Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen umsetzbar.“ Nun wird der Präsenzunterricht eingeführt.

Wer den Arbeitsschutz sicherstellen will, hätte die SARS-CoV-2-Regel der Bundessregierung anwenden müssen. Rechtssicher würde gehandelt, wenn die Personalvertretungen bei der Umsetzung mitbestimmen, insbesondere dann, wenn die Abstandsregel nicht eingehalten werden kann.

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Der Umgang mit den Risikogruppen ist ein Flickenteppich. Etwa 6 Prozent der Kolleg*innen haben sich beim Schulstart in den ersten Bundesländern für zu den Risikogruppen gehörig erklärt; wie es ihnen ergeht, hängt davon ab, wo sie wohnen. Wir sind froh, dass die Schulen jetzt endlich digitale Endgeräte erhalten sollen. In der Öffentlichkeit wird allerdings fälschlicherweise der Eindruck erweckt, alle Lehrkräfte und Schüler*innen seien nun schon ausgestattet. Es muss kommuniziert werden, dass das Geld von der Bundesregierung nicht sofort vor Ort ankommt. Es fehlt an Systemadministrator*innen, an Fortbildungen, an Lernplattformen und Datensicherheit, an Hilfen und Verbindlichkeiten.

Die KMK sollte für alle Bundesländer klären, welche Masken sinnvoll sind und Benutzungsregeln erstellen.

Die Kombination aus Präsenz- und Fernunterricht muss sofort besser vorbereitet werden. Alles braucht seine Zeit, Ausschreibungen ebenso wie die Lieferung der -Geräte. Das muss den Menschen erklärt werden, -damit sie nicht denken, dass die Digitalisierung vom Willen der Kolleg*innen in den Schulen abhängt.

Masken im Unterricht sind zur Pandemiebekämpfung sinnvoll, für das Unterrichtsgeschehen nicht. Sie sind der letzte Notnagel, wenn der Abstand im Klassenraum nicht eingehalten werden kann. Die KMK sollte für alle Bundesländer klären, welche Masken sinnvoll sind und Benutzungsregeln erstellen. Sogenannte Face Shields scheinen pädagogisch vernünftiger zu sein, aber sind sie auch sicher genug? Wir fordern die Mitbestimmung der Personalräte bei den Maßnahmen ein.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat einen Kita-Corona-Beirat einberufen. Die GEW wird durch Björn Köhler, Vorstandsmitglied Jugendhilfe und Sozialarbeit, vertreten. Auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und die KMK müssen stärker vorausdenken. Dazu gehört auch ein gemeinsames Nachdenken über eine zeitgemäße Pädagogik – jetzt und für die Nach-Corona-Zeit. Wir stehen dafür bereit!

Schulen brauchen ein Ziel für die Corona-Zeit – und darüber hinaus: den digital unterstützten Präsenzunterricht. Ein Gastbeitrag

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23 Kommentare
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Manuela Klatt
3 Jahre zuvor

An aller erster Stelle MUSS der Gesundheitsschutz ALLER in den Schulen Anwesenden sein!!!
Und der kann ohne Einhaltung der Abstandsregeln sowie die Vermeidung der Anreicherung der Raumluft mit Aerosolen nicht durch die Verantwortlichen gewährleistet werden.
Dass die KM trotzdem auf dem „angepassten“ Regelbetrieb bestehen, ist meiner Meinung nach grob fahrlässig und darf nicht länger hingenommen werden!!!

Handwerk
3 Jahre zuvor
Antwortet  Manuela Klatt

Leider haben „normale“ Arbeitgeber strengere Vorgaben. Das Land als Arbeitgeber hat die Freiheit auf die gleichen Vorgaben zu verzichten, die der selbstständige Handwerksmeister aber einzuhalten hat. Das ist in vielen Bereichen leider so.

Küstenfuchs
3 Jahre zuvor
Antwortet  Manuela Klatt

Sehe ich vollkommen anders. Wir können nicht landesweit die Schule ganz oder teilweise schließen, das wäre vollkommen unverhältnismäßig.

Beispiel: Im Kreis Steinburg (S-H) mit 130.000 Einwohnern hat es seit den Sommerferien – also in den letzten 5 Wochen – ca. ein Dutzend neue Infektionen gegeben. Im gesamten Zeitraum! Fast alle waren Reiserückkehrer und Erntehelfer. Deswegen kann man doch die Kinder nicht zu Hause lassen mit all den Folgen für die Kinder selbst und die Familien.

In Kreisen besonders in Bayern, die zeitweise sogar Risikogebiete sind/waren, sieht das natürlich anders aus. Wichtig wären hier klare, verbindliche und besonders nachvollziehbare Vorgaben.

Fernunterrichtmutti
3 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Ich arbeite im Hochschulbereich ausschliesslich im Home Office. Mein Mann (Industrie) auch, alle meine Freunde auch. In den Betrieben werden FFP3 oder 2 Masken zur Verfügung gestellt, die Gruppen sind geteilt, Anlagen werden installiert oder sind es schon. Ich schicke mein Kind definitiv NICHT in die Schule (BW), solange andere Bereiche hohe Standards hinsichtlich Corona Und Risikopatienten erfüllen. Ich finde, es sollte wie in BW den Eltern und Kindern überlassen sein, wie sie mit der Pandemie umgehen. Einige sind eben ängstlich, andere nicht. Im Übrigen ist Fernunterricht in der Schweiz und in Österreich auch schon vor Corona Usus. Deutschland muss aber mal wieder unflexibel im Gleichschritt in die maroden Gebäude ohne minimalste Massnahmen marschieren. Zur Not auf Kosten der Gesundheit von Kindern oder Eltern.

Lena R.
3 Jahre zuvor

Nein Fernunterricht in Österreich ist nicht Usus, Sie unterrichten u d halbjährlich oder jährlich muss ihr Kind einen Leistungstest ablegen. Wenn es diesen Test nicht besteht, wird es nicht gemütlich….

Michael
3 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Die Berücksichtigung der Fallzahlen ist auch eine Form des Gesundheitsschutzes. Genau aus den von Ihnen angeführten Gründen gibt es z. B. in Bayern keine verbindlichen Vorgaben. Grenzwerte sind lediglich Orientierungshilfen, die Entscheidung und damit die Verantwortung obliegt – natürlich – anderen.

total frustriert
3 Jahre zuvor

Genau so ist es.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

„Die Verantwortlichen haben zu wenig getan, damit die Wünsche erfüllt und die Bedenken entkräftet werden.“
Diese Aussage impliziert doch eigentlich, dass man alles wie immer tun kann (also Wünsche erfüllen), wenn man vorher nur die Bedenkenträger überzeugt hat.
Wovon überzeugt? Was entkräftet? Die Leute, die sich mit Viren auskennen davon überzeugen, dass das Virus nicht gefährlich ist? Was soll entkräftet werden? Die Argumente derer, die im Zweifel und für den Ernstfall Lebens- und Gesundheitsschutz vor das Recht auf Schule und Kinderbetreuung setzen?
Bedenken entkräften… also Bedenken sind nicht gerechtgfertigt????

Mit allen diskutieren… ja, aber der Virus wird sich nicht vom Ergebnis einer Diskussion beeindrucken lassen.
Wir brauchen Fakten – viel Spielraum für Diskussionen wird das dann nicht lassen – und müssen im Zweifel von der schlimmsten anzunehmenden Gefahr ausgehen und maximale Vorsorge sicherstellen.

Was wir brauchen sind belastbare Vorsorge, wirksamen Infektionsschutz!
Überall sonst MUSS die Abstandsregel eingehalten werden, weil sie als essentiell gilt.
In Schulen ist es nur ein „kann“, ein „Wunsch“, aber auch egal, wenn es nicht so ist.
Gleiches gilt für die Kinder/Jugendlichen/Eltern, die außerhalb der Schule alle Vorsichtsmaßnahmen außer Acht lassen.
Sie dürfen selbstverständlich ihr „Recht auf Schule“ wahrnehmen, gleich ob sie andere gefährden.

Ich möchte das Virus sehen, dass mit sich verhandeln lässt.
Solange wir keine Impfung haben, DARF es doch keine Alternative zu absoluter Vorsicht geben.
Man müsste das Pferd m.E. andersherum aufzäumen:
Erst die Bedenken hören, dann die Wünsche.
Erst ALLE Vorsichtsmaßnahmen ausschöpfen, dann gucken, was vielleicht an der einzelnen Schule mit ihren besonderen Bedingungen trotzdem möglich ist.

Angepasst ist der Betrieb bisher in keiner Weise! Das ist ein zynischer Ausdruck für Großversuch! Selbst die wenigen, angedeuteten Einschränkungen werden in der Praxis aufgeweicht. Es werden Gruppen gebildet, wo es nicht zwingend notwendig wäre.
Es werden Kontakte erlaubt, wo sie ohne große Verluste leicht zu vermeiden wären.

Regelbetrieb darf in Pandemie-Zeiten m.E. nur heißen:
Nach den Regeln des Virus fragen, nicht nach althergebrachten Regeln des „Schule wie immer“-Wohlfühl-Programm für alle, die normierte Beschulung wollen und dabei seiht Jahrzehnten auf echte Bildung verzichten.

Bildung wäre, wenn alle sich fachlich und mitmenschlich so weit in die neue Situation einfinden könnten, dass man die für alle beste Schutzlösung fände.
Fehlende Bildung erkenne ich darin, dass jeder „wünscht“ und „möchte“ und „gerne hätte“ und „hofft“ und „abwartet“, „die Zahlen beobachtet“, „nach Lage netscheidet“ – Definitionen und klare, situationsgerechte Regeln gibt es im Zusammenhang Schule nirgends.

Manfred Arnhold
3 Jahre zuvor

Kein Abstand in den Klassen.Fenster die zugenagelt sind.Masken auf den Fluren der Schulen vorgeschrieben das ist doch ein einziger Witz.Gesundheit der Kinder zweitrangig den Hauptsache die starren Regeln der Kultusminister werden eingehalten.Eltern können so zur Arbeit gehen super für die Wirtschaft.Folgeschäden von Covid 19 bei Kindern völlig unwichtig Hauptsache die Damen und Herren Politfürsten setzen ihren Willen durch jedenfalls zur Zeit noch den die nächsten Wahlen kommen bestimmt

Matty
3 Jahre zuvor

Die Politik hat doch das Ziel geändert und beabsichtigt eine schnelle Durchseuchung bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erreichen. Anders lässt sich die Corona-Schulpolitik der Länder mit ihren schon vor den Ferien bestellten Studien zur Schulöffnung nicht deuten.
In vielen Ländern ist ja eine gesamte Grundschule, eine Mittel- sowie eine Oberstufe eine
Gruppe, eine sogenannte Kohorte. Viele Schüler sollen sich im Unterricht, auf den Pausenhöfen und in den Bussen also möglichst nahe kommen. Die Maskenpflicht in bestimmten Bereich, wie auf den Schulfluren wo die Ansteckungsgefahr ohnehin am geringsten ist, soll die Besorgten nur etwas beruhigen.
Aktuell hat nun sogar Dr. Gassen von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung aufgerufen die Corona-Maßnahmen generell zu beenden. Die Aussage ist sicherlich nicht ohne vorhergien Austausch mit den wichtigen handelnden Politikern erfolgt.

Lanayah
3 Jahre zuvor

Und wenn dabei ein paar Lehrer auf der Strecke bleiben, die demnächst pensionsberechtigt wären, spart das ja auch noch ein bisschen Geld.

Lanayah
3 Jahre zuvor

Sanfte Worte für eine Gewerkschaftvorsitzende!

Eichhorn
3 Jahre zuvor

Ich habe von15 Schülern in den letzten 2 Wochen 7 vorschriftsmäßig aus dem Unterricht entlassen, weil sie 2 oder mehrere Symptome wie starke Kopfschmerzen, Schnupfen, Husten, Bauchkrämpfe und Fieber zeigten. Alle meldeten sich telefonisch bei ihren Ärzten, keiner wurde untersucht oder getestet. Bis auf 1 Schüler waren alle am nächsten Tag wieder in der Schule. Bei 1 Schülerin wurde nun der Bruder positiv getestet, sie selbst hat starke Kopfschmerzen…
In den Medien wird der vom gelungenen Schulstart berichtet. Tatsächlich wird die Information über Infektionsfälle unter dem Deckel gehalten, damit keine Unruhe entsteht. Ich weiß von vielen Schulen mit Infektionsfällen. Der Unterricht geht aber weiter. Bis die Verdachtsperson getestet und das Ergebnis weitergegeben wird, sind 5 Tage seit errechnetem Infektionsbeginn vergangen, dann wird nichts mehr gemacht, weil sich ja offensichtlich keiner angesteckt hat, wenn sich keiner mit Symptomen meldet.

Schiebold
3 Jahre zuvor
Antwortet  Eichhorn

…ich erlebe das hier in Berlin auch so … es wird alles schön unter dem Deckel gehalten… bei Verdachtsfällen werden die Lehrkräfte von der Schulleitung aufgefordert, ja nichts weiter zu erzählen… unglaublich!!!

Richter
3 Jahre zuvor

Hallo, wir sind in Dresden an einer Schule. Seit 14 Tagen renne ich alle 3 Tage wieder zum Arzt, weil mein Kind Symtome wie Kopfschmerzen, Durchfall , Fieber … aufweist. Ein Coronatest wurde abgelehnt, die Symtome würden nicht passen. Die Schule verlangt ärztliche Bescheinigungen damit er dem Unterricht fernbleiben darf. Nun habe auch ich die ersten Symtome. Aussage der Schule “ solange das Kind keine Symtome zeigt darf es ruhig kommen“. Wenn ich da nun noch die Eltern dazu nehme, die Corona für eine Grippe halten, vor und nach der Schule eine Durchmischung der Kinder für völlig problemlos halten ( es würde ja ausreichen, daß die Kinder in der Schule getrennt sind) wird mir Angst und Bange. Wieso geht Schulpflicht über die Unversehrtheit unserer Kinder? Und warum ist dies so vielen Eltern offensichtlich egal? Welche Möglichkeiten hat man als Eltern denn noch um sein Kind zu schützen? Für ein paar Ratschläge wäre ich echt sehr dankbar.

xy
3 Jahre zuvor

Die Lehrerverbände haben beim Schutz ihrer Mitglieder völlig versagt! Wer solche Verbände hat, braucht keine Feinde mehr. Seit März hätte man reden können und müssen. In all diesen Monaten konnten die Verbände keinen Schutz der Risikogruppen durchsetzen, noch nicht einmal die Maskenpflicht im Unterricht oder Lüftungsgeräte für alle. Wofür sollte man diese Verbände benötigen? Um monatlich 30 Euro abzudrücken, damit sie Gutwetter bei den Kultusministern machen? Schwache Performance. Möge es Austritte hageln!

Defence
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Halleluja!

Ich bin ausgetreten!

Lanayah
3 Jahre zuvor
Antwortet  Defence

Ich denke auch darüber nach.

Pit
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

@xy

Stimmt Sie haben recht!

Niix wie raus aus den Irrenhäusern!
Da wo es sich einige „Kollegen“ bequem einrichten und dann auch vergessen woher sie eigentlich kommen.
Und die drehen auch nur ihr Fähnchen in den wind weil sie sonst den tollen (?) Bürojob verliren könnten!
Das kann man sehen an Meinungen/Ausagen die kommen und gehen …
So wie in den Ministerien.

Wie schon hier gesehen eine Riesenvera***!

https://www.news4teachers.de/2020/09/ende-der-maskenpflicht-verunsichert-lehrer-und-schueler-verband-lehrer-nrw-bringt-gesichtsvisiere-hygiene-schutz-trennwaende-oder-luftreiniger-ins-gespraech/

„Man muss erst einmal googeln: „lehrer nrw“?
Noch nie gehört/gelesen?
Wer sind die eigentlich?
Als es interessant war, als „die Luft brannte“ – als das Thema „Aerosole“ aufkam und sehr viele Leute sich aus guten Gründen Sorgen machten … als noch Zeit war für gute Ideen (s. o.: seit Wochen) – da hat man nichts gehört von „lehrer nrw“!
Wahrnehmbar waren VBE und GEW und letzte Woche der SLV (das sind die Schulleiter).

Wenn man googelt, wird es dann wenigstens … nun ja … :
https://www.lehrernrw.de/
Die vorangegangene Pressemitteilung „Durchatmen“ vom 27.8.2020 sagt noch Folgendes (Originalzitat):
„„Wir sind sehr froh, dass Schüler und Lehrkräfte nun buchstäblich durchatmen können. Viele Rückmeldungen aus den Schulen zeigen uns, dass der Mund-Nasen-Schutz im Unterricht eine große Belastung ist. Die Kommunikation und damit das gesamte Unterrichtsgeschehen sind dadurch deutlich gestört. Großer Dank gebührt den Lehrkräften und Schülern, die diese gravierende Einschränkung zum allergrößten Teil mit Geduld und Verständnis mitgetragen und ertragen haben“, betont die lehrer nrw-Vorsitzende Brigitte Balbach.“

Das klang ja noch so anders?
Geht auch sehr pragmatisch weiter (Ebenfalls Originalzitat:)
„Umso mehr ist nun aber Wachsamkeit gefragt. “
Dem Bösen (Virus) tief ins Auge schauen und so signalisieren „Ha! Ich habe dich gesehen und erkannt. Geh weg!“
Hilft bestimmt. HAHA.
Und Wachsamkeit kostet null Euro.
So macht/bleibt man Freunde … mit …?“

Das hat uns noch gefehlt?
Ne echt NICHT.

Palim
3 Jahre zuvor

Beste Lösungen zu finden, setzt voraus, dass man die Rechte aller Beteiligten in den Blick nimmt. Das scheint aber nicht gegeben. Da reicht Gesprächsbereitschaft nicht aus, erst recht nicht, wenn der Gesprächspartner dies seit Monaten ignoriert.

Warum sagt die Gewerkschaft nicht deutlich, wie es ist:
– Können die Fenster in den Klassen nicht vollständig geöffnet werden, ist der Raum nicht beschulbar. Lehrkräfte sollten den ungeschützten Unterricht in diesen Räumen verweigern dürfen. Da könnte die Gewerkschaft klar auf den Tisch legen, wie dies möglich ist.

– Das Einhalten von 1,5m Abstand ist in Kindergarten und Grundschule von den Kindern nicht zu erwarten und von den ErzieherInnen und Lehrkräften nicht durchzuhalten. Auch da braucht es klare Forderungen: Kleine Gruppengrößen, keine Vermischung der Gruppen, reduzierte Stundenzeiten, verbesserter Schutz der Beschäftigten. Es reicht nicht, darauf hinzuweisen, dass es schwierig sein könnte, wenn dann keine Forderungen im Raum stehen und die Beschäftigten selbst jeden Tag sehen müssen, wo sie bleiben.

– Mit Konzepten, die ein „soviel wie möglich“ als Kernaussage haben, kommt man nicht weiter, denn es findet sich immer jemand, der Sicherheit und Arbeitsschutz nicht wichtig genug nimmt und die Möglichkeiten mangels Geld oder Bemühung in Abrede stellt. Natürlich braucht es je nach Schulstandort angepasste Regelungen. Dabei kann man aber zu Beginn schon sagen: Ist der allgemein gültige Schutz an einem Standort nicht möglich, muss x oder y umgesetzt werden – also weitere Räume, weiteres Personal, geteilte Schülergruppen, reduzierte Unterrichtszeiten etc.
Warum gibt es nicht ein Wechselmodell an allen Schulen, in denen der Abstand nicht gewahrt, die Fenster nicht geöffnet, die Waschbecken nicht vorgehalten werden? Da wäre der Schutz gegeben und gleichzeitig öffentlichkeitswirksam deutlich, wie schlecht die Schulen ausgestattet sind.

– Pausenaufsichten müssen sofort auf die Arbeitszeit der Lehrkräfte angerechnet werden. Sind Lehrkräfte auf Grund der Entzerrung des Schulalltages zu vermehrten Aufsichtszeiten gezwungen, müssen Unterrichtsstunden wegfallen, um Mehrarbeit zu verhindern. Andernfalls ist anderes Personal für die Pausenregelungen zu stellen, ebenso wie Personal für zwischenzeitliche Reinigungen eingesetzt werden muss.
Geht jede Lehrkraft entzerrt mit der eigenen Klasse stets in die Pause, muss jede Lehrkraft jede Pause beaufsichtigen. Das ist bei uns der Zeitumfang von 1 Schulstunde pro Tag. Man kann also sagen: Finden zum Schutz entzerrte Pausen statt, die den vermehrten Einsatz der Lehrkräfte zur Aufsichtsführung verlangen, muss im Gegenzug Unterricht in gleichem Zeitumfang erlassen werden.

– Digitaler Unterricht kann erst erfolgen, wenn den Lehrkräften entsprechende Endgeräte zur Verfügung gestellt werden. Nur so sieht sich das Land in der Pflicht, dem nachzukommen. die Forderung nach Fortbildungen sowie nach SchiLF-Tagen im Kollegium ist anzuschließen. Wenn nach vielen Jahren, in denen sich nichts bewegt hat, die Schule plötzlich auf Digitalisierung umstellen soll, dann braucht sie dafür eben eine Woche Fortbildung und der Unterricht entfällt.

– Angesichts der Ferien, in denen Notbetreuung und weiteres durch die Lehrkräfte übernommen werden mussten, hätte man deutliche Forderungen aufstellen können, dass allen Lehrkräften – samt Schulleitungen – in den Sommerferien genau 3 definierte Wochen Erholungszeit zugeständen worden wären. Dann wäre in dieser Zeit die Schule nicht besetzt gewesen, keiner hätte auf Mails vom Ministerium gewartet oder sich um solche oder anderes kümmern müssen.

– Arbeitsschutzbestimmungen sind auch am Arbeitsplatz von Lehrkräften einzuhalten. Ist dies nicht möglich (Abstandsgebot), ist den Lehrkräften im Unterricht entsprechendes Schutzmaterial (Masken) zu stellen.
Bis dahin kann ein Unterricht im geschlossenen Raum nicht erfolgen. Warum ruft die Gewerkschaft nicht dazu auf, dass Unterricht draußen stattfinden muss, weil die Arbeitsschutzbestimmungen in den Räumen nicht eingehalten werden?

– Der Schülerverkehr ist in die Regelungen einzubeziehen und sofortige Abhilfe zu schaffen, wo Busse überfüllt sind. Dies ist auch sonst nicht hinnehmbar, in der Pandemie inakzeptabel. Gewerkschaften könnten da viel deutlicher Stellung beziehen: Zum Schutz muss für jeden im Bus ein Sitzplatz vorhanden sein. Ansonsten ist die Mitnahme von SchülerInnen zu verweigern. Diese Regelung kann nach der Pandemie dann fortgeführt werden.

– Werden Gutachten vom Arbeitsschutz-Beauftragten des Landes erstellt, ist den Mängeln unverzüglich Abhilfe zu schaffen. Diese besteht nicht darin, die Mängel durch einen kommunalen Arbeitsschutz-Beauftragten in Abrede zu stellen.

Im übrigen sind Lehrkräfte zwar mit der Umsetzung der Schulpflicht, der Förderung von Benachteiligten u.a. beauftragt, aber dabei sollte die Gewerkschaft deutlich darauf bestehen, dass dazu auch die notwendigen Ressourcen vorhanden sind. Auch da hätte man seit Jahren sagen können: Es ist wichtig, das dieses und jenes erfolgt, aber es ist ERST DANN möglich, wenn Schulen die Ressourcen erhalten HABEN.
Es hätte schon vor der Pandemie ein vehementeres Einfordern von angemessenen Bedingungen erfolgen müssen. Unzählige Aufgaben (Integration, Inklusion, Klassenfahrten, Beratungen, Konzepte, Digitalisierung) werden von Lehrkräften nahezu ohne eine einzige Stunde Entlastung geschultert. Immer betont die Gewerkschaft, wie wichtig die Aufgaben sind. Wann beginnt sie zu sagen: Ja, das ist wichtig, wird aber erst umgesetzt, wenn dafür auch Entlastung eingeplant ist?

mama07
3 Jahre zuvor

„Es hätte schon vor der Pandemie ein vehementeres Einfordern von angemessenen Bedingungen erfolgen müssen.“
Dies kann aber nicht nur den Gewerkschaften und Verbänden vorgeworfen werden, sondern muss auch von und durch die Vertretenen viel vehementer gefordert werden.
Ihr LehrerInnen habt es in der Hand, durch euer Verhalten eine Änderung der Bedingungen in den Schulen herbei zu führen – ohne LehrerInnen kann kein Unterricht stattfinden.!!!
Nach dem Motto „LehrerInnen aller (Bundes-) Länder vereinigt euch!“ könnt auch ihr viel mehr erreichen, als wenn wir Eltern vereinzelt unsere Kinder – trotz Schulpflicht in NRW – nicht zur Schule schicken.
Nur durch Druck von allen Seiten kann man die Verantwortlichen zum Handeln zwingen.

Mary
3 Jahre zuvor

Richter, allein schon, da es, auch bei Kindern und Jugendlichen, bzgl. der Langzeitfolgen, weder was deren Verbreitung, noch was ihren Verlauf angeht, gesicherte Aussagen gibt, lehnen nicht nur Sie eine Präsenzbeschulung (ohne Abstand und Maskenpflicht) ab. In HH hat sich eine Elterninitiative „Sichere Bildung für Hamburg“
https://sichere-bildung-hamburg.de/
gebildet. Versuchen Sie mit Gleichgesinnten eine ähnliche Petition zu starten, bestenfalls mit Unterstützung eines kompetenten Oppositionspolitikers. Eine Kundgebung, was weitreichende Probleme bei hohen Infektionszahlen für die Menschen (Erkrankungen, fragl. Invalidität…., Angst) und folglich auch für die Wirtschaft bedeuten würden, wäre zur Aufklärung jener, die noch immer glauben, „das System müsse uneingeschränkt am laufen bleiben“, koste es was es wolle, sinnvoll.
Sie können aber auch klagen. Verwaltungsgerichtsurteile sollten Sie nicht abschrecken, da diese häufig formal-juristisch getroffen werden.
Wünschenswert wäre es m.E., wenn sich viele Eltern bis zum Bundesverfassungsgericht hochklagen, da, wenn Sie sich das Grundgesetz mal ansehen, eine Regelbeschulung unter Wegfall wirkungsvoller Infektionsschutzmaßnahmen, gleich gegen mehrere Grundgesetze verstößt Da unsere Kultusminister auch noch den Rest der Wissenschaft, z.B. Empfehlung der Leopoldiner zum Schulstart, nicht berücksichtigen, handeln sie eigenmächtig und degradieren damit alle Mitglieder einer Schulgemeinde zu Objekten ihres Handelns. Und immer dann, wenn Politik durch ihre Gesetzesentwürfe die Menschen entmenschlicht, ist das Bundesverfassungsgericht zuständig. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“

Mary
3 Jahre zuvor

sorry, sollte Grundrechte statt Grundgesetze und Rat statt Rest heißen.